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Knight Alchemist

Warum leben wir?
von

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Peccanta (Sünden)- Auf wessen Seite stehst du?

Kapitel 17

Peccanta (Sünden)- Auf wessen Seite stehst du?
 

Da das, das erste Kapitel in diesen neuen Jahr ist (Ja ihr Pessimisten, wir leben noch!) möchte ich ganz kurz all den denjenigen danken, die diese Story gelesenen und kommentiert haben, aber noch mehr möchte ich Yamashita-sensei(wir wissen mittlerweile alle warum) und THEdark_princess-san( die ich als Sayo-san kennenlernen durfte) danken.

Sayo, danke noch einmal für den Kommentar und die super Story, die du geschrieben hast(Zugabe! Zugabe!)

Muss ich noch mehr sagen? Ich denke nicht.^^

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/serie/1563/299624/
 

Der Regen erfror, wurde zu fester Masse, ehe er als schwarzer Klumpen auf uns nieder fiel. Der Schwarzer Schnee…das einzige was man weit und breit sah. Das kleine Bündel in meinen Armen fröstelte leicht. Offenbar hatte sie beschlossen mir vollkommen zu vertrauen, das merkte ich an der Art wie sie sich an mich schmiegte. Das endlose Haar umhüllte den ausgezehrten Leib, wie ein dünnes Leichentuch. Das kleine Ding schien nicht einmal zu ahnen, dass sie gerade auf einen Schlachtfeld schlief. Keinen Gedanken darauf zu verschwenden wehr sie war oder was ihr Anblick beim mir auslöste.

Mein Finger strich über ihre Wange. Noch genau so bleich wie damals.

Ihre Lippen, aufgesprungen und blutig. Das Ergebnis der langen Gefangenschaft.

Ihrem Haar. Verstrubbelt und zerzaust wie Ehe und Je.

Sie wusste es nicht….ihren Namen, ihre Herkunft, mich….

Eine behandschuhte Hand schloss sich um ihre Kehle.

Warum sollte ich es nicht tun?

Sie hatte mich erschaffen, sie hatte mich einfach vergessen. Einfach vergessen all unser Leid, ihres, meines, unsere!

Es wäre so einfach sie zu töten.

Meine Hand schloss sich um ihren Hals, wollte schon zudrücken, doch dann regte sie sich. Erschrocken wich ich zurück.

Das übrig gebliebene Auge öffnete sich leicht. Ein fast schwarzes Grün sah mich verschleiert an.

„Envy-sama?“ fragte sie leise und dann sagte sie etwas. Es waren nicht nur die Worte, sondern die Sprache die mich zusammenzucken lies. Es war die alte Sprache der Gelehrten, die ich Life nur beigebracht hatte damit sie die alten Bücher lesen konnte. Eine Sprach die sie überhaupt nicht können dürfte!

„Warum weinst du?“ Eine kleine, knochenähnliche Hand kam aus den Resten ihrer Kleider, wischten mir etwas aus den Gesicht. Es war warum und feucht.

Ich konnte es einfach nicht…..

„Rubbel! Rubbel!“ murmelte die Kleine. Unschuldig, naiv und kindlich.

Ohne es wirklich zu merken hatte ich sie schon an mich gepresst.

„Mir geht es gut.“ Ich klang halb erstickt. Immer mehr Fluten der warmen, salzigen Flüssigkeit schwamm über mein Gesicht, erstickter jeden Laut.

„Ich beschütze dich, “

Wie ein Schraubstock presste ich sie an mich. Meine Stützte, an den ich mich all die Jahre geklammert hatte, meine kleine Schwester, die alles verloren hatte und an diesen kleinen Hoffnungsschimmer, der in mir aufflammte.

Vielleicht konnte ich es dieses Mal wirklich, sie beschützen, sie davor befahren erneut zu zerbrechen. Sie wider zu der Life machen die sie war, deren Spiegelbild mich immer aus den Spiegel heraus an schrie.

Zu der Life, bevor sie alles verloren hatte.

Die ganze Zeit konnte ich nichts tun als mich an diesen Strohhalm zu klammern, während sich die Endlosschleife meiner Worte in ihren Haaren verlor.
 

