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Die Legende vom Triforce

~ light version ~
von

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Die Anhöhe des Lichtes

Es wurden immer weniger Bäume und dennoch schien sich das, was dahinter lag, unendlich weit zu erstrecken. Die 'Welt da draußen'… was auch immer das sein mochte. Voller Sorge sah Navi zu Link und wollte gerade etwas sagen als sie die große Eule bemerkten, die unweit vor ihnen auf dem Ast einer der Bäume saß.
 

"Hoo hoot. Ich grüße euch.", sagte sie mit einem milden Lächeln. "Kaepora Gaebora…", murmelte Link und schon wieder bildeten sich Tränen in seinen Augen. Mit einem Satz landete die große Eule auf dem Boden. Im nächsten Moment war Link zu ihr gelaufen und die mächtigen Flügel legten sich tröstend und beschützend um den schluchzenden Jungen. "Der Great Deku Tree… er…" "Shhh shh. Es ist in Ordnung. Weine nicht." Navi setzte sich auf seine Schulter und gemeinsam versuchten sie, Link zu beruhigen.
 

Niemand wusste hinterher, wie viel Zeit vergangen war. Irgendwann war Link verstummt und wiederum später löste er sich langsam aus der Umarmung und setzte sich in das Gras. Dann fiel ihm etwas auf und sowohl Angst als auch Hoffnung krochen in ihm hoch. Denn was er sah, kannte er bislang nur aus seinen Alpträumen. Vielleicht war das alles ja doch nicht passiert?
 

Link war aufgefallen, dass sich der Himmel langsam verdunkelte. Ein Phänomen, das ihm bislang unbekannt war. Und dann fragte er: "Warum sieht der Himmel so anders aus?" Die große Eule, die ein guter Freund des Great Deku Tree gewesen war und oft mit den Kindern des Waldes spielte, seufzte leise. "Weil der Tag zu Ende geht.", begann er, "Du musst wissen, dass die Zeit in den Wäldern still steht und niemand dort altert. Außerhalb aber gibt es Tag und Nacht, Link." "Tag und Nacht?", wiederholte er fragend. Kaepora Gaebora nickte. "Der Tag beginnt wenn die Sonne aufgeht. Sie zieht ihren Weg über den Himmel und wenn sie schließlich wieder untergeht, nennt man das Abend. Darauf folgt die Nacht und anstelle der Sonne geht der Mond auf. Bis hin zum nächsten Morgen."
 

Link's Mund stand offen. Navi kicherte. "Sei nachsichtig mit ihm, Kaepora Gaebora. Der Kopf des armen Jungen läuft sonst gleich über." Link zog einen Schmollmund. "Willst du sagen, dass ich dumm bin?" Die kleine Fee stupste ihm auf die Nase. "Natürlich nicht. Aber es gibt eine Menge Dinge, die du noch nicht kennst und es braucht Zeit, sich daran zu gewöhnen." Allerdings war Link sich in diesem Moment sicher, dass er sich an überhaupt gar nichts gewöhnen wollte. Er wollte einfach nur, dass alles wieder wie vorher war. Er wollte nach Hause.
 

Dann fiel sein Blick auf den grünen Stein, der ebenso wie die Ocarina neben ihm im Gras lag. Er hatte beides losgelassen als er sich an die große Eule geklammert hatte. "Ich… der Great Deku Tree hat gesagt, dass ich damit zu einer Prinzessin gehen soll." Nachdenklich betrachtete Kaepora Gaebora den Kokiri-Smaragd. "Hm ja. Prinzessin Zelda wird wissen, was zu tun ist. Immerhin hütet ihre Familie seit Generationen das Geheimnis…" "Was ist eine Prinzessin?", fragte Link. Kaepora Gaebora schmunzelte. Wenigstens lenkte den Jungen seine Neugier ab von den schrecklichen Dingen, die geschehen waren. Und es blieb zu hoffen, dass das auch für das galt, was noch vor ihm lag.
 

"Nun, Link. Eine Prinzessin ist die Tochter eines Königs." "Ein König ist so etwas ähnliches wie Mido.", warf Navi ein, "Nur das der tatsächlich etwas zu sagen hat." Sie kicherte. Link konnte nicht anders und tat es ihr gleich. Die große Eule fuhr fort: "Du musst wissen, dass es in der Welt – in Hyrule – viele Völker gibt, nicht nur die Kokiri. In der Stadt wirst du mit Sicherheit auf einige von ihnen treffen. Doch erschrecke nicht, denn dort gibt es eine Menge Leute. Viel mehr als es Kokiri gibt." "Was ist-", begann Link. "Eine Stadt ist wie das Kokiri-Dorf, nur größer.", erklärte Kaepora Gaebora. "Sehr viel größer.", ergänzte Navi und breitete dabei ihre kleinen Arme aus um ihre Aussage zu verdeutlichen. Link sah sie mit einem Grinsen an und meinte: "Das ist aber nicht besonders groß, Navi." Die kleine Fee schaute zunächst ein wenig verärgert drein, stimmt dann aber in Link's Lachen mit ein. Sie war froh, dass er wieder Lachen konnte. Die Trauer war vorübergehend vergessen und Navi hoffte, dass die nächsten Dinge, die auf den Jungen zukamen, erfreulicher sein würden.
 

"Halte dich an mir fest, Link. Die Nacht ist zum Schlafen da und hier ist es nicht besonders gemütlich." Dass es zudem bei Einbruch der Nacht gefährlich war, sich hier aufzuhalten, behielten Kaepora Gaebora und Navi vorerst lieber für sich. Die große Eule brachte sie zu einem Baum ganz in der Nähe, in dessen Krone sich ein geräumiges Nest befand. Mittlerweile war der Himmel nachtblau. Link gähnte herzhaft und erblickte dann die weiß-gelblich leuchtende Kugel. "Das ist der Mond.", erklärte Navi. Derweil zupfte Kaepora Gaebora ein wenig von dem Stroh aus dem Rand des Nestes, das sich wie eine Decke um Link legte während er seine Mütze als Kopfkissen nutzte.
 

"Wie es scheint ist es an der Zeit, dass sein Abenteuer beginnt. Er wird mit viel Not und Elend in Berührung kommen. Das ist sein Schicksal. Möge er sich niemals entmutigen lassen, auch nicht in den schwersten Zeiten. Hoot hoot hoot ho." Die große Eule breitete ihre Flügel aus und erhob sich in den Nachthimmel. Navi seufzte und legte sich ebenfalls schlafen.
 

"Das hier ist die große Ebene. Sie verbindet die einzelnen Gebiete von Hyrule miteinander – die immergrünen Wälder, die feurigen Berge, die kristallklaren Gewässer, das Tal der Schatten, die mysteriöse Wüste und die Anhöhe des Lichtes."

Link saß auf Kaepora Gaebora's Rücken während die große Eule hoch durch die Lüfte flog. Der Junge wagte es nicht zu blinzeln. Er war schier überwältigt von der Größe der Welt. Selbst von hier oben schien das Land bis ins Unendliche zu verlaufen. Soviel Neues brach auf ihn ein und Link konnte nicht bestreiten, dass er aufgeregt und neugierig war. Obwohl er nach wie vor nicht verstehen konnte, warum ausgerechnet er auf diese Reise geschickt worden war.
 

"Wohin fliegen wir jetzt?", fragte er schließlich als sich unweit vor ihnen eine große Ansammlung von Häuserdächern auftat. "Zum Schloss natürlich, mein Junge. Du sollst doch die Prinzessin treffen." Link's Augen wanderten über den Marktplatz und die vielen Gassen. "Ist es das da?" Navi kicherte. "Nicht doch, das ist die Stadt. Bestimmt wird es dir gefallen, sie zuerst zu sehen. Glaube mir, dort gibt es viel zu sehen." Vor lauter Aufregung fiel Link nicht auf, dass sie soeben jenen Ort überquert hatten, den er aus seinen Alpträumen kannte.
 

Kaepora Gaebora landete in einer leeren Gasse kurz nach der Stadtmauer. "Nun denn, viel Vergnügen. Ich werde in der Nähe bleiben und warten bis du mit der Prinzessin gesprochen hast." Link lächelte. "Danke, Kaepora Gaebora." Die große Eule erhob sich erneut in die Lüfte und murmelte zu sich selbst: "Die Zukunft der Welt liegt in den Händen dieses Jungen… wie wird es wohl ausgehen?"
 

