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Candy from a Stranger

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Hey Hey :D

Geniest ihr eure Ferien ? Oder habt ihr leider schon wieder Schule :/ ?

Tut mir unendlich leid, dass das neuen Chapter sooo lange gedauert hat, dafür ist es extra lang. Und wegen dem Bild. Verzeiht ich hatte den einen Arme gebrochen (links) und den anderen verstaucht (rechts) und mein rechtes Knie war auf das 3-fache angeschwollen...>_>
So ein typischer Keks-Unfall...

Dennoch habe ich weiter daran gezeichnet und es ist fast fertig. Mein rechter Arm (der verstaucht war) zittert noch etwas beim zeichnen. Ich beeile mich und hoffe ihr seid mir nicht böse...-_-"

Hoffentlich habe ich diesmal alle Klammern und Korrekturen von dasy entfernt und einbezogen. Irgendwie werde ich immer Fehlerblind wenn ich am PC sitze...


Euch viel Spaß beim lesen und eine Schöne Woche!!! :)

*Wassermelonenstücke da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ihr lieben treuen Leser :)

Wie geht es euch? Hoffe mal gut ;)

Ich möchte euch sagen, dass dieses Chapter heftiger ist als die anderen und euch Vorwarnen. Also wenn ihr Psychisch nicht stabil oder euch Sachen wirklich!! zu sehr zu Herzen nehmt, lasst es lieber.
Abschrecken möchte ich euch nicht, aber nur sagen, dass es eure eigene Verantwortung ist wenn ihr entscheidet es zu lesen.

Falls es so sein solle und keiner es lesen sollte, schreibe ich ein, zwei Sätze dazu im kommenden Später.

Dennoch (viel spaß würde ich jetzt gerne sagen, aber das würde nicht passen, daher...) viele Taschentücher und bis demnächst!!

Grüße und fühlt euch gedrückt

Hutzi Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Halöle :D

Na seid ihr schon in Weihnachtsstimmung?
Ich noch nicht ganz. Mag zwar die Winterzeit sau gerne, aber Weihnachten mag ich nicht so...>_>
Aber egal..
Zum Chapter...
Es ist kurz geworden. Mehr kann ich dazu nicht sagen, außer dass es mir leid tut dass ich Ace habe sterben lassen. Dennoch hoffe ich es schreckt euch nicht ab die Story weiter zu lesen.
Viel Spaß beim lesen...
:)

Bis zum nächsten Chapter ;D
*Kekse und heißen Kakao da lass* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Moin Moin !

Sorry für die unregelmäßigen uploads, aber ich schaffe es einfach nicht regelmäßig...^^"
Zu diesem Chaoter...Es ist...anders. Dennoch hoffe ich euch, dass ihr tapfer weiter lest und nicht aufgebt. Bald hat die Story auch ein Ende ;D
Bald... ;)

Liebe grüße und Muffins da lass zu lesen (keine sorge die habe ich nicht gebacken, sondern Sanji xD, meine werden immer so hart wie Backsteine...) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Tadaaaa....
:D Es geht wieder weiter, und diesmal ohne lange zu warten!!!
Bedankt euch auch bei dasy, die wie immer so lieb und brav meine Chapters nach Fehlern durchstöbert, und diese erträgt...^^
Ohne sie wäre ich oft an der deutschen Grammatik verzweifelt, wenn nicht gestorben.
Ich will nicht lange quaseln (was ich eh schon zu oft mache...) und euch vom lesen abhalten. Aber über ein Feedback würde ich mich freuen ;)

bis zum nächsten Chapter und übersteht Ostern gut :)
*winkewinke*

Lg Keks :)

*Ostereier für euch versteck* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Hey Hey

:D Na geht's euch so?
Ich hoffe ihr genießt das sonnige Wetter und habt Schöne Ferien/ einen schönen Urlaub :)
Um nicht zu lange um den heißen Brei herum zu reden: Sorry!!!! Sorry dass es wieder so lange gedauert hat...V_V *Wassermelone und Säfte hinstell* Aber die nächsten Chapters sind schon fertig geschrieben und kommen beim nächsten Mal schneller online :)

So und nun Ring frei für *Spannungspause + Musik* Chapter 41!!! :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Auf in die nächste Runde!!!

:D
viel spaß beim lesen und ich hoffe das Chapter ist nicht zu langweilig geworden^^"
ich habe echt keine Ahnung was ich da gemacht habe ^^"

bis dann MC-T Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
HEEEYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYY!
:D

Sorry aber ein sehr seeeeeehr seeeeeeeeeeehr verspätetes (Nach)Vorwort ^^"
Hatte es zuerst vergessen, doch dachte mir dann...Mhm...irgendwie musste dich ja bei all den lieben Lesern bedanken. Und den Kommischreibern....xD
Also ein riesenfettes Dankeschön und Leute ihr seid VERRÜCKT!!!

117 FAVOS und 117 KOMMENTARE XD

Dass nenn ich mal einen genialen Zufall :D

Danke für eure Motivation und bis zum nächsten Chapter ;)

Dauert nicht mehr lang!!!
Bis denne!!!

MC-T Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Liebe Leser(innen) :DDDD

Bei diesem Kapitel möchte ich Vorwarne, dass es wieder ziemlich heftig zur Sache geht. Es ist besser für die, die mit viel Gewalt und Missbrauch nicht umgehen können, dies nicht lesen. Dennoch Stelle ich es NICHT unter ADULT weil nichts genauer beschrieben wurde und ich nicht wüsste was ich zensieren könnte damit es auch als Nicht Adult raus kommen könnte.
Zwar wurde eswes mir geraten, doch mach ich es Leiber so. Ich habe es ein paar mal versucht humaner zu umschreiben, doch dann gemerkt, dass es dem Chapter das 'etwas' nehmen würde.

ICh freue mich wenn es dennoch ankommt und man die Charts besser verstehen kann.

Und wieder einmal ein FETTES DANKESCHÖN an alle Leser und Kommischreiber :DD!!!!
Liebe Grüße MC-T Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Ho,

es tut mir echt leid, dass ich in gefühltes Jahrhundert nicht gemeldet habe...lag rede kurzer Sinn. ich werde mir nun mehr in den Arsch...ähm verzeiht...in den Hintern... treten.
Ihr seid so Liebe treue Leser und ich bin so was von gar nicht zuverlässig...>___< sorry!!!!

Dennoch wünsche ic viel spaß beim lesen und freue mich auf ein Feedback!

*Wassermelone und Eistee hinstell*

Grüße MC-T Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja ihr seht richtig...
ENDLICH habe ich mich dazu überwunden weiter zu schreiben. ICh muss mich aufrichtig entschuldigen, dass ich so lange hier nichts akutuallisiert habe... Shame...shame...shame...*klingelingeling*

Ich werde versuchen mich zu verbessern, aber muss ehrlich gestehen, dass ich nicht weiß wie regelmäßig ich neue Kapitel online stellen werde. Jeoch hoffe ich euch erneut zu dieser Story fesseln zu können.
EIn GROßES DANKE an dasy!
Sie korrigiert und hilft mir unheimlich mit den Kapiteln und ist sonst auch immer mit Rat und Verpflegungspaketen zur Stelle!
Ohne witz sie macht die besten Plätzchen die ich je gegessen habe :3

Danke dir Dasy!!!!


Und nun genug gelabbert und viel Spaß beim lesen ;)

liebe Grüße

MC-T Komplett anzeigen

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Prolog

Prolog
 

Der Mann warf seinen Kopf in den Nacken, stöhnte, keuchte auf und drückte den Kopf des Blonden fester. Wenn der kleine so weiter macht kommt er noch in seinem Mund. Er zog an der goldenen Mähne, das sah in das gerötete, erregte Gesicht. „Dreh dich um!“, befahl der Mann ihm, worauf dieser ihm gehorchte.

Der Blonde spürte kaum später wie grob dieser in ihm eindrang und hatte mit dem Tränen zu kämpfen. Der Fremde packte ihm an seiner erregten Stelle, fing an diese grob zu stimulieren.
 

Immer und immer wieder spürte er den anderen, der keuchte und kurz davor war zu kommen.

Wie war er noch mal so tief gesunken?, schoss es dem Blonden durch den Kopf. Doch wirklich damit befassen konnte er sich mit seinen Gedanken nicht, zu stark waren die Schmerzen. Doch auch er selber war kurz davor, musste aufstöhnen, krallte seine Hände in das Bettlaken. Warum ihn so was anturnte konnte er sich selber nicht mehr erklären.

Versuchte sein Gestöhne zu verringern, leiser zu werden doch der andere Mann ließ das nicht zu. Immer wieder stieß er zu bis er endlich Erlösung fand. Langsam sackte er auf den zierlichen zusammen. Beide waren völlig erledigt, konnten kaum noch sprechen, und so der ältere Mann bleib lange neben seinem Schönling liegen. Er stand auf, verschwand im Bad und tauchte in seinem feinen Anzug wieder auf.

Der blonde Junge hatte sich wieder in seine enge Jeans rein gezwungen und suchte sein Oberteil. Er war schmal, hatte eine samtweiche Haut, kurz um ein zerbrechliches Erscheinungsbild. Sein linkes Auge wurde von seinen Haaren bedeckt, nur sein rechtes war zu sehen. Sein Gesicht glich dem eines Mädchen und glasklaren blauen Augen ließen ihn noch feiner, unschuldiger wenn nicht mädchenhafter wirken.

Er hatte endlich sein Oberteil gefunden. Es war ebenfalls ein enges Shirt mit V-Ausschnitt, in dunkelrot gehalten, und seine Jacke. Als er seine Schuhe suchte, fing ein gewisser Jemand wieder an von hinten zu streicheln. Der Blonde zuckte zusammen, hoffte es sei ein schlechter Traum, doch das wäre zu schön gewesen.

„Wartet nicht zuhause ihre Frau auf sie?“, fragte der Blonde in der Hoffnung der andere würde aufhören, doch er wurde von dem Geschäftsmann auf dessen Schoß gezogen und geküsst.

„Ich wüsste nicht was dich das an geht!“, sagte der Mann, und öffnete wieder die Hose des Blonden. Seine Hand umfasste dessen erregbares Stück und brachte ihn wieder zum Stöhnen. „Das kostet aber extra...“, brachte er unter Stöhnen heraus. Ihm war es recht, solange er nur das Geld dafür kriegen würde. Der Schmächtige mit seinen langen Beinen wurde wieder auf das zerwühlte Bett geworfen. Der Geschäftsmann lockerte seine gerade eben befestigte Krawatte und öffnete zugleich seinen Hosenbund. Man!? Konnte dieser kleine Bengel einem in seinem Bann ziehen?! So unschuldig und verführerisch er doch nur aussah, wenn er es nicht wollte. Kein Wunder dass es so schwer war ihn zu Buchen. Aber man kriegte auch was für sein Geld.

Er küsste den Blonden langsam und zärtlich den Oberschenkel hinauf, bis er zu seinem Unterleib kam und ihn in den Mund nahm. Obwohl es den Blonden anekelte, erregte es ihm zugleich und doch wollte er mehr. Doch nicht auf die grobe, harte Art und Wiese wie er immer von den Freiern genommen wurde. Aber er durfte keine Wünsche äußern, er musste die Wünsche seiner Kunden erfüllen.

Das war sein Job.

So ging es schon seit einiger Zeit, Tag um Tag, Nacht um Nacht.

So wie in dieser Nacht und in der nächsten.

Mit dem Kopf durch die Wand

Kapitel 1 Mit dem Kopf durch die Wand
 

„Wenn du verlieren willst mach nur weiter so Zorro!“, rief sein Trainer dem Grünkopf zu. „Ich glaub es nicht! Wofür habe ich nur meine Zeit verschwendet...?“
 

Zorro wich einigen Schlägen seine Sparringspartners aus und schlug mit einer saftigen rechten zu. Dieser flog ein durch die Wucht des Schlages nach hinten, landete mit dem Kopf auf den Boden und regte sich nicht mehr. Der großgewachsene Mann mit den grünen Haaren wischte sich die Schweißperlen von der Stirn und atmete schnell.
 

„Mhm...Gut! Schluss für heute!“, sprach eine weiblich Stimme und klatschte dabei in die Hände. Zorro blickte auf, und seine Augen erspähten eine grazile Gestalt einer wunderhübschen Frau mit orangen Haaren. Sie trug eine Bluse, die ersten Knöpfe offen gelassen damit man etwas ihr Dekolleté sehen konnte, dazu eine enge Jeans, die ihre langen Beine noch mehr zur Geltung brachten, und hohe High Heels.
 

Verdammt!, schoss es Zorro durch den Kopf. Warum muss sie ausgerechnet hier sein! Nicht, dass er jetzt schon genug im Stress sei wegen seines morgigen Turniers, nein diese Frau tauchte einfach dann auf wenn man es am wenigsten gebrauchen konnte.
 

Sein Trainer, mit seinen roten Haaren die wie Wild abstanden hieß die Schönheit willkommen und fing an sich mit ihr zu unterhalten. Er war ebenfalls groß, geschätzt mittleren Alters, blasse Haut und einer finsteren Miene. Doch so böse er schauen konnte, so lieb konnte er sein. Aber in Zorros Augen blieb er ein alter Tatargreis, der selbst sein Leben außerhalb des Studios nicht auf die Reihe bekam. Aber was ging schon einen jungen Schüler das Leben seines Trainers an. Kid war einst eine MMA Legende gewesen, doch hörte plötzlich auf. Ob es wegen der vielen Schlagzeilen, Liebesaffären oder sonst irgendwelche krummer Dinger lag wusste niemand genau. Aber er war seit dem Untergetaucht, hatte in einem schäbigen Halle sein Studio eröffnet und versuchte sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Nun ja mehr oder weniger, aber immerhin versuchte er etwas zu ändern.
 

Nami lächelte ihn an, schien seine Aufmerksamkeit immer wieder aufs Neue zu genießen. Sie war schon ein bekanntes Gesicht hier und die Männer verfielen ihren Charme. Nur Zorro wandte sich ab, und trocknete seinen verschwitzen Oberkörper mit einem Handtuch ab. Er war groß, muskulös und sehr durchtrainiert. Wie es sich für einen MMA Kämpfer nun gehört. Doch die meisten hatten noch etwas mehr Fett auf den Rippen aber er war nur Haut, Knochen und Muskeln. Die Haut hatte eine leichte matte Bräune. Er war eigentlich ein Blickfang für jede Frau und einige Modeagenturen hatten nach ihn schon gefragt, doch er lehnte kategorisch ab. So was war nicht sein Ding.
 

Er nahm seine Bandagen an seine Füßen und Händen ab, spukte sein Mundschutz in seine Hand und verstaute die Sachen in seine große Sporttasche, die am Rande des Ringes auf den Boden lag. Dann erst genehmigte er sich einen Schluck Wasser.
 

„Also ein Mann großer Worte warst du noch nie!“, sagte Nami, welche plötzlich neben ihn stand. Er brummte nur und nahm noch einen Schluck.
 

„Ach ja!“, sie zog etwas aus ihrer Hosentasche. „Hier ist deine Mietrechnung! Wenn du nicht zahlst verdopple ich deine Zinsen! Also es wäre besser wenn du morgen gewinnst!“, Sie kam ihn näher und fuhr mit ihren schön maikürten Fingern die Brust hoch.
 

Er antwortete nicht, aber das war sie schon gewohnt.

Den Umschlag öffnend blickte er aus eine satte Rechnung und bekam schon eine wunderbare Laune.

„Seit wann ist die Miete gestiegen?“
 

„Seit dem du immer zu spät zahlst...Und seit dem du nicht mal deinen Briefkasten öffnest...“, sie fasste sein Kinn ihn und zog ihn zu ihr runter. „Aber wenn du willst kannst du die zusätzlichen Kosten auch anders bezahlen...“
 

Sie kam ihn verführerisch nahe als sie diese Worte hauchte.
 

Er blickte jedoch gerötet weg. War Nami schon immer so anzüglich gewesen? Ja war sie, aber sie genoss es auch wahrlich so zu sein.
 

„Der Kerl könnt hier glatt einziehen!“, sagte sein Trainer Eustuss Kid und klopfte seinem Sprössling auf die Schulter.
 

„Aber irgendwelche Fortschritte scheint er nicht gemacht zu haben...“, bemerkte Nami scharf.
 

„Dieser Schwachkopf... wenn er mal auf mich hören würde...“
 

„Ihr könnt mich mal kreuzweise...“, wandte Zorro ein ehe sich die beiden richtig über ihn herziehen konnten. Er packte seine Sachen, schwang sich seine Tasche um und verschwand in der Umkleide.
 

„Was hat ihn den geritten?“, fragte die Schönheit nach und verschränkte nachdenklich ihre Arme vor ihrer Brust. Kid zuckte mit den Schultern.
 

„Hey Nami“, wandte er ein. „Sag so was nicht zu ihm. Das könnte ihn auf dumme Gedanken bringen!“
 

„Ist da etwa jemand eifersüchtig?“, dabei ließ sie Kid ihre nette Rückenansicht sehen und ging mit einem reizenden Gang davon.
 


 

Das Wasser prasselte nur so auf seiner Haut, ließ seinen Schweiß verschwinden, aber nicht seine Sorgen. Doch er musste sich auf seinen morgigen Kampf vorbereiten und er wusste bis jetzt immer noch nicht wer sein Gegner war.
 

Als er fertig war mit dem Duschen, ging er in seine Umkleide und traf auf einen seiner Kampfpartner. Es war Ruffy, der kleine quirlige der noch einiges zu lernen hatte und ein wahnsinniges Talent hatte.
 

„Zorro!“, er fiel ihm um den Hals, sodass dieser beinahe von den Beinen flog. „Du warst weder diese noch letzte Woche in der Schule! Mir fallen langsam keine neuen Ausreden ein und Shanks findet es gar nicht gut, dass du immer schwänzt!“
 

Zorro wuschelte seinem kleinem Freund durch die pechschwarzen Haare. Ruffy wuchs bei seinem Ziehvater Shanks auf, da sein eigener seit Jahren vermisst wurde. Und einen Bruder hatte er auch, aber diesen hatte Zorro noch nie zu Gesicht bekommen. Nun ja, eigentlich war es ihm auch relativ egal. Er pflegte seine Beziehungen nicht. Er war lieber allein, doch dieser kleine Querkopf Ruffy fiel ihm immer um den Hals und schien wahrlich einen Narren an Zorro gefressen zu haben. Dem Grünhaarige war es egal, solange man nicht vom ihn erwarten würde, dass er sich mit ihm noch außerhalb der Schule und nach dem Training mit ihm treffen würde.
 

„Lass gut sein.“, sagte er und löste sich von Ruffys Griff.
 

„ Du solltest schon längst zuhause sein! Shanks macht sich bestimmt schon Sorgen...“
 

Der Kleine schüttelte seinen Kopf. „Der holt mich ab!“, sagte er breit grinsend und zog sich munter um. „Willst du nicht bei uns essen?“, fragte Ruffy als Zorro sich grad seine schwarze Lederjacke über sein graues Shirt zog. „Wir bestimmt lustig! Aber meine Portion kriegst nicht! Nur damit du es weißt!“
 

„Nein danke...“, lehnte er kategorisch ab und musste an den Kochversuch denken, als Shanks dem Schwarzhaarigen ein Bento gemacht hat und Ruffy ihn zwang etwas davon zu probieren. Der Magen des Jüngeren schien gegen die Kochkünste von dem Roten immun zu sein. Eigentlich schien Ruffy gegen alles Verdorbene immun zu sein, was Shanks kochte oder schon längst über das Verfallsdatum hinaus war. Aber Zorros Magen nicht. Er war daraufhin krank geworden, hatte viel an Gewicht verloren und es war hart genug gewesen sein altes Kampfgewicht wieder zu erlangen.
 

„Nur weil du danach zufällig krank wurdest...“, schmollte der Gummiball traurig.
 

„Zufällig?“, sagte Zorro gereizt. „Dank Shanks hatte ich eine Lebensmittelvergiftung!“
 

„Zorro!“ Der Angesprochene drehte sich um. Kid stand an der Tür gelehnt. Eine angespannte Atmosphäre entstand in der Umkleide. „Bis Morgen!“, verabschiedete Ruffy, der selbst wusste wann es Zeit war zu gehen, sich von den beiden.
 

„Wegen Morgen“, begann Kid besorgt. „Ich denke nicht, dass du schon soweit bist.“
 

Das war ein Schlag unter der Gürtellinie. Zorro blieb ruhig, zumindest vorerst, doch sein Trainer bemerkte wie er sich anspannte und Fassung bewahren musste.
 

„Was soll das heißen?“, fragte er mit bebender Stimme. Wie konnte sein Trainer nur an ihn zweifeln? Er war fast jede Minute hier, trainierte mehr als alle anderen, schlug jeden den Kid zu ihm in den Ring steckte und sogar außerhalb seines fünf stündigen Trainings schuftete er sich zu Hause noch extra Runden ab und machte morgens einen Lauf bevor er zur Schule ging. Wenn er danach zur Schule ging.
 

„Das soll heißen, dass du noch nicht gut genug bist. Sowohl körperlich als auch psychisch! Ich weiß, du bist diszipliniert und trainierst wie kein anderer, aber du bist noch nicht im Einklang mit dir sel-“
 

Eine Faust schlug gegen einen Spinnt, so dass die Tür des Spinnt nach inne fiel. Zorro hatte den Kopf gesenkt, murmelte nur noch etwas Unverständliches und man konnte seine Anspannung förmlich greifen.
 

Seit wann verlor dieser Junge so schnell die Fassung?
 

Seine andere freie Hand hatte sich zu einer Faust gebildet. Kid blieb ganz ruhig, denn er wusste so schweigsam und kühl Zorro auch sein konnte, dass dieser auch temperamentvoll war.
 

„WILLST DU MICH VERARSCHEN?“, schrie er seine Trainer an. „Ich habe mir den Arsch aufgerissen nur um morgen am Turnier teilnehmen zu können! Du spinnst wohl wenn du meinst ich würde aufgeben bevor ich überhaupt angefangen habe!“
 

„Zorro halt die Luft an!“, mahnte sein Trainer ihn an baute sich vor ihm auf. So ließ er sicher nicht mit sich reden. „Wenn du nicht deine Zunge hütest...“
 

Zorro aber zog an ihm vorbei, gab ein Dreck auf die Wörter seines Trainers. „Ich werde teilnehmen, egal ob ich deine Unterstützung bekomme oder nicht.“ Murrte er seinem Trainer zu.
 

Kid stand immer noch in der Umkleide und hoffte darauf, dass sein Schüler zur Vernunft kommen würde ehe er einen Fehler machen würde.
 

Manchmal war dieser dumme Grünkopf echt vom Ehrgeiz so besessen, dass er alle und jene um sich herum vergraulte. Alle bis auf Ruffy der dies so gut wie nie bemerkte, aber er war auch ziemlich naiv. Der Rest seiner Schüler mieden Zorro. Er war ihnen zu kühl, zu still, zu unheimlich und zu launisch. Er konnte ziemlich finster aussehen, besonders wenn er genervt war, was ziemlich schnell passieren konnte.
 

Durch belebte Straßen, die voller Gesindel der Nacht waren, stanken und nie zu schlafen schienen, führte Zorros Weg. Das er hin und wieder angesprochen wurde war ihm nicht neu, aber geschah nur selten, aufgrund seiner ausladenden Miene. Er hatte seine Mütze tief ins Gesicht gezogen und spürte wie der kalte Wind ihm ins Gesicht schnitt.
 

Als er ein paar Mal abgebogen war stand er nun endlich vor einem alten Gebäude wo im Erdgeschoss ein alter Zeitschriftenladen war. Der alte Betreiber saß immer nach Ladenschluss vor seiner Tür mit einer Flasche Bier in der Hand und einer Zigarette in der Hand. Er ging Wortlos an ihn vorbei, in das Treppenhaus. Alles sah ziemlich heruntergekommen aus, doch das kümmerte ihn ziemlich wenig. Vorbei an einem Pärchen was sich jeden Tag nur stritt, einer großen Familie die immer laut war und das um jede Zeit, vorbei an einigen merkwürdigen Zimmer wo man nie wusste wer darin wohnte, kam er nun endlich im sechsten Stock an. Er öffnete die quietschende, hackende Tür und warf seine Sachen in die Ecke.
 

Seine Wohnung wäre an sich schön gewesen hätte er ein bisschen mehr Geld um Mobiliar zu kaufen und wenn er mal aufräumen wurde. Überall lagen seine Klamotten rum, ob sauber oder schmutzig, offene Bierflaschen, leere Verpackungen und dreckiges Geschirr.

Ja so sah sein Wohn-Essbereich aus und der Eingang war nicht anders. Nur sein Schlafzimmer war ordentlich, ordentlicher als die anderen Räume. Darin lag auf den Boden eine Matratze mit einer dünnen Decke, eine Hantelbank samt Hanteln, ein improvisatorischer Kleiderschrank. Doch das Zimmer hatte ein großes Fenster welches viel Licht am Tage bot. Neben seiner Matratze stand ein umfunktioniert Bierkasten der als Nachtisch diente. Darauf befand sich eine kleine Lampe, sowie ein alter Wecker und ein Bild. Er zog sich bis auf seine Boxershorts aus, warf sich auf seine Matratze und vergrub sein Gesicht ins Kissen.
 

Ob er morgen zur Schule gehen würde? Ob sein Trainer davon wusste, dass er die Schule schwänzt? Soll ihm doch egal sein. Er würde beim Turnier mitmachen egal was Kid davon halten würde. Doch schon gleich fielen ihm seine Augen zu und er konnte nicht mal seinen letzten Gedanken richtig verfassen.
 


 


 

Der Wecker klingelte laut, als Zorro wieder durch die Tür reinkam und seine Joggingschuhe auszog. Völlig verschwitzt und außer Atem stieg er unter die Dusche, nachdem er seinen Wecker ‚liebevoll‘ ausgeschaltet hatte. Der Wecker zeigte viertel nach sechs an.
 

Die Dusche nachdem Lauf tat gut, und er zog sich für seinen Kampf an. Der begann um 10, das hieß für ihn er müsse die Schule schwänzen. Wie schade.
 

Eigentlich gar nicht mal so schlecht. Durchfallen würde er so oder so. Kaum hatte er seine Wohnung verlassen, fing Kid ihm im Treppenhaus ab. Zorro blieb stehen und schaute weg.
 

„Hunger?“, fragte Kid seinen Schüler und hielt eine Tüte mit Brötchen in seiner Hand.
 


 

Nun saß er auf Parkbank und schaute das Brötchen an, welches sein Trainer ihm gegeben hatte. Es war grad mal halb acht morgens.
 

„Iss sonst fällst du noch um...“
 

Zorro nickt abwesend, war aber immer noch in seiner Gedankenwelt gefangen.
 

„Weißt du Zorro...“, fing Kid an und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. „Egal was ich bisher zu dir gesagt habe, du hast eh nur das getan was du wolltest. Ob es gut war oder nicht... Aber du darfst nicht vergessen, dass jede Entscheidung Konsequenzen hat.“ Zorro brummte nur ein „Mhm“ und biss immer noch nicht in sein Brötchen hinein.

„Und dass du deine Zukunft verbaust, wenn du nicht deine Pflichten ernst nimmst. Dazu gehört auch die verfickte Schule...“
 

Zorro fühlte sich ertappt. Kid hatte davon doch mitbekommen und führte bestimmt was im Schilde.
 


 

„Shanks! Ich habe Hunger!!“, rief Ruffy und stürmte wie ein wildgewordenes Meerschweinchen in die Küche während Shanks seine leeren Rumflaschen wegräumte und mit Stolz Ruffy das Frühstück präsentierte, was er noch gerade so machen konnte mit seinem Kater. Er hatte letzte Nacht mit einem seiner Freunde weit über die Stränge geschlagen und freute sich wenn die beiden Jungs zur Schule gehen würden und er schlafen konnte.
 

Doch Ruffy Freude wurde schnell ein Ende gesetzt, als er das, was sein Frühstück sein sollte, erblickte.
 

„Was ist denn das für ein popeliges Frühstück?“ Er sah nur eine Schüssel Cornflakes und eine Packung Milch auf dem Tisch.
 

Ace, sein Bruder saß noch halbschlafend an seinem Platz, hatte noch nicht mal seine Schuluniform richtig an und mampfte etwas vom dem Frühstück.
 

„Sei nicht so wählerisch du undankbares Blach!“, sprach Shanks wütend und haute seinem Ziehsohn eine runter.
 

Ace fiel nun mit seinem Gesicht in seine Schüssel voller Milch und es schien ihn gar nicht zu stören. Ruffy, der sie vor Schmerzen seinen Schädel – wo sich schon eine große Beule abzeichnete – hielt, während zwei dicke Tränen seine Äuglein verließen, und der Vater sahen nur zu dem Sommersprossengesicht. Ja, sie waren das schon gewohnt, dass er beim Essen abrupt einschlief und nichts mehr mitbekam und nach seinem Erwachen munter weiter aß.
 

„Moin Ruffy!“, sprach dieser mit vollem Mund, als er wieder wach wurde und sah, dass sich sein kleiner Bruder und Shanks wieder einmal in den Haaren hatte.
 

Diskussion: Essen!
 

Der ganz normale Alltag war bei ihnen eingebrochen.
 

Kaum verließen sie das Haus, begegneten sie Nami, die auf den Weg zu ihrer Arbeit war. Ace blieb stehen. „Ruffy geh schon mal vor ich komme gleich nach.“
 

„Ist gut!“, sagte der kleine Kindskopf und marschierte fröhlich los.
 

„Und wo findet es statt?“, fragte Ace Nami, die sich verführerisch die Haare hinters Ohr steckte und anfing zu sprechen.
 


 

Endlich stand Zorro vor der Halle, aber er war nicht alleine. Kid stand neben ihn, und der Anblick der Halle weckte alte Erinnerungen in ihn. Wie hatte dieser rote Bastard es nur geschafft soweit zu kommen und Zorro zu einem Deal zu überreden?

„So Zorro!“, begann Kid und schien froh über seinen eigenen Sieg zu sein. „Wenn du hier mitmachen willst dann, musst du ab nächste Woche Montag wieder zur Schule gehen! Und wag es ja nicht, den Deal zu brechen...Sonst hack ich dir die Beine ab, zünd dein Haus an und sehe zu wie du auf blutigen Stümmel hinausrennst!“
 

Zorro brummte nur etwas und betrat mit seinem Trainer die Halle.
 

„Nein, ich meine es ernst Marimo! Wenn du den Deal brichst...Du kennst die Folgen...“
 

Die Halle war Rappelvoll, hier lief alles Mögliche rum, was man sich vorstellen konnte. Doch es waren mehr große Kolosse als es sich Zorro erhofft hatte. Er war ja selbst schon groß, aber die hier waren im Gegensatz zu ihm Riesen.

„Hier ihr Anmeldeformular.“, sprach eine Frau die hinter einem Tressen saß und diese an alle verteilte. Zorro hatte dies schnell ausgefüllt und blickte sich noch einmal um. Sein Blick blieb an dem großen Poster des Champions kleben. Der Mann schien genauso groß zu sein wie Zorro, hatte schwarze Haare und einen schmalen Bart der von seinen Koteletten bis zum Kinn verlief. Die gelben Augen die schwarze Ringe in sich trugen machten sein Erscheinungsbild noch mystischer. Er spürte nur wie eine Hand seine Schulter berührte. „Wenn du gegen den kämpfen willst musst du noch eine ganze Menge lernen...“, sagte sein Trainer zu ihm.

Zorro blickte ihn verwirrt an.
 

„Und seit wann bist du 21?“, sein Trainer hielt ihm das Formular vor die Nase.

„Seit heute...“, sagte Zorro etwas abwesend. „Interessiert doch eh keinen wie alt ich bin...“, fuhr der Schüler fort, und wollte sich nur noch umziehen. Mann war er nervös, aber zugeben würde er dies nie.
 

Wo war die Umkleide nur noch mal? Er ist einfach stumpf losmarschiert, ohne Sinn und Verstand, und ohne seinen Trainer. Er lief jetzt schon eine ganze Weile verwirrt durch die Gegend, wo er schließlich zum Männerklo kam. Davor standen einige Menschen die zu warten schienen, besonders vor der Damentoilette war eine sehr lange Schlange zu sehen.

Mann!, dachte sich Zorro und stellte sich in die Schlange, die zur Männertoilette führte, an. Ob er es schaffen würde hier weit zu kommen? Was zweifelte er nur jetzt an sich? Er hatte noch nie in seinem Leben an sich und seiner Entscheidung gezweifelt…
 

Er schüttelte den Kopf, blickte auf und sah wie ein kleiner Blondschopf aus der Männertoilette kam. Zorros Blick blieb an ihm haften. Lange schlanke Beine, zierliche Gestalt und ein Auge bedeckt von seinen goldenen Haaren. Im Mund hatte dieser eine Zigarette, die ihm sein Begleiter anzündete. Danach legte der ältere Mann den Arm um die Schultern des Blonden.
 

Was war das für ein Typ?
 

Die blaue Auge des Blonden schienen nicht gerade Freude auszustrahlen doch schon wurde Zorro von jemanden aus seinen Gedanken gerissen. „Hey du! Beweg deinen Arsch!“ Zorro ging in die Toilette und zog sich da kurzerhand um. Als er rauskam stand schon sein Trainer vor ihm und musste sich das Lachen verkneifen.
 

„Zorro...wo hast du bei deiner Geburt deinen Orientierungssinn nur gelassen?“, Kid lachte lauthals, hörte aber auf als er das erste Klingeln hörte.
 

„Es geht los!“, teilte er mit ernster Miene mit.

Ob die Leute ihn hier erkannten? Zorros Frage wurde sofort beantwortet, als sie mit jemanden zusammenstießen. Der Mann hatte einen weißen Kittel an und einige Tätoos auf seinen Unterarmen, sowie auf seiner Hand war DEATH eintätowiert. Sah aus wie ein ehemaliger Punk, in einem weißen Kittel. War das ein Arzt?
 

„Kid...“,sagte dieser wenig erfreut. „Was machst du hier?“
 

„Freut mich auch dich zu sehen...“, sagte Kid leicht gereizt.
 

„Hast sogar deinen Nachwuchs mitgebracht...“, sagte der Mann mit den schwarzen kurzen Haaren und dunklen Augenrändern.
 

Zorro sagte nichts dazu, blieb stumm wie eh und je, wartete eigentlich nur, dass er mit seinem Trainer zum Ring gehen konnte und endlich loslegen konnte.
 

„Law wir müssen, also man sieht sich!“, sagte Kid und erschien mit seinem Schüler am Ringrand.
 

„Du bist direkt in der ersten Runde dran.“, sagte Kid zu Zorro und gab ihm seinen Mundschutz. „Klopf ab wenn du nicht mehr kannst!“ gab er seinem Schüler als Rat mit bevor dieser den Ring betrat. Pfff...als ob Zorro jemals abklopfen würde!
 

Gegen wen er wohl kämpfen würde? Doch sein Gegner betrat nur kurzer Zeit später den Ring. Es war einer mit etwas längeren schwarzen gewellten Haaren und Sommersprossen im Gesicht. Doch er drehte sich um und Zorro sah ein großes Tattoo auf seinem Rücken.

Wie hieß er noch mal?
 

Zorro war irgendwie nicht in der Lage zu verstehen was der Moderator sagte, geschweige denn den Namen seines Kontrahenten. Er hörte nur das Klingeln der Glocke, die das Startsignal gab. Der Schwarzhaarige zögerte nicht lange und schlug kräftig zu. Zorro wich gekonnt aus, kassierte jedoch einen Tritt, sodass er umfiel. Schneller als sein Gegner sehen konnte stand er wieder auf den Beinen, und fing den nächsten Tritt ab, zog ihn über seine Schulter. Dieser prallte hart auf, rollte sich jedoch zur Seite, als Zorro auf ihn einschlagen wollte. Zorro kassierte eine harte rechte, doch dies ließ ihn kalt. Er schwang blitzartig auf seine Hände und traf seinen Gegner mit seiner Hacke mitten ins Gesicht. Dieser fiel zu Boden. Das war seine Chance. Zorro stürzte sich auf ihn und schlug auf ihn ein, doch rechnete nicht, dass dieser seine Beine vor Zorro Brust drückte und beide rangen am Boden um den Sieg. Der Schiedsrichter musste dazwischen gehen und zur zweiten Runde läuten. Die zweite Runde verlief genauso wie die erste, doch Zorro versuchte noch mehr Treffer zu landen und seinen Kontrahenten mit einem K.O. auszuschalten. Die Treffer gelangen ihm auch, doch das K.O. blieb aus. Kid sah alles konzentriert mit an, verzichtete jedoch auf Anweisungen, ganz anders als der Trainer des Schwarzhaarigen. Dieser schrie ihm Anweisungen zu. Konnte er seinem Schützling nicht mal alleine die Sache machen lassen?
 

Zorro gewann nur knapp die zweite Runde.
 

Drei Punkte Vorsprung waren nicht viel, und schon gar nicht gut. Besagter ging in seine Ecke des Käfigs und nahm einen Schluck Wasser. ‚Verdammt dieser Kerl ist echt zäh! Was mach ich nur?‘, schoss es in seinem rum. „Er lässt seine linke Deckung etwas schleifen.“, sagte Kid zum ihm und sprühte seinem Sprössling etwas Wasser ins Gesicht.

„Ich weiß...aber dafür ist sein Kick von links umso besser.“ Da schoss es Zorro durch den Kopf. Er wandte sich ab ehe Kid noch was sagen konnte. Er hatte sich zu sehr damit befasst, was der Gegner machte und nicht nach seinem Instinkt gekämpft.
 

Die dritte Runde wurde eingeleitet. Zorro wich zunächst nur noch aus, wartete auf den Kick der von Links kam. Da kam er. Er sprang hoch trat mit rechts gegen die Deckung seines Feindes, schwang sich über ihm und verpasste ihn einige Tritte gegen die Linke Seite ehe dieser es überhaupt bemerken konnte. Nach luftringend fiel dieser zu Boden, versuchte wieder aufzustehen, schaffte es auch, doch sah den Schwinger von Zorro viel zu spät kommen. Mit voller Wucht zog der Jüngling den Schlag durch. So wie er es geübt hatte.

Das war das aus. Punktvorsprung und einen unfähigen Kontrahenten. Weiter kämpfen war nicht mehr.
 

Der Schiri ging dazwischen und erklärte Zorro zum Sieger.
 

Dieser gab seinem Kontrahenten noch die Hand. Irgendwie passte er zu der Beschreibung die ihm Ruffy gegeben hatte. Nun ja muss Zufall sein. Kid schien froh zu sein, dass Zorro diesen Kampf gewonnen hatte. Vielleicht irrte sich Kid auch in Zorro, aber nur vielleicht.
 

Zorro war froh wieder Wasser durch seine Kehle fließen zu lassen. Das tat mehr als gut, doch lange hatte er nicht Zeit sich auszuruhen und das Wasser zu genießen. Der nächste Kampf stand in 15 min an.
 


 

Der Blonde saß etwas gelangweilt auf seinem Platz, neben dem Geschäftsmann. Er trug diesmal ein enges Top und darüber ein offenes Hemd. Um seinem Hals hingen einige Ketten und seine schwarze Hose saß eng an seinen langen schönen Beinen. Betonte vor allen Dingen den gut trainierten Hintern. Warum hat er sich überreden lassen, die Schicht von seinem Arbeitskollegen zu übernehmen. Er hasste solche nach Schweiß und Blut riechenden Hallen. Alles hier ekelte ihn an, auch der Geschäftspartner, der neben ihn saß. Irgendwie wurde er schon seit drei Tagen von dem ein und denselben Typen bezahlt und ausgehalten. Eigentlich konnte er sich nicht beschweren, denn dieser Perverse sah nicht so schlecht aus wie einige andere Freier mit denen er ansonsten verkehrte. Dieser schien Manieren zu haben und wusste was es heißt sich zu amüsieren, doch eins mochte der Blonde nicht.

Die Leidenschaft für MMA konnte er mit dem älteren Mann nicht teilen. Der Kampf wurde schneller als erwartet von einem Grünkopf beendet. „Mhm..“, entkam es dem Mann. „Der ist neu in diesem Geschäft.“

Der Junge mit der goldene Mähne und seiner Zigarette im Mund schien dies herzlich wenig zu interessieren, doch als er nur beiläufig sich den Grünhaarigen anschaute blieb sein Blick an ihn kleben. Wer war das? Jemand der so jung und doch so gut aussah...Er hatte einen richtigen Adonis Körper, arbeitet bestimmt nebenbei als Model. Selbst sein markantes Gesicht, das während des Kampfes einige Blessuren davon getragen hatte war immer noch ansehnlich und strahlte etwas aus was der Blonde nicht beschreiben konnte.
 

Er schüttelte kurz den Kopf. Er würde sicher nicht einem daher gelaufenen Raufbolden hinterher schwärmen.

Bestimmt war er eingebildet! Der Blonde wandte sein Blick auf die Frauen, welche die Menge einheizten und Stimmung verbreitete. Halbnackte, die im Käfig ihre Reize spielen ließen.

Gott wie sehr er solche Frauen verabscheute! Als ob es nicht schon genüge, dass er immer für eine Frau gehalten wurde mit seiner Figur. Klar einige beneideten ihn sicher darum, aber selbst ein Blinder mit einem Krückstock sah, dass er ein Kerl war, auch wenn man seine etwas hellere Stimme mit der einer Frau verwechseln könnte. Könnte, wohlbemerkt.
 

„Ziehst du etwa den Grünhaarigen mit dem Augen aus?“, stichelte sein Sitznachbar ihn an und legte seinen Arm um seine schlanke Begleitperson. Jetzt erst bemerkte der Blonde, dass sein Blick unfreiwillig dem Grünhaarigen gefolgt war.
 

„Nein...“, sagte er und suchte nach seiner Zigarettenschachtel. Irgendwie fand er diesen Marimo recht unsympathisch.
 

„Na dann, schau ihn nicht so an!“, verlangte sein Liebhaber und fing an ihn wieder sinnlich im Nacken zu küssen. Ein Glück waren sie in einer extra Lounge, wo niemand außer die Bediensteten des Geschäftsmanns und er selber war. Ein leises Stöhnen entwich dem schmalen Kerl, und der andere winkte die Bediensteten weg. Wieder fing es von vorne an.
 

„Der nächste heißt Jazz Boner.“, informierte Kid seinen Schüler. Dieser brummte nur und wickelte sich seine Bandagen um seine Hände und Füße neu. „Pass auf, dieser Kerl ist nicht ohne...“
 

„Der ist so alt wie du.“, sagte Zorro neckisch. „Also schon ein alter Knacker. Wie gefährlich kann der schon sein?“
 

Kid sah Zorro an. Das war typisch für Zorro. Kaum gewann er einen Kampf – was bei seinem Können auch nicht verwunderlich war- schlich sich langsam der Übermut bei ihm ein.
 

Aber dennoch nahm er jeden ernst der in den Käfig stieg.
 

„Er ist bekannt für seine miesen Tricks. Also pass auf.“, dennoch Kid hatte das Gefühl Zorro würde ihm schon lange nicht mehr zuhören.

Dieser Junge hatte nicht nur keinen vorhandenen Orientierungssinn, nein, der hat auch jeglichen gesunden Menschenverstand abgelegt.
 

Die Glocke ertönte, der Kampf begann. Zorro versuchte den miesen Tricks auszuweichen, doch lief immer in sie rein.

Verdammt! Kid hatte Recht!

Dieser Kerl ist ein unfairer Player!
 

Einen fiesen Kinnhacken konnte er gerade noch so ausweichen, doch einen Tritt in die Weichteile tat auch mit Schutz sehr weh. Zorro wurde beinahe schwarz vor Augen. Der Schiri pfiff ab und erteilte Jazz Strafpunkte.

Jetzt war Zorro nur noch 5 Punkte von einem Unentschieden entfernt. Sechs wenn Zorro diese Runde noch Siegen wollte oder ein gänzliches K.O.. Zorro schaffte es gerade noch so auf die Beine. Verdammt tat der Tritt weh. Zu solchen Mitteln greifen nur die feigsten Männer.
 

Er erhob sich, trat mit finsterer Miene seinem Feind entgegen. Etwas benommen wich er den weiteren Schlägen und Tritten von Jazz aus, versuchte einen Treffer zu landen doch erhielt Schläge gegen seinen Magen. Die Schläge fühlten sich so hart an, als ob dieser mit Stahlbandagen gegen Zorros Magengegend einhämmern wurde. Er spukte Blut, fühlte wie sich wie ausgeliefert an, doch schaffte es dem Kommenden Schlag auszuweichen, taumelte und fiel erschöpft zu Boden. Ein Tritt spürte er in seiner Leistengegend. Verdammt! Der Schiri zählte den Countdown während Boner sich seines Sieges schon ziemlich war und sich an dem Jubel der Menge ergötzte. Kids Worte hallten durch Zorros Kopf. Du bist noch nicht soweit! Lass es!
 

Er war doch schon so weit gekommen, er würde doch jetzt nicht das Handtuch werfen oder etwa doch?

Ein erneuter Tritt spürte Zorro im Magen, er rollte sich zusammen wobei er weiterhin versuchte gegen die Ohnmacht an zu kämpfen.

Ehre Teil 1

2. Kapitel Ehre Teil 1
 

Die Menge jubelte den fast Sieger der zweiten Runde zu, dieser schien von sich mehr als überzeugt zu sein genoss es wahrlich im Mittelpunkt zu stehen und trat ab und an mal auf seinen Gegner ein. Doch dieser schien sich nicht mehr zu regen. Der Schiri zählte den Countdown, der am Boden liegende hörte nur noch das Abklopfen. Die Menge verstummte und sah gebannt auf Jazz Boner und seinem Rivalen.

Dieser stand schon auf den Beinen, schwer atmend und zeigte auf seinem Feind.

„Dich...mach ich platt!“, sagte er schwer keuchend. Boner war mehr als überrascht. Wie konnte dieser nur stehen obwohl er ihn mit seinen Stahlkappenbandagen dermaßen verprügelt hatte, dass er eigentlich bewusstlos am Boden liegen müsste. Die letzte Runde wurde eingeläutet. Kaum verhallte der Klang machten sich beide zum nächsten Angriff auf. Fäuste flogen auf Zorro ein, doch er wich wie fremdgesteuert aus, sogar die miesen Tricks konterte er mit leichtigkeit. Er holte aus und trat mit voller Wucht den Gegner ns Gesicht, gefolgt von zwei rasanten Schlägen, sodass Boner langsam aber sicher zu Boden fiel.

Die Menge bebte vor Spannung, ob er aufstehen würde?

Zorro, schwer atmend, wandte sich von diesem miesen Kämpfer ab und wartete auf den Abpfiff des Schiri.

Dieser folgte zugleich.

Einige Sanitäter kamen in den Ring, verarzteten Zorro und den bewusstlosen Jazz Boner. Zorro lehnte es jedoch ab, ging auf seinen Trainer zu und man hätte meinen können man habe ein kleines Lächeln in der Finsteren Miene des Grünkopfes gesehen.

„Ganz schön knapp!“

Da hatte Kid recht. Zorro musste noch eine ganze Menge lernen, ehe er sich dem Champion stellen könnte. Das war ihm klar. Die darauffolgenden Kämpfe waren ebenfalls harte Arbeit, doch Kid schien nicht enttäuscht von seinem Sprössling zu sein.

„Der erweist sich ja als Nachwuchstalent...“, sagte Law, der plötzlich neben Kid auftauchte und war anscheinend sichtlich beeindruckt von Zorro. „Der Entwickelt sich ja während eines Kampfes wahnsinnig schnell...“

„Mhm...“, Kid nickte.

„Früher warst du genauso wie dieser Grünkopf...“

„Zorro! Lorenor Zorro…”, korrigierte Kid den Arzt.

„Keiner versteht warum du aufgehört hast. Selbst die dir nahe standen haben es nicht verstanden. Dann bist du verschwunden und tauchst aus dem Nichts wieder auf, nur 10 Jahre später...“

„Das muss man nicht verstehen, schon gar nicht du!“, sagte Kid abwesend und verfolgte die Kämpfe von Zorro genauestens mit.

„Nun ja, ich zerbreche mir mal nicht meinen Kopf, aber schick den Kleinen zu mir wenn er schlimme Verletzungen hat. Die anderen Ärzte werden in ihm eine wahre Goldgrube sehen, so wie er Verletzungen wegsteckt...“

„So viel trinkt er auch....“, ergänzte Kid seinen alten Freund. Law sah ihn verwundert an. „Minderjährig und zu viel Alkohol...Schien ihm bis jetzt nicht geschadet zu haben...“, sprach Law locker und schien echt gefallen an Zorro zu entwickeln.

„Hey Law! Ich bitte dich….”, Kid fand Laws Aussage ziemlich daneben und hoffte jener habe es nicht ernst gemeint. Er selber interessiert sich nicht sehr für Zorros Privatleben, doch es ging nicht an ihm vorbei, dass er ziemlich viel trank und bei Nami ziemlich viele Mietschulden hatte. Was er sonst so machte war Kid eigentlich völlig egal. Dank Shanks stand er heut morgen vor Zorros Tür und konnte ihn abfangen. Shanks lag wohl ziemlich viel an Zorro, ob es wegen Ruffy war wusste er nicht. Eigentlich war es auch Shanks Idee gewesen Zorro diesen Deal vorzuschlagen, doch Zorro mied den Kontakt mit Shanks.

Shanks...wenn man vom Teufel sprach.

Sieht Kid jetzt Gespenster oder saß Shanks wirklich in einen der Reihen, neben ihm ein schwarzhaariger mit Sommersprossen und einem blauen Auge. Shanks schien alles andere als Glücklich zu sein seinen Ziehsohn anstatt in der Schule, hier in einer MMA Halle wieder zu finden. Kid hoffte nur, dass Shanks nicht seine Meinung änderte und sich Zorro vorknöpfte. Das könnte nur böse enden. Ein Glück, dass Zorro gerade in der Umkleide war.

„Law könntest du bitte nach Zorro sehen... gleich kommt der Finalkampf und er hat schon einiges Einstecken müssen. Wenn er den letzten Kampf gewinnt, stehen ihm alle Türen offen.“

Law sah Kid an, grinste und verschwand in der Umkleide wo sich Zorro und die anderen Geschlagnen aufhielten.

„Mann, du bist echt gut...“, sagte ein Riese mit einer Glatze. „Wer hat dich trainiert?“

„Ja genau!“, fragte ein kleiner drahtiger Bursche und sah ihn bewundernswert an. Zorro blieb stumm, wie immer. „Also sprechen tut er nicht gerne...“, stellte ein anderer fest und ´das schien ihm zu missfallen.

„Wer ist den diese süße Schnecke?“, fragte ein anderer und zog eine Kette mit einem Bild aus Zorros Sporttasche. Diesem gefiel es gar nicht. Wie konnten diese nur ungefragt an seine Tasche gehen!?

„Bestimmt einer seiner Miezen, durch die er sich hier her gevögelt hat um sich einen richtigen Trainer zu leisten, oder um sich hier einzukaufen!“, sagte einer der Männer, und alle lachten lauthals und herzlich. Alle außer Zorro.

Keiner machte sich über diese Bild lustig, geschweige denn nahm einfach die Kette aus seiner Tasche.

Langsam, richtete er sich auf. Er war ganz und gar nicht begnügt. Er griff den Kerl, der die Kette in der Hand hielt am Hals und dessen Füße standen nicht mehr auf den Boden.

Zorros Mimik war finster, düster und voller Zorn.

„Gib sie mir wieder!“ Der angesprochene sah ihn erst verwirrt an. „Meine Kette!“ kam es eher knurrend, als gesprochen aus seinem Mund.

Dieser zögerte nicht lang, und reichte Zorro seine Kette. Er nahm sie entgegen und ließ den Kerl langsam zu Boden.

„Der ist Wahnsinnig! Er spinnt ja total!“

„Wegen so’ner Kleinigkeit sich aufzuregen...“

Zorros Blick traf die anderen, die sofort schweigend da standen.

„Wenn die Schiris davon wüsste dann...“

„Dann würden sie euch für die nächsten Kämpfe disqualifizieren, sowie für ein Jahr sperren.“, sagte der Arzt mit den Tattoos auf seinen Armen und auf seiner Hand. Er trug zwar einen weißen Kittel , doch darunter trug er einen schwarzen Kapuzenpulli mit V-Ausschnitt und einer dunkelroten Hose. Darüber trug er Stiefel die bis zu den Waden reichten und an der Hüfte einige Ketten. Seine Ärmel sowohl vom Pulli als auch vom Kittel waren hochgekrempelt. Die Männer in der Umkleide schienen ihn nur zu gut zu kennen. Besonders da er seine Drohungen ernst nahm und nie damit spaßte.

Die anderen Männer verließen schnell den Raum, ehe Zorro jemanden noch einen finsteren Blick zuwerfen konnte.

Er sah den Arzt ziemlich finster und kühl an, bedankte sich jedoch nicht und steckte die Kette wieder in seine Tasche. Niemand durfte bis jetzt diese Kette anfassen. Niemand, nicht einmal wenn er im Sterben liegen würde.

„Gern geschehen.“, sagte Law und setzte sich auf eine Bank und überschlug die Beine. „Ich sollte dich mir mal vornehmen!“

Zorro sah ihn angeekelt an und schüttelte den Kopf.

„Nicht so wie du denkst.“, sagte Law sich an die Stirn fassend. „Kid will dass du mal kurz verarztet wirst. Bisher hast du jegliche Verarztung abgelehnt und für deinen Finalkampf wird es Zeit, dass du mal wenigstens die einfachen Blessuren behandeln lässt. Keine Sorge, ich weiß was ich tue!“

Zorro ließ langsam seine Tasche auf den Boden sinken und setzte sich vor dem Arzt hin. „Zorro ist also dein Name?“

Dieser nickte nur und schwieg.

„Irgendwie habe ich das Gefühl wir haben uns schon einmal gesehen...“

Der Angesprochene schüttelte nur den Kopf. Wie konnte nur jemand seine Kette anfassen? Und warum war es damals nur soweit gekommen? Es war seine Schuld. Allein seine Schuld.

„Hey hörst du mir überhaupt zu?“, fragte der Arzt, klopfte dem Verarzteten auf die Schulter, die etwas schmerzte, doch er ließ sich nichts anmerken. „Der nächste Kampf wird nicht ohne...Zwar hat der Champion keine Lust auf einen Anfänger wie dich, doch Regeln sind Regeln. Aber keine sorge er wird dich nicht so hart rannehmen wie bei einem der schon länger in der Szene mitspielt! Er macht es eh nur aus einer Laune heraus...“

Zorro sah Law an. „Wie bitte?”, sagte er ruhig, womit Law – durch Kids Vorwarnungen - nicht gerechnet hatte.
 


 

Kid sah den Champion an. „Ist das dein Ernst, Mihwak?“ Dieser nickte und nahm ein Schluck aus seinem Weinglas. „Das wird dem Querkopf nicht gefallen!“

„Ist das mein Problem?“, sagte der Champion genervt. Kid schüttelte den Kopf und erhob sich aus einem dunkelroten Sessel.

„Dann muss er es akzeptieren oder aufgeben, aber glaub mir er wird nicht Einwilligen. Dazu ist er viel Stolz.“

„Stolz ist ein Begriff den viele für sich in Anspruch nehmen, aber nicht wirklich die Bedeutung kennen. Sei vorsichtig wie du ihn verwendest...Und was es den Jungen angeht...Wir werden noch sehen ob er es überhaupt schafft den Ring lebend zu verlassen.“

Kid verbeugte sich vor Mihawk und verließ den Raum.

Mit großer Besorgnis.
 

„Soll das ein Witz sein?! Ich habe doch nicht trainiert und mir den Arsch aufgerissen damit man mich im Ring verschont oder erst gar nicht gegen mich kämpft!“ Er stand leicht aufgebracht auf. Verdammt er war so richtig wütend, am liebsten würde er das ganze Zimmer kurz und klein Schlagen, doch er versuchte äußerlich ruhig zu bleiben.

„Dann will ich nicht kämpfen!“, sagte er schließlich. Wenn er kämpfen will, dann richtig und eine Mitleidstour von einem Champion würde er nicht akzeptieren.

„Dann verlass als Versager diesen Wettkampf!“, sagte Kid der das Gespräch anscheinend mitgehört hatte. Zorro sah seinen Trainer an. Er hatte recht. Wenn er jetzt gehen würde, wäre sein noch nicht gestarteter Ruf schon im Eimer.

Er nahm seinen Mundschutz und seine Bandagen.

Kid sah zu Law hinüber. „Hast du wieder etwas übertrieben?“, fragte er den Arzt. Dieser zuckte mit den Schultern. „Kann sein! Aber mal sehen was passiert...“ Ein Grinsen flog über sein Gesicht und beide gingen zum Ring.
 

Der blonde Junge zog sich wieder an und sah das Geld auf dem prächtig gedeckten Tisch liegen. Er nahm es, zählte nach und steckte es zufrieden in seine Innentasche seines Hemdes. Das Geld gehörte nicht ihm, sondern seinem Chef. Egal wie viel oder wie wenig er verdiente er musste alles seinem Chef geben.

„Junge wie heißt du noch mal?“, fragte der Geschäftsmann während sich dieser sein Hemd zuknöpfte.

„Unwichtig...“, antwortete der Blonde und sah zum Publikum. Das schien ganz aufgebracht zu sein, konnte kaum den letzten Kampf erwarten. Keiner saß mehr warteten darauf dass der Amateur den Ring betrat und zu guter letzt der Champion.

„Aber wie soll ich dich denn noch mal herbestellen? Ich könnte dich als Liebhaber arrangieren wenn du magst? Dann würde ich deine Schulden bei ihm tilgen, nur du müsstest dich mir versprechen. Na was sagst du?“

„Sanji!“, sagte der junge Blonde. „Sie haben die Nummer von meinem Chef, also melden sie sich bei ihm wenn sie sich wieder mit mir treffen wollen!“ Das waren seine letzten Worte ehe er die V.I.P. Lounge verließ. Wenn er dieses Angebot angenommen hätte würde er keinen Tag länger leben. Die Türsteher öffneten ihm die Türen und er konnte sich zu den Publikum gesellen. Er hatte ja schließlich noch seine Karte und den letzten Kampf konnte er sich auch im stehen anschauen. Nur zu dumm dass er mitten im Weg von dem Grünschopf stand, der ihn anrempelte. Sanji fand ihn noch unsympathischer als vorher und wünschte sich, dass dieser den Kampf erbärmlich verliert. Aber dieser Kerl war auch ein Muskelpaket. Wie konnte man nur so durchtrainiert sein?
 

Zorro war vollkommen in seinen Gedanken gesunken, bemerkte nicht, dass er eine Person anrempelte. Und wenn er es bemerken würde wäre es ihm egal. Er war sauer.

Kid folgte seinem Schüler. Doch anstatt Jubel, bekam Zorro nur Buhrufe, und alte Bierdosen vor die Füße geworfen. Eine traf sein Kopf und der Koloss blieb stehen. Kid jedoch klopfte ihm auf seine Schulter. „So sind die immer wenn jemand gegen ihn kämpft!“, flüsterte sein Trainer ihm ins Ohr und betrat mit seinem Schüler den Ring. Zorro richtete noch ein letztes mal seine schwarzen Bandagen, seinen schwarzen Hosebund und blickte nach oben. Egal was jetzt kommen wird er wird sein bestes geben.
 

Doch plötzlich wurde die Halle ruhig. Alle drehten sich um und sahen den Champ am Eingang stehen. Seine Aura war mehr als beängstigend und beeindruckend zugleich. Langsam trat er auf seinen Ring zu doch wurde von niemanden gefolgt. Die Menge würde nur so toben, wenn nicht seine Aura so negativ wäre, wenn diese Aura nicht die Ursache für die Angst im Publikum sei. Er sah zu seinem Gegner auf bevor er den Ring betrat. Dieser Grünkopf wollte ihn also wirklich herausfordern?

Eigentlich war er es gewohnt sich seine Gegner selber auszusuchen, und ließ die Schwachen einfach beiseite. Er suchte sich nur die stärksten der stärksten aus, ohne auch nur einen Augenblick daran zu verschwenden sich mit Halbstarken abzugeben. Und doch stand dieser Neuling vor ihm voller Entschlossenheit gegen ihn zu kämpfen. Soll ihm egal sein, solange er mit solchen Turnieren Geld verdiente, sich sein Luxusleben leisten konnte und sein Image bessern konnte. Sein Mundschutz hatte er mit Absicht in der Kabine gelassen. Wozu bräuchte er einen wenn er gegen so einen Neuling kämpfte. Der Ring war sein Zuhause und niemand machte ihm seinen Sieg streitig.
 

Zorro spürte wie sein Gegner ihn nicht ernst nahm, ihn einfach nur fertig machen wollte, er trug nicht mal einen Mundschutz. Wollte dieser sich über Zorro lustig machen?

Zorro spuckte seinen grünen Mundschutz zur Seite auf den Boden. „Den wirst du noch brauchen...“, sagte Mihawk zu seinen unerfahrenden Gegner. Zorro sah ihn entschlossen an. „Nein. Wäre unfair wenn ich mit einem kämpfe und du ohne.“

Kid fasste sich an die Schläfe. Bei allem Respekt Zorro! Bitte sei nicht so übermütig und hör auf den Profi...

Doch Zorro hatte sich schon längst entschieden. Das verstand auch Mihawk, der sich mehr oder weniger über den Kampf freute.
 


 

Okay^^

dieses Kapitel ist mal eher kurz gehalten^^

Und Kid hat in einer Pause Zorros Tasche in die Umkleide gebracht...>.>
 

greetz General-GP

Ehre Teil 2

Kapitel 3 Ehre Teil 2
 

Die Kampfglocke ertönte, beide Kämpfer wussten, dass es kein zurück mehr gab. Zorro fackelte nicht lange rum und machte den Anfang. Er versuchte Mihawk zu listen, ihn mit Tritten abzulenken und dann zu zuschlagen. Doch dieser ließ sich auf den Boden fallen, verschwand unter Zorro und tauchte wie aus dem Nichts hinter ihm auf und schlug zu. Zorro prallte gegen den Käfig und rieb sich das Kinn.

Verdammt! Dieser Mihawk kämpfte wirklich nur mit halber Kraft... Das wird ihm noch leid!

Wieder kam ein Angriff von Zorros Seite. Er versuchte mit schnellen gezielten Schlägen Mihawk zu Boden zu kriegen, doch dieser machte nur einen einzigen Tritt, sodass Zorro Gleichgewicht verlor und taumelnd zu Boden fiel.

Scheiße!, er sah benommen auf und sah dass ein weiterer Tritt folgte. Er wich knapp aus und schwang sich auf seine Beine. Doch er konnte nicht lange dort verhaaren und konnte gerade noch einen weiteren Tritt entkommen. Er schwang sich dabei rückwärts über das Bein seines Gegners, rechnete jedoch nicht, dass ein zweites folgte und ihn in der Magengegend traf und wieder gegen den Käfig schleuderte. Mihawk schwang sich von seinen Händen auf seine Füße und schien sichtlich Spaß zu haben. Doch dieser wartete immer bis Zorro wieder auf die Beine kam und stürzte sich nicht wie jeder andere auf ihn um den Kampf zu gewinnen. Wie es wohl wäre wenn er mit ganzer Kraft kämpfen würde??

Zorros Sicht war benebelt, und er sah alles Doppelt doch aufgeben würde er nicht. Noch nicht. Er stand wieder richtig auf seinen Beinen, Kid konnte das Trauerspiel nicht wirklich mit ansehen, merkte nur wie die Menge tobte und Sachen in den Ring warf. Was war nur mit den Leuten los? Haben die all ihren Anstand aus ihren Hirn verband? Doch man konnte nichts machen.

„Wie heißt du, Kleiner?“, fragte Mihawk und fing an um ihn herum zu gehen wie eine Wilde Bestie ihre Beute inspizierte. Zorro spukte Blut auf den Boden, atmete schwer ein und aus und war froh wenigstens seinen Namen in Worte fassen zu können.

„Lorenor Zorro!“ Er fiel auf seine Knie und hielt sich die Brust. Verdammt alles schmerzte zu sehr. Mihawk sah ihm dabei zu wie er mit sich selbst kämpft, schien jedoch nicht überrascht zu sein als Zorro wieder auf den Beinen war. Zorro wartete nicht lange, schlug nach seinem Gegner, zielte nach seinem Kopf, doch alles was er nur traf war die Leere und spürte wie jener ihm in den Nacken schlug. Er fiel wie gelähmt zu Boden und versuchte sich wieder aufzurichten, doch merkte wie Mihawk ihn in einem miesen Griff genommen hatte, so dass er abklopfen musste. Die erste Runde wurde abgepfiffen.

Noch 3 Runden. Wenn er Mihawk besiegen wollte musste er beide Runden gewinnen, was ziemlich unmöglich schien. Zorro wusste dies genau. Mihawk war nicht ohne Grund der Champion, und er bekam es nun am eigenem Leibe zu spüren.

„Zorro!“, sagte Kid besorgt.

„Kid...“, sagte Zorro keuchend und stütze sich an dem Käfig ab. Sein Atem wurde immer hastiger und unregelmäßiger. „Wie viele Treffer konnte ich machen...?“

Kid wurde still. Hatte Mihawk ihn etwa so hart getroffen, dass sein Schützling nicht einmal mehr wusste wie viele Treffer er nicht landen konnte. „Keine, aber das machst du in der nächsten Runde wieder wett, okay?“, er hoffte nur inständig, dass Mihawk ihn nicht allzu ernst rannehmen würde, doch dieser schien Zorros Kampfansage ernst zu nehmen. Obwohl er nicht einmal mit ganzer Kraft kämpfte.

Die zweite Runde begann und immer noch warfen einige Menschen Sachen gegen den Ring. Anscheinend mochte die Menge Zorro nicht. Mihawk wartete schon im Ring auf ihn. Zorro versuchte sich diesmal eine Taktik überlegen, eine die ihm wenigstens einen Treffer ermöglichen könnte. Er versuchte Mihawks Tritte auszuweichen, stütze sich auf einem dessen Beine ab und versuchte einen Gegenschlag mit einem High Kick in sein Gesicht. auszuführen, doch dieser wich schneller aus.

„Du bist viel zu langsam!“, sagte dieser und im Bruchteil einer Sekunde spürte Zorro dessen Fuß in seinem Gesicht und wurde zu Boden geschmissen. Er rollte auf den Rücken, rang nach Luft doch ein weiter Tritt auf seinem Brustkorb schnürte ihm die Kehle zu. Er konnte für einen Moment lang nicht mal er richtig atmen. Auf die Seite gedreht versuchte er Zeit zu schinden und schnappte nach Luft.

Das Publikum schmiss schon Glasflaschen in den Ring. Diese zerschepperten auf dem Boden und es regnete Tausende Glassplitter. Mihawk erhob eine Hand. Das Werfen von den Gegenständen hört langsam aber allmählich auf. Was für Trottel haben nur damit angefangen, schoss es dem Champion durch den Kopf.

Zorro stand wieder auf seinen Beinen, schwer atmend und machte sich zum Gegenschlag. Mihawk konnte diesmal nicht so schnell ausweichen und kassierte eine saftige Rechte des Neulings. Mihwak taumelte langsam nach hinten, fing sich jedoch wieder und rieb sich die Wange. Er blieb einen Moment lang so stehen und betrachtete seinen Gegner. Eine leichte Blutfinne floss aus seinem Mund. Diesen Kerl muss man wohl ernst nehmen. Er ist zäher als alle anderen die er bis jetzt im Ring hatte.

Zorro tropfte selbst schon viel Blut aus dem Mund und einige Platzwunden schmückten sein Gesicht. Sein Körper hatte überall schon Blessuren und tiefe Kratzer. Das Blut sammelte sich auf dem Boden. Mihawk wollte diesen Kampf beenden und machte sich auf zu seinem letzten Schlag. Zorro wich gerade noch so aus, zielte ebenfalls auf seinem Gegner doch seine Beine versagten und er fiel mit voller Wucht auf den Boden in die Glasscherben rein. Alle sahen geschockt dabei zu wie dies passierte, konnten ihren Augen nicht trauen.
 

Ein dumpfer Prall durch drang die Halle. Die Zuschauer hielten geschockt den Atmen, einige versuchte sich mit ihren Händen die Sicht auf das was sich da bot zu verdecken, andere konnten nicht anders und schauten gebannt dahin.
 

Die Glasscherben bohrten sich in seinem Körper langsam, aber tief rein, rissen ihm die Haut auf, doch niemand hörte einen Schmerzensschrei. Mihawk selbst stand auf den Scherben und spürte wie sich diese in seine Füße bohrten. Kid konnte nicht glauben was er da sah. Er rief Zorros Namen in der Hoffnung, dass sein Schüler antworten würde. Shanks und sein anderer Ziehsohn konnten nicht glauben was sie da sahen. Man hörte nur noch Shanks schrei durch die Halle fegen, wie er Mihawk befahl den Kampf abzubrechen ehe noch einer sterben würde. Der Schiri wollte den Kampf abpfeifen, doch Mihawk hielt ihn zurück. Alle sahen nur wie sich der Grünschädel langsam versuchte aufzurichten. Frisches, warmes Blut tropfte zu Boden, es entstand eine zuerst kleine Blutpfütze. Er stütze sich zuerst auf seinen Armen ab, allmählich konnte er wieder alles deutlicher sehen, doch die Sicht schwand immer und immer wieder. Er hatte große Mühe sich auf den Beinen zu halten. Mihawks Blick wurde von ihm erwidert und Zorro war noch lange nicht fertig. Glasscherben steckten in seinem Brustkorb , von links oben nach rechts unten hinterließen sie eine Spur des Kampfes. „Gib auf! Du kannst dich nicht länger auf den Beinen halten, wenn überhaupt wie kannst du noch richtig atmen. Das wäre nicht fair so weiter zu kämpfen. Was für eine Schande!“

Zorro ignorierte diese Worte von dem Champion, und zog langsam alle großen, fassbaren Splitter aus seinem Brustkorb raus. Doch es schmerzte mehr, als er es war haben wollte und eine große Blutpfütze bildete sich unter seinen Füßen. Er nahm wieder seine Kampfposition ein und hoffte auf einen Treffer.

„Alles oder nichts!“, verlangte Zorro. Der Schiri Pfiff die zweite Runde ab und auf Mihawks Befehl hin eröffnete er die dritte Runde. Mihawk ließ es sich nicht zweimal sagen und wartete auf Zorro ersten Move. Beide griffen gleichzeitig an, doch Mihawks Attacke traf Zorro am Kinn und am Brustkorb, worauf hin er zu Boden fiel.
 

Kid sah Mihawk wütend an. Wie konnte er nur diesen Kampf nicht vorher beenden wie es sich für einen Profi gehört? Mihawk drehte sich zu Zorro um, der vor Schmerzen am Boden lag und nach Luft rang. Nach Luft schnappend, spukte er dunkles Blut aus, und rollte sich auf die Seite.

Aufstehen...steh schon auf...los..., hallte es in seinem Kopf und er stemmte wackelig sein Arme auf den Boden. Kid eilte in den Ring. „Hey Zorro!, Hörst du mich?“, schrie er als er ihm aufhalf. Blut floss nur so aus seinem Mund und den Wunden die er während des Kampfes fortgetragen hatte. Zorro griff an Kids Jacke. „Sc...schrei nicht so...“ Zorro drückte seinen Coach von sich weg, taumelte erst ein bisschen umher und fand nun endlich halt. Mihawk sah das ganze schweigend mit an.

„I...ich wi..ll eine Revanche...!“, verlangte Zorro von dem Kerl, der ihn besiegt hatte. Mihawk lächelte leicht arrogant.

„Ich wüsste nicht wieso...Reicht dir nicht eine Niederlage?“ Zorro schüttelte den Kopf, was ihm nicht gut bekam. Er verlor beinahe das Gleichgewicht, wenn Kid ihn nicht aufgefangen hätte, doch Zorro lehnte seine Hilfe ab. „Nur...eine!“, sagte er schwer atmend und zeigte demonstrativ seinen Zeigefinger. Mihawk wandte sich ab und verließ den Ring.

„Lass ihn verarzten! Er hat mehr innerliche Schäden davon getragen als man zu sehen glaubt.“

Kid winkte Law in den Ring, doch Zorro verweigerte jegliche ärztliche Hilfe, verließ schwer atmend und mit benebelter Sicht den Ring. Ihm tat alles weh, besonders die Blutung die quer über seine Brust verlief wollte nicht aufhören. Nur bis zur Umkleide, dann kannst du dich hinlegen! Seine Schritte wurden wackliger, schleifender und schwächer. Er spürte wie die Blicke der Massen ihn verfolgten, ihn mit ihren Blicken am liebsten töten würden. Einige Menschen liefen vor ihm hin und her, wechselten die Reihen und doch blieb noch eine Sichtbare Gasse durch die Zorro gehen musste um in die Umkleide zu kommen.

Kid und Law bahnten sich ebenfalls einen Weg durch die Gasse und versuchten Zorro noch rechtzeitig zu erreichen.

Seine Sicht wurde so verschwommen, dass sich schwarze kleine Punkte in sein Blickfeld schlichen. Alles um ihn herum drehte sich, er konnte nur noch dumpfe Schreie wahrnehmen. Alles war so wirr, fühlte sich so betäubt an, selbst der kalte Boden unter ihm fühlte sich weich an.
 

Sanji konnte nicht glauben was gerade geschehen war. Der große Grünschopf ist allen ernstes mit seiner Verletzung aus dem Ring gegangen und versuchte in seine Umkleide zu kommen. Dabei hatte er jegliche medizinische Hilfe abgelehnt. Und nun war er umgekippt und hatte ihn mit zu Boden gerissen.

Verflixt, ist er schwer!

„Hey steh auf! Geh von mir...“, Sanji hörte auf zu meckern und spürte wie eine warme Flüssigkeit über seinen Oberkörper lief.

„Hilfe! Zu Hilfe! Wir brauchen einen Arzt!“

Er stemmte mit aller Kraft den Grünkopf von sich. „Scheiße Mann! Leute einen Arzt!“, schrie er jetzt und sah nur noch wie der Coach seinen Schüler von dem Zierlichen nahm und vorsichtig auf den Boden legte. „Law!“, brüllte dieser.

„Einen Krankenwagen sofort!“, sagte Law gehetzt. „Sofort!“

„Zorro! Hey, hörst du mich?“, Kid brüllte den Bewusstlosen an in der Hoffnung dieser würde Antworten. Er patschte Zorro sachte ins Gesicht, versuchte ihn wach zu halten oder ein Lebenszeichen von ihm zu bekommen.

Das einzige was sich regte war das Blut was aus dem Mund und aus den Wunden floss. Es war kein schöner Anblick, vor allem für Sanji nicht, auf den Zorro gefallen ist.
 


 


 

Das Wasser der Dusche tat gut. Besonders nach so einem Kampf. Mihawk griff nach einem Handtuch und trocknete sich das Gesicht ab. Jetzt erst sah er eine leichte Blessur in seinem Gesicht erscheinen, zwar schwach aber sie würde im Laufe der Tage stärker werden. Dieser Junge ging ihm nicht aus dem Kopf. Forderte ihm allen ernstes heraus mit ganzer Kraft zu kämpfen, verliert, bittet um eine Revanche, steht auf und versucht aus eigener Kraft noch zu laufen obwohl er eigentlich ohnmächtig am Boden liegen müsste. Dieser Mooskopf hatte echt einen eisernen Willen, wie er es bei keinem anderem gesehen hatte.

„Sir...“, sagte einer seiner Bediensteten ängstlich. Jeder wusste wie launisch Mihawk sein konnte. „Was?“, sagte er und öffnete die Badezimmer Tür. „Ich brauch meine Ruhe!“

„Verzeiht, aber es könnte negative Schlagzeilen über sie geben, wegen des heutigen Kampfes...“

Mihawk ließ sein Handtuch fallen und zog sich seinen Bademantel an. „Wenn es darum geht, lass die Presse berichten, dass dieser Lorenor Zorro darauf bestanden hat einen echten Kampf zu erleben und jegliche Verschonung abgelehnt hat! Und nun geh! Ich will weder in der Presse noch sonst wo als Schläger da stehen, der Neulinge Grundlos Krankenhausreif prügelt!“

„Ja...jawohl Sir!“

„Oh und noch etwas!“, sagte Mihawk bevor sein Bediensteter den Raum verlassen konnte. „Wirft die Masse noch einmal Gegenstände in meinem Ring, dann lasst sie abführen! Einiges hätte heut verhindern werden können! So einiges!“
 

Nervös lief Kid im Wartezimmer auf und ab. Ihm kam es so vor als ob sie schon Stunden am Operieren waren. Die Uhr tickte Laut, er wurde nervöser und wusste nicht wohin mit sich selber. Plötzlich die Tür wurde aufgerissen. Ruffy, sein Bruder und Shanks stürmten aufgebracht rein. „Wie geht’s ihm?“, fragte Ruffy seinen Coach und hatte die Tränen in den Augen. „Er darf nicht sterben! Wenn er stirbt dann...“ Ruffy brach in Tränen aus. „Ace! Sag mir, dass Zorro das schafft!“ Ace nahm seine Bruder in den Arm, tröstete ihn und versuchte ihn zu beruhigen.

Shanks sah bedauert zu Kid rüber, diesem sah man die Schuldgefühle an. Kid setzte sich erschöpft hin und vergrub sein Gesicht in seine Hände. Shanks gesellte sich neben ihn.

„Ich hätte es unterbrechen sollen... Oder ihn erst gar nicht teilnehmen lassen!“, Kid wusste nicht wo ihm sein Kopf stand.

„Vielleicht hast du recht...“, sagte Shanks zu ihm. „Aber was passiert ist, ist nun mal passiert! Wir hätten es ihm verbieten können, aber er hätte sicherlich nicht auf uns gehört. Und nun...“

Die Tür ging auf und zwei Doktoren betraten den Raum. Einer davon war Trafalgar Law und der andere hatte eine blaue Nase. Zudem wirkte er wie eine Mischung aus Mensch und Tier, schien aber nicht bedrohlich, sondern wirkte sehr liebevoll und gutmütig. Ruffy ließ von Ace ab und stürmte auf die Ärzte zu.

„Wird er es schaffen?“, Ruffy packte Law an seinem Kittel und hoffte auf eine erfreuliche Nachricht. Tränen und Schnodder rannen sein besorgtes Gesicht hinunter, und große hoffnungsvolle Augen drangen auf den Arzt ein. Kid erhob sich, ging auf seinem Freund zu der ziemlich bedrückt aussah.

„Law wie sieht es aus?“

„Es geht ihm schon viel besser, aber er hat ziemlich schwere Verletzungen davon getragen! Ein bisschen später und er wäre wahrscheinlich an den inneren Verletzungen verblutet.“, sagte der Tierwirkende Elch.

„Darf ich vorstellen Dr. Tony Tony Chopper! Zum Glück war er noch da, sonst hätte ich einen unfähigen Arzt um Hilfe bitten müssen!“, ergänzte Law und fuhr fort. „Er ist zwar schon wieder wach, aber er wird für die nächste Zeit nicht trainieren können. Wenn er es dennoch tut, könnte die Wunde wieder aufgehen und wir könne für nichts garantieren!“

Alle in den Raum wirkten bedrückt, bis Kid die unerträgliche Stille unterbrach.

„Wird er dauerhafte Schäden davon tragen?“

„Dass könne wir noch nicht sagen, aber soviel ist aber sicher: Er sollte demnächst sich wirklich schonen und kein Training absolvieren! Kein Training jeglicher Art! Und er sollte Stress vermeiden! Das würde ihm nicht gut bekommen.“, wiederholte Law eindringlich und sah seinen alten Freund mit ernster Miene an.

„Darf ich ihn endlich besuchen?“, unterbrach Ruffy die ernste Stimmung und hatte schon wieder Tränen in seinen Augen. Dr. Chopper nickte, doch er bemerkte, dass es nicht schlau war dem Kindskopf dies zu erlauben. Ruffy stürmte hinaus. Ace, Shanks, Kid, Law und Chopper schauten verdutzt den kleinen Racker hinterher, der eine Staubwolke hinterlies; ehe Ruffy wieder an der Tür auftauchte. „Welches Zimmer hat den Zorro?“, fragte er mit einem breiten grinsen im Gesicht.
 

Nami stürmte ins Krankenhaus und steuerte auf eine Krankenschwester die hinter einem Tressen saß zu. Sie knallte beide ihrer Hände auf den Tressen.

„Wo liegt Lorenor Zorro?“ Aufgebracht sah sie die Krankenschwester an und erwartete eine Antwort.

Vor Schreck fiel dieser beinahe ihre Brille von der Nase und antwortete nervös:

„Ähm...Lorenor Zorro...?“ Sie tippte den Namen ein und hatte schon die Zimmer Nummer auf dem Display. „Zimmer 309!“ Sie richtete ihr Brille und ihr Namensschild wieder und sah wie die Orangehaarige davon stampfte.
 

„Man ist das langweilig!“, nörgelte Ruffy. „Zorro schläft ja nur seit der aus der OP gekommen ist!!“ Gelangweilt spielte Ruffy auf dem Drehstuhl herum. Ace und Shanks waren kurz was zu Essen holen gegangen, damit die Zeit des Wartens verkürzt wird. Kid saß neben Zorros Bett und hoffte dass sein Schüler endlich aufwachen würde.

„Du Kid?“, fragte Ruffy. „Ich habe Hunger...Wann sind Ace und Shanks wieder da?“

In diesem Moment knallte die Tür auf und eine aufgebrachte Nami stürmte rein.

„Was in Gottes Namen ist passiert dass einer von euch im Krankenhaus liegen muss!“, sprach sie wütend, sah Zorro am Tropfen und am Beatmungsgerät hängen. Sie wusste ja dass eine ihrer Freunde hin und wieder die ein oder andere Verletzung hatte, doch es hat bisher noch nie ins Krankenhaus geführt. Zorro hatte sich immer selbst verarztet, Shanks kümmerte sich um seine Ziehsöhne und Kid wurde einst von Law verarztet, doch jetzt nicht mehr.

„Ist man ein Tag nicht bei euch dann macht ihr schon Ärger! Ihr seit mir welche!“ Sie sah

erst Kid, dann Ruffy an, dem schon schlecht war vom ganzen Gehdrehe auf dem Drehstuhl.

Kid sah sie dennoch erfreu an und hielt ihr einen Umschlag hin. Sie nahm ihn entgegen.

„Was soll ich damit?“ Sie öffnete ihn und ihr sprang Geld entgegen.

„Müsste vorerst reichen für die Miete und die zusätzlichen Zinsen.“, sagte Kid.

„Wurde auch allmählich Zeit! Hatte schon vor Zinseszinsen zu berechnen!“ Schnippisch entwendete sie Kid den Umschlag und kontrollierte das Geld, samt den Zinsen.

„Das...hätte...mich nicht gewundert...“, sagte eine gebrechliche Stimme. Alle blickten zu Zorro. Er war nun wach. Ruffy fiel ihn um den Hals, freute sich tierisch und wollte nicht mehr loslassen bis Nami ihn eine verpasste, dass er eine Beule am Kopf hatte und schmollend in der Ecke saß.

Sie setzte sich zu Zorro ans Bett und dieser erhielt eine ordentliche Standpauke. Eigentlich wie immer. Kid war einfach nur froh, dass sein Schüler schnell wieder lachen konnte, auch wenn er sich vor Schmerzen an die Rippen fasste. Nach einiger Zeit nahm Zorro seine Atemmaske ab, drehte sich zu Kid und fragte seinen Coach: „Hey Kid...Coach...hab ich denn wenigstens einen Treffer landen können?“

„Nur einen...bei so vielen Chancen, die dir gegeben wurden ganz schön traurig. Aber fürs erste ist mit Training Schluss.“ Zorros Gesicht wurde finster. „Das hast nicht du zu bestimmen...“

„Nein aber der Arzt!“, sagte Shanks und hinter ihm stand Ace mit Einkaufstüten in den Händen. Moment mal, war das nicht Zorros erster Gegner?!

„DU!?“, sagte Zorro fast heißer und ziemlich überrascht. Ace sah Zorro an.

„Ja ich!“, sagte Ace und setzte ein freundlich Lächeln auf. „Kaum zu glauben was? Wir kannten uns nur vom hören und haben uns beim Kampf ziemlich hart rangenommen. Hätte ich gewusst...“

So ein Sunnyboy, der jeder Krankenschwester hier im Nu den Kopf verdrehte, ist der Bruder des kleinen chaotischen Ruffys? Ungläubig sah er Ace an. Gott diese Familie war einfach unfassbar.

„Dann wäre der Kampf immer noch so verlaufen!“, beendete Zorro Aces Satz. „Nichts für ungut...“

„Wie dem auch sei!“, sagte Ace. „Ruffy, hier dein Fleisch!“ Ace warf Ruffy eine Keule zu die dieser im nu verschlang. Shanks hatte sich ein Sandwich, Ace sich ein Hamburger und Kid hatte ein Brötchen bekommen, nur Nami lehnte jegliches ab. Im Krankenhaus war ihr nie danach was zu essen.