Seine Augen waren zugeklebt. Envy konnte fast spüren wie die feine Haut riss, als er die Lider auseinanderschob. Um ihn herum herrschte ein rötliches Dämmerlicht, das ihn fast wie ein Umhang aus Röte und Schatten umfing. Die Amethysten sahen träge durch die Schatten, blinzelten immer wider, um das Licht einzufangen. Sein Verstand war gerade dabei hoch zufahren, Dateien zu verarbeiten. Ein kleines Zimmer, nicht seines, aber bekannt. Grund für den Aufenthalts, noch nicht festgestellt. Tageszeit, undefinierbar. Jetzige Lage, überaus gemütlich und so schön warm. Schlussfolgerungen, liegenbleiben. Der Homunkulus lies sich zurück in die Kissen gleiten. Langsam lies er sein Gehirn zu den letzten Geschehnissen zurückspielen. Bildern wurden zu Szenerien, Stimmen zu Wörtern und er wandte automatisch den Kopf nach unten. Ein roter Haarschopf sah in entgegen, die in das blasse Gesicht Lifes bedeckte. Ihr linker Arm ruhte auf seiner Brust, ihr Kopf auf seinen Herzen, als wollte sie es selbst im Schlafe beschützen. Sie sah so jung aus, fast als wäre sie wider das kleine Mädchen, das er aus den Trümmern geholt hatte.

Automatisch fiel er an die Szenerie vor vielen Jahren ein, als sich damals in den zerstörten Häusern niedergelassen hatten. In kleinen Nischen, in den Fracks der Militärfahrzeuge. Auf den Schutz vor der Kälte, der den mit Ruß befleckten schwarzen Schnee mit sich brachte. Schwarzer Schnee…alles was sie damals kannte. Wie sie ihn damals angesehen hatte als er ihr erzählte, dass es ganz weit, auf der anderen Seite des Meeres, der Schnee so bleich war wie die bleichen Häute der Toten.

-Das musste du mir zeigen wenn wir da sein, ja?-

Und dabei wollte er doch ihr Gesicht sehen, wenn sie zum ersten Mal den weißen Schnee sah. Wenn er sie nach Hause gebracht hätte…wenn sie…

Für eine kleine Ewigkeit lag Envy einfach nur da, den einen Arm um seine Schwester und den anderen locker an seiner Stirn gelegt. Er schloss die Augen. Atmete tief ein und wider aus. Er konnte immer noch nicht glauben, dass sie wirklich hier war. All das, ihre Stimme, ihre Worte wirkten jetzt, da er darüber nachdachte so…. unwirklich. Kurz öffnet er ein Auge, nur um sicher zu gehen, dass Life dann immer noch da war. Ihr Haar kitzelte seine Nase und dennoch…... was garantierte ihn, dass es nicht wider ein Traum war und sobald er sich bewegte war Life verschwunden?

Prüfend legte er den Kopf schief und starte seine Schwester an.

Vielleicht war es einfach nur ein Kopfkissen, welches er da an sich drückte und seine wahnwitzige Fantasie drehte mit ihn durch. Seine Finger schlossen sich nur noch fester um den Gegenstand in seinen Armen, worauf dieser seinen rechten Arm hob und sich noch mehr an ihn schmiegte. Ein erschrockener Laut entwich den Homunkulus, als sich etwas Langes und Kaltes um seine blanke Hüfte legte.

Lifes Automail…

Erleichterung. Warme, herrliche, überwältigende Erleichterung durchflutete Envy und er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Nein, des war kein Traum und er litt auch nicht unter Wahnvorstellungen oder ähnlichen. Er lag wirklich hier und neben ihn lag Life-SEINE Life und SEINE Life hatte die Arme um ihn geschlungen. Genau so wie SEINE Life ihren Umhang um sie gelegt hatte. Er spürte ein warmes Kribbelt im Bach als er ihre Worte der vergangenen Nacht vor sich zurückspulte.

Als er sie gestern erkannt hatte war er vor Entsetzten wie gelammt gewesen. Doch schließlich hatte er sie in die Arme schließen können, nach dem er seine Gedanken, seine Gefühle einfach offen vor ihr ausgebreitet hatte. Vielleicht sollte er das öfter nun…ihr einfach sagen was er dachte und schon war alles wider im Lot. Doch er wusste wie schwer es ihr gefallen war ihn nicht wegzustoßen, die Angst auszublenden die sie all die Jahre als unsichtbare Last mit sich getragen hatte. Diese Gäste, diese Berührung, die Arme die sich um ihn schlangen, als er sie an sich zog, hatten mehr ausgedrückt als alle Worte es je könnten. Hatte ihn die Einsamkeit wirklich so viel zu schaffen gemacht?

Jetzt bin ich aber nicht mehr alleine.