Link's Mund stand offen und seine Augen wussten nicht, wo sie zuerst hinsehen sollten. Der große Marktplatz war voller Farben, Geräuschen, Gerüchen und vor allem, voll. Noch niemals zuvor hatte Link so viele Leute auf einmal gesehen. "Wow, Navi…" Die kleine Fee lachte. "Na los, geh schon und sieh dir alles an." Es gab einen Stand mit vielen Gesichtern. Zunächst fand Link das ziemlich unheimlich bis der Besitzer, der Happy Mask Salesman, ihm erklärte, dass es sich um Masken handelte. "Masken eignen sich hervorragend um Leute zu erschrecken.", scherzte er, "Besonders Mamamu Yan. Sie hat nur Augen für sich und ihren Richard…" Der Verkäufer verdrehte die Augen und deutete auf eine aufgetakelte, mollige Frau, die ein paar Schritte weiter mit ihrem Hund spielte. "Immerzu gibt sie damit an, wie toll Richard doch ist und das alle anderen Hunde der Stadt schlechter seien als er. Pah."
 

Hinter Mamamu Yan lief ein Stein auf Beinen. "Das ist ein Goron.", erklärte Navi. "Sie leben in den Feuerbergen und ernähren sich nur von Steinen." Link sah sie skeptisch an. "Steine?" Navi nickte. Der Goron ging zum Stand eines kleinen, zierlichen Mannes. Anstelle von Haaren hatte er blaue verschnörkelte Striche auf seinem Kopf und ebensolche auf seinen Unterarmen. "Warum ist er angemalt?", fragte Link. "Das sind Tätowierungen. Sie werden mit einer Nadel unter die Haut gestochen." "Tut das nicht weh?" "Allerdings.", bestätigte Navi. "Warum sollte man so etwas dann machen?" "Manche Leute finden es schön." "Hm.", machte Link und nachdem er noch eine Weile hingesehen hatte, meinte er: "Schlecht aussehen tut es ja nicht."
 

Der Goron hatte dem tätowierten Mann einen großen Beutel überreicht und dafür einen kleineren zurückbekommen. "Er hat ihm etwas verkauft.", erklärte Navi. "Was bedeutet das?" "Das bedeutet-" "Dieb! Sakon, der Tu-Nicht-Gut hat mich bestohlen!" Ein sehr großer, breiter Mann mit Glatze und einem Bart lief hinter jemandem – offensichtlich Sakon – her, der einen Haufen Pfeile unter seinem Arm trug. Während seiner Flucht fielen einige der Pfeile herunter und sein Verfolger, der wohl der Verkäufer zu sein schien, stoppte um sie aufzusammeln. Dadurch verlor er den Dieb allerdings aus den Augen und schimpfte wütend vor sich hin. Durch die offene Weste, die er trug, war sein stark behaarter Oberkörper sichtbar. Link fand es komisch, dass der tätowierte Mann so wenige Haare hatte und dieser hier umso mehr.
 

"Das bedeutet", versuchte Navi es erneut, "dass man hier nicht einfach alles nehmen kann, was man will. Man muss dafür bezahlen." "Oh…", machte Link. Er verstand es nicht wirklich. In den Wäldern gab es von allem genug für jeden. Die 'Welt da draußen' war wirklich seltsam. "Für gewöhnlich bezahlt man mit Rupees. Das sind Edelsteine. Je nach Farbe sind sie mehr oder weniger wert. Manchmal kann man auch mit etwas anderem tauschen. Und wenn jemand etwas einfach an sich nimmt, ist er ein Dieb. So wie der, den wir gerade gesehen haben."
 

Mitten auf dem Marktplatz stand ein Brunnen und daneben ein Junge und ein Mädchen. Wie die meisten Leute, die sie bisher gesehen hatten, waren sie größer als Link und er wollte Navi fragen, warum das so war. Aber irgendwie konnte er sich nicht von dem Anblick des Paares losreißen. Die ganze Zeit über hielten sie sich im Arm, sahen sich gegenseitig in die Augen und drehten sich gemeinsam im Kreis. "Ohh... Darling, du bist... so gut aussehend... genau wie der König von Hyrule... hee hee...", sagte das Mädchen. "Ohh... Honey, du bist... noch schöner... als Prinzessin Zelda... ohh...", sagte der Junge. Link beobachtete sie eine Weile lang und fragte dann Navi: "Warum drehen die sich die ganze Zeit im Kreis?" Navi kicherte ehe sie antwortete: "Das wirst du später schon verstehen…" "Wann später?", fragte Link. "Wenn du erwa- Oh! Schau mal da!" Sie deutete auf einen Stand hinter Link und er lief neugierig dorthin. Die kleine Fee seufzte. Das war knapp. Sie wollte Link nicht erklären müssen, was Liebe war. Nicht, wo er doch immer ein Kind bleiben würde…
 

Es war ein Schießstand. Der Besitzer war ein sehr großer, massiger Mann mit einer Frisur, die aussah wie eine Nussschale und dessen Oberkörper noch behaarter war als der des bestohlenen Verkäufers zuvor. Eine Frau in einer tief sitzenden weiten Hose und einem bauchfreien Oberteil stand mit gespanntem Bogen abwartend da. Sowohl ihre Kleidung als auch ihre Haare waren rot. Jeder ihrer Schüsse auf die kleinen beweglichen Ziele war ein Treffer. Ein paar weitere ebenfalls komplett rot tragende Frauen applaudierten lautstark. "Das sind Gerudo.", sagte Navi. "Sie sind hervorragende Bogenschützen, die in der Wüste leben." Ihr Geschick im Umgang mit Pfeil und Bogen war nicht zu übersehen, allerdings schien das nicht das einzige Talent zu sein, denn jede der Frauen trug zwei große Krummsäbel bei sich.
 

Link hätte das Schießspiel auch gerne einmal ausprobiert, aber als er nach seiner Schleuder greifen wollte, musste er feststellen, dass er sie wohl vergessen hatte. Mido musste sie noch immer haben.

Der Gedanke an den Kokiri-Jungen stimmte ihn traurig, aber ehe die bedrückenden Erinnerungen Link erreichen konnten, sah er eine junge Frau auf sich zukommen. Sie hatte violette Haare und trug quitschpinke Kleidung, die so knapp war, dass sie kaum eine Stelle ihres Körpers bedeckte. "Oi, Kleiner! Du bist zwar noch recht jung, aber für 30 Rupees verspreche ich dir den besten Kuss deines Lebens!" Link's Augen wurden riesig und er lief knallrot an. Während er rückwärts vor der jungen Frau zurückwich, stolperte er plötzlich und landete in etwas Weichem. "Ho ho! Was haben wir denn hier?"
 

Das 'etwas Weiche' entpuppte sich als ein leicht gebeugt stehender Mann, der eine lange dunkelblaue Robe über seiner Kleidung trug. Zu beiden Seiten seines ebenfalls dunkelblauen Hutes schauten Haarbüschel heraus, die wie sein langer Ziegenbart bereits ergraut waren. "Meine Grüße an König Zora Do Bon XVI.", sagte er zu zwei… Fischen auf Beinen, die sich gerade von ihm verabschiedet hatten. "Sie sind Zora, ein Volk, das hauptsächlich im Wasser lebt.", erklärte Navi. "Nun und wie mir scheint haben wir hier eine Fee und einen Kokiri.", sagte der Mann nun an Link und Navi gewandt. "Äußerst ungewöhnlich will ich meinen. Seit einer Ewigkeit hat man euch nicht gesehen, weil ihr nicht mehr aus den Wäldern herauskommt."
 

Er räusperte sich. "Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Dr. Mizumi, auch bekannt als der See-Professor. Zeit meines Lebens beschäftige ich mich mit den vielen Mysterien in den Wassern des Hylia-See. Und mit wem habe ich die Ehre?" "Ich heiße Link und das ist Navi." Dr. Mizumi nickte. "Und sagt, was führt euch nach so langer Zeit hier in die Stadt?" "Wir müssen mit der Prinzessin sprechen.", erklärte Navi. "Oh, das dürfte recht schwierig werden.", sagte der Professor während er sich durch den Bart strich. "Warum?", fragte Link. "Nun, im Schloss empfangen sie derzeit den König der Gerudo. Ihr werdet warten müssen bis ihr eine Audienz bekommt." Link wollte gerade fragen, was eine Audienz war, als ein weiter Mann, etwas kleiner als der Professor, auf sie zukam. "Ah, wenn das nicht mein lieber Freund mit dem wohl imposantesten Fischteich in Hyrule ist.", grüßte Dr. Mizumi. "Der Herr hier ist ein professioneller Angler und hat mir schon oft sehr faszinierende Dinge aus dem See gebracht.", erklärte er weiter. "Ich bin gespannt, was er dieses Mal für Neuigkeiten hat. Ihr entschuldigt mich? Kommt mich doch bei Gelegenheit in meinem Haus am See besuchen.", bot er an. Link bedankte sich für die Einladung.
 