„Und für dich gibt es...“

„Eine Tracht Prügel sobald du wieder auf den Beinen bist! Wenn du nicht einmal auf dich achtest beisst du schneller ins Gras als dir lieb ist Zorro!“, sagte Shanks und setzte sich zu ihnen.

Warum behandelten ihn alle nur so als ob er Todkrank sei? Er lebte doch noch und will nur in Ruhe gelassen werden. Es war seine eigene Schuld, dass er so schwach war und er wusste jetzt noch deutlicher, dass er stärker werden müsste. Er setzte sich aufrecht hin.

Wie er den Geruch von Krankenhäusern hasste. Es war das zweite mal in seinem ganzen Leben, dass er in einem war. Das erste mal war bei seiner Geburt und jetzt das hier.

„Wann kann ich hier raus?“ Jeder merkte sofort, dass er sich hier unwohl fühlte. „Der Arzt sagte in einer Woche...“

„Vergesst es! Morgen bin ich hier weg!“ erklärte Zorro die Situation und setzte sich auf die Bettkante, was nicht so ratsam war. Alles schmerzte, seine Sicht nahm wieder schwarze Punkte an, aber er ignorierte es wie gewohnt.

„Du wurdest erst vor drei Stunden operiert! Bleib liegen!“, sagte Kid und legte seine Hände auf Zorro Schultern.

Dieser schlug die Hände seines Coachs weg und stand auf seinen wackeligen Beinen. Wie kann er nur im Krankenhaus liegen, wenn er stärker werden muss um Mihawk zu besiegen? Ob es die anderen verstehen würde oder nicht, er würde spätestens Morgen früh hier raus sein! Das steht fest!

Doch erst einmal würden die andere ihn eh nicht gehen lassen und er musste sich die Tortur von Fragen, Vorwürfen und irgendwelchem Gequatsche stellen.

Stillschweigend ließ er alles über sich ergehen, flüchtete sich in seinen Gedanken und schlief nach kurzer Zeit wieder ein.
 

Was war noch mal alles geschehen in den letzten drei Stunden? Sanji fasste sich an seinem Kopf, hoffte irgendwie seine Gedanken fest hallten zu können. Doch es half nicht. Dieser Mooskopf ist die Gasse entlang gegangen, gestürzt, auf ihn gefallen und hat ihn vollgeblutet. Und doch hatte er ein kleines Lächeln auf den Lippen obwohl er verloren hatte. Diese Bilder wollten nicht aus seinem Kopf. Eigentlich müsste es ihm egal sein. Er kannte ja nicht einmal diesen Typen, geschweige denn wollte ihn kennen lernen.

Und jetzt saß er hier, im Krankenhaus, fest ohne zu verstehen wieso. Warum haben die Sanitäter ihn auch mitgenommen obwohl er oft genug beteuerte, dass es ihm gut ging und er sich nichts getan hat?

Eine Schwester betrat sein Zimmer, mit einem Tablett wo salben und Bandagen lagen. „Verzeihung, aber ich muss sie bitten ihr Shirt auszuziehen, damit ich ihre Schrammen

Verarzten kann...“, sagte die Schwester schüchtern und mit einer Rötung im Gesicht. Sanji zog sein versautes Hemd, sowie Shirt aus und zeigte der Krankenschwester seinen Rücken. Überall waren kleine Kratzer und Schürfwunden zu sehen, einige sahen schon älter aus, einige waren noch ganz frisch.

„Woher kommen all diese Schürfwunden nur?“, fragte die Schwester verwundert und fing an diese zu desinfizieren. Es brannte förmlich, doch Sanji versuchte ruhig zu bleiben. „Allein von dem Sturz können diese nicht kommen, oder?“, fragte diese weiter und schmierte vorsichtig mit ihren sanften Fingern die Salbe auf seinen Wunden.

Nein, antwortete Sanji in seinem Kopf. Diese ganzen Schürfwunden stammen nicht vom Sturz, die stammen von jener Person, die ihn zu all diesen Dingen nötigte die er nicht tun wollte. Seinen Körper an andere verkaufen, egal ob Mann oder Frau.

„Entschuldigen sie, dass ich so neugierig bin. So...ich bin fertig! Sie können gehen sobald der Arzt vorbeigeschaut hat.“

Er schaute auf die Uhr, wäre beinahe vom Stuhl gefallen und sprang vom Bett auf.

„Ich muss los!“, sagte er und sauste an der Krankenschwester vorbei.

Scheiße!, schoss es ihm durch den Kopf. Er hätte schon längst wieder bei ihm sein müssen. Er hasste Verspätungen, besonders bei Sanji.

Völlig in Gedanken versunken rannte er durch die Flure des Krankenhaus entlang. Er wollte das Schlimmste noch bei seinem Chef verhindern. Doch er rannte jemanden an, viel mit seinem Rücken zu Boden und verzog ein schmerzvolles Gesicht. Der angerempelte sah zu ihm runter und schien ihn zu kennen.

„Hier bist du also?“, sagte der großgewachsene Mann mit dunkler Stimme und packte den schmächtigen Sanji. Oje wie sollte er dass nur seinem Chef erklären?

„Wolltest dich wohl hier verstecken was? Oder hast du dir was eingefangen?“, kam es von dem Riesen höhnisch während sie sich zum Ausgang machten. Sanji riss sich los und bevorzugte das Schweigen.

„Dann schweigen wir halt erst einmal, aber reden musst du so oder so. Spätestens beim Chef!“
 

„Dr. Law! Dr. Chopper!”, eine Krankenschwester eilte ganz aufgebracht durch die Station. „Dr. Law! Dr. Chopper! Wo sind sie?” Sie riss die Tür des Versammlungszimmers auf und sah die beiden Ärzte in dem Raum sitzen.

„Seien sie nicht so laut!“, sagte Law leicht genervt.

„Was gibt es denn Schwester Kisume?“ Sie schien ziemlich gehetzt zu sein und völlig außer Atem. „Ein Patient...“, sie keuchte. „Ein Patient ist...nicht mehr in seinem Zimmer...“ Beide Ärzte standen sofort auf, sodass ihre Stühle umfielen. „Welcher Patient?“, fragte Dr. Chopper. „Der im Zimmer 309! Gestern hatte er noch Besuch, doch die müssen heut Nacht gegangen sein. Beim nächtlichen Kontrollgang war er noch im Zimmer , aber heute Morgen als das Frühstück verteilt wurde war sein Bett leer und seine Sachen waren weg!“

„WAS?!?“, rief Chopper wütend. „Wie kann ein so schwer verletzter unbemerkt aus dem Krankenhaus fliehen ohne das es jemanden auffällt? Law sag auch was dazu?“ Doch dieser hatte sich wieder gesetzt und schien mehr als gelassen zu sein. „Law, wie kannst du nur so-“

„Hey Kid!“ Er hatte sein Handy schon längst am Ohr und die Nummer seines alten Freundes gewählt.

„Ja, viel los, aber ich ruf nicht an um zu plaudern!...Ja es geht um ihn...Bleib ganz ruhig...oder auch nicht...Zorro ist weg!“

„WAS!?“, man hörte wie Kid aufgebracht in den Hörer schrie, so dass Law sein Handy weit weg von seinem Ohr halten musst um einen Gehörschaden zu vermeiden. „Wie konnte das passieren! Wieso habt ihr ihn nicht ans Bett gefesselt! Das macht ihr doch mit schwerkranken Patienten oder nicht!!“

„Ähm...Kid...das wird nur mit Geistiggestörten Patienten gemacht...“

„Gerade eben deswegen!“
 

Es war viel zu einfach. Diese verplante Krankenschwester am Eingang hat echt nichts bemerkt. Wie einfach doch einiges war wenn man stumpf handelte. Langsamen Schrittes ging er durch die Straßen, vorbei an Läden und Geschäften. Ein Verband umschlang seinen Kopf,, sowohl wie seine Hände und seinen Brustkorb. Er trug sein schwarzes Shirt, seine schwarze Lederjacke, eine alte graue Jeans, die einige Löcher hatte und schwarze Wadenhohe Stiefel. Um seine Hüfte hatte er seinen Lieblingsgürtel der mal einige Nieten gehabt hatte umgetan, doch irgendwie rutschte die Hose ein Stück tiefer, was ihn nicht sonderlich störte. Er blieb vor einem Elektroladen stehen, sah auf die Fernseher welche die Geschehnisse der vergangenen Tage zeigten. Auch den Kampf zwischen Zorro und Mihawk. Die Folgen und diese schreckliche Szene wie er zu Boden fiel. Warum musste die Presse alles dramatisieren? Er sah sich diese Szenen noch einmal an. Da war doch dieser Blonde, den er zuerst am Toiletteneingang gesehen hat und dann ist er auf ihm draufgefallen? Daran kann er sich nicht mehr erinnern...

Der Schmerz in seinem Körper ließ ihn dennoch wahrnehmen, dass nichts von alle dem ein Traum gewesen war. Er fasste sich unter sein Shirt und spürt die Fäden die seine Wunden zusammenhielten. Am besten geht er erst einmal nach Hause und legt sich schlafen. Wie schön es wohl wäre in eine aufgeräumte Bude zu gehen? Aber das konnte er sich abschminken. Er wohnte schließlich alleine und aufräumen war echt nicht sein Ding, und wird es auch nie sein. Er betrat nun den Zeitschriftenladen des alten Sacks und kaufte ein paar Flaschen Bier, Sake und eine Zeitung ein. Der alte Mann vergaß ihn immer nach seinem Ausweis zu fragen und hielt ihn wirklich älter als er eigentlich war. Zu Zorro Vorteil.
 

„Wie siehst du denn aus?“, fragte der alte Mann, während er das bekannte Gesicht musterte. Zorro sagte nichts, brummte nur, nahm die Tüte entgegen und verschwand aus dem Laden. Ins Treppenhaus schlendernd rammte ihn etwas unsanft und riss ihn zu Boden. Verdammt der Kleine hatte vielleicht einen Zahn drauf! Und seine Wunde! Scheiße! Doch er biss die Zähne zusammen und blickte dem Blonden Kerl in die meeresblauen Augen.

„DU?!“, sagte Zorro entsetzt. Der blonde Junge sprang auf, versteckte sich im Treppenhaus, während der Grünhaarige völlig verdutzt noch am Boden liegen blieb. Kurz darauf rannten zwei großgewachsene Männer hinein und sahen sich um, doch erblickten nur Zorro, der noch am Boden lag und nur langsam verstand was hier abging.

„Hey du!“, sagte einer der Riesen mit dunkler Stimme. Zorro stand auf, hatte ein Schwindelgefühl in den Knochen doch behielt seine Fassung. Sein fragender Blick war weniger freundlich als beabsichtigt.

„Ist hier ein blonder Junge vorbeigelaufen?“, sagte dieser und zeigte gleich wie groß der war. Sollte Zorro ihm etwa sagen, dass er gerade von diesem kleinem Wicht umgenietet wurde. Er zuckte nur mit den Schultern. Eigentlich wollte er nichts mit der Sache zu tun haben und ließ die Männer stehen. „Hey!“, sagte der andere zornig und wollte nach Zorros Hand greifen , doch dieser schlug schneller mit Kopf auf den Boden auf, als man gucken konnte.
 

„Ich sagte doch, dass ich nichts weiß!“, kam es böse aus seinem Mund und er schien gar nicht mehr erfreut über die Anwesenheit dieser Männer zu sein. Der andere schnappte sich seinen Kumpel und verzog sich so schnell es ging. Der kleine Blonde, welcher noch unter der Treppe kauerte, zitterte am ganzen Körper und regte sich kein Stück.

„Die sind weg!“, sagte der Mooskopf, wobei Sanji unter der Treppe hervorkam, dabei prüfend ob dies auch stimmte. Er bekam nur ein leise „Danke“ aus seinem Mund, doch sah zugleich wie der Mooskopf sich abwandte und nach oben ging. „Pass auf mit wem du dich hier einlässt!“, hörte man nur noch Zorro sagen. Der Blonde ließ er da unten stehen und als er sich sicher war, dass der kleine ihn nicht mehr sehen konnte, stützte er sich am Treppengeländer ab. Er hätte sich nicht so schnell bewegen dürfen! Alles tat weh! Schwarze Punkte benetzten wieder seine Sicht. Scheiße!

Schwer atmend ging er bis in den sechsten Stock und freute sich auf sein Bett, oder eher gesagt seine Matratze.

Er öffnete seine Tür und das was er da sah traf ihn wie ein Schlag. Hatten seine Schmerzmittel, die er eingeflößt bekam, seine Wahrnehmung schon so beeinflusst und ließen ihn halluzinieren? Alles war sauber und ordentlich geputzt. Wer zum Donnerwetter noch mal war in seiner Wohnung gewesen? Und wer hatte einen Zweitschlüssel?
 

„Hey wer ist da?“, sagte eine bekannte Stimme.

Das Angebot

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Das Angebot (zensiert)

Hey meine lieben Leser,
 

Ich wollte mich ganz herzlich bedanken, dass meine Ff in eurer Favoritenliste gelandet ist *o*

*verbeug*

Und ich mich freue dass sie gelesen wird, da sie so ne Art Experiment ist.

Ein ehrliches Dankeschön an:
 

oOArtemisOo

S-Imprez95

Uxrakih

luffysama
 

zudem versuche ich alle adult kapitel zu zensieren, damit auch die etwas jüngeren diese lesen können, aber ich kann nicht versprechen, dass dies immer möglich sein wird, weil ich ansonsten die ganze Ff völlig verfälschen würde. Aber ich gebe mein bestes ;)
 

dennoch würde ich mich über kommentare freuen, egal ob negativ oder positiv :)
 

viel spaß beim lesen ^_^
 


 

Kapitel 4 Das Angebot
 

„Wie...“, sie sah ihren Mieter verdutzt an und schien sauer zu werden. „Wieso bist du schon aus dem Krankenhaus raus? Wer hat dir erlaubt schon zu gehen!? Gestern konntest du nicht einmal mehr laufen ohne Hilfe?“, Nami schlug ihm mit dem Kochlöffel auf dem Kopf. „Sieh dich an!“

Oje , dass hat ihm gerade noch gefehlt. Eine aufgebrachte, temperamentvolle, geldgierige Vermieterin war in seiner Wohnung . Aber sie schien den ganzen notwenigen Hausputz gemacht zu haben. Ein Glück. Er würde sie gleich wieder rausschmeißen, seine Medizin nehmen, etwas trinken und dann schlafen

Aber er musste zugleich schmunzeln. Nami hatte ganz untypische Sachen an. Man kannte die Geschäftsfrau nur in moderner, eleganter Kleidung und nun stand sie vor ihm in einer Hotpants und einem Top. Darüber trug sie eine Schürze und sie schien gerade am Kochen zu sein.

„Bin früher entlassen worden...“, log Zorro und warf seine Sporttasche in die Ecke. „Aber was mich mehr interessiert...Was machst du hier?“

Ungläubig stemmte sie ihre Hände in die Hüften, wusste dass er log und fing an zu nuscheln. Zorro verstand nicht was sie sagte und zog sich seine Schuhe aus.

„Ich hab mir gedacht, da du schon im Krankenhaus bist, kannst du dich ja nicht um deine Wohnung kümmern, also habe ich mir gedacht dass ich mal einen Freundschaftsdienst leisten kann und deine Bude auf trab bringen kann...aber dass die so schlimm aussah hätte ich nicht gedacht. Wenn ich Blasen an den Fingern kriege dann wirst du...“

Sie brach ab. Wie führte sie sich auf. War wohl bestimmt das erste mal, dass er Damenbesuch hatte, so wie seine Wohnung aussah.

Zorro zog sich an der Wand hoch und ging an ihr vorbei. Man ging sie ihm auf die Nerven.

„Wenn du hier bist, dann sei leise!“, sagte er harsch und verschwand mit einer Bierflasche in seinem Zimmer. Nami blieb ganz allein im Flur stehen und sah in die Plastiktüte. Was hat der Grünkopf da nur gekauft? Alkohol und eine Zeitung...

Der Kerl muss mal richtig einkaufen gehen! Selbst in seinem Kühlschrank herrscht gähnende leere. Wovon ernährt er sich wohl die ganze Zeit, wenn er nicht mal hier und da einen Brötchen aß? Ist das etwa alles was er zu sich nimmt? Nami schüttelte den Kopf, nahm sich auch ein Bier aber ein stechender Geruch lenkte sie ab.

Irgendwie riecht es hier verbrannt.

„Ahhh! Mein Essen!“, schreiend rannte sie panisch in die Küche.

Zorro hörte nur noch Namis Enttäuschung und versuchte die Augen zu schließen. Bestimmt verlangt sie von ihm etwas, weil sie seine Wohnung aufgeräumt hatte, aber vergaß seinen Gedanken als er seine Medizin nahm die ihm etwas duselig machte und nahm einen kräftigen Schluck vom Bier. Dann legte er sich hin, sah an die Decke, bis ihm die Augen zufielen. Ein Knarren war zu hören. Er brummte, drehte sich um und wollte nur noch schlafen, doch die Schmerzen ließen es nicht zu. Tolle scheiße!, fuhr es ihm durch den Kopf. Diese Tabletten machten einen ganz verwirrt. Und brachten einen rein gar nichts!

Jemand beugte sich über ihn.

Wollte dieser ihn wieder zum Kampf auffordern? Nun gut, das ließ er sich nicht entgehen. Er schnappte nach der Hand die ihn am Gesicht berühren wollte, zog die Person zu sich doch er spürte, dass es keine männliche war. Er machte die Augen auf, und blickte in Namis Gesicht. Diese schien nicht grad erfreut über seine Reaktion zu sein und versuchte sich aus seinem starken Griff zu befreien.

„Zorro! Lass los!“

„Oh…”

Zorro ließ von ihr ab.

„Was machst du in meinem Zimmer?“

Sie stützte sich auf der Matratze ab und hielt ihm wieder einen Umschlag vor der Nase. „Ich hab die Rechnung für’s Aufräumen fertig! Ein Freundschaftspreis! Also fühl dich geehrt! Oh und hab dir eine Suppe gebracht...“

Das war ja mal so was von klar. Diese Frau machte echt nix für umsonst. Dabei hatte er sie nicht einmal darum gebeten.

Er sah runter auf das Tablett was neben seinem Bett stand und auf die dampfende Brühe die in der Schale schwamm. Hunger hatte der Mooskopf nicht, nein ganz im Gegenteil ihm war sogar schlecht von den Medikamenten und dem Alkohol den er zu sich genommen hatte.

Zorro öffnete den Umschlag und ihm fielen beinahe die Augen aus.

„DAS nennst du einen Freundschaftspreis?! Die Summe ist ja so hoch wie die Miete! Wie soll ich das bezahlen?!“

„Das ist nicht mein Problem...“, antwortete Nami und zog ihr Top zurecht.

Fuck! Wie sollte er in seinem jetzigem Zustand so viel Asche aufbringen? Seinen Nebenjob hatte er vor einer Woche verloren, und Kid hatte mit Zorros Gewinngeld die Mieten, welche offen standen, samt die Zinsen abgezahlt. Er hatte Geld bekommen, obwohl er verloren hatte. Wieso nur?

Er wollte nicht diese Frage stellen doch ihm blieb nichts anderes mehr übrig. Er hasste Schulden, besonders bei Nami. Und bei ihr hatte er chronische Schulden, egal worum es ging.

Nami wollte sich erheben, doch Zorro griff ihr schmales Handgelenk. Sollte er wirklich? Aber wie tief wäre er dann gesunken?

Sein Kopf schmerzte vor lauter Gedanken. Nicht denken! Lass das Denken mal sein! Fällt dir doch nicht schwer oder, Zorro, redete er sich ein und machte seine Entscheidung.

„Gilt das Angebot noch?“, fragte er sie und schämte sich zugleich dafür. Wie tief muss er wohl gesunken sein um dieses Angebot anzunehmen. Nami neigte sich zu ihm rüber und hauchte ihm etwas ins Ohr.
 

Er drückte sie aufs Bett, schob mit seinem Knie ihre Beine auseinander und fing an sie zärtlich am Hals zu küssen. Seine Küsse wanderten aufwärts bis seine Lippen ihre versiegelten. Sie verlangte mehr, drückte seinen Körper auf ihren und der Kuss wurde leidenschaftlicher...
 


 

Nami musste sich eingestehen, dass es nicht Zorros Erstes mal mit einer Frau gewesen war und änderte ihre Meinung darüber, dass er hier noch nie Damenbesuch gehabt hatte. Auch wenn sie sich es nicht eingestehen wollte, er war verdammt gut. Besser als jeden den sie gehabt hatte. So leidenschaftlich, so männlich und so dominant.

Sie legte ihren Kopf auf seine Brust, doch sah nicht wie er ein schmerzendes Gesicht zog und sie schlummerten ein.

Zorro wurde durch ein nervendes Klingeln geweckt. Er erhob sich und faste sich schmerzend an den Verband. Beim Sex hat er wohl etwas übertrieben, kein wunder dass es so schmerzte. Scheiße tut dass weh! Als er seine Hand löste sah er, dass sich sein Blut durch den Verband drückte. Er musste ihn wechseln, eine weitere Schmerztablette nehmen und dann diese mit einem Bier runterspülen.

Er stand auf, zog sich seinen großen Pulli über und eine graue Hose an. „Nami...“, sagte er noch ihm Halbschlaf. „Du musst ge-“

Doch dann sah er dass Nami schon längst weg war. Nur ein Zettel lag auf der Matratze, bestimmt wieder eine Rechnung. Doch das Klingeln ließ ihn nicht in Ruhe. Er schlürfte noch völlig benommen zur Tür und öffnete diese quietschend. Nichts war zu sehen. Doch es war Ohrenbetäubender Lärm im Treppenhaus, sodass einige andere Mitbewohner ebenfalls ihre Türen öffneten und nachsahen wollten. Zwei Männer durchstöberten jede Etage, machten dabei einen großen Lärm und wie es sich anhörte schlugen sie alles kurz und klein dabei. „Wo ist der Junge?“, hörte der Grünkopf die Männer de öfteren schreien. Waren es die Männer von gestern oder heute? Zorro hatte jegliches Zeitgefühl verloren, doch dem Anschein nach war es erst früh am Abend. Er blickte sich um. Wo war der kleine Wicht nur geblieben? Hatte er sich nicht unter der Treppe versteckt? Oder wurde er gesehen wie er von hier fliehen wollte?

Er erblickte einen Goldenen Kopf wie dieser von einem der Kolosse aus einer leeren Wohnung getragen wurde. Der Junge Schrie wie am Spieß, wollte nicht mitgenommen werden, hatte Angst und Zorro meinte Tränen gesehen zu haben. Der Junge blickte auf, direkt in Zorros Augen. Verdammt, warum musste der Junge ihn so ansehen? Was immer auch Zorro in diesem Moment geritten hat, veranlasste ihn aus seiner Wohnung zu stürmen und die Treppen hinunter zu stürmen. Der eine Mann bekam Zorros Aktion mit und zückte seine Pistole, zielte und schoss. Zorro sprang übers Geländer und landete in der nächsten Etage. Wenn sie raus wollten mussten sie wohl oder übel an ihn vorbei. Die Putzfrau die immer das Treppenhaus mit Dreckwasser putzte hatte ihre Sachen dastehen lassen, wo Zorro fast reingesprungen wäre. Gott was konnte diese Frau nur?!

„Was willst du?“, fragte der eine Koloss von Mann Zorro mit dunkler Stimme und schien diesen nicht ernst zu nehmen. Zorro sparte sich die Worte und fing an seinen Nacken zu knacken, sowie seine Hände, doch zugleich spürte er wie seine Wunde pulsierte. „Hey Josh! Ich glaub der will sich mit uns anlegen!“, sagte der eine der auf Zorro geschossen hatte und fing schadenfroh an zu lachen. „Ist das nicht herrlich? So ein schmaler Typ will sich mit uns-“ Zorro ließ diesem Idiot nicht mal zuende sprechen ehe er ihn mit seinem Knie mitten ins Gesicht traf und ihn zu Boden beförderte. Der Holzboden splitterte nur so und Zorro stand nun auf den reglosen Körper des ersten Kolosses. Der zweite hatte auch schon seine Pistole gezückt und sie auf Zorro gerichtet. Dieser grinste jedoch nur hämisch und machte sich auf zum zweiten Angriff. Er rutschte dem zweiten Koloss unter dessen Beine und griff nach dem Wischmopp der noch im Putzwasser stand. Er brach den Wischmopp ab, indem er diesen gegen das Treppengerüst schlug. Mit ein paar gekonnten Kendobewegungen schlug er dem zweiten Mann die Pistole aus der Hand und hielt ihm bedrohlich die Spitzte des Stabes an die Kehle.

„Lass ihn runter!“, sagte Zorro bedrohlich und man hätte meinen können, dass dieser Mensch ein Dämon war und kein Mensch sei, wie es den Anschein hatte.

„Muss ich mich wiederholen?“, fragte Zorro und schon ließ der Koloss von dem schmalen Blonden ab. „Nimm dein Freund und lass dich hier nie wieder blicken! Sonst wird’s blutig!“ waren Zorros letzte Worte ehe der Koloss mit seinem Freund auf der Schulter das Gebäude verließ.

Der Blonde konnte sich kaum auf den Beinen halten, brach zusammen doch Zorro fing ihn gerade noch auf. Es zog fies in seiner Brust. Aber anstatt Schmerzen zu zeigen stieg er die Treppen zu seiner Wohnung musste er noch hoch, und in seinen Armen das ohnmächtige Fliegengewicht.
 

Sanji wachte auf einer weichen Matratze auf. Um ihn lag nichts außer einige Bierflaschen, eine Packung Medizin, Hanteln und Männerkleidung die definitiv nicht ihm gehörte. Wo war er nur? Bitte nicht wieder bei einem Freier der ihn mitgenommen, unter Drogen gesetzt und durchgenommen hatte! Nicht schon wieder, er will zwar nicht gern zu seinem Boss, aber lieber als zu einem dieser Freier die ihn von seinem Boss abkaufen wollen und als Liebhaber haben wollen.

Er hörte Schritte im Flur. Wo war er? Leise stand er auf und bemerkte erst jetzt, dass er ein viel zu großes Shirt und eine zu große Schlafanzugshose an hatte. Wer hatte ihm so was nur angezogen. Leise öffnete er die Schlafzimmertür und sah vorsichtig in den Flur. Kein Mensch war zu sehen. Langsam traute er sich diesen zu betreten, doch wurde erschreckt als es in einem Raum laut krachte. Es hörte sich an, als ob jemand zu Boden gefallen sei. Sanji zögerte zuerst, doch dann gab er sich einen Ruck und öffnete die Tür hinter der es den lauten Krach gegeben hatte. Doch wenn er da sah, erschrak ihn. Es war der Mooskopf, der ihm das Leben vor diesen widerlichen Kerlen gerettet hatte. Er schien zusammengebrochen zu sein. Aber wieso nur?

Sanji trat neben ihn und zog dessen Pulli hoch und erschrak erneut. Seine Verbände waren Blutgetränkt. Wahrscheinlich waren seine Wunden wieder aufgegangen als er gegen die Männer gekämpft hatte. Und dass wegen ihm, Sanji, den er gar nicht kannte. Sanji entfernte die Verbände, säuberte Zorros durchtrainierten Oberkörper und hoffte, dass es sich nicht infizieren würde. Doch er stieß versehentlich an Zorros Stirn, welche förmlich glühte und geriet zuerst in Panik.

„Ganz ruhig!“, sprach der Blonde zu sich selbst. „Das ist nur Fieber! Nur ein kleines Fieber! Das kriegst du schon hin...Irgendwie...“

Er bandagierte den Oberkörper des Grünhaarigen , versuchte ihn vorsichtig in dessen Zimmer zu tragen, was er bei seiner zierlichen Statur locker schaffte- und legte ein kalten Waschlappen auf die Stirn des Mooskopfes.

War er nicht erst gestern ins Krankenhaus gebracht worden? Warum ist er dann auf einmal wieder hier?

So ein Trottel, läuft aus dem Krankenhaus weg und bricht zuhause zusammen! Eine Hand ergriff die von Sanji und er hörte wie der Mooskopfetwas murmelte. Sanji versuchte es zu verstehen, ging mit seinem Ohr näher an dem Mund von dem Mooskopf.

Einen Namen...der Mooskopf murmelte einen Namen. Einen Mädchennamen. Kuina? Wer war das?

Ein Klingeln riss den blonden aus seinen Gedanken und er löste die Hand des anderen von seine. Sanji überlegte ob er die Tür aufmachen sollte, doch da merkte er wie sich der Kranke erheben wollte und drückte ihn sanft wieder ins Kissen. „...Geh...schon...“, stotterte der Blonde und machte sich auf zur Tür.

Bitte lass es nicht wieder die Typen sein die ihn zu ihrem Boss bringen wollten! Er schaute durch das Spähloch und erblickte eine große Rothaarige Person, die böse dreinschaute. Dieser Rotkopf trug eine Jeans, ein weißes Shirt, eine dunkelgrüne Jacke und so etwas wie ein Taucherbrillen artiges Teil am Haaransatz. War wohl eher eine komische Sonnenbrille.
 

Sanji öffnete langsam die Tür und blickte dem großen Mann ins Gesicht. Er bekam kein Wort heraus, versuchte jedoch dem Fremden zu fragen was er für ihn tun kann.

„Na Süße wie geht’s?“, fragte Kid Sanji. Wie kam der Blödmann nur darauf, dass er ein Mädchen sei. Hat er ihn nicht bei dem Wettkampf neben Zorro herlaufen sehen? Er musste sein Trainer sein. Sein blöder Trainer.

„Sanji, danke gut!“, antworte er gelassen und reichte dem Fremden die Hand, der sein Fehler sofort bemerkte. „Kid! Darf ich reinkommen?“

Sanji machte Kid platz, der wirkte ziemlich sauer. „Wo ist der Trottel?“

„Im Zimmer...aber ihm...“ Kaum hatte Sanji das gesagt trat auch ein zweiter Mann auf. Dieser hatte Tätoos auf den Händen und Unterarmen und auf den Fingern einer Hand war Death eintätowiert. Er hatte zudem dunkle umrandete Augen und er wirkte ziemlich kühl und leicht unheimlich, doch er ließ sich nichts anmerken. Er trug einen schwarzen Pulli mit schwarzen Ärmel und schwarzer Kapuze. Auf der gelben Fläche war eine bös lächelnde Sonne in schwarz abgebildet. Er trug eine graue Jeans dazu und schwarze Schuhe. In einer Hand hielt er seinen Arztkoffer, in der anderen einen Energiedrink.

„Mann Kid! Ich hab was besseres zu tun, als einem entflohenem Patienten wieder das Leben zu retten!“

„Law! Jetzt mach schon! Er hat schon Halluzinationen!“

„Grummel“, entfuhr es Law und er eilte ins Zimmer. Zorro schien einen ziemlichen Albtraum zu haben. Kid hielt ihn mit aller Kraft fest, während Law die Verbände aufschnitt und sich die Wunde ansah.

„Kleine gib mit die Spritze!“, sagte Law zu Sanji, dieser – in seinem Ego verletzt - tat wie man ihm befahl.

„Ist es schlimmer geworden?“, fragte Kid besorgt nach, doch Law hatte keine Zeit zu antworten. Er verpasste Zorro eine Spritze, schnitt die Nähten noch einmal auf, und begann die innere Blutung zu stoppen.

„Kleiner geh raus! Es wird blutig!“, befahl Kid Sanji. Es mussten Stunden vergangen sein Ehe Law zum Bad ging und sein Utensilien und seine Hände gründlich wusch. Sanji lugte ins Zimmer, sah wie Kid neben Zorro saß und hoffte dass das Fieber sinken würde.

„Komm ruhig rein!“, sagte Kid zu Sanji. Sanji setzte sich etwas entfernt von den beiden auf den Boden.

„Woher kennst du Zorro?“, fragte Kid ihn.

„Zorro?“, fragte Sanji verwirrt. Ach er meint den Mooskopf.

„Ich kenn ihn nicht...Also bis jetzt nicht...Was ich mein ist...Er...mich gerettet hat vor...Kerlen...große“

Sanji war zu durcheinander um richtig sprechen zu können.

„Schon gut Kiddo!“, sagte Kid zu Sanji und klopfte ihm auf die Schulter. „Habe schon verstanden!“

„Jungs, Zorro wird noch eine Weile schlafen, also raus hier!“, sagte Law und schmiss die beiden raus.
 

Sie saßen in der Wohnküche, und warteten auf dass der Verletzte wieder wach wurde. Die Uhr die über der improvisierten Küchenecke hing tickte laut und jede Minute schien wie eine Stunde zu dauern. Doch die Stille wurde durch ein knurrenden Magen gestört. Es war Sanji der schon seit Tagen nichts mehr gegessen hatte.

„Verzeiht!“, sagte dieser und schämte sich fürchterlich, dass sein Magen in so einer unpassenden Situation knurren musste.

„Ich geb’ dir recht Kiddo! Mein Magen knurrt auch schon! Lasst uns was bestellen! Law gibt aus!“

„Du spinnst wohl!“, sagte Law und ignorierte die weitere Aussage von dem – seiner Meinung nach – bescheuerten Rotkopf.

„Sanji heißt du doch, oder?“, schenkte er seine Aufmerksamkeit dem Blonden welcher nur nickte.

„Bist du nicht regelmäßig als Zuschauer bei den MMA Fights dabei? Ich mein ich habe dich da schon des öfteren gesehen, nur immer mit wechselndem Umgang.“

Oje, Law erinnerte sich an ihn. Das ist nicht gut. Sanji schüttelte den Kopf hastig. „Du musst dich irren!“

„Ich mein nicht. Sag mal was machst du so? Geht’s du nicht noch zur Schule?“

„Ähm...Ich geh manchmal zur Schule...noch...“

Beide horchten auf. „Manchmal?“

„Ähm...bin oft krank...“, begründete Sanji schnell, doch merkte, das es ihm keiner der beiden abkaufte.

„Was wollen wir bestellen?“, versuchte Sanji abzulenken. „Oder soll ich was kochen?“

Kid und Law fragten dennoch weiter. „Was machst du wirklich?“

„Leute...bei dem Lärm...kann sogar ich nicht...schlafen...“, sagte eine gebrechliche Stimme und alle drehten sich um. Zorro stand in der Tür und hielt sich am Türrahmen fest.

„Was willst du?!?“, sagte Law aufgebracht und wollte ihn ins Bett tragen, doch Zorros Magen knurrte laut.

„Chinesisch!“, verlangte der Mooskopf nur noch.

Tag und Nacht

Kapitel 5 Tag und Nacht
 

„Oh mein Schädel...“, sagte Zorro und hielt sich am Kopf. Hatte er gestern Abend denn überhaupt getrunken? Er weiß es nicht mehr. Er spürte wie sich eine warme Quelle an ihm kuschelte, seinen Arm um Zorros Brust legte.

Wer lag nur mit ihm im Bett? Nami war doch gestern spurlos verschwunden und er kann sich nicht daran erinnern noch eine Frau abgeschleppt zu haben, nur einen kleinen blonden Jungen der in Schwierigkeiten war.

Moment mal einen Jungen? Er hat einen Jungen zu sich in die Wohnung genommen? Und wenn er keine Brüste einer Frau an seinen Muckis spürte, dann musste der kleine Blonde neben ihm im Bett liegen!

Zorro öffnete die Augen, sah wie sich der kleine Junge an ihn schmiegte und tief und fest am schlummern war. „Hey lass mich los!“, brüllte er den Blonden an, befreite sich aus dem Griff und sprang von seiner Matratze auf. Der Blonde rieb sich nur verschlafen die Augen und wusste im ersten Moment nicht wo er war, doch dann hatte er die Lage begriffen und wich zurück, fiel von der Matratze und wich so lang zurück bis er an die Wand stieß.
 

Zorro machte schnell bei sich den Check.

Hose an: Check!

Mülleimer leer: Check!

Nichts was nach einer lustvollen Nacht aussehen könnte: Check!

Ein kleiner Junge, der fast aussah wie ein Mädchen, in seinem Bett: Check!
 

Moment bitte was?!?
 

Doch der Blonde schien nicht ganz zu verstehen. „W...was hast du mit mir gemacht?!“

„Was ich mit dir...?? Das kann ich dir sagen! Ich habe dir gestern deinen kleinen Arsch gerettet! Und du!!! Was machst du? Du ...“

Sanji streckte Zorro wütend die Zunge raus, das wurde Zorro zu viel und er verschwand im Bad.

Kid und Law schienen noch in der Wohnzimmer Küche zu schlafen. Als er sah nach und seine Vermutung wurde bestätigt. Kid lag mit dem Bauch nach und noch einer halbvollen Bierflasche in der Hand, ein Bein über die Armlehne und das andere Bein hing vom alten Sofa runter. Er hatte sich mit einem Handtuch zugedeckt. Und Law, der Arzt, lag auf seinem Rücken, hatte seine Arme auf seinem Bauch verschränkt und hielt eine leere Bierdose in der Hand. Scheint wohl doch ziemlich lustig gewesen zu sein, und dabei waren es die gewesen die ihn zur Sau gemacht haben, weil er sich keine Ruhe gönnt und dann feierten sie mit ihm.
 

Man ist mir heiß..., bemerkte Zorro und verschwand unter die Dusche.

Sanji verstand diesen Kerl nicht. Wie hieß der noch mal? Za...nein Zi...nein Zu..Zo...

Ach er wird ihn Marimo oder Mooskopf nennen!

Er stand auf, suchte seine Kleidung und wurde fündig. Heute könnte er ohne Probleme abhauen, zu seinem Chef endlich gehen, und ihm das verdiente Geld bringen. Doch zuerst würde er sich für die Gastfreundschaft bedanken, mehr oder weniger und sich dann aus dem Staub machen. Er schaute sich im Zimmer um und erblickte den Nachttisch ein Bild von einem Mädchen. Ein abgenutzter Rahmen schmückte das von der Sonne leicht aus gebleichtes Bild worauf ein Mädchen mit Kinnlangen schwarzen Haaren, einem rosa Shirt und einem süßen Lächeln im Gesicht abgebildet war.
 

Kuina... Wegen mir...
 

Zorro brach den Gedanken ab. Er muss sich beeilen, pünktlich zur Schule, der Deal mit Kid. Er öffnete die Tür um in seinem Zimmer seine Schuluniform anzuziehen und war nach der Dusch nur mit einem Handtuch bekleidet. Sanji wollte gerade auf die Toilette gehen als sich die Tür wie von alleine öffnete. Sanji wäre beinahe in Zorro reingelaufen, und blickte auf dessen Körper. Er hatte seine Bandagen zum Duschen abgenommen und nun sah Sanji jeden einzelnen Muskel von Zorros Körper.
 

Dieser Kerl bestand wirklich nur aus Muskeln und sonst nichts. Es waren nicht zuviel aber auch nicht zu wenige. Jede Frau läge ihm zu Füßen. Zwar hatte Sanji Zorro beim Kampf oben ohne gesehen, aber jetzt hatte er was an sich bei dem selbst Sanji weiche Knie bekam.
 

„Hast wohl noch nie Muskeln gesehen!“, sagte Zorro und rempelte Sanji an beim vorbeigehen an.

„Danke...“, sagte Sanji und verließ die Wohnung. Zur Toilette gehen könnte er auch später.

Als Zorro endlich fertig war, sein Schultasche über die Schulter geschwungen hatte und seine Wohnung verließ hinterließ er den Beiden Schlafmützen eine Nachricht. Das Treppenhaus trug immer noch die Spuren des Kampfes. Am Ausgang sah er eine große Limousine vor dem Wohnblock stehen. Der Blonde Junge stieg ohne Widerworte ein, sah sich noch nicht einmal um obwohl er Zorro Präsenz bemerkte. Zorro war es auch egal. Hat ihm ja nur das Leben gerettet und jetzt läuft er den geradewegs in die Arme... So ein Vollidiot!
 

Er klingelte an Ruffy Tür, und Shanks öffnete ihm.

„Zorro du bist noch am Leben!? Was fällt dir ein einfach so aus dem Krankenhaus zu gehen OHNE Erlaubnis! Ruffy ist das Herz beinahe in die Hose gerutscht!?!“

Irgendwie hatte Zorro schon mit so was gerechnet, aber nicht damit dass Shanks ihm eine überzog.

Nach einer weiteren Schimpfparade setzte Shanks nun endlich zu seinen eigentlich gewohnten Worten an.

„Ruffy! Zorro ist da! Beeil dich!“

Da kam schon der kleine Querkopf angestürmt und umarmte seinen besten Freund. Das tat zwar weh, aber Ruffy meinte es ja nur gut.
 

„Du bist wieder auferstanden!“, sagte Ruffy fröhlich. Gott dieser Bengel kann echt einem die Nerven rauben!

„Komm wir gehen! Was ist mit Ace?“, fragte Zorro nach. „Ach...der ...Der ist schon vorgegangen. War etwas erniedrigt...“

„Shanks! Du hast ihm versprochen nichts zu sagen!“, erinnerte Ruffy Shanks und zog Zorro mit sich.
 

Sie kamen endlich an der Schule an und trafen auf Robin die Zorro schon eine Ewigkeit nicht gesehen hatte.

„Du lebst also auch noch!“, sagte sie in ihrem ruhigen Ton und legte die Zeitung weg. Sie war Zorros Lehrerin und kannte ihren faulen Schüler nur zu gut. Sie saß hinter ihrem Pult und wartete auf das der Unterricht durch das Schellen eingeläutete wurde.
 

Zorro brummte nur, ging weg und saß sich gelangweilt auf seinen Platz. Er wollte doch nur zum Training und diesen Mihawk beim nächsten mal besiegen. Und was hatte dieser Junge nur da zu suchen? Sanji hieß der, oder? Der sah eh komisch aus, zuerst könnte man denken es sei eine schmale Frau...

„Hey Zorro!“ Dieser spürte nur wie eine Kreide sein Kopf traf. „Hier wird nicht geschlafen! Und schon gar nicht mit Geschnarchte! Also ließ deine Hausaufgaben vor!“
 

Zorro kratzte sich am Kopf und sah verwirrt in die Klasse. Die Mädchen fingen an zu kichern, die Jungs schmunzelten nur. Ihm war es völlig egal. Er blieb einfach stumm und rührte sich nicht.

„Zorro, brauchst du noch eine extra Einladung?“

Er schüttelte den Kopf, nahm sein Heft und lass seine Hausaufgaben vor, die er - dank Robin Anruf - gemacht hatte. Ob sie von seinem Zeitintensivem Hobby wusste? Wer weiß, kann ihm auch egal sein.

Endlich klingelte es zur Mittagspause, und Ruffy machte sich wie ein Verrückter über sein Bento her. Ein sehr großes Bento, was nicht schmackhaft aussah, aber das kümmerte den Vielfrass nicht.

Zorro saß immer noch auf seinem Platz und starrte in die Leere.
 

Sanji saß mit geknebelten Händen in einem weichen Sessel vor seinem Chef der eine Zigarre im Mund hatte. „Das soll ich dir wirklich glauben? Das man so eine Wicht wie dich mir man abkaufen wollte? Weißt du, ich mag zwar Witze aber dass man sich über mich lustig macht kann ich gar nicht gut haben! Besonders nicht, wenn es von meiner kleinen Goldgrube kommt!“ Sanji schwieg, das war wohl das beste was er tun konnte. „Aber die Summe die du mir gebracht hast ist erstaunlich! Gar nicht schlecht, Sanji! Wenn du weiter so machst bist du in 10 Jahren deine Schulden los!“

Das sind nicht meine Schulden du Arsch!, schoss es Sanji durch den Kopf. Diese Schulden haben meine Zieheltern gemacht, nicht ich! Und wenn du...
 

„Sanji!“, riss ihm sein Chef aus seinen Gedanken „Zerbrich dir nicht mit schrecklichen Gedanken deinen schönen Kopf! Geh dich duschen! Arbeit wartete auf dich!“

Sanji schwieg, machte keine Anstallten und wollte gerade aufstehen, als sein Chef wieder anfing zu reden.

„Ach ja und noch eine Frage... Wer hat dir geholfen diesen Männern zu entkommen? Ich mein du bist zwar nicht schwach, aber ich bitte dich. Du könntest ihnen nicht das Wasser reichen... Du musst also Hilfe bekommen haben. Ich wird ihm auch nichts tun, versprochen!“

Sanji zögerte mit seiner Antwort.

„Ich...kann mich nicht an den Namen erinnern...“

„Sicher?“, fragte sein Chef nach und trat nun endlich aus dem Schatten hervor. Er hatte nach hinten gekämmte Haare, eine Narbe zog sich von einem Ohr über die Nase bis zum anderem und er trug einen Maßgeschneiderten Anzug mit Längsstreifen in dunklen Farben gehalten. Ebenfalls trug er eine Krawatte und in seine Brusttasche steckte ein gefaltetes Stofftaschentuch.

„Ich find den Namen doch so oder so heraus. Ich hab ja schon die Adresse schon. Also müsste ich nur meine Männer vorbeischicken und...“
 

„Nein! Tut das nicht! Ich...ich bitte euch!“

Nicht noch einmal sollte jemand wegen ihm leiden. Und schon gar nicht jemand der ihm sein wertloses Leben gerettet hat.

„Ich sage es euch...aber nur wenn ihr mir verspricht, das NIEMAND und schon gar nicht SIE nach ihm suchen werden! Nur dann sag ich euch seinen Namen...“

„Crocodile...das können sie sich doch nicht-“, wollte einer der Bediensteten sagen, doch dieser hob seine Hand, was ein Zeichen des Schweigens sein sollte. Er überlegte.

„Mhm...Nun gut, versprochen!“

„Nun wie heißt dein Retter?“

Sanji schweig, traute seinem Chef nicht.

„Gut, dann werden wir das nachher besprechen...“, sagte Crocodile und genehmigte sich einen weitern Schlucks seines edlen Tropfens.

Sanji fühlte sich schlimm auch wenn er endlich seine Fesseln los geworden war und endlich sich unter einer warmen Dusche stellen konnte. Die tat gut. Wusch den ganzen Stress der letzten Tage ab, aber nicht die Wunden die seinen Rücke zierten. Die Wunden die er immer und immer wieder bekam, sowie heute Nacht, wenn er seine Arbeit erledigt hatte und zum Chef bestellt wurde.

Seine Knie wurden weich, er spürte sie nicht mehr, sank langsam zu Boden und fasste die Fliesen an. „Warum?“, schluchzte er. „Warum nur?“
 

Als er aus dem Bad, frisch angezogen und gestylt kam wartete schon sein erster Kunde auf ihn. Wie er sich jetzt schon ekelte vor ihm. War ein Ausländer, das hört man an seinem starken Akzent, und reich musste er auch sein, wenn er Sanji zu sich bestellte und sich diese Suite gemietet hatte nur für diese zwei Stunden. „Setzt dich mein lieber!“ Sanji tat wie ihm befohlen wurde und setzte sich. „Nicht dahin, auf meinem Schoss! Wofür bezahle ich dich denn?“ Ein schmieriges Lächeln hatte der Kurzhaarige Blonde aufgesetzt und fing an sich an Sanji zu vergnügen.
 

Zorro saß beim Sportunterricht am Rand des Fußballfeldes, während die anderen dem Ball hinterher jagten. Verdammt sei Kid, der in der Schule anrief und den Lehren mitteilte, dass er kein Sport machen durfte und stattdessen in der Bibliothek lernen sollte. Dennoch hatte er sich seine Sportsachen angezogen und sich am Rand des Fußballfeldes hingesetzt. Wenn er eines mochte an der Schule, dann war es der Sportunterricht, der war wenigstens nicht langweilig, solange Ruffy und Ace dabei waren. Lysopp hatte wie immer Simulietes und war im Krankenzimmer beim Arzt.
 

„Zorro...“, fragte eine schüchterne in ihren kurzen Sportsachen.

„Ähm...würdest ...würdest du diese Schokolade annehmen?“, sie hielt ihm zitternd eine Herzförmige Schachtel hin. „Mhm?“, brummte er und hatte ihr gar nicht zugehört. Er war gerade völlig in Gedanken gewesen und hatte sie nicht gehört, geschweige denn gesehen. Das Mädchen wiederholte ihre Worte, doch Zorro Antwort war mehr als deutlich.

„Mag kein Süßkram...“, kam es von ihm desinteressiert. Das Mädchen war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, wusste nicht was sie mit ihren Tränen, die in ihre Augen schossen, anfangen sollte und lief weinend weg, sogar die Jungs beim Fußball spielen sahen sich das an und fingen an wieder über ihn zu reden.
 

„Hatte er überhaupt mal eine Freundin?“

„Der vergrault ja ein Mädchen nach dem anderem...“

„Nicht vergraulen., der erteilt jedem Mädchen eine Abfuhr, aber ich habe auch gehört, dass er auf reifere Frauen stehen soll...deswegen ist er auch so gut wie nie in der Schule!“

„Also ich habe gehört er legt jede flach was nicht bei drei au-“
 

Alle Jungs wurden still und sahen ängstlich hinter dem der zuletzt etwas sagen wollte. Zorro hatte alles mitgehört musste sich Mühe geben die Fassung zu bewahren, ganz im Gegensatz zu Ruffy, der seinen Zorn zeigte, aber jedoch von seinem Grünhaarigen Freund unter dem Arm geklemmt wurde, sodass sich besagter nicht in Scheiße reinreiten konnte. Er drehte mit dem Quälgeist um und setzte sich mit ihm am Spielrand des Feldes.

„Zorro, warum haust du denen nicht eine rein wie bei Kids Training? Dann würden sie nichts mehr sagen!“

Zorro warf sich ins weiche Gras und spürte wie es seine Haut kitzelte. Ruffy tat es ihm gleich.
 

„Ruffy...“, fing Zorro an. „Ach nichts! Vergiss es!“

Ruffy schaute unverständlich zu Zorro rüber, der wie immer kühl ins Leere starrte und irgendwie nie wirklich da zu sein schien. Kaum einen Augenblick später war er wieder eingeschlafen.
 


 

Sanji lag erschöpft im großen Bett und neben ihn der Mann der ihm dafür bezahlte. Er stand auf, ging unter die Dusche und sah auf seinem Arm. Wieder hatte er was gespritzt bekommen, was ihn völlig gefügig gemacht hatte. Wenn diese Idioten nicht aufhören würden ihm diese Zeig zu spritzen würde er noch süchtig danach werden.

„Sanji!“, hörte er den Ausländer rufen. „Bist du unter der Dusche?“ Warum musste dieser Perverse jetzt schon wach werden?

Die Tür öffnete sich und der Ausländer kam rein. „Wollen wir duschen? Wir haben noch Zeit...“

Keine Antwort war für den Mann eine Antwort. Er schmiegte sich von hinten an Sanji wieder ran, fing an ihn zu Küssen und drückte ihn vor sich zu Boden.

„Nimm ihn in den Mund!“, befahl ihm der andere. Er zögerte zuerst, doch tat dann wie ihm befohlen wurde.

Warum mache ich diese Erniedrigung noch mit? Warum?
 

Er wachte in der Suite auf die sein Boss, Sir Crocodile, ihm zur Verfügung stellte wenn der Kunde sehr reich war und vielversprechend aussah. Sanji erhob sich und sah, dass der Kunde schon längst weg war. Auf dem Nachttisch lag ein Zettel der an ihn gerichtet war. Er lass ihn, schmeißte ihn in den Müll und machte sich fertig um zum Boss zu kommen. Es wurde ihm die Tür geöffnet die er nur allzu gut kannte. Die Bediensteten verließen den Raum, als er diesen plötzlich betrat. Jeder wusste wozu er herbestellt wurde und Sanji wurde speiübel bei dem Gedanken, dass er es jetzt wieder mit seinem Boss tun müsste.

„Dein Top...Es wird nur stören! Zieh es doch aus!“ Kaum lag das Top auf den Boden, lag Sanji bei seinem Chef auf dessen Bett und bekam etwas gespritzt. „Nur du bekommst meine besondere Behandlung...“, sagte er zu Sanji und spürte wie das Mittel bei seinem kleinem Jungen wirkte. Crocodile fing an ihn zu küssen, öffnete Sanjis Hose, der daraufhin aufstöhnen musste. „Bitte...nei..hnn...nngh...“

„Gefällt dir dass etwa nicht?“, fragte Crocodile seine Ware und machte weiter. Sanjis Finger krallten sich in den Anzug seines Chefs. Es fing wieder an. Nicht schon wieder. „Geh auf die Knie!“
 

Sanji fand sich mit seinen Armen nach oben gebunden in dem Zimmer seines Chefs wieder und spürte wie dieser mit der kalten Klinge über seine Haut fuhr. Etwas Flüssigkeit tropfte aus seinem Mund und er stand völlig neben sich. „Ich kann echt nicht glauben, dass man dich mir abkaufen wollte...und dass du abgehauen bist ist reine Blassfeme. Du weißt doch, dass ich so was nicht mag....“
 

Sanji sah sich um.

Zum Glück hatte er seine Hose an, auch wenn diese geöffnet war. Er schwieg. Es machte Crocodile echt Spaß ihn zu quälen. Sanji hasste Crocodile, doch diese Droge die er bekam ließ ihn kaum noch was spüren. Er machte keine Anstallten und versuchte alles nur schnell über sich ergehen zu lassen. Er schloss die Augen doch konnte spüren wie sich die kalte Klinge langsam in seine Haut reinglitt. Er biss die Zähne zusammen und verkrampfte. Der Rauch der Zigarre hing in der Luft und ließ diese rauchig schmecken.

„So dass war ein weiter Schnitt für dein Davonlaufen. Überleg es dir gut, wenn du dich das nächste mal davon machst!“ Er kniete sich vor Sanji hin und fasste ihm am Kinn.

„Und nun sag mir bei wem du die letzte Nacht verbracht hast?“

Angst spiegelte sich in Sanji`s Augen wieder. Wenn er log, musste jemand anderes leiden, aber er konnte auch keinen Unschuldigen verraten, der ihm das Leben gerettet hatte. Crocodile öffnete Sanji`s Handschellen und dieser fiel zu Boden. „Schön, wer nicht reden will, muss fühlen...“

Der Boss lockerte seine Krawatte und grinste lustvoll mit seiner Zigarre im Mund.
 

Zorro erschrak aus seinem Schlaf und wachte in der Krankenstation auf.

„Was-“

Er sah in das Gesicht von Ruffy und Dr. Chopper. „Der Trottel geht mit Fieber zur Schule und schläft in der Sonne ein. Da kann man nichts anderes als dumm sein! Und die Bettruhe hast du auch nicht eingehalten! Du hängst wieder am Tropfen...“

Zorro sah auf seinem Arm. Eine Nadel führte eine Flüssigkeit in ihn hinein. Weg mit dem Teil! Als Zorro es rausziehen wollte, stoppte Chopper ihn und drückte ihn wieder sanft in das Krankenbett.

„Wenn du wieder ärztliche Hilfe verweigerst, fessele ich dich ans Bett!“

„Aber die Bandagen und die Spritzen, behindern mich wenn ich bewegen will!“, sagte Zorro genervt.

„Dazu sind sie auch da!“

„Zorro“, sagte eine Stimme, die neben ihm saß. Er drehte seinen Kopf nach rechts und erblickte seine Lehrerin Nico Robin. „Es hat jemand für dich angerufen. Es war der Hausmeister deines Wohnblocks...“

Zorro richtete sich langsam auf. „Was wollte er?“

„Gestern Abend musst du wohl ziemlich im Treppenhaus randaliert haben. Und jetzt will er Schadenersatz sehen. Verständlich, oder?“

Zorro schwieg. Chopper hingegen war sichtlich aufgebracht und schimpfte rum. Ruffy hörte zum Glück nicht zu, er war zu sehr mit seinem Hunger und mit dem Drehstuhl beschäftigt. Ein Glück! Zorro wollte nicht, dass Ruffy sich wieder um ihn sorgte.

„Dürfte ich gehen wenn Sensei Nico mich nach Hause bringt?", fragte Zorro seinen Schularzt.
 

Im Cabrio von Nico Robin war es angenehm kühl und der warme Sommerwind zog durch die langen Haare der Lehrerin. Sie hatte sich eine Sonnenbrille aufgesetzt und wirkte noch eleganter als vorher. Zorro saß mit kühler Miene neben ihr und schien an nichts zu denken. Doch sein Schein trügt. Ihm ging so einiges durch den Kopf, doch wollte nicht darüber reden. Robin schien dies zu spüren und schweig die ganze Fahrt bis zu einer Kreuzung von wo aus er den Weg zu seiner Wohnung kannte. Sie verabschiedeten sich voneinander.

Zorro ging die Straße entlang, schon eine ganze Weile. Er fühlte sich schon seit er aus Robins Wagen gestiegen ist verfolgt, beschattet, beobachtet. Einige male blieb er stehe und drehte sich unbemerkt um, doch sah nichts ungewöhnliches. Er dachte sich nichts dabei und blieb vor der Eingangstür seiner Wohnung stehen. Er wurde dieses merkwürdige Gefühl los nicht los.
 

Er setzte zum Tritt an, drehte sich dabei um, doch spürte einen Schmerz bei der Bewegung und wie jemand ihm etwas auf Mund und Nase drückte. Zorro versuchte sich noch zu wehren, doch seine Sicht wurde von der Finsternis eingenommen und schloss ihn ein.
 

Mihwak trocknete sich den Schweiß von der Stirn. Dieser Junge Mann ging ihm nicht mehr aus dem Kopf, und auch nicht dieser Kampf. Zwei Tage ist der Kampf nun her. Zum Glück hat dies Presse nichts negatives über ihn Berichtet, aber eigentlich war dies ihm auch egal. Er würde eh tun was er für richtig hielt, je nach dem wie er drauf war.

„Sir...“, begann einer seiner Bediensteten und musste sofort den Schmerz spüren seinen Boss zu stören. Mihawk packte ihm an seiner Kehle und sah ihn böse an.

„Welchen Teil von „Ich will ungestört sein!?“ Verstehst du nicht?“

„Urgh...gar keinen...Sir...verzeihen sie...“

„Mihawk, so launisch wie eh und je!“, sagte eine bekannte Stimme und ein großgewachsener Mann mit einer Zigarre im Mund betrat den Raum.

Ein lukratives Geschäft

Kapitel Ein Lukratives Geschäft
 

„NNGH!“, Zorro biss sich auf die Lippen, um ja keinen Schrei des Schmerzens preiszugeben. Wieder und wieder spürte er eine Peitsche auf seinem Rücken aufklatschen.

Als ob die Schmerzen die von seiner Wunde auf seiner Brust nicht schon reichen würden!

Wenn es so weiter geht, würde er sein Bewusstsein verlieren.

Doch eins wusste er...

Er wusste nicht wie lange das schon so ging, aber etwas spürte sein betrübter Verstand nur zu gut.

Schmerz.

Den Schmerz der seinen Rücken verbrannte und seine Wundgescheuerten Handgelenke. Befreien?

Unmöglich...
 

„Der soll das gewesen sein?“, fragte ein großgewachsener Geschäftsmann, in einem Maßgeschneiderten Anzug. Zwei Kolosse nickten stumm.

Moment mal!, schoss es Zorro durch den Kopf. Die...die kenn ich doch! Die hatte ich vermöbelt!

„Fei...Feiglinge...“, keuchte er und spürte den brennenden Schmerz der seine Bahnen auf seinen geschundenen Rücken zog.

„Arrgh!“, diesmal konnte er sich nicht zurückhalten. Verdammt...

„An eurer Stelle würde ich mich schämen. Von so einem fertig gemacht worden zu sein.“

Er blickte zu Zorro rüber dessen Arme um eine Säule, die es in der großen Halle nur zu genügend gab, gebunden. Sein weißes Hemd war schon zerrissen und Blutdurchtränkt. Warum muss er immer in so eine Scheiße reingeritten werden? Warum reitet er sich immer in so eine Scheiße rein? Aber dieser Anzugsheini kam ihn schon irgendwie bekannt vor.

„Was...wollen sie von mir?“, fragte Zorro mit finsterer Miene und ließ sich beim zweiten Schlag nichts anmerken.

„Wo ist er?“, fragte der Geschäftsmann den Grünkopf.

„Wer?“, fragte Zorro wütend. Haben sie ihn nur wegen einer so bescheuerten Frage hier her bestellt? Wenn er sich befreien würde, dann würden sie was erleben.

„Sanji“, sagte der Mann und hielt ein Bild in der Hand, worauf der Junge der bei Zorro übernachtet hatte, abgebildet war. Darauf trug er eine Schuluniform, die deutlich zeigte, dass dieser Junge eine Privatschule besucht haben musste und mit ziemlicher Sicherheit aus feinem Hause stammt.
 

Zorro versuchte mit den Schultern zu zucken, doch es klappte nicht ganz.

„Ich weiß...es nicht...“ Er brach ab. Unwillkürlich fing er an zu husten, und spürte wie eine warme Flüssigkeit sich langsam seine Lunge hinauf kroch und seinen Mundraum betrat.
 

Warum kommt alles so plötzlich?
 

„Sicher? Denn bei seinem Chef war er nicht und wenn doch, dann hat er ganz schlimme Sachen über mich erzählt. Und niemand kommt ungeschworen davon. Damit wir uns verstehen, klar?“

„Was willst du von ihm?“, fragte Zorro böse.

„Was ich von ihm will? Ist das nicht klar? Dieser kleine Stricher gehört mir...“

Stricher? Zorro Aufmerksamkeit wurde geweckt. Und jetzt fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Einen weiteren Hustanfall versuchend zu unterdrücken brach es aus Zorro hervor.

„Sie waren mit ihm beim Turnier! Sie sind der Freier, der...ARGH!“

Die Peitsche preschte nur so auf Zorros Rücken ein. Nach Luft japsned schmeckte er die warme nach Eisen schmeckende Substanz in seinem Mund, wie sie langsam über seine schmalen Lippen diesen verließ und sich einen Weg hinab seines Kinns bahnte.

„Sie...sie sind der Freier, der...ihm diese Verfolger auf den Hals gehetzt hat nur damit ...? Sie müssen echt krank sein, wissen sie dass?“

„Bind ihn los, ich will ihn mir mal vorknöpfen...“, sagte der Geschäftsmann, und seine Kolosse taten wie es ihnen befohlen wurde. Zorro nutzte die Gunst der Stunde. Er trat ihnen ins Gesicht, egal wie sehr sein Körper schmerzte. Er musste hier raus, so schnell wie möglich.
 

„Sanji!“, sagte Crocodile zu seiner Ware. „Willst du nicht Frühstücken?“

Sanji saß Gedanken versunken mit seinem Chef am Tisch und fühlte sich mehr als Schuldig.

Er nahm einen schluck Kaffee, mehr schaffte er nach der Nacht nicht.

„Sir Crocodile...“, fing er vorsichtig an. „Mir...geht’s nicht gut.“

Dieser sah auf. „Darf ich?“

Sir Crocodile nickte und winkte einen Mann zu sich. Dieser begleitete Sanji zu seinem Zimmer, dessen Fenster man nicht öffnen konnte.

„Sir Crocodile?“, sagte eine bekannte Stimme. Sir Crocodile sah sich um und erblickte seinen Stammkunden in der Tür stehen.

„Tritt ein und setz dich!“, empfing Crocodile seinen unerwarteten Gast und zündete sich gleich eine Zigarre an. „Was kann ich für Sie tun?“

„Sie sind mir einen Gefallen schuldig...“, antwortete dieser und schnipste mit seiner linken Hand. „Ich habe etwas, was ganz interessant für Sie sein könnte?“
 


 

„Shanks! Wo bleibt nur Zorro?“, fragte Ruffy ungeduldig, hüpfte von einem Fuß auf den anderen. Also dass es ihm nicht selbst auf die Nerven ging wunderte Shanks immer wieder und diese Frage kam schon im 10 Sekunden Takt seit einer Halben Stunde. „Der sollte schon längst da sein!“, fuhr Ruffy fort, ließ sich endlich auf einen Stuhl fallen und fing an sich mit dem kleinem Finger in der Nase zu bohren. „Bestimmt hat er sich wieder verlaufen! So ein Idiot!“

„Geh doch schon mal vor, Ruffy! Bestimmt ist Zorro schon in der Schule! Er hat ja ein Deal mit Kid und nimmt ihn bestimmt sehr ernst.“

Ruffy Kopf schnellte von der Tischplatte nach oben und schon hatte die ewige Grinsebacke das Lächeln wieder welches bis zu seinen Ohren ging.

Shanks trocknete die Gläser weiter ab und sah wie Ruffy losstürmte. Ace hingegen war noch da und schien was auf dem Herzen zu haben.

„Shanks ich...können wir reden?“

Shanks stellte das trockene Glas ab, und schien ein offenes Ohr zu haben für seinen Ziehsohn.

„Tut mir leid, dass ich die Schule geschwänzt habe, aber ich wollte das Turnier gewinnen...Ich wollte doch nur einmal etwas...etwas richtig machen... Einmal solltest du stolz auf mich sein als Ziehsohn zu haben und dann hab ich gleich in der ersten Runde verloren...Es tut mir leid!“

Ace stand den Tränen nahe, versuchte sie dennoch zu unterdrücken. Shanks legte seine Hand auf Aces Schulter.

„Hey flenn mir hier nicht klar!“, sagte er zu seinem Sohn freundlich. „Wieso sollte ich enttäuscht sein? Nur weil du so einem Kampf verloren hast?“ Er machte eine Pause. „Eigentlich bin ich ganz froh, dass du gegen Zorro verloren hast. Und das schon in der ersten Runde. Wärst du derjenige gewesen der gegen Mihawk gekämpft hätte, und so schlimm verletzt worden wärst würde ich mir Vorwürfe machen...sehr viele sogar...So genug der Gefühlsduselei! Wir trinken heut Abend darauf dass du dieses Jahr mit Sicherheit schaffst!“ „Nun ja...das...“, fing Ace an und schaute gewissenpflichtig weg. „ACE!“, kam es bebend aus Shanks Kehle. „Sag mir ja nicht dass du dieses Jahr...“

Kaum konnte er seine Gedanken richtig aussprechen, sah er wie Ace eine Staubwolke hinterließ mit den Worten „Alle guten Dinge sind drei!“

Doch ehe er sich weitere Dsorgen um das Sommersprossengesicht machen konnte klingelte schon das Telefon.

„Kid hier! Hey hat Zorro bei dir übernachtet?“

„Nein wieso?“

„Er...ist seit gestern Abend nicht mehr zu Hause gewesen. Ich habe dort auf ihn gewartet um sicher zu gehen, dass er kein Training absolviert und...nun ja... Nami hab ich auch schon gefragt. Sie hat keine Ahnung und war hörbar besorgt...“

„Zorro war nicht zu Hause?“

„Nein...“

„Er bricht den Deal...ist ihm nicht klar was das für Konsequenzen hat für ihn?“ Shanks fasste sich am Kopf.

„Ich denke nicht, dass er den Deal einfach so brechen würde. Er ist ein Jemand, der zu seinem Wort steht. Eher würde er sterben, als dass er es brechen würde.“

Da konnte Shanks Kid nur zu stimmen. Er hatte noch nie eines seiner Versprechen gebrochen, doch es gab immer ein erstes mal, vielleicht auch bei Zorro.

„Shanks“, riss Kid ihm aus seinen Gedanken. „Ich habe kein gutes Gefühl dabei. Irgendetwas stinkt da gewaltig.“

„Niemand darf davon erfahren! Vorerst nicht!!“
 


 

„Bei diesen Jungen soll Sanji die letzte Nacht verbacht haben?“, Crocodile musste sich ein abfälliges Lachen unterdrücken und konnte es zu einem schmunzeln. Gustavo nickte nur.

Der Mund von Zorro war geknebelt, seine Hände auf seinem Rücken gefesselt, sein Shirt wurde ihm entwendet, doch er hatte noch seine Bandagen und seine schwarze Hose an. Seine Füße waren ebenfalls zusammengeknotet.

Wo war er nur da reingeraten? Waren alle hier hinter diesen kleinen Jungen her?

„Ich schlage dir einen Tausch vor. Du gibst mir Sanji und ich gebe dir den hier. Ich glaub er würde dein Geschäft noch mehr ankurbeln, als Sanji...“

„Was soll ich mit einem Verletzten? Der sieht ja schlimmer aus als die Nacht. Er würde mir mein Geschäft verderben!“

„Wenn er geduscht hat, sich veratzten lassen hat und ein wenig ruhe hatte, wird er mehr als gut aussehen. Schau dir allein sein Körperbau an. Alles wovon Frauen nur träumen können und wenn er sich nicht als gut genug erweist, kannst du ihn in den Ring stecken oder als Bodyguard anstellen. Talent hat er, dass muss man sagen...“
 

Die wollten was? Zorro traute sowohl seinen Augen, als auch seinen Ohren nicht. Sie wollten ihn als Stricher gegen Sanji eintauschen?

Nicht mit ihm.

Er fing an sich zu wehren, doch wirklich was ausrichten konnte er nicht. Er will das nicht! Er hat doch noch so vieles vor!
 

Wenn sie ihn jetzt so sehen würde, würde ihr Herz in tausend Splitter zerbrechen oder sagen dass das hier nur fair wäre...
 

„Anscheinend ist dieser Junge damit nicht einverstanden?“, bemerkte Crocodile.

Na, wer würde wohl sich damit abfinden als Ware gegen einen anderen Menschen eingetauscht zu werden? Die waren hier so was von krank! Finstere Blicke trafen Sir Crocodile und Gustavo. Zorro hielt es nicht mehr aus, würde am liebsten Amok laufen, doch er war zu schwach und dazu noch gefesselt. Wieso wollte sein Körper nicht auf ihn hören?
 

Die Tür öffnete sich, ein blonder Kopf schaute rein und wollte sofort wieder verschwinden, doch Crocodile rief diesen zu sich. Sanji hatte sich geduscht und frisch angezogen. Er trug ein enges weißes Long Shirt, dessen Arme etwas hochgekrempelt, eine engansitzende Jeans und schlichte Schuhe dazu. Er fühlte sich sichtlich unwohl und wollte nur noch weg. Wie ein Kannichen dass wusste dass es hier von jedem gefressen werden könnte, trat Sanji immer näher an die Gruppe heran. Doch als er Zorro sah blieb ihm beinahe das Herz stehen. Was macht er hier? Wie haben sie diese Kampfmaschine nur gefasst bekommen?

„Sanji komm doch her! Setz dich zu mir!“, befahl Crocodile. Das blonde Köpfchen setzte sich etwas zögerlich auf den Schoß seines Bosses.

Zorro traute seinen Augen nicht. Es war Sanji, dem Jungen den er alles hier zu verdanken hatte! Wegen ihm würde er tiefer sinken als er es sich je hätte erträumen könnte!

Zorro versuchte etwas zu sagen, doch durch dem Knebel der ihm das Sprechen verhinderte, kam nur ein stumpfes Geräusch aus seinem Mund.

„Sieh an! Der scheint dich ja wirklich zu kennen! Und nach deinem Gesichtsausdruck, scheinst du ihn auch zu kennen!“

Sanji hätte seine Gefühle besser verstecken sollen. Jetzt rutschten sie immer tiefer in das Dilemma rein.

„Und Sir Crocodile? Was meinen sie zu dem Tausch? Sie kriegen jemanden der ihr Geschäft aufpuscht und ich kriege meinen eigenen Liebhaber!“

„Nur gegen Bezahlung kriegen sie Sanji! Wenn ich diesen Grünkopf nehmen soll, dann komm ich ihnen nur entgegen wenn sie mir einen Check ausschrieben in dem sie mir die Verluste der letzten Tage ersetzte, sowie einen angemessenen Betrag, dafür dass ich ihnen Sanji gebe. Ich will mich nicht noch einmal mit ihnen rumschlagen!“

Gustavo zögerte, überlegte und zückte dann endlich sein Checkbuch. Alles was dieser Mann trug schien Edel, exklusive und extrem teuer zu sein. Sanji konnte nicht glauben, dass Crocodile diesem Deal zu gestimmt hatte! Hilflos sah er zu Zorro, doch dieser hatte nur eine düstere Miene im Gesicht. Sanji wandte seinen Blick ab. Er hatte diesen unschuldigen Kerl hier reingebracht und jetzt verlangte er auch noch Hilfe von ihm, obwohl gut zu sehen war, dass er nicht einmal in der Lage dazu war sich selber zu Helfen.

Sanji stand auf, verbeugte sich vor Sir Crocodile.

„Wie sie sehen, habe ich sie doch nicht belogen...Verzeiht all diese Umstände, Sir Crocodile!“

Er ging an Zorro vorbei, spürte wie dieser förmlich vor Wut kochte und gab sich in die Obhut seines neuen Chefs.

„Bringt diesen jungen Grünkopf...“

„Zorro!“, korrigierte Sanji seinen ehemaligen Boss harsch. „...das ist sein Name.“

Crocodile hielt inne, schmunzelte. Interessant...

„Bringt Zorro in sein neues Zimmer!“

Die Wachen ergriffen Zorro, der versuchte sich zu wehren, abermals erfolglos. Gefesselt hatte er zwar noch Kraft, doch die verließ langsam seinen Körper.

Sanji sah wie Zorro gegen ihn eingetauscht wurde. Dessen Augen schienen voller Hass zu sein, voller Zorn und Wut. Dieser Mann duldete keine Bevormundung, dass sah jeder.
 

„Das hast du gut gemacht, mein kleiner Engel!“, lobte ihn sein neuer Chef als sie in der Limousine saßen und das große Anwesen verließen. Sanji sagte schwieg zu diesem Thema. Hast einen Ersatz für dich gesucht, da du wusstest, dass dich Croco nicht nur für Geld gehen lassen würde. Bist echt ein schlaues Kerlchen!“ Dieser drückte Sanji einen Kuss auf dem Mund, doch Sanji erwiderte diesen erst gar nicht.

„Na, was ist denn? Hast du etwa ein schlechtes Gewissen wegen diesem Jungen?“

Den Blick ausweichend biss sich Sanji innerlich selbst in den Hintern.

„Vergiss nicht, du gehörst jetzt nur mir und musst dich nicht immer mit anderen Männern begnügen. Nur noch mit mir! Aber keine Sorge wenn es um Kosten geht...Ich gebe dir alles was du brachst und haben willst.“

„Ich will...meine Freiheit...“, nuschelte Sanji.

Gustavo fing an zu lachen. Er drückte Sanji auf den Sitz und fing an ihn zärtlich zu küssen.

„Deine Freiheit liegt in meiner Hand! Damit das klar ist!“ Er öffnete Sanjis Hose. „Ich habe gerade ein ganz nettes Sümmchen für dich ausgegeben und wag es ja nicht frech zu werden! Deine Freiheit wird in meiner Villa sein und sonst nirgendwo anders.“
 

„Meinst du wir können ihm jetzt die Fesseln abnehmen? Er war doch der zweite beim MMA Fight vor ein paar Tagen, oder?“, fragte die eine Wache die andere. Diese zuckte mit den Schultern. Dann öffnete einer der Wachen Zorros Handschellen und verließen schnell den Raum, sperrten ihn ab. Zorro hatte endlich wieder freie Hände, riss sich den Knebel aus dem Mund und befreite seine Füße.

Sein Zimmer war recht stilvoll eingerichtet, doch es war irgendwie für Zorro zu viel Farbe und der Stil war nicht sein Geschmack. Warme Farben waren so bedrückend für ihn, doch hier war es halt klassisch und ihm interessierte eine Einrichtung eigentlich auch gar nicht. Unter einem großen Fenster war ein schönes, großes Bett, auf beiden Seiten war ein Nachttisch und links war ein Kleiderschrank, sowie ein Laufband. Rechts war eine Glasdusche mit goldenen Duschkopf und Wasserhahn. Eine Tür war etwas weiter hinten im Zimmer zu sehen, da musste die Toilette sein, sowie ein Waschbecken.
 

Scheiße! ,schrie er in seinem Kopf, doch er beruhigte sich genauso schnell wieder wie er sich aufregen konnte.

Oder auch nicht...

So eine verdammte scheiße! Jetzt würde er entweder von irgendwelchen notgeilen reichen Frauen bestellt werden oder von solchen Schwuchteln, die ihn sich vorknöpfen wollten!

Das alles muss ein Traum sein! Ein ganz schlechter Traum!

Aber wenn er es sich so überlegte, konnte er nichts ausrichten.
 

Er wollte den kleinen Jungen helfen doch gerade empfand er nur Hass gegen diesen Jungen, der ihn da rein gezogen hatte. Warum hat Zorro sich da nicht rausgehalten? Nein er konnte es nicht. Nicht seit dem Kuina ihn verlassen hat, und zwar für immer. Er wollte nicht noch einmal mit ansehen wie das Leben einer anderen Person zerbrach!

Aber den Helden spielen wollte er eigentlich auch nicht. Diese typischen Helden Stories waren eh alle so ausgelutscht und langweilig...doch bei dem Anblick des anderen würde ihm...

Schnell verwarf er den Gedanken und horchte auf.
 

„Dusch dich lieber mal!“, sagte Crocodile zu seiner neuen Ware.

„Halts Maul!“ sprach Zorro harsch zurück und zog sich seine Hose aus. Die war völlig dreckig und zerrissen.

„Sag mir...“, Crocodile zog kräftig an seiner Zigarre. „Wie hast du das geschafft?“

Zorro sah auf seine durchbluteten Bandagen und schwieg.

„Gehen sie eine ihrer Huren ficken!“ antwortete er und nahm die Bandagen samt Kompressen ab. Zum Vorschein, kam seine große Wunde die zum zweiten Mal zu genäht worden war und wieder heftig geblutet hatte. Die getrocknete rote Flüssigkeit klebte an den Fäden und schien aus einigen kleineren Öffnungen durchgedrungen zu sein. Es war kein schöner Anblick, selbst nicht einmal für Crocodile, der schon einiges gesehen hatte.

Selbst Zorros ausgepeitschter Rücken sah dagegen recht sauber aus. Sir Crocodile musterte ihn genauestens.

„Du duscht in Boxershorts?“, fragte dieser nach. Schade eigentlich, zu gern hätte er seine neue Ware genausten betrachtet. Schließlich musste er ja wissen wie viel er für so einen jungen heran wachsenden Mann nehmen konnte.

„Hauen sie ab!“, sagte Zorro böse zu den Mann im Anzug, wobei er ihm den Rücken zu drehte und in die Glasdusche ging. Er drehte den Hahn auf, wartete bis das Wasser auf seiner Haut niederprasselte und ihn an seine Wunden erinnerte.

„Mach dich richtig frisch! Du hast heute noch einen wichtigen Kunden zu unterhalten! Und enttäusch mich ja nicht! Sonst wird’s nicht schön für dich!“

Zorro bekam nur noch mit wie sich die Tür schloss. Das kalte Wasser brannte auf seinen Wunden, aber es tat genauso gut.

Irgendwie ernüchternd.

Diese Schmerzen erinnerten ihn daran dass dies hier leider kein schlechter Traum war. Seine Hand formte sich zu einer Faust und zerschlug die Fliesen, welche die Wand der Dusche zierten.

Zorro reiß dich zusammen! Du hast keine Schwäche, nicht seit dem dir deine Schwäche vor deinen Augen genommen wurde!

Er ließ das kalte Wasser auf seine Körper einprasseln und hoffte nur noch etwas klarer im Kopf zu werden.
 


 

„Was sagst du da?“

Nami sah fassungslos in Kids Gesicht. Was hatte er gerade eben gesagt? Für so was war sie hier her bestellt worden? Sie würde auch nur für einen Kaffee vorbei kommen, doch Kid neigte zu fiesen Späßen und Nami wusste gerade nicht ob es einer von diesen war oder nicht.

„Kid! Ich kann schlechte Scherze nicht gebrauchen! Ist das dein ernst?!“

Dieser nickte nur. „Wir müssen die Polizei einschalten! Sofort!“ Nami sprang vom Sessel auf und wollte schon ihr Handy aus ihrer Tasche holen, als Kid ihre Hand aufhielt und sie wieder auf das Sofa zog. Sie befanden sich im Büro der MMA Trainers und schienen völlig allein zu sein.

„Nein! Lass es! Wenn so was an die Öffentlichkeit kommt und er entführt worden ist, dann steht es erst recht schlecht um ihn!“

Nami sah Kid entsetzt an. Wie konnte er nur so denken?

„Aber wenn wir nichts unternehmen dann...“

„Wir könne nichts unternehmen!“, sagte Law der plötzlich auf einem der Sessel saß. „Wenn wir uns da einmischen, geht es Zorro an den Kragen und diesem Sanji ebenso. Ich wusste ich kenne diesen Jungen!“

„Sanji?“, fragte Nami irritiert, doch sie wurde schnell von Kid aufgeklärt. Ein Fremder den Zorro irgendwie aufgegabelt hatte, obwohl es nicht seine Art war. So ein Gefühlstrottel hielt sich lieber zurück, doch manchmal – was eher zu einer Seltenheit zählte - war er eben unberechenbar und handelte nach seinem Instinkt.
 

„Was sagen wir seiner Klassenlehrerin?“, fragte Kid und schien echt seine letzten Nerven für das Gespräch aufzubrauchen. Aber jeder wusste, dass seine Nerven relativ begrenzt waren und er dazu neigte schnell in die Luft zu gehen. Halt ein Temperamentvoller Mann, der auch schnell mürrisch werden konnte.

„Die Wahrheit!“, sagte Nami und setzte sich wieder. „Nico Robin ist eine sehr gute Freundin von mir und kam mit Zorro sehr gut klar...“ Sie hielt kurz inne, als ob sie überlegen musste was sie sagen sollte. „Wir...wir werden mit ihr reden...“
 

Kid und Law wechselten Blicke.
 

Nami fuhr fort.

„Dieser Sanji...Was kannst du uns über diesen Jungen erzählen?“

Law überschlug seine Beine und legte seine Arme auf die Rückenlehne des Sessels.

„Dieser Junge heißt Sanji Sekujai. Wie er darein geraten ist, ist mir nicht bekannt, doch das lässt sich leicht klären. Alles was ich weiß ist, dass er für einen gewissen Sir Crocodile arbeitet. Ich denke er ist so etwas wie eine männliche Hure. Er ist des öfteren bei MMA Fights dabei, oder im Krankenhaus weil er Schnittwunden am Rücken aufweist. Ich denke mal er hat kein schönes Leben bis jetzt gehabt. Mehr weiß ich noch nicht, doch ich könnte meine Beziehungen spielen lassen wenn es so wichtig für euch ist!“ Law genehmigte sich einen Schluck aus der Bierflasche, ließ das kühle Getränk seine Wirkung tun und erfrischte ihn in dem leicht stickigen Raum.

„Ich hoffe nur Zorro hat sich nicht überanstrengt bei seiner Notwehr, falls er doch gekidnappt worden ist. Das wäre fatal für seine inneren Verletzungen.“

Alle schwiegen sich an, mussten das ganze erst einmal verdauen. Nami stand auf und ging aus dem Raum. Sie brauchte Luft, frische Luft um Nachdenken.
 

Ihre Schritte halten durch die Trainingshalle, ließen ihr bewusst werden, dass sie nun alleine war. Die jungen Männer und Jungs die noch trainierten schienen ihre Anwesendheit nicht einmal zu bemerken. Sie schritt an den Boxgeräten, den Ring und den Gewichten vorbei, hin zum Ausgang der durch zwei alte große Stahlschiebetüren ermöglicht werden konnte. Heute wirkte der Raum mehr als verlassen, auch wenn so viele junge Männer darin waren. Eigentlich müsste sie sich hier wie zuhause fühlen, so oft war sie hier um nach dem Rechten zu sehen, dafür zu sorgen, dass jeder ihrer Trottels nichts vergessen. Irgendwie fühlte sie sich für das Wohl ihrer Freunde verantwortlich, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Aber was sie am meisten sorgte waren die Mieten die sie Monatlich sich bei Zorro einholen musste, weil dieser Trottel es nicht einmal schaffte alles pünktlich zu bezahlen. Das machte sie jedes Mal wütend, womit sie sich mit unermesslich hohen Zinsen rächte, aber so war sie bei jedem. Bei Geld hörte ihr Spaß auf, egal wer es war.
 

Ihr Beruf war vielfältig. Zumal vermietete sie Wohnungen, zum anderen war sie eine Art Sekretärin für ein sehr Hohes Tier und zum anderen verdiente sie sich hier und da mal etwas dazu mit einigen Angeboten wenn nach ihrem Verstand fürs Geld gefragt wurde. Doch dass all half ihr nicht den Grünhaarigen Trottel zurück zubekommen. So ein Mist! Dieser Idiot hatte weder einen Orientierungssinn noch kam es einem so vor als hätte er ein Gewissen noch konnte er so etwas wie Gefühle spüren oder entwickeln. Die Nacht die sie miteinander verbracht hatten - das war Nami von vorne rein klar gewesen - war für ihn völlig bedeutungslos gewesen und diente eigentlich ihr nur ihn etwas an sich zu binden.

Eigentlich geschah dies durch die Kleinigkeiten die drum herum geschahen, aber das genügte Nami nicht mehr. Auch wenn sie älter war als er, fing sie an Zuneigung für ihn zu entwickeln und dass schon als sie sich zum ersten mal gesehen hatten.
 