Sachte strich er über ihren Kopf, strobelte durch ihre Haar, schloss entspannt die Augen. Gierig zog er ihren Duft ein. Daran könnte er wider gewöhnen…...für immer.
 

Der Schlaf war voller verstörender Träume. Anfangs sah sie wider ihren Bruder vor sich, bis das Grüneschwarze Haar in den Weiß ihrer Alpträume verschwand .Die Bilder der Wahrheit verschmolzen mit ihren Geist, nahmen ihr jeden klaren Gedanken. Das weiße Mädchen wirkte noch näh, noch bedrohlicher als zuvor doch etwas war anders. Sie hatte geschrien. Ein langer, qualvoller Laut der ihr durch Leib und Knochen ging und dich in ihren Kopf brannte. Es verging eine Ewigkeit bis Ash merkte, dass sie nicht mehr die Wahrheit sondern ihr geschlossenes Augenlid betrachtete. Ash wagte es nicht die Augen zu öffnen. Ich habe geträumt, dachte sie. Ich habe den absurden Traum gehabt Nii-sama wäre hier gewesen. Ash ärgerte sich über sich selbst. Träge spürte sie etwas Weiches unter sich. Vermutlich war sie irgendwie zwischen ihren Forschungen eingeschlafen. Sie spürte etwas Warmes auf ihrem Gesicht, hörte einen leisen Atem. Und das ist Ed, der in den Raum kommt, dachte Ash bitter. Grummelt wollte sie sich zur Seite drehen, als sie spürte wie das Buch, auf den sie lag, sich rührte. STOPP!

Ash verharrte regungslos. Ihr Verstand schaltete umgehend von Mündlichkeit auf Hochtouren. Wie konnte es ein, dass sich das Buch unter ihr regte? Wenn sie es sich recht überlegte sollten Buchseiten auch nicht so weich und warm sein und warum bei allein neun Höllen hatte das vermeidliche Buch seine Arme um sie geschlungen?

Langsam öffnete sie ihr Auge. Ohne Anstrengung durchbrach ihr Blick das Dämmerlicht und erkannte deutlich eine altbekannte Silhouette. Langes Haar kitzelte sie im Gesicht.

Sie hatte also nicht geträumt…...

Ash verharrte in der Position, beobachtete Envys Brust, wie sie sich in gleichmäßigen Abständen hob und senkte. Die Wärme die von ihm ausging Durchflutete sie als wäre es ihre eigene. Sie konnte es kaum fassen, dass er sie nicht hasste. Doch genau das hatte er gestern bewiesen, als er sie aus dem Stein gezogen hatte. Seit sie sich erneut in den Armen hielten hatten sie einander nicht losgelassen und sie wussten, dass keiner ihn diesen Moment vergessen würde. Die Einsamkeit all der Jahre, ihre Verzweifelte Suche, die Furcht einander wider zu verlieren und die unbändige Freude einander endlich in Armen zu hallten. Und das dritte war es, was ihr die Kehle zuschnürte.

• Deine Schuld-

Er hatte sie gerettet, damals wie heute, eine Schuld die durch nichts begleichbar wäre. Und dennoch hatte sie nicht gewusst wie sie ihn gegenübertreten sollte, mit ihn sprechen oder gar ansehen sollte. Von Drag zerfressen davonzulaufen und von dem Wusch sich in seine Arme zu werfen. Hin und Her gerissen zwischen ihrer Angst und ihrer Freude, hatte sie erkannten müssen, dass es Zeit sich ihn zu stellen, seinen Hass. Doch der Hass blieb aus. Statt ihn entgegenzustellen hatte sie hören dürfen, -spüren, dass er sie nicht hasste. Das brachte alles völlig aus dem Konzept.

Sachte strich sie über seine Brust, lies seine Wärme durch sie fließen.

Er hat sich nicht verändert. Eine Erkenntnis.

Envy war immer noch derselbe Mann der sie damals aus ihrem Gefängnis befreit hatte. Man hätte fast meinen können die letzten zehn Jahre wären einfach an ihn vorbei gegangen. Er war immer noch der Selbe sture, dickköpfige, sadistische (hatte sie schon stur gesagt?) und doch liebevolle Bruder, den sie ihr Leben anvertraut hatte.

Zehn Jahre…verschwendete Zeit.

Deine Schuld-

Doch Envy hatte recht. Es mochten zehn Jahre vergangen sein, vor ihnen blieb eine ganze Ewigkeit. Das sachte Streichen über ihren Kopf brachte die Rothaarige dazu aufzublicken. Envy war wach….natürlich war er wach.