Kurz darauf trafen sie auf zwei vollkommen gleich aussehende Männer, die nur durch die verschiedenen Farben ihrer Hemden zu unterscheiden waren. Der eine schien sich über den anderen lustig zu machen. Als er Link sah, winkte er ihn zu sich. "Hör dir das an, Junge. Mein Bruder hier war dumm genug den Versuch zu unternehmen, sich ins Schloss zu schleichen. Ha ha ha!" Der andere schien nicht sonderlich begeistert über den Spott seines Bruders zu sein. "Ich hatte es immerhin fast geschafft!", verteidigte er sich. "Ich hatte mich an den königlichen Wachen vorbei geschlichen, bin durch den Burggraben geschwommen und wollte dann durch die Öffnung, aus der sie das Wasser ablaufen lassen, kriechen." Er stoppte kurz und redete dann etwas kleinlaut weiter: "Aber dann bin ich darin stecken geblieben und sie haben mich erwischt…" Sein Bruder brach erneut in schallendes Gelächter aus. "Ja und deswegen haben sie jetzt noch mehr Wachen aufgestellt. Du bist so ein Trottel! Ha ha!" Navi schüttelte den Kopf. "Na, wunderbar… Link?"
 

Link hatte nur mit einem Ohr zugehört. Die beiden Brüder waren ganz offensichtlich Zwillinge. Er wusste, was Zwillinge waren. In seinem Dorf gab es zwei Mädchen, die auch genau gleich aussahen. Dort gab es sogar drei Jungs, die genau gleich aussahen, also Drillinge. Link klammerte sich an diese Gedanken, weil er sie kannte. Nach so vielen neuen Dingen, die er in kurzer Zeit erfahren hatte, war er unheimlich froh, dass es hier etwas gab, dass ihm bereits vertraut war. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken und er hatte ein wenig Angst, dass er sich all das niemals würde merken können. Und wozu auch? Er würde der Prinzessin den Kokiri-Smaragd geben und sie würde wissen, was zu tun war. Vielleicht könnte sie dafür sorgen, dass alles wieder gut würde? Schließlich war sie eine Prinzessin… was auch immer das bedeutete. Er jedenfalls würde wieder nach Hause gehen können und Saria von all diesen verrückten Dingen erzählen.
 

Saria… da fiel ihm etwas ein. Link holte die Ocarina, die das Mädchen ihm gegeben hatte, aus seiner Tunika hervor und begann darauf zu spielen. Navi landete auf seiner Schulter und lauschte den sanften Tönen. Ein Mädchen in einem hellen Gewand und sehr langen braunen Haaren kam neugierig näher. "Oh, du spielst wirklich sehr schön.", sagte sie nach einer Weile. Link lächelte. "Danke." Dann sah sie ihn fragend an. "Ich hab dich hier noch nie gesehen. Wo kommst du her?" "Aus den Wäldern.", antwortete Navi. Das Mädchen machte große Augen. "Eine Fee? Oh, bist du schön!" Sie sah Link wieder an. "Dann bist du ein Feen-Junge, ja? Mein Dad hat mir von euch erzählt."
 

"Feen-Junge?", murmelte Link und Navi kicherte. "Ich bin Malon. Meinem Dad gehört die Lon Lon Farm." "Ich heiße Navi und das hier ist Link." Malon lächelte. "Freut mich, euch kennen zu lernen. Was macht ihr hier in der Stadt?" "Wir müssen mit der Prinzessin sprechen.", antwortete Link. "Oh, ihr geht zum Schloss? Könntet ihr unterwegs vielleicht nach meinem Dad Ausschau halten? Er wollte dort Milch abliefern, aber das ist schon eine ganze Weile her. Bestimmt macht er wieder irgendwo ein Nickerchen. Er ist eine ziemliche Schlafmütze." Sie kicherte. "Was ist Milch?", fragte Link. Malon schaute ihn erstaunt an. "Du weißt nicht, was das ist?" Link schüttelte den Kopf. "Das ist etwas zu trinken. Man melkt sie von Kühen." "Kühe?" Malon lachte amüsiert. Link zog einen Schmollmund. "Etwas zu trinken wäre jetzt nicht schlecht.", sagte er dann, "Außerdem habe ich Hunger. Aber Navi sagt, dass man nicht einfach etwas nehmen darf. Und ich weiß nicht, wo ich Rupees finden soll…" "Ich hab welche.", sagte Malon und deutete auf einen kleinen Beutel an ihrem Gürtel. "Los, kommt mit, ich kauf uns was."
 

