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Knight Alchemist

Warum leben wir?
von

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Diabolicae New Vestimenta(des Teufels neue Kleider)-Kleider machen Leute, ändern sie aber nicht

Kapitel 10

Diabolicae New Vestimenta(des Teufels neue Kleider)-Kleider machen Leute, ändern sie aber nicht

In einem Sprichwort der Menschen heißt es, dass die Zeit alle Wunden heilen kann.

Doch das ist eine Lüge.

Zeit kann Wunden nicht schließen, sie mindert den Schmerz, nur damit man im richtigen Augenblick wieder in Schmerz ertrinkt.

Ist das auch mit diesen Gefühl so?

Wird es mich retten oder wartet es nur darauf mich wieder in das Nichts zu sperren und die Reste meiner Seele zu zerfressen?
 

Als Winry das Zimmer betrat, stellte sie fest, dass das Bett leer war. In ihren Händen hielt sie ein kleines Tablett, auf den sich frisches Gebäck stapelte. Etwas unschlüssig stellte sie das Tablett auf das kleine Nachtschränkchen. Einen Moment überlegte sie ob sie sich nicht im Zimmer geirrt hatte doch ihre verdutzte Minne heiterte sich auf, als sie den Kopf nach links wandte und ein gewisses rothaariges Mädchen in der Zimmerecke enddeckte. Sie sah’s zusammengekauert da und hatte ihren verbliebenen Arm um ihr mageres Knie geschlungen. Ihre Haare waren widerspenstig verstrubbel, sie war immer noch schmutzig und sie trug dieselbe Kleidung wie am Abend zuvor. Ihre Blicke trafen sich.

Smaragdgrün traf Himmelblau.

Die Besitzerin des Letzteren sah kurz zu dem Bett und dann wieder zur Grünäugigen.

„Du magst Betten nicht sonderlich, was?“, fragte die Blonde schmunzelnd.

Die Rothaarige wand ihr Gesicht ab, doch das verhinderte die aufsteigende Röte nicht im Geringsten. Die Mechanikerin schien die Röte jedoch nicht zu bemerken, denn sie ging einfach zum großen Fenster und öffnete es.

Sonnenlicht flutete in den Raum, vertrieb das Dämmerlicht und lies ihre blonden Haare wie flüssiges Gold schimmern.

Winry lächelte ins Sonnenlicht.

Akaya fauchte leise.

Das grelle Licht trieb ihr Tränen in die Augen.

„Jetzt hab dich nicht so“, kam es leicht beleidigt von Winry

„Du bist schließlich kein Vampir.“

-Hast du eine Ahnung-

Die Rothaarige beschloss besser nichts auf diese Aussage zu erwidern und versuchte sich stattdessen aufzurichten, was aufgrund fehlender Gliedmaßen misslang.

„Warte mal!“ rief Winry sofort, als Akaya zum drittenmal fast rücklings auf den Boden fiel.

„Was machst du da?“ fragte die Alchemistin verwirrt, als die Blonde unter ihren Arm griff und sie ächzend auf die Beine hievte.

„Verhindern, dass du dir den Schädel aufschlägst, von deinen ganzen Versuchen.“, antwortete die Blonde und schaffte es mühsam ihre neue „Kundin“ auf das Bett zu bringen. Akaya murmelte ein Dankeschön, doch Winry hatte schon begonnen eines der Brote mit Butter zu bestreichen.

„Du brauchst dich nicht zu bedanken, immerhin bin ich jetzt deine Mechanikerin und muss darauf aufpassen, dass du noch stehen kannst, wenn ich dir deine Automail anbringe.“

„Du willst meine Automails reparieren?“

„Neumachen tieft es wohl mehr. Al hat mir die die Reste von deinen Bein gegen, aber die sind nur für den Müll tauglich. Was denkt sich dieser Brigadegeneral eigentlich dabei? Ich hoffe sie werden in rausschmeißen. Wenn du sowas ins Militär lassen werde ich Ed persönlich aus daraus zerren!“ schimpfte sie, während sie die Butter so fest aufs Brot strich, als wollte sie das Brot zerquetschen.