Da wirkte er eher etwas trottelig und mürrisch, was sich bis dato nicht verändert hatte, doch schnell spürte sie dass sie seine Raue Schale nicht brechen könnte. Nicht sie...

Er mit seinem Stolz, Schweigen und dem ewigen Desinteresse an allen. Aber er hatte etwas was sie nicht erklären konnte...Sie fing an ihn wirklich...
 

„Hey was ist?“, fragte eine Stimme und riss sie aus ihren Gedankenkreisen. Sie blickte auf, sah in ein Sommersprossen Gesicht, wobei sie zugleich bemerkte, dass ihr Tränen runterliefen. Was macht Ace hier in der Halle...nein sie war schon längst draußen angekommen und schien es nicht einmal bemerkt zu haben, so tief war sie in ihren Gedanken versunken. „Nichts...“, antworte sie Ace und setzte ihr Pokerlächeln auf.

„Sicher?“, hackte Ace nach. Anscheinend stand er schon eine ganze Weile da und hatte ihr bei ihren Tränenausbruch zugesehen. Arsch!, schoss es Nami durch den Kopf aber es tat ihr auch zugleich leid so was gedacht zu haben. Er meinte es nur gut und machte sich halt sorgen um seine Freundin, die ihm einen Job gegeben hatte, damit er sich das Training leisten konnte. Nami schüttelte den Kopf, blieb jedoch auf der Stelle wie angewurzelt stehen und fing wieder an zu weinen. Ace sah sie an, fing gar nicht an nachzufragen was geschehen war, seufzte leise und nahm sie schließlich in den Arm.

„Was wenn...“, schluchzte sie und klammerte sich fester an Ace. Dieser sah fragend zu ihr runter, doch schwieg weiterhin. Wenn sie etwas erzählen wollte, dann tat sie dass auch ohne Aufforderung oder mit Fragen durchlöchert zu werden.

„...wenn er nicht wieder kommt...“
 

„Kid!“ Der Angesprochene sah zu dem Arzt hin. Was will der Arzt noch erzählen? Reicht das nicht schon genug für heute? Keiner konnte mehr, waren mit den Nerven am Ende und vor allen Dingen wollte jeder jetzt Ruhe haben und nachdenken. Doch selbst der so immer gelassene Arzt hatte eine ernste Miene angenommen und schaute nicht mehr so ruhig in die Welt. Kid setzte seine Bierflasche an, nahm einen kräftigen Schluck und schenkte dem Arzt seine Aufmerksamkeit.

„Ich glaub Zorro kommt nicht mehr wieder...“
 


 

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So...ich hoffe es war nicht zu verwirrend oder so...^^

Nun denn ich hoffe euch gefällt der verlauf der Story und mal sehen. Vielleicht hat Law recht?

Also bis zum nächsten Kapitel :)

ich beeile mich... nur wenn ich mir die vorgeschrieben Kapitel durchlese Zweifel ich ob die wirklich so gelesen werden können, oder ob ich nicht ein "bisschen" übertreibe oder so...

UNd nochmal Sorry, dass die Charaktere so OOC sind...-.-

Gomen...

nun denn man hört, bzw liest von sich ;)
 

glg General-GP

Over and over

Moinsen alle miteinander :3
 

Sorry dass ich solange nix mehr online gestellt habe aber iwie hats es nicht so ganz geklappt ^^"

Ich hoffe ihr seid nicht böse ^^

Nun denn dieses Chapter ist etwas länger und ich hoffe mal nicht all zu verwirrend...Habe erst überlegt daraus zwei machen, aber es dann dennoch gelassen :)
 

ich wünsche euch viel Spaß beim lesen :)
 

glg Hutzi
 

Kapitel 8 Over and Over
 

Robin beobachtete wie eine Limousine ein großes Anwesen verlieߧ. Wie sie hier hingekommen war? Sie hatte beim Auto fahren schon ein komisches Gefühl, als ob sie beschattet wurden. Als Zorro sich von ihr verabschiedete, sich auf den Weg machte, wurden ihre Vermutungen nach und nach bestätigt, doch sie wusste auch, dass sie nichts ausrichten könnte auch wenn sie die Polizei einschalten würde. Diese würde sich nicht in die Geschäften der Unterwelt einmischen, schon gar nicht wenn es um Sir Crocodile und Gustavo ging. Beide hatten ein Abkommen mit der Polizei.
 

Sir Crocodile ließ zwar selten was für die Polizei abfallen, damit sie sich aus seinen Geschäften raus hielten, aber er wurde immerhin in Ruhe gelassen und genoss dazu noch zusätzlichen Schutz. Zudem konnte er jeden erpressen der ihm in die Quere kam. Robin musste weiter recherchieren. Zu irgendwas muss doch ihre Neugier doch zu nutzen sein. Sie richtete ihre Sonnenbrille und fuhr langsam der Limousine hinterher.

Sie bogen ein paar mal ab, passierten durch belebte Straßen, Gassen und hielten vor eine großen Villa an.

Doch Robin blieb auf Abstand und kramte ihr Fernglas aus ihrer Handtasche. Gut dass sie manchmal Detektivarbeit annahm. Eigentlich könnte sie einen besseren Job haben als Lehrerin, doch sie wollte nicht. Sie mochte die Jugendlichen, die Entwicklungen jener anzusehen und ihnen über die Vergangenheit und dem Forschungen zu berichten.

Die Tür der Limousine wurde geöffnet und sie konnte ihren Augen nicht trauen. Zorro stieg aus dem Wagen, machte den Anschein, dass seine Handschellen ihn nicht stören würden und sah in ihre Richtung. Sein Blick war leer und kalt. Was hat Zorro nur verbrochen, dass er mit diesen Typen seine Freizeit verbrachte? Ihr gefiel das gar nicht.
 

Zorro stieg aus dem Auto aus, Handschellen zierten seine kraftvollen Handgelenken. Auch wenn er sie nicht hätte würde er sich nicht wehren können, aber die Leute hatten bestimmt schiss, weil er in seinem Zimmer randaliert hatte.

Tja den Schaden würde er nie bezahlen. Nicht einmal unter einer extra Einladung. "Sagen sie ihr Bescheid, dass wir da sind!", sagte einer der Wachen, die Zorro begleiteten, in sein Handy. Er trug ein weißes Hemd, Kragen hoch und die ersten paar Knöpfe geöffnet, eine schwarze Jeans und Schuhe. Über das weiße Hemd trug er eine schwarze Lederjacke, welche seinen Körperbau noch mehr betonte, ihn älter und noch attraktiver machte. Seine drei goldenen Ohrringe durfte er zum Glück noch tragen, seine Kette samt Anhänger zierte seine Brust und am rechtem Handgelenk wurde ein Armband aus Leder sichtbar.

Von massigen, kräftigen Männer in das Anwesen geführt, durch einen wunderschönen Blumenreichen Garten, hindurch einer großen Tür die schlicht und dennoch luxuriös wirkte, betrat er das Anwesen.

Die Eingangshalle war sehr Prunk reich und inmitten dieser Halle hing ein wunderschöner Kronleuchter. Dieser war mit Diamanten und Glasperlen besetzt die das Licht wunderbar wieder spiegelten und eine warme Atmosphäre erzeugten. Zudem war der Raum hell erleuchten und geradewegs durch war eine königliche Treppe, die aus purem, hellen Marmor bestand, verziert. Statuen, am Fuße der Treppe, ließen die Eingangshalle klassisch modern wirken und zeigten was für ein Reichtum der Besitzer haben muss, um sich all dieses Leisten zu können.
 

"Da ist als die neue Ware...", sagte eine weibliche, fast verführerische Stimme. Eine schlanke, weibliche Frau stand auf dem Podest der Treppe, wo sie die weiterführenden Stufen trafen und wirkte überrascht mit dem angekündigten Besuch. Zorros Blick ließ von der Eingangshalle ab, folgte der Stimme und blickte in ein ernstes dennoch hübsches Gesicht. Dies wurde durch lange, blonde, wellige Brust lange Haare umrandet und zwei braune Augen trafen die seine.

"Nicht Ware!", sagte Zorro mit dunkler, ernster Stimme. "Zorro!" stellte er sich vor und streckte seine Arme nach vorne, damit die Wachen ihm seine Handschellen abnehmen konnten. "Und ich bin gar nicht interessiert dir auch nur einen Wunsch zu erfüllen!"

Die hübsche Frau, ging langsam mit ihrem wunderschönen Kleid die Treppe hinunter. Es hatte an der rechten Seite eine Schlitz der fast bis zur Hüfte ging. Sie fuhr sich mit einer Hand durch ihre langen Haare, was jeden Mann schwach werden ließ, doch Zorro war weder angetan von ihr noch wollte er sich mit ihr beschäftigen.

Sie trat näher auf den attraktiven Mann zu, strich ihm mit ihrem Zeigefinger vom Hals aufwärts Richtung Kinn, worauf Zorros Gesicht der Bewegung folgte.

"Etwas dickköpfig...so mögen es die meisten am liebsten..."

Ihre Gesichtszüge waren mehr als verführerisch, doch Zorro blieb kühl und ekelte sich mehr vor ihr als es zu merken war.

"Die Handschellen nehmt ihr ihm nicht ab!", befahl sie den Wachen. "Gebt mir den Schlüssel...ich muss diesen Sturkopf erst mal zähmen und einiges beibringen...."

Sie nahm den Schlüssel entgegen und führte Zorro zu einem offenem Bad. Es erinnerte an die Bäder die Kleoprata einst in ihren Schlössern hatte, sie glichen ihnen wie ein Ei dem anderen und wirkten sehr einladend.
 

Von ihm ablassend setzte sie sich auf einem eleganten Liegesessel. Regungslos stand Zorro da, beobachtete sie die ganze Zeit, wie sie sich es auf dem Sessel bequem macht und ihren eigentlich recht attraktiven Körper zur Show stellte. "Du bist schon anders...", sagte sie dann schließlich. "So still und dennoch anziehend. Dir müssen sowohl Frauen als auch Männer zu Füßen liegen, oder hab ich da unrecht?" Sie lächelte zart und wartete auf die Antwort. Zorro schwieg.

"Fürs Geschäft wäre es gut. Nun wie dem auch sei... Weißt du wieso du zuerst zu mir gebracht wurdest?" Seine Augen ließen nicht von ihr ab. "Ich bin bekannt unter den Namen Geisha. Bei mir wird deine Qualität gemessen, das heißt überzeugst du mich, bist du schon einiges Wert, als Ware auf dem Markt..."

"Keine Ware! Zorro!"

Sie schmunzelte.

"Dann setze dich Zorro!", bat sie ihm. Er verweigerte. "Hab dich nicht so. Ich beiße schon nicht! Scheinst ja einer der ganz harten zu sein, was?" Sie stand auf, lief immer enger um ihn herum. Zorro spürte einen wohligen Duft aufkommen, der seine Sinne verführte. Er jedoch versuchte sich zu beherrschen, auch wenn diese Frau mit ihren reizen nur so spielte, dass die meisten Männer schon längst schwach geworden wären. Plötzlich stach ihm etwas an seine Hauptschlagader, und er spürte wie etwas ihm eingeflößt wurde. Verdammt! Hätte er nur aufgepasst und sie nicht zu nah an sich ran kommen lassen! Dieses Zeug...
 

"Du...Schlampe!", sagte er zu ihr, als er in die Knie ging und spürte wie das Zeug wirkte. "Na, solche Worte kannst du später sagen, aber jetzt noch nicht!", dabei löste sie ihm die Handschellen. Sie stand auf und öffnete an der Seite ihr Kleid, langsam fiel es ihren Körper entlang zu Boden und entblößte ihre wunderschöne Figur die von einem Hauch reizvollem Stoff umgeben war. "Leistest du mir Gesellschaft?", fragte sie ihn.

"Nnnngh...n-nein!", sagte Zorro entschlossen, kämpfte gegen dieses Mittel an, was sich durch seinen Körper zog.

Scheiße! Dieses Mittel...es...es...

Er sank auf die Knie, spürte wie er seinen Körper nicht mehr Kontrollieren konnte. Die Dame schien mit allem gerechnet zu haben, blieb ganz ruhig, legte sich wieder reizvoll auf den Liegesessel und wartete bis Zorro sich zu ihr gesellte.
 

Geisha grinste, lehnte sich nach hinten, streckte Zorro verführerisch ihr Bein entgegen und zog mit ihrem Fuß an seinem Ausschnitt. Er öffnete sein Hemd, was seinen verführerischen Körper entblößte, sowie einen dünnen Verband, der seine Wunde bedeckte.

Sie begutachtete ihn genau und schenkte ihre Aufmerksamkeit seinem kühlen, verführerischen Lächeln.
 

Verdammt! Stop! Mein Körper gehorcht mir nicht mehr! Zorros Verstand versuchte sich gegen dieses Mittel zu wehren, Widerstand zu leisten und sich aus der absurden Situation zu befreien. Doch sein Verstand wurde immer mehr eingenommen.

Geisha fuhr mit ihrem Fuß langsam runter, über seinen Gürtel, öffnete ihn geschickt und fuhr dann über Zorro Hose. Die Augen zusammen kneifend, vernahm er einen intensiven Druck auf seine empfindlichste Stelle.

Scheiße! Die Frau will es wirklich...

Er konnte sich kaum noch zusammenreißen, versuchte sich zu beherrschen doch die Frau ließ die Stelle nicht in Ruhe.

Sie beobachtete ihn, bewunderte seine Beherrschung, doch wurde zugleich heftiger mit ihrem Fuß.

Wenn sie so weitermacht, dann...

Zorro stürzte sich auf sie, drückte ihre Beine auseinander und presste seine verschlossene Erregung ihr dahin. Sie sollte spüren worauf sie sich da einließ. Geisha war total überrumpelt, wusste zunächst nicht was sie machen sollte.

"Nein...so ist das nicht geplant!"

"Sei still!", raunte er ihr ins Ohr. Sein warmer Atem kitzelte sie. Langsam zog er ihre Arme über ihren Kopf, hielt sie mit einer Hand fest, während er mit seiner freien sein Hemd auszog und wie wild den Hauch von Stoff von ihrem geschmeidigen Körper riss. Er verknotete mit seinem Gürtel ihre Hände, küsste dabei zärtlich ihren Hals. Langsam verliefen die Küsse in Kreisförmigen Bewegungen ihren Körper hinunter, bis er unter ihren Bauchnabel ankam. Ein kribbeln durchzog ihren Körper, ließ sie feucht werden. Ein Stöhnen entfloh aus ihr. Es machte sie heiß wie grob und dennoch sanft er zu ihr war. Küssend wanderte er zärtlich da unten, kitzelte und streichelte sie. Geisha drehte ihren Kopf zur Seite, bat er möge aufhören, doch wurde ignoriert.

Langsam bewegte er sich nach oben und leckte seine Lippen.
 

Eine ältere Frau wendete sich unter ihm. Vor Lust, Angst und Leidenschaft.

Ja das könnte ihm gefallen...
 

Während er Geishas Hals küsste und zugleich mit einer Hand ihre Brust massierte, versuchte er einen klaren Satz zu formen doch diese Gift nahm ihn jeglichen Verstand und Beherrschung über seinen Körper.

Sie selbst bekam keinen Satz zustande, sondern nur noch Gestöhne, welches das schöne Bad erfüllten. Seine freie Hand ließ er langsam nach unten gleiten und drang mit zwei Fingern in ihr ein. Sie konnte nicht mehr still sein, wurde von seinen Fingern verführt. Er wurde schneller, merkte dass sie mehr wollte und hörte auf.

"Nicht!" Ihr Blick verlangte mehr, doch erst einen Augenblick später realisierte sie was sie gesagt hatte und sah beschämt weg. Zorro gefiel es eine Frau gebrochen zu haben, die sonst nie zu so was neigen würde.

Er öffnete seine Hose, schob sie etwas runter und fuhr sanft mit seiner rauen Hand Geishas Oberschenkel hinauf. Zärtlich hob er es an, wobei sie sein erregtes Glied unter seiner engen Shorts spüren konnte.
 

Oh Gott, wie sehr wollte sie ihn, wie sehr wollte sie, ihn in sich spüren, doch sie wollte ihm nicht die Oberhand lassen und versuchte mit ihrem anderem Bein seine Shorts aus zu ziehen, doch rechnete nicht damit dass er dies nicht zuließ. "Erst dann wenn ich es sage!", sagte er leicht keuchend. Auch Zorro musste sich beherrschen nicht sich von ihr hinreißen zu lassen und sie sofort zu nehmen. Das war verdammt schwer. Er fing wieder an sein Becken gegen ihren Schritt zu reiben, wollte sie weiter anheizen bis sie es kaum noch aushielt.

"Bitte...", fing sie nach einer Weile an, die gefüllt wurde von ihrem Gestöhne und ihren Lustschreien. "Kuss mich wenigstens..."
 

....
 

Er verließ das Bad und betrat die nun beleuchtete Eingangshalle. Die Wachen waren genau da wo sie beim betreten des Anwesen gewesen waren. Anscheinend haben sie sich gar nicht vom Fleck bewegt. Diese sagten nichts als sie Zorro ansahen, der etwas zerzaust aussah, und musterten ihn stumm.

Fertig? Definitiv.

Nicht noch einmal würde er dieses Anwesen betreten, nicht einmal wenn ihm mit 'ner Kugel gedroht werden würde, aber sein Grinsen war nicht zu übersehen.

Tja war schon irgendwie erleichternd hier raus zu kommen.
 

Robin wartete nun etliche Stunden, bis sie sah wie Zorro in die Limousine wieder einstieg, doch wie sah er aus?! Völlig zerzaust, wirkte müde und ausgelaugt. Was machte er nur? Er war doch nicht in irgendwelche Mafiageschäfte eingewickelt, oder etwa doch? Sie musste nachforschen und mehr darüber heraus finden. Und jetzt musste sie die Limousine weiterverfolgen. Ihr fiel ihre Brille aus der Hand, als sie diese in ihr Etui packen wollte. Verdammt! Nicht jetzt! Sie suchte sie unter ihrem Sitz, und es dauerte etwas bevor sie diese fand. Als sie sich wieder aufrichtete war die Limousine verschwunden und sie wusste nicht wo sie anfangen sollte zu suchen. Aber dass was sie zuerst wusste, musste sie mit jemanden teilen, darüber reden und planen wie es weiter gehen sollte. Sie wählte die Nummer und wartete bis die gewünschte Person ran ging.
 

Ihr Handy klingelte.

Verdammt gerade wo sie beschäftigt war. Sie legte die Zettel beiseite und nahm das klingelnde Etwas in die Hand.

"Ja?", meldete sie sich. Nami saß in einer Schlafanzugshose und einem Top auf ihrem Sofa in ihrem wunderschönem großen Apartment und hielt in der anderen Hand eine Tasse Tee.

"Hi! Ich bin's Robin!"

"Hey!", sagte Nami erfreut. Doch sie merkte dass Robin nicht zum Quatschen anrief, schon gar nicht zur so später Stunde.

"Was gibt es wichtiges?"

"Hast du Zeit?"
 

Kurze Zeit später saßen die beiden Freundinnen in Namis Wohnzimmer beim Tee.

"Nun sag schon was gibt es?"

"Zorro war heut nicht in der Schule...", begann sie. "Eigentlich ist das nichts Neues, aber ich habe von dem Deal mit Kid und Zorro gehört, und er würde ihn sicher nicht einfach so was brechen."

Nami nickte und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse. "Aber ich denke ich habe ein paar Antworten gefunden. Aber so einiges kann ich mir noch nicht begründen."
 

Kaum hatte sie Nami die Situation geschildert wurde sie ensetzt von ihrer Freundin ensetzt gemustert.

"Aber ich kann jetzt nur Vermutungen machen und für weitere Aktionen brauchen wir mehr Informationen um nicht dumm vorzugehen."

Nami nickte nur stumm.

Ihre Angst, dass der orientierungslose Idiot in Lebensgefahr sein könnte, wuchs in ihr immer weiter. "Robin?", fragte sie ängstlich. "Meinst du...wir haben eine Chance ihm zu helfen?" Robin sah die verzweifelte Nami, wie sie da saß und auf Hoffnung in ihrem Blick wartete.
 


 

Sanji stand vor der Wohnung des jungen Mannes der ihn mal den Kragen gerettet hatte, doch ihn unfreiwillig in die Geschäfte der Unterwelt gezogen hatte. Jeden den er begegnete geriet in Schwierigkeiten. Es war nur seine Schuld. Warum musste Gustavo ihn nur folgen, den erst besten verschleppen und gegen ihn eintauschen? Was fand er nur an ihn? Was will er nur mit Sanji?
 

Ein Bodyguard stand hinter Sanji und drängte ihm schneller zu machen. Der Schmale drückte die quietschende Tür auf, betrat langsam die Wohnung in der Hoffnung weder den Arzt, noch den Trainer des Mooskopfes anzutreffen.

"Was willst du hier in der Bruchbude?2, fragte der andere genervt und trat ebenfalls ein. Alles war noch so wie Zorro es verlassen hatte.

Sanji ging ins Zimmer des Mooskopfes, setzte sich auf das Bett.

Stille.

Eine angenehme Stille lag ihm Raum. Und es roch immer noch nach ihm.

Ihm wurde von einem Fremden vergebens das Leben umsonst gerettet. Und was wollte er eigentlich hier?

Er hatte es vergessen.

Verärgert vergrub er seine Finger in seine Haare und stützte seine Ellbogen auf seine Oberschenkeln ab.

Umsonst war er hier her gefahren und das einzige was er hier fand waren Schuldgefühle für jemanden den er nicht einmal kannte. Aber ...
 

Ein Umschlag lag unter seinen Füßen auf den Boden, etwas beschmiert mit Blut und bat Sanji aufgehoben zu werden.

Zögernd nahm er ihn in die Hand, öffnete ihn und las Wort für Wort das geschriebene durch.

Er schluckte.

Die Handschrift eines Mädchen, ohne Zweifel. Sollte er ihn mitnehmen?
 

"Hast du gefunden was du gesucht hast?", fragte der Bodyguard und wartete in der Tür auf Sanji. Schnell ließ jener Angesprochene den Zettel unter die Matratze verschwinden und schüttelte nur enttäuscht seinen Kopf und trat aus der Wohnung heraus.
 

Wenn er etwas richtig machen konnte, dann seinen Job und dieser war es, dass er sich nur Gustavo völlig hingab. Ob er wollte oder nicht. Zurück gehen konnte er nach all dem was in seinem Leben geschehen war nicht mehr. Nicht einmal seine geliebte Familie würde ihn auch nur eines Blickes würdigen. Nicht nach dem was er getan hatte.
 


 

Zorro lag, in einer Schlafanzugshose, auf seinem neuen Bett in seinem neuem Zimmer, welches alles hatte was ein Mann nur begehren konnte. Doch Wohl fühlen konnte er sich nicht. Schon alleine was der Preis dafür war sich hier aufhalten zu dürfen.

Wie wäre wohl sein Leben abgelaufen, wenn sie noch da wäre, wenn er einiges anders gemacht hätte? Nachdenklich auf die Seite drehend hoffte er schnell in den Schlaf zu fallen. Doch es klappte nicht, nicht nur seine Gedanken machten ihm Kopfpiraten, auch seine Wunde meldete sich wieder und verlangte nach Aufmerksamkeit. Zorro jedoch schenkte dieser keine Beachtung.

Dieser Blonde Junge...kaum dachte er an ihm keimte Hass und Wut in ihm auf. Er hätte ihn niemals helfen dürfen, ihn niemals in seine Wohnung tragen dürfen!

Wie gerne wäre er in seine Wohnung, auf seiner geliebten Matratze mit einer Flasche Sake in der Hand?

Aber er war dämlich gewesen...
 

Zorro sprang vom Bett auf und trat zur Tür. Er konnte sich nicht ewig in diesem Zimmer aufhalten, es erdrückte ihn nur diese langweiligen vier Wände zu sehen und selbst die Gewichte sprachen ihn nicht an. Er brauchte seine Freiheit, das Gefühl von Unbefangenheit und völliger Selbstbestimmung.
 

Er wollte die Tür öffnen doch merkte, dass diese abgeschlossen war und das gefiel ihm gar nicht. Ganz und gar nicht.
 

Die Wachen die vor seiner Tür standen hörten ein erneutes Klopfen aber reagierten nicht darauf. Doch das Klopfen wurde von einem lauten Rums abgelöst und die Wachen schreckten auf. Die Tür flog aus ihren Angeln, preschte den Wachen ins Gesicht, die erst nicht verstanden was los war. Der Mooskopf stand mit einem finsteren Lächeln in der Tür und freute sich über sein Werk, was er vollbracht hatte.

"Habe ich jetzt laut genug geklopft?"
 

Er ging über die Tür, unter welcher die Männer lagen, hüpfte ein paar mal darauf herum, hörte schmerzvolles Gestöhne und suchte den Raum wo Crocodile sich befand. Warum musste alles nur so gleich aussehen?!

Zorro lief durch die Flure, landete immer an den kuriosesten Zimmern, begegnete aber niemanden auf diesen. Er ging nach oben, nach unten, nach links, nach rechts und drehte manchmal einfach um wenn er das Gefühl hatte er habe diesen Flur schon einmal gesehen. Natürlich hatte er sich verlaufen, aber dies zugeben wollte er nie. Jeder seiner Freunde kannte seinen schlechten Orientierungssinn, und wusste wie empfindlich er reagierte wenn man ihn darauf ansprach.

"Also so einen wie dich habe ich noch nie gesehen..."

Zorro drehte sich um und blickte in das Antlitz seines noch nicht akzeptierten Chefs.

"Ich frag mich warum ich dich nicht als Leibwächter stattdessen an heuern soll. Zwar bist du in deinem jetzigen Beruf nicht schlecht, aber als Leibwächter wärst du viel besser...Nur mit der Orientierung scheinst du es nicht so zu haben..."
 

Zorro sah seinen Chef an. Wie gerne würde er seinen neuen Beruf tauschen, doch als Leibwächter würde er lieber auf ihn losgehen und genau dass schien auch Sir Crocodle zu wissen.

"Also ganz freiwillig, ohne Zwang."

"Wer wird schon freiwillig Stricher!?!" entgegnete Zorro seinem Boss. Wenn er sich nicht irrte hatte er das alles hier nur einer einzigen Person zu verdanken und die war nicht hier. Und wenn diese hier wäre hätte sich Zorro die schon längst vor geknöpft.

"Einige. Aber lass uns gehen!", sagte Sir Crocodile, was eher ein Befehl war als eine Bitte. Zorro wollte erst sich ihm widersetzten doch wusste, dass er sich wieder nur verlaufen würde. Sie beide liefen durch die Korridore und endeten vor der großen Tür, wohinter sich das Büro des Chefs verbarg.
 

"Sir, verzeiht uns ist der Grünhaarige entwischt und wir konnten ihn bis jetzt nicht fin-", begann einer der Wachen, der ziemlich erschlagen aussah, die sich unter der Tür befanden auf der Zorro etwas herum gesprungen war.

Das müsste Zorro bei Gelegenheit wiederholen. Hat irgendwie etwas Spaß gemacht.
 

Elegant erhob der Chef die Hand, brachte diesem zum Schweigen.

"Darum habe ich mich schon selber gekümmert..."

Da tauchte nun Zorro hinter ihm auf.

"Wir bringen ihn sofort wieder auf sein Zimmer!", stotterte dieser doch beide ließen den Wachmann kalt stehen.

"Wir haben was zu besprechen...", fing Sir Crocodile an und Zorro wurde ganz aufmerksam. Würde dieser Schuft ihn etwa ein Angebot machen hier raus zu kommen? Wenn ja dann konnte es nur etwas schmutziges sein...
 

Aber Zorro behielt seine eiserne Miene, seine stolze Erscheinung, auch wenn er halbnackt in einem seiner Sessel saß.

"Geisha war ensetzt."

Der Jüngere musste schmunzeln. Hatte es der Dame etwa nicht gefallen wie er mit ihr umgegangen ist? Das tat ihm ja leid....

„Was hast du mit ihr gemacht...dass sie dir keinen Wert gegeben hat? Geschlagen? Oder warst du so schlecht?“
 

Das war es also wo von Geisha sprach. Jetzt fing Zorro an zu verstehen. Alle neuen die Sir Crocodile aufnahm mussten wohl bei der Geisha den Wert bemessen bekommen. Was für eine verrückte Welt. Nein, was für eine kranke Welt...

Und die Freiheit waren die eigenen vier Wände und der kurze Moment an der frischen Luft wenn man zu einem Kunden gebracht wurde. Wie krank die Welt doch sein konnte! Zorro lehnte sich zurück.
 

Sein Grinsen wurde breiter und ein abfälliges kurzes Lachen stahl sich über seine schmalen Lippen.

„Weder noch...“

„Und was hast du dann mit ihr gemacht, dass sie mich empört anrufen musste?“

Crocodile genehmigte sich während des Wartens ein Schluck Cognac, und zündete sich eine Zigarre an.
 

„Sie hat zum ersten mal nur ihren Kopf benutzt...“

Kopfsache

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kopfsache (zensiert)

„Ihren Kopf benutzt?“, Crocodiles fragender Blick durchbohrte Zorro, welcher der ganzen Situation nur ein abfälliges Grinsen abgewinnen konnte.
 

„Ja.“
 

----------------------(Flashback)------------------------------------------------
 

„Kuss mich wenigstens...“, flehte sie ihn erregt an.
 

„Bitte...“
 

Zorro hielt inne.
 

„Bitte!“ Ihre Hände schon an sein Gesicht gelegt wollte sie ihre Lippen mit den seinen versiegeln, aber rechnete nicht damit dass sie mit seiner Wange kollidierte.
 

„Aber...“ enttäuscht blickte sie ihn an, doch sah wie zwei versteinerte Augenpaare sie anstarrten.
 

„Flossen weg...“, wisperte er. Geishas fragender Blick ließ es ihn noch einmal sagen, lauter aggressiver, wütender. „Flossen weg!“
 

Als sie immer noch nicht hörte ergriff er ihre Hände, zog sie vor seine Knie. Völlig überrumpelt was nun geschehen mag kniete sie vor ihm, hoffte auf baldige Erlösung ihrer Lust.
 

Er hingegen wollte nur noch weg.
 

Raus aus diesem Raum, weg von diesem Anwesen und weit weg von dieser...Geisha hier.
 

Nein, er konnte es nicht.
 

Wie konnte eine Frau nur so darauf erpicht sein mit einem Wildfremden zu schlafen? Und dann auch noch darum zu betteln? Ihre Würde hatte sie sicher schon früh abgelegt, wenn sie überhaupt je welche besessen hatte.
 

Vergessene Bilder traten vor seinen Augen, erinnerten ihn an das einst so stark verdrängte.
 

„Bitte...“, ohne es auch nur gemerkt zu haben hatte die Dame wieder angefangen ihn näher zu kommen.
 

Nach einigen zögern zog er sie zu sich hoch, verzierte ihre Halsbeuge mit brennenden Küssen, und drückte sie sanft zurück auf ihre Knie. Ohne auch nur ein Art von Gegenwehr zu zeigen ließ sie sich von ihm leiten und berührte ihn.
 

Völlig entspannt und in voller Erregung lehnte er seinen Kopf zurück und genoss das Können jener Geisha.
 

...
 

Nach ein paar heftigeren Stößen verebbten seine Bewegungen und der drückte die Geisha von seinem Schritt weg.

Das Gesicht errötet und jeder Faser ihres Körpersschrie nach mehr.
 

Viel mehr...
 

Aber nicht mit Zorro, welcher schon längst aufgestanden war, die Hose wieder richtig sitzen hatte und Stumm an ihr vorbei schreiten wollte.
 

„Was...wird denn das, wenn ich fragen darf?“, kam es von jener die immer noch auf dem Boden kniete, ihn Hoffnungsvoll und dennoch mit etwas Zorn ansah.
 

„Wonach sieht es denn aus?“
 

„Gehst du...etwa?!“, stellte sie empört fest und keifte beinah.
 

„Wer nicht bezahlt, wird auch nicht genommen Schätzchen!“, rief er über die Schulter und betrat den Ausgang.
 

Nur noch fluchende Wörter konnte er von ihr hören, wie sie vor Wut tobte und mit ziemlicher Sicherheit am liebsten ihn den Hals umgedreht hätte wenn er nicht unter Crocodile stehen würde.
 

Aber wenigsten hatte sie ihm etwas Abhilfe geschaffen, sonst hätte er ein Problem in der Hose gehabt. Mit diesen Gedanken betrat er nun die Eingangshalle...
 

------------------------(Flashback ende)----------------------------------------
 


 


 

Die Zigarre fiel zu Boden.
 

Corocdiles Gesichtszüge verloren einen Moment die Beherrschung, doch schnell wurden sie wieder kalt und unberechenbar.
 

„Ich nehme keine Person, die nicht bezahlt...“, fügte Zorro hinzu. Aber wirklich stolz auf das geschehene war er auch nicht. Zumindest hatte er damit etwas ZEit gewonnen, und musste sich noch nicht dem Schmutzigen Egschäft hingeben, und wenn das LEben ihn gut zuspielen würde, was leider nicht oft der Fall gewesen war, würde ihn seine Aktion als Unfähig auszeichnen, und er würde verschont bleiben.
 

Schallendes Gelächter erfüllte den Raum, und zum ersten Mal sah man etwas wie ein Lächeln in Crocodiles Gesichtszügen. „Das erklärt einiges, mein Lieber...“
 

Sir Crocodile schenkte sich etwas Cognac ein. "Auch etwas?" Zorro nahm ein Glas entgegen und kippte es schnell hinunter. Endlich mal vernünftiges im Rachen haben. Schmeckt etwas zu bitter, aber egal. Zu lange hatte er schon darauf verzichtet etwas Alkoholisches zu trinken. "Willst du noch mehr?", fragte sein Chef und ließ eine Flasche Sake kommen. Zorro riss diese der Bedienstete aus der Hand, öffnete sie ungeduldig und nahm einen kräftigen Schluck. Wenn er sich schon den Scheiß hier antun muss, dann nur mit einer Flasche Sake in seinen Adern, denn dann war der Mist hier irgendwie erträglich und würde nicht so absurd in Zorros Ohren klingen.
 

„Aber man merkt auch, dass es dir nicht ganz liegt nur als einer meiner Leute zu arbeiten. Deine Kraft und dein Wille nach ist zwar beeindruckend, aber beides könnte dich oder eine dir nahe stehende Person in Schwierigkeiten bringen."
 

Wovon redete der Mann nur?
 

„Du weißt doch wovon ich rede, oder?" Zorro ließ die Flasche sinken, spitze die Ohren. Was redete der Mann da nur?
 

„Worauf wollen sie hinaus?", fragte Zorro ernst. Eins war ihm ganz klar, wenn er sich mit diesem Mann auf einen Deal einlassen wird, hat dieser einen Haken so wie sein nicht akzeptierter Boss.
 

„Worauf ich hinaus will? Ist das nicht ganz klar? Wenn du dich mir widersetzt wird es einen deiner Freunden nicht gut ergehen. Wir wissen alles über dich, deinen Freunden, deinem Trainer und über deine Vergangenheit."
 

Zorro ließ die Flasche fallen und packte seinem Chef am Kragen dessen Anzuges. Was wusste dieser Lackaffe schon über ihn!? Was würde es ihn bringen in Zorros Vergangenheit herum zu wühlen?! EInen feuchten Dreck würde es ihn bringen!
 

"Halten sie Unschuldige bloß da raus!"
 

Zorros sonst so kühle Miene nahm düstere Züge an, und seine Worte glichen einem Knurren eines wilden Tieres. "Sonst werde ich ungemütlich!"
 

"Willst du dich zur Lachnummer des Jahrhunderts machen? Als ob du mir etwas könntest..."
 

Stimmt.
 

Er konnte Sir Crocodile nichts anhaben. Rein gar nichts und so ließ Zorro von ihm ab, doch nicht aus den Augen. "Aber worauf ich hinaus wollte, ist dass du frei kommen kannst..."
 

Er machte eine kurze Pause ehe er fortfuhr.
 

"Wenn du mir nur eine Bedingung erfüllst!"
 

Zorro wurde ganz Aufmerksam, fast zahm und hörte dem Mann zu wie ein kleines Kind, dass man eine spannende Geschichte erzählt.
 

"Bring mir meinen kleinen Schatz wieder und du bist frei! Wie du das anstellst ist mir egal! Hauptsache er wird wieder bei mir sein! Dir werden alle notwendigen Mitteln zur Verfügung gestellt, die du gebrauchen könntest, aber du wirst immer DIES hier...“ In jenem Moment spürte Zorro wie etwas kaltes um sein Handgelenk geschnallt wurde, sah wie etwas eingescannt wurde und der Datenträger in Corcodile Tasche verschwand. „...um deinem Handgelenk tragen! So kannst du nicht abhauen und sorgst dafür, dass du die Aufgabe erfüllst..."
 

Das war nur die Bedingung?
 

Zorro grinste verschmitzt, doch wusste dass es nicht leicht sein wird. Seine Narben auf seinen Rücken ließen ihn daran erinnern wozu dieser Gustavo in der Lage war.
 

"Wo ist der Haken?", misstrauisch schaute er zu Crocodile auf. Irgendwo musste es doch einen Halen geben. Vilelleicht dass diese ganze Sache schlicht und einfach unmöglich war? Oder dass er für ihn kene andere Verwendung mehr hatte, nach dem er so Glorreich bei Geisha gescheitert ist?
 

"Es gibt keinen..."
 

"Und dass soll ich ihnen glauben?", Zorro war sich jetzt ziemlich sicher, dass die Sache einen üblen Haken haben musste, doch es war irgendwie auch verlockend.
 

Haltet ihn für Verrückt aber es war in seinen AUgen definitiv besser als sich hier an andere Menschen zu verkaufen und ein Stricherleben zu führen.
 

"Was du glaubst ist mir recht egal...", Corcodile nahm einen weiteren Schluck aus seinem Glas.
 

Zorro harderte. Wenn er dies wirklcih machen würde, dann nur wenn was weiteres gutes für ihn abfiel.
 

"Ich mache es...", zögernd verließen diese Worte seine Lippen und zauberten Crocodile ein Schmunzeln auf seinen.
 

"Aber nur wenn sie dafür die Finger von allen Unschuldigen lassen. Egal ob Freunde, Verwandte oder BEkannte!", forderte er ein. "Und dass sie mir emine Freiheit garantieren, sobald Blondie hier ist!"
 

"Eigentlich hast du kein Recht irgendwelche absurden BEdingungen zu stellen.", begann Crocodile.
 

"Ob es deinen Freunden oder Verwandten gut geht, liegt ganz an dir, wie du dich schlägst. Scheiterst du, kann ich für nix garantieren. Aber eines werde ich dir garantieren. Sie werden leiden wie einst du! Sie werden sich nichts sehnlicheres als den Tod wünschen!"
 

Zorro wurde still.
 

Crocidle Worte waren nicht auf die leichte Shculter zu nehmen. Nein, dafür war dieser Mann zu ernst und langsam begriff Zorro, dass Crocodile wirklich von seiner Vergangenheit wusste.
 

Was nicht gut, definitiv nicht, gut war!
 

Ob es seinen Freunden gut geht und dass es so bleibt liegt jetzt wohl allein in seinen Händen. Und ein Scheitern gibt es nicht! Darf es nicht geben.
 

Ob es Zweifel waren die ihn auf seiner Unterlippe beißen ließen oder ein unbekanntes Gefühl was dem der Angst ähnelte, weiß er nicht, doch ließ ihn zu jener Entscheidung kommen.
 

"Wo ist er?", entschlossen sah er Crocodile an. Ja, er würde ihm sein Spielzeug wieder bringen. Ja, er würde dafür sorgen, dass es seinen Freundne gut gehen wird und dass es so bleibt. Und er würde dafür sorgen hier so schnell wie es geht raus zu kommen.
 

Lebend raus zu kommen.
 

„Die Informationen liegen bereits in deinem Zimmer, aber nun zum anderem Geschäft."
 

Corcodiles Glas wurde mit einem Schluck geleert.
 

"Da du es geschafft hast Geisha zu verführen, was sich als äußerst schwierig erweist, stufe ich dich als ziemlich begnadet ein, was sich dementsprechend auf deinen Preis auswirklen wird, wenn dich jemand bucht."
 

Zorro wollte was sagen wurde aber abgewürgt. Hatte er nicht bei Geisha total versagt, genau das getan um sie zu demütigen, sie rasend zu machen, um dann keine gute Wertung zu kriegen?!
 

War wohl nix mit seiner Hoffnung so schlecht eingestuft zu werden um verschont zu bleiben.
 

Das Leben hasste ihn wirklich...
 

"Aber keine Sorge, deine Kunden sind akzeptabel. Zumindest, da dich schon einer für die Zeit, die du hier bist jeden Tag gebucht hat..."
 

So ein Scheiß aber auch! Den Zorn in sich keimend spürend fuhr Zorro sich durch die Haare. Aber was blieb ihn anderes übrig als die Tatsache, dass er hier ein Nichts war, zu akzeptieren. Nicht, dass es andereswo anderes wäre, aber anderswo ließe man ihn in ruhe, hielt von ihm abstand und anderswo konnte er sich perfekt zurückziehen und von der Welt abkapseln.
 

"Das wär's dann?", bat er weniger freundlich und sah Crocodiles siegendes Lächeln.
 

"Noch nicht ganz. Da du dafür verantwortlich bist, dass Sanji sich jetzt in Besitz von Gustavo befindet, musst du auch noch seinen Pflichten aufkommen..."
 

Zorro schnaubte verächtlich. Sonst noch welche Wünsche? Sollte er wie ein desierter Hund hier auf und ab springen wann immer es jemand von ihm verlangte?
 

Anscheinend schon.
 

Noch bevor ein weiter Gedanken gesponnen werden konnte, spürte er harte Lippen auf die seine, wollte zurück wiechen, doch eine starke Hand helt ihn ddavon ab.
 

Widerspänstig kniff er die Lippen zusammen, lehnte jegliches Eintretten der fremden Zunge ab.
 

Dann lösten sie sich wieder von ihm.
 

„Geisha hast du an der Nase herumgeführt also muss ich selber Handanlegen...“
 

„Hauen sie ab!“, zornig versuchte Zorro sich von Crocodiles Griff zu befreien. „Denk an deine Freunde mein Lieber...“ Crocodile drückte Zorro zu Boden, hielt ihm die Hände fest und fing an ihn zu küssen.
 

Zorro presste seine Lippen aufeinander um Crocodiles Zunge keinen Eingang zu gewähren doch ddas Druckmittel des anderen ließ ihn zögerlich die Lippen öffnen.
 

Verdammt sei er, dass er wieder hat Menschen an sich ran kommen lassen!
 

Er spürte wie Crocodile seine Zunge ihm in den Hals steckt, wie Hände über seinen Körper wanderten und seine Hose öffneten. Das Gesicht des Jüngeren verzog sich angewidert, wurde rot und spürte wie die Hand des Älteren ihn berührte.
 

Ein widerwilliges leichtes Keuchen entfuhr Zorro.
 

Nein!, schoss es diesem durch den Kopf. Ich lass mich doch nicht in den Arsch...
 

Wieder kam ein Stöhnen aus Zorros Mund, doch diesmal lauter und intensiver. „Bist aber auch gut bestückt mein Lieber!“, hauchte Crocodile ihm ins Ohr und fing an sein Ohrläppchen zu liebkosen.
 

Ich muss ihn von mir runter bekommen! Irgendwie!
 

Doch Zorro merkte schnell dass er diesem nur entfliehen konnte wenn er den Spieß umdrehen würde.
 

Der Griff unten wurde fester, intensiver und brachte Zorro wieder zum stöhnen. Als Crocodile weiter machen wollte, drehte Zorro ihn auf den Rücken und fing an ihn auszuziehen.
 

Eine Schande war es. Es gab für Zorro nichts schlimmeres als das zu tun was er gerade tat, aber solange man Unschuldige dafür in ruhe ließ musste ihm wohl jetzt jedes Mittel recht sein...
 

Leider...
 

Unter dem Anzug verbarg sich ein durch trainierter Körper doch bei der Hose musste Zorro zögern.
 

Unbewusste wünschte er sich, dieses ekelhafte Zeug gespritzt zu bekommen, damit das hier schneller vorbei geht, damit er sich nachher nicht daran erinnern müsste, damit er es darauf schieben konnte nicht ganz bei seinen Sinnen gewesen zu sein um sein eigenes Gewissen zu beruhigen...
 

Ob es auch die anderen Stricher hier bekammen?
 

Aber all diesänderte nichts an der Tatsache, dass er kurz davor war mit einem Mann zu schlafen.
 

Ob er wirklich soweit gehen sollte? Lange blieb ihm keine Zeit um das alles noch einmal zu überdenken. Die Hose öffnend wanderte sein Kopf Crocodiles Körper hinunter. Zorro ekelte alles an. Er ekelte sich vor seinem Chef, vor dem was er kurz davor war zu tun und vor sich selber.
 

"Nur mit dem Mund", kam es wie von selbst über seine Lippen, während er seinen Boss streichelte, spürte wie sein Glied erregt wurde und sein Griff wurde bestärkte. Nickend drehte Corcodile seinen Kopf zur Seite, keuchte, verlangte nach mehr in dem er Zorros Kopf nach unten drückte. Dieser nahm widerwillig dessen Erregung in den Mund und hätte zugleich kotzen können.
 

Er hatte ihn nun in seinem Mund und dazu noch den seines Chefs. Allein die Tatsache, dass er sich so etwas hingeben musste, ließ seinen Stolz in tuasend Stücke brechen, ließ seine Selbstachtung in den Minusbereich sinken.
 

Sich weg drückend versuchte Zorro sich der Sache zu entziehen, denn sie wurde ihm definitiv zu fiel, doch er hatte nicht mit Crocodiles starker Hand gerechnet die seinen Kopf weiter darauf drückte.
 

Ist das widerlich!, schoss es ihm durch den Kopf.
 

...
 

Befreiend keuchte der Ältere auf.
 

Anderer verzog angewidert das Gesicht, kniff die Augen zusammen und wollte nur noch weg.
 

Endlich schaffte er es sich von seinem Peiniger zu lösen, zog sich an dem Schreibtisch hoch, versuchte sich ab zu stützen, doch seine Arme ließen nach und er fiel mit seinem Oberkörper auf den Tisch. Flüssigkeit lief ihm aus seinem Mundwinkel runter und ihm war speiübel.
 

Dieser Mann war... Eine Erfahrung auf die er gerne hätte verzichten können.
 

Der Mooskopf konnte es immer noch nicht glauben ehe er merkte wie eine Hand über seinen durch trainierten Hintern fuhr.
 

„Nimm...deine Dreckspfoten weg, du Arsch!“, versuchte er wütend zu sagen während er immer noch mit der Flüssigkeit zu kämpfen hatte, die ihm drohte wieder hoch zu kommen. Doch Crocodile dachte nicht einmal daran. Hart riss er Zorros Hose runter.
 

"Hey!? Da..davon war nicht die Rede!?"
 

Doch eine Antwort bleib aus und Crocodile drückte sich auf den unteren Oberkörper, versuchte seiner Ware den restlichen Stoff zu entwenden, während er ihn wieder berührte.
 

„Wie lange muss man wohl für deinen sexy Körper trainieren?“, fragte Crocodile seine Ware, welche darauf nur „Arschloch!“ unter einem Stöhnen antworten konnte. Er wollte sich nicht weiterhin wie eine Ware behandeln lassen!?!
 

Er musste was tun! Lieber würde er sterben als dass ein Mann ihn nimmt.
 

Crocodils Küsse entlang Zorros Rücken ließen diesen zusammen zucken, jagten ihn einen Schauer über den Rücken.
 

„Gut so...werde zahm, locker und lass mich nur machen. Dann wird es nicht zu sehr wehtun.“ Zorros Hals entlang leckend, fuhren die fremdne Hände über den Körper des Jüngeren, dem dies gar nicht gefiel. Crocodile schaffte es nun die Boxershorts etwas runter zuziehen.
 

Ein Schrei sollte eigentlich Zorros Lippen verlassen, doch heraus kam nur heiße Luft und ließ seinen ganzen Körper zusammen zucken.
 

Es reichte!
 

Bis hier hin und nicht weiter! Ihm brannten nun alle Sicherungen durch.
 

„Ich sagte Lass es!“, schrie er wütend, stieß voller Wucht seinen Chef weg und zog sich seine Boxershorts samt Hose wieder hoch. Er wischte sich die herunter triefende Flüssigkeit am Mundwinkel ab und warf seinem Chef einen bösen Blick zu. „Ich werde nich genommen! Ich nehme!“
 

Crocodile sah seiner Ware hinterher, als diese aus dem Büro verschwand und schmunzelte. So einen brauchte das Geschäft dringend. Sicher würde er, wenn er noch etwas mehr von dem Zeug bekommen würde, welches Geisha ihm unter Crocodiles Anweisungen, verabreichte hatte etwas williger werden und seinen Stolz brechen...
 

Aber eins war klar. Dieser junge Mann würde wirklich ihm seinen blonden Schatz wiederbringen und vielleicht würde er ihn gehen lassen.
 

Aber nur vielleicht...
 


 


 

„Sanji!“
 

Jemand rief seine Stimme.
 

„Sanji!“
 

Wieder hörte diese eine Stimme die ihm bekannt vor kam.
 

„Sanji bitte tu das nicht!“
 

Die Stimme schrie es. Jener blickte sich verwirrend um, doch in der Dunkelheit konnte er nichts erblicken was die Quelle der Stimme sein könnte.
 

„Sanji!“, weckte ihm eine raue Stimme aus seinem Schlaf. Es war Gustavo, wieder einmal. „Wach auf...“
 

Sanji fand sich in einem riesengroßen rundem Bett wieder und blickte durch eine Glasfront auf das Meer. Das Zimmer war hell eingerichtet, die Möbel waren sehr Modern , schlicht und hatten dennoch eine eigene Note.
 

„Sanji...“
 

Gustavo hatte sich einen schlichten beigen Anzug angezogen, darunter trug er ein weißes Hemd, einen braunen Gürtel und eine schicke Uhr. Er schlüpfte in seine Tods rein, griff seinen Aktenordner und kurz bevor er verschwand küsste er seine Begierde im Bett innig. „Bleib ja schön brav bis ich wieder komme!“
 

Sanji ließ es wieder über sich ergehen, und schien sich schon völlig mit seinem Schicksal abgefunden zu haben doch ihn plagten diese verwirrten Träume, lenkten ihn ab seine Rolle perfekt zu spielen und auch davon einen Plan zu schmieden hier raus zu kommen. Er würde dann noch tiefer sinken und bestimmt nicht mehr alleine sein können. Er stand auf, betrachtete sich in den großen Spiegel, welcher zugleich auch den Kleiderschrank verbergte.
 

Was war nur aus ihm geworden...
 

Er war äußerlich noch immer der selbe, zerbrechlich, zart, dennoch sah man dass er keineswegs ein Mädchen war hatte aber eine samt weiche Haut. Innerlich war er mehr als aufgewühlt, verwirrt, würde am liebsten hier alles kurz und klein schlagen und dann verschwinden. Nach dem er eine ausgiebige Dusche genommen hatte, blickte er wieder hinaus aufs weite Meer.
 

Wie es wohl dem arroganten Mooskopf geht?
 

Ob er es irgendwie schafft aus den Fingern von Sir Crocodile zu entkommen?
 

„Sanji!“ rief wieder eine Bekannte Stimme. Sanji blickte sich um, war total verwirrt. Verfolgte etwa sein Traum ihn sogar bis in seinen Tag? Er brauchte dringend frische Luft.
 

Er ging hinunter, verspürte den Drang eine zu Rauchen und befolgte diesen. Doch er war nicht alleine. Die Wachen folgten ihn auf Schritt und Tritt, versuchten aber unbemerkt zu bleiben, vergeblich.
 

„Was wollt ihr?“
 

Er drehte sich um und sah den Fremden ins Gesicht.
 


 


 

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Über ein Feedback würde ich mich freuen, aber ich kenne das wenn man schriebfaul ist und nicht weiß was man als kommi schreiben soll...-.-
 

nun denn bis zum nächsten Chapter :)
 

glg Hutzi

The one to blame

Kapitel 9 The one to blame
 

"Zorro", rief eine Mädchen Stimme dem Grünkopf hinzu.
 

"Du machst auch nichts als Ärger!"

Ein blasses dunkelhaariges Mädchen stand mit einigen Schürfwunden vor seinen Augen. Sie war gerade mal ein zwei Jahre älter als er selber, trug eine alte, dreckige Jeans und ein ebenfalls dreckiges Top. Der Mooskopf fand sich auf einer Wiese wieder, der Frühling stand in der Luft, die Sonne schien und ließ alles erblühen. Doch Zorro hatte keinen Vertrauen in den Frühling.

Das Mädchen erhob wütend die Hand. Die Sonne blendete Zorros Sicht und er spürte nur noch wie er geschlagen wurde.

"Mach so was nie wieder!", schluchzte das Mädchen, fiel weinend vor ihm auf die Knie. Ein Schluchzen betrübte die fröhliche und angenehme Atmosphäre und verleite ihr einen Schleier der Trauer. Sich umblickend fand sich in einem schwarzen Hauch von Nichts wieder. Verwirrt blickte er um sich sah wie blutige Bilder vor seinen Augen vorbei zogen, wie sie ihn in die Dunkelheit drängten, wie sie ihn nicht loslassen wollten.

Nichts als dieses und das Nichts nahmen ihn ein, ließen ihn leiden.

"Zorro...", hörte er wieder eine weibliche Stimme sagen. Er sah sich um, konnte aber keinen Menschen wahrnehmen. "Es ist allein deine Schuld..."

Es wurde eisig kalt in der Finsternis, welche sich auch um seinen Körper schlang und nicht mehr los ließ.
 

"Hörst du...", hauchte die Kälte ihm ins Ohr. "Du bist Abschaum...Nichts mehr als Abschaum..." Die Stimme war so eisig wie die Kälte, ließ in ihn jede Reaktion gefrieren.

"Wenn du nicht..."

Zorro riss sich von der Kälte los, doch die schien an ihm zu haften, ließ ihn die Hölle durchleben.

"Es ist aber allein deine Schuld...Schau mich an!", verlangte die eisige Kälte vom Mooskopf, und nahm die Form einer heranwachsenden Frau an. Blut befleckte ihren Körper und ihre Kleidung, rann ihren Kopf hinunter, Wunden zeichneten ihre Arme und Beine. Zorro sah die fremde Gestallt an, wollte nicht wahrhaben was er da sah. Die Augen zukneifend versuchte er sich gegen das Bild zu wehren was sich ihm bot, versuchte all seine Erinnerungen an die Vergangenheit zu verdrängen. Alles was er einst wusste, wollte er aus seinem Gedächtnis löschen.

"Zorro!"

Blutige Arme umschlangen ihn, drückten sich an seinen Körper und hielten ihn fest. Befleckte ihn, tropfte zähflüssig auf und haftete sich an ihm wie die nagenden Gedanken und Schuldgefühle.

"Es ist deine Schuld..."

Äußerlich blieb er ruhig, doch innerlich tobte ein Krieg in ihm. Zögerlich entriss er sich ihrem Griff und hielt sich am Kopf fest.

"Hör auf!", schrie er vor Zorn.

"Hör auf! Bitte!"
 

Sank zusammen und schrie weiter doch heraus kamen nur leere, stumme Worte.

Hatte er seine Stimme verloren? Ungläubig fasste er sich an die Kehle, um sich zu vergewissern, dass seine Stimmenbänder vibrierten. Spinnt er denn jetzt etwa total?

Nebel erschien vor ihm wie ein dünner schwarzer Dunst Rauch, welches durch ein fast fieses Kichern durchdrungen wurde. Wenn sich Zorro nicht täuschen würde, sah er dieselbe Person in diesem Dunst schweben die ihn gerade noch umarmt hatte. Die Stimme fing wieder an ihm wahllose Sachen zu sagen, doch der Grünkopf versuchte diese zu überhören und mit stummen Schreien sich gegen diese zu wehren. Der schwarze Rauch bildete sich zu einem dünnen Regen, prasselte auf seiner Haut. Kleine, weiche Tropfen berührten seinen Körper, dessen Farbe sich schnell änderte in ein dunkles Rot, wobei die tropfen immer dicker wurden. Der Junge versuchte sich dieses abzuwischen, wie den Schmutz von seiner Seele, immer hastiger wurden seine Bewegungen bis er schließlich ganz zu Boden sank und das fremde Blut überall spüren konnte, wie es sich an ihm haftete, sich an ihm festsaugte und in seinen Gedanken eindrang.
 

Langsam öffnete Zorro die Augen und schaute gegen die verzierte Decke seines palästlichen Zimmers. Seine Sicht war leicht schwummrig, er fühlte sich wie unter Drogen gesetzt. Wahrscheinlich war er es auch, nur er konnte sich an nichts mehr erinnern, was zuvor geschehen war als er zu Bett gegangen war.

Sein Körper fühlte sich an wie Stein, das Atmen fiel ihm schwer, irgendetwas drückte auf seine Lunge und schweiß zeichnete sich überall an seinem Körper ab, selbst sein Kissen und sein Laken waren klitschnass. Sein Körper erhob sich, sein Gesicht vergrub sich in seine Hände.
 

Was soll dieser nächtliche Albtraum?

Kaum war dieser für eine Zeit lang verschwunden, tauchte er wieder auf und machte ihm die ruhige Nacht zum irreführenden Albtraum. Kann dieser ihn nicht einen Tag in Ruhe lassen? Doch so schnell diese Fragen gekommen waren, genauso schnell verschwanden diese wieder. Er setzte sich auf den Bettrand, erblickte die regnerische, bewölkte Nacht. Wieder einzuschlafen würde ihm nichts bringen, der Traum würde ihn sicher eh nur wieder einholen.

Sein Zimmer verlassend -in der Hoffnung niemand würde ihn sehen- trat er leise durch die stillen Flure.

Crocodile schien zu wissen, dass er nicht abhauen würde, da er ihn in den Fingern hatte und positionierte desshalb keine Wachen vor seiner Tür.Eine unheimliche Stille ruhte in diesen Fluren. Müssten nicht eigentlich irgendwo irgendwelche Leute für Crocodile Geld verdienen? Dies wunderte ihm, nur in seiner Schlafanzugshose geisterte er durch die Villa, die eher einem Palast ähnelte mit den vielen Räumen, Fluren und Treppen. Nun ja wenigstens würde er so sich mal den Palast etwas ansehen und sich vielleicht hier mal auskennen. Den Raum den er suchte, musste im Keller sein, also versuchte er nach unten zu kommen. Als ob er den Raum riechen konnte, lief er Zielstrebig die Treppen hinunter, die jedoch ziemlich düster wirkten. Gedämmte Lichter hinter geschmackvoll verzierten Lampen schmückten die Wänden, und ließen gedämmtes Licht die Flure erleuchten.

Was war nur los mit ihm? Warum machte er sich nicht jetzt einfach so aus dem Staub?

Eigentlich wäre das völlig sinnlos gewesen, denn Crocodile würde zu unfairen Mitteln greifen und seinen "Freunden" etwas antun. Er betrachtete das Ding um sein Handgelenk, es blinkte immer noch grün auf.

Und wenn Ruffy da rein gezogen wird, könnte er es sich nie verzeihen. Nicht nach dem er sie schon auf dem Gewissen hatte.

Zorro blieb abrupt stehen, sah zur Tür die sich vor ihm befand, auf.

Vino stand da in großen Buchstaben drauf.

Seine Hand umschlang den Türknauf, drückte die Tür auf und nun befand er sich in einem Weinkeller den sich jeder Weinkenner nur erträumen hätte können. Weine geordnet in Regalen, Sake genauso gelagert, dass er den optimalen Geschmack erhalten kann, Whiskey, Wodka und Snaps lagen in gekühlten Schränken.

Okay, doch kein Weinkeller. EIn Lager für alle alkoholischen Getränke die sich ein Gaumen nur hätte wünschen können.

Doch dies interessierte Zorro nicht. Im Moment nicht...

Er musste jetzt einfach nur etwas kaltes seine Kehle hinunterspülen, versuchen seine Sinne zu benebeln - was bei ihm ziemlich schwer sein dürfte, denn er vertrug schon weitaus mehr als ein Erwachsener der regelmäßig trank- damit er diesen Traum und die letzten Tage irgendwie auf die Reihe bekam und vergessen konnte. Zielsträbig zum Wodka greifend, ließ er kurzerhand danach seine müden Beine langsam zu Boden gleiten.

Wieso war es damals nur soweit gekommen? Ob Sensei ihm jemals vergeben würde? Ob sein Sensei ihm jemals vergeben könnte? Wohl kaum...

Nein, daran durfte er gar nicht denken. Nein. Nein. Nein. Nein.

Nicht hier und nicht jetzt! Und der kleine blonde Junge mit der etwas komisch geformten Augenbraue und mit den tiefen blauen Augen...Wie es dem wohl geht? Er hat so hilflos ausgeschaut und dann so eine Scheiße mit ihm abgezogen! Er musste alles geplant haben oder? Damit er von hier fliehen konnte und zu seinem Lover Gustavo kam? Irgendwie kam Zorro darauf nicht klar.

Etwas stimmte da nicht.

Irgendetwas war an der Sache faul...
 

Hör einmal bitte auf zu denken! Das hast du noch nie getan und wirst es auch nie! Zorro ohrfeigte sich innerlich und nahm einen weiteren kräftigen Schluck aus seiner Wodkaflasche, die beim zweiten Schluck nur noch halb voll war. Warum fängt er jetzt an sich um andere zu Sorgen, die er nicht mal einen Tag kannte...

Innerlich hatte er sich wieder geohrfeigt, wäre am liebsten im Ring um auf andere Gedanken zu kommen. Diese Bandagen um seinen Korpus nervten ihn unheimlich, sahen scheiße aus und wurden kurzerhand abgenommen, was nicht schmerzlos verging. Die Fäden der Nähte, klebten durch das vertrocknete Blut an den Bandagen, ließen Zorro kurz aufzischen, als er mit einer schnellen Bewegung den Rest der Bandagen entfernte.
 

Kurz betrachtete er seinen genähten Oberkörper, und kam zu dem Entschluss, dass es eine scheiß große Narbe geben wird....

Dies würde ihm immer daran erinnern wenn er zu schlagen hatte, dass er noch gewaltig trainieren muss damit er sein Ziel erreicht, und wenn er an Halloween doch als Zombie gehen würde müsste er es schaffen hier heil rauszukommen.

Aber zuerst muss er hier weg kommen, diese Kringelbraue von Gustavo kidnappen und hier her bringen. Dann wäre er frei.

So war der Deal und so wird es auch enden. Er stand auf, nahm sich noch zwei Flaschen auf Reserve mit, verließ schwiegend den Raum. Als er vor der Tür stand musste er sich neu orientieren. Wo war er noch mal hergekommen? Irgendwie sah alles gleich aus, wie immer, und sein Instinkt sagte ihm nach links zu gehen. Die Treppe müsste sicher in der Richtung liegen; so trat er seine Marsch an und landete da wo er mit am wenigsten gerechnet hatte.

Er stand vor einer großen Stahltür, schob diese auf und erblickte den Traum aller Männerherzen. Motorräder, schicke Flitzer und Waffen, alles im überfluss und dazu noch das Neuste vom Neusten. Zorros HErz machte einen Satz. Die Motorräder, die Autos, die man als kleines Kind sich immer gwünscht hat, von denen man Posters im Zimmer hängen hatte - vorraus gessetzt man hatte ein Zimmer und das nötige Kleingeld dafür - standen griff beireit da und warteten sicher darauf benutzt zu werden.
 

Die Tür laut zuknallend betrat er vorsichtig den Raum und blieb vor einer Schwarzen Buell 1000 stehen. Der schwarze Lack, die Karoessarie, der Auspuff und der Motor hatten es ihm angetan, und luden wahrlich ein eine kleine Spirtztour zu unternehmen, doch noch mehr wurde seine Aufmerksamkeit von den Waffen in den Bann gezogen. Hinter einer Glasvitrine erblickte er etwas was ihn wie magisch in den Bann zog. Er trat der Vitrine näher, seine Hände berührten das Glas, was ihn von dem wahren Schatz dieses Hauses trennte. Das Katana dass ihm am meisten in den Bann zog, hatte eine cremefarbene Scheide, einen golden Saum und einen etwas helleren cremefarbenen geflochtenen Griff mit etwas dunkleren grauen Karos drauf. Es hing wagerecht zwischen einem schwarzen Katana, welches eine unheimliche, verfluchte Wirkung auf ihn hatte und einem welches beruhigend und sanft auf ihn wirkte.
 

Doch dieses Katana in der Mitte kannte er.

Es war das eine und kein anderes gewesen. Diese Katana hatte er als Kind einmal gesehen, in den Händen gehalten und sah immer mit an wie Stolz SIE es getragen hatte. Diese Schwerter weckten noch mehr die Erinnerungen an sie, führten zu mehr Schmerzen in seiner Brust, doch seinen Blick von solchen Schätzen konnte er nicht abwenden. Automatisch griff er nach dem Anhänger der um seinem Hals hing, öffnete ihn und blickte auf das Bild des Mädchens.

Er schloss seine Augen, seufzte ,klappte den Anhänger wieder zu und wollte nur noch vergessen.
 

Alles.
 

Alles was er erlebt hatte, wusste und fühlte, wenn er fühlte. Manchmal hatte er echt das Gefühl nicht zu Leben, nur wenn er beim Training Schmerzen spürte wurde ihm klar, dass er noch lebte und nicht Tod sei. Aber meist kam er sich Tod oder Leer vor, auch wenn Menschen da waren die sich um ihn sorgten, wobei sie doch mehr auf Ablehnung bei ihm stießen.
 

Er öffnete zögernd die Vitrine, nahm das mittlere Katana heraus, hielt es sanft in der Hand, umschloss sachte den Lederartigen Griff, wiegte es sanft hin und her und es machte den Anschein, als hätte die Klinge eine Seele. Ein wohliges, warmes Gefühl durchzog seinen Körper, wie schon lange nicht mehr und ließ ihn einen Moment an nichts denken, nur diese unbekannte wohltuende Wärme spüren.

Reine Leere herrschte zum ersten Mal wieder in seinem Kopf und er fühlte sich leicht, als ob er im schweben würde. Doch ein Klackern riss ihn aus seiner Trance. Die Klinge wieder in die Saya steckend blickte er sich um. Nichts war zu sehen. Muss nur einer der Wachen sein die ihre nächtlichen Rundgänge machten. Zum Glück hatte er die Tür hinter sich wieder verschlossen, sodass sie ihn sicher nicht finden würden.
 

Und was sollte er jetzt machen? Das Motorrad reizte ihn sehr, es sprach zu ihm, flüsterte verführerisch ihm etwas zu und zeigte sich von seiner besten Seite. Zorro zögerte zuerst. Nein er darf nicht...Wenn er hier weg fährt dann wird was schlimmes passieren...
 

Doch das Motorrad hörte nicht auf.

Ach Scheiße verdammt!
 

Er suchte nach Motorradsachen, fand in den anderen Schränken eine schwarze enganliegende Lederkombi, schwarze Lederstiefel und einen schwarzen Helm.

Wie für ihn geschaffen...
 

Seine Jacke hatte an den Ärmeln jeweils einen dunkelroten Streifen die von den Schulten bis zum Ärmellende verliefen. Die Kombi war eigentlich genau sein Geschmack und Nachts würde Schwarz nicht so auffallen. Ein Shirt hatte er nicht gefunden, doch dass war sein kleinstes Problem. Sein größeres war, dass er kurz davor stand eine Dummheit zu begehen.

Aber wenn er ihn suchen geht...aber wo fängt er nur an?

Klar hatte er die zettel sich durchgelesen, sich die Adresse gemerkt, hatte aber keinen Plan wie er dort hinkommen sollte. Irgndwo an der Küste müsste es sein, so wie es dem Anschein der kArte machte. Und da kam nur eine in Frage.
 

Er verließ leise, samt Maschine und Katana auf dem Rücken geschnallt den Keller Raum durch einen Ausgang, der wie ein Geheimeingang wirkte. Die Maschine hatte einen wundervollen Sound in seinen Ohren, als er diese betätigte und sie in die Kurven wiegte.

Wo er gelernt hatte ein Motorrad zu fahren?

Er hatte schon immer ein Fabel dafür sich in Scheiße reinzureiten, die andauerte und schließlich doch irgendwie überwunden wurde, und so geschah eins nach dem anderen, bis er Ruffy in der Highschool traf und ruhiger wurde, doch dies hielt nicht lange an und irgendwie wusste er nicht wirklich wohin mit sich selber, nach dem was geschehen war. Eigentlich war er bis zu seinem 20. Lebensjahr vom Stra§enverkehr gesperrt. Durfte weder Auto noch Motorrad fahren, geschweige denn mit einem gesehen werden. Aber dies juckte ihm nicht mal am Allerwertesten. Wie so gut fast alles. Dennoch nagte einiges in seinem Kopf und er blieb mit der Karre stehe.
 

Wie kam er nur darauf heute Nacht nach dieser Kringelbraue zu suchen, wenn er noch nicht einmal genau weiß wo dieser hingebracht wurde?

Verärgert nahm Zorro den Helm, samt die Sturmhaube ab und blickte in die Sterne. Es hatte aufgehört zu Regnen, die Luft war noch sehr feucht und frisch und tat in seine Lungen gut.

Also dass seine Acttionen James Bond Style ablaufen sollten wäre zu schön umwahr zu sein, denn zwischen den beiden gab es einen kleinen feinen Unterschied.

Er war nicht James Bond, Agent 007, ein Profiagent, ein Womanizer (okay das vielleicht schon eher), und er war verdammtnoch nicht einmal so redegewandt wie Bond.

Okay, das waren wohl meherer feine Unterschiede...
 

Wie Hirnlos er doch war, sich Hals über Kopf da rein zu stürzen, aber er wollte nur so schnell wie möglich seine Abmachung verwirklichen und da weg. Verträumt blickte er hinab zur Karre, streifte mit seinem Blick sein handgelenk und sah, dass es aufleuchtete.
 

"Sir Crocodile!", sagte einer der Wachen besorgt. "Die neue Ware ist weg, sowie das Wadoo-Ichii-Mochii und die schwarze Buell von ihnen. Sollen wir ihm hinterher und wieder einfangen oder mit der Polizei uns in Verbindung setzten, dass sie ihm in Gewahrsam nehmen sollen, falls sie ihm begegnen? Dank dem Peilsender lässt sich leicht heraus finden wo er sich befindet."
 

Sir Crocodile saß überlegend auf seinem Sessel hinter seinem Schreibtisch und genoss seelenruhig seine Zigarre. Der Qualm schlang sich langsam durch die Luft und ein Grinsen legte sich auf die rauen Züge des Mannes der alles und jeden Kontrollieren konnte. "Nein.", kam es entschlossen aus seinem Mund. "Der wird nicht abhauen. Er weiß genau was auf dem Spiel steh..."
 

Die Wache sah ihn irritiert an, doch fragte nicht nach, verabschiedete sich mit einer Verneigung von seinem Chef und ging zurück auf seinem Posten. Crocodile drehte sich mit seinem Sessel, sodass er die ganze Stadt erblicken konnte.

Wie schön es doch war so eine Stadt zu kontrollieren, überall seine Marionetten zu haben und zugleich zu wissen wie unantastbar man war. Doch nur einer machte ihm Konkurrenz, versuchte sein ganzes selbsterbautes Imperium an sich zu reißen und ihn von seinem Posten zu stoßen. Jeder wusste was es heißt, wenn man sich mit Crocodile anlegt, sogar dieser jemand wusste es sehr genau. Und diesen Jemand würde er zerstören, in den Boden stampfen und vollkommen vernichten bis nichts mehr von diesem Jemand, nichts mehr als ein Staubkorn übrig blieb.

Ein leises Lachen durchflutete das Büro und verschwand in der Schwarzen Dunkelheit.
 

Die Dunkelheit nutze er zu seinem Vorteil. Leise mit etwas abstand und ohne Licht fuhr der Motorradfahrer einer verdächtigen Limousine hinterher, durch einige Straßen, Gassen durch wohlhabende Viertel bis sie schließlich vor einer bombaschtischen Residenz anhielten.

Das Fahrerfenster fuhr runter, etwas wurde in eine Freisprechanlage gesprochen, die Pforten öffneten sich und ließen die Limousine passieren. Der Motorradfahrer bleib jedoch noch außerhalb der Mauern, welche die Residenz umgaben und nur einen Teil des - in seinen Augen - Palastes freigaben. Wenn er sich nicht täuscht war das dieselbe Limousine gewesen die ihn einst zu Sir Crocodile gebracht hat. Das Nummernschild war ihm sehr vertraut. So was konnte er sich gut merken, sowie ihm auch die ganzen Naturwissenschaftlichen Fächern leicht fielen doch er war nur zu faul etwas zu tun.

Und er war Nahe der Küste, die mit steilen Abhängen und Kliffen geprägt worden war.

Wie sollte er jetzt nur vorgehen?
 

Eine Zigarette im Mund und in die Sterne blickend stand der zierliche blonde Junge auf der Terrasse die er seit Anbruch des Tages nicht mehr verlassen hatte.

Auf einem kleinem Tisch stand exquisites Essen, welches er nicht einmal nur angesehen hatte. Wie sehr er doch diesen Fraß hier hasste! Er würde lieber selber für sich kochen und nicht so was essen wovon die Hälfte im Biomüll landete. Was für eine Verschwendung von Lebensmitteln! Auch wenn es bei ihm nie an Essen gemangelt hatte, so hatte man ihm beigebracht nichts zu verschwenden.
 

Sein Kopf war voller Gedanken, die wie eine Horde wildgewordener Meerschweinchen hin und her sausten und ihn nicht in Ruhe ließen. Warum musste es nur soweit kommen? Warum hat er nicht auf sie gehört? Wie er gewarnt wurde? Wäre er doch nur damals abgehauen!

Aber früher oder später hätten sie ihm bestimmt gefunden...
 

Er schüttelte seinen Kopf, versuchte die Gedanken los zu werden und schaffte dies als ihm jemand Gesellschaft leistete. "Was wollt ihr?" die Worte verließen schneller als gedacht seinen Mund. "Oh Gustavo...Ich dachte es wären die Wachen...", entschuldigte er, wurde still und genoss Geschmack des Nikotins seiner Zigarette. "Wie war dein Tag?", fragte er schließlich als er spürte, dass Gustavo reden wollte.

"Geht, aber du klingst ja nicht sehr erfreut mich zu sehen...Gib dir mal etwas mehr Mühe..." Er fasste Sanjis Schulter sanft an und drehte ihn zu sich um.

"Was ist passiert?", fragte Sanji etwas mürrisch, während er sich versuchte unbemerkt aus dem Griff um seine Taile zu befreien, doch er scheiterte denn Gustavo hatte ihn wieder fest im Griff. "Einiges...Aber du könntest mir helfen, dass mein Tag besser endet als geplant...", sagte Gustavo, und hauchte Sanji einen Kuss ins Ohr.
 

Nein bitte nicht schon wieder!, schoss es diesem durch seinen schönen Kopf.

Wie sehr würde er doch einmal es aus Liebe tun und nicht weil er es muss!

Gustavo öffnete langsam Sanjis Hemd, ertastet mit seiner großen Hand dessen zierlichen athletischen Körper. Die andere hielt Sanji Kopf, damit Gustavo ihm einen Kuss geben konnte. Langsam fuhr die Hand an seinem Körper runter und Gustavo drückte mit einen seiner Beine die von Sanji auseinander.
 

Wie konnte man nur so geil sein? Sanji ekelte sich immer mehr vor Gustavo und vor sich selber. Er will nicht mehr. Bitte nicht die Hand da unten! Nimm sie da weg! Doch er hielt den Mund, brachte nur ein leichtes Stöhnen heraus, welches sich in den Ohren seines neuen Chefs wie ein Lustschrei anhören musste und zu noch mehr ermutigte.

Aber diesmal stand das Glück auf Sanjis Seite.

Ein Ohrenbetäubender Lärm hallte durch die Gänge, welches Gustavo veranlasste sich von Sanji abzuwenden und fluchend ins Haus zu kehren. Ein Hoch auf die gute alte Alarmanlage, welche zugleich sein Käfig besiegelte, denn eine Flucht war bei dieser empfindlichen Anlage unmöglich. Sanji sank immer noch geschockt zu Boden und wünschte sich jeden Moment zu streben. Bitte! So schnell wie es geht! Genauso wie seine Familie! Aber sie hatten einen schnellen Tod...und er...
 

Er starb langsam, qualvoll und erniedrigend.
 

Ein Knacken ertönte aus der Dunkelheit und er sah einen Schatten hinter einem Baum. Dieser wirkte wie ein Monster, dass nur auf seine Beute gewartet hatte bis es ihn bemerkte und es für jede Flucht zu spät war. Etwas Silbernes blendete seine Augen, als er sich erhob und merkte wie der unheimliche Schatten auf ihn zukam. Die Präsenz des Schatten war Sanji nicht geheuer aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Er betrachtete den silbernen Funken, welcher sich als Katana herausstellte - was der Schatten in der Hand hielt- eins an dessen Klinge frisches Blut tropfte und eine dünne Spur hinterließ. Als der Schatten nun ein Stück die Terrasse betrat, erkannte Sanji den Umriss deutlicher und vor ihm befand sich nun ein großgewachsener schwarz gekleideter und behelmter Mann. Er musste leicht nach oben blicken um ins Visier zu schauen doch etwas erkennen konnte er nicht. Nichts war da.
 

Der Mann vor ihm war in seinen Augen Gesichtslos und ziemlich furchteinlösend, aber nicht desto trotz spürte Sanji keine richtige Furcht, musste aber daran denken wie dumm es war - genau hier - eingebrochen zu sein. Lebend würde der Fremde nicht rauskommen, schon gar nicht wenn Gustavo die Bestien losließ. Auch wenn er noch so bedrohlich und stark wirkte, spürte Sanji nicht die Angst mit der er erst gerechnet hatte. Irgendwas war anders...Aber nur was?

Der Schatten richtete langsam sein Katana auf Sanji, welcher schon die Kälte der Klinge spüren konnte. Er roch das frische Blut der, der dieser Klinge zum Opfer gefallen waren. Dem Blonden blieb beinahe der Atem stehen als der Schatten die Klinge erhob.

Er wird doch nicht etwa...

Sanji versuchte einige Schritte rückwärts zu machen, doch seine Beine waren wie angewachsen. Der Mann wird doch nicht etwa... Doch es sah so aus. In Sanji bebte eine Angst, doch auch zugleich wurde ihm ein Wunsch erfüllt. Dieser Mann würde ihn einen unwissenden Gefallen tun, er würde ihm Erlösung schenken, die Erlösung nach der er sich schon all die Jahre sehnte. Sein innerlicher Wunsch ließ sein verwirrtes und leicht ängstliches Gesicht, eine lächelnde Miene annehmen. Endlich würde er frei sein.

Dank der Hand dieses Mannes, die ihm den Tod schenken würde.

Das Katana blitze kurz im Mondlicht auf, ehe es gesenkt wurde.
 

Wutentbrannt lief Gustavo in sein Büro und ließ die Männer ihre Arbeit machen. Wie konnte nur jemand sein Sicherheitssystem überlisten. Hastig wurden seine Computer aus seinem Tisch hochgefahren die sogleich die Sicht der überwachungskameras anzeigten. Die ersten beide zeigten den Hintereingang, die anderen die seitlichen Eingänge und der Letzte den Vordereingang. Er ließ alle die letzten paar Minuten wiederholen und suchte nach dem Täter.

"Max!", sprach er durch sein Aperrat und erhielt sogleich eine Antwort. "Ich will diesen Mistkerl sofort vor meinen Füßen haben!"

"Yes, Sir!", kam es akzentvoll und sehr gehetzt zurück. "Sir wir..."

Doch Gustavo würgte ihn ab, als er etwas verdächtiges auf dem Bildschirm sah. Dieser Jemand war bewaffnet, hatte unübersehbare Erfahrung in Kampfkünste, und wie er die schwer bewaffneten Wachen einfach so in die Knie zwang, passte Gustavo überhaupt nicht in den Kragen.

Und dann noch diesen Anzug, der kam ihn mehr als bekannt vor. Aber sicher war er sich nicht, und was wollte ein Einbrecher von ihm? Geld? Juwelen? Drogen? Arbeit?

Alles wovon Gustavo nur mehr als genug besaß, aber abgeben würde er nichts. Er würde ihm den Tod freiwillig schenken. Das war das einzige wozu er bereit war.

"Max!"

"Ja?"

"Und seien sie vorsichtig der Einbrecher ist bewaffnet!"
 

Sanji öffnete langsam die Augen. Er fühlte sich noch so zu lebendig, spürte wie die nächtliche Kälte sich durch seine Kleider fraß, schmeckte das Nikotin seiner Zigarette und spürte wie Luft durch seine Lungen floss. Zu lebendig als dass er Tod sei.

Der Mann vor ihn hatte ihm nicht mal ein Haar gekrümmt. Das Katana steckte in der Scheide, welche sich auf seinen Rücken befand, und strahlte immer noch etwas bedrohliches aus, doch zugleich hatte es eine zahme Wirkung auf Sanji und fesselte ihn sofort.

"Kringelbraue!", sagte die gedämmte Stimme unter dem Helm. "Du kommst mit!"

Verwirrung herrschte in Sanjis Kopf. Was hatte der Mann gerade zu ihm gesagt? Er kommt mit? Wo hin? Und wieso? Was hatte er jetzt schon wieder angestellt? Alles was er dies letzten Tage getan hat, wollte er nur vergessen und es betraf keinem außer ihm selber. Seine Füße bewegten sich langsam Rückwärts.

Nein, mit diesem Mann würde er nicht mitkommen, aber etwas in ihm sagte genau das Gegenteil.
 

"Hörst du schlecht?", mahnte der Mann, ergriff grob Sanjis Handgelenk und zog ihn mit sich von der Terrasse in die Dunkelheit. Gerade noch rechtzeitig, bevor diese von Wachen gestürmt und durchsucht wurde. Der Fremde hielt Sanji den Mund zu, hatte sich samt den Blonden Engel, hinter einigen Büschen versteckt.

Sanji versuchte sich zu wehren, doch gegen die Kraft des Mannes kam er nicht an.

Gott war der stark!
 

Aber Sanji war alles andere als schwach. Er hatte viel Kraft in seinen langen, schönen Beinen und wusste diese auch genau einzusetzen, doch meist wurde er hinterhältig überlistet und niedergeschlagen. Was wollte der Mann nur von ihm?

Der Fremde presste seine Hand noch fester auf Sanji Mund, um jedes Geräusch welches Sanji bereit war von sich zu geben, zu dämmen. Die freie Hand wanderte langsam zu dem Katana. Sanji schüttele - versuchte es zumindest - seinen Kopf, was den anderen Mann davon abhielt es zu ziehen. Dieser neigte fragend seinen Kopf, doch schenkte schnell wieder den Wachen seine Aufmerksamkeit, die nun mit Hunden nach ihnen suchten. Scheiße, schoss es dem Fremden durch den Kopf.

Die Hunde würden ihn riechen! Jetzt musste er schnell weg hier, samt Beute! Er verschwand wie ein Schatten durch die Büsche, in der Hoffnung irgendwo einen Ausgang zu finden, doch dank seines genialen Orientierungssinns hatten sie sich schnell verlaufen.
 

Nun endlich schaffte Sanji es sich von dem an loszureißen, in dem Moment wo er unachtsam war und nach Orientierung suchte. Er versetzte ihm einige böse Tritte die ihm zu Fall brachten. "Ich...kann nicht mitkommen...", sagte er unter schnellem Atem und wischte sich einige Schweißperlen von der Stirn. Der Fremde stand schon wieder - schien nicht mal einen Kratzer abbekommen zu haben, dank seines Helmes- und wirkte nicht sehr erfreut. Am Kragen packend hob er den etwas kleineren Sanji und riss sich den Helm vom Kopf.

"Ich glaub ich hör wohl schlecht du kleine Schwuchtel!", brüllte er ihn, unter seiner Sturmhaube hervor, an.

"Halt die Klappe und find dich damit ab!"
 

Der Blick des Blonden war wie versteinert. Sanji wurde wütend. Sehr wütend. Ein unerwarteter Tritt sollte den Fremden treffen, doch dieser hielt ihn mit einer Hand fest und dessen Blick versicherte Sanji, dass dieser keine Change hatte egal was er versuchen würde.
 

"Lass...mich...los!", sagte der Blonde mit wütender Stimme. Er würde bestimmt nicht mit dem Fremden mitgehen, nie im Leben!

"Nie im Leben!", sagte der Vermumte und zog den Blonden noch näher an sich. "Du bist der Grund warum ich hier bin!"

Die Miene des Blonden verlor an jeglichen Ausdruck.
 

Was hatte er eben hier gesagt? Er war nur wegen ihm hier? Aber wieso?

Wer war das unter dem Helm nur? Wer konnte nur seinetwegen sich in solche Gefahren bringen? In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken, Geschehnisse der letzte Tagen und die Personen denen er begegnet war. Könnte es sein, dass es ER war, der seinetwegen hier her gekommen war?

Nein unmöglich.