Es gab Milch und Brot und Käse. Nichts davon hatte Link bisher gekannt, aber er fand, dass alles äußerst köstlich war. Ehe er und Navi sich dann auf den Weg zum Schloss machten, kaufte Malon ihm außerdem noch zwei Beutel für seinen Gürtel. In den einen steckte er die Ocarina und den Kokiri-Smaragd, in den anderen füllte Malon ein paar Rupees. "Das ist wirklich sehr nett von dir.", sagte Navi. "Wie können wir uns dafür bedanken?" Malon winkte ab. "Ach was, hab ich doch gerne gemacht. Kommt mich mal auf der Farm besuchen, ja?"
 

~~~~~~~Etwas später…
 

"Aber ich muss mit der Prinzessin sprechen!", sagte Link ungeduldig. Doch die Wache vor dem Tor, das zum Schlossgelände führte, lachte ihn nur weiter aus. "Aber klar doch! Wir alle wollen die Prinzessin sehen! Geh wieder nach Hause, Junge!" "So kommen wir nicht weiter.", murmelte Navi ihm zu. Sie gingen zurück bis zu der Biegung, die zur Stadt führte. Hier waren sie außerhalb der Sichtweite des Wachpostens. "Ich versteh das nicht!", maulte Link. "Wieso können wir nicht einfach reingehen? Und wieso darf ich nichts von dem Kokiri-Smaragd sagen? Vielleicht versteht er dann, wie wichtig es ist!" Navi seufzte. "Ich habe dir doch erklärt, dass wir nicht wissen, wem wir vertrauen können. Wir müssen eben einen anderen Weg hinein finden."
 

Sie überlegte kurz. "Hey! Kannst du dich noch an das erinnern, was die Zwillinge von vorhin erzählt haben?" Link sah sie skeptisch an. "Ja, das der eine von den Wachen erwischt wurde…" "Ja, aber doch nur, weil er nicht durch die Öffnung gepasst hat! Du bist doch viel kleiner!" "Trotzdem müssen wir erstmal dorthin kommen, wo er gewesen ist…", antwortete Link trotzig. Er sah an Navi vorbei und dann fiel ihm etwas auf. "Schau mal hier. Diese Ranken." Er zog probeweise daran. "Die müssten mich halten." Und tatsächlich schaffte Link es so, den Hügel zu erklimmen und sich an dem Tor samt seinem Wächter vorbei zu schleichen.
 

Als nächstes galt es, weitere Wachen zu umgehen, die überall auf dem Gelände verteilt waren. Schließlich erreichten sie den Burggraben. "Wuah! Ist das kalt!", kam es von Link. "Schhh!", schimpfte Navi. "Du hast gut reden da oben!", maulte Link, wenngleich leiser als zuvor. Sie mussten das halbe Schloss umrunden bis sie endlich jene Stelle fanden, an der sich die Öffnung befand, die der Zwilling gemeint haben musste. Navi flog etwas höher um nachzusehen, ob die Luft rein war. "Wachen sehe ich hier keine. Aber einen schlafenden Mann und ein paar Kisten Milch. Das muss Malon's Dad sein."
 

Es stellte sich als ziemlich schwer heraus, den laut schnarchenden Mann zu wecken. Als er dann wach wurde, war er nicht weniger laut. "Ja verdorri noch eins! Kann man hier nichma ein kleines Nickerchen machen?" Er streckte sich ausgiebig und gähnte dabei. Dann erst, so schien es, nahm er seine Umgebung genauer wahr. "Oh, hallo! Wer bist du denn? Und wieso bist du so nass?" Link zog eine Schnute. "Nicht so wichtig. Ich heiße Link und das hier ist Navi. Sag, bist du der Dad von Malon?" Der Mann nickte. "Yep, ich bin Talon, mir gehört die Lon Lon Farm. Ich kam her um Milch abzuliefern und als ich mich dann ein wenig ausruhen wollte, muss ich wohl eingenickt sein…"
 

Link lachte. "Ja, Malon hatte das schon vermutet. Sie wartet in der Stadt auf dich." Talon's Augen wurden groß. "Was?! Oh weh, sie wird mir die Ohren lang ziehen! Ich hab echt Mist gebaut! Weiha, das gibt richtig Ärger!" Talon war panisch aufgesprungen. "Danke ähm… Link, dass du mich geweckt hast. Schau doch bei Gelegenheit auf der Farm vorbei, ok? Ich muss mich jetzt sofort bei der Kleinen entschuldigen! Wir sehn uns." Link und Navi sahen ihm amüsiert nach. "Was für ein lustiger Kerl. Und jetzt hat er ganz seine Milchkisten vergessen." "Da können wir uns nicht drum kümmern. Lass uns lieber zusehen, dass wir die Prinzessin finden." Link schaute seufzend an sich herunter. "Ich bin immer noch am tropfen…" "Das trocknet schon wieder. Es ist so ein warmer Tag."
 

Nachdem Link durch die kleine Öffnung gekrochen war, mussten sie noch ein paar weiteren Wachposten ausweichen bis sie schließlich den Innenhof des Schlosses, einen großen Graten, erreichten. Hunderte verschiedener Blumen waren hier gepflanzt worden. Es war wunderschön anzusehen. "Schau nur. Das da hinten muss sie sein.", meinte Navi und deutete auf die gegenüberliegende Seite. Dort stand ein Mädchen, das durch ein Fenster schaute. Aufgrund ihres edlen Kleides und dem vielen Schmuck musste sie die Prinzessin sein nach der sie gesucht hatten. Die beiden durchquerten den Garten und kurz bevor sie das Mädchen erreicht hatten, drehte es sich zu ihnen um.
 

Sie machte einen etwas erstaunten Eindruck. "Wer…? Wer bist du? Wie bist du an den Wachen vorbeigekommen?" Dann bemerkte sie Navi. "Oh, was…? Bist du… eine Fee?" Navi nickte. "Dann seid ihr... kommt ihr aus den Wäldern?" Ein weiteres Nicken. Die Prinzessin wirkte jetzt völlig aufgeregt. "Dann… dann… besteht die Möglichkeit, dass ihr… den heiligen Stein des Waldes bei euch habt? Einen schimmernden, grünen Stein…" Link holte den Kokiri-Smaragd aus dem Beutel hervor und reichte ihn der Prinzessin. Sie war überglücklich. "Genau wie ich gehofft habe!" Mit leicht zitternden Händen und Ehrfurcht in ihren Augen besah sie das Artefakt. "Er ist wunderschön!" Link stimmte ihr zu. Obwohl er sich eingestehen musste, dass ihm das jetzt zum ersten Mal wirklich auffiel. Bislang hatte er den heiligen Stein nur mit traurigen Dingen in Verbindung gebracht. Ihn aber jetzt anzusehen, wie er mit einer eigenen Lichtquelle von innen heraus leuchtete, gab ihm irgendwie ein Gefühl von Wärme, Glück und… Hoffnung.
 

"Ich hatte einen Traum…", begann die Prinzessin, "In diesem Traum wurde Hyrule von dunklen Sturmwolken eingehüllt… aber dann schoss plötzlich ein Lichtstrahl aus den Wäldern, so hell, dass die dunklen Wolken verschwanden… das Licht nahm die Umrisse einer Person an, die einen schimmernden, grünen Stein in den Händen hielt und von einer Fee begleitet wurde… ich weiß, dass es eine Prophezeiung ist, dass jemand aus den Wäldern kommen würde…" Link sah das Mädchen mit großen Augen an und sie lächelte. "Ja, ich denke, dass ihr es seid…" Dann räusperte sie sich. "Oh, wie unschicklich von mir! Ich habe mich so sehr von meiner Geschichte mitreißen lassen, dass ich mich gar nicht vorgestellt habe." Sie senkte den Kopf leicht. "Ich bin Zelda, Prinzessin von Hyrule." Dann sah sie wieder auf. "Wie sind eure Namen?" "Ich heiße Link und das hier ist Navi." Zelda lächelte. "Ich freue mich, euch kennen zu lernen, Link von den Kokiri und Navi, die Fee.
 

Sagt, da ihr im Besitz des Kokiri-Smaragdes seid, kennt ihr doch sicherlich die Geschichte vom Triforce, nicht wahr?" Link versteifte sich bei diesen Worten und ein Stich schoss ihm durch das Herz. Für kurze Zeit hatte er die schrecklichen Dinge verdrängen können, die dazu geführt hatten, dass sie jetzt überhaupt hier waren. Er spürte, wie sich seine Augen mit Tränen füllten und er zitterte leicht. "Du meine Güte, was ist mit ihm?", fragte Zelda erschrocken. Navi seufzte leise und streifte Link's Wange. "Prinzessin, etwas Furchtbares ist geschehen. Der Great Deku Tree… er… ist tot…" Zelda's Hand legte sich auf ihren Mund. "Was?...", murmelte sie. "Das ist ja schrecklich… wie ist das denn nur möglich?" Das ansonsten strahlend blaue Leuchten, das von der kleinen Fee ausging, war ein wenig verblasst, denn auch Navi trauerte um den einstigen Hüter der Wälder.
 