„Na wenigstens hab ich jetzt einen neuen Kunden.“

„Danke.“, sagte Akaya absolut ehrlich. „Aber mach dir bitte keine Um….“, doch Winry stopfte ihr einfach ein Butterbrot in den Mund und brachte dadurch jeglicher Widersprüche im Keim zum ersticken.

„Du wirst erst einmal essen.“, bestimmte die Blonde streng. „Sonst fällst du mir noch um. So mager wie du bist ist das ja kein Wunder. Wenn du fertig bist schau ich mir gleich deine Schulter an, sonst verbinde ich die Nerven später falsch.“

Bei diesen Worten musste Akaya an die höllischen Schmerzen zurückdenken, als sie sich ihre Nerven zum ersten Mal mit ihrer Automail verbunden hatte.

Ihre Nackenhaare sträubten sich.

„Wie lange wird es dauern, bis meine Automails fertig sind?“

„Das kann ich nicht so genau sagen. Wenn ich die Besorgung der Teile, die Zugfahrt nach Resembool und die Bauzeit berechne, schätze ich, bin ich ungefähr in einer Woche fertig.“

„Eine Woche?“ rief Akaya verblüfft. „Geht das wirklich so schnell?“

„Sag mal für wie lahm hältst du mich eigentlich?“ fragte Winry beleidigt und stemmte die Hände in die Hüfte. „Vor dir steht eine erstklassige Automailmechanikerin.“

Winry begann ein neues Brot zu streichen.

„Ich hole mal das Werkzeug und bis dahin hast du alles aufgegessen, klar?“

„Yes, Miss Rockbell“, witzelte Akaya, ehe sie ins nächste Brot bis.

Seit wann war sie so gut drauf?

„Und glaub bloß nicht, dass du wegen Ed und Al Rabat bekommst!“

Rief Winry als sie schon bei der Tür stand. Dann trete sie sich kurz um.

„Aller höchstens 10%.“
 

Keine Zehn Minuten später wurde das ganze Hotel von lauten Rufen zum erzittern gebracht.

„Wer zur Hölle hat dir die Automail gegeben?!!! Das ist miserabel verbunden, wie konntest du überhaupt den Arm heben?!!“

„Ging schon irgendwie…AU!!“

„Und überhaupt, so wie das angebracht ist muss es bei jeder Bewegung geschmerzt haben!!!“

„Ich dachte das wäre norma….AUTSCH!!“

„Da tut einen schon beim Hinsehen der Kopf weh!!!“

„Musst du deshalb meinen bearbeiten???!!!!“

Ein weiterer Schlag auf den Kopf und die Rothaarige war still. Aus ihren Haaren ragten mehrere Beulen, die ihr ihre neue Mechanikerin zugefügt hatte und gerade missbilligend ihre fehlenden Gliedmaßen weiter untersuchte.

„Das sind wirklich nicht gut aus.“, murmelte sie bitter.

„ Hach was du nicht sagst.“

„Wo ist der Mistkerl, den sollte man verklagen.“

„Bringt leider nicht viel, außer natürlich du willst in sein Grab steigen und ihn eine mit deinen Schraubenschlüssel verpassen“

„Ist er etwa tot?“

„Ich glaube nicht, dass er sich sonst freiwillig in ein Grab setzen würde.“

„Wie ist er gestorben?“

Akaya überlegte für einen Moment ob sie Winry die Geschichte mit der Bodenbombe, in die ihr alter Mechaniker hineingestolpert war erzählen sollte, endschied sich aber dagegen.

„Unerwartet.“

„Hast er dir überhaupt etwas nach der Behandlung gegeben?“

„Man bekommt was nach der Behand…“ Als sie Winrys Blick sah schluckte sie den Rest des Satzes herunter. Besser schnell von Thema ablenken und sich auf weitere Schläge gefasst machen.