Crocodile würde so was nie im Leben zulassen, und schon gar nicht bei einem Neuling.

Es konnte aber kein anderer sein, wenn er von der körperlichen Stärke ausgehen würde. Wer war nur unter dem Helm versteckt?

Der Fremde ließ den jungen Blonden zu Boden sinken, schien wieder seine Selbstbeherrschung erlangt zu haben und sah sich um während er sich wieder den Helm aufsetzte.
 

Schnell packte er Sanji um die Taille und verschwand mit ihm in den nächstbesten Raum der da war. Er schloss leise die Tür, sah sich in den Raum um und zeigte Sanji mit seinen Gesten ja keinen Mucks zu machen, sonst würde es Folgen geben. Sanji wusste nicht ganz wie ihm geschah. Jemand war gekommen um ihn zu retten Um ihn - Abschaum, der keinem wirklich mehr ins Gesicht sehen konnte - zu retten! Das muss wohl ein schlechter Scherz sein, und wenn nicht würde er bestimmt wieder ins nächste Verderben stürzen.
 

Der Maskierte schlich zum Fenster und blickte hinaus. Verdammt, überall waren schwer bewaffnete Wachen mit Spürhunden! Und sie...sie waren von der Terrasse in den dritten Stock gelandet...

So hatten sie sicher keine Chance hier raus zu kommen! Er blickte sich zum Blonden um. Dieser hatte sich - wie befohlen - hinter einem Sessel versteckt, sodass niemand der reinkam ihn sehen konnte.
 

Einige Wachen liefen den Flur entlang, hinter einem Spürhund her, welcher eine heiße Fährte aufgenommen hatte. Sie stürmten in jedes Zimmer, durchsuchten diese, doch schließlich war nur noch ein Zimmer in diesem Flur übrig.
 

Der Fremde setzte sich zu den Blonden, und horchte auf. Da waren Schritte im Flur zu hören, laute Stimmen und ein leises Knurren. Verdammt! Jetzt musste er doch weiter gehen als er befürchtet hatte! Sanji zitterte leicht und sah den schwarzen Helm an. Wer war das?

Diese Frage fuhr Bahnen wie ein Teufelskreis in seinem Kopf, sorgte für den Drang, dem Fremden den Helm von Kopf zu reißen und diesen Idioten anzuschreien, was so eine bescheuerte Aktion sollte! Wenn er James Bond spielen möchte, dann sollte er Schauspieler werden, aber doch nicht so eine Aktion starten!

"Du Arsch! Was denkst du dir dabei..."

Der Fremde drückte ihm wieder die groß Hand auf dessen Mund, wodurch man nur noch ein Murmeln hören konnte. Sanji gefiel das gar nicht, versuchte sich von seiner Hand zu lösen, wurde jedoch nur noch näher an den Fremden herangezogen, der alle Mühe hatte Sanji ruhig zu stellen, dabei drückte er eher unfreiwillig den Schmächtigen an sich damit er nicht auf eine dumme Idee kam.

Sanji spürte dessen Körper, die Wärme des Fremden und hatte das Gefühl diese Brust und diesen Körper schon einmal gespürt zu haben. Doch unter der Lederjacke war etwas hartes - nicht der muskulöse Kšrper des Verrückten - nein, etwas rundliches Hartes.
 

Er konnte es genau an seinem Rücken fühlen. Ist das eine Kette die er da spürte oder irgendein anderer Schmuck? Umdrehen in den Armen des Fremden war unmöglich, so sehr er es auch versuchte. Das einzige was er erreichen konnte war das der Fremde - mehr oder weniger freiwillig - ihn immer fester in seinem Griff hatte, sodass Sanji noch intensiver den Körper des anderen spüren und dessen Geruch wahrnehmen konnte.

Der Geruch stieg in seine Nase, umschlang ihn und umhüllte ihn ganz. Ein warmer, eindringlicher Geruch. Es weckte in dem Blonden Erinnerungen an die Wiese -auf der er als kleines Kind einst gespielt hatte - nach einem heftigen Regen. Wie sich die Gräser in Wind bewegten, wie ein grünes Meer die nach dem Sturm ihre Hälse der Sonne entgegen streckten um ja einen Sonnenstrahl abzubekommen. Doch es war lang her als er das letzte mal sich nach draußen begeben hatte um sich diesen Duft genau einzupräen. Der Duft einer frischen gereinigten Welt, welchen er so genossen hat und zugleich roch er eine angenehme Note, die etwas herb wirkte. Herb und angenehm mänlich zugleich...
 

Irgendwie hatte dieser Geruch etwas beruhigendes auf den Gebkidnappend. Seine Gedanken verlangsamten sich, seine Köper entspannte sich wieder und konnte das Atmen des Fremden spüren. Wie sich dessen Brustkorb anhob und sank, ganz ruhig und entspannt. Der Fremde nahm wahr, wie sich der kleine Quälgeist entspannte, woran es lag war ihm eigentlich egal, doch was ihm nicht egal war, dass die Schritte draußen im Flur immer deutlicher wahrzunehmen waren und der Fremde spürte, dass es ihnen an den Kragen gehen würde, wenn er nicht was unternimmt.

Kaum dachte der Helmträger, der Junge hätte sich beruhigt, biss dieser ihm durch seinen Handschuh in seine Hand. Der Fremde schrie auf, stieß reflexartig den Blonden von sich.
 

Zugleich hätte er sich Ohrfeigen können.

Nun wussten sie definitiv wo sie sich versteckten. Schöne Scheiße aber auch!! Am liebsten hätte er den kleinen Windelweich geprügelt, doch er hielt sich am Riemen und zum Glück hatte er seinen Helm aufgehabt, sonnst hätte der Blonde wahrscheinlich gesehen wie er seine Miene entglitten war.

Die Wachen höten einen Schrei aus dem letzten Zimmer, ließen alles steh und liegen, rannten mit gezogenen Waffen zur Tür und traten diese mit ganzer Wucht ein. Selbst der heiße Hund fletschte die Zähne, und sprang durch die Männer hindurch um das Objekt seiner Begierde zu ergattern. Doch alle blickten in die leere des Raumes. Nichts war da außer zwei Sessel, ein kleiner Tisch und ein Schrank, vollgestellt mit Porzellan. Sie mussten sich geirrt haben, oder doch nicht?
 

Sie blickten auf das geöffnete Fenster, durch das ein pfeifender Wind zog und die Gardinen tanzen ließen. "Sir!", meldete einer der Wachen durch sein Mirko. "Wir ha-" Doch ehe er zuende sprechen konnte, fiel die Tür langsam ins Schloss. Alle drehten sich um, doch schraken auf, als die ein Jaulen hörten. Irritiert blickten sie sich um und sahen den Spürhund am Boden liegen. Doch der Täter war nicht zu sehen. "Scheiße Mann!", entfuhr es einem der Wachen doch endete reglos am Boden. Die anderen drehte sich um und blickten einen schwarz Maskierten ins Gesicht. Das Katana war zwar gezückt, doch Blut klebte nicht daran. Die Männer zögerten nicht lange, griffen den Maskierten an, der deutlich in der Unterzahl war.

Sanji stand vor der Tür und hörte nur dumpfe Geräusche aus dem Zimmer kommen. Das gibt es doch nicht. Dieser Spinner wollte wirklich alle Wachen - schwer bewaffnete Wachen - alleine fertig machen. Kaum hatte er diesen Gedanken gefasst hörte er die bekannte Stimme kurz aufschreien. Das konnte er nicht zulassen.

Er musste dass alles hier beenden. Dem Einbrecher sagen, dass er nicht mit ihm kommen kann, dass es nicht geht, dass er dann nur noch mehr Ärger am Hals haben würde!
 

Die Tür öffnete sich langsam quietschend, und das Licht vom Flur konnte den dunklen Raum etwas durchfluten. Doch was Sanjis Augen sahen, waren zu viel fü ihn. Blutspritzer und Blutlachen zierten nun die Licht befluteten Stellen. Doch was Sanji nicht sah war dass, was hinter ihm geschah, aber er spürte es, dass er nicht mehr alleine war. Ein Arm legte sich um seine schmale Schulter, zog ihn an einen großgewachsenen Körper heran und sprach ihn etwas mit vertrauter Stimme ins Ohr. Sanji fühlte sich ertappt, obwohl er nichts wirkliches getan hatte und zugleich merkte er, dass er eine Chance hatte entkommen lassen von hier zu fliehen.

Es war Gustavo der sein Eigentum nun wieder in der Händen hielt, und denselben Anblick wie Sanji teilte, doch hinter ihm stand ein Leibwächter, namens Max. Ein großer Schrank, lädierte Nase und blaue Flecken im Gesicht. Diese hatte der Schrank dem Mooskopf zu verdanken.

"Komm raus...Ò" sagte Gustavo mit leicht gereizter Stimme, woraufhin ein schwarz gekleideter Mann aus dem Schatten trat. Sein Katana glänzte im Licht, hinterließ eine dünne Blutspur, welche Muster aus dessen Klinge hinterließen.

Sanji war entsetzt.

Dieser Kerl spinnt doch vollkommen! Wusste er nicht mit wem er es zu tun hatte! Es war Gustavo!

Der Gustavo!
 

Und Sanji würde für immer in dessen Gewalt bleiben wenn er nicht vorher ins Jenseits befördert wird. Und das war eigentlich Sanjis einziger Wunsch.

Doch diesen hatte dieser Fremde ihn nicht einmal erfŸült, sondern den Wachen die eigentlich bis zum Schluss zum ihr Leben gekämpft haben.
 

Der Fremde blickte in die schmierige Visage seines Peinigers, der ihm zu Sir Crocodile gebracht hatte. Den würde er sich auch noch vorknöpfen aber zuerst bräuchte er die Kringelbraue wieder. War wohl doch nicht so schlau gewesen den kleinen nach draußen zu schicken, doch wenn er sich den Raum anschaute, war er froh es doch getan zu haben, denn ansonsten wäre ein Karte in die Freiheit und somit in sein altes Leben weg gewesen. Aber seit wann war er bereit soweit für seine Freiheit zu gehen? Dass er töten konnte, hatte er verdrängt und komischerweise machte es ihm nichts aus.
 

Hatte dieser Kerl kein Gewissen?

Der Blonde konnte kaum seine Gedanken ordnen und spürte nur die schleichende angespannte Atmosphäre zwischen dem Maskierten und Gustavo, der ebenfalls ein Katana in der Hand hielt. Die wollen doch nicht etwa kämpfen? Das bringt doch nichts! Doch Sanjis Vermutung bestätigte sich als Gustavo einen kräftigen Schlag parierte und der Maskierte es schaffte Sanji aus den Armen des Mafiosos zu drücken. Dieser fiel unsanft zu Boden, und der Maskierte stellte sich demonstrativ vor seinem Zielobjekt.
 

Gustavo musste schmunzeln.
 

"Damit hätte sich die Frage geklärt was du hier wolltest..", sprach er gelassen und entledigte sich seinem Jackett. Er krempelte sich die weißen Ärmel bis zum Ellenbogen hoch, öffnete die ersten Knöpfe seines Hemdes und fuhr sich mit einer Hand durch seine nach hinten gekämmten dunkelblonden Haaren. Doch eine Antwort erhielt der Ältere nicht. "Dürfte man wenigstens erfahren wer du bist? Wenn ich dich schon ins Jenseits befördere, dann möchte ich auch deinen Namen kennen."

Doch auch diese Frage wurde ignoriert.
 

Der Jüngere der Kämpfer machte sich Kampfbereit und parierte diesmal die harten, kräftigen und präzisen Schläge des Mafiosos. Dieser war definitiv kein Laie, das sah man schon an der Körperhaltung und an dem Umgang mit dem Katana.

Aber auch der Eindringling war kein Anfänger, ganz im Gegenteil. Früher hatte er stundenlang mit ihr Kendo trainiert um sie eines Tage besiegen zu können, tat es hin und wieder, wenn er nicht beim Training war. Doch es war nicht so intensiv und er versuchte alles zu vergessen was er mit ihr in Verbindung bringen konnte.

Beide Kämpfer drängten sich in den kleinen Raum der zum größten Teil dunkel war. Sanji war auf seine Beine gekommen und stieß den Leibwächter Max von sich. Er sah zu wie sich die beiden einen erbarmungslosen Kampf lieferten.
 

Der Maskierte schien jedoch etwas zu Schwächeln, verlor für einen Moment die Balance, fing sich wieder und beim nächsten Versuch eine Attacke zu parieren entglitt ihm sein Katana. Es schepperte über den Boden, und der Jüngere musste zusehen ohne Schwert klar zu kommen, aber wiederholen würde er es sich schon. Er schwang sich in einer Flick-Flack artigen Bewegung nach hinten und ergriff dabei sein Katana und steckte es zurück in die Scheide. Mit Fäusten war er zumindest genauso gut, wenn nicht noch besser. Doch so schnell er seine Kampfposition einnahm, so schnell fielen ihm die Worte seines Coachs ein.
 

Verdammt! Warum gerade jetzt? Das war nicht der perfekte Zeitpunkt und das musste er nun auch spüren, als der Ältere ihm an der Brust traf und seine Lederjacke zerschnitt. Der Maskierte packte beide Hände des Mafiosos und gab ihm eine ordentliche Kopfnuss, sodass dieser nach hinten taumelte und sich erst wieder fangen musste. Es ging schnell weiter. Während die beiden keine Gnade walten ließen und versuchten den anderen jeweils in Grund und Boden zu treten, versuchte Sanji sich aus dem Staub zu machen. Er hoffte Max würde nicht so Aufmerksam sein als er sich langsam immer weiter von diesem entfernte und zur Flucht ansetzten wollte. Wie er sich da nur getäuscht hatte, dieser ergriff Blitzartig den schmächtigen Blonden und hielt ihn fest. So sehr sich dieser auch versuchte zu wehren, es blieb aussichtslos.

Dass seine Jacke jetzt zerschnitten war, störte dem Maskierten nicht weiter, er interessierte sich eher für sein Zielobjekt und wandte sich dem wieder zu. Doch dieser war nun in der Gewalt des Leibwächters, welcher dem Kleinem eine Knarre an den Kopf hielt. Verdammt!
 

Er setzte zum Angriff an.
 

Mr. Max konnte nicht so schnell gucken wie ihm geschah. Zorro, immer noch maskiert, schlug ihm zunächst flink die Waffe aus der Hand und darauf mitten ins Gesicht. Der Koloss eines Mannes schlug heftig zu Boden, ließ vom Kleinen ab und nahm nur noch Schmerzen wahr. Blut zierte nun den Handschuh des Einbrechers, das Gesicht des Leibwächters war ein weiteres mal ziemlich demoliert worden. Die Waffe schleuderte nur so über den Boden mitten in den dunklen Raum hinein.

Sanji saß mehr oder weniger aufrecht und sah hinauf zu seinem Retter. Wieder einmal wurde er gerettet. Wieder einmal von diesem Fremden.

Sanji kam sich so verdammt hilflos vor, wie sehr er sich doch schämte, dass dieser Mann ihn immer wieder rettete.

Verdammt! Kann dieser Mann nicht einfach verschwinden?! Auch wenn er ihn hier rausholen will, würden Gustavo und der Auftraggeber aneinander geraten und jeder wusste wie hässlich das werden könnte.

Der Eindringling blickte zur Kringelbraue hinunter. Dieser Wicht muss wohl ziemlich beliebt sein bei den Freiern, wenn Crocodile ihn schickt um diesen Jungen zu holen. Er müsste sich den kleinen Bengel nur schnappen und hier die Kurve kratzen, doch seinem Plan sollte einen Strich durch die Rechnung gemacht werden.
 

Sanji sah immer noch zu dem Fremden hoch, erblickte dessen große Gestalt und dessen Schatten. Oder etwa doch nicht?

Es war nicht sein Schatten hinter ihm. Es war Gustavo.

Sanji riss den Fremden zu Boden, welcher ihn zugleich schnappte und mit ihm üer den Boden rollte. Ein Katana schlug heftig auf den Boden auf, zerbarste ihn und ließ eine Staubwolke aufkommen, und hinterließ eine tiefe Kerbe im Boden.

Fest umschlungen hielt der Fremde den Blonden noch in den Armen, ehe er merkte dass sie nicht mehr alleine waren. Er richtete sich samt seinem Sanji auf und sah zu Gustavo hinüber, dieser hatte anscheinend nach Verstärkung gerufen. Sein Katana hatte er wieder in die Scheide zurück gesteckt und zielte nun mit der Waffe des Leibwächters auf Sanji Kopf. Eine Situation die dem Eindringling gar nicht gefiel.
 

Und sie missfiel ihm immer mehr als einige andere Wachen sich ihnen dazu gesellten und ihm deren Waffen an den Kopf hielten. Bereit zum Schießen, bereit zum Töten des Eindringlings. Gustavo schien genau alles geplant zu haben, dass der Fremde gegen ihn kämpfte, ihn aus der Reserve lockte und dass er erfahren würde worauf es dieser abgesehen hatte und nun würde er ihn töten; so dachte die Mehrheit zumindest. Sanji drückte sich von dem Fremden weg, weg von dessen Körper, dessen wohligen Geruch, den Sanji aus den Bahnen warf, immer wieder aufs neue. Nun stand er zwischen den beiden Fronten, zwischen Gut und Böse. Gut könnte man streichen...

"Das Bild gefällt mir schon fiel besser..", begann Gustavo und winkte Sanji zu sich. Dieser konnte sich jedoch nicht bewegen. Irgendwie schien sein Körper ihm nicht zu gehorchen, egal wie sehr es auch wollte oder auch nicht.

"Sanji! Mach keine Dummheiten!", ermahnte Gustavo sein Liebhaber. "Sonst wird es dich teuer zu stehen kommen!" Er richtete seine Waffe auf den Fremden. Sanji Miene entgleiste ihn etwas, doch er hoffte dass es Gustavo nicht bemerkte. Er darf den Fremden nicht töten, nicht nachdem er von ihm zweimal gerettet wurde. Aber wenn er nicht hier gewesen wäre hätte er ihn auch nicht retten müssen! So ein Trottel!

Was sollte er jetzt tun?
 

Eigentlich sollte es ihm egal sein, ob der Fremde stirbt, aber irgendwie schien Sanji ihm wichtig zu sein. So wichtig, dass dieser sein Leben auf Spiel setzte um den Blonden hier raus zu bekommen. Die Frage was zu tun sei, schwirrte in seinem Kopf nur so herum, machte den Blonden Kopf total verrückt. Leben oder Tod?

Beides stand hier ganz nah beieinander. Wofür würde er sich entscheiden?
 

Gustavo schien diesen Moment zu genießen, den Moment als Sanjis Schritte sich nicht in Richtung seines Retters bewegten, sondern in seine. Es war ein Hochgenuss des Sieges wie er Sanji an sich zog, dessen zierlichen Körper spürte und ihn noch mehr an sich drückte. Sanji spürte dessen Druck, roch dessen Körpergeruch und wünschte sich, dass der Fremde nicht gezögert hätte und ihn gleich erledigt hätte.
 

Der Fremde wollte sich auf die Männer zu bewegen, hielt inne in seiner Bewegung als Gustavo Sanji etwas an den Kopf hielt und unverschämt Siegessicher grinste.

"Gehst du wird er weiterleben! Bleibst du, wird ich ihm eine Kugel durch den Kopf jagen und dir gleich hinterher!"

Der Fremde rührte sich kein Stpck, blieb wie angewurzelt auf der Stelle stehen. Konnte man Gustavos Worten Glauben schenken?

Die Wachen drückten ihm immer fester die Mündungen deren Waffen an den Rücken und an den Kopf. Die machten wirklich ernst.
 

"Geh oder er stirbt!", wiederholte der Mafioso, diesmal in einem nicht so freundlichen Ton und entriegelte die Waffe, welche Sanji bedrohte. Gustavo würde wirklich ernst machen und den kleinen eine Kugel in den Kopf pusten. Dem Fremden blieb nichts anderes übrig als auf dessen Forderung einzugehen. Wenn er nur eine dumme Bewegung machen würde, würden Kugeln seinen Körper durchlöchern, Gustavo bemerkte die Forderung des Fremden und winkte seine Männer zu sich, doch diese hatten bei ihren Abgang immer noch auf dem Fremden gerichtet. "So ist es brav!"

Der Fremde konnte sich rückwärts Richtung Fenster bewegen, stieß mit seinem Hintern an die Fensterlehne.
 


 

"Erfolg?", fragte Crocodile den Mooskopf als er aus der Dusche kam. Dieser erschreckte sich und band sich reflexartig ein Handtuch um seine Hüften, was er nicht getan hätte wenn

er alleine gewesen wäre.

Er schüttelte nur den Kopf. "Wei§ er dass du unter meinen Auftrag ihn holen solltest?"

"Kann sein..." Zorro nahm ein Messer und versuchte sich die Kugel aus den Arm zu entfernen. "Dafür gibt es einen Arzt...", bemerkte Crocodile doch fand bei Zorro keine Aufmerksamkeit und stand auf. "Bieg die Sache wieder gerade...sonst kannst du deine Freiheit vergessen."

Die Tür knallte ins Schloss. Die Bleikugel plumpste samt einer kleinen Blutlache zu Boden und versaute den schönen Teppichboden. Das Messer hinterher.
 

Scheiße!
 

Seine Hände vergruben sich in seinen grünen Haaren. Die ganze Sache wuchs ihm über den Kopf. Deals hier, Albträume da, sich verkaufen, kaum Schlaf und dann noch das!

Eine gottverdammt Niederlage...

Was hatte er sich dabei gedacht? Dass er gleich beim ersten mal diesen Schnösel mitnehmen konnte?

Pff....träum weiter.
 

Warum rutscht er immer tiefer in die Scheiße rein? Egal was er macht, es geht nach hinten los...

Und jetzt konnte er nicht einmal den Blonden von Gustavo rausholen, ihn gegen seine Freiheit tauschen und von hier wegkommen!

Wieder würde ein Leben so enden, dass er daran beteiligt war.

"Scheiße!", brüllte er und schlug mit voller Wucht auf den kleinen Tisch, der unter dem Druck zerbrach.

Nicht noch einmal...
 

Nein nicht noch einmal wird er schuld an einen traurigen Schicksal sein!

Er wollte sich an seinen Anhänger fassen, das Bild von ihr sehen, sich wieder an die guten Zeiten erinnern, versuchen sich zu beruhigen und Mut zu tanken, doch zu seinem Entsetzten war dieser nicht da. Zorro hatte die Kette doch ständig bei sich, trug sie zu jeder Tageszeit, egal was er machte. Kid musste ihn ständig daran erinnern seine drei Ohrringe und die Kette abzunehmen bevor er den Ring betrat.
 

Doch jetzt...
 

Es war nicht mehr um seinen Hals.

Es war weg.
 


 

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Soso...

Unser Zorro mal etwas am Ende mit seinem Latein. Sorry, aber irgendwie liebe ich es ihn leiden zu lassen (*räusperräusper*), und ich habe keine ahnung wieso...^^
 

Bis zum nächsten Chapter :)
 

glg Hutzi

Can't pull away

Kapitel 10 Can't pull away
 

Alle Wachen waren damit beschäftigt etwas Brauchbares zu finden, Hunde liefen durch die Gärten, Wachen kontrollierten die Mauer und Eingänge, die Schäden wurden repariert und die Verwundeten wurden versorgt. Sämtliche Lichter im Anwesen von Gustavo waren an, außer das in seinem Büro.
 

In seinem großen Sessel, hinaus auf die Skyline blickend, saß jener, in seiner rechten Hand hielt er ein breites, kleines Glas worin Eiskugeln in einer dunklen Flüssigkeit schwammen, mit seiner freien Hand stütze er sich an seinem Wannenknochen ab, wobei er ernst auf seine Aussicht blickte. Der Raum schimmerte rötlich im aufgehenden Sonnenlicht, welches sich durch die Dunkelheit fraß. Sein Sessel quietschte als er sich wieder zu seinem Pult zu wand. Die Überwachungsaufzeichnungen spielte er auf seinen Bildschirmen immer wieder ab, in der Hoffnung etwas zu entdecken, leider es gab nichts auffälliges zu sehen was diesen vermummten Einbrecher entlarven könnte. Nicht einmal seine Maschine hatte ein Nummernschild, geschweige denn konnte man sie irgendwo erkennen.

So was ist ihm noch nie passiert.

Einer der es schaffte in sein Anwesen vorzudringen, für Chaos sorgte und nicht einen seiner Wachen tötete, sondern nur verletzte. Dieser Mann könnte sich in späterer Zukunft noch als echtes Problem heraus stellen, wenn er nicht gewisse Maßnahmen ergreifen würde. Und was wollte er mit Sanji? Ihn entführen? So einen bunten Hund würde nicht lange unentdeckt bleiben. Schon allein durch sein Aussehen würde er jedem auffallen.

Und es wäre ihm zu plump. Dafür setzte man doch keinen Profi an die arbeit.

Gustavo hatte schon so seine Vermutungen, doch blind links zu Handeln war nicht seine Art. Er müsste den Täter beim nächsten mal auf frischer Tat ertappen. Und seinen kleinen Engel würde er jetzt keine Sekunde mehr aus den Augen lassen. Und heute würde so einiges Anstehen.
 

Völlig fertig von der Nacht lag der blonde Engel auf dem rundlichen großem Bett seines Käufers und versuchte wenigstens eine Sekunde lang an nichts zu denken.

Fehlschlag.

Jedes mal wenn er versuchte alles um sich herum zu vergessen, trat der wohlige, beruhigende Duft des Einbrechers in seiner Nase und Vertrieb den von dem Mafioso, welches sich in dessen Lacken eingeprägt hatte. Er konnte nichts vergessen, so sehr er es auch versuchte. Was wollte dieser Fremde nur von ihm? Warum kam er ihn so vertraut vor? Seine Gedanken bereiteten dem kleinem Kopfschmerzen, sodass er sich auf die andere Seite wälzte. Als ob davon die Gedanken weniger werden würden...

Die weißen, weichen seidigen Laken unter seinen Händen spürend, zog er sich die Decke weiter über den Kopf.

"Hey Kleiner!", sagte die Stimme von Max, der im selben Zimmer war und die ganze Zeit nichts gesagt hatte.

Sanjis Gesicht schlüpfte unter der weißen Decke hervor, sah den Koloss fragend an. Seine Nase schien wieder einmal gebrochen worden zu sein, wurde vergibst, Pflaster und blaue Flecken zierten sein hässliches Gesicht. Was will der denn schon wieder? Nicht dass es reicht das Gustavo sich mit ihm - Sanji - vergnügt hatte, nein, jetzt musste auch noch ein Scheiß Leibwächter hier ihm Zimmer sein, zu jeder Tageszeit und ihn beobachten. Wenn er aufs Klo muss, Duschen will oder nur eine Rauchen will.

"Dusch' dich! Gustavo will mit dir weg!"
 

Sanji stieg nur widerwillig aus seinem Bett, fühlte sich begafft und wollte sofort im Bad verschwinden, doch stürzte. Stimmt ja er war ja jetzt angekettet worden, damit er nicht einmal mehr entführt werden konnte. Als ob er es wagen würde von hier zu fliehen, nicht unter den Umständen in die er gedrängt worden war. Er blickte zu Max rüber. "Würdest du bitte...", bat er Kleinlaut.
 

Endlich unter der Dusche konnte er etwas abschalten und hoffte nur dass Gustavo ihn nicht gleich wieder nehmen würde. Lange würde er es nicht mehr mitmachen. Und diese Begaffung der anderen Männer hier... Es war widerlich, jedes mal lief ihm ein Schauer über den Rücken, sobald er nur in Unterhose vor einen der Leibwächter stand, und sich wieder anziehen musste. Diese Blicke auf ihn auf seinen Körper...ekelig...
 

Als er sich abgetrocknet, frisch angezogen und gestylt hatte, wurde er nach draußen in eine Limousine geleitet worin Gustavo schon auf ihn wartete. Vorsichtig setzte er sich etwas entfernt von ihm hin, seine Hand wanderte in seine Hosentasche, suchend nach seinen Zigaretten. Doch er fand stattdessen was anderes. Etwas metallisches, rundliches. Er zog es zum Teil heraus, sah die Kette samt Anhänger.
 

Stimmt ja...

Gestern hatte er das im Zimmer gefunden als er zum Fenster lief und gestolpert war. Es lag vor seiner Nase, unbemerkte hatte er es eingesteckt und jetzt vollkommen vergessen zu verstecken. Gustavo darf es nicht sehen. Am besten sollte keiner wissen, dass er es hatte, sonst könnten sie dem Eindringling von gestern bestimmt irgendwie noch aufspüren. Doch den Anhänger hatte er noch nicht geöffnet, bis jetzt.

Sollte er?

"Sanji..", riss Gustavo ihn aus seinen Gedanken. "Was hast du da?" fragend zog er seinen kleinen Liebhaber an sich heran und küsste ihn innig.

"Hab nur meine Zigaretten gesucht...", log der Blonde und nahm aus seiner anderen Hosentasche die angebrochene Zigarettenschachtel, steckte sich eine in dem Mund und wollte sich die gerade Anzünden als Gustavo ihn diese aus dem Mund nahm.

"Das passt nicht zu dir!"

Wichser...

Zorro sah sich den Kleiderschrank an und hätte einen Anfall bekommen können. Okay, er war weder Modebewusst gewesen noch hatte er je ein Gedanke darüber verschwendet, aber

das was zu sehen war, ging definitiv zu weit.

Komische Sachen für Liebesspiele und einiges Undefinierbares war zu sehen, und bevor er noch Augenkrebs bekam schloss er den Schrank schnell.

Ihm war innerlich jede Miene entgleist.

So was würde er nie im Leben anziehen, nicht einmal für 500.000.000 Yen!

Und zum ersten mal konnte er sagen, dass er wirklich nichts zum anziehen hatte, obwohl das ein typischer Mädchensatz war, wenn sie zum Date musste oder sonst wo hin....
 

Es klopfte an der Tür, welche sich sofort öffnete und ein Leibwächter - mit Einkauftüten in den Händen - sein Zimmer betrat. Er stellte diese auf den Boden ab, verschwand - ohne ein Wort - so schnell wie er gekommen war. Zorro sah misstrauisch auf die Tüten.
 

Wehe es war so etwas wie es in dem Kleiderschrank! Dann würde er offiziell im Dreieck springen. Zögernd und dennoch grob wühlte er in den Tüten herum, dessen Inhalt kurzerhand auf den ganzen Fußboden verteilt war. Irgendwie war das alles nicht sein Geschmack.

Hemden, Anzughosen, eng geschnittene Hose, die definitiv seinen Hintern betonen würden, enge dunkle sowie helle Shirts und Krawatten.

Was sollte er nur anziehen?

Zum ersten mal in seinem Leben stellte er sich diese Frage und kam sich wirklich vor wie ein Mädchen.

Das alles war so unbequem! Konnte man ihm nicht einfach 'ne einfache bequeme Hose mit einem legeren Shirt und einer Jacke bringen ? Und nicht den ganzen Schnickschnack hier?

Er hatte wieder seine Stirn in Falten gelegt und stand nun völlig ratlos vor dem Klamottenberg. Er hasste so was und er hasste, dass er letzte Nacht versagt hatte und hasste es, dass er dabei seine Kette verloren hatte. Die goldene Kette, die genau zu seinen länglichen, schmalen Ohrringen passte.

Die hatte er damals geschenkt bekommen.

Von ihr...
 

Schon wieder war er mit seinen Gedanken woanders. Er schüttelte genervt den Kopf und fragte sich ob er langsam wirklich neigte sentimental zu werden?
 

Nein, Lorenor Zorro würde niemanden seine Schwäche zeigen, geschweige denn sich selber es eingestehen, dass er eine Schwäche gehabt hatte oder je haben wird. Gedankenverloren griff er nach einer schwarzen Hose, die ihm bequem genug erschien und suchte ein andere dunkle Kleidungsstücke aus dem ganzen Wirrwarr heraus, doch irgendwie sah alles nicht nach ihm aus, was er auch anzog. Aber was soll`s!
 

Er drehte sich um, machte das dann doch weiße Hemd zu, ließ die ersten Knöpfe offen, krempelte die Ärmel hoch, steckte das Ende des Hemdes in die Hose, band sich einen Gürtel um und wuschelte sich durch die Haare.

"Ich soll dich holen kommen...", sagte zaghaft eine helle Stimme. Sich umdrehend blickte er in das Gesicht einer jungen Frau, die beschämt weg schaute als sie seinen Anblick sah. Zorro war selbst in diesen Aufzug ein Augenschmaus – ihrer Meinung nach - , doch er fühlte sich mal so gar nicht wohl. Er brummte nur, folgte der Bediensteten durch die Räume und landete schließlich im Büro von Crocodile.
 

Er setzte sich genervt auf einen der Sessel, die vor dem Pult seines neuen Chefs standen. Schon wieder hier, schon wieder irgend so eine langweilige Diskussion, da hätte er besser noch eine runde Dösen können. Crocodile hatte - wie immer - eine Zigarre im Mund.

"Gustavo hat mit mir ein Meeting. Ich denke mal es geht um den gestrige Nacht. Sollte er irgendeine..."

Sie wurden durch ein Klopfen gestört, welches durch die Tür zu hören war.

"Wir vertagen dass, aber sei beim nächsten mal geschickter zu! Herein!!, bat er bevor die Bedienstete - die Zorro schon hierher geleitet hatte – mit dem – mehr oder weniger - erwünschten Gast gefolgt von seinem Liebhaber erschien. Zorro sprang - ohne Grund - auf und blickte zu Crocodile.
 

Was plante diese kranke Hirn nur?
 

"Setz dich Gustavo, und m...dein kleiner Freund auch.", korrigierte sich Crocodile, worauf sich Gustavo setzte, doch Sanji stehen blieb.

"Ich bevorzuge jedoch lieber ein Gespräch unter vier Augen mein Freund.", sagte Gustavo leicht verschmitzt. Crocodile verstand worauf Gustavo hinaus wollte, und winkte sich Zorro zu sich. Als Gustavo Zorro bemerkte, musste er schmunzeln.

"Hab ich dir zu viel mit diesem Jungen versprochen?", fragte er Siegessicher und schien nur gute Nachrichten zu erwarten.

"Sagen wir es so...Er muss noch einiges - was gewisse Dinge an geht - lernen... Und nun begleite Sanji in den Warteraum. Ach ja, bevor du auf dumme Ideen kommst...", er wies auf das Teil an seinem Handgelenk hin, was Zorro nicht vergessen hatte. Er gab keinen Ton von sich und ging zu diesem schmächtigen Jüngeren. Als er jedoch an Gustavo vorbei schritt, packte dieser ihm an Handgelenk und schnallte ihm etwas um und tat das gleiche bei Sanji.
 

"Hey was soll der-", Zorro brach ab und betrachtete sein Handgelenk. Eine kalte, eiserne Handschellen leistete sich dem Senderarmband Gesellschaft. Will man ihn hier jetzt vollkommen auf den Arm nehmen?

Die Handschellen kette führte zu einem schmalen Handgelenk, wessen Träger selber nicht über diese Aktion erfreut war. Ganz im Gegenteil zu Zorro der innerliche implodierte, fing Sanji zu explodieren. Im wahrsten Sinne des Wortes. Doch Gustavo fiel seinem Liebhaber ins Wort. "Bevor du wieder auf dumme Ideen kommst, wie heute Nacht...", sagte er schadenfroh und nahm ein Getränk entgegen.

Bevor Sanji darauf etwas antworten konnte, wurde er mit einem Ruck an de Kette nach draußen gezogen.

"Hey was sollte das?", meckerte Sanji den Marimo an und war sichtlich empört über die ganze Situation, lief der Bediensteten und Marimo unfreiwillig hinterher. Mussten die ihm schon eine Bedienstete schicken die ihn überall hin brachte, nur weil Zorro sich einmal -seiner Meinung nach - verlaufen hatte.
 

Der Blonde meckerte weiter und weiter, bis er sich die Nase an dem Rücken des anderen Stieß. "Kannst du nich-" wollte er gerade sagen als der Größere sich umdrehte und einen finsteren Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. Sanji wurde sofort ruhig, doch er hätte am liebsten weiter gemeckert und diesen arroganten Schrank zur Weißglut getrieben. Was geht in den Kopf dieses Idioten eigentlich vor?

Er wurde weiter gezogen, durch Gänge bis sie endlich vor - für Zorro - bekanntes Zimmer standen. "Die Herrschaften können es sich gerne hier gemütlich machen.", sagte die Bedienstete freundlich, verneigte sich, verschwand ohne weiteres Gerede und ließ die beiden Pechvögel da stehen wie bestellt und nicht abgeholt. Zorro war da alles echt zu blöd. Er sollte jetzt etwa den Babysitter, für den der ihn in alles hier rein geritten hatte, spielen? Am liebsten würde er ihn an die Gurgel springen, aber diese blonde Zicke war zugleich sein Freiheitsschein in sein altes Leben. Selbst Sanji spürte, dass der andere ihn nicht mochte, nein nicht ausstehen konnte und sicher am liebsten verprügeln würde.
 

Er versuchte, trotz Handschellen, etwas Abstand zu diesen unheimlichen, und doch ausdruckslosen jungen Mann, zu gewinnen. Am liebsten wäre er jetzt Tod umgefallen, nicht nur dass er ihn in die ganze Sache mit rein gezogen hatte, nein jetzt würden sie noch im selben Raum sein und das für einige Stunden, vermutlich.

Unsanft öffnete der Grobian - in Sanjis Augen - die Tür, gefolgt vom Blonden und sie standen nun in Zorros Schlafgemach, welches mehr oder weniger aufgeräumt war. Der schmächtige wurde nur so hinterher gezogen, dass er aufpassen musste nicht hinzufallen.

Man sah es hier aus...

So hatte er nie sein Zimmer verlassen, geschweige den betreten. Moment mal, das war sein altes Zimmer, nur das Bett wurde ausgetauscht und die Abdichtungen vom Fenster wurden entfernt. Abrupt blieb der Blonde stehen.

Der Raum...
 

Zorro drehte sich weniger freundlich um, wollte schon etwas sagen, aber ließ es sein, als er den Blonden anblickte. Angst spiegelte sich in dessen Augen wieder.

Dieser Raum...

Sanji konnte sich kein Stück bewegen. Nicht einmal wenn er wollte, nicht einmal unter Zwang. Dieser Raum...nein bitte nicht...

Er versuchte einen Schritt mit zittrigen Beinen rückwärts zu machen, doch es klappte nicht. Seine Beine knickten weg. Er würde den Grünhaarigen mit zu Boden ziehen, und sicher sauer sein.

Zorro spürte wie der Zug auf der Kette sich verstärkte und wurde mit zu Boden gerissen. Damit hatte er nicht gerechnet, nicht dass der Blonde so ein labiles Stück sei und bei seinem Zimmer einen Nervenzusammenbruch kriegt. So schlimm sah das doch jetzt nicht aus oder etwa doch?
 

Sanji hatte schon mit einer Schmerzenden Landung gerechnet, aber er fühlte wie eine Hand seinen Kopf über den Boden hielt - sein restlicher Körper wurde nicht aufgefangen - und roch wieder einen wohligen, frischen und herben Duft. Er ähnelte dem Duft des Fremden, erinnerte ihn daran wie wohl er sich in jenem Moment gefühlt hatte.

Den Körper des anderen über sie wahrnehmend, öffnete er langsam die Augen. Der Marimo hatte ihn aufgefangen...bestimmt nur unabsichtlich, damit er selber nicht unbequem fällt...oder etwa doch nicht...
 

Zorro hatte es gerade noch geschafft, bevor es böse hätte ausgehen können. Dass diese kleine Zicke auch ausrutschen muss und beinahe mit dem Kopf aus das Messer - was er auf den Boden liegen gelassen hatte als er sich die Kugel aus dem Oberarm entfernt hatte- gefallen wäre. Und jetzt hing er über den - für ihn - kleinen Wicht, der einen ziemlich verstörten Gesichtsausdruck hatte. Was war nur an diesem Zimmer so schlimm? Bis jetzt hatte es Zorro nur zum Schlafen, Trinken, Duschen oder Trainieren benutzt. Sonst war hier nichts weiteres geschehen.

Aber diese Sachen im Schrank...

Abartig!
 

Sanjis Gedanken konnten sich nicht mehr ordnen, alles war durcheinander. Bitte nicht diese Zimmer! Alles nur nicht das! Die Erinnerungen! Crocodile!! Bitte nein! Tu das nicht!

In Snajis Kopf waren Bilder, Bilder die er bis heute vergessen hatte, und nun alle hoch kamen. Er kniff die Augen zusammen, versuchte an nichts zu denken, wollte dass das alles hier aufhört. Reiß dich zusammen! Bitte, flehte er sein Innerstes an. Eine Träne verirrte sich aus seinen zusammengekniffenen Augen, rannte seine Wange hinunter und tropfte schließlich auf Zorros Arm.
 

Fing der Blonde an zu weinen? Was geht in dieser Zi...nein diesmal nicht. Diesmal konnte Zorro diesen Jungen in Gedanken nicht beleidigen. Was geht in dem Kopf von Sanji nur vor? Was hat er, was ihn so aus der Fassung bringt?

Und was machte der Kleine da?

Griff er echt nach seinem Hemd?
 

Sanji griff mit der freien Hand nach dem Hemd, drückte sein weinendes Gesicht in den weichen Stoff hinein und fing an zu schluchzen. Warum konnte er dass ohne Schamgefühl bei diesem Mann nur machen?
 

Was macht der Kleine da? Das war für Zorro zu viel nähe gewesen. Zu viel nähe eines Mannes, bei Frauen ging das gerade noch so, aber meist war er in manchen Situationen auch mit diesen Wesen der Schöpfung überfordert. Solange es ohne Gefühl war und nur auf Körperliche Ebene basierte kam er damit klar, aber das hier war irgendwie anders. Dieser Sanji schien nähe zu suchen die Zorro ihn nicht geben wollte, konnte. Er sollte seine Griffel bloß von ihm nehmen, und ja nicht anfangen zu heulen. Er wollte schon ihn unsanft von sich wieder wegdrücken, als er ein Schluchzen hörte. Weinte Sanji etwa?

Zorro schüttelte den Kopf, verharrte in seiner Position und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, doch hörte immer wieder das Schluchzen des Blonden und spürte dessen festen Griff an sein Hemd.
 

Was war es nur der Grund für den aufgelösten Sanji?
 

"Es...tut mir...leid...", schluchzte der Blonde mit einem verweinten erröteten Gesicht, drückte dieses noch tiefer in das Hemd des Grünhaarigen. Hatte der Blonde gerade etwas gesagt? Sich bei ihm entschuldigt? Wenn ja kam etwas zu spät.

Doch Zorro bevorzugte es nichts zu machen außer wie gewohnt zu schweigen und sich nur aufrecht hinzusetzten, wobei der Blonde mit ihm ging, weiterhin sich an die Brust des anderen schmiegte.

"Bitte tut...es nicht...", kam es mit einer zitternden Stimme von dem weinenden Engel. "Bitte!"

Zorro fragte sich was der kleine nur für Drogen verabreicht bekommen hatte. Das sich dieser nun an seiner Brust schmiegte, sich völlig verzweifelt an ihn drückte, überschrat eine unsichtbare Grenze bei Zorro und er drückte ihn schließlich von sich weg.
 

"Fass...fass mich nicht an!", kam es mürrisch von ihm, wobei er sie umdrehte und nur hoffte, dass er diesen Quälgeist so schnell wie möglich los wird.
 

Sanji blickte verheult zu dem Grünhaarigen auf, versuchte sich zu beruhigen. Zuerst spürte er wie zwei Hände seine Schultern berührten, wie diese kräftigen Händen seine schmalen Körper umschlangen, aber nicht umarmten sondern ihn von den anderem weg drückten, wobei der Grünhaarige sagte er solle ihn nicht anfassen.

War das gerade wirklich real?

"'tschuldige..."

Hatte er einen völlig Fremden umarmt, in der Hoffnung er würde bei so einem Trost finden?

Wie naiv er doch war. Mit der freien Hand wischte er sich die Tränen weg, doch die Angst vor diesem Zimmer blieb innerlich noch sehr stark und jeder Versuch es zu verbergen scheiterte kläglich.
 

Eine ganze Weile hatten sich die beiden jungen Männer an geschwiegen bis Sanji das Wort versuchte zu ergreifen, obwohl Zorros Körperhaltung Ignoranz ausstrahlte.

"Wegen der ganzen...", er brach ab und suchte nach den Richtigen Worten. Was stellte er sich vor zu sagen. Es tut mir leid, dass du wegen mir zur männlichen Hure geworden bist, ich dein Leben kaputt gemacht habe, nur weil du mir geholfen hast und ich nun dich in solche Schwierigkeiten gebracht habe? Wie stellte er sich dass nur vor? Das der Grünhaarige ihn anlächeln würde und mit einem "Macht nichts!" antworteten würde? Wie naiv er doch manchmal sein konnte! Es war zum Haare raus reißen! In diesen Moment konnte er sich nur hassen.

Er brauchte eine Zigarette.

Jetzt sofort.
 

Er kramte mit seiner freien Hand in seiner Hosentasche, sichte die Schachtel, fand sie und steckte sich gekonnt mit seiner Hand aus der Schachtel eine Zigarette in den Mund. Jetzt fehlte nur noch das Feuerzeug, welches in der anderen Hosentasche war. Er versuchte mit seiner freien Hand irgendwie das Feuerzeug aus der anderen Hosentasche zu bekommen, doch schaffte es nicht. Nun gut dann mit der anderen Hand, obwohl diese an Zorros gekettet war. Er zog etwas, aber der Grünhaarige reagiert nicht.
 

Warum?
 

Sanji drehte seinen Kopf und sah über seine Schulter, dass dieser eingenickt war und sich keinen Zentimeter bewegen ließ. Das gibt es doch nicht!? Wie kann man nur auf den Boden einschlafen, dazu noch in so einem Zimmer und dann auch noch Rücken an Rücken mit jemanden anderen?!

Doch Sanji beschäftigte sich nicht lange damit, sondern versuchte mit der gefesselten Hand sein Feuerzeug zu holen. Zorros Hand ging mit, streifte sachte Sanjis Oberschenkel, wobei dieser aufschreckte. Er blickte runter, sah die Hand des anderen, wie diese leicht seinen Oberschenkel berührte je tiefer er mit seiner Hand in die Hosentasche ging. Ungewohntes Gefühl. Selbst durch seine Hose, spürte er die warme Hand, wie nur ein Stück Stoff diese von seine Haut trennte, und dennoch wärmte.
 

Ungewohnt angenehm.
 

Dachte er gerade wirklich angenehm, wenn die Hand dieser riesen Brokkolischädel ihn berührte?

Bestimmt kam das nur, weil er gerade eben ziemlich aufgelöst war und geheult hatte. Toll er hatte vor diesen Mann geheult, sich bis auf die Knochen blamiert und dass nur weil in diesem Zimmer seine richtige Folter stattgefunden hatte, und er für jedes andere Zimmer fast alles getan hätte. Super gemacht Sanji. Wirklich toll! Jetzt denkt dieser Kerl sicher, dass er eine Heulsuse sei, total labil und ach der Marimo kann ihn mal Kreuzweise! Er hatte für einen Moment die Kontrolle über seine Gefühle verloren, einen Moment lang sich nicht beherrschen können, sich leiten lassen, von den Dingen die tief in ihm schlummerten. Und dieser Kerl...hat nur zugesehen.
 

Ah, das Feuerzeug. Endlich hatte er es gefunden. Als er es raus zog, fiel etwas zusätzliches aus der Tasche. Oh Mist! Die Kette!

Doch ehe Sanji danach greifen konnte, nahm eine andere Hand es von Boden. Sanji - der schon längst seine Zigarette angezündet hatte - blickte zum Grünhaarigen verwundert auf. War dieser nicht gerade noch am schlafen?

Nein, er irrte sich der Grüne war wach gewesen. Scheiße! Und jetzt hielt er die Kette in den Händen, die Sanji heute Nacht gefunden hatte.
 

Zorro Blick war nur noch auf die Kette gerichtet und eine Frage hallte in seinem Kopf herum. Warum hatte dieser kleine Junge seine Kette, sein Anhänger in seiner Hosentasche?

Seine Hand umfasste den Anhänger fester, drückte ihn solange bis es die Körpertemperatur des Grünhaarigen angenommen hatte. Allein diese Frage ließ es in den Großen auf brodeln, und man konnte es förmlich spüren, doch an seiner Miene sah man ihn nichts an. Immer fester wurde sein Griff. Jemand anderes hatte es angefasst, jemand hatte es gewagt es an zufassen!
 

"Das...hat jemand...", stammelte der Blonde und wusste nicht mehr wie er den Muskulösen einschätzen sollte. Dessen Miene konnte er nicht sehen, nur den Hinterkopf.

"...Verloren..."

Der Kopf des Angesprochenen wandte sich nur langsam. Kannte der Grünkopf etwa den Kerl dem diese Kette gehörte? Oder gehörte sie etwa ihm...

Sanji spürte nur noch wie jemand ihn unsanft zu Boden drückte, immer fester und fester seinen Körper auf den Harten Boden drückte. Sein Blick wanderte die Arme entlang, bis hin zum Kopf des anderen. Zorros Gesicht, so hatte er noch nie jemanden gesehen. Die Augen sahen den Jungen kalt und bedrohlich an. Seine Miene war ihm völlig entgleist. Schwarze Schatten ließen ihn noch Furcht einflößender und gefährlicher wirken, als er ohne hin schon war. Sanji hatte das Gefühl, dass allein der Anblick dieses Mannes ihm die Luft in seiner Lunge abschnürte. Was geht in dem Kopf dieses Idioten nur vor?

"Lass...mich los!", sagte Sanji zornig, versuchte mit einer Hand sich aus dem festen Griff zu befreien. So ein Mist! Es half alles nichts.
 

"Gib es mir wieder!", verlangte der kleine Blonde, welchem der Zigaretten Qualm aus den Mund stieg, und sich um das Gesicht des - immer noch finster schauenden - Mannes über ihn schlang.

Doch irgendwas fesselte ihn an den Blick des Mannes. Wie er ihn ansah, wie eine Schlange die ihr Opfer ins Visier nahm. Seine tiefen, dunklen grünen Augen. Der am Boden liegende regte sich kein bisschen mehr, war wie hypnotisiert vom Anblick.
 

In jenem Moment schlug etwas neben seinem Kopf ein, spürte wie durch den Aufschlag der Boden vibrierte. Starr vor Schreck sah Sanji in Zorros Augen. War er das gerade?
 

Die Faust. Seine Faust bohrte sich in den antiken Holzboden, ließ Splitter herauskommen, ließ den kleinen Blonden aufschrecken. Warum schaut er ihn nur so an?
 

Er soll aufhören!

Hör auf!
 

"Woher hast du das!", seine Stimme klang nicht mehr ruhig und monoton, sondern eher wütend und forsch. Verlangte Antwort von dem Blonden, doch dieser konnte nichts mehr als schweigen.
 

Sanji schwieg auf die Frage, drehte seinen Kopf weg und blickte auf die Einschlagstelle im Boden. Gott wie viel Wut in dem Mann sich angestaut hatte! Und wie knapp die Faust sein Gesicht verfehlt hatte. Wenige Zentimeter Luft trennten sein Gesicht von der Faust.

Der Kerl muss doch spinnen!?

"Bist du verrückt!? Willst du mich umbringen?", fauchte der Rauchende den anderen fassungslos an. Der Kerl hat echt' ne Schraube locker!

"Hörst du schlecht?! LASS MICH LOS SPINATSCHAEDEL!!"
 

Zorro der wie zu Stein erstarrt den unter sich leer anblickte, schienen nicht von Sanjis Worten erreicht zu werden. Die Lippen den anderen bewegten sich, doch Worte kamen nicht heraus, für ihn nicht. Warum hatte dieser Junge nur diesen Anhänger bei sich? Und dazu noch in der Hosentasche! Hat er ihn erkannt? Kann unmöglich sein! Sein Helm hatte sein Gesicht versteckt. Und jetzt hatte dieser kleine Penner sein Anhänger. Er hatte ihn wieder...
 

"Geh runter von mir du Gorillababy!" Sanji riss mit diesen Worten den Mann aus seiner Gedankenwelt. Stumm nahm Zorro wieder seine Umwelt etwas wahr, sah den Blonden verwirrt an und drückte sich von ihm weg, sodass er wieder eine normale Sitzposition erreicht hatte.

Nein, behalten kann er es jetzt nicht, die Zicke würde dann eins und eins zusammenzählen und das würde ihn in Schwierigkeiten bringen, und sein Chef ebenso.

Schweren Herzens streckte er den Arm aus, Sanji sah nur noch wie der Anhänger langsam zu Boden fiel. Fragendes Blickes ließ er ihn wieder in seiner Tasche verschwinden, ohne eine Antwort zu erwarten. Muss man diesen Kerl verstehen?

Dem Einzigen dem dieser Anhänger zu steht ist dem Finder und dem Ehemaligen Besitzer. Und sonst keinem!

Nicht einmal einem Gorillababy dass sein Temperament nicht im Griff hat!

Mit einem Ruck stand der Grünkopf auf, - hatte wohl vergessen, dass der andere auch an der Kette hin, welcher wieder rum zickte, dass er nicht mal etwas sagen konnte bevor er was machte - öffnete die Tür und wollte anscheinend jemanden rufen, doch es kam kein Wort aus seinem Mund.
 

"Vivi?", fragte der Blonde ihn und wurde mit verwirrten Blick angesehen.

Ja die wollte er rufen, doch Namen lagen ihm genauso wie er es mit der Orientierung hatte. Im selben Augenblick als er wieder nach vorne schaute, stand auch schon die gerufene Person vor der Tür. "Was kann ich für euch tun?", fragte sie mit höflicher Stimme.

"Sake! Ich brauche Sake! Und eine Schachtel Zigaretten!"

Ungläubig sah Vivi ihn an, doch nur mit einem rauen, forschen Ton drückte er es noch mal in anderen Worten aus.

"Sake und Zigaretten! Für mich!"

Kaum war dies gesagt, verschwand sie und er setzte sich auf sein Bett, aber Sanji blieb vor ihm stehen. "Ging das nicht freundlicher? Sie ist eine unschuldige Person und du lässt deine miesen Launen an den falschen Leuten aus! Reiß dich mal zusammen, Gorillababy!"

Sanji stand ziemlich aufgebracht vor ihm und hätte ihn am liebsten eine links und rechts gekickt. Zorros Kopf erhob sich und zum Vorschein kam seine miese Miene, welche nicht gerade gutes verhieß.

"Hör mal zu...", begann er mit bebender Stimme. Sanji horchte auf, hatte etwa das Gorillababy gerade was gesagt?

"Jetzt hör mir mal zu du kleine Zicke!" Zorro richtete sich auf, blickte zu seinem Gegenüber hinunter und fasste ihn an seinem Kragen. "Halt endlich mal die Klappe! Dein Gelaber ist noch schlimmer als Tinitus! Sag noch ein Wort und ich stopfe dir dein verdrecktes Maul mit meiner Faust!"
 

Dazu hatte Sanji nichts mehr zu sagen, schwieg fürs erste bis der Mooskopf ihn wieder runter ließ.

Geht doch!, dachte sich dieser aber leider hatte er sich zu früh gefreut. Irgendwie hatte sich ein Fuß in sein Gesicht verirrt, und zwar mitten in sein Gesicht. Dieser Bengel brachte ihm zur Weißglut. Er packte schneller als der Blonde es merken konnte dessen Fuß und warf ihn zu Boden.

"Was soll dass du Stricher?!", kam es von Zorro ehe ihn Sanji an seinen Status erinnerte.

"Selber Stricher, Dschungelkind!"

"Du scheinst ja auf schmerzen zu stehen kann das sein?"

Beide Männer kamen sich näher, drückten deren Stirn gegeneinander und waren kurz davor sich an die Gurgel zu gehen, als die Tür geöffnet wurde und Vivi mit den Wünschen des Grünkopfes auf den Tisch abstellte.

Sanji trat Zorro, der Vivi anstarrte als ob er wieder nach ihren Namen suchte, gegen den Kopf, worauf dieser mit dem Gesicht voll auf den Boden aufschlug.

"Der Troll wollte sich bei dir noch entschuldigen Vivimaus...", charmant lächelnd sah er zu ihr, doch sie war ganz erschrocken von der Aktion des Zierlichen und stand da wie angewurzelt.
 

"Ähm..Sa..San..", stotterte sie. SO hat sie ihn noch nie gesehen. Er war doch immer so harmlos, unschuldig und lieb gewesen, zu allen und jedem. Aber zu dem Neuen war er ganz und gar nicht nett.

Aber der schien auch nicht gut gepolt sein auf den Blonden.

"Dich...mach ich fertig!", kam es vom Boden und plötzlich wurde Sanji im Schwitzkasten genommen.

Diese männliche Zicke hatte schon ein zeimlich großes Maul!

Und anscheinend die besondere Mission Lorenor in den Wahnsinn zu trieben...
 

Sanji zappelte herum, konnte sich nicht aus dem Griff befreien, aber brüllte dafür umso lauter. Vivi verließ schnell das Zimmer und wusste nicht was sie davon halten sollte. Das waren aber zwei Chaoten, wie sie sie noch nie gesehen hatte!
 

Zorro öffnete eine Flasche während er den kleineren aus dem Schwitzkasten entließ. Dieser hechelte nur nach Luft, schien eine immer größere Abneigung gegen den Mooskopf zu entwickeln, auch wenn der Geruch des anderen ihn immer bekannter vor kam, als es ihm lieb war. So ein Schwachmaat! Was glaubt der wohl wer er ist?

Und wie kann der nur so ruhig bleiben – wenn sie sich grad nicht an die Gurgel gingen - wenn die meist gefürchtesten Köpfe im selben Haus sind und nicht gut aufeinander zu sprechen sind!
 

Zorro nahm einen kräftigen Schluck, stellte die Flasche ab auf dem Fenstersims ab und öffnete die Zigarettenpackung. Kaum wurde der Glimmstängel von seinen Lippen umschlossen, wurde er angezündet.

Wenn Kid ihn jetzt so sehen würde, würde er ihn auf der Stelle den Kopf abreißen. Schon allein dadurch, dass er rauchte und nun jetzt ein verdammter Stricher war, würde ihm gar nicht gefallen. Genauso wenig wie dem Mooskopf selber. Zorro musste innerlich schmunzeln. Ja Kid war schon ein Fall für sich, besonders wenn es um seine Schüler im Studio ging.
 

Sanji aber sah den jungen Mann nur empört an. Wie konnte ihm das alles hier so kalt lassen? Will er sich nicht rächen, dass er Zorro in diese Lage gebracht hatte, ihn beleidigt und ihn kickt hatte? Irgendwie wurde er aus dem Kerl nicht schlau. Und unsympathischer wurde dieser ihn von Minute zu Minute. Hoffentlich würden die beiden Mafiosos schnell fertig werden! Denn lange mit diesem durchgeknallten, arroganten MMA Fighter würde er es nicht in einem Raum aushalten. Sein Blick glitt durch Zimmer, schweifte an alle Gegenstände vorbei die auch schon da waren, als er diese Zimmer bewohnt hatte, doch blieb an leeren Sakeflaschen, Hanteln und Gewichten hängen.

Toll, der Kerl hatte wohl kein Sinn für Ordnung übrig. Wie konnte man sich hier nur wohl fühlen, zwischen dem ganzen Müll.

Er schüttelte den Kopf, und trat langsam dem Mooskopf näher, schien etwas auf den Lippen zu haben, doch bekam kein Ton heraus.
 

Marimo schien seine immer näher schreitende Präsenz zu bemerken, hob seinen Kopf, hatte aber immer noch seinen Blick auf die leere Landschaft gerichtet, versuchte die soweit es ging zu genießen.

Ja so weit es ging, im wahrsten Sinne des Wortes. Kann dieser kleine Wicht ihn nicht in Ruhe lassen? Ist das zu viel verlangt?
 

Der Blonde blieb stehen, hinterließ bei dem Grünkopf den Anschein als ob er was sagen wollte, doch wendete sich schnell wieder ab und murmelte nur etwas unverständliches vor sich hin. Weit konnte er sich aber nicht von dem Unsympathischen entfernen, dank der wunderbaren Handschellen.

Seien diese Verflucht!
 

Eine Zigarette sich in den Mund steckend suchte er in seine Hosentasche nach seinem Feuerzeug, bis er etwas metallisches heraus zog, was aber nicht nach einem Feuerzeug aussah. Es war der kalte goldene Anhänger, welcher vom Grünhaarigen länger als gewöhnlich angestarrt wurde. Seine schmalen Finger umfahren die feinen Verzierungen, über das alte abgenutzte Gehäuse und streiften zuletzt den kleinen Verschluss. Die Finger an diesen verharrend und schienen das Geheimnis in den Anhänger lüften zu wollen, doch der Herr der Finger war sich nicht sicher ob er es wagen sollte. Was wäre wenn es dem Besitzer nicht gefallen würde? Absurd! Woher sollte der denn wissen, dass er - Sanji - in den Anhänger geschaut hatte.

Wagen könnte er es ja. Was soll schon dabei sein? Es war nur ein Anhänger, ein einfacher Anhänger den der Einbrecher verloren hatte und ihn nicht zu vermissen schien. Oder etwa doch? Egal!

Seine Finger drückten langsam den Verschluss auf, doch ehe er sah was sich darin befand umschlang eine fremde gebräunte Hand seine zierliche und drückte automatisch den Anhänger zu.
 

„Lass es!“, raunte eine raue Stimme dem erstarrten Blonden ins Ohr. Wie war er-

Doch lange blieb Sanji keine Zeit einen klaren Gedanken. Ein Kopf legte sich auf seinen Schultern, er spürte den warmen Atmen, die warme Hand welche sanft seine umschlang und jene davon abhielt es zu wagen den Verschluss zu öffnen.

Wie war der Spinatschädel nur hier her gekommen? Und dass so schnell und leise?
 

Doch jeder weitere Gedanke wurde durch die Nähe des Fremden Körper weggewischt, ließ Sanji keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen. Nicht nur die Nähe des anderen ließ ihn nicht mehr klar denken, auch wieder dieser bekannte Geruch umgab ihn wieder, erfüllte seinen Körper mit einem wohligen Gefühl und veranlasste ihn die Augen für einen Moment zu schließen. Den Moment zu genießen. Den Griff, die Hand, das wohlige Gefühl woanders zu sein als an jenem schlimmen Ort.
 

Selbst der Mooskopf schien für einen Moment nicht ganz anwesend zu sein. Schweifte in seinen Gedanken ab, verharrte selbst, in die für ihn ungewohnte, Position.
 

Moment mal? Was machte er denn da?

Hastig stieß Zorro den völlig ahnungslosen Blonden von sich, was nicht ganz klappte durch die Handschellen, und wurde durch den entstanden Ruck wieder in Richtung des Grünhaarigen gezogen.

„Entschul-“ Sanji brach ab und blickte den anderen, der ihn keine Beachtung mehr schenkte, empört an. Warum sollte er sich bei so einem Gefühlsanalphabeten entschuldigen? Nein, dies würde er nicht tun!

Ganz sicher nicht. Nicht einmal im Traum würde er daran denken.
 

Zorro spürte den Blick des anderen. Solange der Kleine nur den Anhänger nicht aufmachte wäre ihm alles recht gewesen. Dem Blonden den Rücken zugewandt, stieg bläulicher Qualm aus seinem Mund, welcher sofort von einer Flasche verschlossen wurde. Rauchen und Trinken zugleich war das einzige was seine Sinne jetzt brauchten.
 

Verdammt! Seit dem er diesen Bengel kenne gelernt hatte, hatte er sich nicht mehr unter Kontrolle. Nichts mehr war unter Kontrolle, weder sein Leben, noch das Umfeld, noch sein Verstand!
 

Er musste extremst aufpassen, dass er hier keine Schwäche zeigt oder vor diesem Crocodile auf die Knie ging - im wahrsten Sinne des Wortes. Dieser widerliche Kerl hat versucht ihn - Zorro - zu nageln. Aber er hat nicht damit gerechnet, dass sich ein Zorro nicht nageln lässt, sondern nagelt. Und bevor er noch irgendjemand wieder flach legen muss, hat er den kleinen Sanji schon längst wieder hierher gebracht und diesen Gustavo erledigt. Ob es Crocodile Vorteile bringen würde, war ihm egal. Das ging ihm nichts an.
 

Plötzlich umschlangen zwei dünne Arme seinen Oberkörper, ein Gesicht presste gegen seinen Rücken und jemand schien Nähe bei ihm zu suchen. Nicht anders zu erwarten war es die kleine Emotionallabie blonde Zicke.

„Hey...Lass los!“, fauchte Zorro wie ein Tiger den Blonden an, doch die Umarmung löste sich kein bisschen.

„He-“, er brach ab, merkte wie die Arme zitterten.
 

Damn!

Mit sowas hatte er mal gar keine Ahnung, schon allein was man in solch einer Situation tut, geschweige denn sagt.

Damn!
 

Warum suchte er die Nähe eines arroganten Arschlochs, der noch nicht einmal das Wort Gefühl buchstabieren konnte?
 

In Zorros Natur lag es eher diesen Kerl von sich zu stoßen, ihm eine zu knallen, doch irgendwie beruhigte die Nähe des anderen sein Gemüt und schien die ganze Situation zu mildern.

Etwas jedenfalls.
 

Etwas vor sich hin murmelnd drückte der Blonde sein Gesicht weiter in den muskulösen Rücken des anderen, in der Hoffnung dieser würde sein Gemurmel nicht verstehen. Zumindest machte dieser den Anschein, denn sein Blick schien immer gen Fenster zu wandern, hinaus in die trübe Landschaft und ließ den Blonden gewähren.
 


 

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dadaaaaaam xD

Evtl müsste ein gewisser Mooskopf doch mal in eine Antiaggressionsgruppe oder nicht?

xD

Späßken beiseite ;)

Wie bei den anderen Chapters hoffe ich, dass es euch gefallen haben (und sorry, dass es wieder so ein langes war ;)...)
 

glg Hutzi ;D

Chasing you down

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Chasing you down (Zensiert)

Taachien,
 

Vor weg... In der Story sund schon einige Tage vergangen ^^ höhöhö...

Aber nun... Nicht kang quatschen, ran an de Hachsen :D

Und sorry, dass es wieder so ein langes Chapter ist ^_^
 

viel spaß beim lesen!

:3

glg Hutzi
 


 

Kapitel 10 Chasing you down
 

Wieder eine kalte Nacht in der Sanji im Bett seine Besitzers lag, gequält von dem was geschehen war. Gott warum musste es auch ihn treffen? Hatte man ihn nicht sofort in Jenseits befördern können?
 

Wieder eine kalte, finstere Nacht in der die weiße Saya des Katanas einen schnellen hellen Faden durch die Straßen zog. Getragen von jenem der sein Ziel verfolgte und die erwünschte Freiheit wieder erlangen wollte, egal zu welchem Preis. Die schwarze Maschine fuhr durch die Straßen, bog mal hier mal da ab bis er endlich am Zielort angekommen war. Plötzlich stoppten die Räder auf losen Asphalt, ließen ein leises Knirschen ertönen und schwarze Stiefel stützen das Motorrad ab. Der Mann, welcher das Motorrad zu stehen gebracht hatte, öffnete das Visier seines Helmes und blickte zur hohen Mauer auf, die das gewünschte Anwesen umzingelte. Nun denn, es konnte losgehen.
 

Wo war nur Gustavo wieder hin?
 

Seit sie aus dem Anwesen von Sir Crocodile weggefahren waren, tauchte er nur noch seltener auf und schien völlig in Gedanken zu sein. Etwas musste dort passiert sein.
 

Aber das konnte ihm egal sein, solange es ihn selber nicht traf. Im Bett hin und her drehend versuchte er wenigsten ein Auge zu zu kriegen und spürte wie jemand das Zimmer betrat. Es musste Max sein, nur er hatte die Befugnis diese Zimmer zu betreten um ihn zu bewachen als sei er ein seltenes Tier. Gustavo hatte wirklich eine an der Klatsche.

Vergnügte sich bis in die Morgenstunden mit Sanji und ließ ihn nicht einmal mehr ohne Fusskette oder Bewachung einen Meter aus dem Zimmer machen, unter die Dusche und selbst beim schlafen war Ines der beiden seine ständiger Begleiter. Das kalte Metall störte ungemein bei den Versuchen einzuschlafen, denn jedes mal wenn er sich umdrehte spürte er die der Ring gegen sein Knöchel schlug und einen stechenden Schmerz verursachte.
 

Den Zaun hatte der Schatten hinter sich gelassen, schlich sich langsam aber Zielsicher in Richtung Anwesen, versteckte sich ein paar mal vor den Wachen und deren Wachhunde um unnötiges Gemetzel zu vermeiden. Alles war, bis er unbemerkt durch ein offenes Fenster einstieg recht einfach gewesen, doch sobald er im Anwesen war, verlor er - nicht anders zu erwarten - die Orientierung und irrte nun etwas planlos durch die Gegend, doch immer auf der Hut jemanden zu treffen. Wen er zuerst erledigen musste stand von vorne rein fest. Der Gesuchte musste irgendwo im Westflügel in dessen Büro sein. Wenn er Glück hat, würde er schnell dessen Büro finden.
 

Was wenn Gustavo ihm seid dem letzten Vorfall nicht mehr traute? Was wenn er ihm eine Falle stellen würde? Aber wieso hat er dann all die Mühe aufgebracht ihn als Liebhaber zu bekommen?
 

Sanji blickte seinen geschundenen Körper hinunter, bis hin zu seinem wunden, gefesselten, dünnen Fußgelenk. Schnell wandte er den Blick ab, versuchte sich anhand der Kette, welche sich um seinen Hals befand, abzulenken, umfasste sie mit seinen schlanken Fingern. Wenigstens etwas.
 

„Ist etwas Blondschopf?“, fragte die gewohnte Stimme von Max, wobei der Angesprochene zu diesem auf sah. Schemenhaft konnte er ihn erkennen, selbst das lüsterne Gesicht war nicht durch die Dunkelheit zu verstecken.

Igitt!, schoss es Sanji durch den Kopf und ein Schauern lief ihm über den Rücken, als er dieses Grinsen auf sich spürte.
 

Er stand auf, die dünne Seidendecke um seine Hüften haltend, und versuchte ins Bad zu gehen.

Was leichter gesagt war als getan, denn seine Beine gehorchten ihm nicht mehr und ihm tat alles der Hüfte abwärts weh. Verdammt sei dieser notgeile Gustavo!
 

Sich auf den Boden wiederfindend, spürte er wie sich dieser Max ihm näherte, ihn anfasste und Bauchwärts auf das Bett beförderte. „Sag bloß Gustavo war zu hart, so dass du nicht mehr laufen kannst?“ wurde ihm ins Ohr gehaucht, wobei er in jenem Moment den Druck eines Menschens auf sich spürte.
 


 

Gustavo saß gelassen in seinem Sessel, betrachtete den Sternenhimmel und schien in Gedanken versunken zu sein. Das Gespräch war nun eine Woche her und die Worte von Crocodile ließen den sonst so hart gesonnenen Mann einfach nicht in Ruhe. Dieses Gespräch war mehr als hilfreich um auf die Spur des Einbrechers zu kommen, aber er wusste immer noch nicht genau wer es war, geschweige denn wer diesem Mann nahe stand. Mist wie konnte man nur so einen Mann beim Schöpfe packen?
 

Dieser Mooskopf schien nicht die geeignete Person dafür zu sein. Nein, so ein möchte gern MMA Kämpfer hätte nicht mal ansatzweise so viel Gehrinzellen, als dass er hier unbemerkt auf das Grundstück kommen könnte.

Zudem musste es für jenen Grünschnabel schon ziemlich beschämend gewesen wie leicht er sich von Gustavos Männern hat einfanegn lassen, also kam er für so eine Aktion nicht in Frage, aber Crocodile hatte bestimmt einen anderen Mann angeheuert um ihn aus dem Weg zu schaffen und Sanji wieder sein eigen nennen zu können.
 

Unbemerkt öffnete sich die große, stämmige Tür zu seinem Büro und riss den nachdenklichen Mann aus seinen Gedanken.

Sich nicht um blickend entfuhr ihn im harten, scharfen Ton: „Habe ich nicht gebeten ungestört in meinen Büro zu sein?!“
 

Eine Antwort war nicht zu vernehmen, nur Schritte die sich dem Mafioso näherten. Schritte zweier Personen.

„Verzeiht Sir... Aber jemand wünscht sie zu sprechen...“

Hastig drehte sich Gustavo mit seinem Sessel um, blickte in das erzitterte Gesicht seines Bediensteten und in ein bekanntes Gesicht. Gesicht traf es nicht ganz, wohl eher einen Helm. Einen bekannten Helm mit bekannten schwarzen Sachen, die einige ältere Kampfspuren aufwiesen.

„Mit wem habe ich das Vergnügen?“

„Unwichtig...“

„Woher wussten sie wo mein Büro liegt?“

„Unwichtig...“

„Sir...verzeiht, aber wie sie sich vielleicht denken können hat er mich gezwungen ihr Büro zu zeigen. Er lief in die falsche Ri....“
 

Der Fremde, welcher die Geisel mit einem Arm festhielt, drückte diesem etwas in den Rücken, wobei er abbrach und schwieg. Musste ja nicht jeder wissen, wie Orientierungslos er war.

„Und was wollen sie von mir?“

Der Maskierte stieß den Bediensteten von sich, der wie gelähmt am Boden lag und in eine sichere Ecke sich zu retten versuchte. Dabei zückte er gekonnt sein Katana aus der weiß-beigen Saya. Der Mondschein, welcher das Zimmer durchflutete spiegelte sich in der sauberen Klinge, wieder.

„Wichtiges...“
 

Gott was hab ich nur falsch gemacht? Wenn es einen Gott geben würde, dann hätte er ihn auf dem Kieker. Definitiv! Warum musste sich der sonst so gehorsame Max als Perverser entpuppen?!

Max Gewicht vermochte es Sanji nicht sich zu bewegen, geschweige den richtig zu Atmen. Die Luft wurde langsam aus seinen Lungen gepresst, welche er versuchte mit Haspen wieder einzufangen. Was wollte er nur von ihm?

„Ich frage mich was Gustavo an solch einem kleinen Jungen nur so anziehend findet?“

Sanji konnte nur noch keuchend nach Luft ringen, brachte aber keine verständlicher Antwort zustande und sein Gesicht nahm eine gewisse Röte an. Luft er brauchte nur Luft!

„Kennst wohl keine Antwort darauf, was? Verschwendest seine Wertvolle Zeit, bringst ihn in Lebensgefahr und bereitest ihn nur Ärger mit Sir Crocodile? Und so was haben wir gegen einen Grünschopf eingetauscht, noch Geld dafür bezahlt, der uns wesentlich mehr von Nutzen gewesen wäre!“
 

Langsam spürte Sanji wie der Atem des Bodyguards seinem Hals immer näher kam, konnte schon fast das Gesicht des anderen an seinem Hals spüren und wie eine Hand seinen schmalen Rücken lang fuhr, langsam immer tiefer und tiefer. Sanji zuckte auf, drehte seinen Kopf etwas in die Richtung des anderen, und hoffte dass er sich jegliche Berührung nur eingebildet hatte. Seine Stimme versagte fast als er den anderen ermahnen wollte ihn nicht an zufassen, doch dieser schien mehr als Amüsant darüber den Blonden so aufgebracht zu sehen.

„Eigentlich gefällt es dir doch oder?“ neckten fuhr Max mit seiner Zunge über Sanjis Hals, spürte wie dieser anfing zu zittern.

„Bitte lass es...“
 

Angst stieg in Sanji auf. Nicht schon wieder! Bitte, kann man ihn nicht mal mehr als Mensch wahrnehmen!

Er ist doch keine...Maschine!?!
 

„Nein! Nein! Lass das! Nimm deine Dreckspfoten da weg!“, schrie er panisch, versuchte sich unter dem schweren Körper des Bodyguard zu winden, doch es brachte ihm nichts. Seine Hände wurden Kopfüber festgehalten und der Rest wurde vom Gewicht des Bodyguards auf die Matrattze gedrückt. Er schnappte nach Luft, spürte wie er umgedreht wurde, eine gewischt bekam und sein Unterleib entblößt wurde.

Blut schmeckend in seinem Mund starrte er zornig Max an.

„Schrei noch einmal und ich breche dir sämtliche Knochen!“

Sanji erstarrte, hielt inne. Dieser Kerl machte ernst aber lieber würde er Knochenbrüche davontragen, als dass er wieder als Lustobjekt dienen würde.

Spuke traf das Gesicht von Max, welche er sich mit seinem Handrücken unter wütender Miene wegwischte. Der Kleine trieb ihn zur Weißglut, aber er wird schon sehen was er davon hat!
 

„Wer nicht hören will muss fühlen...“
 

Der Griff um Sanjis Handgelenk wurde immer fester, ließ ihn aufschreien, bis ein unglaublicher Schmerz seinen Körper durch fuhr und ein Knacken zu hören war.
 

Tränen schossen in seine Augen, ließen ihn sein Umfeld nur noch verschwommen wahrnehmen und mit der Ohnmacht kämpfen.

Seine Hand spürte er nicht mehr, sein Arm tat höllisch weh und die Luft in seinen Lungen wurde abgeschnürt.

Etwas hatte sich um seinen Hals gelegt, drückte immer fester zu, verhinderte dass er richtig nach Luft schnappen konnte. Berührungen die er nicht mochte ließen seine letzten Hoffnungen platzen wie zarte kleine Seifenblasen.
 

Scheiße verdammt!
 

Sein Gesicht verzog sich unter den entstehenden Schmerzen, unter dem Sauerstoffentzug und spürte wie sich der Griff um seinen Hals etwas lockerte.
 

Gott, wenn es einen geben würde, musste ihn wirklich hassen!
 

Der andere schien seinen Spaß zu haben, als Sanji zu ihm auf sah, in dessen ekelerregendes Gesicht was immer mehr wollte. Schmerzen durchfluteten Sanjis Körper, ließen ihn nach Erbarmen und Gnade schreien.

Nach Erbarmen dass jener aufhören mag, egal was er noch tun würde.
 

Plötzlich hielt dieser inne.

Seine Mimik versteinerte, sein Händedruck wurde immer schwächer und ließ langsam von ihm ab.
 

War er nun zur Besinnung gekommen?

Irrtum...
 

Die Gesichtsfarbe des Mannes wurde immer blasser, fahler, bis er leblos auf ihn zusammensackte. Warmes, was sich als Blut herausstellte lief über Sanjis Brust.

Was geht hier nur vor? Mit seiner Rechten, noch beweglichen Hand versuchte er den Koloss von sich zu drücke, schaffte es unter schweren Aufwand und Schmerzen. Keuchend, nach Luft japsend, richtete er sich auf und versuchte den Mörder, in seinem Falle könnte er ihn auch als Retter bezeichnen, zu erblicken. Sein Blick wanderte durch die Dunkelheit, stieß auf Gegenstände, Möbel und schließlich auf eine schwarzen Umriss, der einem Menschen ähnelte.

Dieser Schatten hielt in einer Hand eine in Blut getränkte Katanaklinge, wirkte bedrohlich und nicht ein schätzbar, was Sanji einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Der Fremde trat aus seinem Schatten heraus, näher auf Sanji zu beugte sich über ihm, welcher zugleich instinktiv zurückwich bis er die Bettleine an seinem Rücken spürte.
 

Seine Hand wanderte zum Nachttisch, suchte nach dem Lichtschalter um seinen Gegenüber genauer zu erkennen, doch eine fremde kräftige Hand drückte seine mit sanfter Kraft runter.
 

Sanji versteinerte, ob es Angst war oder ob es der bekannte Geruch war der ihm wider in die Nase stieg, als sich der Fremde näher zu ihm Beugte und die Lette mit dem Anhänger berührte, wusste er nicht so genau. Sein ganzer Körper zitterte wie Espenlaub, mit seiner gebrochenen Hand versuchte er die Decke zu greifen und seine Entblößung zu verdecken doch musste unter den Schmerzen zusammen zucken. Schneller als er es sehen konnte, hatte der Fremde ihn schon bedeckt und kniete nun über ihn, fixiert auf den Anhänger.
 

Der Mond ließ einige Strahlen durch das Zimmer streifen, gewährte Sanji nur einen minimalen Blick auf den Fremden, der einen harten Kampf hinter sich gehabt hatte. Seine Kleindung war zerrissen, Schnittwunden zierten seinen Körper, die Hose schien auch nur noch ein Stück zerschnittenes Stoffes zu sein, der Helm hatte tiefe Risse, die nur einen Teil seiner Sonnen gebräunten Haut freigaben und das Visier hatte feine Risse. Wie ein Schaf dem Wolf ausgeliefert saß er nun da auf dem Bett, neben ihm die Leiche des Bodyguard und vor ihm kniete der vom Anhänger gefesselte Fremde.
 

Skurrile Situation.
 

„Mach das Licht an und du bist tot!“, hörte er die raue Stimme unter dem Helm flüstern. Sanji schluckte den Klos im Hals hinunter und zog seine Hand zurück. Egal was der Fremde vor hatte, Sanji würde es sicher nicht gefallen, glaubte er zumindest. Doch sein Blick fiel wieder auf die Hand die den Anhänger umfasste.

Fast Froh über die Tatsache seinen Anhänger wieder zu haben, umfasste der Fremde den Anhänger.

„Erg...Der...also ich...den hab...“
 

Der Fremde unterbrach den Blonden indem er sich von diesem abwandte und auf die Beine Zog. Doch diese gaben kurzerhand nach, sodass er drohte auf den Boden zu fallen wenn der Fremde ihn nicht um die Taille gefasst hätte. Sanji griff automatisch nach Halt, umfasste zittrig die Lederjacke mit seiner noch funktionsfähigen Hand.
 

„Dan-“
 

„Bedanke dich nicht!“, kam es harsch vom Fremden. Er setzte Sanji etwas unsanft auf einem Sessel ab und betrachtete dessen Fußkette. Noch bevor Sanji was antworten konnte, wurde ihm eine Jogginghose und ein Pulli zugeworfen. „Anziehen!“

Als Sanji es versuchte, bemerkte er wie der Fremde das Katana auf seinem Rücken zückte und einen Schritt zurück trat. Der wird mir doch den Fuß abschneiden! Der Schlüssel... den hat doch Max!
 

Noch ehe er es sehen konnte schlug der Fremde zu, steckte es danach bewusste und siegessicher zurück in die Saya. Sanji hatte den Anschein der Fremde hatte ihn verfehlt, da er weder ihn noch die Eisenkette berührt hatte. Ob er seinen Augen nun trauen wollte oder nicht, die Schnalle sprang entzwei und löste sich von seinem Wund geschundenen Fußgelenk.

„Anziehen!“
 

Hastig und tollpatschig versuchte sich Sanji mit einer Hand anzuziehen was leichter gesagt war als getan und die Probleme blieben vom Fremden nicht unbemerkt.

Ob er ihn helfen sollte?
 

Sanji schaffte es gerade noch den Pulli irgendwie anzuziehen, scheiterte aber kläglich bei der Hose, da seine Beine wieder nachgaben als er sich aufrecht hinstellen wollte. Helfende Hände hielten den Schmächtigen aufrecht, sodass der Blonde halt fand. An dem Oberkörper des anderen gedrückt griff der Fremde als zweite Hand an dem Hosenbund des anderen. War er denn total bescheuert?! Er half wirklich einem kleinem Quäleist beim anziehen!
 

Der andere verstand die Hilfe vom Fremden, und beide zogen die Hose hoch. Irgendwie verwirrte Sanji die ganze Situation. Was wenn Gustavo rein kam? Er war jetzt drauf und dran hier weg zu kommen aber würde er nicht dann noch mehr in Schwierigkeiten rein geraten?

„Weg hier!“, sagte der Fremde, ließ dabei Sanji los.

Machte der da mit Absicht? schoss es dem Schmalen durch den Kopf als er sich auf dem Boden wiederfand und stemmte sich mit einer Hand hoch. Keuchend versuchte er sich aufzurichten, doch musste erst einmal nach Kraft schöpfen die ihm, seit dem er hier angekommen war, immer mehr fehlte. „Warte...bitte!“
 

Der Fremde machte auf der Hacke kehrt, zog Sanji hoch. Gott solche zerbrechlichen Ärmchen. Kein wunder dass der Koloss ihm so leicht das Handgelenk brechen konnte.

Armer Bursche!

Moment mal! Hatte er gerade Mitleid mit einem dem er es zu verdanken hatte, dass er nun auch als Stricher arbeitete, sich dafür hasste jeden Tag zu einer bescheuerten reichen Frau zu gehen, ihre Lust zu stillen - unter Zwang, dass man ansonsten einen seiner Bekannten etwas antun würde - und nun zu einem Mörder geworden war?!
 

Nein, Mitleid hatte er mit so einem nicht, und dass er zum Mörder wurde war auch nicht die Schuld des Blonden! Das darf er nicht vergessen! Er hat so gehandelt, wie er es in jenem Moment für richtig gehalten hatte, und wenn es Konsequenzen geben sollte, würde er sie auf sich nehmen!
 