"Bevor er uns den Kokiri-Smaragd überließ, erzählte er von einem bösartigen Mann, der nach dem heiligen Stein verlangt hatte. Als der Great Deku Tree sich weigerte, das Artefakt herauszugeben, hat der Mann ihn mit einem tödlichen Fluch belegt… Prinzessin, du musst wissen, dass Link lange Zeit der einzige Kokiri war, der keine eigene Fee besaß. Erst nachdem der Great Deku Tree von dem Fluch befallen war, bat er mich, Link's Begleiterin zu werden. Das war… gestern." "Erst gestern…", murmelte Zelda erschrocken. Navi fuhr fort: "Er ersuchte Link außerdem um Hilfe, die personifizierte Form des Fluches, das Monster Gohma, zu beseitigen." Sie sahen Link an, dessen Blick wieder leer geworden war. "Er tat es… " Auch jetzt zeigte Link keinerlei Reaktion. "Dann erzählte der Great Deku Tree von der Entstehung Hyrules sowie dem Triforce und das es sich im Sacred Realm befindet. Niemals soll Link zulassen, dass der bösartige Mann Hand an das Triforce legt. Das war der letzte Wunsch des Hüters… er überreichte ihm den Kokiri-Smaragd und schickte ihn hierher."
 

Eine Weile lang sagte keiner mehr etwas. Link's Schicksal hatte Zelda furchtbar traurig gemacht. Endlich hatte er seine eigene Fee bekommen, doch im Gegenzug dazu so viel verloren… Die Prinzessin hatte sich in das Gras heruntergekniet und nach wiederholtem Zupfen an Link's Ärmel, schaffte Navi es, dass auch der Junge sich setzte. Dann schließlich sprach Zelda: "Das sind schreckliche Neuigkeiten. Es tut mir so leid..." "Dir braucht nichts leid zu tun. Du bist ja nicht Schuld daran… du hast nichts Böses getan…", sagte Link, den Blick auf das Gras gerichtet. Zelda lächelte leicht und nickte. Navi landete auf seiner Schulter. "Wenn sich das Triforce im Sacred Realm befindet, wie kommt man dann dorthin?", fragte sie.
 

"Nun…", begann Zelda, "Ich werde euch von dem Geheimnis des Sacred Realm berichten, das von meiner Familie gehütet wird. Die Legende besagt Folgendes: Die drei goldenen Göttinnen hinterließen das Triforce, welches ihre Mächte in sich birgt. Es ist imstande, den Wunsch desjenigen zu erfüllen, der es in seinen Händen hält. Der Wunsch eines recht schaffenden Herzens bringt Glück, Frieden und Wohlstand, während hingegen der Wunsch eines bösartigen Herzens zu Unheil, Krieg und Leiden führt… so wird es überliefert… daher erbauten die ehrwürdigen Weisen den Tempel der Zeit um das Triforce vor dem Bösen zu schützen." "Also gelangt man vom Tempel der Zeit in das Sacred Realm?", fragte Navi. "Das ist richtig. Aber der Eingang ist mit einer Steinwand versiegelt, die das 'Tor der Zeit' genannt wird. Es heißt, dass man die drei heiligen Steine zusammen tragen muss um dieses Tor zu öffnen. Und außerdem benötigt man… jenes Artefakt, das die königliche Familie gemeinsam mit dieser Legende hütet… die Ocarina der Zeit. Habt ihr das alles verstanden?"
 

Navi nickte. Link's Blick war nicht mehr ganz so leer wie zuvor, aber er sah weit entfernt davon aus, den Sinn hinter der Geschichte zu verstehen. Da waren also drei Göttinnen, die die Welt erschaffen hatten und etwas total Mächtiges zurück ließen. Warum hatten sie das denn nur gemacht, wenn es doch so gefährlich war? Der Great Deku Tree wäre noch da wenn es dieses Triforce nicht gegeb- Er dachte den Gedanken nicht zu Ende. Es schien nicht richtig zu sein, so etwas zu denken. Diese Göttinnen würden schon wissen, was sie taten. Immerhin waren sie es, die all das hier erschaffen hatten. Link fühlte sich plötzlich ziemlich unwohl, schlecht über sie gedacht zu haben und entschuldigte sich gedanklich. Dann fiel ihm etwas auf. Hatte Zelda gerade nicht von drei heiligen Steinen gesprochen? Wer hatte denn dann die anderen beiden? Gerade als er nachfragen wollte, ertönten aus dem Schloss die Geräusche von Trompeten. Zelda sprang auf. "Ach, ich habe es beinahe vergessen… ich hatte es beobachten wollen…" Link sah sie verwundert an und stand ebenfalls auf. "Was denn?"
 

Zelda stellte sich vor das Fenster und schaute hindurch. "Das andere Element aus meinem Traum… die dunklen Wolken… ich glaube, sie symbolisieren… den Mann dort." Sie winkte Link zu sich. "Sieh ihn dir an." Link stellte sich neben ihr an das Fenster. Der Raum dahinter schien der Thronsaal zu sein, auch wenn Link in diesem Moment nicht wusste, was das war. An der gegenüberliegenden Wand waren viele Wachen aufgereiht. Den Thron selber konnte man von hier aus nicht sehen, aber den langen roten Teppich, der dorthin führte. Ein großer, rothaariger Mann in einer schwarzen Rüstung ging in gemächlichem Schritt auf den Thron zu. Er war in Begleitung von ein paar in rot gekleideten Frauen, die wie jene aussahen, die sie am Schießstand gesehen hatten. Navi hatte ihm erklärt, dass sie Gerudo seien. Die kleine Gruppe kniete jetzt vor dem Thron nieder. "Siehst du den bösen Blick in seinen Augen?", fragte Zelda, "Das ist Ganon, der Anführer der Gerudo aus der Wüste fern im Westen." Link's Herz begann schneller zu schlagen. Schwarze Rüstung? Aus der Wüste? Was hatte der Great Deku Tree gesagt?
 

“Du darfst niemals zulassen, dass jener in schwarzer Rüstung der aus der Wüste kommt, das heilige Triforce an sich nimmt…“
 

Dann war es Ganon's Werk, dass der Great Deku Tree… Link's Hand legte sich um den Griff des Kokiri Swords ohne dass er es bemerkte. "Obwohl er meinem Vater gerade die Treue schwört, bin ich mir sicher, dass er nicht aufrichtig ist.", meinte Zelda. "Die dunklen Wolken, die Hyrule in meinem Traum eingehüllt haben… sie müssen ihn symbolisieren."
 

Als wenn er ihre Worte gehört hätte, sah Ganon in diesem Moment zum Fenster herüber. Zelda wandte ihren Blick ab. Link jedoch starrte ihn an und in seinen Augen brodelte es. Dann bemerkte Zelda, dass sich Link's Hand um den Schwertgriff gekrallt hatte. "Was ist passiert?", fragte sie. Ganon sah wieder nach vorn und Link riss seinen Blick von ihm los. Langsam ließ er seine Hand sinken. "Mach dir keine Sorgen, weil er uns gesehen hat.", meinte die Prinzessin, "Er ahnt nicht im Geringsten, was wir planen… noch nicht."
 

Link sah Zelda an. Was planten sie denn? Er wusste nicht, was sie vorhatte, aber er würde Ganon bestrafen für das, was er getan hatte. "Nein, Link!", sagte Navi laut als wenn sie seine Gedanken gelesen hätte. "Du kannst da jetzt nicht einfach hereinmarschieren und ihn… hast du deinem Vater nicht von deinem Traum erzählt?", fragte sie dann an Zelda gewandt. Die Prinzessin senkte den Kopf. "… doch. Ich habe meinem Vater davon erzählt... aber er glaubt nicht daran, dass es eine Prophezeiung ist..." Ihre Augen wurden feucht. "Aber ich kann Ganon's böse Absichten fühlen! Was er begehrt kann nichts anderes sein als das Triforce. Das wird der einzige Grund sein, weswegen er hierher gekommen ist. Und er will über diese Stadt herrschen… nein, über die ganze Welt." Tränen liefen an ihren Wangen hinab. "Link, Navi… wir sind die Einzigen, die Hyrule beschützen können!" Navi flog zu Zelda herüber und strich ihr tröstend über das Haar. "Ich… ich habe Angst…", schluchzte die Prinzessin, "Ich befürchte, dass Ganon Hyrule zerstören wird. Er hat solch Furcht einflößenden Kräfte…"
 

Sie brauchte eine Weile bis sie sich wieder beruhigt hatte. Dann lächelte sie leicht. "Aber es ist so ein Glück, dass ihr gekommen seid… wir müssen verhindern, dass er das Triforce erreicht! Ich werde die Ocarina der Zeit mit all meiner Macht beschützen! Er soll sie nicht bekommen!" Sie ging auf Link zu, senkte ihren Kopf leicht und faltete ihre Hände ineinander. "Und ich möchte dich bitten, dass du die anderen beiden heiligen Steine findest." Link starrte Zelda an. Er… was? Sein Blick ging zu Boden. "Eigentlich… eigentlich will ich nur nach Hause. Ich will, dass alles wieder wie früher wird…" Er hielt kurz inne ehe er fort fuhr: "Aber wenn… wenn dieser Kerl an allem Schuld ist…"