„Kann man was machen?“

„Willst du es wirklich wissen?“

„Ich bitte darum.“

„Ich glaube wir müssen die ganze Operation von Vorne machen.“

Hefiges Schlucken.

„So wie deine Nervenbannen sind müssen wir sie neu verbinden, sonst werden sie sich noch weiter endzünden.“

„Und dann kann ich mich ungehindert bewegen?“

„Möglich ist es, aber...“

„ Perfekt!“

Winry starrte Akaya an als wäre sie verrückt geworden. Diese wiederum erwiderte ihren Blick verständnislos. Ein Augenblick verstrich.

„Ich schlag dir was vor.“, versuchte sie Winry zu beschwichtigen.

„Wir besorgen zusammen die Teile und ich bezahl alles, aber dafür hab ich Mitspracherecht beim Design, Deal?“

Das hatte gewirkt! Die Augen der Mechanikerin stallten vor Begeisterung.

„Du zahlst echt alles?“

„Ja“

„Ach den Stahl und die Teile?“

„Definitive ja.“

„Darf ich dir auch Kleider kaufen?“

„Definitive nicht!“

Winry zog einen Schmollmund.

„Willst du etwa in den Teil herumlaufen?“, fragte sie und deutete missbilligend auf das, was von ihren Kleidern übrig war.

„Darin siehst du aus wie ein Junge.“

„Es ist immerhin praktisch.“ begründete die Rothaarige.

„So kannst du nicht auf die Straße!“

„Hast du eine bessere Idee?“

„Ich leihe dir mein Kleid.“

Akayas Züge erstarrten.

„Nein!“, sagte sie laut und betonte jede einzelne Silbe.

„Doch.“, bestätigte die Blonde und grinste sie an, wie ein Henker, bevor er jemanden zum Galgen führte.

Die Rufe der Mädchen waren im ganzen Hotel zu hören so, dass Ed und Al, ein Zimmer weiter jedes Wort verstehen konnten.

„Hab dich nicht so, dass mit den Blumen steht dir echt gut!“

„Ich protestiere!“

„Dann eben das Weiße.“

„Nein! Nein! Nein!“

„Und ob!!“

„Winry, du dumme Hircum!( Ziege) Hoc est ita stultus! Ego occidere te! (Das ist so dämlich! Ich bring dich um!)

Danach war es still.

Totenstill.

Ed und Al dachten schon, dass die beiden sich gegenseitig zerfleischt hatten doch dann machte Winry die Tür auf. Ihre Sandkastenfreundin strahlte sie an. Hinter ihr konnten sie Akaya auf dem Bett sehen. Winry hatte es irgendwie geschafft sie in eines ihn ein weißes langes Kleid zu stopfen. Es war schulterfrei und reichte den Mädchen miss zu den Knie. Es hätte unter Umständen ganz hübsch ausgesehen wenn Akaya ihre Hand nicht in den Stoff gekrallt hätte, als würde sie ihn zerfetzen wolle und sie nicht mit einen Blick angestarrt hätte, bei denen jeden das Blut in den Andern gefror.

Ihr Gesicht brannte vor Scham.

„Wie findet ihr es?“ fragt Winry, die den Todesblick der Rothaarigen nicht einmal bemerkte.

Alphonse wollte etwas sagen, brachte es aber bei Akayas Blick nichts als ein undeutliches Stottern zu Stande.

„Und wo wir schon dabei sind“ Winry ließ sich weder durch Todesdrohungen noch durch das peinliche Schweigen irritieren.

„Haben die Gentleman haute Nachmittag schon was vor?“

Dreifaches Stöhnen.

Winry grinste.
 