Sie musste nicht nach oben sehen um zu wissen dass er grinste. Trotzdem tat sie es. Eine kleine Weile sahen sie sich an.

„Hey...“ grinste sie der Grünhaarige an.

„Hey...“ hauchte sie leise zurück.

Eigentlich waren die Worte überflüssig. Envy wusste sowieso was Life sagen wollte, doch bis vor wenigen Stunden hatte er geglaubt es nie wider wissen zu dürfen. Er hatte die Tür geöffnet die Life all die Jahre verschlossen hatte. Und das würde sich niemals ändern. Selbst wenn noch so viel Zeit verstreichen würde.

Zeit……

„Wie lange?“

„Keine Ahnung.“

„Wir sollten aufstehen.“

„Wer sagt das?“

„Mein Kopf“

„Den hab ich gerade abgestellt.“

Beleidigt wollte sie ihren Bruder einen Schlag in die Rippen verpassen, doch Envy drückte sie einfach so fest, dass sie sich nicht mehr rühren konnte, nicht mehr atmen konnte. Envy jedoch schien das nicht zu stören den er drückte sie einfach nur noch fester an sich, vergrub das Gesicht in ihren Haar. Auch wenn seine Züge in verborgenen waren spürte Life doch ganz deutlich, dass er ihren Duft ein sog, als ob sie sich jeden Augenblick auflösen könnte.

-Bitte gib mir nur eine Sekunde um zu begreifen, dass du wirklich hier bist!-

Wider lagen sie einfach nur da, eng umschlungen, den Atem des anderen im Nacken und die Augen geschlossen, nur um den Moment vollkommen auszukosten und doch verspürte Life den unweigerlichen Drang vor Leid Tränen auszubrechen.

-Deine Schuld, Ungeheuer-

Schließlich war auch sie es die die Umarmung löste. Envy kommentierte das mit einen Grummeln. Life warf ihn einen entschuldigenden Blick zu, ehe sie sich seufzend aufrichtete und ihre müden Glieder streckte. Sie knackten wie brechendes Holz.

Envy öffnete ein Auge. Das dämmrige Licht durchschien den weißen Stoff der Bluse, machte daraus ein Fenster, in der sich der hagere Körper seiner Schwester spiegelte. Obwohl die Muskeln sich deutlich doch den Stoff abzeichneten wirkte sie immer noch so zerbrechlich wie eine Puppe. Doch etwas zerstörte dieses Bild. Die Naben überzogen ihren Rücken wie eine alte Schleifplatte. Das schwarze Top verbarg nur den schlimmsten Teil dieses Bildes, doch vermochte nicht ihr stählerner Arm zu verbergen, das sich geschickt aus dem weißen Stoff schlängelte, fast wie eine Schlange. Faszinierend betrachtete Envy die in einander verankerten Glieder, begutachtete das stählerne Model eines menschlichen Skelettes. Es wirkte fast schon suspekt wie sich das Metall ihrer Bewegung anpasste, als wäre es ein Teil von ihr, ganz anders als der Metallklumpen, den sie in Krieg tragen musste. Ihre Hüfte verdrehte sich leicht, als sie ihn einen Seitenblick zuwarf. Envy wusste, dass sie sich in tiefsten Inneren für das Stück Metall an ihren Körper schämte oder nicht das Metall, sondern den Fehler, der Sünde, für den das Tor ihr den Arm geraubt hatte. Und doch sah er keine leih Scharm in ihren Blick. Sie wirkte glücklich, fast schon stolz.

-Deine Schuld, nicht einmal wert zu büßen.-

„Sie suchen sicher schon nach uns.“ Envy stöhnte. Wie konnte jemand um diese Zeit nur so vernünftig klingen?

„Mir doch egal.“

„Das heißt du hast nichts dagegen wenn Gluttony uns aufspürt und Lust die Tür verschneidet?“

„Pessimistin.“

Life verdrehte nur die Augen.

„Wenn wir schon bei unseren Artgenossen sind“ fuhr sie stattdessen fort.“ Was ist alles passiert?“

Envy zuckte nur die Schultern.

„Einiges. Wir haben einen neue Sloth.“

„Meinst du Julien Dougles, die Sekretärin von Generalfeldmarschall?“

Envy brachte einige Sekunden bis er begriff.