Während seine Gedanken um diese Sachen kreisten, schwang er den leichten Körper des Blonden über seine Schulter, welcher darauf protestierte, so getragen zu werden. Weiberhaft kam ihn das vor.

„Ruhe Prinzessin! Sag bloß, das gefällt dir nicht!“

„Prinzessin!?“, empört nuschelte er das Wort vor sich hin und verfluchte den Retter zugleich für diese arrogante Art die dieser an den Tag - bzw. Nacht - legte. Dieser Kerl kam ihn wirklich vertraut vor, aber wer verbarg sich unter dem Helm? Sollte er vielleicht später mal versuchen ihm den Helm abzunehmen?
 

Anstatt die Tür anzusteuern öffnete der Fremde ein Fenster, mithilfe seines Schwertes. „Sag mir bloß nicht, dass wir da runter springen?!“, Sanji traute seinen eigene Augen nicht. Sie waren im vierten Stock und dieser Hirnlose Kopf wollte wirklich da runter? Herr las Hirn vom Himmel regnen!

Auf seine panische Frage, die eher einer Feststellung glich, bekam Sanji keine Antwort. Dieser Kerl hat sie doch nicht mehr alle!

„Besseren Vorschlag?“, sagte der - in Sanjis Augen - Hirnlose und befestigte an einem schweren Gegenstand ein Seil. Dieses ließ er dann in die Tiefe fallen und es verschwand zwischen Bäumen und Sträuchern. Wenn er fallen würde, würde er wenigstens sanft fallen.

Der Schmale würde sowieso sanft fallen.

Das Seil packend, schlang er es sich mit einer locker Bewegung um seinem Arm, lehnte sich Rückwärts aus dem Fenster und drückte seine Beine gegen die Hauswand. Er bräuchte jetzt verdammtes Glück, das in den unteren Stockwerken niemand war und noch niemand das Büro des Mafiosos betreten hatte.

Langsam, etwas unsicher hangelte er sich mit Kleinem, der sich nun auf seinem Rücken befand, die Hauswand hinunter, hielt einige Male an, als er meinte etwas gehört zu haben. Vorbei an dem Dritten Stock und einigen Fenster, näherten sie sich dem Boden, doch jemand wollte ihnen einen Strich durch die Rechnung machen. Sanji blickte nach oben und hielt inne.
 

Da stand jemand am Fenster, so genau konnte er nicht erkennen wer es war, ein Messer in der einen Hand halten, in der anderen das Seil an dem nun sein und das Leben das Retters hing. Er würde doch nicht etwa..

Bevor er es dem anderen noch sagen konnte, spürte dieser wie der Zug auf dem Seil nachließ, blickte nach oben und verstand deren missliche Situation. Ehe er noch irgendwie reagieren konnte, fielen beide in die schwarze Dunkelheit hinab.
 

Scheiße!

Der Fremde griff nach dem Arm des anderen, zog ihn vor sich während er sich im Flug drehte. Ein Feuer wurde eröffnet, ein Feuer auf dem Eindringling der mit sein Ziel samt einer unversehrten Flucht nun abschminken konnte.
 

„Getroffen?“, fragte einer der Bediensteten dem anderen. Beide waren sichtlich aus der Puste, schienen durch das ganze Anwesen gehetzt zu sein. „Weiß nicht! Sag den anderen Bescheid! Wir müssen ihn holen! Und den Knirps auch!“

Ohne auf weiteres Einzugehen funkte der andere alle erreichbare an und informierte diese über die momentane Situation. „Komm wir gehen zu Gustavo! Der Krankenwagen müsste jede Minute eintreffen...“

„Wenn der uns noch was nützt!“, antwortet derjenige der das Seil gekappt hatte und warf noch ein letztes Mal einen Blick in die schwarze Tiefe.
 


 

„Wer das überlebt muss wohl in Gottes Augen ein Heiliger sein.

Why do I do this?

Kapitel 11: Why do I do this?
 

Ein dumpfer Schmerz zog sich durch seine Hand, seinen Körper, doch lenkte ihn der Geruch von Schweiß und Blut ab. Dazwischen konnte er aber den vertraulichen, angenehmen, wohligen Duft wahrnehmen und eine wohlige Wärme durch fuhr seinen Körper. Lange könnte er so liegen bleiben.

Langsam löste sich die Umarmung, welche Sanji vor einem schmerzhaften Aufprall schütze, und der Körper, auf welchem er lag, erhob sich langsam unter einigen schmerzhaften Lauten. Sich auf seinen Ellenbogen abstützend blickte er hinab zu dem Jungen, der auf seinem Schoss saß.

Klammernd.
 

Den Kleinen betrachtend, fasste der Fremde sich an den Helm, der mehr als Demoliert war. Verärgert darüber, dass der Helm zu nichts mehr zu gebrauchen war nahm er ihn ab und entblößte eine schwarze Motorradmaske, die nur seine grünen Augen Preisgaben, aber jegliche Mimik seines Gesichtes verbargen.

Jedoch gaben ein paar Risse die, die Sonnen gebräunte Haut zeigten, frei.

Als er den Helm weg warf, spürte er bei de Bewegung einen stechenden Schmerz in seinem Oberkörper, und ließ ihn zusammen zucken.
 

Verdammt dieser Aufprall hatte ihm bestimmt einige Rippen gebrochen. Sicher haben die Äste einen großen Teil der Wucht abgefangen, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass der bis gerade noch Behelmte mit voller Wucht auf den harten Boden aufgeprallt war.

Der Blonde saß immer noch auf seinem Schoss, schien verwirrt über alles zu sein. Konnte immer noch nicht glauben, dass sie den Sturz überlebt hatten. Aber nachdem sie durch die Bäume gerasselt waren, müssten sie auf die Büschen gelandet sein und dann auf dem Boden. So sahen jedenfalls die Büsche aus.

Ziemlich mitgenommen.

Eine Hand legte sich auf die Schulter des Verwirrten.
 

„Was gebrochen?“

Dieser schüttelte nur den Kopf.

„Gut dann können wir weiter!“

„Ähm...d-dein Bein...“, kam es Kleinlaut vom Zielobjekt.
 

Er wollte aufstehen, doch sein eines Bein meldete sich.

Er blickte hinab. Ein Stock hatte sich in seinen Oberschenkel gebohrt, und dass auch noch ziemlich tief.

Verdammt! Als ob gebrochene Rippen nicht reichen würden.

Kurzerhand entschied er sich schnell zu handeln. Er griff nach dem Stock, zog ihn schnell heraus, was dazu führte, dass warmes Blut aus der Wunde floss und er die Zähne zusammenbeißen musste, nicht Lauthals los zu schreien, ehe er diesen weg warf. Dann packte er den anderen, warf ihn wie gewohnt über die Schulter, Schmerzen unterdrückend, und ging, was mehr einem Humpeln glich, in Richtung Mauer. Diese mussten sie noch Überqueren, dann konnten sie auf dem Motorrad hier verschwinden.
 


 

Kurz nachdem sie die Mauer – ein Wunder, dass sie unbemerkt blieben - durch eine akrobatisch improvisierte Kletteraktion hinter sich gelassen haben, hielt der Kidnapper Ausschau nach seinem Motorrad. Nirgends zu finden.

Dabei war er sich ganz sicher es hier abgestellt zu haben.

Der Blonde sah ihn skeptisch an. Hatte etwa der Fremde nicht daran gedacht weiter zu planen?

„Wonach suchst du?“, fragte der über die Schulter geworfene.

„Ruhe! Hier muss es doch irgendwo sein!“

„Was denn?“

„Das Motorrad!“, fauchte der Fremde und schien sich allmählich nicht mehr sicher zu sein. Sanji konnte es nicht fassen, seufzte tief und hatte nun wirklich das Gefühl, dass der Herr da oben oder was es auch immer war ihn wirklich hassen musste. So viel Pech kann man doch nicht haben, oder etwa doch?

„Es muss in der Richtung liegen!“ Der Fremde deutet mit einem Finger auf den Eingang des Gebäudes.

„Wir gehen in die andere!“, sagte Sanji instinktiv. Fragend wandte der andere seinen Kopf zu ihm.

„Wer hat dich gefragt?“

„Dort“, er zeigte in dieselbe Richtung wo der Fremde hin zeigte. „liegt der Eingang, der immer schwer bewacht ist und da hast du sicher nicht dein Motorrad geparkt. Aber bei deinem Erbsenhirn würde es mich nicht wundern wenn doch!“

Was für eine Zicke – trotz allen was dieser widerfahren ist - er doch auf der Schulter hatte. Am liebsten würde er dieser...Nein besser nicht.

Tief ein und ausatmen! Und die Beine in die Hand nehmen.
 

Keine Antwort kam und der Kerl rannte in die entgegengesetzte Richtung, was langsam mal Zeit wurde, denn kaum waren sie in einer Gasse eingebogen , fuhr ein Krankenwagen, gefolgt von mehreren Polizeiwagen in die Straße rein. Schwer atmend ließ er den anderen runter, stützte sich an der Mauer ab und fasste sich an seine Rippen. Diese taten höllisch weh und ...und waren so ungewohnt warm. Er nahm die Hand da weg. Ein Glück war der andere damit beschäftigt den Einheiten hinterher zu schauen, schenkte dem Fremden keine Beachtung.
 

Warum setzte er nur für so eine Zicke sein Leben auf Spiel?

Wie bekloppt musste man nur sein?
 

Jetzt kam ihm der Deal ziemlich albern vor, aber seine Freiheit war ihm sehr wichtig und die wollte er wieder haben. Lieber würde er sterben, als dass er für den Rest seines Lebens als Stricher arbeiten sollte.

Seinen schwarzen Handschuh betrachtend sah er darauf einen dunklen Schimmer. Es war frisches Blut. Verdammt er wurde von einer Kugel getroffen! Fuck!

Er sollte mal aufschreiben was bei ihm noch verletzt wurde. Oder besser was noch nicht verletzt wurde. Denn die Liste wäre definitiv kürzer als umgekehrt!
 

Die Maschine stand immer noch da wo sie er zuletzt verlassen hatte. Ohne Worte setzte er sich auf diese, startete den Motor welcher den Blonden dazu veranlasste, auch wenn nur widerwillig und mit Hilfe, aufzusteigen. Ohne Licht verschwanden sie in den Gassen der schlafenden Schatten.
 


 

„Sag mal...“, kam es nach einem längerem Schweigen von Sanji, der sich an dem Fahrer festhielt, und die Fahrweise von diesem einfach nicht mochte. Schnell, riskant und abrupt. Fuhr der Kerl etwa wie es ihm passte? Zum wie vielten Male sind sie schon am gleichen Haus vorbei gefahren?

Gott, hat der Herr wirklich vergessen diesem Mann ein Hirn, bzw. ein Orientierungssinn einzupflanzen oder hat er es auf dem Weg nach draußen verloren?

„Hast du überhaupt einen Plan wo wir hin fahren?“

„Schnauze!“, kam es weniger freundlich vom Fahrer, worauf hin er mal in eine andere Richtung abbog.

Tja dieser Mann hatte wohl echt keine Orientierung! Wie konnte nur so einer so stark und zäh sein? Und wie fand er überhaupt einen Laden wenn er was brauchte, geschweige denn eine Toilette? All diese Fragen schwirrten dem Blonden durch den Kopf. All solche Fragen und die wieso er ihn da raus geholt hatte. Doch diese Frage sollte dem Blonden schnell beantwortet werden. Schneller als ihm lieb war.
 

Nachdem sie das Rotlichtviertel, einige andere Passagen der Stadt hinter sich gelassen hatten, hielt das Motorrad vor einer tiefen Einfahrt an, welcher sich langsam öffnete. Er fuhr in die gewohnte große Halle rein. Kaum hatte er die Maschine zum stehen gebracht, stieg der Fahrer ab, lief zu einem Waffenschrank und blieb stehen. Samt Saya nahm er das Katana von seinem Rücken und betrachtete es eine Weile. Es hatte was anziehendes, magisches an sich. Und irgend woher kannte er es, aber ihm fehlten jegliche Erinnerungen.

Sanji beobachtete den mysteriösen Kerl, wie respektvoll er das Katana in seinen Händen hielt, wie er es betrachtete, als ob er die Seele spüren könnte.
 

Pff...Seele... Sanji komm mal wieder zur Vernunft! Katanas haben keine Seele, das sind nur zu groß geratene Küchenmesser!

Ja, nur zu groß geratene Messer, die ihm sein Leben gerettet haben...

Sanji stieg unsicher ab, hielt sich an der Maschine fest um nicht noch einmal umzukippen und wartete bis der Fremde das Katana wieder auf seinem alten Platz platziert hatte. Dieser blickte zu ihm rüber.
 

Nach einer erneuten Ladung auf der Erde, trug der Fremde Sanji durch die bekannten Korridore. Sanji erschauerte es.

Von der einen Hölle in die Nächste! Am liebsten würde er den Kerl niederschlagen und abhauen, aber er konnte weder seine Beine noch seinen linken Arm bewegen. Alles tat ihm weh und seine Lippe war vom Schlag ziemlich angeschwollen. Sein Blick wanderte wieder zu den starken Armen die ihn wie eine Prinzessin durch die Fluren trug, doch protestieren konnte er aus Müdigkeit nicht mehr. Wieder erblickte er diese harte, breite Metall was immer wieder grün blinkte und sich kalt durch die Jacke drückte. Was war das für ein Teil? Er hatte so eins auch ma an.

Direkt am Anfang, aber es wurde ihm nach zwei Tagen abgenommen. Er hatte da schon aufgegeben - was eigentlich nicht zu ihm passte - aber er wollte verhindern, dass er noch mehr Schaden anrichtete.

Ehe er sich versah lag er auf einem Bett und der Fremde schloss die Tür von außen, durch die beide gekommen waren.
 

Erschöpft nahm er die Motorradmaske ab.

Verdammt! Irgendwie lief das alles nicht ganz wie geplant!

Und das mit Gustavo...War das vielleicht zu viel? Nicht daran denken! Du hast in dem Zimmer den Schlüssel zur Freiheit, aber der bringt dir erst was wenn Crocodile wieder in der Stadt ist!
 

Noch eine Woche ist er weg. Wohin wollte man ihm nicht sagen, und nachforschen wollte er auch nicht. Ging ihm nichts an. Und warum er dann nicht abhaut, wenn der Mafioso nicht da ist? Ganz einfach wegen diesem Ding an seinem Handgelenk, es würde die Bodyguards von Crocodile auf ihn hetzten und darauf hatte er einfach keine Lust mehr. Oft genug hatte er sich mit denen angelegt, sobald sich eine Chance geboten hatte. Und sinnvoller ist es sich sicher den Hintern zu retten, als dass er Unschuldige in Gefahr bringt.

In einem Bad angekommen öffnete er die Lederjacke, die eher einem Stück Stoff ähnelte, und nicht mehr wirklich einer Jacke ähnlich sah.
 

So viel zum Thema funktionsfähige Kleidung....
 

Sein Körper wurde von einigen Schrammen verziert, und die Schusswunde Blutete noch heftig. Nun ja, solang es ihm gut ging kann es ja nicht so schlimm sein. Aber dass er auch immer wieder eine Kugel ab bekam störte ihn ungemein. AHtte er auf der Stirn "Bitte schießen!" stehen?!

Er musste unbedingt besser werden, allein schon um gegen Mihawk zu gewinnen.

Eine Pinzette fuhr langsam in die Fleischwunde rein, wobei er Zähneknirschend das Gesicht verzog, und suchte die Kugel, die sich in seiner Seite befand. Nach einigen Schmerzhaften Augenblicken fiel eine kleine Metallkugel ins Waschbecken und zierte den weißen Marmor mit roten Blutgerinnsel. Er sollte schnell zum Kleinen und ihn verarzten anstatt sich selber.
 

Improvisatorisch eine Kompresse auf die Einschussstelle gepackt und mit einer Bandage umwickelt, sowie um das Bein und etwas bequemes über gezogen, den Erste Hilfe-Koffer in der Hand humpelte er schnell er nun ins Zimmer wo der Verletzte auf ihn wartete.
 

Sanji fand sich in einem weichen Bett wieder, was nach frischen Blüten und Vanille roch. Angenehm. Jemand hatte sich seinen Wunden gewidmet, verband langsam und sachte sein wundes Gelenk, nachdem es gesäubert und desinfiziert wurde, und dann das Handgelenk. Mit einem Ruck wurde es schmerzhaft in die ursprünglich Position gerichtet, wobei es dem Blonden einen schmerzhaften Schrei entlockte.

Zorro hielt inne, wartete bis sich der Blonde wieder beruhigt hatte und verband sein Handgelenk so dass es stabilisiert wurde, bis man einen richtigen Arzt gefunden hatte.

Wenn man alleine lebte, einiges an Scheiße gebaut hatte, und kein Geld für einen Arzt hatte, dann musste man sich selber verarzten...
 

Ob er innere Verletzungen davon getragen hatte konnte der Mooskopf nicht sagen, hoffte nur, dass es nicht der Fall war. Der Schmerz musste unvorstellbar gewesen sein, denn Sanji sank bewusstlos ins Kissen zurück. So sachte es seine Art zuließ legte er Sanji bequem ins Bett.
 

Erst jetzt viel ihm auf wie geschunden der Körper des Jungen sein musste. Was er wohl alles über sich ergehen lassen musste um nicht getötet zu werden. Aber hat er ihn nicht beim letzten mal darum gebeten ihn zu erstechen?
 

Er wurde einfach nicht schlau daraus, aber es war auch nicht seine Sache und doch ließ sie ihn nicht los. Er reckte und streckte sich, doch ließ es schnell wieder bleiben als er seine Rippen wieder spürte und etwas Warmes an seiner Seite so dass er sich an das Bett des Bewusstlosen setzte.

Immer noch trug der Blonde seine Kette mit dem Anhänger.

Irgendwie stand er ihm, aber Zorro hing an diesem so sehr, als dass er diesem ihm geben würde. Sanft den Kopf angehoben, löste er die Kette von dem Kleinen und band sie sich um. Ein gutes Gefühl kam wieder in ihm auf, wohlige Wärme aber zugleich unerträglicher Schmerz, der ihn an jenem Tag erinnerte. Langsam öffnete er den Anhänger und betrachtete wehmütig das Bild. Zum ersten mal zeichneten sich sanfte, traurige Züge im Gesicht von Zorro ab.

Müde von den ganzen Strapazen legte er seinen Kopf auf die Matratze und genoss die Stille, die im Zimmer eingetroffen war. Eine angenehme Stille.
 

Ein Weinen, verkrampfte Schreie, wilde Bewegungen weckten ihn aus seinem Traum der eher einem Albtraum glich. Ließ ihn erschrocken hochfahren und Schweißperlen verirrten sich auf seiner Stirn. Verdammt! Der würde ihn wohl nie in Ruhe lassen!

Vom weinen abgelenkt blickte er zur liegenden Person. Sanji lag vor ihm, sein Körper verkrampft, hektische Bewegungen ließen ihn noch mehr Schmerzen erleiden und Tränen rannten sein Gesicht runter.

Einen Albtraum? Sicher...

Nach all dem hätte er selbst beschissen geschlafen. Aber was sollte er jetzt mit dem kleinen machen? Aufwecken? Schlafen lassen?
 

Das ist zum Haare raufen! Genervt über seine Unschlüssigkeit griff er sich an dem Kopf und fasste das Gesicht des Blonden sachte an. Er war eiskalt.

Bitte sei still! Beruhige dich!, durch fuhr es den Mooskopf. Wie erhofft beruhigte sich der Blonde nur langsam, aber Tränen rannten immer noch hinunter.

„Ssscht...“
 

Aber das Zittern und die krampfhaften Bewegungen ließen dennoch nicht nach. Ob ihm kalt war? Mehr widerwillig entschloss sich Zorro zu dem was er jetzt tat. Er stieg ins Bett und umarmte die schmächtige Person um diese mit seinem Körper zu wärmen. Wenn es klappte dann war es gut, wenn nicht würde er heute Nacht noch einen Arzt aufsuchen.
 

Zögernd hatte er den Kleinen in seine Arme genommen. Es war ihm unangenehm, aber was soll's. Solange keiner ihn so sieht.

Aber warum macht er die ganze Scheiße hier mit?

Die Antwort fiel ihm sofort ein, aber da war noch etwas. Etwas was er sich nicht erklären konnte. Ein komisches Gefühl, dass tief in seinem inneren schlummerte seit jenen Tagen die schon Wochen zurücklagen.
 


 


 

„Nami!?“, eine männliche Stimme klopfte an die Tür. Wild und ungeduldig wie eh und je. Noch ganz verschlafen in ihrem Nachthemd, was ziemlich aufreizend war und in einem Seidenbademantel um die Schulter geschlungen, öffnete sie die Tür. Wer zum Donnerwetter noch mal war schon so früh am Morgen wach?! Es war sechs, sieben Uhr am Wochenende und viel Schlaf bekam sie in letzter Zeit kaum.
 

„Hey...Wow Nami-“, Kid sah sie die verschlafene Schönheit an. Nicht schlecht der Anblick. Nami erschrak als sie Kid vor der Tür stehen sah. Gott was machte der nur hier?! Und hatte er gerade „Wow“ gesagt? Wieso eigentlich...
 

Die Frage beantwortet sich von selbst, als sie bemerkte, dass sie ziemlich freizügig war und zog sich hastig den Bademantel richtig an. Zugleich hagelte es für Kid Kopfnüsse, die er - ihrer Meinung nach - verdient hatte.

„Was willst du!?“, fragte sie mehr forsch als sie es beabsichtigt hatte.

„Reden...“

Mit einer ernsten Miene sah er sie an, wusste dass sie diesem Blick nicht standhalten würde.

Seufzend fasste sie sich in ihr süßliches zerzaustes Haar und ließ Kid eintritt gewähren.
 

Das Kaffeewasser kochte, das laute hohe Pfeifen der Kanne unterbrach die bedrückende Stille in der Küche und das aufgießen des Kaffees vertriebt langsam die Nacht die noch in Namis Knochen steckte. Gleich würde die warme Plürre durch ihren Körper fließen. Eine Tasse mit der bräunlichen Brühe reichend setzte sie sich auf einen Stuhl, wartete was der groß gewachsenen Mann ihr zu sagen hatte, doch zuerst genehmigte sich Kid dankend einen großzügigen Schluck.

„Also Kid“, Nami hatte sich ein Herz gefasst und wollte nun wissen worüber Kid mit ihr reden wollte. Eigentlich war doch schon alles geklärt. Die Polizei einzuschalten wäre ein Fehler gewesen, sich selbst auf die Suche nach ihm zu machen wäre Selbstmord und nichts zu tun war ebenso vergleichbar Schmerzhaft gewesen.

„Was gibt's?“, sie überschlug die Beine, hoffte auf erfreuliche Nachrichten, aber sie wusste schon anhand seiner eher nüchternen Mimik, dass es keine gab. Seine Augen spiegelten keine Freude wieder, keine Hoffnung, kein Stückchen von einem Licht am Ende eines dunklen Tunnels. Einzig was Nami darin wiederfand war eine Mischung aus Enttäuschung, Trauer und Ahnungslosigkeit.
 

Was war denn so wichtig, dass er sie in Herr Gotts Frühe aus dem Bett holen musste?

Wenn es schlechte Neuigkeiten waren, dann will sie es nicht wissen, schon lange genug machte es ihr Sorgen, dass sie nicht wusste wo Zorro war und er stand schon wieder im Rückstand mit der Miet!. So langsam sollte sie die Zinseszinsen wirklich in Erwägung ziehen, und die Nummer war auch noch nicht bezahlt worden.
 

Sie setzte wieder die Kaffeetasse an und nahm einen kräftigen Schluck. Irgendwie musste sie ja wach werden.

„Ich...wir machen uns sorgen um dich. Versinkst in der Arbeit, man sieht dich kaum und vor allen Dingen siehst du ziemlich fertig aus.“

„Warum auch nicht?“, begann sie sarkastisch. „Ich steh total darauf morgens in aller Herr Gotts Frühe aufzustehen, sehe wie aus dem Ei gepellt aus und lächele! Sag mal willst du mich verarschen!“

Voller Zorn knallte sie mit der Faust auf den Tisch. So ein Gespräch führte doch zu nichts!

„Bleib mal ruhig...“, beschwichtigend hielt er seine Hände hoch, hoffte dass sich das Temperamentbündel beruhigen würde. Fehlanzeige.

„Ruhig!? Ich soll ruhig bleiben?! Sag mal, du spinnst wohl! Wie kann ich ruhig bleiben wenn ich weiß, dass Zorro niemals auftauchen wird. Das heißt ich sehe rote Zahlen auf meinem Konto und es gibt kein Mietgeld!“
 

Aufgebracht schob sie beim aufstehen den Stuhl zurück, der durch die Wucht um fiel.

Konnte man sie nicht in Ruhe lassen! Reicht es nicht, dass schon Robin sich in Gefahr brachte mit ihren Nachforschungen! Dieser oientierungslose Trottel machte nichts als Ärger und Schulden! Sie hätte ihn nie alleine in der Wohnung zurück lassen dürfen!

Alles ihre Schuld! Dass er weg war, in irgendeine schlimme Sache rein geriet, wenn nicht schon reingeraten ist, und wahrscheinlich nie wieder kam.

Etwas Wärme umschlang ihren Körper, drückte sie schützend an eine harte, breite Brust.
 

Kid.
 

Sanft fuhr er durch ihr zerzauste Haar, drückte sie fest an sich, spürte wie sich ihre Händen in sein Pullover verzweifelt krallten und wie er von Tränen getränkt wurde. Ein Schluchzen durchzog die Küche, gefolgt von einem gedämpften Weinen.

Sein Blick wanderte nachdenklich durch die Küche, fuhr an dem Fenster vorbei, erhaschte den Anblick wie die Sonne die Nacht vertrieb, wie die Strahlen gegen die Dunkelheit kämpften.
 


 


 

Sonnenstrahlen kitzelten auf seiner Haut, ließen ihn erinnern dass es Zeit wurde das Reich der Träume zu verlassen und sich dem Alltag zu widmen. Sofern man es Alltag nennen kann. Aber er wollte nicht. Eine wohlige, angenehme Umarmung wärmte seinen Körper, ließ ihn entspannen, etwas genießen was er sonst nie konnte.

Ruhe.

Aber die Sonnenstrahlen, die durchs Zimmer wanderten neckten ihn solange, bis er endlich aufgab und die Augen öffnete. Wo war er noch mal? Das hier war nicht das Zimmer von Gustavo, nein, war es definitiv nicht!

Aber wo war er dann? Sein Blick wanderte durchs Zimmer, schweifte hin und her, in der Hoffnung etwas an Erinnerungen hervorzurufen, blieb letztendlich an jemanden kleben der neben ihm im Bett lag und noch im Reich der Träume war.

Grüne Haare, gebräunte Haut, ernstes und doch zugleich ein friedliches, niedliches Gesicht, an einem Ohr hingen drei goldene Ohrringe und um sein Hals eine goldene Kette mit einem Anhänger.

Schöner Anblick...
 

Und irgendwie süß...
 

Moment mal diese Visage kennt er doch!

Was macht der neben ihm im Bett! Und wieso...
 

Er versuchte sich mit seinen Händen ab zu stützen aber ein Schmerz in seiner rechten Hand ließ ihn aufschreien und unsanft wieder ins Bett fallen.

Seine Hand! Diese Schmerzen!
 

Diese Schmerzen ließen Erinnerungen wach werden, Max, seine gebrochene Hand, der Schlag ins Gesicht, der Fremde der ihn rettete, die Flucht aus Gustavos Villa, der ganzer Stress, die Schmerzen, die Wunden und seine zittrigen Beinen.

Und wie der Fremde ihn getragen hatte, aber was zum Geier machte der arrogante Mooskopf hier?!

Er würde es ja verstehen, wenn ein Fremder bei ihm schliefe, aber doch nicht der, der ihm vor einigen Tagen am liebsten Grün und Blau geschlagen hätte!
 

Ein Schmerzensschrei riss Zorro aus seinen halb Schlaf. Na toll, da machte man die Nacht durch und dann gönnte ihm eine Nervensäge nicht einmal einen ausgiebigen Schlaf?
 

Der noch eben Schlafende regte sich, rieb sich die Augen und fluchte leise vor sich hin warum man ihn nicht schlafen ließ. Sanji lag still im Bett, hatte Angst dass der Mooskopf ihn bemerken würde und wieder sauer werden würde.

Der Mann erhob sich, kratze sich gähnend am Hinterkopf, während eine Schlaftrane aus einem seiner Augen kroch. Man, war er müde. Und irgendwie, aber nur irgendwie, fühlte er sich beobachtet!

Sein Kopf wandte sich zu dem Kleinem der neben ihn lag, mit einem Schmerz verzogenem Gesicht, was geprägt war mit einem Hauch von Verwunderung und Angst zugleich.

Zorro hob eine Augenbraue.
 

Was sah der kleine ihn so an? Als ob er sich an ihm vergangen hätte. Nie im Leben würde er sich an so einem Jungen vergehen. .

"Ist was?“, fragte er genervt.

Sanji schüttelte den Kopf.

„Ja...ähm nein...also doch eigentlich schon! Was mach ich hier?“

„Also ich...“, Zorro brach ab. Wenn er ihm alles auf die Nase binden würde, würde der Knirps ihm vielleicht wieder in den Rücken fallen. Besser wäre es wenn er erst gar nicht davon weiß, dass er es war der ihn hier her gebracht hat. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!
 

Seine alt bewerte Regel. Damit kam man besser voran, als wenn man alles hinaus posaunt. Und er dürfte keine verräterischen Bewegungen vor ihm machen, geschweige denn ihm zu nahe kommen. Irgendwie gab ihm der Knirps ein Gefühl was er nicht mochte. Und dass immer nur wenn er ihm zu nahe kam, was der Blonde schon wieder tat.
 

Irgendwie schien der Grobian ihn nicht zu zuhören, müsste er sich noch mal wiederholen?

Er tat es.

Doch das Gorillababy ignorierte ihn weiter, schien Gedanken versunken zu sein. Sanji gefiel das gar nicht. Wenn er sich schon ein Bett mit so einem Teilen müsste dann sollte man ihn auf Rede und Antwort stehen!
 

Mit der heilen Hand stützte er sich ab, setzte sich aufrecht hin und war nur noch wenige Dezimeter vom Mooskopf entfernt. Zum ersten Mal sah er wie fein doch die markanten Gesichtszüge sein konnten, besonders wenn der andere nicht mitbekam , dass man ihn direkt ansah. Er wollte nur einmal dieses Gesicht berühren, spüren ob die Züge so hart waren wie sie auf den ersten Anblick zu sein schienen. Seine verbundene Hand hob sich wie Automatisch zu dem Gesicht des Grünschnabels. Ob er sie spürte, seine zittrige Hand, wie sie unergründlich sich von allein bewegte und sich nach seiner Haut sehnte. Wie einst in seiner Wohnung wo er in seinem Armen lag, wohlig fühlte und seinen angenehmen Herzschlag hörte, spürte. Und jetzt spürte er die feinen kleine Härchen unter seinen fast tauben Fingern, die raue und doch weiche Haut.
 

Was machte er da?

Er fasste sein Gesicht an, ganz sanft und sachte, als ob er eine zerbrechliche Person wäre, die er aber ganz und gar nicht wahr. Aber irgendwie hatte der Anblick des kleinen Blonden etwas magisches an sich. Diese Blaue Augen, der kaum vorhandene Bart und...
 

Führte die steife Hand des Blonden etwa sein Gesicht hinunter zu dem des Blonden? Der Atem des anderen war immer deutlicher zu spüren, immer wärmer prickelte dieser auf der Haut.

Was für sinnlich Lippen der Blonde nur hatte. So voll und zart rosa.

Einladend zum Küssen.
 

So verführerisch sie auch waren, es waren die Lippen eines Mannes und die würde er nicht Küssen, aber lösen konnte er sich auch nicht mehr von ihnen.

Ein Kuss nur. Niemand würde davon je erfahren. Nur einen Kuss mit diesen Lippen und dann würde er hier weggehen.
 

Der Blonde seine Gedanken hören konnte, hauchte er dem anderen einen Kuss auf dessen schmalen Lippen, aber verlangten nach mehr und fingen diese in einem sanften, zärtlichen Kuss ein.
 

Eine Hand verirrte sich in die goldene Mähne, drückte den Kopf inniger in seine Richtung, ließ den Kuss leidenschaftlicher werden. Die Zunge des Knaben strich zärtlich über die Lippen des Grünschabels, baten um Einlass. Er schob seine Zunge der anderen enteggen, streichelte sie, spielte mit ihr und entflechte dem Blonden ein leises stöhnen.
 

Langsam während des Kussspiels ließen sich beide sinken, Sanji unten, Zorro oben. Leidenschaftlich umschlang Sanji mit seinen Armen das breite Kreuz, spürte jeden Muskel die sich unter dem weißen Shirt verbargen.

Gott wie konnte nur so ein Kerl so ein Arschloch sein!?
 

Der Kuss wurde immer intensiver, wurde nur unterbrochen um Sauerstoff aufzunehmen oder um den anderen zu ärgern. Der Blonde fuhr langsam mit seiner Rechten den Bauch hinunter bis diese den Hosenbund erreichte, versuchte ihn sachte zu öffnen. Eine zärtliche Hand fuhr ins dessen Hose, berührte sanft den Stoff darunter.

Zorro hielt inne.

Was hatte der kleine nur vor? Wollte er etwa...Nein nicht mit Lorenor Zorro! Panisch drückte

er sich weg, löste den Kuss.

Was hat er nur gemacht? Er hat ...

Gott verdammte Scheiße! Er hat sich von einem kleinem Jungem an der Nase herumführen lassen!
 

„Flossen weg du Schwuchtel!“ Zorro kniete über den verdatterten Blonden , zog dabei seinen Reißverschluss wieder zu und wischte sich mit dem Handrücken über dem Mund, in der Hoffnung jede Spur der leidenschaftlichen Küsse verschwinden zu lassen.
 

Sanji sah ihn leicht gereizt an. Wie hatte das Gorillababy ihn genannt? Schwuchtel?

„Wofür war dass denn?“, fuhr Mooskopf fort und verließ das Bett.
 

Ja genau, warum hatte Sanji ihn geküsst? Warum hatte er so ein Arschloch geküsst, obwohl er genau wusste dass dieser ein Gefühlsanalphabet ist!

„Als...Dankeschön?“, antwortete er fragend leise und schämte sich zugleich dafür.

Zorro trat schweigend zur Tür, während eine bedrückende Stille den Raum einnahm und den Blonden unsicher auf dem Bett sitzen ließ. Die Hand schon um die Türklinke gelegt, diese herunter drückend, fielen Zorros letzte Worte bevor er den Raum verließ.

„Tu so was nicht...Prinzessin!“

Dann fiel die Tür ins Schloss.
 

Was hatte der Mooskopf gerade gesagt.

Meinte er etwa ihm Vorschriften machen zu können? Teufelsdreck, dieser Kerl ist der Horror! Wieso hatte er ihn noch mal geküsst? Wieso!?!

Leise fluchend lag er nun auf seinem Bett, verhüllte seine Augen mit seinen Händen und ärgerte sich über sich selber.

Das war doch nicht normal.

Das hier war nicht merh normal, und so irreal es ihm erschien, es war die Realität.

Ja, er war wieder hier bei Crocodile - das war Tatsache- , bei den anderen Menschen der Unterwelt und bei diesem riesen Arsch der ihn unnötig zur Weißglut brachte!
 

Vom Regen in die Traufe....
 


 

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So meine Lieben,
 

ich hoffe ich konnte euch mit diesem Chapter zufrieden stellen :)

Mal sehen wie sich Zorro so da durchschlägt, und wann wohl Sanji, dass mit dem Anhänger checkt. Falls er es noch nicht gechekct hat.
 

glg euer Hutzi-Keksgetier
 

P.S.: über Kommis würde ich mich freuen ;)

I try not to...

Kapitel 12:    I try not to...
 

Friedliche Stille lag in den Fluren und Gängen der Schule, in welcher Nico Robin unterrichtete und zugleich Direktorin war. Die Klassenräume wurden mit warmen Sonnenlicht umflutetet und der Hausmeister fegte den Eingang, welcher in kurzer Zeit voll mit Schülern und Lehrern sein würde.
 

Das einzige was die friedliche Stille störte waren die Geräusche einer Kaffeemaschine, die ihre tägliche Aufgabe nachging, und das knatternde Geräusch von einer Zeitung die aufgeschlagen wurde. Nico Robin studierte den täglichen Quatsch den die Presse druckte, schien aber nichts wirkliches Wichtiges dabei zu sein. Gelangweilt legte sie diese zur Seite und griff einige Papiere die sie schon seit geraumer Zeit studierte.

Ihre schwarze Brille zurecht rückend, hielt sie die Blätter in der Hand, und schien sich wieder in ihrem Element zu vertiefen.

Nachforschungen betreiben.

Sie hatte schon so einiges herausgefunden, aber es vorerst für sich behalten um unnötige Diskussionen zu vermeiden.

Draußen hörte sie eine laute Stimme, sodass sie ihre Aufmerksamkeit nun nicht mehr den Papieren widmete, sondern dem Lärm der immer deutliche wurde. Sie hörte die aufgebrachte Stimmer ihrer Sekretärin, wie sie wieder einmal versuchte jemanden aufzuhalten.

„Bleib stehen Monkey D. Ruffy!“

Dieser schien nicht hören zu wollen, riss die Tür zum Zimmer der Rektorin auf und blieb völlig au§er Atem vor ihrem Pult stehen.

„Hörst du wohl schlecht! Miss Robin hat jetzt keine Zeit für dich und unangemeldet kommst du schon gar nicht da rein!“

Die Sekretärin stürmte hinter ihm ins Zimmer, völlig gehetzt, und schimpfte mit Ruffy was das Zeug hielt, doch jener ignorierte sie.

Nico Robin schien das ganze Schauspiel zu amüsieren, schmunzelte. „Robin-sensei?“, fragte Ruffy  jedoch mit ernster Miene, die eigentlich gar nicht zu ihm passte. „Dürfte ich mit ihnen

Reden?“

Die Sekretärin stutze.
 

Bisher war Ruffy immer hier her gekommen wenn es um die Erweiterung des Cafetriaangebot ging, oder wenn er Sachen für Lorenor Zorro abholen sollte.

Nico Robin bat ihre Sekretärin hinaus, bot Ruffy einen Platz an und schenkte ihm ihre Zeit bevor der Unterricht anfing. Ihm musste wohl die Sache sehr am Herzen liegen, denn er kam viel zu früh in die Schule, eine gute Stunde um genau zu sein, und ansonsten war er immer einer der letzten die durch das Tor hetzten, auch wenn er immer pünktlich los ging.

Auf dem Schulweg ließ er sich all zu gern von allem möglichen  ablenken, oder genehmigte sich irgendwo ein zweites Frühstück.

„Was kann ich für dich tun?“ Sie genehmigte sich einen Schluck Kaffee, ehe die Quasselstrippe loslegen würde.
 

„Wo ist Zorro?“  
 

Schon wieder dieses Thema. Seit Wochen gab es kein anderes Thema bei Ruffy. Zorro hier, Zorro da! Aber man konnte es ihm auch nicht verübeln. Zorro war für ihn so wichtig. Jemand der sich um ihn kümmerte, ihn aus Problemen raus hielt, und Ruffy ihn ständig hinter lief, seinem großen starken schweigsamen Freund.

„Wie schon gesagt-“

Ruffy hielt das nicht mehr aus.

„Lügen sie mich nicht mehr an! Ich glaube ihnen immer noch nicht, dass er auf zur Erholung an einem Kurort gefahren ist! Er würde so was nie machen! Er hasst so etwas!“
 

„Ruffy, ich muss schon bitten...“ sagte sie mit beruhigender und doch ernster Stimme.

„Ich habe nur diese Informationen von Kid bekommen und hoffe, dass diese auch der Wahrheit entsprechen, aber wenn es dich beruhigt können wir nach dem Unterricht zu Kid fahren und ihn darauf ansprechen. Aber ich versichere dir, er dir dasselbe sagen wird wie ich. Und bitte reg dich nicht mehr auf, das kostet dir unnötige Kraft die du zum lernen brauchst.“
 

Ruffy schwieg, schien nur widerwillig Zuzustimmen, und setzte seine Schmollschnute auf. Warum denken alle nur er sei dumm? Er war naiv, aber nicht dumm. Das allein zeigten seine Noten die er meist Stolz mit nach Hause, blieb aber dennoch ein Kindskopf.

 

„Ruffy ich will dich nicht für dumm verkaufen, ganz und gar nicht. Aber ich kann dir nicht mehr sagen, als ich weiß.“
 


 

„Ein weitere Kunde?“, hallte es gereizt durch den Flur des Anwesens von Crocodile. Sie konnten ihn doch nicht immer noch weiter an Kunden verkaufen! Er hatte seinen Deal eingehalten und jetzt liegt der Junge zwei Zimmer weiter im Bett, als Zorro die Nachricht von der Maid bekam.

„Mister, verzeiht...“, sagte sie schüchtern zum temperamentvollen Grünhaarigen , welcher sich gerade ein Shirt überzog. Beim anziehen beobachtete zu werden hatte er sich schon irgendwie gewöhnt, nur beim Duschen von irgendwelchen lüsternen Frauen begafft zu werden würde er sich es wohl niemals dran gewöhnen.

„Aber Sir Crocodile ließ ihnen ausrichten, dass sie erst gehen könnten bis sie die Verluste beglichen haben. Dann erst würde man ihnen gewähren ohne Handfessel rum zu laufen. Und über alles andere würde er gerne mit ihnen Persönlich besprechen, wenn er wieder in der Stadt ist.“
 

Bieberkacke!
 

Zorro kratzte sich am Hinterkopf. Soll dieser Wichser doch verrecken und an einer Geschlechtskrankheit sterben! Dann wäre er alle Probleme los!

Er brummelte nur, knöpfte sein graues Hemd zu, krempelte die Ärmel hoch und stopfte das Ende des Hemds in die Hose, als er sie anzog.

„Haben sie einen Arzt gerufen der sich die Hand der Kringelb-...sich die Hand von Sanji anschaut, Miss Vivi?“

Zum Glück ist er seine Stammkundin losgeworden, hatte aber dafür jetzt jemand anderes.

Natürlich sahen die Frauen, die ihn buchten, nicht schlecht aus; gewiss nicht; aber es  machte ihn die Sache nicht leichter, mit ihnen in die Kiste zu hüpfen.

Zwischen schön und attraktiv gab es einen Unterschied, und er fand bis jetzt keine Frau annähernd attraktiv, die ihn gebucht hatte.

„Gewiss Mister! Er wird jeden Augenblick hier sein. Aber Sir Crocodile lässt ausrichten, dass sie sich während seiner Abwesenheit zusätzlich um Sanji kümmern mögen, und ihm , soweit es ihr Zeitplan ermöglicht, nicht von der Seite weichen!“
 

Bitte lass ihn sich verhört haben!

Auf die Person auf zu passen, von der er am liebsten weit weg wäre? Das ist doch Ironie des Schicksals! Wollte man ihn nicht direkt in die Eier treten? So eine Dreckskacke!

Brummend verließ er das Zimmer, machte jedoch auf der Hacke kehrt und schien etwas zu wollen.

„Hey, könnten sie Croco sagen, wenn ich auf Sanji aufpassen soll, würde ich auch gern MMA-Fighting machen!“
 

Hoffentlich ging Crocodile auf seine Forderung ein. Nachdenklich lief er neben Vivi her, die ihm zu seinem nächsten Kunden oder Kundin brachte. Immer noch wurde ihm bei dem Gedanken schlecht, dass er vielleicht mit einem Mann schlafen müsste. Schon allein der Gedanke schlug ihn auf den Magen.

„Mann oder Frau?“, wollte Zorro wissen, aber wie er Vivi schon kannte, sagte sie dazu nichts. Es war ihr verboten und Zorro sollte lernen auf alles gefasst zu sein. Tja, auf alles musste er jetzt wirklich gefasst sein, den ihm kam ein bekanntes Gesicht entgegen.
 

Einen Arztkoffer in der Hand, dunkel gekleidet, in einem leicht rockigem Stil mit einem grellen Farbakzent, diese tief dunklen Augen und der leicht sadistische Gesichtszug verhießen nichts Gutes.

 

Dieser Blick, eine Zusammensetzung aus Verwunderung, Schock, Erstaunen und Ekel  trafen Zorros grimmige Visage. Gott wer hatte IHN hier her bestellt!?

Wer hatte Law hier her bestellt?!

Hinab blickend zu Vivi wurde seine Frage beantwortet.  

Ihre Blicke trafen sich, schienen mehr zu sagen als Worte und für einen Moment hatte Zorro das Gefühl die Zeit würde stehen bleiben.
 

Law konnte seinen Augen nicht trauen, wen er neben der kleinen süßen Maid gehen sah. Grüne Haare, leicht verkrampfter Gang - bestimmt wieder was gebrochen -, aber dennoch Aufrechte Körperhaltung und grimmiger Gesichtsausdruck. Das konnte nur einer sein.

Nur einer hatte so eine exotische Haarfarbe.

Je näher sie sich kamen, desto weniger konnte Law glauben wenn er da sah.

 

Lorenor Zorro!

Lorenor Zorro in einem Bordell?

Nein, das hier war kein richtiges Bordell, es war das Anwesen des gefürchtetsten Mafioso in der ganzen Stadt...Nein! Im ganzem Lande!...der für gutes, wenn nicht zu gutes Geld, Lustobjekte anbot.

 

Aber wie ist er hier rein geraten?!

Als sie sich passierten lief ihm ein kalter Schauer über dem Rücken. Er selber wusste wie finster und kalt er manchmal wirkte - was er seiner sadistischen Ader zu verdanken hatte - aber so eine Kälte hatte er selber noch bei keinem gespürt.

Nicht einmal bei Kid.

Ihre Blicke trafen sich, hafteten aneinander, sagten mehr als Worte es hätte tun können und lösten sich wie zäher Schleim voneinander.
 

Was war das eben? Bei dem Blick des Jünglings wäre ihm das Blut in den Adern gefroren wenn er ihn noch länger angeschaut hätte. Tiefe Ringe unter den Augen ließen das sonst so harte markante Gesicht düster und bedrohlicher wirken.

Was geht hier vor?

Er blickte Zorro unbemerkt hinterher, sah wie er die Treppen hinab ging die er gerade eben erklommen hatte.

Also seine Beziehungen müsste er nun nicht mehr spielen lassen um herauszufinden wo sich Kids Sprössling befand. Zwar fiel ihm ein Stein vom Herzen, dass er noch lebte und allen Anschein nach den Rat seines Arztes so gut es ging befolgt hatte, aber irgendetwas gab Law ein ungutes Gefühl.

Ob der Blonde hier war?
 

Nachdenklich lief er zum Zimmer in dem sein Patient auf ihn wartete. Noch bevor er daran klopfen konnte vergaß er für einen Moment seine Gedanken, denn jetzt war er als Arzt gefragt und nicht als Detektiv unterwegs.

Er hob die Hand, klopfte sachte gegen die Tür und öffnete diese als der Einlass gewährt wurde.
 

Die Türklinke runter drückend betrat Zorro angepisst den Raum. Ja sie waren zu einem anderem Anwesen gefahren, einer schlichten, eleganten Villa, die etwas fernab der Stadt lag in einem kleinem Wäldchen. Keine Mauer, kaum Wachen, nur einige Hunde - die etwas zahm schienen - liefen durch den unbegrenzten Garten, während der frische Wind der durch die Bäume wanderte .

All das verlieh dem Anwesen eine eigenartige unbekannte Aura.

Zorro hatte schon beim aussteigen ein mulmiges Gefühl, was bestätigt wurde als er sich im vorgeschriebenen Raum umsah und den Gastgeber erblickte.
 

Der Mann der am anderem Ende des Raumes, gekleidet in einem Bordeaux rotem Hemd welches in einer grauen Hose mit schwarzem Gürtel verschwand, stand und ihn kühl anblickte.

Zorro erwiderte nur den Blick und setzte sein freches, mieses Grinsen auf, als ob er in den Ring gehen würde. Eins wusste er von Kid nur zu gut. Stehst du deinem Feind gegenüber, zeigst ihm deine Angst oder jegliche Art von Schwäche, dann wird er dich durchschauen, besiegen und erbarmungslos in den Boden stampfen. Diesen Spruch nahm er sich nur zu gern zu Herzen.
 

Mihwak Dulacre gönnte seinem Verlangen nach Alkohol einen Schluck aus dem Rotweinglas, dessen Quelle wohl von einer der zwei Flaschen die auf einem Eichenholztisch, etwas abseits beider, sein musste.

„Auch ein Schluck Wein?“

Dulacre hielt Zorro ein gut gefülltes Glas entgegen, schien aber zu ahnen das Zorro es nicht ohne zögern annehmen würde. „Keine Sorge, so was steht nicht in meinem Interesse. Solche perversen Sachen würden verlangen, dass ich mein Ehre beschmutzen würde.“
 

Zorro betrachtete die Mimik des Champions. Kohl, nicht deutbar und irgendwie launisch, so wirkte er auf Zorro.

„Was wollen sie dann von mir?“, kam es mit fester Stimme vom MMA Anfänger, der sich eine Zigarette ansteckte. Blauer Dunst trat langsam aus seinem Mund, wartete auf die Antwort die der Champion ihm schuldete.

Doch dieser machte keine Anstalten sich zu beeilen, setzte sich in einen der Ledersessel und genehmigte sich einen weiteren Schluck. Mit einer Geste bot er Zorro an sich zu setzten, wenn er mochte, was dieser dann zögerlich tat. Wenn er nicht für DAS hier war, wofür wurde er dann hier her bestellt?

Wohl kaum nur zum Quatschen.
 

„Eigentlich wollte ich nur sehen ob du noch lebst, aber wie es aussieht bist du lebendiger als zuvor!“
 

An seinem Glas nippend betrachtete er Zorro, wie er da saß,  wie sich aus Zorn seine Muskeln anspannten, wie er sich zurückhalten musste nicht aus zu rasten, weil er das unbeschreibliche Gefühl hatte verarscht zu werden. Doch sobald sich deren Blicke trafen  war Zorro klar, dass Dulacre sich nicht über ihn lustig machen wollte.

„Scheint so!“, gab er frech zurück. „Dann kann ich jetzt gehen oder?“ Als er sich gerade erheben wollte, fuhr Dulacre fort.

„Und da wäre noch etwas...“

Zorro hielt in seiner Bewegung inne.

„Crocodile war hier.“
 

Zorro drehte sich um, blickte den Champ an. Wie er da saß.

Selbstbewusst. Lässig. Elegant. Arrogant.

Wie er diesen Namen nur so ruhig erwähnen konnte, als ob dieser Mann vor ihm erzittern müsste und nicht umgekehrt. Vielleicht war es auch so.
 

Dulacre spürte den finsteren Blick des Jünglings, wie er gemustert wurde. Doch er musste genüsslich schmunzeln. Ja früher in seinen jungen Jahren war er Zorro ähnlich gewesen, doch mit der Zeit musste er sich verändern.

„Was wollte er von ihnen?“

„Was er wollte? Dich an mir verkaufen, aber -“

„Ich habe eine Bitte an Sie!“, schoss es aus Zorros Mundwerk, schneller als er selber denken konnte. Dulacre erhob sich, hielt den Augenkontakt zum Grünkopf stand und musste schmunzeln. Dieser Kerl, einfach unmöglich.

„Geben sie mir noch eine Chance gegen sie zu kämpfen!“

Es klang eher nach einer Aufforderung als eine Bitte.
 

Was hatte der Mooskopf gerade von ihm verlangt?

Er sollte ihm eine zweite Chance geben?

Lachhaft.
 

Wozu sollte er seine Zeit verschwenden? Er hatte besseres zu tun. Und dass Crocodile ihm schon mit der Vergangenheit des Mooskopfes genervt hatte verbesserte nicht gerade seine Laune.

Zumal dass ihn eine Tatsache definitiv nicht aus dem Kopf ging.
 

Ein lautes Lachen durchhalte das Zimmer. Herrlich! Der Kleine hatte ja einen köstlichen Humor. Tränen des Lachens liefen dem Champ die Wange hinunter. Das gefiel Zorro gar nicht. Nicht ernst genommen zu werden war eines der schlimmsten Sachen die man ihn je entgegenbringen konnte.

„Gott...dein Humor...“,kam es gelegentlich zwischen seinem Lachen hervor.

Kaum hatte er sich beruhigt und wieder Fassung erlangt räusperte er sich.
 

„Nein!“
 

Diese Antwort fühlte sich wie ein stechender Schmerz in der Brust an. Warum musste man ihn nur alles so schwer machen? Warum legte man ihm einfach nicht noch mehr Steine in den Weg, dann könnte er einige aufheben und zurückwerfen.

Nein, einem Zorro steht es nicht zu in Selbstmitleid zu verfallen! Nie wird es ihm zustehen! Von wollen war erst gar nicht die Rede!

„Ich mein es ernst!“
 

Seine Stimme klang fester, tiefer und finsterer als zuvor. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, versuchend die aufkommende Wut - oder Enttäuschung - zu kontrollieren, Sehnen waren schon fast auf seinem Handrücken zu sehen, alles spannte, verkrampfte.

Mihawk Dulacre machte sich über ihn - Lorenor Zorro -  lustig?!
 

„Und ich auch!“, kam es lässig über die Lippen des Champs.

Tief einatmend, versuchend die Kontrolle wieder zu erlangen, warf Zorro die Zigarette auf den Boden und drückte sie mit dem Schuh aus.

Tja,  was er sich dabei dachte konnte man sich denken.

Ob es nun Mihawk oder Crocodile war, irrelevant.

Gut, wenn der Kerl ihn nicht als Gegner sah - auch nach dem Kampf zwischen ihnen - dann müsste er es ihm beweisen. Jeden besiegen der ihm in den Ring kam, jede Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ihn von seinem Thron stürzen, sich einen Namen machen, ihn in den Schatten stehlen.

„Dann haben sie mich ganz umsonst hier her bestellt!“

Aber er rechnete nicht mit de Stimme des Champs die seine Ohren noch erreichten, ehe er die Türklinke runter drücken konnte.

„Nein...“
 

Zorro drehte sich um. Wenn er nur wüsste was in den Kopf des Champs vor sich ging. Dulacres Blick auf sich spürend, wobei sich jeder eigentlich wie eine Beute fühlte, setzte sich Zorro in Bewegung und machte sich in die Nähe des Kämpfers, hielt jedoch Abstand zu ihm. Nicht aus Angst, nein gewiss nicht. Die hatte er vor Jahren schon verloren. Das einzige was ihn Angst machen könnte, wäre es von einer schwabbligen alten Schachtel in Unterwäsche gejagt zu werden. Aber Dulacres Blick, dem konnte er standhalten.

Irgendwie würde er es schaffen.
 

„Hier...“

Dulacre warf eine Zeitung auf dem Tisch, die aktuelle Tageszeitung mit der Top Schlagzeile „Attentat! Miragerio Gustavo fast erstochen!“
 

Zorro hielt inne. Hatte er nicht diesem Kerl den Rest gegeben in seiner Raserei. Anscheinend doch nicht. Auch gut. Der würde ihm nicht mehr so schnell auf die Pelle rücken.
 

„Sag...“

Dulacre nippte an seinem Rotwein, durchbohrte Zorro mit seinem Blick und schien mehr zu wissen als es ihm lieb gewesen wäre.

„wie hast du es angestellt?“
 

„Worauf spielen sie an?“
 

„Darauf!“ Dulacre tippte mit seinen schlanken und dennoch starken Finger auf ein Bild, wo der Schatten eines Mannes mit Schwert auf dem Rücken abgebildet war, der sich Zugang ins Anwesen verschaffte. Man sah weder Gesicht noch sonst etwas verräterisches, nur den Adoniskörper der in einem Lederanzug verhüllt war.

„Könnte der Liebhaber sein...“

Zorro musste innerlich schmunzeln, denn leichter Sarkasmus lag in seiner Stimme, unbeabsichtigt natürlich.

„Man muss schon einiges auf den Kasten haben um das Sicherheitssystem zu überwinden, was meinst du?“

Ein Grummeln kam als Antwort.

„Aber man könnte auch sagen, dass es ein Laie war, der verdammt viel Glück hatte. Wie dem auch sei, Gustavo liegt nun im Koma....

Scheinen sich einen schweren Kampf geliefert zu haben, laut der Zeitung. Das Möbeliar war vollkommen zerstört, Blut war verteilt und nicht nur das Blut des Opfers...“

„Aber die Sache wer dort das Opfer war lässt sich streiten.“

„So?“

Verdammt. Da hatte Zorro sein Mund zu voll genommen.

„Jeder der bei ihm war, wird was anderes sagen als die Presse. Sie müssten ihn doch kennen, Dulacre.“

„Du warst bei ihm? Vergangene Nacht?“

„Ja, ich war bei ihm, wann weiß ich nicht mehr. Aber wir sind auch nicht friedlich auseinander gegangen.“, log der Grünhaarige.

„Soso...“, Mihawk tippte seine Fingerkuppen aneinander, beobachtete den Jüngeren, der kühl wie gehabt, vor ihm stand und seinen Blicken standhielt.

„Dieser Junge scheint echt Talent zu haben. Wie soll ich sagen, er hat mein Interesse geweckt. Besonders, dass man anhand der Kampfspuren nachweisen konnte, dass es ein Schwertkampf gab. Einen äußert hoch qualifizierten Kampf.““

 

Zorro nein, sag nichts! Nicht einmal, wenn der Kerl dann deine Bitte annimmt!
 

„Scheint begnadet zu sein. Zumal es nicht sein erster Versuch war und hat es tatsächlich geschafft jemanden daraus zu holen,“

Zorro hielt inne, griff nach dem Artikel, überflog ihn aber nichts dergleichen wurde auch nur im Ansatz darin erwähnt.
 

„Sie irren sich.“, korrigierte er den Champ. „Es muss sein erster Versuch gewesen sein. Es steht nichts dergleichen drin, nur dass jemand vermisst wird.“

„Sicher?“, kam es von ganz nahe. Zorro richtete seine Aufmerksamkeit dem Ursprung der Frage, erschrak und fiel auf dem Sessel zurück. Verdammt! Wann war der so nah bei ihm?
 

Was hat er nun vor?

Sich schon das schlimmste ausmalend, kniff er die Augen zusammen, wusste dass es diesmal kein entrinnen gab, wenn er nicht wollte, dass man Ruffy oder den anderen etwas antun würde.
 

„Niemand lügt mich ungestraft an!“

Mit diesen Worten landete  etwas auf Zorros Schoss, ließ ihn verwundert die Augen öffne.

Wa-

Noch ehe er seine Gedanken vollenden konnte, hörte er wie eine Klinge gezückt wurde, und ihn aufblicken ließ.

Ungehemmt raste ein gezogenes Katana auf ihn zu und zerteilte das Sofa. Wie durhc ein Wunder fand sich Zorro geschockt auf den Boden wieder, in der Hand das ihm zugeworfene Schwert, und blickte den Champ an.

Sein ganzer Körper schmerzte.
 

Was um alles in der Welt geht hier vor!?!
 

Noch ehe er etwas sagen konnte, folgte der nächste Angriff, welcher von Zorro blitzschnell pariert wurde.

Man war das knapp!

Die Klingen klirrten nur so aneinander, dass man schon die Vibration spüren konnte und wenn man sagen würde dass jener Grünkopf diesmal Spaß daran hätte irrte man sich gewaltig. Jedoch konnte man auch nicht verleugnen, dass er abgeneigt war der harschen Bitte aufzukommen, und so spiegelte sich ein verschmitztes Lächeln auf seinen Zügen wieder.
 

„Sieh mal einer an...“, gab Dulacre leicht spöttisch von sich. „Scheinst ja aber dafür eine gute Kampfhaltung zu haben!“

Schwer Atmen hörte Zorro jenen zu, versuchte sich völlig auf den Kampf zu konzentrieren der immer mehr entfachte.

„Reiner Zufall....“
 

Ohne auch nur ein Wort von sich zu geben, entfachte ein brutaler Kampf und wenn Zorro nicht aufgeschlitzt auf dem Boden liegen wollen würde, musste er definitiv jeden einzelnen Schlag von Dulacre abwehren.

Und das war nicht ganz einfach.

Schnell erkannte jener – in den Augen eines Profis - Anfänger, dass der Champ nicht nur im Ring eine gute Figur machte, wenn nicht lag ihm der Schwertkampf sogar mehr als das MMA Figthing.

„Glaub ich kaum...“, antwortete der Champ gelassen, sah Zorro dabei zu wie er immer wieder  aufweichte oder parierend zurück wich, und merkte ihm an wie es ihm schwerer viel die Schläge zu parieren oder Konter zu geben.

Jede Bewegung schmerzte, jeder parierte Schlag durch ran mit einer Druckwelle seinen Körper     ließ ihn spüren, dass noch nichts verheilt war und es einige Zeit dauern wird.
 

Plötzlich prallten beide Klingen gegeneinander, durchhalte den Raum wie ein schneidendes Messer und verlangte beiden jegliche Kraft ab.

Sein vorderes Bein zog, brannte und ließ ihn an den Stock erinnern, der noch vor wenigen Stunden darin steckte und entlockte ihm ein anstrengendes Keuchen.

Ohne jede Vorwarnung entnahm der Champ seinem Schwert die Kraft, ließ den Jüngeren an ihn vorbei stolpern, schaffte es raffiniert dass jener Unterlegene hart mit dem Bauch auf den Boden aufschlug, wobei er ihn einen heftigen Schlag in die Seite gab.
 

Mist, das war nicht gut! Jede einzelne Rippe tat ihm weh, schrie nach Ruhe und verhinderte, dass er richtig Atmen konnte.

Verdammt! Warum hat er nicht daran gedacht seine Balance auf seinen hinteren Fuß zu verlagern?! Das wurde ihm doch einst immer eingetrichtert!?!

Als wenn das nicht schon genug gewesen wäre, spürte er wie etwas warmes aus jener Wunde heraus trat und fürchterlich brannte.
 

Aber jemand anderes erfasste wieder seine Aufmerksamkeit als er seine Katanaklinge auf dem Liegenden richtete.
 

„Keine Angst?“, kam es vom anderen.

Angst? Wovor? Hier zu sterben? Sicher nicht, und wenn er doch den Löffel abgeben würde, dann nur von Angesicht zu Angesicht.

Schwer atmend drehte er sich auf den Rücken, schaffte einige tiefe Züge Luft zu schnappen, ehe sich wieder seine Rippen meldeten.
 

Dulacre betrachtete die ganze Szene skeptisch und verzog nur eine Braue nach oben.

„Angst?“

Ein abfälliges Grinsen musste dem Champ wohl als Antwort genügen und wurde mit einem Schmunzeln beantwortet während seine Klinge abwärts wanderte.
 

Was auch immer sie in jenen Moment ohne Worte aussprachen, es war etwas was andere sicher nie im Leben verstehen würden. Nicht einmal wenn man es ihnen versuchen würde zu erklären.
 

Blitzschnell, ohne jegliche Vorwarnung, schwang das Schert nach oben wo jeder mit wenigstens mit der Wimper gezückt hätte aber nicht er Geschlagene. Wenn man es richtig betrachtete müsste der Raum nur so vom Blut jenes Toten besudelt sein, doch das blieb aus.

Stattdessen zeigten die grüne Augen jenes mehr Verwunderung als Überzeugung keine Angst vor dem Tod zu haben.

Nur ein Stück musste leiden, wurde zerfetzt als wäre es aus dünnstem Papier.

Das weiße Hemd.

Es glich mehr einem Fetzen Stoff, hing nur noch an einigen Stellen an Zorros Körper und offenbarte seine Blessuren, Wunden, Schmerzen und etwas von seinem Lebenssaft, welcer an der Seite heraus trat.
 

„Möchtest du dich noch einmal korrigieren? Letzte Chance...“ Dulacre steckte sein Schwert wieder in die Saya und entwendete Zorro seines ehe er sich über ihn beugte.

Verdammter Mist! Einem Profi konnte man nichts vormachen! Er wusste wie man sich bewegt wenn man verletzt ist, wie man versucht die Stellen unbemerkt zu entlasten, zu schonen, und selbst im Kampf hatte Zorro es versucht, doch musste sich eingestehen ohne die Schmerzen zu zulassen wäre der Kampf viel früher vorbei gewesen.

„Es gibt vier Dinge, die mehr als Wichtig sind.“ begann jener wissend zu sagen und hatte immer noch Zorro ganze Aufmerksamkeit.

„Vier Dinge, die du dir erarbeiten musst. Und keines hast du bis jetzt geschafft außer mich und dich selber zu enttäuschen...“
 

Zorro wurde wütend. Wütend auf sich, wütend auf dem Champ, wütend auf alles was sich in diesem Raum befand.

Wie konnte nur so eine so Arrogant gegenüber Neueinsteiger sein?!

„Viele haben mich um eine Zweite Chance gebeten, aber denkst du nicht auch, dass es etwas voreilig wäre dir jetzt eine zu geben, wenn du nicht mal den Stolz besitzt zu deinen Taten zu stehen?“

„Ich habe nie verleugnet bei ihm gewesen zu sein...“, keuchte jener und hielt sich schmerzend die Rippen, während er sich mühselig hin kniete.

„Aber die Wahrheit war es dennoch nicht.“, jener entfernte sich von Zorro, der nun den Umständen entsprechend aufstehen konnte.

„Wenn du einen Kampf willst, einen öffentlichen fairen und gültigen Kampf, dann müsstest du dir einen Namen machen...“, etwas abfälliges lag in Dulacres Stimme. Etwas was daran Zweifeln ließ, dass Zorro es je schaffen würde überhaupt in seine Reichweite kommen könnte.

Als ob es nicht jener längst wüsste.

„Aber in deiner Situation würde ich dir raten, erst einmal von Crocodile los zu kommen, bevor du dir einen neuen Gegner suchst.“
 

„Klingt...ja fast so...als seien sie... besorgt?“

Zorro fing an zu husten, spürte seine Rippen und stütze sich an dem Eichentisch, wo die zwei Weinflaschen standen, ab.

Unwillkürlich griff er nach der Verschlossenen, öffnete sie, nahm einen kräftigen Schluck und verzog angeekelt das Gesicht.

„Das war ein Geschenk...“, kommentierte Dulace.

Das Zeug halb hinaus prustend, anschließend angewidert sich den Mund abwischend stellte der Angesprochene die Flasche an ihren alten Platz und holte erst einmal tief Luft. War wohl doch das Falsche gewesen um seine trockene Kehle zu befeuchten.

„Als Vorkoster kann ich ihnen sagen...es schmeckt scheußlich...“
 

Ohne auch nur ein weiteres Wort von sich zu geben ließ er den Jüngeren ziehen, veranlasste, dass seine Bedienstete schleunigst den Raum säubern, während er jenem beobachtete wie dieser die Alle hinab lief zu seiner Limousine.
 

Was wenn der Vorfall vor einigen Jahren doch so geendet wäre, wie es sich jener erwünscht hätte? Wäre dann dieser junge Mann ein anderer geworden?

Er schüttelte schmunzelnd den Kopf. Nein, sicher nicht.
 


 

Law staunte nicht schlecht, als er seine Vermutung bestätigt sah. Nachdem er sich um andere Gäste gekümmert hatte, war er nun mit dem goldenen Engel beschäftigt, der mit roter Stirn schlafend im großen weichen Bett lag.

Tja, so ein Anblick hatte etwas.

Für einen Arzt.

Law liebte es in die kranken Gesichter seiner Patienten zu sehen, ihr Leiden zu hören, zu spüren und in der Hand zu haben ob er sie erlösen würde oder nicht, es lag ganz allein an ihm.

Ein leichtes sadistisches Grinsen zog über sein Gesicht, ehe er sein Patient unsanft an der Schulter fasste um jenen aus dem Land der Träume zu ziehen. Ein völlig verschlafendes, verdattertes und geschwächtes Gesicht nahm die Präsenz des Arztes war und bemerkte die unangenehme Situation.

Scheiße! Warum ausgerechnet er? Hätte es nicht jeder anderer Arzt sein können? Es gab doch Tausend andere Ärzte hier in der Stadt!!!
 

Sanji wich geschwächt zurück, kniff sich in den Arm in der Hoffnung alles sei nur ein Traum, aber zu seine bitteren Enttäuschung war es das nicht.

„Law?“, fragte er ungläubig, hoffte dass dieser mit 'nein' Antworten würde.

Der Arzt hob skeptisch eine Augenbraue, und nickte mit einem süffisanten Lächeln. „Lange nicht gesehen mein Freund...oder soll ich sagen Verräter?“

Beides passte Sanji nicht.

„Weder noch!“, sagte er und fing an zu husten. Scheiße in der Kälte musste er sich eine Erkältung eingefangen haben!

„Bleib..weg!“

Er versuchte Law mit einer Hand weg zuschieben, da er sich während der mehr oder weniger freundlichen Begrüßung auf die Bettkante gesetzt hatte, doch spürte wie sein Handgelenk schmerzt und musste sich ein Schmerzensschrei verkneifen. Tränen schossen ihn zugleich ins Gesicht, aber Fassung musste er behalten, denn vor dem Arzt würde er keine Blöße zeigen.
 

„Lass mal sehen!“, Law griff unsanft nach der gebrochenen Hand, sah die improvisierte Stütze, und band sie ab.

„War Zorro hier?“, fragte er dabei gelassen als ob es nichts natürlicheres auf der Welt war. Was es im normal Fall auch so wäre aber das hier war niemals ein normal Fall.

Sanji verzog schmerzhaft das Gesicht, spürte wie unsanft der Arzt wurde, als er keine Antwort von sich geben wollte, spürte den unendlichen Schmerz in seinem Handgelenk, hoffte nur dass dieser ihn betäuben würde und er ohnmächtig wurde. Sicher würde Zorro es nicht wollen wenn er Law die Wahrheit sagen würde.

„Sag schon. War er in diesem Zimmer?“
 

Der Druck verfestigte sich mit jeder Sekunde mehr und mehr, trieb immer größer werdende Schmerzen durch seinen Körper. Schmerzen die ihn beinahe um seinen Verstand brachten, wenn er nicht in die verhassten Augen des Doktors blicken würde.

Solche Augen machten einen richtig Angst! Irgendwie hatte er das Gefühl mit diesem sadistischen Gesichtszügen und Augen in seine Einzelteile zerlegt zu werden. Was war das für ein Freak, der ihm am Anfang noch etwas Sympathie entgegen gebracht hatte?

Aber ihm jetzt noch weiter verleugnen, dass sie sich nicht schon einmal gesehen haben konnte er nicht mehr.

„Wusste ich es doch...Ich kenne dich! Du bist ein Stricher der für Crocodile arbeitet!“

Keine Antwort, war auch eine Antwort.

„Und was sagt uns dass? Lüg mich nie, niemals an Sanji!“

Der Druck wurde bestialisch, trieb dem Kleinem einem Schmerzensschrei aus der Kehle, gefolgt von Tränen. Schwer atmend lag er vor seinem Peiniger, sah ihn zornigen Blickes an, wünschte ihm die Pest an den Hals, alles eigentlich, und hoffte dass der Arzt endlich mal von ihm ab ließ.

„L..Law...hör auf...ARRRGH!!“, seine Stimme wurde brüchig.

Law schmunzelte.

Eigentlich war der Anblick zu köstlich, wie sich der Leidende unter den Schmerzen wand, versuchte diese zu unterdrücken, sich beinahe lasziv bewegte, und flehte ihn mit gerötetem Gesicht jetzt nun an.

Wohlige wärme, Macht und Unvollkommenheit durchströmten den Körper des Arztes,  es gab ihn das Gefühl eine Art Gott zu sein. War dieses Gefühl unbeschreiblich gut...

Aber diesen Jungen würde er noch eine ganze Weile Quälen müssen, wenn dieser nicht aufhörte sich so zu räkeln und ihn die Wahrheit verweigern würde.

Langsam lehnte er sich zu dem Blonden vor, bis nur noch wenige Zentimeter beide voneinander getrennt waren.
 

Sanji sah nur noch zwischen seinen Schmerzensstränen wie der Arzt mit seinem sadistischem Grinsen seiner Wenigkeit immer näher kam, bis beide nur noch von einem kleinem Luftspalt getrennt wurden.

Diese Visage würde er hassen, wenn er es jetzt schon nicht tat!

Aber genauso gut wusste er, dass sich dieser Arzt sorgen um dem Schüler seines alten Bekannten machte.
 

„Sag mir wo er ist, ob er hier war und ich höre auf dir weitere Schmerzen zuzufügen!“

Sanji sah ihn finster und entschlossen an. Niemals würde er ihm sagen wo Zorro sich befindet, oder ob er hier in diesem Zimmer war! Da würde er lieber sterben.

„Nei...ngh!“

Sanji biss sich auf die Lippe als der Druck sich noch mal verstärkte. Scheiße verdammt! Wie konnte man den Schmerz bis ins unermessliche treiben!? Das war ja schlimmer als die Schläge die er sonst immer bekam.

„Ich...ka..nn dir...nichts sagen...Ich...weiß nur...nngh“

Der Druck stieg.

„Ich...w...weiß nur dass er ...hier sein soll!“

Los lassen! Los lassen! Los lassen! Lass mich los! Bitte! Diese Gedanken hallten in seinem Kopf herum, hoffte dass diese erhört wurden.
 

„Etwas was ich noch nicht weiß, Lügner!“
 

Sanji biss sich auf die Lippen. Die schwarze Augenbraue des anderen hob sich an. Er sah wie sich die Lippen des anderen widerwillig öffneten, doch nur heiße Luft kam heraus.

„Für jede weiter Lüge, breche ich dir einen weiteren Knochen. Langsam und Schmerzhaft! Und glaub mir ich genieße es jedes weitere mal!“

Als ob das hier nicht schon schmerzhaft genug wäre!
 

Sadist!

Perverser!
 

Aber anscheinend hatte dies Wirkung auf Sanji, denn nun endlich begann er zu reden.

„Zorro arbeitet für Crocodile. Ich denke als Stricher..“.

„Weiter! Wie ist er hierher gekommen? Muss man dir alles aus der Nase ziehen?“

„Nein...i...ich kann dir wirklich nicht mehr sagen...“

Der Druck verfestigte sich noch mehr, und Sanji spürte wie der Knochen weiter nachgab. Gott war der Arzt stark!

„Gut, dann...breche mir sämtliche...Knochen aber...ich kann dir nicht....mehr sagen!“ Entschlossenheit lag in Sanjis Stimme. Niemals würde er auch nur etwas über Zorro sagen, zu genau wusste er, dass Zorro sicher von Crocodile erpresst wurde, und um seine Freunde zu schützen würde r ihnen sicher nichts erzählen. Law lies von dem Kleinen ab, nahm etwas und schmierte es auf das gebrochene Handgelenk.
 

Sanji sah verwundert auf, als das Gesicht des - in seinen Augen -  Sadisten von ihm entfernte, etwas aus dem Arztkoffer suchte, es ihm sachte auf sein Handgelenk schmierte. Es war kalt, aber tat gut und ließ den pochenden Schmerz langsam milder werden. Erleichtert mit einem Hauch von Verwunderung sah er den Arzt an.

Warum auf einmal nicht mehr so beharrlich?

Dieser lüsterne Blick war auch völlig verschwunden, schien als ob er wieder zur Vernunft gekommen war.

Der kalte hart werdende Fremdkörper riss ihn aus seinen Gedanken, ließ ihn daran erinnern, dass er hier lag und der Freund des Moosschädels ihn verarztete, mehr oder weniger freundlich und freiwillig.
 

Nachdem er gründlich untersucht wurde, stand Law ohne ein Wort auf und verließ den Raum, ließ den Verletzen im Bett - mit verschriebener Bettruhe und den nötigen Tabletten - allein im Zimmer zurück.
 

Allein.
 

Leicht taumelnd trat Zorro durch den Flur. Gott war ihm heiß!

Und seine Sicht...

Alles drehte sich, war befleckt mit schwarzweißen Punkten und sein Blut rauschte durch seinen Körper, wobei er ein immer stärker werdendes Pochen in seinem Kopf spürte. Sein Schädel fühlte sich an wie nach einem Saufmarathon, schwer, schmerzend und völlig beduselt. Seine weichen Knie würden ihn nicht mehr lange tragen, das spürte er deutlich. Seine Schulter an die Wand drückend versuchte er etwas Klarheit in seinen Verstand zu bringen.
 

Fuß vor Fuß.
 

Das hallte immer wieder durch seinen Kopf.
 

Fuß vor Fuß.
 

Bis du in deinem Zimmer bist.
 

Fuß vor Fuß.
 

Wenn du in deinem Zimmer bist kannst du den Druck ablassen.
 

Fuß vor Fuß.
 

Gleich hast du es geschafft.
 

Fuß vor Fuß.
 

Diese Tür muss es sein.
 

Diese langsam öffnend schob er sich ins Zimmer, presste seinen Rücken gegen die Wand.

Endlich hier.

Endlich Druck ablassen.

Dieses Zeug in der Flasche...

Nie wieder.
 

Sanji lag auf der Seite im Bett, hoffte etwas durch die Tabletten schlafen zu können, doch seine Hoffnungen wurden durch das …öffnen der Tür zerstört. Aber wer war im Raum, keuchte schnell und schien völlig außer Atem zu sein.

Zögerlich setzte er sich auf, in der Hoffnung Halluzinationen zu haben und sich wieder seinen versuchen in den Schlaf zu denken widmen zu können.
 

Doch dies sollte ihm nicht gegönnt sein.

Nein, dieser Anblick.

So was konnte nicht wahr sein.
 

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so :)

Mal sehen was Sanji da so sieht und was ihr so vermutet xD

Aber ich muss schon sagen, ich habe die leichte Befürchtung, dass Law zu sardistisch wurde und es zu sehr genoß den armen Sanji zu quälen. Und irgendwie wäre es dann meine Schuld, aber die VErsuchung war einfach zu groß x)
 

Nun denn, ich hoffe euch hat das Kapitel dennoch gefallen und ich muss es nicht auf Adult stellen^^
 

glg Hutzi

I fall for you

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

I fall for you (Zensiert)

Kapitel 13: I fall for you
 

Was da Sanji sah, konnte er nicht fassen!

Nein diese Bild sah er zum ersten mal.
 

Völlig geschockt saß er regungslos da. Was tat Zorro da?

Offenes Hemd, verschwitzter - verdammt heißer - Körper, errötetes Gesicht, schnell hebender und senkender Brustkorb und dieser Bauch.

Seine Hände.

Eine drückte er gegen die Wand, die andere verschwand unter einem Keuchen in seiner Hose. Was...?
 

Eine Hand war schon in seiner Hose verschwunden, versuchte den Druck unter Kontrolle zu kriegen, doch nichts half.

Keuchend, völlig in Rage wollte er sich die Hose öffnen, sich seinem Druck entledigen, als er den Blick eines anderen spürte. Shit, er war nicht alleine hier! Hatte er ganz vergessen!

Beschämt blickte er den Blonden direkt ins Gesicht.
 

Sanji konnte nicht wirklich glauben, was er da sah, wollte wegsehen. Doch irgendwie fing ihn dieser Anblick des Grünhaarigen ein. Wie in den Bann gezogen saß er regungslos da und starrte ihn bei seiner Tätigkeit an.
 

Zorro hielt inne. Seine Gedanken schwirrten nur so umher, machten was sie wollten, bis sie schließlich komplett aussetzten. Wohlige Wärme stieg in ihm auf. Dieser Junge...

Er drückte sich von der Wand weg, schwankte einen Moment und kam dem Bett immer näher.
 

Scheiße, was machte er da?

Sanji wich immer weiter auf dem Bett zurück, als der Grünhaarige ihm immer näher kam. Gott konnte dieser Anblick fesselnd sein, dieser Blick, als ob er direkt in seine Seele schauen könnte und zugleich so betrübt. Als die Matratze unter seinem Gewicht etwas nachgab wurde Sanji klar, wie nahe der Mann ihm gekommen war.
 

Immer deutlicher sah er, wie der Grünhaarige keuchte, zitterte und dennoch dieses gewisse etwas ausstrahlte. Kein Wunder, dass er jede Frau bekam, die er wollte. Mit der Ausstrahlung.

„Wenn du schon hier bist...“, hauchte seine raue Stimme an das Ohr des Blonden, welcher daraufhin einen leichten Schauer hatte. Die große Hand des anderen strich sachte über sein Gesicht, hielt an, als dessen Finger über die weichen zart rosa Lippen fuhren. Die, die er heute morgen schon geküsst hatte. Den Atmen des anderen immer näher spürend, hauchte er dem kleinen einen Kuss auf den Mund. Zorros schmale, raue Lippen benetzen langsam immer mehr die des anderen, er strich sanft mit seiner Zunge über dessen Lippen und drang sachte in die Mundhöhle des anderen rein. Nicht mehr sachte entflammte ein leidenschaftlicher Kuss, der mehr von Seiten Zorros kam. Seine Hände verfingen sich in der goldenen Mähne, drückten den Kopf des anderen weiter an sich.
 

Mehr, mehr, mehr!
 

Kraftvoll drückte der Große unter dem Schmächtigen auf das Bett, unterbrach den Kuss. Hastig zog der Ältere, unter schweren Atem, den Reißverschluss der Jacke des Blonden auf, und fuhr mit seiner rauen Pranke über die zarte weiche Porzellanhaut. Seine Hand wandte sich der zart rosafarbene Knospe zu, streichelte und zwickte sie, bis sie hart wurde, gefolgt von heißen Küssen, die heiße Brandspuren auf Sanji Körper hinterließen.

Der Mund verbiss sich in einer der Knospen, ließ Sanji den Rücken durch biegen, nach Luft japsen und erröten.

Während sich dieser unter den geschickten Fingern und Küssen wand, musste sich Zorro zusammen reißen, um nicht komplett die Kontrolle über seinen Körper zu verlieren. Selbst er spürte die Wirkung in seiner Hose, die immer enger und enger wurde. Kraftvoll drückte er sich gegen an den Jüngeren.

Ein Kribbeln durchfuhr Sanjis Körper, ließ ihn zittern und ihm entfleuchte ein lautes, betörendes Keuchen. Er würde wie Butter unter den Küssen des anderen schmelzen, wenn dieser so weiter machte. Leichte Röte bildete sich in seinem weißen Gesicht, er kniff seine Augen zusammen um den Moment vollstens auszukosten, und seine schlanken Finger vergriffen sich in den kurzen Haaren des anderen.
 

Mehr, mehr, mehr!
 

Über den Körper gleitend, gelangte die Hand zum Hosenbund...
 

Sanjis heile Hand verließ die grüne Mähne, erkundete den muskulösen Rücken bis sie auf die Hüfte trafen und nach vorne wanderte, zu seinem Hosenbund.

Ein eher ungewohnter Laut entwich der Kehle des sonst so kühlen, ließ einen angenehmen Schauer durch seinen Körper laufen, verführte ihn noch mehr zu wollen, hastiger, beinahe brutaler zu werden.
 

Grob drehte er den Kleineren, wollte die Wärme dessen Körpers nicht missen, wollte ihn für sich alleine haben, ihn ganz und gar beherrschen.

Es war wie Musik in seinen Ohren. Musik, die er selber dirigieren konnte.
 

Unsanft erkundete seine Hand den Körper des Blonden, berührte ihn, raubte ihm jeden Verstand.
 

Einen leichten Druck spürte Sanji, verkrallte seine Hand ins Laken, während er versuchte jene Verletzte zu schonen, und biss sich auf Lippen, um keinen Mucks von sich zu geben, doch dann trieb es ihm die Tränen in die Augen.

Reichte das nicht? Nicht, dass es schon schmerzte, aber die heftige Bewegung war nicht ganz angenehm, beinahe schmerzhaft.
 

Plötzlich spürte er einen heftigen Stoß. Eigentlich müsste er so was gewohnt sein, aber dieses hier tat mehr als weh. Die Drogen, die er ansonsten immer bekam, ließen ihn nie den Schmerz spüren, doch dieses mal zerriss es ihn fast, riss fast seine Seele und seinen Verstand entzwei. Das Laken unter den verkrampften Händen spannte sich immer mehr an, je heftiger die Stöße des anderen wurden.
 

Den Kleineren versetzte jede weitere Minute des Geschehens immer mehr in Extase.

Ob es der Schmerz oder das Verlangen war, war nicht mehr deutbar. Aber eins war ihm klar, er würde sich niemals daran gewöhnen können.

Zorro nahm nur noch dumpf die Musik wahr, ließ sich völlig und ganz von seinen Trieben leiten.
 

Mehr, mehr, mehr!
 

Sanji bog seinen Rücken durch, schmolz bei jeder Berührung des anderen mehr und konnte keine weiteren Laute unterdrücken.
 

...
 

Ein großer Körper stütze sich mit muskulösen Armen, neben seinem Kopf, ab und er blickte in das errötete Gesicht von Zorro. Doch seine Augen schienen nicht wie sonst, sahen irgendwie immer noch so betrübt aus.

Sie schauten ihn nicht an, nein, sie schauten an ihm vorbei.
 