„Wie viele Geschäfte möchte sie noch aufkaufen?“, fragte Edward zerknirscht, als Winry, mit vollem Elan in ein weiteres Geschäft rannte, dass überwiegend mit Schraubenschlüsseln und anderen Werkzeugen gefüllt war. Akaya durfte die wunderbare Aufgabe übernehmen Winrys Einkaufstaschen auf ihren Schoß zu tragen, während Al sie freundlicherweise in einen Rollstuhl über die dicht bevölkerten Straßen des Einkaufsviertels führte. Edwards Aufgabe war eher… beobachterrischer Natur. Akaya hatte festgestellt, dass Al ihren Rollstuhl offenbar selbst transmutiert hatte, was sowohl an den Alchemistenspuren und der Tatsache zu erkennen war, dass sie in einen normalen Sessel anstatt in einen übertrieben verzierten saß. Als sie beim Stahlhändler waren hatte Akaya noch halbwegs Begeisterung mitbringen können, aber ab dem Zweiten Geschäft war ihre Laune stetig bergab gegangen. Nicht nur wegen Winrys Begeisterung sondern weil sich auch ständig Leute nach ihnen umsahen. Es war ja nicht alltäglich, dass ein blonder Zwerg mit einer riesigen Rüstung ein rothaariges Mädchen ohne rechte Gliedmaßen in einen Rollstuhl herum schob.

Akaya hasste es beobachtet zu werden. Sie füllte sich immer auf einen Präsentierteller.

Das war sie also, ihre erste Shoppingtour...

Wenigstens litt sie nicht alleine, was ihre Laune vor den absoluten Tiefpunkt bewahrte.

Gerade als sie Edward fragen wollte ob sie nicht besser in dem Buchgeschäft auf Winry warten sollen kam eben Genannte aus dem Geschäft, eine große Tüte in den Händen und ein Strahlen auf dem ganzen Gesicht.

„Man bin ich hungrig!“, sagte sie zur Begrüßung und gab Akaya ihrem Einkaufe in die Hand.

„Gehen wir was Essen.“

„Super Idee!“ Ed war augenblicklich gut drauf.

„Und wir gehen in kein Geschäft mehr?“ fragte Akaya hoffnungsvoll.

„Nicht bevor ich was im Magen habe!“

„Himmel sei Dank!“

„Dafür gehen wir später noch zum Frisör und kaufen dir neue Klamotten.“

„Ich hasse dich, Rockbell.“

„Immer wieder gerne, Ash-chan“

„Nur Ash...“, murmelte die Alchemistin, doch Winry hatte schon ein Restaurant auf der anderen Straßenseite entdeckt und war nicht mehr zu halten.

Es war ein kleines, gemütliches Restaurant mit einer großen Auswahl verschiedenster Speisen aus aller Welt, einer freundlichen Atmosphäre und mehrere gemütliche Garten mit direktem Blick auf die Straße. Bei letzteren machten sie es sich gemütlich. Aus der Küche strömten ein angenehmer Duft der ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen lies. Eine Frau ishbarischer Herkunft kam mit einem freundlichen Lächeln auf sie zu und gab ihnen die Speisekarten, ehe sie mit den Getränkewünschen wieder in die Küche verschwand.

Ash studierte misstrauisch die Speisekarte.

Die meistens Speisen sagten ihr nichts. Früher, als sie sich als Diebin durchgeschlagen hatte, hatte sie kein großes Nahrung-Angebot gehabt und musste meist mit Essensresten klarkommen. Also sie dem Militär beigetreten war hatte sie zwar einigermaßen akzeptables Essen bekommen aber dadurch, dass sie oft durch das ganze Land geschiegt wurde und kaum Geld bei sich hatte war ihre Liste von ihr bekannten Gerichten ziemlich gering.

Spagetti á la Bolognese, was war das?

Süßsaure Soße…wie ging das?

Selbst aus den Beschreibungen wurde sie nicht schlau.

Steak mit Gemüse und Reis…na damit konnte sie was anfangen!

Kaum war hatte sie zu Ende gelesenen kam auch schon die Kellnerin mit ihren Getränken.

„Wisst ihr schon was ihr wollt?“ fragte sie neugierig.“

„Ich nähme das Gulasch!“ sagte Ed und rieb sich die Hände und wand sich zu Winry

„Was nimmst du?“

„Ich hab mal wieder Lust auf Schnitzel!“

„Und sie, junge Dame?“

„ Das Steak, bitte“ und dann fügte sie hinzu.