"Was ist 'tot'?"

"Das bedeutet… dass etwas zerstört wurde und nicht wieder kommt."

"...dann werde ich ihn töten…" Jetzt sah er Zelda fest in die Augen.

"Ich werde Hyrule retten!"
 

Die Prinzessin lächelte. "Lasst uns das Triforce an uns bringen ehe Ganon es tut und dann besiegen wir ihn!" Navi streckte ihre kleine geballte Faust nach oben. "Genau!" Dann passierte etwas Merkwürdiges. Der Schatten der Schlossmauer neben der kleinen Gruppe bewegte sich und plötzlich stand eine Frau vor ihnen. Ein Symbol in Form eines Auges war auf ihrer in nachtblau und schwarz gehaltenen, eng anliegenden Kleidung zu sehen, das schulterlange, silberne Haar zu einem Zopf zusammengebunden. Ihre Augen waren nebelgrau. Link's Mund stand offen. Es war als wenn die Frau direkt aus den Schatten gekommen wäre. "Wow.", kam es von Navi. "Es ist lange her, dass ich jemandem vom Schattenvolk begegnete." Die Frau verbeugte sich leicht. "Ich bin Impa von den Sheikah. Der Schutz der Prinzessin liegt in meiner Verantwortung." Nachdenklich sah sie in den Himmel. "Die Dinge geschehen genau so wie Zelda es vorhersagte." Dann sah sie Link an. "Du bist ein mutiger Junge… ein großes Abenteuer liegt vor dir. Ich will dir etwas Nützliches mit auf den Weg geben, eine antike Melodie. In diesen Noten liegt eine mysteriöse Kraft."
 

Link war beeindruckt von Impa's Ausstrahlung und er hatte ein wenig Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. Eine Melodie? "Link." Navi stupste ihn an. "Du kannst die Melodie auf der Ocarina spielen." Er blinzelte. "Ja, genau." Ein wenig aufgeregt holte Link die Ocarina aus dem Beutel hervor. Impa nickte kurz. "Nun, lausche sorgsam – dies ist die Hymne des Triforce." Sie legte zwei Finger an die Lippen und pfiff die Melodie ein paar Male bis Link glaubte, dass ihm die Noten vertraut waren. Er spielte sie auf der Ocarina, von der nun ein leichtes Leuchten auszugehen schien. Das Leuchten breitete sich aus und hüllte Link ein. Der Junge fühlte sich jetzt beinahe schwerelos und ein seltsam beruhigendes Gefühl erfüllte ihn. Und selbst als er dann aufhörte zu spielen, war die Melodie noch immer in der Luft bis sie schließlich langsam verstummte. Fasziniert betrachtete Link die Ocarina. "W-wunderschön.", kam es von Navi.
 

"Die Hymne des Triforce wird dir Zugang zu den Reichen der Goronen und der Zora gewähren. Und natürlich in dieses Schloss.", sagte Impa. "Außerdem hört die Great Fairy den Ruf dieser Melodie wenn sie vor einem ihrer Brunnen gespielt wird.", fügte die kleine Fee hinzu. Link sah sie erstaunt an. "Die Great Fairy?", fragte er. "Sie ist die Mächtigste und Weiseste unter uns Feen.", erklärte Navi, "Ihre Brunnen sind überall in Hyrule verteilt." "Einer befindet sich hier ganz in der Nähe.", bestätigte Zelda. "Innerhalb des Hügels dieses Schlosses." "Ihr solltet sie sogleich aufsuchen.", riet Impa, "Vielleicht kann auch sie Link etwas mit auf die Reise geben. Kommt, ich werde euch aus dem Schloss begleiten."
 

Alles, was in den letzten Stunden geschehen war, schien noch immer so unwirklich zu sein. Zwar war Link fest entschlossen, Hyrule zu beschützen und Ganon zu stellen, dennoch kam er nicht umhin, sich wie in einem Traum zu fühlen. Ein sehr… seltsamer Traum. Da Impa die beiden bis vor das Schloss gebracht hatte, mussten sie die Wachen nun nicht mehr fürchten. Wenngleich sich einige von ihnen sicherlich dennoch fragten, wie der kleine Junge hinein gekommen war. "Du mutiger Knabe… wir müssen diese wunderschöne Welt beschützen.", sagte Impa. Dann zeigte sie in Richtung Nordosten. "Schaut, dort hinten am Horizont. Das sind die Feuerberge, die Heimat der Goronen. Sie hüten den heiligen Stein des Feuers. Am Fuße des Gebirges findet ihr mein Dorf, Kakariko. Dort leben die Sheikah. Wenn ihr von eurer Reise erschöpft seid, werdet ihr euch dort ausruhen können."
 

Link nickte, den Blick noch immer auf die gewaltigen Berge gerichtet. Das Gedankenchaos in seinem Kopf hüpfte freudig durcheinander. Die 'Welt da draußen' war so groß und unheimlich schön… dennoch vermisste er sein kleines Baumhaus im Schutze der Wälder. "Darunia, der Anführer der Goronen kann ziemlich temperamentvoll sein. Aber es ist bekannt, dass er Musik liebt, behaltet das in Erinnerung." "Danke.", sagte Navi. "Wir werden uns jetzt auf den Weg machen." Impa nickte. "Die Prinzessin und ich warten hier im Schloss auf euch. Gebt auf euch acht." Sie holte etwas aus ihrer Kleidung hervor. Erstaunt stellte Link fest, dass es eine Deku-Nuss war. Impa warf die Nuss auf den Boden. Es folgte ein grelles Aufblitzen und dann war sie verschwunden. Fasziniert sah Link zu der Stelle, an der die Sheikah-Frau gerade eben noch gestanden hatte. "Wow.", machte Navi. "Diese Sheikah sind schon interessant. Findest du nicht auch, Link?" "Hm hm…"
 

"Warum lebt die Great Fairy in Brunnen?", fragte Link während sie auf dem Weg zum Eingang besagten Brunnens waren. "Navi schien kurz zu überlegen und meinte dann: "Weißt du, das ist etwas, dass nur wir Feen verstehen. Ich kann es dir in deiner Sprache nicht erklären. Lass dir nur soviel gesagt sein, sie lebt nicht wirklich in dem Brunnen. Aber dort vermag man sie zu rufen." "Oh… ok. Also kanntest du die Hymne des Triforce?" "Hey! Ich bin vielleicht nicht die Great Fairy, aber ich bin eine Fee. Ich weiß eine ganze Menge über diese Welt", lachte Navi.
 

Sie hatten den Eingang der Höhle erreicht, der so sehr zugewachsen war, dass es wie ein Vorhang aus Pflanzen wirkte. Es war wunderschön anzusehen. Die ersten Schritte gingen sie durch totale Dunkelheit. Als Link dann weiter vor ihnen zwei Lichtquellen ausmachen konnte, fiel ihm auf, dass er nicht mehr auf Erde sondern auf Stein ging. Als das Licht stärker wurde, konnte er erkennen, dass der Gang komplett gemauert und mit einer Menge verschnörkelter Symbole verziert war. Sie erreichten die beiden Lichter, die sich als zwei große, grün leuchtende Fackeln entpuppten und standen jetzt in einem großen Raum. Obwohl Link sich nicht sicher war, ob es sich tatsächlich um einen Raum handelte. Der Boden wie auch die Wände erschienen vielmehr eine fließende Form zu sein, die durch den Widerschein der Flammen in ein glitzerndes Leuchten getaucht war. Zwischen den beiden Fackeln, die jeweils auf einem Podest standen, führte eine kleine Treppe hinauf zu dem Brunnen. Einzig der Weg, der dorthin führte, war weiterhin aus festem Stein. Link kam aus dem Staunen nicht heraus und seine Augen vermochten an keinem Punkt festhalten. Navi lächelte und sie ließ den Jungen die Szenerie eine Weile genießen bis sie schließlich sagte: "Komm, stell dich hier vor den Brunnen und spiele die Melodie."
 

Langsam und sehr aufgeregt stieg Link die beiden Stufen hinauf. Das Wasser in dem Brunnen war kristallklar und gerade einmal… vielleicht eine handbreit tief. Verwunderung durchzog Link einen Moment lang, aber Navi hatte ihm ja erklärt, dass die Brunnen eigentlich nur als Tor in diese Welt dienten. Er nahm die Ocarina zur Hand und spielte die Hymne des Triforce. Wieder reagierte die Ocarina auf dieselbe wundersame Weise wie zuvor. Und dann kam Bewegung in das Wasser des Brunnens. Zunächst nur schwache, kaum wahrnehmbare Wellen, begleitet von einem amüsierten Lachen, dessen Klang Link sowohl mit Ehrfurcht wie auch mit unglaublicher Geborgenheit erfüllte. Dann erschien die Great Fairy. Es war als wenn sie die gesamte Zeit am Grunde des Brunnens gewesen wäre. Sie stieg hinauf zur Oberfläche und… wurde immer größer. Link stand der Mund offen. Noch immer erfüllte ihr Lachen die Luft während sie sich vergnügt ein paar Mal um sich selbst drehte bis sie schließlich über ihnen schwebte. Sie war mindestens dreimal so groß wie Link. Bis unter die Knie schien sie aus Wurzelwerk zu bestehen und Efeuranken umschmiegten den Rest ihres Körpers bis hinein in ihr langes Haar, das beinahe ebenso lang war wie sie selbst. Ihr Anblick war so unglaublich schön, dass Link es nicht in Worte hätte fassen können.
 