„Du hast es herausgefunden?“

„War auch nicht gerade schwer, falls du das wissen willst. Dank deiner lieben Artgenossen habe ich ziemlich viel über das Land herausgefunden und über euch, den Bradley und ich haben unglücklicherweise einen kleinen Dill, der uns zwar gegenseitig kontrolliert, der mir einige Privilegien offenlegt, von denen der werte General nicht einmal alles weiß.“

Envy wusste nicht ob er wütend oder beidruckt sein sollte. Pride an der Nase herumzuführen war eine wunderbare Sache(wenn man ihn damit aufziehen konnte. Da machte er immer dieses wunderbar rote Gesicht), aber das sie sich direkt vor seiner Nase versteckt hatte…da stand ihn der Sinn nach einer Kopfnuss.

Er entschied sich fürs Schnauben.

„Du bist so eine hinterhältige Schlage, weißt du das?“

„Von wenn glaubst du hab ich das?“

Envy lachte nur. Life hingegen schälte sich aus der Bluse. Der Stoff war zwar noch als Kleiderstück zu erkennen, aber damit war´s auch schon. Der Stoff hatte Schnitte, Löcher und war so von Schutz überseht, dass das Weiß nur noch als ein bleiches Grau zu identifizieren war. An einigen Stellen waren münz-große Löcher. Der Stein reagierte offenbar nicht gut auf Baumwolle. Life schmiss das Teil einfach in die Ecke.

„Gab es sonst noch was?“ fragte sie sich weiter. Envy überlegte.

„Nicht wirklich. Wir haben neue Kriege angezettelt.“

„Gelobt sei die Front!“

„Und unser kleiner Gierschlund hat keinen Gramm abgenommen.“

„Wie verwunderlich.“

„Und Dante steckt noch immer in der alten Schachtel.“

Life erstarrte. Der Name lies ihre Muskeln zu Eis erstarren und ihr Inneres in Wut zerfließen. Envy faste sie an der Schulter. Es war eine vorsichtige Bewegung und sie brachte Life zurück ins Leben.

„Weiß sie?“ ihre Stimme brach.

„Nichts“ versicherte ihr Envy.

„ Das einzige was sie tut ist Tee trinken und darauf warten, dass wir ihr den Stein vor die Knorpelnase setzten. Mich würde es wundern wenn sie auch nur ahnt was gestern passiert ist.“ Envy suchte ihren Blick.

Smaragd traf Amethyst. Lächeln traf auf Zweifel

„Was meinst du?“ fragte er.

„Was denkt du macht sie für ein Gesicht, wenn sie dich sieht? Denkst du sie würgt den Tee hoch oder fällt die gleich vom Stuhl? Ob bitte lass sie in ummacht fallen!“

Ein Zucken in den Mundwinkeln.

Er schaffte es doch immer wider. Wie machte er das bloß? Einen Moment lies Life sich einfach wider in die Geborgenheit ihres Bruders fallen, lies zu, dass er wider die Arme um sie schlag. War das den so ungewöhnlich? Für einen Moment glauben, dass alles gut war? Sich die Naivität erlauben, dass ihr Bruder sie beschützen würde?

-Beschützte deinen Bruder,Life, sonst mache ich ihn dir kaputt-

Leise hauchte sie einen Dank. Envy brachte das anscheinend wider zum grinsen, sie spürte es nur zu gut.

„Aber wenn du mich schon so ausfragst,“ grinste er ihr ins Ohr.

„Dann erzähl mir doch mal, was du hier zu suchen hattest.“

Ja, das mit der List hatte sie eindeutig von ihm.

Life drehte sich um, doch Envy legte ihr einen Finger auf die blassen Lippen und erstickte jeden Laut.

„Lass mich raten.“ Plötzlich verschwand das Grinsen aus seinen Zügen.

„Du hast sie gesucht, oder?“ Seine Worte klangen so als wüsste er die Antwort bereits. Was natürlich stimmte und deshalb fuhr er fort.

“Du willst mir doch nicht im weismachen, dass du Jahre lang nach etwas gesucht über das du nicht einmal das Geringste weißt.“

„Anfangs war es so, “ erklärte sie ruhig. „Aber jetzt weiß ich einiges mehr. Offenbar scheint es zwei Arten von Erinnerungsfragmenten zu geben. Manchmal sind es nur Bruchstücke, nicht mehr Bilder oder Stimmen im Kopf die mich auf etwas hinweisen, in eine Richtung leiten. Für diese recht ein einfacher Auslöser, etwas was sich damit überschneidet wie ein ähnliches Bild oder ein Geschmack, doch das ist nicht der Punkt. Die echten Erinnerungen sind wo anders, an irgendeinen Ort, der sie an damals kettet.“

Envy stutzte. „Und? Hast du welche gefunden?“

Sie nickte. „Zwei, eine bei einem alten Baum, im Wald südöstlich von hier und in einer Ruine, nur einige Meilen weiter.“

Envy stütze den Kopf an ihrer Schulter, bestürzt zunahm´s. Er kannte diese Orte, er kannte sie nur zu gut und er hätte sie jetzt am liebsten kurz und klein geschlagen. Innerlich biss er sich auf die Lippe, schmeckte bereits sein eigenes Blut. Oder war es ihres?