„Aber bitte etwas blutig“

Die Kellnerin war zwar reichlich verwirrt, aber ging ohne Kommentare wider nach drinnen.

Während sie warteten studierten sie schon die Nachspeise, die Ash nicht einmal ansatzweise Endziffern konnte.

„Weis du schon was du nimmst Ash?“

Angesprochene schüttelte ratlos den Kopf.

„Um ehrlich zu sein habe ich noch nie diese, “ sie sah noch genauer hin, um sicherzugehen, dass sie sich nicht verlas“ Eissorten“ probiert.“

Drei Paar Scheinwerfer war auf sie gerichtet. Ash kam sich vor wie ein Vollidiot, der im Rampenlicht gegrillt wird.

„W…was ist?“

„Du hast noch nie Eis gegessen?“

„N…non ja. Ich habe hatte früher nie das Geld um mir das zu kaufen.“

„ Nicht einmal Bonbons?“

„Nie gehört.“

„Schokolade?“

„Ist das dieses bräunliche Zeug?“

Die Augen der drei sahen sie noch entsetzter an. Fast sofort rief Edward lauthals die Kellnerin zu ihnen und bestellter etwas, was Ash nicht verstehen konnte. Kaum war die junge Frau verschwunden tauchte sie auch schon wieder mit der Vorspeise auf. Wie ein kleines Reh sah’s die junge Alchemistin im Rollstuhl und begutachtete den dampfenden Teller mit Reis, Gemüses und saftblutigen Steak, das der Koch sogar in mundgerechte Stücke geteilt hatte. Alleine der Duft brachte ihren Magen in Aufruhr. Vorsichtig spießte sie das Fleisch auf die Gabel, prüfte es genau und steckte es sich vorsichtig in den Mund.

Ein kräftiges Aroma breitete sich wie ein Lauffeuer auf ihrer Zunge aus. Das Steak war so weich, dass es fast augenblicklich auf der Zunge zerging, wie Butter in der Sonne. Durch den leichten Eisengeschmach und der feurigen Soße wurde der Geschmack nur noch intensiver.

Ash war so begeistert von diesem neuen Geschmackserlebnis, dass sie genüsslich ihre Augen schloss und die neugierigen Blicke der Anderen völlig ignorierte.

Da schoss ihr plötzlich eine verbalste Erinnerung durch ihren Kopf.

Ein dichter, grüner Wald,

tausende undefinierbare Geräusche,

ein Hase, den ein keines Messer im Rücken steckte

und dann wieder diese blondhaarige Junge, der das Tier in die Luft streckte und wieder das Grinsen aufsetzte, dass sie jedes Mal aus der Bahn warf.

Die Erinnerung erlosch wie eine kleine Flamme im Wind.

Ein Erinnerungsfetzten?

Doch ehe Ash es richtig erfassen konnten hörten sie schon wie Winry und Edward sich wieder um Eds Automail streiten und verwarf ihre Gedanken wieder.

Jetzt war nicht der Zeitpunkt um in der Vergangenheit zu versinken.

Noch nicht....
 

Als sie das Letzte bisschen verputzt hatten meine fühlte sie Ash zum ersten Mal seit mehreren Wochen richtig Satt. So satt, dass sie fast gar nicht bemerkt hätte, wie das Dessert vor ihre Nase gestellt wurde.

Offenbar hatte Ed das größte Eis bestellt, das es auf der Karte gab, denn vor ihr stand ein rissiger Kollos aus mehreren Kugeln, mit jeweils einer anderen Farbe. Das kulinarische Meiserwerk wurde von mehreren Fruchtstücken, Waffeln, Schlagsahne, Schokoladensoße und Haselnussraspeln gekrönt und zu allen Überfluss mit einen bunten Schirmchen.