Navi umkreiste sie einige Male fröhlich und die Great Fairy lächelte. "Ich heiße dich willkommen, Navi." Sie sah hinunter und fragte: "Wer ist dein junger Begleiter?" "Ich bin Link von den Kokiri." Die Great Fairy nickte wissend. "Dann seid ihr nun auf dem Weg nach Goronia?" "Impa von den Sheikah, die für den Schutz der Prinzessin Zelda verantwortlich ist, schickte uns zu dir.", bestätigte Navi. "Ich verstehe. Nun denn, mutiger Link. Ich habe in der Tat etwas sehr Nützliches für dich. Es ist ein mächtiger Zauber. Bist du bereit, ihn anzunehmen?" Mit großen Augen sah Link sie an. "Ein… Zauber?" Wieder ertönte das amüsierte Lachen von zuvor. Die Great Fairy breitete ihre Arme aus und eine rötlich leuchtende Feuerkugel erschien zwischen ihren Händen. Sie bat Link darum, seine Arme ebenfalls auszustrecken. Dann wurde es einen Augenblick lang so hell, dass man nichts mehr sehen konnte. Als das Leuchten wieder verschwand, hielt Link die Feuerkugel zwischen seinen Händen. Sie wurde kleiner und kleiner und schien durch seine Finger in seinen Körper zu fließen. "Ungh.", machte Link. Es war nicht so, dass er die Hitze spürte oder Schmerzen hatte, aber es war dennoch ein seltsames Gefühl. "Du hast das Feuer der Drei empfangen, es ist der mächtigste Feuerzauber dieser Welt. Probiere ihn aus."
 

"A-aber wie?", fragte Link nervös. "Horche in dich hinein und konzentriere deinen Geist darauf, den Zauber anwenden zu wollen." Das hörte sich leichter gesagt an als getan… und dennoch funktionierte es. Sein Körper schien plötzlich instinktiv zu wissen, was zu tun war. Beide Arme bewegten sich zunächst nach rechts, dann nach links hinter ihn, sammelten Energie. Dann streckte sich der linke Arm nach oben, während der rechte Arm nun nach vorne zeigte. Die Luft um ihn herum begann sich zu verdichten und zitterte vor Energie, wie große Hitze über einem aufgeheizten Boden. Schließlich schleuderte Link seine rechte Hand auf den Boden und sobald er ihn berührte… wurde er von einer Feuerwand umringt. Die Flammen verhaarten ein paar Augenblicke um ihn herum und dehnten sich dann in einem weiten Radius um den Jungen aus. "…" Link öffnete den Mund um etwas zu sagen, tat es dann aber doch nicht. Ihm fehlten die Worte. Von dem Feuer war nun nichts mehr zu sehen.
 

Fassungslos starrte er auf seine Hände als ihm bewusst wurde, wofür das Ganze gut zu sein schien. Es war ein magischer Angriff. Und damit ohne Zweifel etwas, das dasselbe Resultat zur Folge haben würde, wie zuvor als er das Schwert gegen die Monster benutzt hatte… Tod. Link schob den Gedanken beiseite. Hoffentlich würde er diesen Zauber niemals brauchen. Obwohl… wenn er Ganon besiegen wollte, dann… "Link? Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte Navi. Er nickte und sah dann hinauf. "Ich danke dir für dieses Geschenk, Great Fairy." Sie lächelte leicht. "Wenn du erschöpft oder gar verletzt bist, kannst du mich jederzeit rufen. Verliere niemals deinen Mut, Link von den Kokiri." Wie bei ihrem Erscheinen drehte sich die Great Fairy ein paar Mal um sich selbst, wurde dabei immer kleiner bis ihre Form schließlich auf dem Grund des Brunnens verschwand. Einige Momente lang hörten sie noch den Nachhall ihres sonderbaren Lachens, dann verließen ein in Gedanken versunkener Link und eine besorgte Navi die Höhle wieder.
 

Zurück in der Stadt kamen sie am Stand eines großen, schlanken Mannes mit schulterlangen braunen Haaren vorbei. Da Link noch immer so einen Mitleid erregenden Anblick bot, schenkte der Verkäufer ihm einen Apfel als Aufmunterung. Während er das Obst verzerrte, setzte Link sich auf eine nahe stehende Bank neben einen alten, weise aussehenden Mann in einer langen, blauen Robe. Der Alte sah ihn erstaunt an als er die grüne Kleidung der Waldbewohner erkannte. Als er dann auch noch Navi sah, sprach er schließlich: "Beim Schatten der Drei. Gehe ich Recht in der Annahme, dass ihr aus den Wäldern kommt?" Link nickte kurz ohne den Anderen anzusehen. "Das ist wahrlich wunderlich, wo man euch-" "so lange nicht gesehen hat.", fiel Link ihm ein wenig genervt ins Wort. Er hatte mittlerweile verstanden, dass die Leute außerhalb der Wälder lange Zeit weder Kokiri noch Feen gesehen zu haben schienen und ein Teil in ihm wünschte sich noch immer, dass er dasselbe von der 'Welt da draußen' sagen könnte.
 

Der Alte lachte leicht. "Wie mir scheint, hast du das gerade nicht zum ersten Mal gehört, mein Junge?" "Nein…" Jetzt sah Link ihn an. "Tut mir leid." "Ach was, nicht der Rede wert. Es bedarf einiges mehr um den alten Shikashi umzuhauen." Er lachte erneut und Link konnte ein Lächeln nicht verhindern. "Wir grüßen dich, Shikashi. Ich bin Navi und der ungehobelte Junge hier heißt Link." "Hey.", beschwerte Letztgenannter sich halbherzig. Shikashi lächelte. "Sag, Mister ungehobelter Junge, hast du jemals von meinem Volk, den Sheikah, gehört?" Link nickte. "Im Schloss trafen wir auf Impa, die Beschützerin der Prinzessin. Sie sagte, dass Kakariko das Dorf der Sheikah ist." "Ah ja, die gute Impa. Sie ist meine Tochter, müsst ihr wissen." Shikashi lachte wieder kurz. "Hm, wenn du sie gesehen hast weißt du sicherlich auch, warum die Sheikah das 'Volk der Schatten' genannt werden, nicht wahr?"
 

Link erinnerte sich daran, dass Impa praktisch aus den Schatten herausgekommen war. "Uhm… nicht so richtig. Heißt das, dass ihr durch Wände gehen könnt?", fragte er etwas unbeholfen. Shikashi lachte wieder, dieses Mal laut und herzhaft. Link war ein wenig rot angelaufen. "Hey. Es ist mies, mich auszulachen.", beschwerte er sich. Der Alte schaffte es schließlich, sich wieder zu beruhigen. "Verzeih mir, mein Junge. Aber diese Vorstellung war einfach zu köstlich." Link zog einen Schmollmund und Shikashi sagte nun in normalem Ton: "Nun, um es einfach zu sagen, wir sind ein Teil der Schatten. Wir sind in der Lage, uns in sie hineinzubegeben."
 

Vor den Toren der Stadt wartete Kaepora Gaebora bereits auf sie. Link's Gedanken drehten sich unaufhörlich um all die neuen Eindrücke und Informationen. So fiel ihm auch jetzt nicht auf, dass er genau hier in seinen Alpträumen gestanden hatte. Sie berichteten der großen Eule, was sie alles erfahren hatten und von ihrem Besuch bei der Great Fairy. "Hoooo. Das Feuer der Drei erlernt? Du bist wirklich ein kluges Kind. Hoo hoo." Link sah die große Eule ausdruckslos an. "… klug genug, um so etwas zu lernen…" Die mächtigen Schwingen legten sich um den Jungen. "Link… du musst wissen, dass es ein Unterschied ist, ob man jemanden grundlos tötet oder wenn man sich und Andere verteidigt."
 

Unter den Federn schluchzte es. "… aber trotzdem ist es fürchterlich." "Natürlich ist es das. Doch noch viel schlimmer wäre es, wenn die gesamte Welt dem Bösen anheim fallen würde." Dann blieb es eine Weile still. "Warum ich, Kaepora Gaebora? Warum nur?" "Es liegt nicht in meiner Macht, diese Frage beantworten zu können. Doch sei dir gewiss, dass ich dir auf deinem Weg zur Seite stehen werde." "Und ich ebenso.", sagte Navi, die sich auf Link's Schulter niedergelassen hatte. Ein schwaches Lächeln erschien sich auf dem Gesicht des Jungen. Er setzte sich ins Gras und holte Saria's Ocarina aus dem Beutel hervor. Eine Weile lang lauschten sie still den sanften Klängen. Die Sonne stand mittlerweile schon tief über dem Horizont. "Nun", begann die große Eule, "da du gleich zwei Einladungen dorthin bekommen hast, schlage ich vor, dass ich euch für die Nacht zur Lon Lon Farm bringe."
 