> „Schlitz es auf, häng es auf, treib es den Teufel aus“ Lachend hin ihr Kopf aus der Baumkrone. Blätter hängen in ihren Haaren wie reich verzierter Schmuck in den Haaren einer Königin. Ihre Augen leuchteten, während wie kopfüber meiner Erzählung lauschten.

„Er hat drei Menschen getötet?“ hauchte sie flüsternd. „In einer Nacht?“

„Ja und seit damals tötet man hier die Verbrecher. Man sagt wenn man nur lange genug lauscht hört man immer, wie er nach seiner Liebsten schreit. “

„Hier unter dem Henkersbaum“ sprach sie den Namen als wäre es der Titel edlen eines Fürsten. Lächelnd sah ich in ihr stauendes Gesicht.

„Und ab heute, “ verkündete ich feierlich und küsste sie sachte auf die Stirn, wie zum besiedeln des Versprechens. Die Überraschung lies sie auf keuchen, den Halt verlieren und in meine Arme fallen. Life klammerte sich an mich.

„Ist es unser Geheimnis.“

„Und hier findet uns keiner?“

„Niemand der unter den Lebenden weilt.“

„ Und dies schwöre ich mit meinen Leben!“

„Das pass gut drauf auf!“

„Sonst kann ich dich ja nicht beschützen!“

Und so starb sie, als Teufelstochter aufgeschlitzt, während der Henker von Baum sich an ihn Blut sättigte, während die Narren den Gott gebieterisch das Lied des Henkersbaumes sangen<

Er wollte nicht, dass sie sich erinnerte. Nicht an das, was die Menschen ihr damals angetan hatten. Seine Züge verzogen sich zu einer zornigen Maske und augenblicklich spürte er Lifes besorgten Blick auf sich ruhen. Derselbe Blick wie in jeden ihrer Leben.

Was würde mit ihnen passieren wenn sie es wüssten? Wenn sie wüsste für wenn sie ihren Arm geopfert hatte? Würden sie zu Flammen werden und ihre Seele verbrennen wie in Stück Kohle oder würden sie stumpf wie die einer Puppe, deren Seele nicht mehr war als ein leeres Herz aus Ton? Das durfte er auf keinen Fall zulassen. Doch während er ihn ihre so undefinierbaren Augen sah, er wider diese Augen die niemals wegsahne. Sie würde die Wahrheit absentieren, sie würde es nehmen wie sie nun Mal war, egal wie schmerzhaft es auch seinen mochte.

„Warum gerade da, “ überlegte er laut.

„Warum ausgerechnet dort?“

Kopfschütteln.

„Aus irgendeinem Grund sind meine Erinnerungen in diesem Land verankert, “ sagte Life leise, während sie an ihrer Unterlippe kaute, wie auf einen alten Kaugummi. Fast schon süß, bemerkte Envy, wenn sie immer so nachdachte. „Ich kann mir nur nicht erklären, weshalb“

-Denk, nach! Ordne die Gedanken! Was wenn es nicht geht? Gehe zum Ausgangspunkt zurück. Doch wo ist dieser Ausgangspunk?-

„Ahhhh….es ist zum Verrücktwerden!!“ fluchte sie und raufte sich die Haare, fast als wollte sie jede einzelne Strähne ausreisen. Ihre Arme schossen in wilder Raserei nach oben, als wollte sie die Antwort von der Decke pflücken. Es war als wäre die Antwort direkt vor ihren Augen und lachte sie aus. Schon wollte ihre Frustration die Oberhand gewinnen, als sich der Druck im ihrer Hüfte sich wider in ihren Sinn schob. Wider verfiel sie in eine unverständliche Starre, die Arme in der Luft erhoben, den Atem angehalten, als sich dir fraglichen Arme sie leicht herum drehten und in sein Gesicht sehen lies. Sein Ausdruck war fast schon amüsiert. Sachte gab er ihr einen Kuss auf die Stirn.