Vorsichtig schlang er seine Arme um den starken Hals, zog dieses Abbild eines Mannes an sich heran, wollte ihn noch mehr für sich haben. Noch näher bei ihm sein. Bei seinem Körper. Bei seinem verschwitzten Körper. Bei seinem Verstand? Bei seiner Seele?

Immer unkontrollierter, heftiger und schmerzender wurde es, ließen den Grünhaarigen Laute entweichen und seinen Körper anspannen.

Jeder einzelne Muskel war verhärtet, trieb die Anspannung. Immer tiefer und tiefer rutsche er auf der Spirale, die sich in seinem Kopf bildete.
 

Grob verfing sich seine Hand in der blonden Mähne, während die andere über die zarte Haut fuhr, bis hin zur Hüfte und diese noch intensiver an seine drückte. Er wolle ihn einfach nicht mehr gehen lassen.
 

...
 

Erschöpft legte er den Kopf in Sanjis Halsbeuge, atmete schwer ein und aus und schlang seine Arme um den schmalen Körper.
 


 

>Kurz bevor Zorro das Zimmer betrat<
 

Die Tür fiel leise ins Schloss.
 

Scheiße!

Law fasste sich an die Schläfen, rieb sie sich und seufzte leise.
 

Was sollte er nur Kid sagen? Dass er Zorro und diesen kleinen Stricher gesehen hat? Dass Zorro nun als Stricher arbeitete?

Was nur? Was?

Sicher wusste Kid schon einiges über das, was er ihm erzählen könnte, aber wenn er das hier erfahren würde, dann...
 

Kaum wenig später verließ er den Flur, gelangte die Treppen hinunter und trat nach draußen. Das Grundstück nachdenklich verlassend trat er an die Straße zu seinem Auto, was eigentlich dort stehen sollte, wo er es geparkt hatte.
 

Eigentlich.

Er blickte sich um.

Fuck! Er trat eine Dose weg, fluchte und schien ziemlich verärgert zu sein. Sein Arztkoffer flog mit Schwung auf den Boden! Fuck, Fuck, Fuck!

Sein alter Mustang war weg!

Dabei hatte er es doch nicht im Halteverbot geparkt! Oder etwa doch?

Nein, so blöd konnte er nicht gewesen sein. Verärgert, ohne Auto, ohne etwas Nutzbares, wie sie Zorro da raus bekommen, stand er nun da. Und jetzt fing es auch noch an zu regnen!

Der liebe Gott bestraft wohl die kleinen Sünden sofort...
 

Genervt sah er sich um. An einem Pfosten klebte ein Zettel, mit einer gekritzelten Schrift.

Diese Schrift konnte man nur schwer entziffern. Irgendwie erinnerte es an Hieroglyphen... oder so ähnlich...

Gott, wer hatte ihm nur sein Auto geklaut!?!
 

Unbemerkt hielt ein schwarzes Cabrio mit Verdeck oben, neben ihm an. Gefahren wurde dieses von einer wunderschönen schwarzhaarigen Frau. Sie war elegant gekleidet und ließ das Beifehrerfenster herunter.
 

„Suchst du eine Mitfahrgelegenheit?“, kam es von ihr.

Law drehte sich um und musste schmunzeln. Wie in einem schlechten Film..., dachte er sich.

Wenn man vom Teufel spricht.

Den Zettel in der Hand zerknüllte er.

„Oder willst du noch länger im Regen rum stehen?“
 

„Wie lange haben wir uns schon nicht mehr gesehen?“
 

Law musste schmunzeln.

Diese Frau...

Wortlos ließ er sich neben ihr auf den Sitz fallen und schwieg.

„Wen hast du dort verarztet?“

„Was hast du dort gemacht?“, entgegnete er der Schönheit und wusste, dass sie ihm keine Antwort gab. Seufzend bog sie in eine Straße ein.
 

„Was hast du da?“, fragte sie schließlich als sie eine Weile gefahren waren. Law blickte auf seine Hand, in der noch der zerknüllte Zettel samt unentwirrbaren Zeichen lag.
 

„Etwas, was man entziffern muss...“

Der Wagen hielt an.

„Darf ich?“, fragte sie, sich schon der Antwort bewusst, und entnahm dem Arzt den Zettel.

Law sah sie ungläubig an. Ob sie sich im Laufe der Jahre verändert hatte? Scheint so.

„Wie läuft deine Laufbahn als Direktorin?“

„Gut...“

Ihre Antwort blieb so knapp und kurz, denn ihre Aufmerksamkeit galt mehr dem Zettel als einer Konversation.

Ja, sie würde ein Buch jeder Konversation vorziehen, solange es gut und mit Wissen voll gestopft war.

„Woher hast du diesen Zettel?“

Law grinste. Die Alte war wie eh und je. Einfach unverbesserlich.

„Sag mir erst, was die Nachricht ist!“
 

Den Zettel an Law überreichend fing sie an.
 

„Law, sag und schreib niemanden, dass wir uns dort gesehen haben! Und denk nicht mal daran es Kid zu sagen oder Nami... Ich hab alles unter Kontrolle und wir sehen uns schon schneller wieder, als dir lieb ist!

Zorro
 

P.S.: Dein Auto hab ich abschleppen lassen, damit du nicht auf dumme Gedanken kommst! Du kriegst es, sobald ich wieder draußen bin!“
 

„Dieser Bastard!“ Law war mehr als wütend. Der Kerl war doch nicht so einfältig, wie man auf den ersten Blick annahm.

„Du meinst schlauer Bastard...“

„Erst rette ich ihm sein beschissenes Leben und dann...“

Er hielt inne.

„Sag mir, woher du diese Schrift lesen kannst! Ich mein, selbst Kid, der ja mehr als fragwürdig schreibt, hätte diese Schrift nicht lesen können!“

„Zufall!“, kam es kühl von ihr.

„Ach ja?“

„Zweifelst du etwa an meiner Antwort?“, sagte sie und blickte in die kühlen Augen des Arztes.

„Ja! Und was hast du da gemacht?“

Er steckte den Zettel in seine Hosentasche.

Robin seufzte.
 

„Genau dasselbe wie du.“

„Einen Patienten verarztet?“

„Nein, nicht ganz... Ich hab meinen Problemschüler gesucht...“

Weiter kam sie nicht, ehe Law sie perplex ansah.

„Bitte was?! Sag das noch mal!! Du bist doch nicht seine Lehrerin?“

Robin lächelte amüsiert und nickte.

Law fasste sich an die Schläfe, blickte hinaus auf die verregnete Straße.

„Hast du zu viel Freizeit, Teufelsweib?“

„Danke!“, sagte sie charmant und startete wieder das Auto.

„Nein hab ich nicht. Aber wenn dich ein kleiner Bengel mit seinen riesengroßen Welpenaugen ansieht, dann kannst du nicht anders.“

„Monkey D. Ruffy?“, fragte Law ungläubig, woraufhin Robin nickte. Dieses Energiebündel, was es schaffte innerhalb von 10 Sekunden jeden normalen Menschen auf die Palme zu bringen? Dieses Energiebündel, was es schafft innerhalb von 10 Sekunden eine Fleischtheke leerzufressen? Dieses Energiebündel was einen Heukrampf bekommen hatte, als Zorro operiert wurde? Dieses Energiebündel...

Ja, Nico meinte genau diesen.

„Kid hat von dem kleinem Talent mir schon 'ne Menge erzählt!“

„Wie? Kid? Ihr habt wieder Kontakt? Hattet ihr nicht...“

Law hob beschwichtigend die Hand. Diese Frau traf immer genau ins schwarze.
 

„Der Kleine hängt an Zorro so sehr, wie er an seinem Fleisch hängt.“

„Nun ja...Wenn Zorro da heil raus kommt, schuldet er jedem eine Erklärung. Okay außer uns...“

„Kann sein. So richtig scharf auf eine bin ich nicht, aber ich frage mich, wie er da rein gekommen ist...“

„Dank dem blonden Typen!“

„Blonder Typ? Wovon redest du?“

„Ach nix... schon gut. Besser wir halten uns da raus. Spiel nicht die Detektivin und ich werd da auch nicht mehr den Arzt spielen...“

„Du hast nur Angst um deinen Mustang...“

Law sah Robin an.

„Du bist und bleibst ein Teufelsweib!“

„Mag schon sein.“

Ein charmantes Lächeln zierte ihr Gesicht.

„Wie habt ihr, Kid und du, euch aus den Augen verloren?“

Natürlich wusste sie den Grund, sie war und ist immerhin Nico Robin. Aber sie wollte den Grund aus seinem Mund hören. Aus dem Mund von Law.

Egal was man ihr für eine Lüge auftischte, sie würde die Wahrheit herausfinden. Und Law fragte sich jedes mal, wie sie es nur schaffte. Aber dieses mal würde er ihr keine Chance geben.

Beschwichtigend erhob er wieder die Hand.

Nico Robin schwieg.
 

„Law?“, fragte sie nach einiger Zeit, doch schienen ihre Worte ihn nicht zu erreichen.

„Mhm..“, kam es nur noch von Law. Nachdenklich betrachtete er die verregnete Landschaft, hoffte schnell bei sich zu Hause anzukommen. Robin hielt nun an einer roten Ampel. Dieser Verkehr war heute echt der Horror, doch sie hatte die Ruhe weg.

„Robin...“, fing er nun an. „Lass mich hier raus!“

„Aber...“

„Es ist nicht mehr weit, bis zu mir nach Hause. Aber danke für die Mitfahrgelegenheit...“
 

Kaum hatte er das gesagt, verließ er schon das Auto und schlug die Tür zu.

Robin sah ihm noch hinterher.

Irgendwie sah er gerade nicht sehr glücklich aus. Scheint wohl, als ob sie bei ihm wieder den wunden Punkt getroffen hatte.
 


 

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Aye...^^

Dieses Chapter wäre dann mal auch nun zu Ende :)

Aber dank eine sehr freundlich Korrekturleserin (vielen vielen Dank days!!! :3 ) sind da definitiv weniger Fehler drin^^

Ich hoffe es hat euch gefallen und über ein Feedback würde ich mich freuen :) und, dass dieses Chapter als 'Zensiert' gilt ^^
 

glg Hutzi
 

p.s.: das versprochene Bildchen wird die woche noch online gestellt...xD sofern ich endlich einen hintergrund dafür weiß...>_>

Dragging me down again

Kapitel 13 Dragging me down again
 

Drei Tage waren nun schon vergangen.

Drei Tage, in denen der Mooskopf Goldlöckchen in jener Nacht für sich beansprucht hatte.

Drei Tage, in denen nur noch ein Schweigen zwischen ihnen herrschte.

Drei Tage, in denen Mooskopf Goldlöckchen nur noch aus dem Weg ging.
 

Drei Tage früher war Crocodile in seinem Anwesen wieder erschienen, verlangte weder Zorro noch Sanji zu sehen, geschweige denn, dass einer der beiden sich um irgendeinen Kunden kümmern sollte, noch dass sie ihn zu Gesicht bekamen.
 

Bis jetzt.
 

Nervös wartend auf einem bequemen Sessel sitzend wanderte Sanjis Blick durch das Büro von Crocodile, endete als der Qualm seiner Zigarre aufstieg und jener verschmitzt anfing zu lächeln.
 

Gott diese dreckige Lache.
 

„Welch eine Freude dich wieder zu sehen, Sanji! Scheinst mich wohl vermisst zu haben...“

Schadenfroh über Sanjis missliche Lage blickte Crocodile diesen mit seinem typischen Grinsen an, hoffend ihn etwas aus der Reserve zu locken.

Doch dieser bevorzugte das Schweigen.
 

Was bildete sich dieses Arsch nur ein. Sich so vor Sanji, dem Sohn eines mächtigen Mannes, aufzubauen, genau wissend, dass Sanji nun eine Marionette in seinen Händen war, und ihm immer wieder Salz in seine Wunden zu streuen.

Die ersten Male hatte Sanji versucht, sich gegen alles hier zu wehren, überraschte alle mit seiner Kraft, welche in seinem filigranen Körper versteckt war, doch nach und nach zehrte alles an seinen Kräften, an seinem Geist, er ließ sich bezwingen, gefangen nehmen und manipulieren.

Langsam senkte er den Kopf, wohl wissend, dass er aus dieser Hölle nicht entkommen konnte. Komme was wolle, es würde ihn spätestens im Traum oder in ferner Zukunft wieder einholen. So wie sie ihn jetzt schon heimsuchten.
 

Vorwürfe.

Schuldgefühle.

Angst.

Hass.
 

Hass auf sich selbst.

Seinen Kopf voller Gedanken ließ er leicht hängen, hoffte so die Last, die auf ihm ruhte, erträglicher zu machen.
 

„Sicherlich, denn sonst wärst du nicht hier, würdest um eine Wiedergutmachung bitten, nicht wahr?“, während dieser Worte spielte er mit einer Hand mit dem Messer, welches jene Spuren auf Sanjis Rücken hinterlassen hatte.

„Aber um eines brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen.“

Sanji hob seinen gesenkten Kopf an.

„Du wirst mir immer von Nutzen sein, egal ob du hier arbeitest oder nicht.“

Eine Zeit lang herrschte Schweigen zwischen den beiden.
 

Nutzen...nutzen um für ihn Geld anzuschaffen, nutzen um ihn noch mehr Macht zu verschaffen, wenn er volljährig ist? Oder nutzen für Crocodiles eigene Bedürfnisse?
 

„Sir...“, fing Sanji, mit zitternder Stimme zaghaft an und bat um Erlaubnis eine Frage stellen zu dürfen. Diese wurde ihm genehmigt, doch die Angst vor der Frage die Sanji auf dem Herzen lag wuchs mit unglaublicher Geschwindigkeit.

Sollte er es wirklich wagen? Oder war seine Angst vor weiteren Schmerzen doch größer?
 

„Sagen sie...“, er holte erneut Luft. Luft die ihm weg geschnürrt wurde, durch seine eigene Angst. „Sie haben mich holen lassen, richtig? Sie haben veranlasst, dass man mich holt, dass ich an Gustavo verkauft wurde, dass Zorro hier her verschleppt wurde und ...“

„Sachte, sachte mein Kleiner. Das Denken solltest du lieber mir überlassen. Bei dir kommen ja ganz daher gezogene Fantasien heraus.“

Beschwichtigend hob er die Hand, aus seinem Mund entwich blauer Qualm, welcher den Raum stickiger machte.

„Bevor du mir etwas vorwirfst, getan zu haben, muss ich dir sagen, wie enttäuscht ich über deine Loyalität bin. Keiner meiner Leute, die für mich arbeiten, haben mir je den Rücken zugekehrt, geschweige denn solche Vermutungen über mich und mein Handeln geschlossen. Was dachtest du denn, was ich damit erreichen wollte? Mehr Macht?“

Wieder einmal hallte ein dreckiges Lachen durch den Raum, ließ Sanji sich vollkommen lächerlich vorkommen.

„Mehr als ich jetzt schon habe? Gott Sanji, bist du naive! Herrlich.“

Schmunzelnd stützte er seinen Kopf mit einer Hand auf der Stuhllehne ab und fuhr fort: „Wenn ich mehr Macht wollen würde, müsste ich erst einmal alle Familienmitglieder der Sekujai Familie ausschalten.“

Sich aus seinem Sessel erhebend, wandte er sich Sanji zu, lehnte sich ihm gegenüber an sein Pult und blickte in ein bleiches Gesicht.
 

Was hatte er da gerade gesagt?

Eine kalter Schauer lief durch seine Glieder, Angstschweiß bildete sich auf seiner Stirn, sein Herzschlag beschleunigte sich rasant und seine kalten Hände begangen zu zittern. Hoffend, sein Chef, sein Peiniger, sein lebende Hölle, würde ihm nicht die Nervosität ansehen, versuchte er mit allen Mitteln die Fassung zu bewahren und hörte weiter aufmerksam zu, sofern seine Gedanken nicht zu dem abdrifteten, was einst geschehen war und wofür er verantwortlich gewesen war.
 

„Aber dich brauche ich noch.“
 

Wütende Augen, die einen leichten Schimmer aufwiesen, funkelten den Feind an.
 

„Was willst du noch wissen?“
 

Zähne knirschend quetschte Sanji seine letzte Frage raus, hoffte auf eine ehrliche Antwort, was bei diesem Mafioso eher selten zu erwarten war.
 

„Wer hat mich wieder hierher gebracht? Denn ich habe allmählich gefallen daran gefunden, bei Gustavo zu sein!“

„Ach wirklich?“, ein ungläubiges Lächeln schlich sich über die Lippen des Mafiosos.

„Den Luxus nicht mehr an jemanden verkauft zu werden!“, log er mehr schlecht als recht, doch blieb selbstbewusst.
 

Die Tür zum Büro des Mafiosos wurde unachtsam geöffnet, unterbrach beide, ließ Sanji sich erschrocken umdrehen, und er blickte in das Gesicht von jenem, den er selber als Gorillababy, Mooskopf, arrogantes Arschloch, Marimo etc. bezeichnete.
 

Ja, dieser Kerl stand völlig verdutzt im Raum, dem Anschein nach hatte er sich wieder verlaufen. Nur eine Sporthose bekleidete seine Beine, ein Handtuch hing um seinem Hals, eine Kette zierte seine verschwitze Brust. Schweißperlen verliefen sich in der Schlüsselbeingrube, verzierten diesen Oberkörper mit heißen Spuren. Grüne, kühle Augen blickten den Mafioso an, ignorierten jeglichen Blick des Blonden.

„Frag ihn selbst.“, antwortete Crocodile zynisch und zog an seiner Zigarre. „Was beschert dich zu uns, Lorenor?“

Schweigsam trat dieser in den Raum und blieb etwas von den beiden entfernt stehen. Ja, was wollte Zorro hier?

Diese Frage sauste auch durch Sanjis Kopf. Der Mooskopf hatte ihn die letzten Tage nur ignoriert, sich den Hanteln, Sportgeräten und dem Ring gewidmet, keine Kunden mehr empfangen, geschweige denn überhaupt irgendetwas mit den dunklen Geschäften des Mafiosos zu tun gehabt.

War er nicht gegen Sanji eingetauscht worden, um dasselbe zu tun, wie Sanji einst? Wenn er es geschafft hatte, Sir Crocodile vom Gegenteil zu überzeugen...

Und warum sollte er Zorro fragen, wer ihn gerettet hatte? Beziehungsweise von der einen Hölle in die nächste gebracht hatte?
 

Erde an Sanji. Denk nicht über so was absurdes nach! Der Kerl interessiert dich nicht mehr. Egal was einmal zwischen euch vorgefallen war, es war eine einmalige Sache! Du kannst niemanden lieben, geschweige denn mögen, denn jedes mal bringst du diesen in Gefahr!
 

Zorro spürte die Blicke des Blonden, die gedankenverlorenen Blicke, die seinen Körper durchbohrten, doch widmete sich der Antwort.

Er hielt seinen Arm hoch, an dem das Ortungsgerät immer noch befestigt war. Demonstrativ war dies eine Aufforderung die Wette einzulösen und ihn ziehen zu lassen.

Sir Crocodile musste schmunzeln.
 

„Das Abkommen?“

Zorro nickte schweigend.

„Und du willst es jetzt einlösen? Hier fang!“, während dieser Worte warf Crocodile ihm etwas zu, was Zorros lässig fing und ansah. Es war ein metallischer Stab, mit einer silbernen Gravur verziert.

„Halt es an's grüne Lämpchen!“, wies Sir Crocodile ihn an, gönnte sich gelassen einen Zug.

Er tat, wie ihm empfohlen wurde und einen kurzen Augenblick später fiel jene Mauer, die seine Freiheit versperrte, zu Boden.

Sein Handgelenk betrachtend, fühlte er, wie die Last abfiel, ballte seine Hand zu einer Faust und öffnete sie ab und an mal.
 

Frei.

Jetzt war er wieder frei.

Für immer.
 

Innerlich grinste er wie ein Honigkuchenpferd, aber äußerlich hatte er immer noch die Griesgrämige Maske auf. Er musste ja seine harte Schale wahren. Und Gefühle waren an so einem Ort, wie diesem hier, völlig fehl am Platz.
 

„Auf Wiedersehen!“, sagte Sir Crocodile zu Zorro, der ihm schon den Rücken zugewandt hatte.

Schweigend trat Zorro wieder zur Tür, spürte die Blicke beider, die seinen Rücken durchbohrten.
 

Sanji, völlig in seinen Gedanken vertieft, starrte Zorro schon die ganze Zeit an. Bemerkte nicht einmal, dass schon eine leichte Röte sich auf seinen Wangen abzeichnete und dass seine Augen, die jenen Zorn ausstrahlten, ein kleines Funkeln angenommen hatten.

Dies blieb von Crocodile natürlich nicht unbemerkt.
 

Kaum hatte sich die Tür geschlossen, räusperte sich der Mafioso und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. Sanji, völlig verwirrt, erschrak aus seinem Tagtraum und blickte seinen Chef an.

„Wie darf ich das verstehen?“, fragte ersterer wissend. Sanji wusste nicht, was er darauf sagen sollte, nur dass sein Chef ihm noch eine Antwort schuldete.

„Was verstehen?“, hoffentlich hatte er nicht den Grünhaarigen zu lange angestarrt. „Bitte sagen sie mir...“

„Ich glaub ich habe schon genug gesagt, Blondchen! Ich brauche dich noch und wenn du dich meinen Anweisungen widersetzt, habe ich kein Problem damit, dir Blei in den Kopf zu pusten oder dir noch mehr Kunden an den Hals zu hängen. Such es dir aus, aber entkommen kannst du mir nicht!“
 

„Ich...“, Sanji fehlten jegliche Worte. Klar war er schon einiges gewohnt, aber nicht, dass Sir Crocodile so mit ihm sprach, mit so eine düsteren Aura und solch einem Gesichtsausdruck, dass ihm jegliches Blut in den Adern gefror.

„Sanji...“, begann jener, und fing die Aufmerksamkeit des Blonden ein, welcher nichts Gutes vorahnen konnte. „Weißt du, was ich am liebsten mag?“
 

Sanji schüttelte den Kopf, wollte es eigentlich nicht wissen - doch würde er Neugier vorspielen, wenn man es von ihm verlangen würde - während im selben Moment die Tür aufging, und das blauhaarige Zimmermädchen hineingeführt wurde.

Miss Vivi!

Entsetzten spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder. Jeder vernünftige Mensch sah ihr an, dass ihr ebenfalls übel mitgespielt wurde. Ihr einst so makelloses unschuldiges Gesicht war übersät mit Schürfwunden und angehenden blauen Flecken.

Was hat er nur mit ihr machen lassen? Warum gerade sie? Eine Unschuldige, die nichts mit Sanji zu tun hatte.

Was...

In jenem Moment, wo Sanji in ihr verängstigtes bleiches Gesicht schauen konnte, wurde sie gewaltsam zu Boden gedrückt, was in Sanji den Impuls auslöste aufzustehen und diese Barbaren zurechtzuweisen. Irgendwie...

Doch eine große Hand auf seiner Schulter drückte ihn sachte zurück in den Sessel, ehe er das vernarbte Gesicht seines Peinigers erblicken konnte.

„Willst du wissen was ich am liebsten mag?“, kam es unheilvoll von ihm, ließ Sanjis Fantasie ins unermessliche schreiten, ihn Angst einjagen und das schlimmste befürchten. Nein, eigentlich wollte er nicht wissen, was seine lebende Hölle am liebsten mag. Er wollte es nie wissen, doch es ging nicht nach seiner Meinung.

„Ja..“, kam es zögerlich vom Blonden und er sah wieder rüber zur Knienden, deren Gesicht nun jegliche Farbe verlor. Ihre Augen weiteten sich, als ob sie wüsste oder ahnen würde, was kommen sollte.

Ein Wimmern verließ ihre einst rosa Lippen, die nun aufgeplatzt waren durch die Gewalt, die ihr angetan worden war. Dies zu erkennen, ließ in Sanji Wut aufsteigen, aber er wusste, er konnte nichts machen.

„B..bitte nicht...“, hörte er sie flehen. Weitere Begnadigungsversuche entwichen ihren Lippen, doch es wurde ihr kein Gehör geschenkt.
 

„Was ich mag...“, Crocodile zog aus seinem Jacket einen Revolver, verziert mit goldenen Maserungen, europäischen Schriftzeichen und Symbolen. Unerwartet trat er der einstigen Schönheit entgegen, kniete sich auf ihrer Höhe nieder und fasste sie am Kinn, so dass sie ihn anblicken musste. Tränen, aus Angst und sicherlich aus Verachtung, liefen ihre Wangen hinunter, ließen sie noch hilfloser aussehen als ohnehin schon.

„Sir!“, schoss es aus Sanji heraus, ehe er von einem der Bodyguards zurück gehalten wurde, um ja keinen Blödsinn anzustellen.

„Hast du Angst meine Kleine?“, fragte der Mafioso die Bedienstete, welche nur noch nicken konnte. „Fein...“

Sanji stockte der Atem.

„Willst du, dass ich dich verschone?“, dabei strich er sanft mit dem Ende des Revolvers ihr Gesicht entlang, worauf ihre Augen in pochender Angst jede Bewegung ihres Bosses verfolgten und ihr es nur möglich war zaghaft zu Nicken.

„Aber gehören Verräter nicht bestraft?“

Ihre Augen weiteten sich, ehe sie verstand, was und wen er damit meinte, doch sie musste nicken. Ihr Blick wanderte zu Sanji, dessen Miene jegliche Kontrolle verloren hatte. Ein lauter Knall hallte durch den Raum, ließ Sanji bis ins Mark erschüttern, nicht wahr haben wollen, nicht glauben können, was gerade geschehen war. Dunkles Blut besudelte den Boden, klebte an den Anzügen der Bodygurads – die jedoch keine Anstalten machten es zu entfernen – sowie an einigen anderen Gegenständen.
 

„Am liebsten mag ich Opfer, die stundenlang vorher um Gnade betteln, dann vor Lust schreien und dann das Drücken des Abzuges. Das ist Musik in meinen Ohren.“

Ohne, dass es irgendjemand hätte kommen sehen können, hatte sich Corcodile erhoben, die Mündung des Revolvers an ihre Stirn gehalten und den Abzug betätigt.

Rauch stieg langsam empor, schlängelte sich Bahnen durch die Luft und machte den Anschein als wolle es nur langsam die Mündung des Revolvers verlassen.
 

Dass dieser Mafioso gnadenlos war, war Sanji schon immer bewusst, doch dass er Gewalt einer unschuldigen Frau antun würde, damit hätte er nicht gerechnet. Und nun lag der weibliche Körper regungslos auf dem Boden. Mit einer Bewegung war das Leben des Mädchen ausgelöscht worden. Mit einer einzigen Bewegung.
 

„Geh und erwarte deinen nächsten Kunden! Sorge dafür, dass du deine Verluste, aus der Zeit, in der du nicht da warst, wieder einbringst! Und zwar so schnell wie möglich!“
 

Sanji – benommen, geschockt und immer noch nicht ganz verstehend, was gerade geschehen war – stolperte mehr, als das er ging, zur Tür, fühlte sich wie einem Raubtier ausgeliefert, hoffte nur, dass dieses Gefühl aufhörte, sobald er den Raum verlassen hatte.
 

„Dummkopf!“, schmunzelte Sir Crocodile vor sich hin und schenkte sich ein Glas edlen Cognac ein. „Als ob ich dich jemals einfach so gehen lassen würde, meine kleine Goldgrube! Beseitigt den Dreck hier, bevor der Gestank sich hier einnistet.“ Gab er den Bodyguards zu Befehl.

Das sollte dem Jungen genügen, um nicht noch einmal jemand anderem zu Verfallen oder gar eine andere Person als Crocodile selbst solch einen Blick zu geben.

Er gehörte ihm. Ihm ganz allein!

Für immer...
 


 

Kaum hatte Goldlöckchen den Raum verlassen, lehnte er sich an die Tür und seufzte tief aus. Shit, seine Knie zitterten immer noch und sein Hals war trocken wie die Sahara. Was ist nur mit Sir Crocodile los? Warum musste sie sterben. Gerade wurde jemand vor seinen eigenen Augen erschossen.

Eine Unschuldige.

Miss Vivi...

Die einzige, die immer freundlich zu ihm gewesen war.

An seinem Verstand zweifelnd fuhr er mit einer Hand durch sein Gesicht. So viele Fragen schwirrten in seinem Kopf! Wenn noch mehr hinzu kamen, würde er durchdrehen oder sein Kopf würde platzen! Keine schöne Vorstellung.

Aber da war so viel Blut...

Blut... So dunkles Blut.
 

Als er sich etwas beruhigt hatte – eigentlich konnte er sich gar nicht beruhigen – bewegte er sich von der Tür weg, stolperte dabei über etwas und landete eher unsanft mit dem Gesicht auf dem Boden. Erschrocken über den Anblick, der sich ihm bot, zog er hastig seine Beine zurück und konnte es kaum fassen. Da lagen die Bodyguards von Sir Crocodile leblos am Boden.

Tod!
 

Was? Wer? Wie? Wann?
 

Bevor er noch irgendwas schreien, sagen, geschweige den denken konnte, schloss eine große, raue Hand seine Mund. Hastig fing er an zu zappeln, versuchte sich zu wehren, doch lies es sein, als er jene Stimme hörte.

Nein, nicht!

„Na Prinzessin! Wie geht's?“

Unter der Hand kam nur ein unverständliches Gemurmel hervor, wobei die zierlichen Finger versuchten diesen Griff von seinem Mund zu lösen.

Zwecklos.

„Prinzessin...“, sagte dieser mit einem sarkastischem Unterton. „Sei ruhig!“

Sachte drückte der Muskulöse sich an die Wand, horchte und schenkte dem Blonden wieder seine Aufmerksamkeit, dabei seine Hand von dessen Mund lösend.

„Du?!“, kam es lauter als gewollt, was dazu führte, dass wieder eine Hand seinen Mund verschloss.

„Hörst du schlecht?“, zischte der große Retter ihm zu. Sein Gesicht war wieder mit einem Helm bedeckt, Sanji spürte die kalte Lederkleidung auf seiner Haut und roch dessen angenehmen Duft.

„Wenn du noch einmal so laut bist sind wir Schweizer Käse!“

Ohne zu zögern biss Sanji in den Lederhandschuh, hörte wie der Fremde Retter leise fluchte, seinen Griff um ihn lockerte. Die Chance nutzend drehte er sich um und packte den Helm tragendem ins Schwarze Visier. Ruckartig wollte er dieses entfernen, doch zwei starke Hände ergriffen seine an den Handgelenken, hielten ihn von seinem Vorhaben ab.

Sanji spürte jenen Blick ihn treffen, lockerte seine Hände, welche nach unten gedrückt wurden und spürte, wie eine starke Hand seine umschloss und ihn zog.

Völlig perplex wurde er hinterher gezogen, Treppen hinauf, Treppen hinunter, durch Gänge und Flure. Einige endeten in Sackgassen, andere führten zu weiteren Gängen und Fluren.
 

Nachdem sie eine ganze Weile schon durchs Anwesen gerannt waren, spürte der Fremde wie ein Ruck durch sein Arm ging und blieb stehen. Der Blonde war stehen geblieben, keuchte und hechelte, war völlig außer Atem. Auf seiner Stirn hatten sich schon Schweißperlen gebildet.
 

Gott hatte der Kleine eine schlechte Ausdauer.
 

Ich hätte den Sportunterricht nicht immer schwänzen sollen! Sanji sank keuchend zu Boden und wünschte sich eine Portion Ausdauer mit Ketchup. Mal ehrlich, so schlecht war er nicht, aber dieser Fremde hatte ein Tempo drauf, das nicht mehr normal war... Und wie lange rannten sie schon durch dieses Haus?
 

„Macht die Prinzessin etwa schlapp?“, neckte dieser den auf dem Boden sitzenden und blickte zu ihm runter. Ein errötetes Gesicht, welches erschöpft nach Luft rang, erwiderte dessen Blick und schrie förmlich nach einer Pause. Diese Rötung auf seinen Porzellan Wangen...

Scheiße verdammt... Warum muss er nur so... so... so süß und erregend einen anschauen?!?!

Stop, halt! Was hatte er da gerade gedacht?! Vergiss diesen Gedanken und konzentriere dich auf das Wesentliche!!!
 

„hhuff...nein...hufff...brauch nur eine Pause...“, antwortete der Blonde. „Aber sag mal...“, fuhr dieser fort während er ein großes Fragezeichen im Gesicht hatte. „Wohin...schleppst du...mich?“

Alles schien so irreal für seinen Verstand.

Der Fremde schwieg. Ein Glück, dass er den Helm auf hatte, sonst würde Goldlöckchen seine Röte sehen. Leise murmelnd kam die Antwort unter den Helm hervor.

Wirklich leise.

„Keller...“
 

Sanji riss die Augen auf. War dieser Kerl etwa wirklich so bescheuert?!? Wollte er ihn wirklich verarschen?! Wie konnte nur so jemanden ihn aus dem Anwesen von Gustavo befreien!? Hatte dieser Kerl keinen Orientierungssinn?! Wo war die versteckte Kamera?
 

Explodierend, wie eine Granate, brüllte er den Behelmten an, und ihm schienen jegliche Gesichtszüge zu entgleisen.

„SAG MAL, BIST DU BESCHEUERT?! EIN KELLER IST IMMER UNTEN. UND DU HIRNLOSER GORILLA SCHLEIFST MICH DURCH DAS GANZE ANWESEN, OHNE AUCH NUR EINEN HAUCH VON ORIENTIERUNG ZU HABEN?! BIST DU ALS KLEINES KIND ZU HART AUF DEN KOPF GEFALLEN ODER WAS!?!“
 

Der fremde Retter starrte den Blonden an. Sich am Helm kratzend drehte er den Kopf zur Seite weg und musste sich anscheinend an einiges Treffendes erinnern, denn dem Anschein nach hatte das Goldlöckchen genau ins Schwarze getroffen.
 

Heilige Scheiße wie konnte nur so jemand versuchen Sanji zu entführen?! Seufzend richtete sich dieser auf und blickte mit einem genervten Gesichtsausdruck den anderen an.
 

„Aber wenn ich so ein hirnloser Gorilla bin, dann zeig du mir den Weg in den Keller!“, forderte der andere mehr oder weniger beschämt und schien einen Hintergedanken dabei zu haben.

Sanji verzog 'ne Schnute und murmelte ein verständliches Nein.

„Gut dann zwing ich dich dazu!“, urplötzlich wurde Sanji auf Huckepack genommen und spürte einen festen Griff um seine gebrochene Hand.

Ein schlagartiger Schmerz durchzog seinen Körper und er willigte ein ihm den Weg zu zeigen. Seine Nase hatte er sich an drei Katanas gestoßen, die auf dem Rücken des Fremden gebunden waren.

Die tat ihm nun auch weh.

„Sag!“, fauchte der Fremde garstig und duckte sich als ein Schuss fiel. „Habe ich dir nicht gesagt, du sollst nicht schreien!? Jetzt können wir froh sein wenn wir nicht als Schweizerkäse enden!“

Verdammt jetzt waren sie aufgeflogen!
 

„Mach hinne oder wir können die Radieschen von unten sehen!“, kreischte der Blonde dem Sprinter zu und krallte sich so gut fest, wie es ging. Dieser antwortete nur mit einem Grummeln und folgte den Anweisungen des Blonden.
 

Nach einigen Streifwunden und etlichen Umwegen waren sie endlich unten angekommen. „Und nun?“; fragte der Blonde ratlos. „Was machen wir nun? Die Garage ist voller Männer! Da können wir nicht so munter rein spazieren...“
 

Ohne auf den Kleineren weiter zu hören, ließ der Fremde ihn von seinem Rücken, gab ihm ein Zeichen leise zu sein und verschwand im Raum. Sanji hörte nur noch einige Schreie, dumpfe Töne und kurze Zeit später sah er, wie eine von einem Handschuh bedeckte Hand ihn rein winkte. Verwirrt blickte Sanji sich um, sah dass jede der Wachen ausgeschaltet war und stieg mit dem Fremden aufs Motorrad.

Ohne weiter zu zögern verließen sie das Anwesen, das Gefängnis, welches Sanji die letzten Jahre seines Lebens gestohlen hatte und zu dem gemacht hatte, was er nun jetzt war.
 

Kalter Wind fegte durch seine goldene Haare, durch seine Kleidung und ließen seine Glieder zittern vor Kälte. Sich fester an den Fahrer drückend blickte Sanji etwas betrübt zurück. Zwar wurde das Anwesen kleiner und kleiner, doch dabei wuchs seine Angst immer weiter vor dem, was noch kommen würde, wenn man ihn finden würde.
 

Dieser Fremde rette ihm immer wieder das Leben. Warum nur?
 

Die dunkle Nacht begann sich langsam alles einzuverleiben. Alles, was kurz vorher noch von den Sonnenstrahlen berührt wurde, wurde langsam in die Dunkelheit gezogen. Langsam wurden seine Augen glasig und eine kleine dünne Träne verirrte sich aus seinem Auge, wurde vom Fahrtwind weggetragen und verschwand hinter ihnen.

Verschwand hinter ihm, so wie einst seine Familie aus seinem Leben verschwand. Und wiederbekommen würde er sie nie. Die Dunkelheit hatte ihm alles genommen, alles, was ihm lieb war.
 

Auch Sanjis Seele.

Wenn er eine hatte.
 


 

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:) Servus!

Es schneit :D Es schneit:D

Ich weiß ich habe ein bildchen versprochen und es ist auch schon fertig. Kommt die nächsten Tage online, hatte nur verzögerung mit meinem "lieben" Computer. Ich glaub er mag es mich zu ärgern oder beleidigt zu werden...-_-

Che...versteh einer mal dieses Ding...
 

Ich hoffe nur ihr seid von diesem Chapter nicht enttäuscht, denn es hat gerade erst richtig angefangen ;)

Natürlich dürft ihr fragen warum sie so leicht entkommen konnten...^^

Und was nun mit Crocodile ist oder sein wird...höhöhö

Und und und...
 

Dennoch lass ich euch kekse und heiße Schokolade da xD und freue mich über jedes Feedback was kommen mag :)
 

glg Hutzi
 

P.S.: Nehmt keine Süßigkeiten von Fremden an, egal was es sein mag! xD

Good night, sleep tight

Kapitel 15    Good night, sleep tight
 

„Sanji! Sanji!“, schreit eine Stimme nach mir. „Renn! Renn so schnell du kannst!“

Rauch überall Rauch!

Und stickige Luft.

Blut, viel Blut!

Blut an meinem Händen, auf meinem Knien, auf meinem Hemd. Blut klebt an mir.

Warum?! Warum?!

Die dumpfe Stimme erreicht mich nicht, meine mit schwarzen Punkten benetzte Sicht. Was ist hier nur los? Warum ist hier alles voller Rauch und Qualm?

Wer ruft nach mir? Verwirrt suche ich nach einem Anhaltspunkt um mich zu orientieren. Eine Kommode. Sie steht in Flammen.

Alles hier steht in Flammen. Wer ruft nach mir? Als ich mir an den Kopf fassen will, spüre ich meine Hände auf etwas warmes stoßen. Ich ziehe sie zurück und sehe, wie frisches Blut die Handflächen ziert.
 

Nein! Nein! Nein!
 

Was ist hier nur los?! Wieder ruft jemand nach mir. Dumpfe Schreie. Endlich schaffe ich es, meinen Blick auf den Ursprung der Schreie zu richten. Meine Augen schweifen durch das Zimmer, durch das brennende Zimmer, und bleiben an etwas hängen, was mich für immer verfolgen würde.

Meine Mutter. Meine Mutter liegt greifbar vor mir, doch ich kann meine Beine kaum bewegen. Wie sie da liegt, gefesselt und geknebelt. Schürfwunden zierten ihr Gesicht, Blut rinnt ihr Gesicht runter und sie sieht mich so flehend an.

Was sie zu mir sagt, kann ich nicht verstehen. Ich kann gar nichts verstehen. Sehe nur, wie der Schuh eines Mannes ihren Kopf auf den Boden drückt, und mein Blick wandert nach oben. Ich blicke genau in die Augen, die mich von da an jeden Tag in den Wahnsinn treiben würden. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich mich freiwillig von den Flammen fressen lassen. Dieser Mann richtet seine Waffe auf jene, die mir einst das Leben geschenkt hatte, sagt etwas zu uns. Ich schließe nur noch meine Augen, kann das, was kommen wird, nicht mit ansehen, habe Angst der Realität ins Auge zu sehen.
 

Ein Knall durchdringt die Flammen, Blut ziert nun die Gegenstände, die noch nicht von den Flammen gefressen worden sind, als ich meine Augen öffne. Der leblose Körper meiner Mutter liegt unter den Füßen desjenigen, der mir in meiner Zukunft die meisten und schlimmsten Schmerzen zufügen wird, die sich ein Junge je erträumen kann.

Wieso?
 

Eine grobe Hand packt mich an meinem Arm, zieht mich mit. Weg von meiner toten Mutter, vorbei an weiteren leblosen Körpern, die ich kurzerhand als weiter Familienmitglieder erkennen kann.

Vater! Schwester! Nein ihr nicht auch noch! Bitte nicht! Meine Augen schmerzen. Meine Sinne brennen, mein Verstand lässt mich im Stich. Was ist nur passiert?
 

Der fremde Albtraum eines Mannes steckt sich eine Zigarre in den Mund, packt mich am Kragen meines Hemdes und wirft mich unsanft durch ein Fenster. Ich lande auf nassem Rassen, spüre, wie mein Gesicht durch den Schlamm gezogen und meine Sicht erschwert wird. Den Dreck ausspuckend werde ich aufgehoben, spüre nur noch wie jemand mir eine kalte Klinge an den Hals hält. Diesen Jemand identifiziere ich als meinen zukünftigen Albtraum und Angstschweiß läuft meine Stirn hinunter.

„Na, Püppchen? Willst du es mir immer noch nicht sagen?“, fragt jener. Was? Was soll ich ihm sagen?

„Oder willst du streben?“

Ich spüre nur noch wie die kalte Klinge sich durch meine Haut zieht, wie sie langsam meine Kehle erreicht und ...
 

„NEIN!“ Schreiend schreckte Sanji auf. Schweiß gebadet, zitternd saß er in einem Bett. In einem fremden Bett. In einem fremden Zimmer, mit einem fremden Geruch.

Bitte lass das nur ein Traum gewesen sein! Aufgelöst fasste er sich an seinem Kopf, fühlte das Zittern in seinen Gliedern, sein Herzrasen, seine Nervosität.

Gott, diese Stimmen in seinem Kopf! Warum!? Warum!?

Verschwindet! Lasst mich in Ruhe! Bitte nicht! Nein! Leide ich denn nicht schon genug! Warum müsst ihr mich foltern!

Seine Hände verkrallten sich in seiner goldenen Mähne und langsam ließ er seinen Kopf auf seine Knie sinken.

Lasst mich in Ruhe! Es tut mir Leid!

Es tut mir Leid!

Es tut mir wirklich Leid!
 

Nicht nur der Blonde litt unter Albträumen. Nein, auch jene Person die draußen vor der Tür ein Auge auf ihn warf, schon seit geschlagenen Stunden über ihn wachte, mit ansehen musste, wie der Kleine sich das Herz aus der Seele schrie, verzweifelt nach Befreiung flehte.

Aber da jetzt rein zu platzen wäre ein Fehler. Der Kleine würde noch verwirrter werden, als er ohne hin schon war. Ohnehin würde er sich sicher nicht von ihm , gar jemanden, beruhigen lassen.

Aber ihn so hier zurück zu lassen...
 

Der Fremde fasste sich angestrengt an die Schläfen, erinnerte sich nur schwer daran, was wenige Minuten bevor er diesen Flur betreten hatte, geschehen war.
 

------------------------(Flashback)------------------------
 

Seufzend und schweren Herzens drehte er dem Anblick den Rücken zu, schritt durch den Flur, öffnete zielstrebig eine Tür und betrat den Raum. Er hatte den Blonden in ein Bett verfrachtet, weil der auf dem Motorrad eingeschlafen war.

Scheiße! Wie er es hasste Hilfe in Anspruch nehmen zu müsse, geschweige denn darum erst bitten zu müssen. Und genau das hatte er vor einigen Stunden getan, um das Leben des Blonden und sein eigenes zu retten. Wenn man ihn helfen würde!

Che...zwecklos...
 

Still blieb er stehen, wartete auf eine Reaktion von dem, der dem Blonden ein Bett gegeben hatte und nun gemütlich in einem seiner Sessel saß, ein Glas Rotwein in seiner rechten Hand sachte hin und her schwenkend.

Die gelben falkenartigen Augen durchdrangen seinen Gegenüber bis auf die Knochen und ein verschmitztes Grinsen zierte die zynischen Züge, die man nur sachte im Mondschein erkennen, erahnen konnte.
 

„Warum?“, fragte dieser, genehmigte sich dabei eine Schluck seines edeln Tropfens.

Der selbst eingeladene Gast nahm seinen Helm samt Motorradmaske ab, öffnete seine Lederjacke und setzte sich auf einen der Sessel die ihm der Hausherr anbot. Seine goldene Kette spiegelte das Mondlicht wieder, fiel dem Champ sofort ins Auge und wurde intensiv gemustert.

„Warum?“, echote der Grünhaarige und musste leicht schmunzeln. „Wie wär's damit, dass uns beinahe der Arsch aufgerissen wurde, wir jemanden brauchten, der etwas mehr als vier Wände zu bieten hat und mit dem ich über was wichtiges verhandeln kann! Reicht das als Antwort?“

Mihawk Dulacre nickte zufrieden, doch verlangte mehr.

„Was willst du?“

Zorro stützte sich mit seinen Ellenbogen auf seine Knie ab, holte kurz Luft und schaute eindringlich den anderen an.

„Ich brauche ihr Wort!“
 


 

Sir Crocodile war außer sich vor Wut. Wie konnte man nur zwei dumme Kinder hier entfliehen lassen? Und das direkt vor seiner Nase.

„Wie dumm müsst ihr sein, euch von einem Schüler überwältigen zu lassen!“ Er zerdrückte den Telefonhörer in seiner Hand, und musste wahrlich mit der Beherrschung kämpfen, sie nicht wieder zu verlieren, denn das hätte weitere Leichen gekostet, die nun ehrfürchtig von weiteren Bodyguards entsorgt wurden.

Die Nachricht, die ihm hinterlassen wurde, war ebenso ein Grund für seine schlechte Laune wie die Tatsache, dass sein gerade wieder erworbener Besitz entführt worden war und wie dadurch ein Einzelner seinen Ruf ins Wanken bringen konnte. Ein einzelner Junge hatte mehr Männer auf den Gewissen, als das man es an vier Händen abzählen konnte. Wahrlich, dieser Mann musste eine echte Bestie sein, wenn es um seine Freiheit und die Freiheit eines anderen ging. Er musste den Braten gerochen haben, dass er nicht wirklich die Freiheit bekommen würde...

Wer hätte gedacht, dass ein Adonis auch noch Köpfchen hatte?!
 

Die Nachricht war auf einem seiner Bildschirme sichtbar, erinnerte ihn daran, wie unvorsichtig er doch gewesen war, dass der Schein trügen konnte...
 

Hey Croco!

Steh nicht so auf lange Reden, also fass ich mich kurz. Goldlöckchen ist bei mir, aber denk ja nicht daran, jemandem, der mit mir in Verbindung gebracht wird, etwas anzutun. Sonst kann ich für nichts garantieren.

Wenn doch schick ich ihn dir in Einzelteilen zurück..

Schick den Mustang zu Folgender Adresse...

Wenn du ihn wieder haben willst, organisiere einen Kampf mit Mihwak Dulacre. Verliere ich, kannst du mit mir anstellen, was du willst und hast dann auch deinen geliebten Stricher wieder. Aber gewinne ich, lässt du uns beide auf ewig in Frieden!
 

Lorenor Zorro

btw: Dein Weinvorrat neigt sich langsam dem Ende zu...
 


 

Dulacre konnte seinen Ohren nicht trauen. Was hatte der Junge vor ihm gesagt? Er bat ihn wirklich darum, auf Crocodiles eventuellen Anruf einzugehen?

Lächerlich.

Bei dem, was er Crocodile geschrieben hatte, hätte sich Zorro längst in seine Wohnung gehen und in Ruhe chlafen lassen können.

„Sicher fragst du dich, warum ich dich heute Nacht aufgesucht habe, richtig?“

Zorro stand auf, kratze sich am Hinterkopf und suchte nach den richtigen Worten. „Es erschien mir am sinnvollsten. Ich weiß nicht, ob Crocodile sich an die Abmachung hält oder nicht schon einige Männer in meine Wohnung geschickt hat. Mein Instinkt hat mich hierher geführt, irgendwie...“

Dass er sich zu dem auch noch verfahren hatte, verschwieg er lieber.

Mihawk gab sich mit der Erklärung zufrieden, ließ den Grünkopf den Raum verlassen. Er brauchte nun Zeit zum Nachdenken.

Allein.
 

Zorro schlenderte durch die Räume. Im Hinterkopf immer noch die schluchzende Stimme des Blonden hörend betrat er dessen Zimmer und sah wie jene Person immer noch in derselben Position verharrte.
 

------------------------(Flashback ende)------------------------
 

Ja, und nun war er hier. Stand, erschöpft von den Schmerzen, den Ereignissen, vor der angelehnten Tür und hörte das verzweifelte Schluchzen des Jungen. Zorro blickte wieder durch die Tür.

Immer noch klein, verängstigt und verzweifelt.

Nun stand er hier. Hier vor der Tür des kleinen Blondchens und beobachtete ihn.

Was machte Zorro nur hier? Seelenklempner für jemanden spielen, obwohl er selbst ein Analphabet auf diesem Gebiet war, besonders was seine eigenen Gefühle anging? Hatte er sie noch alle?

Che...sicher nicht...
 

Genau diese Gedanken schossen ihm durch den Kopf, als er sich zu dem Kleinen setzte, und schweigend auf den Boden starrte. Mehr konnte er nicht für den Kleinen tun. Mehr war einfach nicht drin.
 

„Warum??“, schluchzte der Blonde, vergrub immer weiter seine Hände in seine Haare. Zitternd saß er nun neben ihm, zitternd wie Espenlaub und mit heißerer Stimme krächzte er dieses Warum, was sich immer tiefer in Zorros Kopf einhämmerte.
 

Ja, warum?

Das konnte er sich selber auch fragen?

Warum hatte er nicht schon vor einigen Jahren erkannt, zu was sein egoistisches Verhalten führen kann?

Warum hatte er alles zerstört, was ihm einst wichtig war?
 

Mit kalter Miene seufzte er etwas beklommen, sein Körper wollte sich wieder erheben. Diese Enge erdrückte ihn noch mehr, machte ihm immer weiter deutlich, wie wenig er mit solch einer Situation umgehen konnte.

Doch eine zittrige Hand hielt seine Jacke fest, klammerte sich beinahe um das Leder.

„Bitte... warum?“, verheulte rote Augen durchdrangen die Dunkelheit, ließen den älteren sich wieder auf das Bett setzen. Doch eine aufmunternde Antwort gab es nicht.

„Bitte sag mir, warum?“

Sanji griff nach dem Kragen des Mannes mit seiner gesunden Hand und zog ihn zu sich.

„Sag mir warum!“

Zorro schwieg. Das war das einzige, was er richtig machen konnte.
 

Schweigen.

Still sein.

Nichts sagen, nur denken.

Luft ein- und ausatmen.

Sauerstoff in Kohlendioxyd verwandeln.

Nichts tun.
 

Nichts tun und dem anderen dabei zusehen, wie er den Verstand verlor?

Denn dann war er wieder Schuld, dass jemand zugrunde ging, nur weil er nichts gemacht hatte. Diese kalten, schmalen Hände suchten Halt, um das bisschen Leben, was noch in den Augen steckte, irgendwie zu retten.
 

Er musste wirklich bescheuert sein. Denn das, was er tat, passte nicht zu seinem Verhalten. Er ließ den Blonden machen. Spürte wie sich dieser an ihn drückte, sich wie ein kleines Kind an den Mooskopf klammerte und seinen Tränen freien Lauf ließ. Immer wieder murmelte er wirre Worte, schluchzte, brach in Tränen aus.

Schock.

Es musste der Schock sein...
 

Zorro saß nur da.

Machte nichts außer ruhig zu atmen und vorsichtig mit einer seiner großen Hände über das weiche goldene Haar zu fahren. Irgendwie.

Soweit es ging. Denn der Anblick des Jungen brachte ihn etwas aus der Fassung. So etwas war er nicht gewohnt.

Solch eine Nähe war ihm so fremd.

Das Gefühl von Nähe, nicht körperlich sondern tief in ihm drin, war ihm so fremd.

So fremd wie er sich selbst war.
 

Gedämmte Sonnenstrahlen durchfluteten das Zimmer, verscheuchten langsam die Nacht und wärmten die gebräunte Haut Zorros, der schon hellwach auf seinem Bett lag.
 

Geschlafen?

Kaum.

Gedöst?

Gott bewahre.

Etwas erholt?
 

Das würde nun wahrlich an ein Wunder grenzen, denn jede verdammte Faser seines Körpers tat weh und schrie förmlich nach einer Woche Ruhe.
 

Dunkle Ringe unter seinen Augen machten sich bemerkbar, ließen ihn noch viel düsterer aussehen, als er es ohnehin schon tat. Die ganze restliche Nacht hatte er die Decke angestarrt. Die kahl weiße Decke mit der sehr... sehr speziellen Lampe. In den ganzen vergangenen Stunden hatte er festgestellt, dass diese Lampe grotten hässlich war, dass der Rest des Zimmers gut eingerichtet war.

Aber eins konnte er nicht feststellen, wie die anderen Tatsachen:
 

Warum hatte er den Blonden nur wieder gerettet?

Warum riskierte er Kopf und Kragen, nur um so eine Zicke zu retten?
 

Genervt schwang er seine Beine aus dem Bett, zog die Gardinen auf und öffnete die großen Fenster.

Zum Glück hatte er ein eigenes Zimmer bekommen, sobald der Kleine aufgehört hatte zu weinen und er ihn wieder zugedeckt hatte.

Dieser Anblick...

Wie ein zerbrechliches Wesen mit geröteten Wangen durch das ganze Weinen. Ob er das alles überhaupt wirklich mitbekommen hatte? Es wäre Zorro lieber, wenn er alles vergessen hätte.
 

Arrrrgh!!! Scheiße! Warum musste, konnte er das Denken - wenn man es so bezeichnen kann - nicht sein lassen. Das passte gar nicht zu ihm.
 

Nach seinen Zigaretten greifend wanderte er in seinem Zimmer auf und ab. Während er da so entlang lief, gedankenlos, öffnete sich die Tür und jemand trat herein.

Mihawk Dulacre.
 

Er teilte ihm seine Entscheidung mit, erklärte ihm seinen Standpunkt und bat ihm daraufhin, sein Anwesen zu verlassen, samt dem kleinen Blonden. Während ihres Gespräch fiel Mihawks Blick auf die drei Katanas, die an der Wand gelehnt standen.
 

„Schöne Katanas. Wusste gar nicht, dass du kontinuierlichen Schwertkampf betreibst!“

Zorro hielt inne.

Diese sarkastische Stimme, die während ihres Gespräches ihm immer mehr deutlich gemacht hatte, wie sehr er auf Zorro herab blickte. Auch wenn er einen Kampf mit ihm akzeptieren würde, doch das würde er erst dann tun wenn wenn Zorro sich einen Namen gemacht hatte.
 

"Nicht mehr...“, murmelte er gedankenverloren vor sich hin, und erhielt dafür einen fragenden Blick.

Die Augenbrauen hebend sah Mihawk Zorro an, ging in Richtung Fenster, welches eine wunderbare Sicht auf das ruhige Meer ermöglichte.

„Wie dem auch sei...“

Er legte eine kurze Pause ein, bevor er weiter fortfuhr. „Lassen wir das unnötige Geschwätz und mach dich endlich vom Acker!“

 Zorro zögerte nicht lange, schon hatte er die Jacke und seine wadenhohen Stiefel an. Doch als er seine Katanas greifen wollte, zögerte er etwas. Es waren ja nicht mal seine Katanas. Im Grunde konnte Crocodile ihn wegen Diebstahls wertvoller historischer Objekte anzeigen. Den Prozess würde dieser Schnösel ohnehin gewinnen. Aber eine Anzeige mehr oder weniger macht in Zorros Akte eh keinen großen Unterschied, denn er saß mit seinem halben Arsch schon so gut wie im Knast.

Mihawks Blicke auf seinen Rücken spürend schnallte er sich die drei Objekte um und griff nach seinem Helm.

Was würde er jetzt für ein deftiges Frühstück geben?! Den Gedanken wegschmeißend lauschte er Mihawks Worte.

„Und vergiss dein Blondchen nicht!“

Zorro zögerte, hielt in der Tür inne.

„Danke“ kam es eher geflüstert von seinen Lippen, als er den Raum verließ und den Flur entlang schritt.
 


 


 

Mutter...Miss Vivi...
 

Nach Luft japsend erwachte Sanji aus jenem schrecklichen Albtraum auf einer etwas harten Matratze und zog das dünne Lacken etwas näher zu sich. Gott war ihm kalt...

Au...seine Hand. Sie tat weh. Genau wie jede einzelne Zelle in seinem Körper.
 

Schmerzlaute unterdrückend richtete er sich auf, versuchte sich etwas zu orientieren, hoffte inständig, dass es nicht noch so eine schlimme Umgebung war. War er nicht eben noch in einem großen Bett gewesen? Hatte sich in wohligen Armen ausgeheult? Hatte er überhaupt geheult?

Irritiert fasste er sich an seine Wangen. Ouch! Das brennt... Ja er muss geweint haben...

Warum?
 

Und warum lag er auf einer Matratze in einem schlicht gehaltenen Zimmer, welches geschmückt wurde durch einen improvisierten Kleiderschrank und Nachttisch und zwei großen Fenstern mit schwarzen Vorhängen.
 

Sich aus dem Bett erhebend, suchte er Anhaltspunkte... und fand diese schneller als gedacht, als er über Hanteln stolperte. Fluchend erhob er sich und sein Blick schweifte auf die Kommode, wo er ein bekanntes Bild von einem Mädchen fand. Überhastet griff er nach dem Bild und betrachtete es genauer.

Schien ziemlich alt zu sein. Und das Mädchen war nicht alleine auf dem Bild. Ein Junge stand neben ihr, den Arm um ihre Schulter gelehnt, aber das Gesicht war ausgeschnitten. Ziemlich forsch sogar. Schien aber dennoch ein fröhliches Foto zu sein, den das Mädchen lächelte, schien ziemlich glücklich zu sein.
 

„Schon wach?“, hörte er eine vertraute Stimme fragen, und blickte zur Tür. Jener hatte eigentlich vorgehabt sich wieder hinzuschmeißen und zu pennen, aber das konnte man nun gewiss vergessen.

„Marimo!“, kam es ihm unüberlegt von den Lippen, wobei er sich kein Stück schämte ihn so genannt zu haben, geschweige denn es bereute.

Zorro, am Türrahmen gelehnt, hatte nur eine dunkle Jogginghose an und schien gerade aus der Dusche gekommen zu sein. Seine nassen grünen Strähnen klebten auf seiner Stirn und ein Handtuch lag auf seinen Schultern.
 

„Leg das wieder weg!“, befahl er harsch und verließ das Zimmer. Sanji bemerkte erst jetzt, dass er das Bild in den Händen hielt und stellte es wieder ab.

„Wenn du was essen willst, ich hab etwas in die Pfanne geschmissen...“, kam es aus der Wohn-Essküche, und Sanji folgte der Stimme, die nun etwas weniger brummig klang. Sie klang eher etwas ungläubig, fast zweifelnd an dem, was er von sich gegeben hatte.

Kaum betrat Sanji die Küche, bot sich ihm ein Anblick, bei dem er am liebsten los gelacht hätte, er verstummte aber, als er Zorros bösem Blick begegnete. Dieser Kerl lebte alleine und war nicht in der Lage etwas Wirkliches zu Kochen?

Gott, selbst er, Sanji konnte, auch wenn seine Familie wohlhabend war, kochen und tat dies aus Leidenschaft. Ein Schmunzeln entwich doch seinen Lippen, als er den Großen in der Küche sah, wie er fluchte und versuchte das Angebrannte zu retten, was letztendlich doch den Weg verfluchend in den Mülleimer fand.

Entnervt riss er den Kühlschrank auf, zog zwei Bier raus, öffnete diese und leerte seine Flasche bis zur Hälfte mit nur einem Zug.

Sanji hielt er die andere hin, die dieser zögerlich entgegen nahm und daran zaghaft nippte. Immer noch das Lachen verkneifend stand er da und sah, wie Zorro schon im Katalog eines Lieferservices blätterte, zugleich die Nummer davon wählend.
 

„Hallo? Ja, einmal die 34. extra scharf, zweimal Misosuppe und ..“, fragend sah er Sanji an, der ihm jedoch schneller, als er schauen konnte, das Handy aus der Hand nahm und auflegte.

„Hey spinnst du Schwuchtel? Ich wollte gerade etwas zu essen bestellen!“, dabei erhob er sich und hatte wie immer eine grimmige Miene aufgesetzt.

Gelassen erwiderte er den Blick des Mooskopfes und krempelte sich etwas umständlich mit seiner gebrochenen Hand die Ärmel hoch.
 

„Hallo ich rede mit dir du kleine-“
 

„Sag zu mir noch einmal Schwuchtel und du bist für deine längste Zeit ein Mann gewesen!“, sagte, nein, knurrte der sonst so zarte und liebevolle Engel mit ernster Stimme und hielt dabei dem Grünen ein Messer unter die Nase, welches er eigentlich benutzen wollte um Essbares zu schneiden.
 

Jetzt wirkte er definitiv nicht mehr wie ein kleines hilfloses Ding, was Schutz braucht. Nein, ganz im Gegenteil. Er sah zum ersten mal aus wie ein junger Mann, der einiges mitgemacht hatte und auch anders sein konnte. Mahnend hatte er seine heile Hand samt Messer gehoben und unterband somit Zorros Beleidigungen, Provokationen und Sticheleien, die sonst zügellos auf ihn ein hämmern würden.

Teufel nochmal, wie konnte man nur so schnell schlecht gelaunt sein? Nein, nicht schlecht gelaunt, eher verstört. Denn das, was dieser Junge innerhalb der letzten Stunden durchmachen musste, war weit entfernt von jeder Realität noch alltäglich gewesen. Dass er selbst nicht den Verstand verlor, hatte Zorro seiner Gabe zu verdanken, jegliche menschliche Regung oder Gefühle abzuschalten, oder ein zu schalten, was schon selten genug vor kam, oder dass es ihm nicht zum ersten Mal passierte zwischen die Fronten harter Gesellschaft geraten zu sein. Genervt kratze der Grüne sich am Hinterkopf.

Che...
 

Das Chaos kurzerhand beseitigend machte er sich daran etwas brauchbares im Kühlschrank zu finden. Schien so, als ob jemand hier regelmäßig herkam und immer wieder nachschaute, den Kühlschrank füllte und nach dem Rechten sah. Ob das die grüne Matschbirne überhaupt checkte?

Fragend und unbemerkt blickte er zur besagten Matschbirne die etwas grimmig auf einem der Stühle saß und mit der leeren Bierflasche spielte.
 

Wow. Das hatte gesessen! Der Kleine konnte ja doch ernst werden. Hatte bestimmt zum ersten mal in seinem Leben so etwas wie Eier in der Hose gehabt. Nein, das war fies. Wer weiß was er schon durchgemacht hatte.

Argh, nicht wieder darüber nachdenken! Mitleid brauchen nur Schwächlinge und Mimosen.

Und Mitleid empfand Zorro schon lange nicht mehr.
 

Zum Sofa schreitend durchforstete er sein Handy, welches mit sämtlichen Nachrichten bombardiert worden war. Genervt ließ er sich auf seine alte Couch fallen, die etwas knackte, und versuchte sich mit den Nachrichten abzulenken. Mehr Nachrichten von Nami, die ihn daran erinnerten, dass 3 Monatsmieten noch offen standen, gefüllt mit Beleidigungen und unübersehbarer Sorge, wo er nun stecke, schossen ihm entgegen.

Shooot... Nami, die gab es ja auch noch.

Verdammt!?! Wie dumm musste er nur gewesen sein, mit ihr intimer geworden zu sein!? Dabei war ihm doch sonnenklar gewesen, wer sich am meisten um Nami sorgte, wer ihr immer den Rücken frei hielt und er war es definitiv nicht gewesen.

Nein, dieser jemand würde ihm im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf abreisen, ihn auf dem Mond befördern und dafür sorgen, dass er nie – nie wieder – auf die Erde zurück kommen wird oder wollen würde. Und nun? Tja, nun war es zu spät. Geschehenes konnte man nicht rückgängig machen. Er konnte nur dazu stehen, es mit ihr getan zu haben.
 

Sanji sah, wie der andere aufstand und sich seufzend auf die klapprige Couch fallen ließ. Ein Wunder, dass diese nicht zusammen krachte. So ein altes klappriges Teil.

Okay, aber jetzt galt seine Aufmerksamkeit mehr dem Essen, was er aus einigen Zutaten zusammen würfelte, und nicht so einem Dickkopf, der ein eindeutiges Problem mit ihm hatte. Zwar war das Schnibbeln und Schneiden mühselig, aber es ging. Und schon landetet das Gemüse samt etwas Fisch in einer Pfanne.
 

Zorro hörte etwas Geklimper hinter sich, doch war zu tief in den Nachrichten versunken um dem noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken und schloss für einen kurzen Moment die Augen.
 

Ouch! Hastig zog Sanji seine vergibste Hand zurück und spürte den pochenden Schmerz. Er hätte doch etwas vorsichtiger sein sollen. Zum Glück war das Größte schon in der Pfanne und brutzelte vor sich hin. Nachdenklich griff Sanji nach weiteren Zutaten.
 

„Was machste da? Hoffe du setzt nicht meine Küche in Brand...“, kam es verschlafen von Zorro, der über Sanjis Schulter schaute.

Sanji erschrak, zog reflexartig die Arme hoch, jegliche Farbe verschwand aus seinem Gesicht und ein heller Schrei kam aus seiner Kehle.
 

So schnell, wie klein Blondie reagierte, konnte Zorro nicht schauen. Kaum hatte er sich über seine Schulter gelehnt, das Gesagte sein Mundwerk verlassen, spürte er, wie etwas Hartes die Mitte seines Gesichts traf und ihn aus den Socken riss. Es lies ihn Sternchen sehen und ihm elegant den Mittelfinger zeigen.
 

Langsam drehte sich Schreckhäschen um, sah verwundert in die Luft die hinter ihm war. "War da nicht grad Zorro hinter mir?", fragte er sich leicht beschämt und blickte durch den Raum. Nun denn...der Faulpelz lag sicher noch schnarchend auf dem Sofa und so schnell würde er ja nicht hier her kommen um zu schauen, was Sanji da macht.
 

Nichts zu sehen. Komisch. Doch dann hörte er ein Grummeln von unten kommen. Vor seinen Füßen lag Zorro, mehr oder weniger ansprechbar und mehr oder weniger gut gestimmt.

Dieser Anblick ließ Sanji etwas schadenfroh schmunzeln.
 

„Sag mal... willst du mir die Füße küssen, nur weil ich etwas koche?“, provokant kam dies von klein Blondie und er wollte es noch weiter treiben, lies es aber lieber bleiben als sich Zorro, den Kommentar ignorierend, auf die Beine stemmte und sich die Nase rieb.
 

„Was sollte das?“, entnervt kam es mit gedämpfter Stimme vom Spinatschädel, der sich inzwischen ein Trockentuch an die Nase hielt und es voll versaute. Die Prinzessin hatte wohl einen ziemlichen Schlag drauf. Nicht schlecht...

„Dachte, du stehst auf Schläge.“, Sanji machte den Herd aus, ließ das Essen vor sich hin garen und drehte sich zu Zorro um.

Gott dieser Anblick. Er musste sich das Lachen übelst verkneifen, um nicht eine von Zorro gelangt zu bekommen. Aber es fiel ihm echt schwer. Zorro, der sonst so taffe, stand da mit einer Beule im Gesicht, ein Trockentuch auf seine Nase gedrückt und schaute ziemlich verwirrt aus der Wäsche. Vielleicht versuchte er die Sternchen zu verscheuchen die seine Sicht trübten oder vielleicht musste er erst einmal den Schock verdauen, dass ein weibischer Kerl ihn umgehauen hatte.
 

Wer weiß...
 

Sanji stellte die nun gefüllten Teller auf den Tisch und setzte sich, während eine Zigarette angezündet wurde und blauer Qualm seine Lippen verließ. Fordernde Blicke ließen Zorro sich auf einen Stuhl setzten. Warum benahm sich die Prinzessin nur so, als ob sie sich schon lange kennen würden?

Gott, dieser kleine Bengel brachte ihn wahrlich um den Verstand! Seufzend legte er das Handtuch weg, als die Blutung stoppte und sah sich zweifelnd das gut aussehende Essen vor sich an.
 

Ob man das Essen konnte?
 

Ohne weiteres Zögern schob er eine Gabel Richtung Mund und probierte es.
 

Sanji saß ihm weiterhin gegenüber, schien eher sein Essen zu beobachten als es aufzugabeln und in seine Futterlucke zu transportieren. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab, wanderten zu jener Nacht und verursachten einen leichten Schauer auf seinem Rücken.

Aber warum in Gottes Namen war er nur so zickig zu dem, der ihn mehr als einmal den Arsch gerettet hatte?
 

Zum seinem Erstaunen war das Essen mehr als lecker, also zögerte Zorro nicht lange und schob sich weitere Gabeln in den Mund. Es war himmlisch lecker. So was hatte Zorro noch nie in seinem Leben gegessen. Und es ließ ihn etwas die Schmerzen und den Ärger über seine eventuell gebrochene Nase vergessen. Tja, da musste wohl Law ran, aber er wollte eh mal eine Grunduntersuchung machen, wegen dieser Droge, die er des öfteren bekommen hatte, und wegen allerlei Verletzungen die aufgekommen waren.

Doch so schnell seine Gedanken gekommen waren, so schnell verschwanden sie auch wieder und er bemerkte, wie sein Gegenüber nur sein Essen abwesend betrachtete und es eher mit seiner Gabel hin und her schob, als diese voll beladen zum Mund zu befördern.
 


 

„Prinzessin!“, kam es von ihm, während er aufstand und sich in Richtung Schlafzimmer machte. „Iss endlich und geh danach duschen! Tut dir sicher gut!“ Mit diesen Worten schloss er hinter sich die Tür.
 

„Prinzessin?“, wiederholte Sanji fraglich leise. Hatte der Einbrecher in Gustavos Haus nicht ihn auch so genannt? Und...

Die gefüllte Gabel fiel zu Boden, während eine zittrige Hand deren Besitzer ins Gesicht fasste. Nein, dass kann nicht sein!?

Was sollte er denn jetzt nur tun? Dieser junge Mann... Wozu er alles fähig sein würde...

Unschlüssig, was er machen sollte, erhob er sich und folgte dem - für ihm immer fremder werdenden - in dessen Zimmer. Die Hand schon um das Schloss gelegt, wurde die Tür im selben Moment geöffnet.

Zorro, völlig in schwarz gekleidet und mit der Kette um den Hals gehängt, stand vor ihm. Wieso war er nicht früher darauf gekommen!? SO dumm kann man doch nicht sein!
 

Mit einer etwas grimmigen Miene sah er klein Blondi an, der etwas geschockt durch das plötzliche Auftreten des Grünhaarigen war.

„D...Darf ich...“, Sanjis Stimme wurde brüchig, und ihm steckte ein kleiner Kloß im Hals. Nach einigen wenigen Sekunden, die ihm wie eine Ewigkeit vorkamen, fuhr er etwas sicherer fort.

„DU bist doch derjenige, der mich aus Gustavos Villa befreit hat, richtig?“
 

Entschlossen, von dem Befragten die Antwort zu hören, fragte er weiter. „Ich weiß zwar nicht, wieso du es gemacht hast, aber anscheinend hattest du einen Deal mit Crocodile, dir dadurch deine Freiheit zurück zu kaufen! Und nun haben sie Miss Vivi umgebracht!?“

Sanji sah Zorro mit einer ernsten Miene an.

Antworten.

So etwas in der Art wollte er.

Jetzt und zwar so viele, wie möglich.
 

Zorro schob sich, die Fragen des anderen ignorierend, an ihm vorbei und ließ ihn dort, wo er sich jetzt befand, stehen. Warum all diese Fragen?
 

Sanji spürte nur noch, wie der Größere sich an ihm vorbei schob, ihn die kalte Schulter zeigte und nicht einmal mehr in die Augen sah.

Antworten? Fehlanzeige.

Hastig drehte Sanji sich ebenfalls um, fing an, weiter zu fragen, verlangte Antworten, wurde immer lauter und versuchte die Aufmerksamkeit des Grünen auf sich zu lenken.
 

Kaum folgte Sanji Zorros Schritten, wurde ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen und er hörte, wie ein Schlüssel diese verriegelte.

Dieser verdammte Bastard!

Den Türgriff fest umschlungen, versuchte Sanji diese irgendwie aufzureißen.

„So eine verdammte Scheiße!“

Fluchend trat er gegen die Tür, doch diese gab kein bisschen nach, nur ein Gequietsche war zu vernehmen.
 

Zorro nahm, nachdem er die Prinzessin eingeschlossen hatte, deren Geschrei nur noch dumpf wahr. Sich kurz an den Nacken fassend versuchte er seine Gedanken wieder zu ordnen. Hinter ihm das dumpfe Hämmern gegen die Tür und dumpfe nicht identifizierbare Worte.

„Verdammt!“
 

Seine heile Hand hatte sich zur Faust gebildet, schlug ununterbrochen gegen die Tür. So stand Sanji schon seit geraumer Zeit da, war den Tränen der Wut und Verzweiflung nahe. Wieso musste er von Hölle zu Hölle hineinfallen? Warum wurde keine seiner Fragen beantwortet?

Warum wurde wahllos gemordet?

Den Rücken an die Tür gelehnt, sank er auf seinen , verschränkte seinen Kopf in seine Arme und zog seine Knie an.
 

Wie er alles hasste.

Wie er sein Leben hasste.

Wie er sich selber hasste.
 


 

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bis demnächst :)

und einen schönen dritten advent :)
 

glg Hutzi :)

What would you do if I told you I hate you?

Sooooo, nach einer ewigkeit habe ich es weider geschafft ein weiteres Chapter online zu stellen und hoffentlich nehmt ihr es ir nicht übel..

*kekse und kakao hinhalt*

aber es war nicht gard leicht und das schrieben viel mir immer schwerer...>_>

es tut mir wirklich leid, aber ich werde demnächst regelmäßiger chapter online stellen, also freut euch auf mehr.
 

glg Hutzi :)

und viel spaß beim lesen!!! :)
 


 


 

Kapitel 16 What would you do, if i told you i hate you
 

Völlig durchnässt betrat Zorro mit einer großen Tasche in der Hand die Eingangshalle des Wohnblockes, in dem Nami ihm eine Wohnung zu mörderischen Preisen vermietete. Eine große Wasserspur hinterließ er auf den schäbigen Treppenstufen, zog sich völlig erschöpft bis in den sechsten Stock und kramte in seiner Tasche nach seinem Wohnungsschlüssel.

Die Tür wurde mit einem Quietschen geöffnet und fiel wieder unsanft ins Schloss. Er trat in seine Wohnung ein und sah sich um. Alles schien wie immer zu sein. Okay etwas Ordnung war rein gekommen, aber dennoch sah man, dass Zorro hier wohnte. Sprich, innerhalb von wenigen Stunden war die Wohnung in einem für Zorro typischen Zustand und für seine Verhältnisse sehr ordentlich.

Während der Kleine, bevor er mit ihm zu Tisch war, geschlafen hatte, hatte er sich mehr als einige alkoholische Getränke gegönnt, hatte seine Gewichte benutzt und die nassen Handtücher im Flur waren auch von ihm.

Apropos Handtücher. Ob der Blonde schon geduscht hatte und aufgegessen hatte?
 

Als er weiter in den Flur eintreten wollte, hörte er neben sich auf dem Boden ein leises Schluchzen und meeresblaue verheulte Augen sahen ihn böse an.
 

Wenn man vom Teufel spricht! Sanji sah seinen Gefängniswärter finster an. Hoffte, dass er auf der Stelle Tod umkippen würde.
 

Zorro fasste sich entnervt an den Hinterkopf, ließ dabei die Tasche neben sich auf den Boden fallen und wünschte sich nur ein einziges Mal in seinem Leben auf die Erwachsenen gehört zu haben, wenn sie ihm vor irgendeiner Dummheit warnten, die er später eh begangen hatte.
 

Sanjis Wut konnte man förmlich spüren, war fast greifbar und wurde nicht schwächer. Im Gegenteil. Am liebsten würde er dem Grünhaarigen den Hals umdrehen. Seine heile Hand hatte sich wieder zur Faust gebildet und eine kleine Ader pochte an seine Stirn hervor.
 

„Was...fällt dir ein!?“, ohne darauf zu achten, wie erbärmlich es klingen mochte oder wie er nun da stand, hämmerte Sanji auf Zorros stahlharte Brust ein und schrie ihn weiter an.

„Du... verdammter Bastard! Ich bin weder ein Tier noch DEIN EIGENTUM!“

Unbemerkt rollten Tränen aus seinen Augen, aber hinderten ihn nicht daran, weiter seiner Wut freien Lauf zu lassen und den Mooskopf zu beleidigen.

"Ich hasse dich!"
 

Zorro ließ es sich einige Zeit gefallen, doch packte er Sanjis Hand irgendwann am Handgelenk, zog ihn zu sich ran und warf ihn über seine Schulter, bevor dieser noch weitere Einwände von sich geben konnte. Warum hatte der Kleine nicht auf ihn gehört? Hat er nicht ausdrücklich gesagt, er solle aufessen und dann eine Dusche nehmen?!
 

„Uaahh! Hey was soll das du broccoligrüner Schädel? Lass mich runter!“ Trotzig schlug er auf Zorros Rücken ein, in der Hoffnung er würde ihn runter lassen, doch Zorro schien es nicht einmal zu jucken.
 

Scheiße ist das ein Fliegengewicht!!, schoss es Zorro durch den Kopf. Schnell wischte er diesen Gedanken weg, holte sich selber zur Besinnung zurück.

„Das ist kein Broccoligrün, sondern Moosgrün!“, kam es harsch von Zorro, während er die Badezimmertür auftrat.

"Und wenn ich die ganze Farbpalette von Johannes Itten durchforsten muss, um dein beschissenes Moosgrün zu finden, lass mich runter!"
 

Bevor Sanji noch wusste, wie ihm geschah, wurde er in eine Badewanne hineingesetzt und von seinen Klamotten, die er trug, befreit. Zorro, der sich schon seiner Schuhe und seiner Jacke entledigt hatte, hatte die Ärmel seines Longshirts und seine Hose etwas hoch gekrempelt.

„Was machst du da!?“ Beschämt verdeckte Sanji sein Heiligtum und wich in der Badewanne zurück.

Warum musste dieser Kerl ihn nur so schaffen? Der ist auch kein Deut besser als Sir Crocodile oder Gustavo!!! Aber...
 

Innerhalb von Sekunden war eine Röte in Sanjis Gesicht geschossen, und es wurde nicht besser, als warmes Wasser in die Wanne gelassen wurde. Es dampfte, tat aber dennoch den kaputten Knochen des Blonden gut.

Nach einem Fläschchen greifend, seufzte Zorro tief auf und ließ etwas auf seine große Hand träufeln. Sanji, der ihm den Rücken zugedreht hatte und nur noch inständig darauf hoffte, dass die Moosbirne den Raum schnellst möglich verlassen würde, wurde in seinen Erwartungen zutiefst enttäuscht.

Zwei große Hände durchforsteten seine goldenen Mähne.
 

Zorro blickte auf den Rücken des Blonden, der ihm diesen zugewandt hatte. Tiefe, lange und zum Teil große Narben zierten diesen, doch mit der Zeit schienen sie besser zu verblassen als die seinen. Eine hatte die Form eines "C". Nur zu gut, konnte er sich vorstellen, wer die Ursache war.

Verdammt, dieser Blondschopf musste echt einiges durchgemacht haben...

Sachte schwebte seine Hand über die Narben, über die Spuren, deren Geschichte er nur zu gern wissen mochte, doch sich zunehmest zurückhalten musste. Aber dennoch hallten ihm Robins Worte im Kopf, nichts aus jenem heraus zu quetschen, da er noch in einem sehr labilen Zustand sein könnte.
 

Etwas zögerlich fuhr er mit seinen Händen durch die goldene Mähne.
 

„Eh-Wa-was machst du da?“, schrie er erschrocken und versuchte sich aus dem Griff zu lösen aber Zorro drückte ihn zurück in die Wanne.

„Halt still, sonst dauert es noch länger!“

„Ich brauche niemanden, der mich badet!“

„Ach nein?! Wer saß geschlagene sechs Stunden vor der Tür und war nicht in der Lage sich selber zu Duschen!?!“

„Ich bin wohl in der Lage mich selber zu duschen, nur ich war mir nicht sicher, ob du wieder-“
 

Sanji brach ab. Wenn er nicht bald sein Mundwerk zügelte, würde er sich verplappern und Zorro würde ihn sicher auslachen.

Schnell vergrub er sein Gesicht in seiner Hand, während er die verletzte auf den Wannenrand legte.
 

Zorro horchte. Der Kleine war wohl immer noch ziemlich geschafft von der ganzen Sache, aber dennoch. Und so wusch er dem Blonden widerwillig die Haare weiter, aber anscheinend hatte dieser nicht wirklich den Kopf für irgendetwas frei. Nun denn, wenn es ihm helfen sollte, dann würde er es machen.

Schließlich griff er nach dem Wasserhahn und spülte das Shampoo aus Sanjis Mähne. Dieser zuckte etwas, als das zu Beginn kalte Wasser seinen Körper runter ran und ihn wieder ins Reich der Lebenden holte.
 

Als alles nun aus Sanjis Haaren gespült worden war, warf Zorro ihm einem Waschlappen auf den Rücken.

Verdammt!? So viel Nähe konnte er momentan nicht ertragen, besonders nicht die Nähe des Blonden. Es machte ihn verrückt.

„Hier, ich bin draußen, Prinzeschen!“

Sanji nahm sich den Waschlappen und starrte diesen an. Woher nur dieser Sinneswandel? Diese Laune? Gott, warum musste dieser Kerl ihn nur so durcheinander bringen.
 

„Warte!“, bat Sanji mit etwas zittriger Stimme. Er wandte seinen Kopf zu Zorro, der schon durch die Tür schreiten wollte. „Wo... wo warst du? Du warst doch nicht etwa bei...“

Sanjis Stimme brach ab. Schon wieder ein Kloß im Hals. Verdammt!

„Nein...“, mit diesem Wort verließ Zorro das Bad und schloss hinter sich die Tür. Wusste er überhaupt, was Sanji fragen wollte, oder war es wieder sein Instinkt, der ihn vorschnell handeln ließ? Eigentlich war es ihm egal.
 

Die Tür endlich hinter sich schließend, lehnte sich Zorro am Kopf fassend gegen die Wand, die ihm mehr als einmal in seinem Leben das Gefühl von Halt geboten hatte. Dann schaute er zur Tasche hinüber.

Ob es richtig war, was er da tat?

Den für ihn immer noch Fremden so in sein Leben zu lassen?

Vielleicht.

Vielleicht auch nicht...
 

War es überhaupt richtig den Blonden als Siegeseinsatz zu benutzen? Dieser wusste es ja nicht einmal und würde sicher einen Aufstand schieben, wenn er es erfahren würde.

Verständlich. Aber besser ist es, wenn er nichts davon weiß.

Erspart einem Stress und Erklärungen. Und viele Worte, mit denen Zorro noch nie wirklich was anfangen konnte, und wenn er welche benutzt hatte, waren diese meist falsch, verletzend oder niemand hörte ihm zu.

Und wenn diese Sache eine erneute Dummheit von ihm war, würde es ihn nicht wundern, wenn er später den Mist alleine ausbaden dürfte. Selbst eingebrockt.
 

Etwas träge schleppte er sich in sein Schlafzimmer, kramte etwas in seinen Schrank nach. Sofort verfluchend, warum er ein Genie des Chaos sein musste...

Sobald alles ordentlich war, fand er nichts mehr.

Wirklich, in dem Chaos hatte er Struktur und fand seine Sachen - meistens jedenfalls - schneller als wenn alles an seinem gewohnten Platz war. Irgendwo musste es doch sein. Unter den ganzen Sachen in seinem Schrank wühlte er, bis er endlich das gewünschte Stück herausgezogen hatte.
 

Einige Zeit später öffnete sich die Tür von dem kleinem Bad und ein blonder Schopf spähte vorsichtig hinaus. Das Licht war in jedem Raum ausgeschaltet, soweit er blicken konnte, und nirgends war auch nur ein Hauch von angemessenem Licht zu sehen.

Auf dem Boden erblickte er Kleidung.

Kleidung für ihn.
 