„Aufessen.“, befahl Edward grinsen und gab der perplexen Alchemisten einen Löffel in die Hand. „Und zwar alles.“

Es blieb Ash über Jahre hinweg ein Rätzel wie sie es geschafft hatte das ganze Eis in sich rein zuschaufeln. Das einzige was sie noch ganz genau wusste waren sowohl die Geschmackssorten als auch das Gefühl sich gleich übergeben zu müssen.

Ach Ed und Winry waren nach ihren (etwas kleineren) Eisbechern etwas grün im Gesicht.

Doch kaum, dass sie das Essen bezahlt hatten war die Mechanikerin wieder auf den Beinen und zog sie auch schon weiter geradewegs auf ein buntbemaltes Schaufenster zu, das sich mit ebenso bunten Schild als Friseursalon entpuppte.

Konnte nicht irgendjemand diese Wahnsinnige stoppen?

„Muss das sein?“, jammerte Ash und kam sich augenblicklich vor wie ein Kleinkind.

Doch selbst da machte sich die Mechanikerin nicht einmal die Mühe zu antworten und schob die Rothaarige einfach in den Salon. Und was taten die Elric Brüder?

Sie versuchten nicht einmal sie aufzuhalten! DAS würden sie noch bereuen!

Drinnen war es stickig warm, wie in einer Sauna und die Luft hatte die Konsistenz von Vanillepudding. Ein schwarzhaariger Mann, der mehr einer Vogelscheuche als einen Menschen ähnelt, sauste zu ihnen herüber. Obwohl seine Haare fast seine Augen verdeckten entging Ash nicht, dass er die beiden Mädchen musterte wie ein Stück Fleisch.

Ash konnte ihn jetzt schon nicht ausstehen.

Die Vogelscheuche machte sich nicht einmal die Mühe seine neuen Kunden zu begrüßen sondern nahm einfach Ashs Haare in die Hand und musterte sie mürrisch, während er mit Winry besprach, wie er die Haare schneiden sollte.

Ash mochte ihn von Anfang an nicht, aber das änderte nichts daran, dass sie zwei Stunden in diesem Salon feststeckte, während er sie an die schier unmögliche Aufgabe machte ihre Haare zu einer „Frisur“(wie Winry es nannte) zu machen.

Als erstes wusch er ihre Haare, was wenigstens einigermaßen klappte.

Doch dann versuchte er ihre Haare zu bürsten, wobei er ihr fast alle Haare ausriss.

Ash war von Natur aus eine sehr geduldige Person, aber bei gewissen Dingen die sie weder leiden noch als wichtig erachten konnte war ihr Geduldsfaden auf eine Gewisse Länge berennst.

Und dieser Faden war jetzt sehr dünn und Ash beschoss diese Labile besser sofort zu beenden, bevor sie eskalieren konnte.

Bevor sie jemand aufhalten konnte hatte sie sich eine Schere geschnappt und hatte sich die störrischen Haare einfach abgeschnitten, als wären es störende Rosenranken.

Sang- und Klanglos.

Winry und die Vogelscheuche hatten sich für den ersten Moment heiser geschrien, doch dann war in dem seltsam kleinen Gehirn des Frisörs doch ein Licht aufgegangen. Anstatt zu versuchen die Haare zu bedingen hatte er sie einfach kurz geschnitten, bis sie nicht einmal mehr zusammengebunden werden konnten. Nur sie beiden vorderen Haarsträhnen ließ er auf Kinnlänge, um wie er behauptete, „Nicht komplett die Weiblichkeit zu verlieren“

„Ich weiß nicht.“, nuschelte Winry, als sie die kurzen Haare musterte. „Sie stehen immer noch ab.“

„Tja, sie mögen still liegen nicht wirklich.“

„Weißt du wie du aussiehst?“

„Anders?“ fragte Ash hoffungsvoll.

„Wie ein Junge.“

„Na, dann kann er besser gearbeitet als er aussieht“

„Ich stehe hinter dir.“

„Der Tatsache bin ich mir bewusst, Sir.“
 

„Ich hoffe, die Beiden überleben die Hitze da drinnen.“, murmelte Al, während er mit Ed auf der Straße wartete.