Wie oft hatte er das schon gemacht?

„Also ich kann verstehen wenn die Haare stören, aber so wirst du auch nicht schlauer, oder?“

Die Worte ihres Bruders sickerten wie Regentropfen in ihren Geist, ergaben erst nach langen zögern Sinn. Ihre Wangen verfärbten sich schlagartig Rot. Beleidigt wand sie den Kopf zur Seite, zog einen Schmollmund. Envy kommentierte dies mit einem Lachen, worauf seine Schwester in einen gut gezielten Schlag in die Magengegend verpasste, der ihn keuchend in die Kissen schleuderte. Mit gespielter Beleidigung richtete Life sich auf, warf sich den Umhang um die nackten Schultern und sah ihren Bruder verteidigungslustig an.

„Das wüst du mir büßen!“ rief Envy gespielt zornig.

Life strengte ihn nur die Zunge raus.
 

Keine Minute später waren die wiedergefundenen Geschwister in die Straßen der Stadt getreten. Envy ging voraus, Life folgte. Die undefinierbare Lichtquelle zeigte erhellte die Stadt, fast als wollte schon klangen, dass kein einziges Leben mehr in ihr hauste. Vor etwas vier Jahrhunderten war das eine strahlende Metropole gewesen, doch der Stein der Weisen hatte in einer einzigen Nacht alles Leben einfach verschlungen und um diese Tat zu verschleiern war die Stadt unter die Erde verband worden. Weder Bücher noch Erzählungen beweisen, dass es diese Stadt überhaupt jemals existiert hatte. Und seit damals lag eine unbrauchbare Stille über der Stadt. Zusammen mit der über ihren Köpfen erhebenden Decke vermittelte sie einend das Gefühl der Gefangenschaft.

Misstrauisch lies Life ihren Blick über die verhassten Ort streifen. Envy hatte ihr schon oft von dieser Stadt erzählt und so wunderte es sie nicht, dass er sie direkt in die große Kathedrale führte, die offenbar das Zentrum dieser Stadt war. Wie ein goldener Speer ragten die Türme zur dunklen Höhlendecke, vermittelten einen das Gefühl vor ihrer Erhabenheit immer kleiner zu werden. Das Kreutz der Christen hing über den rissigen Eingangstor.

Das Innere des Gebäudes war nicht weniger bedruckend. Anfang hatte Life mit einen Kirchenschiff, einen Alta und Wandbildern gerechnet, aber stattdessen standen sie in einen rissigen Saal, fast wie in einen Ballsaal. Die Wände schienen aus purren Gold, auf den gelblichen Marmorboden ruhte ein roter Teppich, der die Saalmitte, wie ein Meer aus roten Rosen bedeckte. Aufwendig gearbeitete Verzierungen schlangen sich an den Zuschauerloschen hinauf und hinter einem blutroten Vorhang verbarg sich eine rissige Bühne. Der Kristallleuchter erhalte den Raum als wäre es Tag. Staunend sah sich Life um.

Eines musste man den Homunkuli lassen, wohnen konnten sie!

Doch leider waren sie nicht alleine. Eine Person stand an eine Säule gelehnt da, ihr langes Abendkleid umschmeichelte ihre Hüfte und endete wie eine Wasserlache auf den Boden. An ihrem rechten Schlüsselbein prangte der Orruborus.

Sloth löste sich von der Säule.

„Was hat das zu bedeuten, Envy?“ fragte sie wütend. Ihre Augen durchbohrten Envy, ehe sie sich Life hefteten. Diese erwiderte ihren Blick.

„Jetzt komm mal wider runter.“ meine Envy gelassen, doch Sloth lies sich nicht beirren

„Warum bist du gestern verschwunden?“

„ Weil der Plan gescheitert ist.“

„ Und was tut sie hier?“ Sloth zeigte mit hoch erhobenem Zeigefinger auf Life. Ihre Augen hefteten sich mit so einer Genauigkeit auf das Mädchen, als wäre es das erste Mal, dass sie sie wirklich sah. Anstatt jedoch zu antworten schob die Rothaarige ihren Mantel zur Seite und legte somit ihren Hals frei. Die Sekretärin erstarrte. Lifes Mundwinkel zuckte.

„Reicht das?“ meinte Envy grinsend, als er in das versteinerte Gesicht der Homunkuli sah, die das Mädchen anstarrt als würde ein Geist vor ihr stehen. Envy bereite es regelrecht keine Kamera dabei zu heben. Life wollte sich den Umhang wider überstreifen, doch plötzlich erklang eine weitere, alt bekannte Stimme hinter ihr.