Diese aufhebend, blickte er sich nach dem, der sie ihm vor die Tür gelegt hatte, um und fand nichts als Leere und Stille. Sicher war er wieder gegangen. Sicher war er wieder hier eingesperrt, wie ein Tier im Käfig. Sicher war er wieder allein.

Sich den etwas zu großen schwarzen Pulli überstreifend, und die Hose zugleich versuchend im Gehen anzuziehen, tigerte er leise durch die Wohnung auf der Suche nach einer Beschäftigung, die er machen konnte. Irgendetwas, was ihn ablenken würde.
 

Zuerst schlich er leise ins Schlafzimmer um sich zu vergewissern, dass der Mooskopf nicht da war. Nichts zu sehen.

Die Matratze war leer, nur zerwühlt von Sanji selber. Etwas beschämt machte er schnell das Bett und blickte auf den ausgeräumten Schrank. Die ganze Kleidung war auf dem Boden verteilt. Gott, wie konnte man nur innerhalb so kurzer Zeit so viel Chaos anrichten? Unordnung war in seinen Augen unerträglich, genauso wie schlechtes Essen, und so fing er an alles ordentlich aufzuräumen.
 

So gedankenverloren und in sich gekehrt, bemerkte er nicht, wie er von zwei smaragdgrünen Augen beobachtet wurde. Jede einzelne Bewegung, jeden Atemzug, jede Miene erkannten die Augen im Mondschein der Nacht. Diese wandten kurz den Blick vom Blonden ab. Leichte Zweifel erschienen in ihnen, doch wurden schnell wieder verdrängt, als der Blonde sich aufrichtete und die gefalteten Sachen vorsichtig in den Schrank legte.
 

Leise und Still.
 

So wie die Augen ihn sorgfältig beobachteten, so sorgfältig legte der Blonde die Kleidung beisammen in den Schrank. So vergingen einige Augenblicke, in denen selbst diese Smaragdaugen etwas Weiches bekamen. Doch schnell wurden sie wieder hart, als der Blonde sich umdrehte, um den Blicken auf sich Stand zu halten, und verschmolzen in der Dunkelheit.
 

Sanji räumte schon seid einiger Zeit das Chaos auf, spürte Blicke auf seinen Rücken, drehte sich aber bewusst nicht um. Sicher war es nur eine Einbildung. So wie vieles in seinem Leben. Unbewusst griff er nach einem Stück Stoff, was hinter ihm lag, und er blickte auf. Sicher dass er es sich nur einbilden würde? Irgendwie konnte er meinen, ein Augenpaar in der Dunkelheit gesehen zu haben. Doch es war so schnell gekommen, wie es verschwunden war, und es war nur schemenhaft erkennbar.
 

Verwirrt ging er sich durch die Haare. Sicher nur eine Einbildung. Wäre kein Wunder. Nach dem, was alles passiert war, grenzte es schon fasst an ein Wunder, dass er nicht wie ein Irrer durch die Gegend rannte. Seufzend richtete er sich auf, als alles wieder an seinem Platz war, und er ging in die Küche, um dort das Chaos zu beseitigen, welches Zorro und er hinterlassen hatten.
 

Zorro öffnete den Kühlschrank, die einzige Lichtquelle welche die Dunkelheit durchbrach und zog sich ein weiteres Bier heraus. Hinter sich hörte er sachte kleine Schritte, die ihn veranlassten sich umzudrehen und direkt dem Blonden in die Augen zu sehen.
 

Sanji stockte der Atem. Gott, hatte er sich erschrocken, als er den Umriss eines anderen wahrnahm. So aus dem Nichts. Aus der Dunkelheit. Er stoppte und sah dem anderen direkt in die grünen Augen. Und eine gewisse Erleichterung machte sich in Sanjis Gliedern breit. Ein Glück, er war nicht alleine.
 

Zorro schlug die Kühlschrank zu, was den anderen etwas zusammenzucken ließ. Vielleicht wäre es besser, wenn er wieder gehen würde.

Wenn der Mooskopf wieder die Beine in die Hand nehmen und sich in irgendeine Bar verdrücken würde. Besaufen, schweigen und vielleicht die Nacht mit einer Fremden verbringen. Alles vergessen, was sich vor einigen Jahren in ein paar Stunden entwickelt hatte. War schon ziemlich lange her, dass er einfach mal die Sau rausgelassen hatte. One Night Stands waren eh viel besser als irgendwelche Bindungen einzugehen.
 

„Ähm...wollt dich nicht erschrecken...“, begann der Größere etwas unschlüssig. „Kannst pennen gehen.“

Dabei machte Zorro eine Lampe an, die sich in der Nähe befand, und sah nun, wie Sanji vor ihm stand. Arme um seinen eigenen Körper geschlungen, der Pulli etwas zu groß, sodass man eine Schulter sehen konnte. Und dieser reichte ihm bis über den Po. Und erst die Hose. Sie war ihm zu lang und etwas zu breit. Irgendwie sah er noch schmächtiger aus als vorher. Dann bemerkte er erst die geröteten Wangen. Sicher noch vom warmen Bad.
 

„Oh...ähm...ja danke...“, beschämt schaute er weg. „Wo?“

Zorro nahm einen großen Schluck und wischte sich mit dem Handrücken einige Tropfen weg. „Egal. Es gibt zwei Optionen. Schlafzimmer oder eine der Couchs. Such es dir aus!“

Sanji nickte, doch wollte es nicht bei diesem kurzen Gespräch belassen. Nach den richtigen Worten suchend, folgte er Zorro auf die Couch, der den Fernseher einschaltete und gelangweilt durch die Kanäle zappte.

Irgendwie wirkte er bedrückt.

„Zorro...“, wie fremd doch der Name klang in seinem Mund. Irgendwie ungewohnt, ihn mit dem richtigen Namen anzusprechen.
 

Der Angesprochene horchte auf. Was war den jetzt schon wieder? Leicht genervt und mit seiner grimmigen Miene hörte er dem anderen zu. Der würde eh keine Ruhe geben, bis er das bekam, was er wollte.

„Du warst es, der mich aus Gustavos Anwesen entführt... befreit hat, oder?“
 

Fuck, jetzt hatte er keine Möglichkeit, sich dieser Sache elegant zu entziehen. Zorro wusste, dass er es ihn früher oder später fragen würde. Besonders da er die Kette trug. Die Wunden ließen sich ja nicht ewig verstecken, und er hatte sich ja nicht gerade wenig um das Wohlbefinden des anderen gekümmert, war nicht gerade unauffällig gewesen. Jeder hätte eins und eins zusammen zählen können.

Nun denn, ändern konnte man es nicht mehr, so schwieg er und nahm einen weiteren Schluck aus seiner Flasche Bier.
 

Sanji sah Zorro an, wie sich sein Blick verhärtete, und wie er da schweigend einsam saß.

'Rede weiter. Du hast doch so viele Fragen, also mach die Klappe auf und rede.'
 

„Und... nun ja... wieso hast du mich gerettet?“

„War ein Abkommen.“, kam es kühl, welches mit einem weiteren Schluck Bier runtergespült wurde. „Dein Leben gegen meines.“
 

Das saß tief.
 

Diese Antwort saß tief und verursachte einen tiefen Stich in Sanjis Brust.

Warum nur?

Er schaute zur Flimmerkiste, versuchend den Schmerz zu unterdrücken und sich nichts von seiner Enttäuschung anmerken zu lassen. „Aha!“, kam es mit leiser verbitterter Stimme von ihm.

„Und deshalb riskierst du Kopf und Kragen um einen...“, Sanji hielt kurz inne. Ja das Wort auf seiner Zunge fiel ihm schwer auszusprechen, denn mit jeder Sekunde, die verging, wurde ihm immer bewusster, was er eigentlich geworden war. Es war nicht mehr ein Traum, schien nicht mehr irreal zu sein, nein es war die Realität.

„...Stricher zu retten? Halt mich für verrückt, aber um wieder hier sein zu können, würde ich sogar morden.“, kam es in einem ungewohnten Ton von Zorro, der dann etwas leer auf den Bildschirm schaute.

Sanji musste unwillkürlich schmunzeln.

„Verrückt ist ja noch milde ausgedrückt.“, antwortete Sanji und fasste sich besorgt an seinen Gips. „Wenn Gustavo und Crocodile dich finden, bist du so gut wie Tod! Nein, dann bist du tot! Toter als tot! Eigentlich bist du nur noch eine lebende Zielscheibe für alle, die mit ihnen unter einer Decke stecken! Schon mal darüber nachgedacht?!“
 


 

Zorro grinste. Gustavo lag wegen ihm im Krankenhaus. Wegen eines Normalsterblichen, der eigentlich kaum Mittel hatte, sich gegen die Mafia aufzulehnen.
 

Sanji war nun mehr als aufgebracht, hoffte nur, dass Zorro nicht merken würde, wie sehr er sich eigentlich um den anderen sorgte. Aber dies eingestehen konnte er sich nicht. Dazu hatte er zur selben Zeit eine ungemeine Wut auf diesen Mooskopf.
 

Zorro sah ihn unbeeindruckt an.
 

„Du...!“, Sanji packte Zorro an seinem Kragen. „Du hast ja keine Ahnung, wozu sie imstande sind zu tun, wenn sie erst einmal wissen, wer du bist und wer dir nahe steht! Verhalte dich nicht so, als ob du nichts mehr zu verlieren hättest! Das macht einen krank!“
 

Verbitterung stand Sanji ins Gesicht geschrieben. Nicht nur das. Tränen bildeten sich in seinen Augen. Warum musste nur so ein daher gelaufener Idiot für ihn sein Leben riskieren?! Warum machte es ihm etwas aus, dass er ihm nur gegen eine Abmachung das Leben rettete?
 

Zorro blickte kühl in das Gesicht des anderen, und seine Miene verhärtete sich immer weiter. Seine schmalen Lippen fingen an Worte zu formen.

„Es ist die Wahrheit...“, kam es ruhig mit dunkler Stimme vom grünen Kopf.

Sani genügte das nicht, und er redete unkontrolliert weiter.

„Ach ja? Dir steht niemand nahe? Und das Bild? Das Mädchen? Die Kette? Was soll der ganze Mist!? Ich hasse solche Menschen, die behaupten, ihnen sei nichts mehr wichtig! Ihnen stehe niemand nahe! Das ist einfach nur egoistisch! Sei ehrlich und-“, weiter kam er nicht, denn er fiel mit dem Rücken wieder in die Couch und spürte, wie Zorro kräftig, fast schmerzend, seine Arme in die Couch drückte und ihm gefährlich nahe kam.
 

Vielleicht hätte er sich doch etwas zügeln sollen. Vielleicht, aber zu spät war es auf jeden Fall, denn Zorro wurde mit jedem Augenblick unheimlicher und sein Blick immer kühler. Irgendetwas war jedoch anders an ihm. Irgendwie wirkte er menschlicher als er es jemals, in der ganzen Zeit, die Sanji ihn kannte, getan hatte.

"Ich hasse..."

Wenn es möglich gewesen wäre, hätte er weiter geredet doch eine andere Stimme unterband ihm jegliches weitere Wort, verbot ihm fast zu atmen, aus Angst, das könnte Zorro noch wütender machen.
 

„Halt deine Klappe!“, kam es von dem Größeren. Seine Stimme bebte, zitterte vor Zorn.
 

Sanji wusste, er hatte einen wunden Punkt getroffen. Aber aufhören wollte er nicht. Langsam aber sicher kämpfte er gegen seine innere Stimme an und rang nach Worten. Dieser Kerl würde ihn sicher nicht umbringen. Warum, wusste er selber nicht, aber etwas sagte ihm, dass diese Junge nicht so hart war, wie man glaubte.
 

„Du hast Angst vor Bindungen!“, kam es mehr gequetscht aus Sanjis Mund, der Zorro frech ansah. „Wenn du ehrlich bist, hast du noch mehr Angst als ich!“
 

Diese Aussage hatte eine unerwartete Wirkung. Sanji schloss nicht die Augen, zuckte nicht einmal mit der Wimper und hielt Zorros Blick stand. Dieses Monster über ihn schien langsam aber allmählich seine Fassade ablegen zu können.
 

Was hatte dieser kleine Bastard gesagt? Meinte er wirklich ihm hier Lehren halten zu müssen? Warum taten dessen Worte nur so weh? Wenn er recht haben sollte, was natürlich Zorro verleugnen würde, würde...

Ja, was würde er nur machen? Sich das alles eingestehen, wohl kaum. Niemals.

Sein Stolz und sein Ego würden das niemals zulassen. Nicht mehr.
 

„Halt. Deine. Klappe.“, kroch es immer bedrohlicher aus Zorros Kehle. Sagte der andere noch ein Wort, dann könnte er für nichts mehr garantieren. Mit Sicherheit würde ihm seine letzte Sicherung durchbrennen, und es würde ungemütlich werden.
 

„Was wenn nicht? Willst du mir sämtlich Knochen brechen und es bei jedem Knacken genießen? Wenn ja, wäre das ziemlich lahm!“, kam es spöttisch von Sanji der Zorro Gesicht kaum noch weit entfernt war. Der Griff des anderen ließ etwas nach, ermöglichte Sanji sich zu bewegen.

"Feigling!"

Sanji befreite seine Hand aus dem Griff des anderen, packte ihn wieder am Kragen und zog dessen Gesicht zu ihm runter.
 

Zorro verstummte.

Hatte Sanji ihm etwa den Wind aus den Segeln genommen? Wenn ja, dann war es gut so, denn er wusste nicht, was er als nächstes gemacht hätte. Aber dennoch...

In ihm tobte ein Tornado, der sich nicht so schnell wieder besänftigen würde. Mit Sicherheit nicht.

Vor allen Dingen die Tat vom Blonden überrumpelte ih völlig.

Nicht dass er schon wieder etwas tun würde, was er später bereuen würde.
 

Sanji spürte Zorros warmen und tobenden Atmen. Wie schnell sich dessen Brustkorb hob und senkte, wie schnell dessen Duft wieder in Sanjis Nase stieg. Unüberlegt zog der Blonde den Älteren zu sich runter, bis nur noch wenige Zentimeter die Nasen der beiden auseinander standen.

Was sollte er nur tun. Warum musste so ein launischer Mann ihn immer um den Verstand bringen? Und dessen schmale Lippen. Diesen Geschmack hatte er noch nicht vergessen. Wie denn auch?
 

Sanji lockerte seinen Griff von Zorros Shirt.

Jetzt lagen die beiden da, auf der Couch in Zorros Wohnung, zu nahe, viel zu nahe.

Too close

Hey ho...

ich muss mich echt entschuldigen, für meine unregelmäßigen Uploads.

Gomen...

Ich bin echt eine treulose Tomate. Immer verspreche ich es und kann es nicht einhalten. TT____TT
 

Ich hoffe dennoch das vergrault euch nicht die Story zu lesen und ein Kommi zu hinterlassen...>_> eigentlich dürfte ich das nicht verlangen, da ich selber so eine unzuverlässige bin.

*kekse, kuchen und kakao da lass*
 

Aber dennoch viel spaß bei diesem Chapter :)
 

glg Hutzi

:3
 

Kapitel 17: Too Close
 


 

Nun lagen sie da.

Auf seiner Couch.

Kurz davor sich gegenseitig an die Gurgel zu springen.

Dem anderen das Maul zu stopfen, egal mit was.

Der Atmen war schnell, unkontrolliert und schien kurz vor einem Kollapse zu sein.
 

Was macht der Blonde da nur?

Er soll ihn loslassen.

Hand von ihm lassen, sonst brech er ihm wirklich jeden einzelnen Knochen.

Beweg dich, Hand!

Na los, mach schon!

Doch Zorros Hand gehorchte ihm nicht. Irgendetwas war anders.

Die blauen Augen. Sie waren nicht mit Angst erfüllt.

Diese Augen.

Solche Augen sahen ihn einst an. In den schlimmsten Stunden seines erbärmlichen Lebens! Es war wie damals!

Musste er ihn ausgerechnet mit diesen Augen anschauen. Nein, bitte nicht. Lasst es! Geht weg! Verschwindet! Lasst mich los!

Seine Hand verkrampfte stark. Gott, schau mich nicht so an. Seine Gesichtszüge verhärteten sich schlagartig, formten ihn zu einem noch bedrohlicheren Menschen.
 

Sanji bekam es wieder mit der Angst zu tun. Was ist nur mit diesem Mann los? Wovon will er, das niemand es sieht?

Dass er auch Gefühle hat? Gefühle für jemanden entwickeln kann?

Gefühle wie Sanji selber. Angst etwas zu verlieren, obwohl es zu spät ist?

Besser er sagte nichts mehr. Besser er handelte nur noch.

Das Gesicht des anderen immer näher zu sich ziehend und dessen Atem auf seinen Lippen spürend. Er wollte ihn. Er wollte seine Lippen wieder schmecken. Am besten gleich! Nein, sofort!

Diese rauen, und doch sanften schmalen Lippen sollten nur ihm gehören.
 

Immer weiter zu sich ziehend hauchte Sanji seinem Gegenüber einen sachten Kuss entgegen. Ja, wenn er nicht von alleine drauf kam, dann musste er ihn dazu zwingen.

Langsam kamen sie sich immer näher, der Versuchung zu widerstehen fiel Zorro immer schwieriger.

Scheiße, soll er doch bitte seine Augen schließen, dann könnte er sich auch nur einmal von seinem Anblick lösen und hier verschwinden.

Fehlanzeige.

Dieser kleine Bastard sah ihn nur noch mehr an, zog ihn weiter in seinen Bann, raubte ihm jeden Verstand.
 

Nur noch ein kleines Stück.

So wanderte Sanjis Hand Zorros starken Hals hinauf, fuhr an seinen goldenen Ohrringen vorbei, bis hin zu seinem weichen Haar. Das kurze weiche grüne Haar. Sachte drückte er dessen Kopf in Richtung des seinen und verschloss mit seinen weichen zarten kleinen Lippen die des anderen.
 

Zorros Verstand war völlig verwirrt. Und jetzt schmiegten sich auch noch kleine weiche zarte Lippen an seinen rauen Mund.

Was... Nein... Nicht...
 

Doch die fremden Lippen schmecken so gut. So unbeschreiblich schön süß und weich. Langsam neigte er seinen Kopf, so dass er noch mehr von der Süße des anderen bekommen konnte. Langsam öffnete er seinen Mund, fing an, an den weichen Lippen des Blonden zu knabbern, streichelte sanft mit seiner Zunge diese Lippen und bat harsch um Einlass. Erforschen. Ja, er wollte die Mundhöhle des anderen erforschen, dessen Zunge streicheln und mehr von der unbeschreiblichen Süße schmecken.
 

Die Tür ins Treppenhaus öffnete sich quietschend und zwei groß gewachsene Personen betraten dieses. Die Treppen hinauf sprintend machten sie sich in den sechsten Stock, wo sie schon ziemlich lange nicht mehr waren. Genau genommen 3 Monate. Der eine würde diesem Bastard den Kopf umdrehen, einfach so zu verschwinden und alle in Sorge daheim zu lassen, der andere würde ihm so kräftig in den Arsch treten, dass er Jahre später es noch spüren würde.
 

Sanji spürte nur noch ein Ziepen und Ziehen an seinen Lippen, musste sich ein Stöhnen verkneifen, aber es rutsche unschuldig leise aus seiner Kehle heraus. Verdammt, dieser Mann weiß wirklich, wie man einen um den Verstand bringt.

Selbst ohne Droge...

Er ließ es über sich ergehen, genoss jede weitere Berührung des anderen, welche sich wie ein kleines Kribbeln anfühlte. Zittrig öffnete er seinen Mund, als er die Zunge des anderen spürte. Wie langsam die beiden anfingen sich in einem heißen Gefecht aus Beißen, Ziehen und sanften Küssen wiederzufinden. Immer enger aneinander umschlungen lagen sie da.
 

Langsam fing das Kribbeln an, in Sanjis Bauch nach unten zu wandern. Verursachte ein unbeschreiblich schönes Gefühl in seiner Lendengegend.

Auch Zorro konnte ein Kribbeln nicht mehr verleugnen. Sachte drückte er seinen Unterleib gegen den des anderen. Ein leichtes Keuchen entfloh Sanjis Kehle, als er spürte, wie Zorro sich rhythmisch bewegte. Verdammt!, schoss es ihm durch den Kopf. Aber beide genossen jeden einzelnen Augenblick, der sich ihnen bot.

Nur noch der Fernseher machte nebensächliche Geräusche, die keiner der beiden vernahm.
 

„N’abend!?“, mit Geräuschen wurde die Tür vom Rothaarigen aufgebrochen.

„Zorro, du Dreckssack!“, brüllte der hintere mehr als wütend.

Hastig betraten der Rotschopf und der Schwarzhaarige die dunkle Wohnung, sahen nur eine Lichtquelle. Wohn-Ess-Zimmer!
 

Zorro hörte harte Schritte, mehrere, wie die Tür aufgebrochen wurde, wie jemand mehr oder weniger seinen Namen rief. Warum? Gerade jetzt!?

Gott sei dank!

Intuitiv löste er sich aus dem Kuss, drückte sich weg und sprang auf.
 

Kid!?!

Law?!
 

Sanji lag noch total perplex, mit einer leichten Röte auf der Couch, und vermisste schon jetzt die Berührung des anderen, aber als er hörte wie jemand die Wohnung betrat, schrumpfte sein Verlangen schlagartig. Dieser Trottel hatte es nicht für nötig gehalten abzuschließen! Arsch! Und jetzt wurden sie gestört!

Obwohl...

Leicht verwirrt setzte er sich auf, fuhr sich über seine Lippen um sicher zu gehen, dass das hier keine Halluzination war. Dazu fühlte es sich zu echt an, und viel zu gut.
 

Zorro fuhr sich durch seine Haar, versuchte seinen rasenden Herzschlag und anderes zu beruhigen - was ihm auch schnell gelang - rang nach Worten.

Was sollte er ihm nur sagen?

Kaum hatte er zwei Schritte gemacht, stand sein Coach vor ihm. Grimmig, sauer, ziemlich wütend und definitiv nicht erfreut ihn zu sehen.

Zorro rutsche zwar nicht das Herz in die Hose, aber so einen Gesichtsausdruck hatte er bei ihm noch nie gesehen.

„Ähm... Hi...?“, kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, bekam er eine geschallt, wie noch nie.
 

Sanji, etwas durcheinander und ein großes Kissen umklammernd, sah nur noch wie ein grünhaariges unbekanntes Flugobjekt an ihm vorbei schoss und auf den Fernseher flog.

Oder das, was in jenem Moment ein Fernseher gewesen war. Denn mit lautem Krachen, wurde dieser zu Boden gerissen, samt unbekanntem Flugobjekt. Es schepperte laut und krachte.

Langsam wandte Sanji seinen Kopf in die Richtung, woher das UFO kam und erblickte den nicht weniger amüsierten Gesichtsausdruck eines Mannes mittleren Alters, der weniger darauf erpicht war auch noch Sanji eine gratis Flugstunde zu verpassen. Wutschnaubend und mit geballten Fäusten trat er an dem Blonden vorbei und machte sich weiter daran, das Etwas, was auf dem Fernseher - welcher nun eher einem Schrotthaufen glich - lag, weiter in die Mangel zu nehmen, während der Schwarzhaarige sich gemütlich neben Sanji setzte und sich mit einem nicht weniger amüsierten Gesichtsausdruck eine Zigarette anzündete.
 

Okay...

Sanji sah nur noch dem ganzem Szenario zu, während Zorro keine Mucks von sich gab und sich zu einer Kugel zusammengerollt hatte, hoffend nur so etwas von seinem Körper schützen zu können.

„Du kleiner verdammter Bastard! Du idiotenhafter Volltrottel! Du dämlicher notgeiler Bock! Du...“, und weitere Beleidigungen fielen. Doch die Schläge und Tritte ließen mit der Zeit nach, bis der Große Zorro an den Kragen packte und zu sich hochzog.

Ein Schluchzen war zu hören, doch weder Zorro noch Sanji waren die Ursprungsquelle dafür.

Ein leicht lädiertes Gesicht sah Kid an. Mit einem entsetzten Gesichtsausdruck erwiderte er den Blick seines Coaches. Tränen rannten aus seinen Augen hinunter zu seinem Kinn.

„Du verdammter kleiner Bastard!“

Bevor Zorro sich versah landete er mit dem Hintern auf dem Boden.

„Wag es nicht noch einmal zu verschwinden!“

Kid wandte sich um.

Dabei erblickte er Sanji, der etwas verdattert auf dem Sofa saß und dem ganzen Spektakel zusah. Okay, den hatte Kid nun wirklich nicht bemerkt. So ein halbes Hemd, etwas gerötet im Gesicht und ein großes Kissen umklammernd erwiderte dieses kleine Bürschchen Kids Blick. Der, der Zorro alles eingebrockt hatte, der, der für Zorros Verschwinden verantwortlich war!

Und neben ihm saß der relaxte Law, der sich nicht mal die Mühe machte, auch nur etwas zu sagen, sondern seine Zigarette genoss. Sollte der Coach sich erst mal austoben, er würde gleich seinen Spaß haben.

Oh ja...
 

„Du...!?!“ Doch bevor er sich auf ihn stürzen konnte wurde Kid zu Boden gerissen. Hart schlug er frontal mit seinem Gesicht auf. Das gibt wohl eine deftige Beule...
 

„Ouch!“, kam es dumpf von ihm, doch Zorro schien es nicht zu interessieren.

„Freut mich auch dich wieder zu sehen, Arsch!“

Zorro saß auf Kids Rücken und blickte sich um.

Sanjis und seine Blicke trafen sich zufällig und schnell sah er beschämt weg, um nicht weiter an das erinnert zu werden, was kurz zuvor geschehen war.

Dann wanderte sein Blick zu Law rüber, der ihn verschmitzt erwiderte und denoch bedrohlich das Auge zuckte.

"Law..."

"Lorenor...", kam es bebend von ihm.
 

„Du... kannst runter... uff gehen...“ Kid drehte sich um, dabei Zorro zu Boden drückend. „Wie oft habe ich dir gesagt, dass du deine Deckung besser im Auge behalten sollst! Und sag mal... hast du eine Hungerkur hinter dir? Bist ja echt schmal geworden...“
 

Kid nahm Zorro in den Schwitzkasten, sodass er sich kaum noch bewegen konnte.

„Uff...Kid...l...lass gut sein.“, Zorro schnappte nach Luft und schaffte es sich durch ein paar gekonnte Bewegungen aus diesem zu befreien und hatte nun Kid in der Falle. Die Arme des anderen zwischen Ober- und Unterschenkel eingeklemmt, saß er nun auf dessen Oberkörper und konnte wieder richtige Atemzüge machen.

„Coach... der da!", dabei zeigte Zorro auf Sanji, der sich etwas amüsiert das ganze ansah. „Heißt Sanji... und... ich... also er... uff... uargh!“

Bevor er noch das, was er dachte aussprechen konnte, wurde sein Oberkörper von zwei sich überkreuzenden Beinen zu Boden gedrückt und sein Gesicht von zwei Füßen eingequetscht. „Losch laschen!“, kam es gequetscht von Zorro, der eine ebenso eine gequetschte Antwort von Kid bekam.

„Vergisch esch!“

Gleichzeitig ließen beide los, Kid Sanji im Auge und Zorro Kid und wieder landeten beide auf dem Boden. „Kid! Ruhig! Uragh.“, und schon hatte Zorro wieder eine Faust im Gesicht und landete auf dem Boden. Kid sah schon Triumphierend zu Sanji rüber.

„So und du wirst-“, kaum konnte er das sagen, wurden die Beine weggezogen und er landete ebenso auf seinen Hosenboden.

Völlig außer Atem sahen sich die beiden Raufbolde an.

Irgendwie schon paradox.

Schüler und Coach kabbelten sich wie zwei Anfänger auf dem Boden.
 

Sanji wünschte nur noch im Boden zu versinken. Diese Show war wirklich... nun ja... merkwürdig? Belustigend? Ernst? Zum Fremdschämen? Was machten die Hohlköpfe da nur?

Nein, das kann doch nicht deren Ernst sein.

Lachen die etwa und fallen sich in die Arme? Herr, lass Hirn vom Himmel regnen! Bitte zwei große, ganz große Portionen davon! Das für den Mooskopf bitte mit Navigationssystem ausgestattet!
 

Kid und Zorro konnten nicht aufhören zu lachen. Nun ja, die blauen Flecken und kleinen Schürfwunden waren wieder schnell vergessen, Law war ja da. Tat irgendwie gut sich mit seinem Coach so ohne Grund zu kabbeln.

„Mensch Kiddo... im Ernst, du bist echt ein Fliegengewicht geworden! Sag, hast du nichts gegessen, während du weg warst? War wohl eine nicht ganz angenehme Zeit ohne uns was?“
 

Zorros Lachen stoppte abrupt. Schweigsam richtete er sich auf und klopfte sich den Staub von seiner Hose. „Was wollt ihr trinken? Wir haben..."

Zorro öffnete den Kühlschrank, und begutachtete seinen Vorrat. „Wir haben Bier, Bier...oh und nicht zu vergessen Bier."

„Wenn du schon so fragst... Ich nehme zur Feier des Tages Wodka!“

„Für mich einen guten Whiskey..."

Den Kommentar ignorierend zog er vier Flaschen Bier heraus.

„Den Fernseher... den wirst du mir ersetzten!“, meinte Zorro nur und warf den dreien jeweils eine Bierflasche zu.

„Und du mir meine Nerven!“ antwortete Kid dabei seine Flasche öffnend.

„Du mir mein Auto, du Wichser!"

„Vielleicht!...Sag mal, woher wusstest ihr, dass ich wieder da bin?“

„So ein kleines schlaues schwarzgefiedertes Vögelchen hat es uns zu gezwitschert.“, sprach Law und öffnete vorsichtig seine Bierflasche.

„Miss Robin. Diese...“

„Hey sie ist deine Lehrerin und Direktorin. Sei froh, dass sie dir immer so freundlich entgegenkommt, und dass du die Schulsachen immer zugeliefert bekommst, wenn du fehlst! Was du ohne hin schon zu oft tust!“ ,entgegnete Kid harsch und sah Zorro ermahnend an. Dieser Bengel hatte wirklich mehr Glück und Pech als Verstand.
 

„Sag mal, stimmt es, dass du bei Sir Crocodile, dem Mafioso, warst?“, wollte Kid wissen, sah wie Sanji und Zorro bei dem Namen kaum merkbar zusammenzuckten.

„Es stimmt also. Nun denn. Ich hoffe, ihr habt euch euren Fluchtversuch gut überlegt. Er könnte euch folgen.“

Dabei setzte er sich auf die andere Couch und genehmigte sich einen großen Schluck seines Bieres.

„Dann seid ihr wirklich dran. Aber was mich interessiert ist, warum er hinter dir“, er deutete mit seinem Finger auf Zorro, „und dir“ , dann mit diesem auf Sanji. „her ist? Zorro, was hast du wieder gemacht, dass du wieder solchen Stress mit irgendeiner Gang hast? Okay, Gang ist hier untertrieben. Ihr habt die Mafia am Arsch! Jungs, habt ihr den Verstand verloren?!“
 

Zorro, definitiv.

Sanji... da bestand noch Hoffnung auf Hoffnung.
 

Kid wurde jetzt laut. Warum musste Zorro ihn immer wieder auf die Palme bringen. „Wenn sie euch finden, dann seid ihr passé! Ihr habt sie doch nicht mehr alle! Und nicht nur ihr seid geliefert, auch alle, die mit euch zu tun haben! Mach keinen Scheiß! Denk an Ku-“

„HALT DEIN MAUL!?!", entgegnete Zorro harsch und wütend, dabei seine Flasche hart auf den Tisch knallend.

„DAS GEHÖRT NICHT HIER HER!?

Als ob ich freiwillig bei diesem Arsch von Mafioso gelandet bin. Es geht euch einen Scheiß an, was wie wann wo war?! Die Hauptsache ist, dass ich wieder da bin... samt Neuzugang!"

Dabei tätigte er einen großen Zug aus der Flasche und wandte sich ab.

Verdammt, konnte man nicht eine Minute mehr für sich alleine sein...

Oder einmal nicht an diese ver... verdammte Thema denken?!
 

Alle blickten auf Sanji, der bis dato geschwiegen hatte und endlich lässig auf der Couch saß, das Gespräch wachsam verfolgend. Law blickte jenen misstrauisch an, doch verwundernde Worte verließen seinen Mund. „Graskopf hat recht... Hauptsache er ist wieder da..." Law stand auf. „Aber über den Neuzugang bin ich nicht glücklich..." Einen scharfen Blick schenkte er Sanji, der mehr als verstehen konnte, warum man ihn so ansah.

„Law...", begann Kid, bei dem etwas Besorgnis in der Stimme lag. „Vielleicht solltest du die beiden mal untersuchen. Ich hol deine Sachen aus meiner Karre..."

„Morgen wäre es besser. Kommt ins Hospital. Kid wird euch abholen...", fuhr Law ihn ins Wort, doch es war zu spät, denn Kid war schon längst verschwunden.

„Alter verpennter Esel!", entnervt fuhr Law sich durch seine Haare, blickte Sanji, dann Zorro an und lies sich auf Kids Platz fallen.
 

Kaum war Kid wieder da, wollte Law bei Zorro mit der Untersuchung anfangen, doch jener winkte ab.

„Wurde dort gründlichst untersucht. Hab nichts mehr, was du inspizieren musst..."

Ohne noch etwas zu sagen, wand er sich dem anderen zu, der zögerlich den Pulli auszog, und den Arzt machen ließ.

Äußere Schäden konnte Law so behandeln, doch um Drogentests, etc. machen zu können - wie Kid es wollte - musste er die beiden im Hospital untersuchen.
 

Das kalte Stethoskop ließ Sanji zusammen zucken, so wie die Spritze die er verabreicht bekam oder wenn Law sich seine Hand noch mal ansah, den Gips begutachtete und ihm Schmerztabletten da ließ.

„Morgen früh kommt ihr ins Hospital..", begann Law, mit einer Stimme, bei der keiner es wagen würde zu widersprechen, während er zu Kid rüber sah. „Kid, hol die beiden Chaoten ab und bring sie zu mir ins Hospital. Für weitere Untersuchungen muss ich ihnen Blut abnehmen, eventuell müssen wir einige Röntgenaufnahmen machen."

„Jaja...", kommentierte es jener und begutachtete mit Zorro das, was einst die ach so geliebte Flimmerkiste des Grünhaarigen war.

„Und vergiss nicht Robin darüber zu informieren!"

„Warum machst du das nicht...", dabei blickte Kid zu Law, der nicht darauf antworte, sondern ihn nur mit einem merkwürdigen Blick entgegnete und schon war für eine nicht angenehme Stimmung gesorgt.
 

„Is' gut...", gab Kid nach, zückte schon sein Handy und verschwand nach draußen, bevor Law den beiden, die sichtlich nachdenklich entweder da standen oder sich wieder anzogen, und sich ihnen zuwenden konnte.
 

„Ich muss wohl nicht fragen, ob ihr Drogen bekommen habt, oder?", setzte er seine Untersuchungen fort, erntete ein Nicken beiderseits.

„Bei dir Zorro, waren es drei Monate... noch im Grenzbereich, aber dennoch nicht gut. Regelmäßig?"

Kopfschütteln von Seiten Zorros.

„Und bei dir... Sanji?"

Der Angesprochene zog grad seinen Pulli runter, schaute weg. Überlegte. Eine Antwort war wohl nicht nötig, denn er hatte Law regelmäßig seit längerem bei den MMA Fights gesehen. Was fragte er also noch?! Neugier? Ärztliche Fürsorge? Oder einfach nur um ihm die knallharte Realität vor die Augen zu hauen, dass er verdammt noch mal abhängig sein könnte?

„Aus der Nase ziehen kann ich es dir nicht...", redete Law weiter.

Das Gespräch weckte Zorros unbegründete Neugier. Ja, wie lange arbeitete Prinzesschen eigentlich schon für dieses Arschloch Crocodile? Sicher nicht lange, so wie er sich manchmal angestellt hatte. Aber Die Narben auf dem Rücken... hat er sich wohl kaum selber zugefügt. Law hatte zum Glück nur seine Vorderseite gesehen, denn mehr hatte der Kleine nicht zugelassen.
 

Der Ärmel des Pullis hob sich, brachte eine schmale Hand zum Vorschein, welche zwei Finger zeigte.

„Zwei... Jahre?", fragte Law kaum glaubend.

„Fast...", kam es leise von Sanji, welcher sich abwandte, seine Arme um seine Körper schlang und versuchte sich irgendwie gegen die aufsteigende Kälte zu wärmen. Dies nicht kommentierend, erhob sich Law nach einer ganzen Weile und nachdem Kid wieder in die Wohnung kam, bat er Zorro mit einem Blick, Sanji ins Bett zu bringen, denn dieser war in Null Komma nichts auf dem Sofa eingeschlafen. Diesmal ruhiger als die Nacht zuvor.

Ohne Widerworte tat Zorro, worum er gebeten wurde, nahm Sanji auf die Arme und verschwand aus Kid und Laws Blickfeld.

Kurz informierte Law Kid über Sanjis derzeitigen körperlichen Zustand. Mehr schlechte als gute Nachrichten musste Kid mit anhören, obwohl er eigentlich nur Groll gegen diesen Jungen hegte, tat er ihm auch schon leid. Keiner würde wirklich freiwillig das Zeug nehmen, geschweige denn jemand anderes freiwillig da mit reinziehen.

Glaubte er...

Nein hoffte er, denn irgendwo war noch die Hoffnung, dass die heutige Menschheit nicht nur aus Egoisten und Bösen bestand. Er selbst war keine Ausnahme...
 

„Sag ma’, Kid...", begann Law und setzte sich auf die Couch. „Was wäre aus uns geworden, wenn wir nur einige Entscheidungen anders getroffen hätten...?"

Dass Kid die Zweisamkeit, auch wenn sie nur durch eine dünne Wand von Zorro und dem schlafenden Sanji getrennt wurden, ziemlich unangenehm war, konnte ein Blinder mit einem Krückstock sehen.

„Nicht das, was wir jetzt sind... Law", unbeholfen fuhr er sich durch die roten Haare, hoffte nur die Vergangenheit verändern zu können.

„Ist... war sie denn hübsch?", wollte Law wissen, doch wurde mit Schweigen bestraft. „Dann war sie es wohl..."

„Law..." begann Kid, ließ jenen Arzt durchzucken, und zu sich aufblicken. „Hör auf... es bringt nichts. Genauso wenig wie damals, als du deine Seele fast dem Teufel verkaufst hättest um mich da raus zu holen!?"

Kid hatte jenem den Rücken zu gewandt.

Scheiße verdammt! Warum war er damals nur so schwach gewesen! Warum hatte er damals seine Triebe nicht unter Kontrolle!?! So viel zur Selbstbeherrschung und Disziplin... Der Ruhm, der tat ihm nicht gut. Hatte ihm nicht gut getan.

Noch ehe er es verhindern konnte, wurde er auf den Boden gedrückt, sah über sich den wütenden Arzt knien, welcher ihn mehr als aufgebracht anschaute.

„Bereust du es?", fragte er weiter, machte keine Anstalten sich unter Law hervor zu kämpfen und wartete unglaublich geduldig auf eine ehrlich Antwort von dem Arzt.

Doch es kam keine.

Nur die Augen ließen nicht voneinander ab, blickten tief ins Innere des anderen, sahen was keiner sehen konnte.

„Ist das so?", fragte der Rote weiter, hoffte auf ein Nicken oder Kopfschütteln, doch wieder wurde er enttäuscht.

Stattdessen stand der Arzt auf, schnappte sich seine Sachen und verließ die Wohnung.

Hinterließ einen nachdenklichen Kid.
 


 

„Davon wird meine Zimmerlampe auch nicht Schöner...", holte ihn eine bekannte männliche Stimme aus den Gedanken, der sich neben ihn auf den Boden setzte und eine weitere Flasche Bier reichte.

Kid setzte sich auf, nahm die Flasche schweigend entgegen und genehmigte sich einen Schluck.

„Law meinte, der Kleine wird heftige Entzugserscheinung haben... Fast zwei Jahre regelmäßig Drogen konsumiert. Heiliger Schwede, das ist mal gar nicht gut", fuhr Kid fort.

„Mhm...", mit seiner Körpersprache gab Zorro Kid zu verstehen, nichts mehr über diese Thema zu sagen, sondern machte sich auf, die Couch auszuklappen, holte zwei dünne Wolldecken und zeigte er seinem Coach, dass er die Möglichkeit habe hier zu schlafen.

„Willst wohl auf Tuchfühlung gehn, was?", kam es witzelnd von Kid.

„Immer doch Schätzchen...", scherzte Zorro zurück. „Außer du willst dir das Bett mit unserer holden Maid teilen."

Jener nahm dankend an, und so legten sie sich auf das Klappergestell, bereit die Augen zu schließen und das Reich der Träume zu besuchen.

„Zorro...", kam es nach einigen ruhigen Momenten.

Einander den Rücken zugewandt, konnte Kid nicht sehen, dass sein Schüler noch hell wach war und seinen Worten lauschte.

„Pass einfach auf dich auf. Und mach uns keine unnötigen Sorgen..."

Kaum später war ein Schnarchen von der Seite des Coachs zu hören.
 


 

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Hoffe es hat euch gefallen, denn dieses Chapter war echt schwierig für mich. Mein Befürchtung ar, dass es zu langweilig wird, so wie bei den kommenden.

Muss ja für Spannung sorgen, wa ;)
 

bis denne :)

Change

So...

als Entschädigung, dass ihr solange warten musstet auf das vorherige Chapter...^____^

Habe Dasy das Chapter schon geschickt gehabt und sie war so schnell damit fertig, aber es lag an mir warum es so spät online kommt. Ich bin immer wieder darüber froh, dass sie die durchcheckt und sich die Zeit dafür nimmt...^^

Bewahrt mich vor großen Patzern ^^" jaja...

da ich momentan bei meinen Eltern wieder wohne, was auch nur vorübergehend ist, komme ich sicherlich dazu regelmäßiger Sachen online zu stellen... :)

Vorher war die Sache mit Internet immer so ne Sache...Das trieb mich immer in den Wahnsinn >_<
 

So genug gelabbert...

viel spaß beim lesen und bis demnächst!!!
 

Ach ja und auch wenn es hart klingt, Keine Kommis, keine neuen Chapters. Aber ich kriege nur von denselben lieben Leute ein Feedback und dioe anderen anonymen ignorieren meine lieben bitten. Ich find das nicht grad motivierend...

aber dennoch...

ganz liebe Grüße an all die lieben Leser!
 

eure Hutzi
 


 

Kapitel 18: Change
 

Aus einem tiefen und merkwürdigerweise guten Schlaf wurde ein Grünhaariger namens Lorenor Zorro durch ein Knipsen geweckt, was begleitet wurde durch ein stark unterdrücktes Kichern.

Was? Kann man ihn nicht einfach ausschlafen lassen?

Anscheinend nicht.
 

Verschlafen rieb er sich die Traumträne aus seinen Augen und blickte um sich. Er hätte nie im Leben gedacht, dass die Schlafcouch so bequem sein konnte. Besonders, dass sie nicht unter seinen Bewegungen quietschte oder gar drohte den Geist aufzugeben.

„Kid, mach dich nicht so breit...", murmelte Zorro, und drehte sich dabei zu Mitte der Matratze hin. Nur noch fünf Minuten.

Dann steht er auch auf.

Okay machen wir eher 10 oder wenn nicht gleich eine Stunde draus.

Aber dann auch wirklich.

„Junge, du müsstest euch mal sehen...", gluckste Kids Stimme belustigt.

„Ach komm fi-", da machte es bei Zorro Klick.

Euch?

Kid meinte damit nicht ihn und sich selber. Nein, definitiv nicht. Dazu war seine beschissene Stimme zu weit weg. Hastig riss er seine Augen auf und peilte nun die Lage, in der er sich befand.
 

Er war nicht mehr auf der alten Couch, nein, er war in seinem Zimmer, in seinem Bett, und umschlang grad den Körper des Blonden, der immer noch tief schlief.

„Ich mache Beweisfotos für dein Fremdgehen, damit die Scheidung vor Gericht schneller auf ein Urteil kommt!", witzelte Kid und weckte mit seiner Lache Sanji.

„Wenn du eine wunderschöne Frau bist, dann bin ich gern in deinen Armen...", nuschelte er vor sich hin, doch die harte Brust widersprach seinem wunderschönen Traum. „Wenn du ein Kerl bist...", noch ehe Zorro irgendetwas zu seiner Verteidigung sagen konnte, wurde er rücklings aus seinem Bett gekickt und gegen die nächstbeste Wand neben Kid katapultiert. „...dann beweg deinen Arsch aus meinem Bett!", keifte Sanji aufgebracht.

„So und nun noch ein Abschiedsfoto von dir... ohne den Finger, Zorro~ ", mit seinem Handy knipste Kid den über Kopf liegenden Zorro. Da war eine hysterische unter Periodenschmerzen leidende Diva noch angenehmer als dieser Sanji, wenn ihm was nicht passte. Und wer sagte, dass das Bett diesem Blonden gehörte! Es war seins! Zorros Bett, und eigentlich dürfte da niemand außer er schlafen...oder einer heißen Schnitte, mit der er eine heiße Nummer geschoben hatte.

Aber so konnte er zum Glück sehen, dass weder Sanji noch er in irgendeiner Weise nackt oder entblößt waren.
 

„Jungs... in 40 Minuten fahr ich. Wer bis dahin nicht geduscht oder gefrühstückt hat, kann laufen...", okay vielleicht auch nicht, denn wer Zorro kannte, wusste über seinen ‚bescheidenen’ Orientierungssinn Bescheid. Zorro, der es nun geschafft hatte sich wieder richtig hinzusetzten, griff nach der Tür, die nicht ganz geschlossen war, und knallte sie zu.
 

Gott, kaum war man eingeschlafen, wurde man aus dem Bett geschmissen! So ein Beschiss!

Hastig und völlig unkoordiniert wollte Sanji aus dem Bett steigen, doch verhedderte sich in der Decke und landete elegant am Boden. Nun ja nicht ganz.
 

Ehe Blondie sich versah, fand er sich auf Zorros unterer Bauchhälfte wieder und musste beschämt in die verschlafenen Augen des anderen schauen. Shit! Da wird Zorro sicher richtig sauer sein. Selbst Sanji war diese Position mehr als unangenehm. Zumal sich sein Herzschlag um einiges vervielfachte und ihm die Röte nur so in den Kopf schoss. Diesen vergrub er unter seinen Händen. Scheiße, jetzt lag er definitiv eindeutig zweideutig auf dem Marimo...
 

Mist, Mist, Mist, Mist!
 

„Prinzessin...", grummelte Zorro nur leicht genervt und schubste Sanji eher grob von sich. Dieser lag noch verwirrt auf dem Boden, als Zorro sich erhob. Eine aufsteigende Hitze in seinen Wangen zeigte ihm, dass mehr Blut als sonst in seinen Kopf geschossen kam, als er Zorro in Boxershorts das Bett verlassen sah, nachdem sich jener Besagte die anderen Sachen von Leib genommen hatte, um eine Dusche zu tätigen.

Die breiten Schultern, die schmalen Hüften, wie sich jeder Muskel bei einer Bewegung regte und diese braun gebrannte Haut. Sah Zorro verschlafen auch noch so unverschämt gut aus!

Jeder würde sicher gern mit ihm ein Bett teilen.
 

Sanji, stopp!

Was denkst du denn da!? Hast du dir irgendwie heute Nacht den Kopf gestoßen?!

Dieser Kerl war so was von Hetero, dass es gar nicht anders ging...

Aber wie erklärte er sich dann das im Anwesen von Crocodile? Und die Sache auf der Couch?
 

„Hey Goldlöckchen!", sagte Zorro, der eine Schuluniform in der Hand hielt. „Hier!"

Sanji fing die schwarze Uniform auf und blickte fragend Zorro an. Was soll er damit?
 

„Du gehst ab heute bis auf unbestimmte Zeit mit mir in dieselbe Schule. Ist zwar keine Privatschule, wie du die kennst, aber so ganz verblödet willst du ja auch nicht sterben, oder? Und glaub mir... es gefällt mir genauso wenig wie dir!"

Dabei spielte er auf Sanjis Schnute an, die er bei seinem Vortrag gezogen hatte.

Provokant hatte Zorro einen Ton angeschlagen, bei den Sanji sofort auf 180 war und ihn wütend ansah. Niemand hatte je in seinem ganzen Leben so mit ihm gesprochen, wie dieser Moosschädel.

Noch nie!

„Dümmer als du kann keiner mehr werden!", kam es gereizt vom Blondchen.

So ein Arsch! Arrogantes...

Ruhig Blut, Sanji. Dieser Gorilla kann nicht anders. Wenigstens nennt er dich nicht mehr Schwuchtel.
 

„Ich geh duschen, danach kannst du dich fertig machen. Ach ja... wie bereits gesagt, wir müssen spätestens in 40 Minuten los. Ich hoffe, du schaffst es dich in 10 Minuten fertig zu machen."

„Wag es ja nicht!" Doch schon wurde Sanji die Badezimmertür vor der Nase zugeschlagen. So ein... ARGH!

Wenn seine Gedanken nicht zensiert worden wären oder es keine Abkürzungen gäbe, könnte man mit seinen Beleidigungen ein ganzes Buch füllen.

Mit seinen letzten Worten hatte Zorro sich umgedreht. Und da bemerkte Sanji erst beim zweiten Hinsehen die ganzen Narben die den Rücken zierten. Ob Crocodile ihn auf gepeinigt hatte? Sicherlich. Oder war es erst Gustavo, war auch gut möglich. Beides waren Sadisten bis in die letzte Faser ihrer Körper und liebten leidende Gesichter anderer mehr als alles auf der Welt. „Na, anscheinend versteht ihr euch gut?", kam es vom alten rothaarigen Hasen, der sich eine Tasse Kaffe gemacht hatte und Sanji eine anbot, die er dankend annahm.

Keine 10 Minuten später wurde die Badezimmertür geöffnet und Zorro, während er sich das Hemd seiner Uniform zuknöpfte, kam zu ihnen, woraufhin Sanji mit einer spitzen Bemerkung ins Bad verschwand.

„Zicke!", entgegnete Zorro, schnappte sich eine Tasse von der schwarzen Brühe und nippte daran.

Wie war er in der Nacht zu Sanji gekommen? Okay, die Frage lautete eher: Warum?
 


 

---------------------------------Flashback---------------------
 

Ein Wimmern störte Zorros Versuche einzuschlafen. Egal, wie lange er es schon versuchte, es klappte einfach nicht. So ein Scheiß! Konnte die Person im anderen Raum nicht ruhig-

Er brach seinen Gedanken ab. Warum war er manchmal einfach nur so blöd?! Es war Sanji. Und es klang definitiv nicht nach einem jämmerlichen Geheule, nein, es war geprägt von Schmerzen. Aber was sollte er nur machen? Wieder versuchen den Seelenklempner zu spielen? Er?

Bei diesem Gedanken hätte er am liebsten lauthals losgelacht. Er, der Gefühlsanalphabet? Genau er wollte jemandem helfen?

Ohne weiter drüber nachzudenken, vergewisserte er sich, ob Kid tief und fest schlafen würde, und huschte, wenn auch etwas zögerlich, in sein eigentliches Zimmer, wo jener sich schwitzend hin und her wälzte, versuchend den bösen Traum los zu werden.

„Blondie!", sagte er leise, doch bekam keine Antwort. Und so trat er näher heran. Ob er ihn wirklich wecken sollte?

„Ruhig...", flüsterte er leise, betete, dass es klappen würde, doch es wurde noch schlimmer. Der Blonde wollte sich Zorros Hand entziehen, schlug um sich, so dass jenem keine Wahl blieb.

Schneller als Zorro es selber realisieren konnte, hatte er Sanji eine gelangt und hing nun über ihm, damit Sanji ihn nicht mehr schlagen konnte. Hoffentlich hatte er nicht zu fest zugeschlagen.

Zwei verheulte Augen blickten in das grüne Augenpaar, welches über ihm schwebte, verstanden nicht, was geschehen war.
 

„Crocodile?", kam es gebrochen und heiser aus Sanjis Mund, doch der Ältere schüttelte nur seinen Kopf. Hatte Sanji wieder davon geträumt? Nur zu gern wüsste der Ältere, was in jener Nacht vor fast zwei Jahren geschehen war. Nur zu gern...
 

Man konnte einen Hauch von Erleichterung in Sanjis Augen sehen, der aber sofort wieder verschwand, als er realisierte, was alles geschehen war, wer wegen ihm gestorben war, wer wegen ihm leiden musste und mit Sicherheit noch leiden wird.

„Du hattest einen Albtraum...", begann Zorro sich zu erklären, lies von Sanji ab und wollte schon aufstehen, ehe eine Hand die seine umschlang.

Verwirrt blickte er zu dem Blonden hinunter, der beschämt wegschaute und keinen Ton über seine Lippen brachte.

Eine ganze Zeit lang sagte keiner der beiden etwas, genossen nur den Moment der Stille. Ohne dass der Jüngere irgendwelche Worte von sich geben musste, legte sich der Ältere irgendwann zu ihm ins Bett und hielt weiterhin die Hand des Blonden.

Ungewohnt solch eine Nähe...
 

„Er hat sie alle umgebracht... alle...“, hörte er den Blonden leise flüstern. Zorro merkte, wie seine Hand noch fester umklammert wurde, und doch konnte er spüren, wie sehr sich der Blonde für seinen Zustand schämte. Obwohl er den Namen des Täters nicht aussprach, wusste Zorro, über wen hier geredet wurde.

Nichts kommentierend ließ er den Blonden weiter flüstern.

„Vor meinen Augen. Selbst Menschen, die nichts mit der Sache zu tun hatten...“

Die Hand fing an zu zittern.

„Prinzess-“

„Nein!“, entfuhr es Sanji leise, aber dennoch wütend. „Nenn mich nicht so!?!“

Zorro wurde still. Stimmt, es musste ziemlich erniedrigend für ihn sein, so genannt zu werden. Sanji war ein Junge und wünschte sich auch wie einer behandelt zu werden. Das zeigte er nur zu deutlich.

„Ich habe es satt, nicht für voll genommen zu werden, nur weil ich ein Stricher war...“ Er hielt inne, bevor er etwas zögerlich und immer lauter werdend fortfuhr.

„... Nein... bin, oder in den Augen anderer nicht wie ein richtiger Mann zu erscheinen?! Mitleid ist das Letzte, was ich will, aber werd erst einmal an irgendwelche Männer verkauft, benutzt und beschmutzt?!“
 

Er machte eine Pause.
 

„Es ist erniedrigend...“
 

Zorro konnte nichts dazu sagen. Sanjis Worte musste er erst einmal verdauen.

Selbst wenn er nicht betroffen war, ... es war eine Sache die man nicht so leicht weg steckt. Selbst als Zuhörer nicht...

Schweigend blickte er in die zusammengekniffene Augen, auf die Hand, die seine fest hielt und auf die goldene Mähne die versuchte das verweinte Gesicht irgendwie zu schützen.

Das Bild gefiel ihm gar nicht, doch mit der Frage was er tun konnte um das zu ändern war er überfordert, oder ignorierte seine Gedanken die darauf folgten, und bevorzugte, das harte kalte Schweigen.

So vergingen einige Momente ehe Zorro einige Worte zusammen gefunden hatte um etwas zu sagen oder etwas zu tun.
 

„Sanji...“, doch kaum wollte Zorro etwas sagen, hörte er das gleichmäßige Atmen des Blonden, der auch anders sein konnte. Überraschend anders. Bestimmend, temperamentvoll und doch so lieb.

Zögerlich zog er die Hand zurück, die Sanji näher zu ihm heran ziehen sollte, versuchend den anderen nicht zu wecken und versuchte es sich irgendwie gemütlich zu machen, um schnell den Schlaf wieder zu finden, aber die gesagten Worte von Sanji gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf. Was meinte er genau mit ‚alle’?
 

Während Zorro über die Worte des anderen nachdachte, wurden seine Lider langsam wieder schwerer und ließen ihn bald nur noch Schwärze sehen.
 

---------------------------Flashback ende----------------------------
 

"...ro! Zorro!", riss sein Coach ihn aus seinen Gedanken. Der Marimo schrak auf und sah verwirrt in das fragende Gesicht seines Trainers.

„Mensch Junge! Du bist ja noch halb am schlafen. Sicher, dass es dir gut geht? Oder war die Nacht viel zu anstrengend mit deiner Affäre?"

Zorro nickt nur abwesend, die Anspielung nicht einmal hörend, und nahm einen Schluck der heißen Brühe, die man Kaffee nannte. Beschämt schaute Zorro weg, versuchte Kid nicht in die Augen zu sehen und hoffte nur, dass dieser nicht merkte, wo sein Schüler mit seinen Gedanken war.

„Pack meine Schultasche...", informierte er Kid und fing an die dafür entsprechenden Sachen zu suchen.

Zum Glück stand Sanji fertig angezogen und schneller als gedacht vor Kid, bereit zum Hospital zu gehen und weitere Untersuchungen mehr oder weniger freiwillig über sich ergehen zu lassen.
 

„Blondi! Biste fertig?", rief Zorro in den Flur, während er immer noch nach seinen Schulsachen suchte. Irgendwo mussten die hier sein...

Hatte er überhaupt welche?

Gute Frage...
 

Doch als Zorro keine Antwort bekam, schaute er in den Flur und sah Sanji an. Die schwarze Uniform schmiegte sich elegant an seinen schmalen athletischen Körper und stand ihm ziemlich gut, musste sich Zorro leider eingestehen. Die Mädels würden nur so auf ihn fliegen. So ein charmant wirkender und gutaussehender Junge würde in der Klasse definitiv für Aufregung sorgen. Das Hemd hatte Sanji ordentlich und vorschriftsgemäß in die Hose gesteckt, die schwarze Marinejacke war er gerade dabei richtig zu zuknöpfen, doch entschied sich dann, sie offen zu lassen und öffnete den ersten Knopf seines Hemdes. Man sah Sanji an, dass er diese Uniform nicht wirklich mochte, so farblos und irgendwie öde!

Weder Eleganz noch Chic strahlte diese aus. Es war eine einfache Uniform einer normalen Schule mit mehr oder weniger normalen Schülern.
 

„Nenn mich nicht Blondi, Gorillababy!", keifte Sanji zurück und trat mit voller Wucht die Eingangstür auf.

„Tja Zorro... ich glaub, du brachst bald wieder eine neue Tür...", kommentierte Kid und verschwand, ehe Zorro ihn daran erinnern konnte, wer schon knappe 13 Mal seine Eingangstür eingetreten hatte. Gestern musste sich Kid zurückgehalten haben, da die Tür noch grad in den Angeln hing.
 

...
 

„Zieh bitte dein Hemd aus!", bat Dr. Law mit einer recht kühlen und monotonen Stimme. Sein Patient saß schon seit 20 Minuten auf der Liege und traute sich nicht mal was zu sagen oder auch nur einen Muskel zu bewegen.

Law entfuhr ein leiser Seufzer.

„Keine Sorge, ich werd dir schon nichts tun. Versprochen..." Er legte seine Hand auf Sanjis Schulter, was den Jungen zusammenzucken ließ. „Ehrlich. Wir sind weit weg, von dem bösen Ort. Niemand wird dir hier etwas tun. Kid wartet draußen auf dich, und Zorro wird gleich in den Raum nebenan gebracht. Nach der Untersuchung könnt ihr unbeschwert zur Schule gehen. Vorrausgesetzt, du lässt mich dir helfen, denn alleine kann ich das nicht."
 

Selbst Law hielt für einen Moment inne.
 

Er selber hatte Sanji im Anwesen von Crocodile die Hand mehrfach gebrochen, was er im nachhinein bereut hatte. Was dieser Junge brauchte, war ein Halt. Etwas, woran er sich klammern konnte, um wieder für die Außenwelt bereit zu sein.

„Soll ich Kid oder Zorro holen?", fragte er schließlich und bekam endlich eine Reaktion aus dem Blonden heraus.

„Nein!" Mit diesem Wort landete das Hemd auf dem Boden und er zeigte dem Arzt nun seinen ganzen Oberkörper, drehte sich sogar auf den Bauch, damit jener seinen Rücken untersuchen konnte.

„Nicht erschrecken, ich untersuche noch mal die Wunden...“, dabei konnte Sanji hören wie sich sein Arzt Gummihandschuhe überzog und mit der kalten Hülle über seinen Rücken fuhr.

Es war unangenehm. Bei der kleinsten Berührung zuckte der Patient unbewusst zusammen, doch versuchte er die keimende Angst zu unterdrücken.

„Was sind das für Narben?", fragte Law. Seine Hand fuhr den schmalen Rücken hinunter und endete bei einer Narbe, die einem C ähnelte.

„Das... waren Wunden.", damit war für Sanji das Thema abgehakt, und Law setzte seine Untersuchungen fort. Er entnahm Sanji Blut für weitere Untersuchungen, machte ein Röntgenbild von seiner gebrochenen Hand sowie von seinem Brustkorb.

„Das Rauchen solltest du lieber sein lassen.", sagte er, während er das Lungenbild von Sanji begutachtete. „Jetzt ist noch kein Lungenkrebs erkennbar, doch es schadet allgemein deiner Gesundheit und kostet dich viel Geld. Geld, das du nicht hast oder an das du nicht ran kommst..."
 

„Jaja..", antwortete Sanji und wusste zugleich, dass er das Rauchen nicht aufgeben konnte. Er brauchte es wie die Luft zum Atmen.

„Deine Blutwerte liegen gerade noch im Grenzbereich, nur solltest du zusehen, dass du genügend isst, auch wenn du keinen Hunger oder Appetit verspürst. Etwas an Gewicht zuzulegen, wäre nicht schlecht..."
 

Er machte eine Pause, damit Sanji die Informationen verdauen konnte.
 

„Zum Glück hast du keine Geschlechtskrankheiten oder bist Träger eines Virus... Das ist relativ selten, wenn man in solch einem Geschäft tätig ist...

Nun ja, die Droge, die dir gegeben wurde, ähnelt einem Aphrodisiakum, verursacht aber Entzugserscheinungen wie bei Kokain oder Marihuana. Du wirst die nächsten Tage, wenn nicht Wochen darunter leiden, doch so lange will ich dir das Rauchen nicht verbieten. Wenn es dich beruhigt, ist es gut. Wenn du es sein lässt, noch besser.“

Law machte eine kurze Pause, zog sich die Handschuhe aus und setzte das Stethoskop an.
 

„Versuch nur offen damit umzugehen...“, fuhr er kühl fort, was Sanji fragend gucken ließ. „Was meinst du?“, kam es leise vom Blonden.

Dr. Law gab ihm ein Zeichen tief ein und aus zu atmen.

„Die eintretenden Entzugserscheinungen...

Damit meine ich nicht, dass du es jedem auf die Nase binden sollst, sondern dich nicht schämen sollst, wenn du diese hast. Aber du sollst ruhig sagen, wenn dir es dir schlecht geht.

Das ist normal, obwohl ich kaum glaube, dass Zorro welche haben wird. In seinem Blut haben wir nur minimale Spuren finden können..."

Dabei wandte er sich von Sanji ab, stand auf und blickte auf den Monitor, der die Daten beider Patienten veranschaulichte.

Law hatte seinen Vortrag beendet und erntete ein Nicken seitens Sanjis.

„Sanji..."

Dieser hielt inne beim Zuknöpfen seines Hemdes, als er Laws Stimme hörte.

„Nutz Zorro nicht aus..."

Mit diesen Worten entließ er seinen Patienten.
 


 

Murrend saß er nun im Wartezimmer des Hospitals wartend darauf, dass Fräulein Sanji durch die Tür schneite und sie dann zur Schule gehen konnten. Aus unerklärlichen Gründen freute er sich zum ersten Mal auf diese bescheidene Bildungsstätte, hoffte eigentlich nur dort etwas wie Schlaf zu finden.

Ungeduldig tippte er mit seinem Fuß auf den Boden, während er auf die Uhr, die 11:25 anzeigte, schaute. Warum dauerte Sanjis Untersuchung nur so lange? Hatte er beim ersten Besuch nicht deutlich genug gemacht, dass er solche Orte wie diesen hier hasste, verabscheute oder lieber Urlaub in der Hölle machen würde, als noch eine Minute länger hier zu warten?
 

Er selber war schon dran gewesen, was hieß, dass er an mehreren Stellen erneut genäht werden musste – dank seiner ach so hervorragender Selbstverartztungskünste, wie z.B. an seinem Oberschenkel - , aber kaum war dieser Gedanke zu Ende gedacht, trat die Schwester ein, an der er zu Anfang an der Rezeption mit Leichtigkeit vorbeimarschiert war, und er wurde zugleich mit bösen Blicken ihrerseits taxiert.

„Mister Lorenor", sprach sie, während er sich erhob. „Fol-"

„Nicht nötig.", unterbrach sie eine bekannte Stimme.

Doktor Law.

Mit seinem Informationbrett in der Hand, die andere in seinem weißen Kittel versteckt, während das Stetoskop um seinen schlanken Hals hing und einen starken Kontrast zum blauen Hemd mit dünnen schwarzen Nadelstreifen, welches in eine schwarze elegante Hose endete, bildete.

Die etwas tief sitzende Brille gab ihm das gewisse Etwas was Frauen sicherlich scharenweise in die Knie gehen ließ.
 

„Lorenor geht es bestens. Seine Blutwerte sind im Normalbereich, doch er sollte sich die kommenden Tage schonen. Sein Körper hat ziemlich viel durchmachen müssen, und wenn er nicht aufpasst, bricht er aus Erschöpfung zusammen. Also, mein Lieber, hör auf den Onkel Doktor und schon dich! Das Training rennt dir ja nicht weg."
 

Doch, tut es, so wie die Zeit.

Zeit die er zum Trainieren brauchte, Zeit die er brauchte um sich einen Namen zu machen...
 

„Ach und... die Krücke ist nicht zur Zierde da, mein Lieber!“

Mit diesen Worten deutete Law auf die am Boden liegende Krücke, der Zorro nur widerwillig Beachtung schenken wollte.
 

Noch ehe Zorro Veto einlegen konnte, tauchte Kid im Schlepptau mit Sanji auf, und so verließen die beiden mit einem schlecht gelaunten, humpelnden Zorro das Hospital.
 

„Mhm..."

Kid schaute auf seine Armbanduhr und wieder zu den Schülern. „Ich bring euch zur Schule, aber denkt ja nicht daran Leine zu ziehen, wenn ich weggefahren bin."

Dabei sah er eindringlich Zorro an. Bei Sanji hatte er da weniger Sorgen, obwohl dieser Junge mit Sicherheit auch anders konnte. Zumal er einfach so Zorro durch das Zimmer gekickt hatte. Und schon hatten sich die Beiden wieder in den Haaren.

War das zu glauben? Kaum sahen sich die beiden, stritten sie um die Wette, provozierten einander. Es war schlimmer als zwischen Hund und Kater.
 

„Ich will eure ach so wichtige Diskussion, wer von euch den Größeren hat, wobei es keiner von euch ist, da ich derjenige mit dem Größten bin, nicht unterbrechen, aber steigt endlich ein! Und nein, Zorro, du gehst nach hinten! Goldi, nach vorne! Avanti!"
 

Da es dem Grünen überhaupt nicht in den Kram passte hinten zu sitzen, und Sanji den beliebten Vordersitz zu überlassen, war Kid von vornerein klar, doch sein Schüler quetschte sich zwischen Müll, Klamotten und stinkenden Sportsachen. Kid sollte entweder anfangen hier Gasmasken einzubauen oder endlich mal einen Duftbaum aufhängen...
 

Oder gar es in Erwägung ziehen hier mal auf zu räumen.

Dann wäre der Jeep auch nur halb so ein Schrottwagen...

Kurz einen Blick in das siegessichere Gesicht des Blonden werfend, schnaubte er verächtlich und setzte seinen Blick nach draußen gerichtet weiter fort, ignorierte gekonnt die anderen.
 


 


 

„Ja?!" Nach einem Handtuch greifend wischte sich Dulacre den Schweiß von der Stirn und genehmigte demjenigen Einlass, der so eben geklopft hatte.

„Sir, sie haben unerwarteten Besuch...", kam es höflich von seinem Butler.
 

„Darf ich dem Gast eine Tasse Tee anbieten?", fragte der Butler dem Gast, welcher auf einem bequemen Sessel in der großen Bibliothek Platz genommen hatte.

„Nein, möchte er nicht! Tee ist für Gäste. Für Eindringlinge die Tür!", hörte man Dulacre sagen, welcher schnellen Schrittes zu ihnen kam, während seine Trainingshandschuhe durch eine elegante Bewegung auf einem freien Tischchen Platz fanden.

„In einem maßgeschneiderten Anzug, versteifter Kragen, widerwärtiger Zigarrenqualm... Das kann nur Crocodile sein. An den Weg zur Tür erinnerst du dich doch, oder? James hätte auch die Güte dich dorthin zu begleiten..."

„Wie charmant, Dulacre.“

„Was verschafft mir deine Anwesenheit?"

„Wie? Nicht erfreut einen alten Freund zu sehen?"

„Wir beide definieren ‚Freund’ anders..."

„Anders als der Rest der Maden, die unter uns Leben, mein Lieber ‚Freund’."

Dulacre hatte immer noch nicht Platz genommen, musterte Crocodile von oben bis unten.

„Hat dir mein letztes Geschenk denn so missfallen, dass du jetzt eine Abneigung gegen mich entwickelst hast?"

Dulacre schwieg. Das letzte, was er von Crocodile wollte, war ein weiteres Geschenk, doch er hatte neben dem Geschenk noch weitere wertvolle Informationen bekommen. Ziemlich wertvolle.

„Sag mir...", begann Dulacre und ließ sich elegant auf einem großen Sessel nieder. „Woher weißt du davon?"

„Wovon?", spielte Crocodile ahnungslos und zog genüsslich an seiner Zigarre.

„Du weißt, was ich meine..."

Wie Dulacre diesen Geruch von Zigarren und Zigaretten verabscheute! Auch wenn er sich hin und wieder eine leckere Cuba Cubana oder Monte Christo gönnte, es störte ihn ungemein, wenn jemand während eines Gespräches rauchte oder paffte. Aber bei diesem Mann war er es leider nicht anders gewohnt.

„Jeder hat seine Geheimnisse. Du deine, ich meine."

„Das ist auch gut so..."

Dulacre schien seinem Gegenüber nicht die ganze Aufmerksamkeit zu schenken.

„Mihwak, wir sind aus demselben Holz geschnitzt. Du und ich...", fuhr Crocodile fort. „Wenn uns etwas nicht passt, machen wir es uns passend, wenn uns etwas im Weg steht, schaffen wir es beiseite. Wenn unser Ruf droht beschmutzt zu werden, waschen wir ihn rein... mit mehr oder weniger humanen Methoden."

„Nein!“, jedoch laut aber ungewohnt ruhig wurde Crocodiles Redeschwall von seinem Gastgeber unterbrochen. „So handelst du. Dein Holz wurde aus Mord und Verrat geschnitzt. Meins hingegen besteht aus Ehre und Stolz..."
 

„Ach wirklich? Wenn das so ist, dann hätten dir einst deine Vorsätze auch verbieten müssen jemandes Bitten anzunehmen, oder?"
 

Es wurde still, ehe Dulacre mit seiner dunklen Stimme die Ruhe durchbrach.

„Ich habe keine Bitten angenommen. Wie gesagt, wir beide definieren ‚Freunde’ unterschiedlich-“

„Ist das so?“
 


 


 


 

„Zu Hilfe! Hilfe!!"

Lysopp versuchte vergebens sein Obento von jenem gefräßigen Meerschweinchen zu retten, indem er durchs Gebäude rannte, konnte aber den Verfolger nicht abhängen, welcher kurz darauf erfolgreich so wie auch glücklich das in seinen Händen hielt, welches einst dem Langnasigem gehörte, welcher während dessen jammernd zu Boden gegangen war und vor Erschöpfung nicht einmal mehr fluchen konnte.
 

Jubelnd hüpfte Ruffy auf und ab, hielt das Obento wie eine Trophäe in seinen Händen, ehe er sah, wie ein Wagen vor dem abgezäunten Schulgebäude hielt.

„Wer is`n das?", fragte er Lysopp, der kaum wieder auf den Beinen war und mit ansehen musste, wie Ruffy währenddessen sein Obento vernichtete. Lysopp richtete sich schweren Herzens auf, als er ansehen musste wie Ruffy sein Obento verschlang.

Es tat in der Seele weh...

Das schöne Essen...

„Keine Ahnung. Aber ist...

Ist das nicht ein Jeep Wrangler Moab!? Wow! Wer fährt nur so eine Karre!?"

„Keine Ah- KID!?", schrie Ruffy entsetzt, knallte Lysopp sein angebrochenes Obento wieder ins Gesicht, welcher wieder am Boden landete - mehr oder weniger anwesend.

Sein besagter Trainer steig aus dem Wagen aus, gefolgt von einer weiteren größeren Person und einer etwas kleineren.
 

Ruffys Gesicht entgleisten jegliche Züge, ehe Lysopp nur noch eine Staubwolke sehen konnte.
 


 

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Fortsetzung folgt ;)
 

Vielen Dank an die lieben Leser die immer fleißig ein Kommentar hinterlassen und auch anonymen Leser die sich meine Story an tun :)
 

cya

Welcome to school

Kapitel 21: Welcome to School
 

Das einzige was man vom wild gewordenen Meerschweinchen, unter dem Namen Ruffy bekannt, sah war eine riesige Staubwolke, die geradewegs zum Schultor zog, dort wo ein gewisses Auto und gewisse Personen standen.
 

„Das...ist die Schule?“, fragte Sanji nach, wissend, dass seine Frage überflüssig war, aber sein Entsetzten war größer als seine Vernunft. Und sein Mundwerk schneller als seine Manieren.

„Gleicht eher einem Gefängnis, was?“ Kid war sichtlich über Sanji entgleistesten Gesichtszüge amüsiert.
 

Noch bevor Zorro sein Vorhaben sich zu recken und strecken in seinen Gedanken durch führen konnte, hörten sie ein Geschrei. Ehe sich der Mooskopf noch in Rettung geben konnte, wurde er von einem „Zorro“ rufenden Etwas überfallen und man fand ihn, samt Übertäter, kaum später auf dem Bürgersteig wieder.

„Und das ist einer der Inhaftierten...“, fing Kid an, wissend dass jeder Versuch den Übeltäter von Zorro zu entfernen, vergebens war und aus Gesundheitlichen Gründen etwas Abstand nahm.
 

Sanji lächelte nur etwas verschwitzt und sah das frohe Was-es-auch-immer-sein-sollte an.

Merkwürdiges Bild...
 

Zorro der nach Luft rang, Ruffy dessen Schnute einem Wasserfall glich, unverständliche Worte brabbelte und sein Griff sich lockerte kein Stück, versuchte irgendetwas gegen das Meerschweinchen zu tun.

„ZOLLO! Wo wascht du?! Wo wascht du! Schluchz... Ich habsch disch vermischt!"

Immer noch die Arme um den Großen am Boden liegenden schlingend, versuchte Ruffy seinen Wasserfall unter Kontrolle zu bringen.
 

„Ruffy...Luft...", keuchte nur noch Zorro, wobei er Ruffy irgendwie versuchte von sich zu drücken und es irgendwie auch schaffte. Keuchend erhob er sich, doch der kleine Quälgeist hing irgendwie immer noch an ihm und würde auch gar nicht so schnell von ihm ablassen.
 

„Na von den Toten auferstanden, Digger?" kam es vom Sunnyboy mit den Sommersprossen, der Ruffys Staubwolke, samt Lysopp in mehr oder weniger Zurechnungsfähigen Zustand mit geschleppt hatte und nun bei ihnen stand. Lysopp immer noch starr vor Schreck und nicht begreifend wer gerade vor ihm stand.

„Wen hast’e denn da mitgebracht?"

Dabei blickte er zu Sanji über.
 

„Tag!", fing Zorro an und gesellte sich wieder zu den Stehenden, wobei Lysopp irgendwie aussah als ob er gleich wieder den Bordstein knutschen wolle, da er anscheinend etwas Überirdisches gesehen hatte.

Ace hatte sein Typisches Grinsen im Gesicht.
 

Zorro, der Ruffy einigermaßen gebändigt und beruhigt hatte, suchte nach passenden Worten.

„Den hab ich...nun ja..."

„Zorro sag die Wahrheit! Du warst nicht in der Kur oder? Du warst nicht da...

Stimmts? Miss Robin behauptete dass die ganze Zeit. Sag schon!", unterbrach Ruffy Zorro, welcher dem Knirps durch die Haare fuhr.

„Leider hatte sie Recht. Wollte euch keine Sorgen machen, Ruffy."
 

Ein Glück, dass er gestern noch bei seiner Lehrerin gewesen war, da er es für wichtiger befand ihr die ganze Sache zu schildern, nur leider brauchte er es kaum, da sie ihm eh auf die Schliche gekommen war. Diese Frau war einfach nur...

Egal...

Hauptsache es war alles irgendwie geregelt und er könnte irgendwie wieder ein halbwegs normales Leben führen. Okay, „normal“ war in seinem Falle wirklich eine Frage der Ansichtssache und Perspektive...

Und ein Glück, dass Ruffy manchmal mehr als naive war, obwohl er einiges auf dem Kasten hatte.
 

Ruffy schmollte, wollte es nicht wahr haben und erblickte den blonden, schlanken Jungen neben Zorro, der in derselben Uniform da stand die er selber auch trug.

Bockig demonstrierend schlang er noch fester seine Arme um seinen besten Freund, plusterte die Backen auf ehe er auch nur zum reden ansetzte.

„Zorro gehört mir!", dabei Sanji erst ernsthaft seine Zunge raustreckend und dann niedlich grinsend sah er zu den Blonden rüber. „Denn teil ich nur mit ganz wenigen! Auch wenn du ihn in der Klinik kennen gelernt haben musst!"
 

Danke Gott, dass Ruffy manchmal einfach dumme Schlussfolgerungen zieht, danke dass er so naiv ist, aber ich verfluche dich dafür, dass er mich als lebendiges Kuscheltier missbraucht!
 

Zorro kratzte sich am Hinterkopf, wusste nicht was er dazu sagen sollte, denn die Versuche in der Vergangenheit Ruffy solch ein benehmen abzugewöhnen waren vergebens gewesen, und stimmte schließlich Ruffy Vermutungen zu.
 

„Sanji...", stellte er den Blonden den anderen vor. "Ruffy", dabei zeigte Zorro auf den Quälgeist der immer noch an ihm hängte, bevor er Zorro los ließ und Sanji wie wild die Hand schüttelte und ununterbrochen vor sich hin plapperte.

„Ace und die verdatterte Langnase ist Lysopp."
 

„Das wird gleich mit einem ordentlichem Essen gefeiert!“, kam es überschwänglich von jenem der sich Ace nannte, während er einen Arm auf Sanjis Schultern legte und ihn unfreiwillig mit sich zog, gefolgt von dem immer noch verwirrten Lysopp, der anscheinend dachte Zorro sei eine Halluzination, und Ruffy der bei dem Wort ‚Essen’ sofort wieder abgeschaltet hatte und seinem Bruder folgte.
 

„So und wer hatte noch mal ein Gesicht gemacht als ob er bedenken haben würde, dass Sanji hier nicht reinpassen würde?“

Kid sah Zorro von der Seite an, doch Zorro schnaubet nur verächtlich.

„Als ob ich mir sorgen um eine männliche Zicke machen würde!“, entfuhr es seinen Lippen, was Kid zum schmunzeln brachte.

„Lächel mal“, auf Zorro Schulter klopfend drehte Kid sich um. „Und achte darauf, dass Goldi was isst.“
 

„Hey, Zorro! Wer zuletzt in der Cafeteria ist, zahlt die Rechnung!“, rief Ace ihm zu, und rannte davon. „AUF IN DIE CAFETERIA!“

„FEIGER VERFRESSENER HUND!“, noch bevor er diesen Satz zu Ende gesprochen hatte, war er durch das Schultor schnell humpelnd verschwunden, und hörte nur noch wie Kid Auto davonbrauste.
 

Viele merkwürdige Blicke, Umwege, Nerven und eine leere Geldbörse später saß nun auch endlich Zorro bei seinen Freunden am Tisch musste mit ansehen wie die verfressene Horde sein Geld verputzte.

Vor allen Dingen Ace und Ruffy. Sanji und Lysopp hatten sich bei ihrer Wahl ziemlich zurückgehalten was jedoch nur wenig den hohen Geldverlust minderte.

Minder zufrieden betrachtete Zorro sein belegtes Brötchen und den Apfel den es dazu gab.

„Dansche fürsch dschie Einladschung!“, schmatze Ruffy und schob sich eine weitere Gabel vom Curryreis in den Mund, gefolgt von einem genüsslichem Hot Dog. Ace hingegen schein wieder beim Essen eingeschlafen zu sein was Sanji ziemlich erschreckte und Lysopp ihn erklären musste, dass das zum ganz normalen Alltag hier gehörte.

„Er ist ein narkoleptischer Sunnyboy...“, gab Zorro knapp von sich und biss gelangweilt in sein Brötchen hinein.

„Sein Bruder ist da nicht ganz anders, stimmt’s Ruffy?“, doch dieser schien nur noch Augen fürs Essen zu haben als ob er seid Jahren nichts mehr zwischen den Beißern bekommen hätte.

„Ob du es glaubst oder nicht“, fing Lysopp an und hatte Mühe sein Essen vor Ruffys Diebstählen zu schützen. „Ruffy hat seid Monaten nicht mehr so herzhaft zugelangt, wie heute...“

„Ist das so tragisch?“, fragte Sanji nach und hatte Mühe überhaupt etwas zu essen.

„Jap“, kam es knapp von Zorro. „Pass auf oder dein Essen ist schneller weg, als du gucken

kannst. Du sitzt immerhin mit Ruffy an einem Tisch.“

Und schon im nächsten Moment war Sanjis Teller etwas leerer als zuvor.

Aber zugleich landete ein halbes Brötchen auf seinem Teller.

„Wie gesagt“, Sanji sah zu seinem Gegenüber auf. „Pass auf dein Essen auf.“
 

Die Schulglocke ertönte kaum später als Sanji sich die letzte Gabel Curryreis in den Mund geschoben hatte, und feststellen musste, dass er schon satt war. Also beschloss er das halbe Brötchen einzupacken und folgte den anderen, beziehungsweise lief neben Zorro her, der es etwas schwer hatte den anderen zu folgen.

Und die Krücke lag wohl noch bei Kid im Auto...Idiot
 


 


 


 

Na toll! So hatte er es sich nicht vorgestellt!

Sicher nicht!

Erst in allen Fächern an die Tafel gerufen zu werden, dann einschlafen, was die Folge hatte, dass er entweder mit Kreide abgeworfen wurde oder vor die Tür musste und zur Krönung des beschissenen Tages das Gekreische von den Mädels wegen dem Neuen. Bei dem ganze Gekreische konnte er zum Teil echt nicht mehr unterscheiden ob es die Weiber waren oder Sanji...
 

Aber Sanji selber ließ auch nichts anbrennen, und jede, aber auch wirklich jede fand ihn süß. Mit oder ohne seiner komischen Augenbraue.

Nun ja sollen die doch! Aber könnten diese Weiber es nicht einige Oktaven leiser machen? Irgendwann will man doch seine Ruhe haben, und wenn schon nicht im Unterricht dann wenigstens in der Nachmittagspause zwischen dem Unterricht und den AG’s...

Gleich beginnt die Schwimm AG. Wenigsten etwas Gutes am Tage auch wenn er eine Kendo oder Box AG vorziehen würde doch dafür gab es wieder zu wenig Bewerber.

Aber das erhellte seine Laune nicht besonders, da man dafür gesorgt hatte, dass er dank seinen Verletzungen nicht am Sportunterricht teilnehmen durfte...
 

Ruffy hatte sich an die Fersen von Sanji geheftet, fragte ihn Löcher in den Bauch, wie es sich für einen Monkey D. Ruffy gehörte. Nicht, dass Zorro Ruffy und die anderen nicht vermisst hätte, aber der Kleine hatte nicht mal im Unterricht von ihm abgelassen auch wenn Ruffy eigentlich in eine ganz andere Klasse gehörte und selbst als Zorro selber eingenickt war, oder mit Kreide von seiner Englischlehrerin attackiert wurde, ließ der leine Nervenfresser nicht von ihm ab.

Wurde er etwa rund um die Uhr als lebendiges Kuscheltier in beschlag genommen?! Anscheinend schon.
 

„Hier bist du also...“ Zorro legte seinen Kopf in den Nacken und sah auf rote High Heels, die nur einer Person gehören konnten.

Miss Nami.

Fuck, damit war wohl das kleine Schläfchen wohl ganz dahin!

Von der plötzlichen Anwesenheit seiner einmaligen Bettaffäre völlig überrumpelt, konnte er nur ein Grummeln von sich geben.

Ja scheiße nein!