Talon und Malon freuten sich, Link und Navi wieder zu sehen. "Sapperlot!", meinte der auch jetzt ziemlich müde dreinblickende Besitzer der Farm, "Muss ja'n Falke von nem Pferd sein, wenn's euch so schnell hergebracht hat. Wo hastes denn? Braucht jetzt gut Verpflegung, jawoll." Link sah ihn irritiert an. "Ich weiß doch immer noch nicht, was ein Pferd ist. Kaepora Gaebora hat uns hergebracht." "Kapo-wer?", fragt Talon verwirrt. "Das ist eine sehr, sehr große Eule.", erklärte Navi. Talon guckte einen Moment lang ziemlich dumm aus der Wäsche. Dann fing er lauthals an zu lachen. "Ha ha ha ho ho! Aber klar doch. Wie dumm von mir. Feen-Jungen reiten natürlich nich auf Pferden, sondern fliegen mit Eulen." Link verstand nicht ganz, was so lustig war. "Es heißt Kokiri, nicht Feen-Junge.", murmelte er, aber Talon's Gelächter verschluckte die Worte. "Oh, Daddy…" Malon griff nach Link's Ärmel und zog ihn hinter sich her zur großen Koppel der Farm.
 

"Also, Feen-Junge ", sagte sie mit einem schelmischen Grinsen, "Das hier sind Pferde." Und auf der Lon Lon Farm gab es eine ganze Menge davon. Link staunte nicht schlecht. "Sie sind wirklich schön.", sagte er bewundernd. "Ja…", bestätigte Malon verträumt. "Übrigens danke, dass du meinen Dad gefunden hast. So schnell wie er angelaufen kam, habe ich ihn noch nie gesehen." Sie lachte vergnügt. "Und? Wie fandest du das Schloss? Hast du die Prinzessin gesehen? Hach, wie ich sie doch beneide..." Link konnte nicht verstehen, warum. Malon hatte doch ganz offensichtlich viel mehr Spaß als Zelda. Aber mit Sicherheit waren das wieder 'Mädchen-Sachen' und die hatte er ohnehin noch nie verstanden.
 

"Ich will dir meinen besten Freund vorstellen, Feen-Junge." Link gab es auf. Die beiden würden wohl nicht aufhören, ihn so zu nennen. Irgendwie war es ja auch ganz nett. Malon begann eine Melodie zu singen. Sie hatte eine wunderschöne Stimme und kurz darauf kam eines der Pferde auf sie zu. Es war viel kleiner als die anderen. "Hier ist sie. Ihr Name ist Epona. Ist sie nicht süß?" Malon strich über das rot-braune Fell und die Stute wieherte freudig. "Ja. Und das ist eine schöne Farbe.", stimmte Link ihr zu. "Und warum ist sie kleiner?" "Sie ist noch ein Fohlen.", erklärte Malon, "In ein paar Jahren wird sie genau so groß sein wie die anderen Pferde. Genauso wie wir beide noch größer werden wenn wir erwachsen sind." Navi hielt die Luft an. "Aber ich werde nicht größer.", meinte Link, "Kokiri bleiben immer so klein."
 

Bis zum Anbruch der Dunkelheit hielten die beiden sich auf der großen Koppel auf. Link fand Malon's Stimme so schön, dass sie ihm die Melodie beibrachte, mit der sie Epona zu sich gerufen hatte. Die junge Stute mochte den Jungen auf Anhieb und Malon konnte ihn dazu ermutigen, das Reiten auszuprobieren. Sie hatten eine Menge Spaß bis sie dann zum Essen gerufen wurden. Es war nicht Talon, der zu ihnen gekommen war, sondern ein etwas größerer und viel schlankerer Mann, der ziemlich mürrisch dreinblickte. "Tze, is schon wieder beim Schälen eingeschlafen. Hat sich fast den Finger abgeschnitten… oh, er is ja so ein fauler Sac-" "Ingo!", schimpfte Malon. "Wir haben Gäste." "Oh…", machte Ingo.
 

Es stellte sich heraus, das Ingo zwar ununterbrochen wie ein Rohrspatz über Talon's Faulheit schimpfte, er seine Arbeit auf der Farm aber dennoch mochte, weil er die Tiere so sehr liebte.
 

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ich mochte die große Eule schon immer total gerne! und die Melodie, die gespielt wird, wenn sie auftaucht! aber, was ist das nur für ein Unsinn mit den Namen? In der deutschen Fassung heißt er Methusa (oder so, glaub ich)... schlimm genug, wenn Sätze und so falsch synchronisiert werden, aber man kann doch nich einfach einhergehen und die Namen von Charakteren ändern! ... auf so was kann ich gar nich! tze... oh und ja, Eulen schlafen scheinbar (laut dem großen bösen Internet xD) nicht in Nestern, sondern in (Baum)höhlen. diese hier hält sich allerdings nich an die Regel, weil ich die Vorstellung von einem Chibi-Link in einem Riesennest zu süß fand ^_^ und abgesehen davon, dass ich Kaepora Gaebora mag, eignet er sich auch hervoragend als Transportmittel ^^
 

Zelda hätte eigentlich ziemlich blöd aus der Wäsche gucken müssen als Link das erste Mal bei ihr auftaucht. ich mein, Link ist kurz zuvor durch den Burggraben geschwommen und demnach klitschnass ^^°

Link: *trief* Hallo. Bist du die Prinzessin, die heilige Steine sammelt?

Zelda: <_< du machst mein Kleid nass... ich dachte, das grüne Licht aus meinem Traum symbolisiert die Wälder... bist du ein Zora?

yeah... oder so xD

überhaupt, sie hatte keine Angst... da steht plötzlich ein wildfremder Junge vor ihr, der scheinbar irgendwie an den hundert Wachen vorbei gekommen ist... aber wahrscheinlich werden Feen-Jungen und Feen grundlegend erstmal als harmlos eingestuft ^^ oh und natürlich hätte Impa niemals jemanden soweit kommen lassen ^^v ... außer im Manga ^^° hab ich blöd aus der Wäsche geschaut als Ganon plötzlich im Innenhof stand... speaking of the manga, da hat Zelda die Ocarina der Zeit doch echt mitten auf dem Marktplatz liegen lassen... HELLO?!! wtf? XD
 

yap, Ganon. Nur Ganon! Ganondorf hört sich einfach nur... *shrug* nach ner Ortschaft an...

"...und zu ihrer Rechten sehen sie das wundervolle kleine Kaff Ganondorf." XD
 

schattige Angelegenheit... und ja, nebelgraue Augen anstatt rot ^^ keine Diskussion, hatte sich so ergeben (is schattiger XD) hm, Schatten verfolgen mich *haha...*
 

aus 'Death Mountain aka Todesberg' wurden die 'Feuerberge'. grundlegend war gegen Ersteres nix einzuwenden, aber irgendwie hat sich das dann doch'n Tick zu sehr nach Mordor (aus LotR) angehört ^^° und da die Goronen aus Goronia deutlich (!) netter sind als die Orks aus Mordor, wurde aus Todesberg Feuerberg und daraus dann Feuerberge, damit sich das Ganze größer bzw nach mehr Gebirge anhört ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ViGaMi
2014-11-08T17:17:08+00:00 08.11.2014 18:17
Ich mag die Story und dieses Kapi :D aber mal noch was, heisst Zelda's wiegenlied im Englischen Hymne des tryforce oder hast du den Namen selbst gegeben? Und zu Ganon und dem "dorf" hintendran: ich hätte es drangelassen, denn ich dachte schon: hääää, ich kann mich nich erinnern, das Ganon/Ganondorf schon da ein Piggie war xD
Von:  Witch23
2012-08-23T14:59:24+00:00 23.08.2012 16:59
nunja zuerst einmal etwas lang von der Wortanzahl her. ich habe die Kapitel doch lieber in etwas kleinerer Größe. Ist dann angenehmer zu lesen ^_~

Bei Zelda war die Eule doch nur ein Informationengeber oder? Ich kann mich zumindest nicht erinnern das sie so eingegriffen hätte. wobei das auch interessant ist ^_~

Eine schöne Geschichte bisher. und die Begegnungen sind nett geschildert, ebenso wie links Empfindungen. Nur habe ich das Gefühl das du entweder einiges verändert hast oder das ich ne menge vergessen habe. an die Feen und an Malon der einpennt mit er Milch habe ich mich noch erinnert. Nur hat Link für Malon nen Hahn mitbekommen um ihn wecken zu können XD

Abber es ist auch schöner wenn ein paar stellen etwas gestrafter und ein klein wenig geändert sind, weil sonst würdest du ja bloß das Spiel nacherzählen und da wird es eh noch zu einigen Parallelen kommen ^_~


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