„Friss sie Gluttony,“ hörte Life sie sagen.

„Friss sie auf der stelle! Wie kann sie es einfach wagen nach zehn Jahren so nichts dir nicht aufzutauchen?“

Lust stand direkt neben ihr, die behandschuhten Finger auf Gluttonys Kopf und die violetten Irden auf sie gerichtet. Ihre roten Lippen umspielte ein leichtes Lächeln. Neben ihr stand Pride, seine Züge faltig und die Uniform ordentlich WiE ehe und je.

„Und ich dachte du wärst tot.“

Ergeben verbeugte sie das Mädchen doch der Spott sprach so deutlich aus ihrer Haltung, dass es ehe wie eine Provokation wirkte oder einfach eine Verhöhnung. Beides war zutreffend.

„Du hast dich wirklich nicht verändert Lust. Gluttony, du wirst echt nicht abnehme, oder? Und was macht Ihr hier, Brathley-dono oder sollte ich euch Pride nennen?“

Der Fleischklops auf Beinen winkte ihr zu, doch Pride erwiderte Nichts, dafür sah´s der Zorn Zu Tief in seinen apfalroten Wangen. Lust und Envy bekamen das nicht einmal mit. Sie waren zu sehr damit beschäftigt Sloths verwirrte Minne zu bewundern. Schließlich erbarmte sich Envy.

„Sie heißt...“

„Life“ meinte diese Knapp.

„Sloth, “ meinte die Braunhaarige sachlich.

„Und woher kennst du sie?“

„Sie ist meine Schwester.“

Wenn Sloth vorhin verwirrt ausgesehen hatte, dann hatte sei jetzt einen neuen Rekord aufgestellt. Nun bereuten alle keine Kamera dabei zu haben. Sloth starte von Envy zu Life hin und her. Homunkuli konnten keine Geschwister haben, zumindest nicht blutsverwandt, das wusste sie, doch jetzt wo er es sagte...

Beide hatten dieselbe schmale Augenform, leichte Arroganz in ihren Blick und wenn sie so neben einander standen, waren sie fast gleichgroß. Was den Charakter betraf, so hatte die Homunkuli keinen Vergleich vorzuweisen, doch schien das Mädchen offenbar die jüngere, vorsichtigere und stillere von beiden zu sein. Als sie vorhin den Saal betreten hatte war sie dicht hinter ihm gegangen, fast als folge sie ihm wie eine Leibwächterin ihren Schützling. Doch was die Homunkuli am wenigsten verstand war die Tatsache, dass Envy das alles hinnahm als wäre es eine Selbstverständlichkeit.

„Und da wir das nun geklärt haben….“ Riss sie die Stimme des eben Genannten aus ihren Gedanken.

„Können wir ja….“

„Nicht ganz.“ Zum ersten Mal hob Pride seine Stimme. Der alte Mann sprach mit so einer grimmigen Ernsthaftigkeit, dass jeder sein Augenmerk auf den Fürer des Landes richtete. "Auf wessen Seite stehst du?"

Die Angesprochene schnalzte un-damenhaft mit der Zunge. Sie stählte sich neben ihren Bruder und während sie ihren Vorgesetzten ansah, als betrachtete sie ihn auf einer Augenhöhe und nicht als einen Höhergestellten. Die alten Gepflogenheiten hatten sich längst ins Vergessene verabschiedet.

„Das geht niemanden etwas an, “ erklärte sie ruhig. Beherrscht. Frech?

„Doch last mich eines absolut kaltstellen: Weder werde ich mich kontrollieren lassen, weder von jeder Person, verstanden?“

Grabesstille.

Irgendwo in der Kathedrale hörte man ein Staubkorn zu Boden fallen

Der Träger des Stolzes und die des Lebens verharrten regungslos.

Doch dann mischte sich Envy ein, der einfach durch die beiden hindurchging und Life einfach mit sich zog und damit den Tumult auslöste, der aus dem Klirre von Metall auf Metallbestand. Später würde sich jeder einzelne der anwesenden Homunkuli sich fragen wieso Pride sie nicht aufgehalten hatte und darauf würde es niemals eine Antwort geben. Doch Life wusste es. Sie sah es in seinen Blick als, Envy sie vorzog. Damit machte er ihr klar, dass ihre Beider Schwerter sich nicht zum letzten Mal kreuzten würden und dass sie ihren großen Bruder immer würde beschützen müssen



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