„Vielleicht sind sie ja schon durchgebraten.“ nuschelte Ed, während er an seinen wunderbar kalten Saft schlürfte.

Doch wie auf Geheiß kamen die Beiden wieder aus den Salon. Ashs Haare waren immer noch strubblig, als hätten sie nie eine Bürste gesehen, aber sie fielen ihr nicht mehr über die Schulter und lies sie wirklich etwas jungenhaft aussehen, trotz der etwas längeren Haarstehen, doch es verlieh ihr auch etwas kräftigeres, wilderes, als ob man einer Katze das Halsband abgenommen hätte. Sofort leert Ed seinen Saft begutachtete sie von oben bis unten.

„Und die beiden Herren und die Frau Designer? Fehlt noch etwas?“ fragte Ash kokett grinsend.

„Mmmmm nicht wirklich. Du schaust gut aus.“ murmelte Ed als Antwort.

„Ganz gut?!“, sagte Winry plötzlich empört. „Wir haben uns zwei Stunden, ich Wiederhohle, ZWEI STUNDEN in diesen Salon gestellt, haben uns BEIDE die Haare mit vollen Programm machen lassen und alles was dir dazu einfällt ist ganz gut?!“

„Vielleicht brachten wir noch neue Sachen.“, schlug Al leicht eingeschüchtert vor.

Winry wurde wieder ruhiger.

„Stimmt, das hab ich fast vergessen!“ Wieder meinten die drei Alchemistin Sternchen in ihren Augen zu sehen, als Winry Ed einfach am, Arm packte und ihn über den Gehweg schleifte.

„Wir sollten ihnen hinterher.“, sagte Al und führte den Rollstuhl in deren Richtung.

„Vielleicht ist es besser.“, stimmte Ash zu.

„Bevor sie Ed noch den Arm bricht.“

Doch bevor dieser Fall eintreten konnten standen sie schon in einem riesigen Kleidergeschäft, voller unterschiedlicher Klamotten und betraten es. Ed meinte Ashs Augapfel müsste aus der Augenhölle fallen, als er sah wie sie die Kleiderberge anstarrte.

Sie schien nicht gerade glücklich zu sein.

„Hab dich nicht so! Du kannst dir gerne was aussuchen!“, meine er lachen.

Ash sah in ungläubig an.

„Was? Ich darf mir wirklich was aussuchen?“

„Klar.“

„Und es ist der letzte Laden?“

„Der aller Letzte.“

„Und ich habe freie Auswahl?“

Er nickte nur und so wurde Ash durch unzählige Gänge des Geschäfts gefahren.

Am Ende des Tages waren alle wieder im Hotel und ließen sich auf die nächste Sitz- oder Liegegelegenheit fallen.

Keiner machte sich die Mühe in sein Zimmer zu gehen, sondern blieb einfach liegen wo er war, bis derjenige schließlich in den Schlaf sank.

Auch Ash schlief fast in ihren Sessel ein.

Ihr müder Blick schweifte zu den vollen Einkaufstaschen. In den neuesten befanden sich ein neuer schwarzer Umhang, ihr ärmelloses schwarzes Hemd, mit den

dunkelvioletten Rändern und die lange, schwarze Hose und natürlich nicht zu vergessen die vielen Metallketten und das schwarze Kleid, dass Winry unbedingt für sie haben wollte.

Einen Moment betrachtete sie es und etwas Warmes breitete sich in ihren Bauch aus?

War es Glück?

Zugegeben, es war anstrengend gewesen aber war es nicht auf eine gewisse Art auch schön, wenn nicht gar witzig gewesen?

Sie wusste es nicht, doch es hinderte sie nicht daran mit einen sanften Lächeln auf den Lippen in den Schlaf zu fallen.

Ach wenn Ash kein Mensch war, in diesen Moment fühlte sie sich wie jedes andere Kind. Einfach nur glücklich, dass sie so einen schönen Tag hatte.
 

Habe ich überhaupt das Recht fröhlich zu sein, nach allen was ich dir angetan habe, Nii-sama?



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