Was will die jetzt hier in der Schule? An die hat er ja gar nicht mehr gedacht und wie er sie so kannte, musste es ihr um die Miete gehen die er seid drei Monaten nicht mehr gezahlt hatte.
 

Angezogen in einem engen hellen cremefarbenen Rockanzug, der ihre Figur nicht schlecht betonte, stand sie da und schien sichtlich genervt von ihrem männlichen gegenüber zu sein.

„Ist mein Anblick etwa so erschrecken, dass du mir nicht ins Gesicht schauen kannst?“, kam es leicht zickig von ihr, was Zorro dazu veranlasste sich richtig aufzusetzen, doch dabei weiter den Blick hinaus auf die Stadt werfend.

„Nein...“, kam es leise von ihm.

„Danke, dass du mir sofort bescheid gegeben hast, als du wieder in deiner Wohnung warst, nicht, dass man sich sorgen gemacht hat oder dass man angerufen werden musste, um zu wissen, dass du noch lebst. Hieltst es wohl für unnötig dich bei mir zu melden. Es gibt diese neue Erfindung. Wie hieß sie gleich noch mal? Ach ja, Handy!“

„Jaja, Sorry! Kommt nie wieder vor...“, dass dieses Weib auch noch weiter machen musste, ging ihn gegen den Strich. Nicht, dass er nicht einmal wusste, wie er ihr das Verschwinden erklären sollte, wo er anfangen sollte, oder ob er ihr es überhaupt richtig erklären sollte.

Aber was regte sie sich so dermaßen auf, als sei er ihr irgendetwas schuldig?!

Sie sind doch kein Paar?!
 

„Wo warst du?“, fragte sie weiter, wissend, dass man diesen Trottel alles aus der Nase ziehen musste.

„Weg“, gab er knapp zurück, hörte wie sie sich neben ihn stellte, ihn verwundert ansah, als er sich eine Zigarette zwischen den Lippen steckt und diese anzündete.

„Ort, Zorro! Ich will einen Ortsnamen wissen, oder in welcher Gegend wo du warst!“ Diese knappen Informationen trieben sie zur Weißglut.

„Wofür? Ich bin wieder da, dass sollte dir reichen...“

„Tut es aber nicht!“

„Den anderen hat diese Information genügend gereicht, aber da Madame es wissen will. Bitte schön. War in einer Kur für drei Monate. Ende der Gesichte...“

„Hör auf zu lügen ...“
 

Namis Blick war von ihm abgewandt. Ja, er wollte ihr bewusst nicht die Wahrheit sagen. Diese Erkenntnis tat mehr als weh, und doch wusste sie, dass sie nichts daran ändern konnte.

„Warum willst du es dann noch mal hören wenn du eh die Wahrheit weißt?!“

„Weil ich sie aus deinem Mund hören will...“, Sie machte eine kurze Pause, schien mit sich zu ringen, doch fuhr endlich fort.
 


 

Wo auch immer dieser Blöde Idiot sein mochte, Sanji wollte nach Hause, und da nur Zorro den Wohnungsschlüssel hatte musste er diesen Vollhorst nun suchen. Sport viel für beide aus, und sie konnten dann früher die Schule verlassen. Auch gut. Überall hatte er schon gesucht, außer auf dem Dach. Also war Sanji auf dem Weg dahin, Zorros Schulsachen in der freien Hand.

Das man so einem auch alles hinter her tragen musste!? Dieser...Marimo!
 

Kaum oben angekommen, meinte Sanji nicht recht sehen zu können. Stand da etwa eine Schönheit einer Frau in einem nicht schlecht sitzenden Rockanzug und redete mit dem hässlichen Marimo?! Wenn ja musste sie definitiv eine Lehrerin sein. Ihre Kiste schon innerlich anpreisend, lauschte Sanji etwas, da die Tür nicht ganz geschlossen war, und konnte seinen Ohren nicht trauen.
 


 

„Warum hast du nicht einmal auf den Brief geantwortet den ich dir hinterlassen habe? Zumindest das habe ich verdient, so wie die Wahrheit aus deinem Mund....“

Sie drehte sich weg von ihm, sah nicht dass sein Blick leicht gesenkt war als er sich erhoben hatte und weiter an den Maschendrahtzaun trat, der die hier oben befindenden Personen vor einem Sturz schützen sollten.

Sein Fragendes Gesicht konnte sie nicht sehen.

Brief? Was für einen Brief? Wovon redete sie gerade?

„Wovon redest du?“

Meinte sie etwa den Umschlag, den Zorro gerade öffnen wollte und ihn schon als weitere Rechnung hielt, als er Sanji im Treppenhaus geholfen hatte?
 

Verdammt! Das hatte Sanji ja ganz vergessen. Den hatte ER gelesen, und wieder unter die Matratze getan.

Aber hieß das nicht auch, dass dieser Vollhorst mit dieser Schönheit... Nein, dass darf nicht sein. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Körper und ließ ihn ein Gefühl wahrnehmen, welches er definitiv ignorieren wollte.
 

„Wovon...?“

Nami drehte sich um. Will der Kerl sie hier verarschen? Nicht, dass sie in diesem Brief die nackte Wahrheit reingeschrieben hatte, nein, dieser Junge nahm sie nicht einmal für ganz voll. Nicht, dass es ihr schon unangenehm Gefühle für jemanden viel Jüngeren hegte, nein, dieser jemand schien nichts, aber auch rein gar nichts zu verstehen, auch wenn man ihm es auf einem Silbernen Tablett servierte.

„Wovon ich hier rede!?“, aufgebracht fuhr sie ihn an. „Ich rede davon, was geschehen ist. Was zwischen uns geschehen ist! Etwas völlig irrelevantes!“

Den Sarkasmus in der Stimme war kaum zu über hören.

„Das war nur einmalig...“ Zorro verstand die Welt nicht mehr. Wollte Nami etwa mehr? Mehr als nur Körperliche Liebe?

Etwas was er nicht wirklich geben konnte?

„Nur einmalig?! Sag mal bist du etwa so langsam im Kopf!?“ Nami hielt inne, ehe sie ihm über die Schulter ins Gesicht sah und etwas flüsterte, was Zorro nicht verstand.

„Liebst du mich?“, kam es ein bisschen lauter von ihr und wartete auf eine ehrliche Antwort.
 

Diese Frage ließ Sanji inne halten. Fragte sie das Zorro gerade wirklich. Liebte er sie? Was für eine Frage. Wenn nicht Seelisch, dann müsste Zorro ihr Körperlich verfallen sein, denn unter diesem Anzug verbarg sich mit Sicherheit ein nicht zu verachtender Körper der mehrer Männerherzen gleichzeitig höher schlagen ließ. Aber selbst die Minuten die Zorro bis zu seiner Antwort mit Schweigen verbrachte, ließen Sanji mehr oder weniger nervöser werden. Wenn nicht vor Angst zittern, dass die Antwort so ist wie er befürchtete. Doch wieso?

Er selber war doch auch ein Junge, und was alles zwischen ihnen vorgefallen war, waren irrelevante Sachen. Dachte er zumindest.
 

„Hey Sanji!“

Verdammt! Wer hatte nur diese perfekt beschissene Gabe gerade jetzt auf zu tauchen. Hundert Gummipunkte an den Sieger.

Oder Ace.

„Was machst du da?“, wollte jener wissen.

Sanji blickte sich um, fand sich hockend vor der spaltoffenen Tür wieder und antwortete mit einem „Nichts!“.

„Das sieht mir nicht nach „Nichts!“ aus...“, kommentierte dieser.

„Dachte Zorro sei auf dem Dach...“ sich erhebend, kam er runter zu Ace. „Ist er aber nicht. Er hat den Hausschlüssel, und ohne ihn kann ich nun mal nicht in seine Bruchbude...“

„Du wohnst bei ihm?!“
 

Ace starrte Sanji an als wolle er ihn ein fliegendes Pferd andrehen. Selbst Ruffy war bisher noch nie in Zorros Wohnung gewesen. Es kam nie die Einladung, also wurde auch nie nach gefragt oder stand in Frage.
 

Das hätte Sanji vielleicht nicht sagen sollen. Innerlich sich Ohrfeigend grinste Sanji nur schief, und versuchte sich so gut es ging da raus zu winden.

„Nein, also nicht direkt. Habe nur etwas bei ihm vergessen. Also nicht vergessen. Ha...mein Handy. Haben dasselbe Modell. Hatten es vertauscht. ... In der Kur... vertauscht...“

Wenn das sich nicht mal nach einer guten Ausrede anhörte, wenn sie nicht so happig rüber gekommen wäre.

„Warum hat er es denn nicht in die Schule mitgebracht?“, fragte Ace ungläubig weiter und brachte Sanji damit ins Schwitzen.

„Weil dieses Ar...Kamel...es vergessen hat?“

Zwar klang es mehr nach einer Frage, doch schien Ace zu genügen, denn dieser fing an zu grinsen und meinte nur:

„Meine Damen und Herren, sie haben gerade die zensierte Version von Arschloch gehört! Und jap, dass sieht unserem Spinatschädel wieder mal ähnlich!“

Innerlich seufzte Sanji erleichtert aus. Ace schien zwar nett und so zu sein, doch schien er gerade nicht der hellste zu sein. Zu seinem Glück.

„Komm wir chillen auf dem zweiten Hauptdach. Das hier wird zu oft von den Lehrern belagert und das zweite ist zum Glück etwas versteckt...“

Ohne auf Sanjis Antwort zu warten zog er den Blonden mit sich.
 


 

„Also Ace ist also der Bruder von Ruffy, richtig? Obwohl die nicht miteinander verwandt sind, und Shanks ist nicht deren leiblicher Vater. Dann seid ihr ja eigentlich nur Adoptivkinder, aber euer Großvater Grap ist beim FBI und kann sich deshalb nicht um euch kümmern?....", Sanji versuchte schon seit geraumer Zeit irgendwie sich durch das Gewusel von Ruffys daher geworfenen Wortfetzen zu bahnen.

Dieser nickte nur, und verschlang seine kleine Zwischenmahlzeit.

„Sasch isch dosch! Mein Bruder!", dabei leckte er die restlichen Krümel aus der Box bevor er bettelnd Lysopp ansah.

„Nix da! Zieht bei mir nicht mehr Ruffy...", wehrte sich der selbsternannte Lügenbaron.

„Aber ich bin noch im Wachstum...Außerdem habe ich Hunger!"

Auf dem Weg zum Dach haben sie Ruffy und Lysopp aufgegabelt wobei Ace sich kurz wieder verabschiedet hatte um seine `kleine Sünde` zu holen. Was auch immer das sein mochte...
 

Das bunte Treiben abwesend mit ansehend, bemerkte Sanji nicht gleich wie sich Sunnyboy zu ihmngesellte und ihn eine Zigarette anbot. Dankend nahm er die an.

„Sag mal, Sanji...", fing Ace an. „Wie schaut’s bei dir aus?"

Fragend sah der Angesprochene Ace an, der ihm ein grinsen entgegenbrachte. "Na Familie, Freunde, Freundin?"

„Ähm...", den Kopf etwas senkend, suchte der Angesprochene nach den richtigen Worten.

„Nun ja...", dabei blies er den blauen Dunst der Zigarette aus und ließ sich vorsichtig nach hinten fallen. Ein Glück waren sie oben auf dem Schuldach, und die Lehrer waren eh damit beschäftigt die Kids da unten im Zaun zu hatten, obwohl der chaotischste Haufen sich hier oben befand.

JA das konnte er innerhalb der vergangen Stunden behaupten. Noch nie in seinem Leben hat er solch eine Meute an Chaoten angetroffen, geschweige den erlebt.

„Sagen wir so...es ist kompliziert, aber machbar. Normal wie in jeder Familie...", dabei grinste er Ace an, hoffte, dass jener ihm dies abkaufen würde und zufrieden geben würde.

„Und Freundin?", bohrte er weiter nach.

„Da hat er hier sicherlich eine ganz große Auswahl...", ertönte eine bekannte Stimme hinter den anderen.
 

Zorro.
 

Etwas angeschlagen stand er da, hielt Papiere in der Hand und lies sich schwer neben Sanji fallen.
 

Kaum ist dieses Kamel wieder hier, könnte Sanji das Kotzen kriegen. Nicht, dass es ihn interessieren würde wie die Sache zwischen Zorro und Nami ausgegangen ist, nein, er würde gerne wissen warum ausgerechnet Zorro so eine heiße Schnecke abbekommen hat!?

Entnervt ignorierte er diesen grünen Vollidioten.
 

„Ace...ich glaub lernt gleich das Fliegen...", dabei wies Zorro mit dem Daumen an den Gitterzaun, der das Dach umzäunte und darauf hin, dass Ruffy kurz davor stand in die Tiefe zu fallen, weil angeblich irgendwo doch ein Hirschkäfer herum schwirrte und er diesen ja unbedingt jagen musste.

„Sind da unten nicht noch Büsche?", fragte Ace nachdenklich aber ernst gemeint und sah nicht wie Sanji ihn perplex ansah.

„Nein....die sind schon vor zwei Jahren entfernt worden...“ Zorro fuhr sich durchs Haar. Das wusste sogar er und er war sicherlich weniger anwesend gewesen als der alte Neuzugang Ace.

„Nicht gut!!“, bevor auch nur einer etwas sagen konnte fischte Ace nach seinem Bruder. Aber es sah sehr belustigend aussah, da man meinen könnte, dass gleich beide mit den Vögeln durch die Lüfte ziehen würden.
 

„Nun ja, egal...", begann der Mooskopf, und stütze sich auf seine Arme ab.

„Miss Robin möchte, dass du zur Untersuchung ins Krankenzimmer kommst. Soll so eine Seelenklempner Sache sein...“

Sanji sah Zorro überrascht an. Schon wieder ein Krankenzimmer?!

„Keine Panik, Blondchen. Sie weiß bescheid, sonst hätte ich dich hier nie rein bekommen.“

„Schnauze Marimo!", antwortete Sanji genervt, und steckte sich eine neue Zigarette an.

„Danke Prinzeschen!", bevor sich Sanji die in den Mund stecken konnte, wurde sie ihm vom Älteren durch dessen Mund entwendet.
 

Geschockt wurde der Grünhaarige gemustert. Die keimende Wut war nicht zu verleugnen, die innerliche Implosion nicht zu übersehen, denn seine Gesichtsfarbe wechselte so schnell wie die eines Chameleons in ein tiefes Rot. Selbst die Ohren blieben nicht verschont.
 

„Wichser!“"

„Krankenzimmer ~ !“ , Zorro zündete sich die geklaute Zigarette an – die Situation sichtlich genießend- , ehe er fort fuhr; „Also sieh zu, dass du dich vom Acker machst, ohne dass es Lysopp davon Wind kriegt...

Außerdem hab ich den Arsch voll wegen anderer Sachen, und deine Zickerein gehen mir auf die Nerven, die ich nicht habe!"

„Was für Sorgen hast du denn schon? Welche du als nächstes flach legen wirst?!“
 

Zorro, skeptisch innehaltend, hörte nur noch wie sich Schritte entfernten, eine Tür aufgemacht und mit einem Fluchen zugeknallt wurde.
 

„Sag mal Zorro...", begann Ace der Ruffy irgendwie gebändigt kriegen konnte, wobei der Angersprochene mit einer verzogenen Miene aufhorchte.

„Mhm?"

„Sanji...dieser Typ...was ist mit ihm?"

„Was soll mit ihm sein?", kam die Gegenfrage des wahrlich genervten Mitschülers.

„Nun ja...", Ace begann sich eine Neuen Kippe zu drehen. "Der ist nicht ganz ohne oder?"

„?"

„Seid ihr wirklich Freunde?"

Zorro sah Ace immer noch fragend an, ehe seine Gesichtszüge sich wieder verhärteten.

„Es gibt zwei Gründe warum man mit jemanden rumhängt, Ace.", begann Zorro und schloss seine Augen, während er sich nach hinten hin auf seine Unterarme abstützte.

„Entweder man empfindet Sympathie für einander, oder man hat quasi eine Art Nutzbeziehung. Und wenn diese Vorbei ist, geht man getrennte Wege."

Ace starrte seinen Kumpel an, als ob er ihn eine Tracht Prügel verabreicht hätte.

„Aber mal was anderes? Schon einen neuen Rock gefunden...?", fuhr Zorro fort, um das Thema schnellstmöglichst zu wechseln.

„Meinst du hier? Nee, die sind nicht mehr interessant. Mit den meisten war ich schon inner Kiste...", antwortete Ace und starrte in den Himmel.

„Wohl keine mehr einzigartig was?"

Zorro musste schmunzeln. Ace schaffte es wahrlich innerhalb kürzester Zeit sich durch eine Schule zu vögeln. Ob es an seinem Sunnyboy Charme lag, oder ob da ein zwei Bierchen eine Rolle gespielt haben schien unwichtig zu sein. Auf jeden Fall schien dieser Typ ein wahrhaftiges Problem mit seinen Trieben zu haben.

Obwohl...Zorro fühlte von sch selber bei dem Gedanken ertapt...
 

Nun ja irgendein Hobby hat wohl jeder.
 

„Frauen sind solange einzigartig, bis sie mit mir in der Kiste waren, Schätzelein!"

Noch während der Worte knuddelte sich der Playboy an Zorro, welcher vergeblich versuchte sich aus den D. Griff zu befreien, was nur Ruffy anlockte und sogleich mitmachte.
 

„Jungs ich bin nicht schwul! Lasst den Scheiß!"

Wollten ihn eigentlich alle verarschen? Was war nur in der Zeit passiert als er weg war? Ist hier ein UFO gelandet und hat allen ein stärkeres Schwulen-Gen eingepflanzt oder mochten es alle ungemein ihn dermaßen auf die Palme zu bringen, bis er Feuer spukte oder Gefahr drohte Amok zu laufen?

Auf jeden fall wollten ihn hier alle verarschen?!
 


 


 


 


 

„Was führt dich zu mir?“, fragte eine sehr seriöse und vor allen Dingen gut gebaute Schulpsychologin, die ihre Brille richtete, während sie mit überschlagenden Beinen und in einem engen Rockanzug, vor ihrem Patienten saß.

Dieser hatte auf einem bequemen Sofa Platz genommen, war mehr oder weniger bereit etwas von sich zu erzählen, und starrte seid geraumer Zeit auf die angespannte Bluse die unter der enormen Kraft der Brüsten zu leiden hatte. Oder eher gesagt, starrte er auf die Knöpfe die ihr bestes taten um die Prallen Dinger im Zaun zu halten und mit Stoff bedeckten, bevor es zu einer Antwort kam.

„Eine wunderschöne Direktorin und ein hirnverbrannter Gorilla...“
 

Die Frau vor ihm, mit dem Namensschild Dr. Kalifa musste schmunzeln. „Dein Name ist Sanji, richtig?“ Der Schüler nickte, obwohl ihm eine bissige Antwort auf der Zunge lag, doch seine Erziehung hatte ihm gelehrt Frauen gegenüber immer mit Respekt zu begegnen, ob man sie mag oder nicht. Und wenn man den Charakter nicht mochte, mochte man entweder Bug oder Heck.
 

„Wie geht es dir?“, fing die Dame wieder an, aber Sanji antwortete nicht. Was sollte er sagen? Einer Wildfremden seine Story erzählen? Erzählen, dass er es mit zig Männern getrieben hatte, und noch wird, wenn Crocodile nicht bald den Löffel abgeben wird.

Die Minuten voller schweigen vergingen nur langsam, ehe die Dame mit ihrem Stift etwas ungeduldig anfing zu spielen und kurz aufseufzte.

„Hör mal Sanji...“, fing sie mit einer ruhigen stimme an. „Du weißt ja, was du mir erzählst bleibt unter uns. Niemand wird davon erfahren.

Aber wenn du Hilfe willst, musst du auch mir erzählen was dich bedrückt. Oder etwas über dich und deine Familie...“

„Es gibt nichts was wichtig wäre genannt zu werden...“, unterbrach Sanji sie. „Kann ich gehen?“
 

„Die Stunde hat noch ganze 36 Minuten...“

„Und?“

„Und?“, die Psychologin sah Sanji in die Augen, doch dieser blickte weg.

„Lassen sie mich gehen wenn ich ihnen sage, dass alles gut ist?“

Die Dame lächelte freundlich, und nickte, was Sanji dazu verleitete folgendes zu tun.

„So mir geht’s gut, bin in einer neuen Schule und alle sind nett zu mir.“ Damit stand er auf und wollte gerade gehen, als er aufgehalten wurde.

„Wenn es dir so gut geht, warum lässt du mich nicht daran teil haben, Sanji? Dir müsste es doch dann völlig egal sein, wenn ich dich danach frage oder es erfahre...Wenn man Glück hat, teilt man es für gewöhnlich gerne oder lässt andere daran teil haben.“
 

Diese Feststellung traf mehr ins Schwarze als dass sich Sanji es eingestehen wollte.

„Sie kennen doch das Wort ‚Privatsphäre’, oder?

Nun, dann muss ich nicht weiter darauf eingehen...Wenn sie mich entschuldigen würden.“
 

Kaum hatte Sanji die Tür erreicht, holte ihn wieder die Stimme der Frau ein, mit der er eigentlich nichts am Hut haben wollte. Besonders, da sie ihm so bekannt vor kam. Aber im Moment war er eh mehr schreckhaft, als dass es für sein Herz gut sein könnte.

„Bist du dir der Konsequenzen bewusst, wenn du jetzt mein Büro verlässt?“

Ihre Stimme war bestimmend ruhig und wenn sich Sanji umgedreht hätte, hätte er in eine ernstzunehmende Miene geschaut. Hat er aber nicht.

Er hatte jedoch in seinem tun inne gehalten, und konnte das Ticken der Uhr hören, die sich hinter der Dame an der Wand befand, die das einzige war was noch in diesem Raum Geräusche verursachte.
 

Wollte er es wirklich wagen, das trügerische Schöne für seinen Dickkopf aufs Spiel zu setzen und sich somit automatisch in die Hände von Crocodile spielen. Es würde nicht lange dauern, bis dieser nach ihm suchen ließe und auf der Straße wäre er leicht zu finden.

Sicherlich hatte er schon irgendwo irgendwelche Spitzel auf Zorro und ihn angesetzt...

War es das Wert der Dame etwas von sich zu erzählen?
 

Sein Kopf ratterte, ehe er sich umdrehen konnte, schweren Schrittes und Herzens auf dem Sessel platz nahm, während er eine Belächelung erntete.

„So und? Erzähl mir was aus deinem schönem Leben?“
 

Es war eigentlich unvermeidbar gewesen, dass diese paar Wörter einen Hauch von Sarkasmus oder Ironie geprägt wurden, und dennoch konnte man nicht sagen, dass sie die Psychologien über ihn lustig oder gar nicht ernst nehmen würde.
 

Was sollte er ihr erzählen? Dass er einst mal eine Familie hatte? Dabei zusehen musste wie sie vor seinen Augen abgeschlachtet wurden und jetzt die Augen wie ein Irrer aufhalten musste um das kleinste Anzeichen auf einer Gefahr hin deuten zu können?

Che...sicher nicht.
 

Das Ticken der Uhr wurde immer lauter, wie ein Falke visierte er diese an, hoffte dass sich der lange Zeiger schnellstmöglich bewegte, dass die Sekunden sich nicht wie Minuten, die Minuten wie Stunden und die Stunden wie Tage verhielten.
 

Da verging der Unterricht bei den langweiligsten Fächern schneller als in diesem Raum mit dieser Frau.

Auch wenn sie Bildschön war, und ihm unbeschreiblich bekannt vorkam, konnte er nichts aus sich heraus kriegen.

Wie gesagt, wenn er den Raum verließe, würde er auf der Straße landen, aber wenn er drin bleibt hätte er ein Dach über dem Kopf.

Ob er was sagen müsste oder nicht stand nicht in dem Deal drin.

Der Zeiger bewegte sich kaum merklich, kaum merklich wurde Sanji immer nervöser, versuchte die Stille zu ertragen, die ihn immer weiter in Gedanken versinken ließ.
 

„Es...es ist schön.“, war das einzige was Sanji nach geschlagenen 30 Minuten hervorbrachte, und mit einem Nicken der Dame die Erlaubnis bekam das Haus zu verlassen.

„Tja...war wohl ein Anfang, nicht Sanji?“

Ein verschmitztes Lächeln stahl sich über ihren Erdbeermund, während sie ihren Stift und Block auf den Schreibtisch ablegte und nach draußen in die warme Sonne schaute.

Unverhofft kommt oft

Kapitel 22: Unverhofft kommt oft
 

Eigentlich war es hier bei Zorro nicht schlecht, wäre da nicht das schlechte Gewissen und die Sorge, dass Zorro etwas für die Schönheit empfinden könnte.

Zum Glück war die nachdenkende Person unter der Dusche. Sich von den Sorgen rein waschen, wie man so schön zu sagen pflegt.

Aber es brachte rein gar nichts. Baden sollte eigentlich Körper und Seele reinigen, aber warum kamen Sanji, dann so trübe Gedanken?

Er verstand es nicht. Vielleicht sollte er Zorro die Sache mit dem Brief sagen, denn schlimmer als es jetzt schon war, konnte es nicht werden.

Wäre Zorro in der Lage ihn einfach so vor die Tür zu setzten? Vielleicht, denn dieser Junge schien echt unberechenbar zu sein.

Aber warum ließ er Sanji überhaupt hier bleiben? Hatte er etwa Mitleid mit ihm?

Wenn ja, dann wäre Sanji doch lieber bei Crocodile, denn dort würde er kein erniedrigendes Mitleid erfahren müssen.

Oder versuchte sich Zorro für später einen Vorteil zu verschaffen, um etwas bei Sanji gut zu haben?

Das machte alles irgendwie keinen Sinn oder ließ sich in irgendeiner Weise zusammen knüpfen.
 

Eine männliche Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, und bevor er antworten konnte, öffnete sich die Tür einen dünnen Spalt.

„Blondi! Ich bin weg. Gegen Abend sollte ich spätestens wieder da sein...“, hörte er Zorro sagen.

Der Duschhahn wurde ausgedreht, als sich die Tür wieder verschloss, und er hörte wie jemand die Wohnung verließ.

Vielleicht war es besser jetzt zu gehen und nie wieder zu kommen.

Wohin er wohl gehen würde?

Nachdenklich stieg Sanji aus der Badewannendusche aus, griff nach einem rauen Handtuch, fing an sich abzutrocknen, entfernte danach die Plastiktüte von seiner Hand und betrachtete sich im Spiegel.

Dünner war er geworden, wenn nicht schon fast mager, aber nicht nur das. Sein Spiegelbild widerte ihn nur noch an, schlimmer als in Gustavos Anwesen. Und doch wollte er hier nicht weg.

Seinen Blick von sich selber abwendend, schlüpfte er in Sachen, die Zorro ihm zur Verfügung gestellt hatte, da sie dem Mooskopf viel zu klein und kurz waren.

Aber Sanji waren sie definitiv zu groß. Den Kapuzenpulli überzeihend schlenderte er durch die wieder völlig vom Chaos beherrschte Wohnung.

Wie schaffte es ein verblödetes... Kamel die Wohnung innerhalb von einer halben Stunde ins Chaos zu stürzen?!
 

Wo er wohl hingegangen ist? Zu dieser Schönheit vielleicht...

Schon allein dieser Gedanke ließ in Sanji einen Schmerz aufleuchten, den er nicht wirklich wahrhaben wollte.

Was war nur los mit ihm?

Warum konnte er den Gedanken nicht ertragen, dass Zorro sich mit jemand anderem trifft?

Wütend fing er an die Wohnung aufzuräumen.

Diese Person wird ihm nicht zum Ballast, nein bei der kann er sich mal verwöhnen lassen, sein jetzt schon nicht all zu kleines Ego aufpumpen lassen, wenn nicht sogar mit ihr die Zukunft planen!?

Dass Sanji solche Gedanken im Kopf herum sausten, konnte er nicht mehr kontrollieren. Was aber, wenn diese Schönheit was dagegen hat, dass er bei ihrem Freund wohnt? Was, wenn sie über die Sache mit Sanji bescheid wusste? Würde sie ihn tolerieren oder doch am liebsten zum Teufel jagen?

Letzteres erschien ihn logischer im Falle wenn.
 

Ob er sich eine Arbeit suchen sollte?

Wäre vielleicht nicht schlecht, denn ganz auf Kosten Zorros zu leben, war nicht fair. Außerdem würde es Sanji mit Sicherheit von all dem ablenken. Die Müllsäcke nach unten bringend, hielt er kurz inne, als er die letzten Treppenstufen tätigte.

Hier haben sie die ersten Worte miteinander gewechselt. Nein, hier hat der ganze Albtraum für Zorro begonnen. Und es war seine Schuld.

Den Müll endlich beseitigt habend, stieg er die Treppen hinauf und merkte erst jetzt in was für einer Bruchbude Zorro eigentlich hauste. Zwar beinhaltete sie das nötigste, aber dennoch. Es war unangenehm schwül, die Dielen knarrten unter jedem Schritt, den man tat, und eine Klimaanlage hatten sie auch nicht.

Wenn es weiterhin so warm sein würde, würde Sanji eingehen. Also hier drin würde es mit Sicherheit so warm werden, wie in einem Ofen.

Obwohl er den Sommer liebte. Besser als die Eiseskälte im Winter. Wie kalt es hier wohl dann werden würde? Schon allein bei dem Gedanken überkam ihn ein Frösteln.

Kurz die Hände über die Oberarme rubbelnd, lenkte er seine Gedanken wieder auf das wesentliche.

Das Chaos.
 

Die Schmutzwäsche in die Waschmaschine packend merkte er, wie eine schleichende Müdigkeit sich in seinen Knochen hoch fraß und ließ ihn sich kurz abstützen.

Nicht mal aufräumen konnte er richtig...aber dennoch zwang sich Snaji weiter an die Afrbeit.
 

Die Wohnung war schnell vom Chaos befreit, auf dem kleinen Herd kochte ein Eintopf während Sanji gelangweilt auf der Couch, mit einer Zigarette im Mund, saß und seine Hausaufgaben machte. Wie lange er nicht in der Schule gewesen war, hätte ihn eigentlich in Rückstand versetzten müssen, doch es fiel ihm nicht all zu schwer Japanisch oder Englisch zu machen.

Aber bei Mathe hatte er gewaltige Probleme. Diese Aufgaben wollten einfach nicht, wie er wollte.
 

Das Buch zur Seite legend stand er auf um den Eintopf vom Herd zu nehmen. Diese blöden Hausaufgaben plagten sein Gewissen, wo andere Sorgen auch schon ihre Kreise zogen, und so setzte er sich wieder auf die Couch, versuchend diese störrischen Aufgaben in Mathe zu lösen.
 

Müde und erschöpft öffnete ein Grünhaariger seine Wohnungstür in der Hoffnung, dass Blondi sich nicht aus dem Staub gemacht hat.

Denn ohne ihn hätte all dies keinen Sinn mehr...

Die Schuhe grob in die Ecke werfend, trat er humpelnd ein und freute sich nur noch auf sein gemütliches Bett. Der Tag war der reinste Horror gewesen und einen wirklichen Erfolg hatte er nicht landen können, aber es war wieder ein Fünkchen Hoffnung zu sehen.

Doch bevor er sich unter die Dusche stellen würde, brauchte seine Kehle etwas zu trinken. Am besten Sake oder Bier, aber ein Wasser tat’s auch, als er den mageren Kühlschrank sah, ehe er sich von diesem abwandte und auf den gedeckten Tisch samt Eintopf starrte.

Es war ziemlich spät geworden und er selber war hundemüde, aber sein Blick wanderte durch seine kleine Wohnung und blieb an der auf der Couch schlafenden Person hängen.
 


 

Ein nervtötendes Geräusch riss Sanji aus seinem gemütlichen Schlaf und er drehte sich murrend auf die andere Seite. Das hatte er definitiv nicht vermisst! Und so vergrub er sein Näschen in etwas, was sich auf den ersten Blick weich und dann hart anfühlte.

Perplex öffnete er die Augen und fand sich im Zimmer seines Kameraden wieder, welcher noch selenruhig im Reich der Träume war und schlafend so unbekümmert aussah, wie Sanji ihn noch nie gesehen hatte.

Verdammt, Mathe hat er noch nicht zu Ende gemacht?! Scheiße, das würde er nie rechtzeitig vor der Schule schaffen!

Seine Hand fiel auf den störenden Wecker, ehe er sah, dass sie beide völlig verschlafen hatten und Zorro somit aus dem Reich der Schlafenden riss, indem er laut aufbrüllte.
 

„Mensch Blon-“, doch Zorro wurde vom hysterischen Blonden so zu getextet, dass er nicht mal in der Lage war zu antworten, ehe er sah, dass sie beide zu spät kommen würden, wenn sie sich nicht beeilen würden. „Verdammter Mist!“, fluchend sausten beide ins Badezimmer - was bei Zorro etwas fragwürdig aussah – kämpften sowohl um die Dusche als auch um den Spiegel, machten sich aber in Rekordzeit fertig und verließen die Wohnung in einem für den Grünen mit Krücke schnellst möglichen Tempo.
 


 

Zur selben Zeit saßen Ruffy und Ace am Frühstückstisch, hörten Radio, welches nur dasselbe wie die Zeitung wiedergab. Ruffy wieder empört darüber, dass es nur Cornflakes zum Frühstück gab, stocherte nur so in seiner Schüssel rum, während Ace versuchte seine Hausaufgaben noch schnell zu machen, ohne dass Shanks es mitbekam. Dieser hatte sich hinter einem Wall von Zeitung versteckt und leichter Zigarettenqualm bahnte sich einen Weg nach oben zur Decke.

„Shanks?“

„Was?", kam es leicht gereizt von dem Einarmigen wieder, dabei nicht einmal die Mauer von Zeitung absenkend.

„Shanks?"

„Shanks?"

„Shanks?"

„Shanks?“

„Shanks?“

„WAS?!"

„Darf ich dich was fragen?"

„NEIN?!"

„Aber ich muss dich was fragen..."

„Chance verpasst!"

„Bitte..."

„Argh...was denn?"

„Darf ich heute die Schule schwänzen??"

Mit großen Welpenaugen wurde jener Ziehvater begutachtete, beziehungsweise bestochen und sah hinüber zu seinem Sohn, der hin und her rutschend auf seinem Stuhl saß.

„Ich will spielen... mit Zorro...", kam es jämmerlich klagend von Ruffy, der seine Schüssel hin und her schob.

Stille.

Wie oft Ruffy diesen Satz in den letzten Stunden nur gesagt hatte, ganz zu schweigen davon, dass dieser kleine Bengel wahrlich behauptete, dass ein gewisser Marimo wieder da sei, trieb Shanks an den Rande des Wahnsinns.

Wie oft hatte Ruffy morgens am Fenster gesessen, darauf hoffend, dass sein bester Freund ihn abholen würde...

Und das müsste schon was heißen, denn er –Sahnks- selber war nicht halb so vernünftig, wie er sich manchmal gab. Es glich eigentlich einem Wunder, dass er diese zwei Blagen bei sich aufnehmen konnte.

Garp sei dank!

Doch dann klingelte es an der Tür und Shanks stand auf, mit der Zeitung in der Hand. Langsam lief er an Ruffy und Ace vorbei, hielt inne.
 

Bevor Ace noch den Gedanken in Erwägung ziehen konnte, dass Shanks so was wirklich tun würde, bekam er mit Schmackes eines mit der Zeitung über gebraten.

„ACE!? WAS ZUM BARZILIONSTEN MAL MUSS ICH NOCH MACHEN, DAMIT DU DEINE HAUSAUFGABEN NICHT BEIM FRÜHSTUCK MACHST!? HAT DIR NICHT EINE EHRENRUNDE GEREICHT?!... NEIN ICH WILL KEINE ANTWORT!?"
 

Draußen vor einer Tür stand Sanji mit Zorro und musste irgendwelches Schreien vernehmen.

Wo waren sie nur gelandet?

Im Irrenhaus?

Gut möglich...
 

„Sicher, dass wir hier richtig sind, Mooskopf?", fragte Sanji nach und wollte die Antwort eigentlich nicht wissen. Aber seine Frage wurde durch eine aufgerissene Tür beantwortet, wo ihnen ein entsetztes Augenpaar anblickte.

Rote Haare, ein Arm, Narben über ein Auge, Zigarette im Mund. So stand ein etwas aufgebrachter Mann mittleren Alters vor deren Nase und schien über den Besuch wenig erfreut zu sein.
 

„WAS DENN NOCH!?? WIR KAUFEN NICHTS!?", mit diesen Worten knallte Shanks die Tür zu und ließ die Gäste etwas verdattert draußen stehen.
 

Shanks knallte aufgebracht die Tür, hoffte nur noch seine Nerven, die durch eine Drei - Monats - Folter gegangen sind, -Ruffys Verdienste...- irgendwie zu beruhigen, ehe er realisierte, wer da draußen vor der Tür stand.
 


 


 

Grüne Haare

+ Groß

+ Braun gebrannt

+ Grimmige Miene

+ Verschlafen

= Zorro!
 

Abrupt riss der nervlich Gefolterte die Tür wieder auf. Entsetzt, schockiert und erleichtert starrte er das schief grinsender Gesicht an, welches ihn mit einem normalen „Hi!" guten Morgen wünschte. Der Blonde neben ihm sah irgendwie wie ein kleiner Frauenschwarm aus, der jedoch eine gewisse weibliche Ausstrahlung hatte, die sowohl Mann als auch Frau anziehen müsste.
 

Sanji sah nur noch, wie die Kippe aus dem Mund des Mannes fiel, die Kinnlade auf dem Boden aufschlug und diesem jegliche Gesichtszüge entgleisten.
 

„Einmal Ruffy zum mitnehmen bitte!", kam es laut von Zorro, sodass es jeder im Haus hören musste und ehe er von einem schwarzen wild gewordenem Meerschweinchen erwischt und zu Boden gerissen wurde.
 

„ZORRO!!!!!!!"

Dieser ließ nicht mehr von seinem Freund ab, klammerte sich feste an ihn, als ob dieser gleich wieder davon brausen würde. Shanks, der die Welt nicht mehr verstand, hatte Gesellschaft von Ace bekommen, auf dessen Schädel sich eine große, beachtliche Beule abzeichnete.

Ja, so kannte man diesen Haufen von Chaoten.
 

„Geh' doch zur Schule, Shanks!" Mit diesen Worten sauste der Kleine an ihm vorbei und hatte im Nu seine Sachen gepackt. Ace grinste nur, schnappte auch seine Sachen und legte einen Arm um Zorro.

„Meine Rettung!“

Zorro sah Ace nur schief an, ehe er wirklich verstand, was der Knallkopf von ihm wollte.

„Zeig gleich mal Mathe...“
 

Kaum war Ruffy wieder da, liefen sie auch schon los und daheim bleib Shanks mit offener Kinnlade und einem großen Schock. Es dauerte noch eine Weile und ein paar Wodkaflaschen bis dieser überhaupt wusste, was passiert war und wer da vor ihm gestanden hat.
 

„Sir, wir haben Sichtkontakt zum Zielobjekt...“, sprach ein unauffälliger Mann, versteckt in einem verdunkelten Wagen vor der Schule, in sein Mirko und genehmigte sich einen Schluck Dosenkaffee.

„Er geht gerade mit drei weiteren Personen in die High School. Sollen wir ihn nach der Schule abfangen?“

„Nein“, kam der Befehl.

„Aber er scheint noch geschwächt zu sein... Wäre das nicht die optimale Gelegenheit?“

„Nein, das wäre noch zu früh. Weiter beobachten!“

„Aye Sir!“

Damit war das Gespräch für den Boss beendet, welcher in seinem Büro saß. „Sir“, einer seiner Butler war zu ihm ins Zimmer gekommen, servierte ihm seinen Kaffee und gab ihm einige wichtige Dokumente.

„Verschwinde!“, war das einzige, was aus dem Mund des Bosses kam, ehe er sich den Dokumenten widmete.

Die Einnahmen stiegen, doch kamen immer noch Anfragen für diesen Sekujai Bengel, was ihn daran hinderte, noch mehr Geld zu kassieren.

Diese Tatsache machte ihn so wütend, dass er am liebsten jetzt diesen Bengel zu sich bringen lassen würde, aber das würde nur halb so viel Spaß machen, als wenn er mitspielen würde.

Mensch, dieser Grünschnabel musste noch so viel lernen, besonders wenn es darum ging, wann man besser aufgeben sollte und wann nicht.

Ihm war es recht. Das würde nur seinen all so tristen Alltag etwas versüßen.

Wie gesagt nur etwas...
 


 

Ein groß gewachsener Mann schleppte einige Kisten an Getränken in seine alte und dennoch gemütlich umgebaute Sporthalle. In die Halle, wo er seinen Kids das MMA Fighting beibrachte und sie trainierte.

Bei dem immer wärmer werdenden Wetter spürte man, dass der Sommer jetzt erst so richtig angefangen hatte, und das bedeutete, dass die Halle vergleichbar mit einem Ofen sein wird.

Und das Gejammer wird dann erst richtig groß sein.

Aber irgendwie konnte er nur noch lächeln.

Er kannte den Grund.

Sein vielversprechendster Schüler war nun endlich wieder da. Lebend.

Oft hatte er sich die Regel gemacht, sich nicht in die Angelegenheiten seiner Schüler einzumischen, aber irgendwie klappte das bei Zorro nicht so ganz.

Solange er ihn nicht bevorzugte, konnte niemand ihm einen Vorwurf machen.

Mit einem Handtuch sich den Schweiß von der Stirn abwischend, ging er wieder nach draußen um die nächsten Kästen Wasser und Toilettenpapier in die Halle zu tragen.
 

„Hat man dafür nicht Personal?“, fragte eine Männerstimme, als Kid gerade die letzten drei Kisten hochhob und verwundert über die Schulter schaute. Wenn dass wieder so ein Schriftsteller oder Journalist war, dann würde er ihn zum Teufel jagen.

Als Zorro seine Neiderlage hatte, wurde er nur noch so von diesen Humanoiden belagert, was ihm fragwürdig vorkam, denn bis dahin hatte niemand gewusst, wer er einst gewesen war oder hätte sein können.

Der gefallene Champ trainiert einen Schwächling oder so was in der Art hätte sicher in der Zeitung gestanden, wenn er den Interviews zugestimmt hätte, aber er genoss sein eigentlich ruhiges Leben.

Mehr oder weniger.
 

„Das hält einen Fit...“, antworte er und blickte einen unauffällig gekleideten älteren Mann an. Das einzige auffällige war ein modischer Hut und eine Sonnenbrille.

„Wie sie sehen, bin ich gerade beschäftigt.“ Mit diesen Worten verschwand er in die Halle, gefolgt vom Fremden.

Als er die Kisten abgestellt hatte, gönnte er sich eine kalte Flasche Wasser, den Fremden begutachtend, welcher sich die Halle anschaute.

„Nicht schlecht, diese Halle...“, kam es eher trocken vom Fremden.

„Was kann ich für sie tun?“, fragte Kid schließlich. So schnell würde er diese neugierige Nase wohl nicht los werden, und eine kleine Pause kam ihn grad recht. Der Fremde wandte sich dem Trainer zu. Ein Journalist war dieser Mann nicht, nein, dass konnte Kid riechen, aber dennoch war ihm dieser Mann nicht ganz geheuer.

Angezogen in schlichter Kleidung, bei der man beim genauerem Hinsehen erkennen konnte, dass es sich um wahrlich teure Markenkleidung handeln musste, ließen Kid jenen etwas skeptisch mustern.

„Es geht um einen ihrer Schüler...“

Damit hatte er Kid geködert.
 


 


 


 

Das Wetter wurde immer schwüler und das Denken fiel vielen immer schwerer, besonders in der Mathestunde, die gleich beginnen würde. Sanji hatte einen Platz ganz hinten zugewiesen bekommen, direkt zwischen dem Vollzeitchaoten Ace und dem dauerschlafenden Zorro.

Irgendwie musste er noch Mathe fertig kriegen, bevor die Mathestunde anfing, doch die ‚Unterhaltung’ mit dem grünhaarigen Neandertaler - die eigentlich zu nichts führte, da es nur darum ging, wer das letzte Wort hatte – schien in jenem Moment mehr Priorität zu haben als alles andere auf der Welt.

Ace - der Auslöser dieser ‚Unterhaltung’ - hatte sich unauffällig an seinem Platz gesetzt, war unglaublich auffällig ruhig, was man von den beiden Streithähnen nicht behaupten konnte, und schien fleißig etwas zu schreiben.

Selbst die wenigen Mädchen in der Klasse staunten nicht schlecht, als sich die beiden Streithähne in den Haaren hatten und Sanji doch recht Angst einflößend sein konnte.

Aber sie mussten schmunzeln, als sich die beiden immer näher kamen, sich gegenseitig an den Kragen packten und nur noch wenige Zentimetern sie trennten.

Als sie merkten wie nahe sie sich gekommen waren, wichen sie wieder auseinander, aber den Beschuss auf den anderen nicht unterlassend. Nein, der Streit wurde noch sinnloser.
 

„So seh’ ich Zorro zum ersten Mal...“, flüsterte Lysopp zu Ruffy, die das ganze Geschehen von der Klassentür aus beobachten. Eigentlich wollten sie zu den drein, da Ace neuerdings bei Zorro und Sanji im Mathekurs war, und mit ihnen die 15 Minuten Pause verbringen.

Ruffy nickte nur.

„Stimmt...“, kam es von einem Mädchen was sich zu ihnen gesellt hatte. Sie hatte kurze grüne Haare und ein irre süßes Lächeln.

„Der macht mir meistens nur Angst, da er immer so grimmig und finster schaut, aber jetzt guckt er etwas weniger böse. Aber Angst machen tut er mir trotzdem...“

„Hi Caimie!“, begrüßten die beiden Jüngeren das leicht naive Mädchen. Sie ging mit ihnen in dieselbe Klasse, doch mied meistens den Umgang mit Ruffy, da dieser mit dem „Bösegucker“ abhing.

„Ich sollte euch holen kommen, damit ihr nicht schon wieder zu spät zum Unterricht kommt.“, erklärte sie sich, worauf hin Lysopp und Ruffy eher widerwillig sich von der Stelle bewegten, da das Schauspiel gerade erst anfing. Wenn sich die beiden Streithähne nicht jede Sekunde an die Gurgel springen würden, würden deren Köpfe platzen.
 

Doch die wunderbare Klingel ließ beide inne halten, Sanji realisieren, dass er die eigentlich verplante Zeit für Mathe mit Streiten verbracht hatte und Zorro merkte, dass sein Matheheft immer noch fehlte.

„Toll, wegen dir habe ich Mathe nicht machen können!“, schmollte Sanji und warf seinem nervenden Nachbarn einen scharfen Blick zu.

„Che... nur weil du nix kannst außer flirten, beschuldige andere nicht für deine geringen Fähigkeiten...“
 

Sanji grub sein Heft aus seiner Schultasche. Das wird der Marimo ihm noch büßen. Erst ihn als Schwächling bezeichnen, dann in sein neues Geschichtsbuch reinkritzeln, da jener sein eigenes vergessen hatte, und jetzt auch noch das. Das schreit förmlich nach Rache.

„Ace! Wirf mein Hef-“, brüllte Sanjis Sitznachbar ziemlich angefressen, doch bevor dieser auch nur etwas sagen konnte wurde die Tür vom Lehrer geöffnet, welcher kurz darauf von einem schwarzen Heft getroffen wurde, was dazu führte, dass dessen Brille einen kostenlosen Rundflug machte.

Auf einmal wurde es ganz still, besonders wurde der eben Gerufene ganz still, und würde am liebsten unter seinem Tisch kriechen.

„Ace!“, zischte Zorro flüsternd zu jenem hinüber. „Ich sitze neben dir!?!“

Ace schaute auf seinen Tisch, dann seinen Kumpanen an, und grinste schief. „Sorry Bro...“

„Mister Lorenor!“, sofort zuckten alle in der letzten Reihe zusammen.

Der Lehrer, mahnend das Heft des eben genannten Schülers in der Hand haltend, schien weniger darüber erfreut auf solch eine Art begrüßt worden zu sein.

„Mister Lorenor, sind sie anwesend, oder darin vertieft sich noch mehr Ärger einzuhandeln?!“, dies reichte Zorro um aufzustehen, versuchend die Sache so zu erklären, dass weder Ace noch er selber Ärger bekommen würden. Doch dem Anschein nach war alles vergebens.

„Und wenn es der Weihnachtsmann war, ändert es nichts daran, dass ich ihr Heft hier halte und sie für ihre Sachen die Verantwortung tragen müssen.

Vor die Tür!

Der Rest: Ruhe!“
 

Sanji konnte sich das Grinsen kaum verkneifen, musste achten, dass es der Lehrer nicht sah, als Zorro nach draußen vor die Tür ging, und schaute ihn nur noch schadenfroh hinterher.

Ja, Schadenfreude war die größte Freude.

Das stimmte tatsächlich!
 

Doch es änderte nichts an der Tatsache, dass er immer noch keine Hausaufgaben hatte und zu Ace hinüber linste, der gerade noch versuchte unbemerkt irgendwo noch ein paar Fehler einzubauen.

Im Falle eines Falles, dass er an die Tafel musste oder so.

Denn er war anscheinend dementsprechend ‚gut’ in der Schule.

„Guten Morgen Schüler!“, begann der Lehrer minder erfreut oder gut gelaunt, ehe er seine Tasche laut auf seinem Pult platzierte und musternd in die Klasse schaute.

Heute Verstand Mr. Beckman wohl wenig Spaß, denn gestern wurde fast die ganze Stunde nur gelacht.

„Hefte auf!“

Der Lehrer begann die Hausaufgaben zu kontrollieren und kam Sanji immer näher.

Er musste sein Heft öffnen, wenn nicht jetzt dann gleich, spätestens wenn Beckman bei ihm stehen würde.

Kurz rüber zu Ace schauend, der einen erleichterten Gesichtsausdruck hatte, merkte er, dass es besser wäre das Heft zu öffnen und Beckman zu erklären, dass er die Aufgaben einfach nicht verstanden hatte.

Jetzt war er bei Ace, und Sanji hatte immer noch nicht sein Heft geöffnet, was er aber in jenem Moment tat. Beckman musterte inzwischen Ace Hyroglyphen und hakte die ab. Hauptsache dieser Bengel hatte etwas da stehen. Ob es richtig war oder nicht, interessierte Beckman schon lange nicht mehr. Er war froh, dass Ace nicht auf die Idee kam während des Unterrichts irgendetwas abzufackeln oder sonst der gleichen.
 

Der Blonde stutze.

Sein Heft.

Die Hausaufgaben.

Alles war gemacht und jeder Rechenweg erschien plausibel und korrekt. Wenn man diese Wege so betrachtete, könnte man meinen, Mathe sei leicht.

Che... Mathe und leicht...

Bestimmt nicht diese beschissenen e-Funktionen.

Wie...
 

Er war doch gestern Abend auf dem Sofa eingeschlafen, während er seine Hausaufgaben gemacht hatte, dabei beinahe das Buch gepflegt aus dem Fenster geworfen hätte, da er schon bei der ersten Aufgabe zum x-ten Mal scheiterte.

Indirekt hatte er eigentlich gehofft, dass Zorro nicht all zu spät nach Hause kommen würde und sie gemeinsam essen könnten.

Und heute morgen ist er im weichem Bett neben Zorro aufgewacht.

Scheiße fühlte er sich gerade mies. Richtig mies. Hatte dieser Trottel wohl doch was in der Birne.
 

„So, ich hoffe du konntest uns gestern etwas folgen Mr. Sekujai!“

Beckmans Stimme riss Sanji aus seinen Gedanken, betrachtete die gemachten Aufgaben und musste schmunzeln.

„E...es ging, Mr. Beckman.“, Sanji nahm sein Heft entgegen, während Beckman nach vorne ging und mit seinem Unterricht fortfuhr. Zorros Heft war immer noch in Besitz von Beckman und wurde jenem erst gegen Ende der Stunde wieder gegeben, samt einem bissigen Kommentar von Seitens seines Lehrers.

Doch davor konnte Sanji sich kaum auf den Unterricht konzentrieren, ertappte sich immer wieder dabei, wie seine Gedanken zu jenem abdrifteten und dass seine Schuldgefühle immer größer wurden.
 


 

Endlich war die Schule vorbei, die Taschen voller Hausaufgaben und die zwei jungen Menschen machten sich gerade auf dem um Weg nach Hause zu gehen.

Mehr oder weniger.

Der eine wollte unbedingt etwas loswerden, doch konnte nichts mehr sagen, seid die Mathestunde ihr Ende gefunden hatte, und der andere würde sicherlich nicht freiwillig heute noch großartig Kommunikation tätigen.

Als sie das Schultor erreichten, fing Zorro an in eine andere Richtung zu humpeln, nachdem er Sanji ohne Kommentar den Wohnungsschlüssel in die Hand gedrückt hatte.

„Äh...Zor-“

„Komm später nach!“, mit diesen Worten verschwand Zorro langsam aus Sanjis Sichtfeld, welcher nicht ganz verstand, was der Grüne damit meinte.

Würde er wieder zu ihr gehen? Ob er überhaupt zu ihr ging, war dann die nächste....

Er musste etwas tun, denn Geld wächst nicht an Bäumen, und woher Zorro das Geld hatte um seine Wohnung zu finanzieren, blieb auch noch offen.

Definitiv musste Sanji sich einen Job suchen, in dem man gut verdiente und nicht für einen Hungerlohn ausgebeutet wurde.

Dank Crocodile war es Sanji unmöglich, unbemerkt auf seine Konten zurück zu greifen. Also musste das Geld durch Arbeit her.

„Danke...“, auch wenn Zorro es nicht hören konnte, sagte es Sanji leise vor sich hin.
 

„Hey! SANJI!“, eine ihm zu bekannte, wenn auch nervende Stimme ertönte, riss ihn aus den Gedanken und schon landete ein Arm um seine Schulter.

Hey! SANJI!“, eine ihm zu bekannte, wenn auch nervende, Stimme ertönte, riss ihn aus den Gedanken und schon landete ein Arm um seine Schulter.

„Na...Wie sieht’s aus? Lust auf ein Imbiss? Gestern bist du erst mega spät aus dem Knast raus gekommen, da konnten wir nichts mehr unternehmen...“, begann Ruffy mit einem breiten Lächeln bis zu den Ohren, und sah Sanji erwartungsvoll an.

„Wo ist Zorro?“, riss es Sanji aus den Gedanken. Ja, genau... Wo war Zorro nun?

„Woher soll ich das wissen?“, fragte Sanji zurück, wusste nicht wirklich was er antworten sollte. War Zorro wieder zur Schönheit gegangen? Wenn ja, dann...
 

Dann würde es wieder Sanji unergründliche Kopfpiraten verschaffen, ihn unergründlich ein mulmiges Gefühl im Magen verschaffen, ihn den auch so schon kaum vorhandenen Hunger gänzlich vertreiben. Unmerklich biss er sich auf die Unterlippe, hoffend, dass all seine Befürchtungen nicht der Wahrheit entsprechen würden.
 

„Na dann...“ Ace Stimme unterbrach die etwas merkwürdige Stimme, die bald von Ruffy Genörgel wo denn sein großer denn Freund bleibe, abgelöst wurde. Aber Ace...

Seid gestern war der irgendwie etwas anders.

Ace stand nur da und musterte ihn. Seid gestern war der irgendwie etwas anders. Aber wie sollte er sonst sein? Er kannte Sanji ja nicht einmal und es wäre gut möglich, dass er es nicht mochte, dass sein kleiner Bruder sich schon so gut mit Sanji verstand.
 

Und stimmt, nachdem Sanji endlich aus diesem scheiß Gespräch kam, waren alle schon weg – sogar Zorro – und nun ja irgendwie hatte er es dennoch zu dem Grünkopf nach Haus geschafft. Irgendwie war ihm die Einsamkeit auch angenehmer, aber so sicher hatte er sich auch nicht gefüllt. Vielleicht wurde Sanji paranoid oder verlor langsam den Verstand...
 

Nun denn, Ruffy wartete auf eine Antwort und Sanji musste sich da irgendwie elegant heraus winden, denn Zorro wollte definitiv nicht, dass die anderen von deren Zusammenleben wissen. Das würde nur Unmengen von Fragen aufwerfen und Zorro war da eher redefaul. Was Sanji anging... er war froh wenigstens etwas von sich geben zu können.
 

„-ji? Sanji? Hörst du mir zu?“, fragte der kleinere mit großen Augen, worauf Sanji nur nickte und unwissend dem zustimmte, was Ruffy von sich gab. Zu sehr war der Blonde mit seinen Gedanken beschäftigt um zu bemerken, wie Lysopp ihnen Gesellschaft leistete, wie Ruffy ihn mit sich zog – wohin auch immer – und wie sie durch die halbe Stadt marschierten. Und dennoch überkam ihn das Gefühl wieder nicht allein mit den anderen zu sein.
 

„Und was willst du, Buby?“ Eine gelangweilte Kaugummikauende Kellnerin, mit recht üppigen Dekollete - verpackt in einer recht enganliegenden hellblauen Rockuniform – ihr Gesicht umrandet von pinken langen Haar, sowie verziert mit einem gelben Piercing unterm rechten Auge, tippte gelangweilt mit ihrem Kulli auf ihrem Bestellblock rum. Zur Krönung trug sie eine kleines typisches Hütchen, was sie sich mehr oder weniger freiwillig auf den Kopf gesetzt hatte.

Das nervende Geräusch half Sanji auch nicht sich zu entscheiden was er nehmen sollte. Oder ob er überhaupt was nehmen sollte, da er kein Geld bei sich hatte. Da er der ganzen Truppe nicht ansatzweise zugehört hatte, sondern eher seinen Gedanken nach hing, hatte er keine Ahnung wo es hing ging, oder was diese Kindsköpfe vor hatten. So saß er nun in einem kleinen Dinner – zu seinem Leiden in der Nähe von Zorros Wohnung – und lauschte den Gesprächen der anderen abwesend.

„Also Gedanken lesen kann ich nicht Schätzelein...“, kommentierte die Bedienung, auf dessen Namensschild „Bonney“ stand.

Der Angesprochene blickte in ihr ziemlich genervtes Gesicht. Anscheinend machte sie den Job nicht gerade gerne, aber sicherlich brachte der genug Kohle um diesen zu behalten.
 

„Nichts, danke...“ abwinkend wandte er sich wieder den Blicken er anderen zu, noch hörend wie die Kellnerin leicht zähneknirschend von dannen ging und ein „Dafür hab ich also gewartet...“ murmelte.

Seine Antwort mit einem Schulterzucken kommentierend, gaben sich die anderen damit zufrieden und verfielen wieder ihren Wochenendsplänen, die sich mehr als fragwürdig anhörten, jedoch auch nicht zu bescheuert klangen um abgelehnt zu werden.
 

Aber Sanjis Blicke galten der etwas tristen und dennoch in der Sonne glänzenden Passage. Erhaschten Menschen die wie Ameisen ihren Zielen treu blieben, beschäftigt durch die Gegend schwirrten, oder aber Eltern mit ihren Kindern in ganz normalen Alltagssituationen. Kinder die von ihren Vätern oder Müttern getröstet wurden, oder aber ihre Eltern in den Wahnsinn trieben.

Wie lange hatte er so etwas nicht mehr gesehen? So ganz ohne unangenehme Leibwächter, so ganz ohne Freier, so ganz ohne Sir Crocodile.

Doch seine Augen fingen etwas.

Etwas womit er gar nicht gerechnet hatte.

Etwas was sich mit einem mal in seinen Augen fest brannte....

Das...
 

„Also, Samstags Schaf??“, fasste Ruffy unter lautem Schmatzen zusammen, ehe er sich wieder dem Schokoeisbecher XXL widmete.

„Sagt jemand Zorro bescheid?“, fragte Lysopp nach und blickte ihren stummen nachdenklichen blonden Schulkameraden an.

„Sanji?“
 

Dieser nickte nur Abwesend, stand abrupt auf, und rannte aus dem Laden, vorbei an der nicht so netten Bedienung, bei der er sich flüchtig entschuldigte. Hinaus auf die Straße, zwischen den ahnungslosen Passanten hindurch.

Hinterher.

Schnell hinterher.

Weißes Kanninchen

Kapitel 27: Weißes Kanninchen
 


 

Die recht schicke Karosserie des – für den Rothaarigen Unbekannten – Mannes fuhr davon, als sich der Trainer schwermütig auf die noch draußen stehenden Kisten setzte und aufseufzte. Fast schon zu nachdenklich für seinen Charakter fuhr er sich mit einer Hand durch die Mähne, wobei er gen Boden schaute.
 

Was hatte dieser Mann davon, ihn mit in diese Sache rein zu ziehen? Obwohl, nur darüber zu informieren war ja nicht wirklich jemanden da mit rein ziehen. Dennoch…
 

Das Wissen, was er nun hatte, würde ihn definitiv nicht in Ruhe lassen, wenn gar in den Wahnsinn treiben. Aber es sah seinem Schüler schon ähnlich… Wenn dieser Scheiße produzierte, dann vom feinsten.
 

Ein leichtes Schmunzeln huschte über seine Lippen. Irgendwie war es schon fast zu ironisch, was für Parallelen er mit seinem Schüler hatte. Und doch waren sie ganz und gar verschieden.
 

Damals war er selber nur ganz knapp mit dem Leben davon gekommen.

Nachdenklich blickte er in den klaren blauen Himmel.
 

„Baka…“
 

Seine Lunge brannte schon, aber seine Beine trugen ihn immer weiter und weiter. Hinterher!
 

Je schneller umso besser! Wie Alice dem weißen Kaninchen folgte. Sie folgte ihm so lange, bis sie merkte, dass es sie in Gefahr brachte, bis sie merkte, wie es sie von sich abhängig gemacht hatte und sie nur noch überleben konnte, wenn sie ihm gehorchte. Wie dem auch sei, der Blonde rannte immer weiter. Die Straßen hinab. Doch die Person einholen konnte er nicht. Nein, sie war viel zu schnell. Verschwand immer wieder und tauchte woanders auf.
 

Völlig im Rausch versunken rannte er weiter. Er musste sie einholen. Doch soweit wollte das Schicksal ihn nicht kommen lassen. Die verfolgte Person verschwand in der nächsten Seitengasse, aber als er nach schaute war nichts außer einer Sackgasse und stinkendem Müll zu sehen.
 

Eine Hand riss ihn aus seinem Rausch, brachte ihm zu stehen, bevor er eine tiefe Stimme eines Fremden hörte, die beruhigend klang.
 

„Jungchen… Alles okay?“
 

Völlig verwirrte Augen blickten den Fremden an, das aschfahle Gesicht gab keine Regung von sich, während der Fremde wieder von ihm abließ und etwas auf Abstand ging. „Anscheinend nicht… Komm setzt dich erst mal hin…“
 

Als der Fremde ihn am Arm packen wollte, zog Sanji ihn aus Reflex zurück und machte einen Schritt rückwärts. Zuwider waren ihn die Berührungen eines anderen Mannes. „Schon gut, schon gut… Ich tu dir nichts… Besser du setzt dich, bevor du mir hier umkippst. Das macht sich nicht so gut vor einem Restaurant. Genauso wenig wie die Passanten anzurempeln…“
 

Bei der Bemerkung blickte Sanji auf, sah das Schild des recht schicken Restaurants „Baratie“, und nickte entschuldigend. Kaum saßen sie an einem Tisch, stellte sich der Mann als Jaquè vor. Er arbeitete schon seit 20 Jahren in diesem Restaurant, und habe noch nie jemanden so verwirrt durch die Straßen rennen gesehen. Obwohl hier - laut Jaquè - immer Hochbetrieb ist, hatte dieser wohl Zeit für ein Plauderstündchen. Es sollte Sanji wohl egal sein. Jaquè fing an von sich zu erzählen, brabbelte noch mehr Wörter als eine Frau oder Sanji. 36 Jahre hatte er auf dem Buckel, lebte hier in der Nähe und schien ein alt eingesessener Hase zu sein. Doch er erwähnte, dass mit seinem Chef nur selten – ehrlich gesagt nie – gut Kirschen essen ist, und nur wenige es bei ihm aushalten. Man braucht Nerven aus Stahl oder viel Können um überhaupt von ihm beachtet zu werden. Eine große Klappe wäre auch nicht schlecht.
 

Und doch rissen sich viele angehende Köche um einen Platz als Azubi, denn anscheinend verstand sein Chef was vom Kochen, und der volle Betrieb sprach für sich.
 

„Sag mal… wem bist du eigentlich hinterher gerannt?“
 

„Hab gedacht einen Bekannten gesehen zu haben…“, gab der Blonde von sich und stütze sein Kinn auf die heile Hand ab. Sein gegenüber runzelte kurz die Stirn, doch gab sich mit der Antwort zufrieden. Es ging ihn schließlich auch nichts an, wen oder was Sanji verfolgt hatte, nur schien dieser immer noch nicht ganz klar mit den Gedanken zu sein.
 

Sanji hingegen dachte nicht mal daran weiter ins Detail zu gehen. Jaquè würde ihn für paranoid halten, würde sicher meinen, er hätte einen Knick in der Optik, wenn er es nicht ohnehin schon tat. Aber diese Person…
 

Innerlich fröstelte es Sanji bei dem Gedanken.
 

Was hatte sie hier zu suchen.

Seine Mutter war doch Tod?! Er hatte doch mit eigenen Augen gesehen wie ihr jegliches Leben ausgepustet wurde…
 


 

„Das Wasser... Ich hab leider kein Geld…“, gab der Blonde zu, doch zu seinem Glück winkte Jaquè ab. „Warum solltest du auch… Es war nur ein Glas, bei zwei hätte ich über eine Rechnung nachgedacht…“, witzelte sein Gegenüber. „Scheinst neu hier zu sein, nicht wahr?“
 

Der Jüngere nickte knapp, doch schrak kurz auf als eine recht unangenehme Stimme durch das Restaurant fluchend hallte und einige Pfannen , sowie Töpfe, die Jagd auf den flüchtigen Küchenjungen eröffneten, ehe die Stimme in Person - mit recht düsterer Miene - in der Küchentür erschien und minder erfreut war. „Lass dich hier nie wieder Blicken!“ Das danach erklingende Gemurmel war fast durch den ganzen Raum zu hören. „Wie kann man so inkompetent sein und die Hors d`ceuvre verhunzen!?“
 

Sanji konnte sich gerade noch rechtzeitig aus der Flugbahn bringen, während Jaquè zielsicher am Kopf getroffen wurde und sich die entwickelnde Beule schmerzhaft rieb. Nun trat der bedrohliche Schatten an deren Tisch, welcher wenig über die unerlaubte Pause erfreut war.
 

„Du bist der Nächste, Nichstnutz!!“
 

Jaquès Grinsen wandelte sich in ein ertaptes recht unsicheres Lächeln und man könnte meinen zu sehen, wie sich kleine Schweißperlen an seiner Stirn bildeten.
 

„Darf ich vorstellen… unser Chef… Jeff…“, flüsterte er Sanji zu, der etwas überrascht dreinblickte.
 

Dieser Mann, mit einem riesigen geflochtenen Bart, der zu beiden Seiten abstand, und mit einer recht imposanten Chefkochmütze auf dem Kopf, war also der Chef von alle dem hier. Nicht zu vergessen dessen grimmige Visage. Und dass jener alte Mann etwas humpelte, lag daran, dass dieser ein Holzbein hatte.
 

Okay, dieses Restaurant war definitiv einzigartig. Besonders was seinen Inhaber anging. „Und hör auf immer wieder unschuldige Jungs anzumachen, geschweige denn hier her zu bringen! Mensch, Jaquè! Dazu hast du deinen Feierabend! Nicht, dass die Azubis hier rein gar nichts können, außer aus jedem Essen ein reines Desaster zu machen oder die Hälfte der Lebensmittel weg zu schmeißen! Nein, du nutzt diesen Laden um Männer und Frauen aufzureißen! “

Sanji schaute Jaquè an, der nur minder lächelte und mit den Schultern zuckte. „Entschuldigen sie die Störung, Jeff!“, unterbrach Sanji den Monolog. „Ich wollte hier niemandem zur Last fallen, noch das unerlaubte Mitbringsel eines Möchtegernkochs sein. Dennoch danke ich ihrem Angestellten für das Glas Wasser. Aber wenn sie sich in Zukunft weiterhin so vor ihren Gästen aufführen, kann selbst ich ihnen sagen, dass es ihrem Ruf schadet, alter Mann.“ Sanji stand auf, verbeugte sich knapp und ging zur Tür.
 

„Hey Minium!“, Jeffs donnernde Stimme erweckte in Sanji eine wahre Lust der Angriffsfreude, die er sonst nur bei Zorro einmal hervorblitzen ließ. „Das Wasser bezahlt sich nicht von selbst! Ich seh‘ dich morgen um fünf hier! Komm nicht zu spät!“
 

Mit diesen Worten verschwand der Chef und hinterließ einen etwas verdutzten Sanji und einen noch verdutzteren Jaquè.
 

„Blondchen… Du musst mir sagen, wie du das machst!?“

Unter einem knatschenden Geräusch wurde die recht bockige Tür zu seiner Wohnung geöffnet, ehe der Grünhaarige versuchte leise und geschickt die störrischen Schuhe auszuziehen, was damit endete, dass er galant den Boden erforschte.
 

Dass er eigentlich noch einen Berg voll Hausaufgaben vor sich hatte, hinderte ihn nicht daran, seine Schultasche in die nächstbeste Ecke zu befördern und sein Handy auf Stumm zu schalten. Wie viele Anrufe in Abwesend auf dem alten Display angezeigt wurden, könnte der Höhe des Mount Everest entsprechen. Er hatte es endlich wieder gefunden, doch so wirklich froh darüber schien er nicht zu sein, denn es wurde zu seiner Tasche befördert und er schaffte sich mühselig auf die Couch. Heute Nacht wollte er wenigstens nicht neben einer Frostbeule pennen, nein, heute wollte er es sich auf der unbequemen Couch gemütlich machen, doch soweit sollte es nicht kommen. Kaum hatte er sich schwerfällig auf den Rückenfallen lassen, trat jemand in sein Blickfeld.
 

Orgh… Prinzessin…
 


 

„Normale Menschen grüßen einen wenn sie wieder zu Hause sind…“, kam es leicht zickig vom Jüngeren.
 

„Normale Menschen lassen einen müden Menschen in Ruhe…“, gab der Ältere schnippisch zurück und drehte sich auf die Seite.
 

„Ich hab gekocht…“
 

„Na dann guten Appetit!“
 

Für den Grünhaarigen zu plötzlich trat ein Fuß diesen von der gemütlichen Couch und er machte unsanft Bekanntschaft mit Mister Boden. Bevor er überhaupt ein garstiges Wort oder eine Beschimpfung von sich geben konnte, fing Sanji an.
 

„Jetzt hör mir mal zu! Ich versuche mich irgendwie bei dir zu bedanken, doch egal was ich mache oder versuche, du scheißt darauf, und motzt mich für jeden Mist an. Anscheinend ist dir meine Anwesenheit nicht recht, weshalb ich mich frage, warum du mich da raus geholt hast!?! Dort wieder hin zu gehen ist das letzte, was ich will! Aber noch weniger möchte ich da sein, wo ich unerwünscht bin!“
 

Eine Pause des Schweigens trat ein. Zorro starrte den aufgebrachten Sanji an. Ob dieser Recht hatte, war ihm egal. Doch wenn dieser hier weg ginge, dann würde sein Deal platzen, und sie beide würden für immer bei Crocodile bleiben. Aber ihm vom Deal erzählen wollte Zorro nicht. Es ging ihn nichts an, nur Zorro und Crocodile.
 

Sanji war sein Druckmittel, der Schlüssel zu seiner Freiheit! Und irgendwie musste er sein Druckmittel an sich binden. Irgendwie…
 

Solange dieser davon nichts wusste, war alles gut.

„Regnet es draußen?“, riss der Blonde ihn aus seinen Gedanken, wobei der große sich erhob und kurz streckte. „Nö, hab geduscht…“ gab Zorro beiläufig von sich, und setzte sich guter Dinge an den Tisch. Sieht schon mal essbarer aus als sein Essen. Wenn man das, was Zorro aus dem, was er da hatte, machen konnte, mit dem hier verglich, war das ein Unterschied von einer Katzenfutterdose zu einem Sternerestaurant. Es endete eh meistens damit, dass er entnervt nach etwas Flüssigem griff und sich den Hunger weg trank. Nicht gesund aber man schlief danach besser…
 

Und wofür gibt's Fast Food… Es würde neidisch werden, wenn man sich nur gesund ernähren würde. Und dass wollte man ja nicht.
 


 

„Geduscht?“, kam es fragend vom Blonden, dem das leicht nasse Haar des anderen schon vorher aufgefallen war, doch der gezögert hatte diese Frage zu stellen. Und ehrlich gesagt, wollte Sanji die Antwort gar nicht mehr wissen.
 

„Aye, das tut man, wenn man verschwitzt ist…“
 

„Wie-“, doch Zorro fiel ihm ins Wort.
 

„Gewisse Situationen erfordern gewisse Maßnahmen…“, dass diese Aussage eindeutig zweideutig klang, lag nicht nur an dem beabsichtigten leicht sarkastisch Tonfall vom Grünhaarigen, nein, die Mimik im Gesicht wurde von einem kleinen dreckigen Schmunzeln heimgesucht. Böses, wenn gar das Schlimmste ahnend, musste Sanji sich wahrlich zusammenreißen, Zorro nicht eine zu langen. Eigentlich wollte der Blonde die Antwort gar nicht mehr wissen und war sich im Klaren darüber, dass sich diese Worte nicht so leicht verdrängen ließen wie manch anderes.
 


 

Wie konnte dieser Typ so locker drüber reden?! Machte er das mit Absicht?
 


 

Sanji schüttelte sich innerlich. Nein natürlich nicht. Schließlich waren sie ja nicht zusammen, davon waren sie Jahrhunderte entfernt. Zumal der Charakter vom Grünen nicht gerade für ihn selbst sprach.
 

Aber warum gerade jetzt…
 


 

Das stechende Gefühl in Sanjis Brust war widerwärtig, genauso wie der keimende Hass auf die Person, die mit Zorro einige schöne Momente gehabt hatte. Dass Zorros Wohngegend recht weit entfernt vom angenehmen Volk war, hatte Sanji von Anfang an gewusst, aber, dass er sich daran bediente, oder sich mit ihr hier rum trieb und anscheinend in ein Love Hotel ging, verstand Sanji nicht. Eigentlich wollte er es auch nicht verstehen.
 

Was hatte sie, was er nicht hatte?
 

Abgesehen von den sinnlichen Kurven, der wunderschönen Ausstrahlung, dem eindrucksvolle Auftreten und und und…
 

Sanji seufzte innerlich.
 

Gut gegen so eine hatte er bei einem Mann echt keine Chance. Vor allen Dingen was diesen gefühlsanalphabetischen Neandertaler vor ihm anging. Dieser schien doch eher auf Frauen zu stehen… Aber wie sollte Sanji dann den unverbindlichen Kuss zwischen ihnen verstehen…
 

Und obwohl Sanji Zorro am liebsten ordentlich den Arsch aufreißen wollte - wofür konnte er selber nicht genau sagen - schwieg er.
 

Sachen die einmal gesagt wurden, kann man nicht zurücknehmen. Sie bleiben für immer…
 

Argh!? Diese ganze Sache brachte den Jungen am Rande des Wahnsinns.
 


 

Zum Glück war Zorro zu sehr mit dem Essen beschäftigt, was eine neu Kreation aus den Resten von gestern war. Zwar nicht recht imposant aber leckerer als der Kantinenfraß in der Schule. Den mochte Sanji nicht, obwohl er nicht wählerisch war. Da spielte seine Herkunft aus hohem Hause keine Rolle. Das Essen verlief ungewohnt ruhig, und bald schon fanden sich die Gemüter auf deren Schlafplätzen wieder.
 

Diesmal aber bevorzugte Zorro die Couch, die man sich doch schön bequem denken konnte. Zu faul war er diese auszuklappen und schlief kurze Zeit später ein, als er es sich gemütlich gemacht hatte.

Sanji hingegen lag schon seit geraumer Zeit wach im Bett. Es wirkte zu groß, zu kalt und zu… einsam.
 

Sich tiefer in die Decke vergrabend, versuchte er die schlimmen Gedanken zu verdrängen, die ihn seit dem Abendbrot plagten. Nicht, dass es ihm nicht schon ohne dieses eklige Gefühl in der Brust scheiße ging, nein, Zorro schaffte es immer wieder ihn seinen angehenden Höhenflug zu nichte zu machen oder ihn gar mit Arroganz und Stille zu strafen.
 

Obwohl es Momente gab…
 

Momente in denen Sanji glaubte zu meinen, dass Zorro sich meist anders gab, als er war... Und doch fühlte sich Sanji allein.

Die Sternenlose Nacht unterstrich das Gefühl von der Einsamkeit noch mehr.
 

Einsamkeit kannte er nur zu gut, hat sie immer zu gern ignoriert, wobei die Droge das meiste getan hatte. Allerdings jetzt fiel es ihm schwerer überhaupt alleine in einem Bett zu schlafen, ohne die wohlige Wärme neben sich zu haben. Wie es wohl aussehen wird, wenn er genügend Geld für eine Wohnung hat?
 

Dann wäre er weit weg von Zorro. Wieder allein. Ob sie überhaupt dann noch Kontakt hätten…
 

Sanji drückte sein Gesicht ins Kissen.
 

Es roch so wunderbar …
 

So wunderbar nach Zorro...
 


 

In Träumen verarbeiten Menschen das Erlebte und lassen ihrem Unterbewusstsein freien Lauf, erinnern sich nicht an das geträumte, verdrängen es, wenn das für sie die nicht ertragbare Wahrheit ist, oder betiteln diese als Albträume, die der Fantasie entspringen.
 

So wie jener junger Mann, der panisch die Augen aufriss und nach Luft schnappen musste. Eine unerträgliche Hitze wallte in seinem Körper, seine Haut brannte und sein Verstand war noch nicht auf der Horizontalen. Wirr fuhr er sich mit beiden Händen durchs Gesicht, dann durchs Haar, versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, scheiterte aber sofort daran. Sein Körper zitterte, ließ sich kaum unter Kontrolle bringen. Etwas harsch warf er die dünne Decke beiseite, gelangte auf seine Beine und schaute hinaus zum Fenster. Die Sternenlose Nacht wirkte sehr kühl, doch dem Grünen war mehr als heiß und sein Puls schneller als normal. Kaum hatte er das Fenster geöffnet, sich eine Zigarette aus der Schachtel gefischt und zwischen die Lippen gesteckt, atmete er tief ein und aus.
 

Diesen Traum…
 

Den hatte er schon eine ganze Weile nicht mehr gehabt. Eigentlich dachte er ihn schon längst verarbeitet zu haben. Was bei diesem Mann unter verarbeiten fiel, verstand so mancher Psychologe als traumatisches Verdrängen.
 

Aber es interessierte ihn nicht. Seine Hand zitterte immer noch etwas und seine Gedanken waren immer noch ganz woanders, aber es war schon besser als sich taub vor Verwirrung zu fühlen.
 

Nachdenklich blies er den blauen Dunst aus, welcher sich einen Weg in den Himmel schlängelte und dann verblasste. Der glühende Glimmstängel war wohl der einzige Lichtpunkt in der tief dunklen Nacht.
 

„Als sei ich… nervös…“

Das Schafsfell tragende Krokodil

Kapitel 28: Das Schafsfell tragende Krokodil
 

Dass der Wecker sein baldiges Ende fand, war voraus zu sehen, doch diese Tatsache hielt das kleine Ding nicht davon ab munter drauf los zu trällern, egal in was für einem Zustand auch sein Opfer war, und es schirr in den Wahnsinn zu treiben. Eine Hand sauste mit geballter Wucht auf das arme unschuldige Ding, welches sogleich nur noch Schrott war und kurz aufzuckte. So kam der arme treue fleißige Wecker zu seinem Ende.

Dem Übeltäter war das relativ egal. Und so setzte er sich brummend mit einem üblen Kater auf, wurde aber für diesen fatalen Fehler mit einem Schwindel- und Kotzgefühl bestraft. Ein leises wehleidiges Stöhnen entfuhr seinen Lippen, und er konnte sich vorstellen, wie es seinem ehemaligen Wecker ging: Genauso wie ihm…
 

Beschissen.
 

Das hatte er definitiv den auf wundersame Weise verschwundenen alkoholischen Getränken zu verdanken. Vielleicht hätte er das letzte Glas – sofern er sich erinnern konnte – weglassen sollen. Nach einer kurzen Verschnaufpause und dem Wissen, dass dieser Tag recht scheiße wird, stand er auf, versuchte sich an die senkrechte Position zu gewöhnen. Warum ist der Boden so weit entfernt und schwankt so stark?
 

Wann hatte er das letzte mal so richtig getrunken?
 

So recht konnte sich Sanji nicht mehr entsinnen, doch war ihm klar, dass er und Zorro sich seit der letzten Diskussion nicht mehr gesprochen hatten, geschweige denn würdigten sich eines überflüssigen Blickes. Die Arbeit bei Jeff war ganz okay. Für den Stundenlohn, den er dort bekam, war es doch schon wert sich anbrüllen zu lassen. Aber es wäre gelogen, wenn Sanji sagen würde, er sei lieb und steckte alles weg. Nein, dort konnte er seiner Wut über Zorro freien Lauf lassen. Aber was er jetzt brauchte, war weder eine Standpredigt von Jeff noch vom Marimo. Eine Aspirin wäre die Erleuchtung es Tages, sowie eine erfrischende Dusche. Kaum hatte sich die Tablette im Wasser aufgelöst und den Weg in Sanjis Körper gefunden, machte er sich auf ins Bad. Er stank wie ein behaarter Affe.
 

Das kalte Wasser im Gesicht tat gut und die Zahnbürste mit extra viel Zahnpasta war eine offizielle Kampfansage für den widerlichen Geschmack. Kaum hatte er diesen erfolgreich besiegt, klappte er den Klodeckel hoch und verschaffte seiner Blase Erleichterung.
 

„Pinkel leiser…“
 

Ein tiefes Grummeln ließ den Blonden heiser aufkreischen und aufschrecken.

In der Duschwanne saß, oder vielmehr lag, der mürrische Grüne ziemlich fertig mit geschlossenen Augen. Oberkörperfrei, Hose auf halbmast und ein Schuh hing noch so gerade am Fuß.
 

Kurz gesagt wie ein Affe auf dem Schleifstein.

Was um Himmels willen war heute Nacht passiert?

Super! Jetzt konnte Sanji erst recht nicht mehr Wasser lassen. Zwar gab es einige perverse Freier, die das von ihm verlangt hatten, doch sie ließen sich oftmals anders überzeugen oder ablenken. Wie sollte er das nun bei Zorro schaffen? Dieser sah nicht so aus als würde er so schnell die Wanne verlassen.
 

„Wirst du bald fertig?!“, kam es harsch vom Älteren dessen Augenringe abgrundtief waren.

„Würde ich ja… wenn du-“ Doch Zorro fuhr ihm durchs Wort.

„WOHOOO! Prinzessin, zieh dir was an!?!“

Sanji sah ihn fragend an, ehe er sich einen verwirrten Blick nach unten erlaubte und sich splitterfasernackt im Bad wieder fand. Ein erschreckter Schrei hallte durchs Bad.

„WIE!?!“

„Blondi, leiser!“

Sanji griff nach dem nächstbesten Handtuch und band es sich um die Hüften. Der Tag konnte also doch noch beschissener werden als gedacht. Nicht, dass er keine Ahnung hatte, was vergangene Nacht passiert war, nein, er hatte einen scheiß Kater, seine Laune sank in den Minusbereich und er war immer noch in der Bude vom Marimo. Warum eigentlich?

Ach ja, das Geld für eine neue Wohnung war noch recht knapp. Und irgendwie hatte er das Gefühl, Zorro wollte ihn erst gar nicht gehen lassen. Aber mögen konnte Zorro ihn auch nicht. Sein Verhalten sprach Bände….

Stöhnend legte Zorro den Kopf in den Nacken und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Mann stank er nach Rauch, Alkohol und Schweiß. Eine Dusche würde Wunder wirken. Aber die Dusche war mit Bewegung verbunden und Bewegung war mit Anstrengung verbunden und Anstrengung mit Kopfschmerzen, die er allein beim Denken schon spüren konnte, und er fühlte sich gerade so wohl auf der Horizontalen. Auf einmal wurde die harte Wanne ganz bequem und er war schon wieder kurz davor einzuschlummern.

Sanji stutze.
 

Seit wann sprach Mr. Arrogant wieder mit ihm, oder lag es an den Umständen, dass beide mit einem aliengroßen Schädel gestraft waren und ihre kaum vorhandene Kraft nicht damit verschwenden wollten einander zu ignorieren?
 

„Kannst du deinen Arsch aus der Wanne bewegen, damit ic-“
 

„Alter, dazu muss ich mich bewegen.“, kam es genervt von Zorro, der wieder die Augen geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt hatte, während sein Schädel immer noch brummte. Himmel, Arsch und Wolkenzwirn…

„Mir egal!! Aber man wäre dir sehr verbunden!“, kam es zynisch zurück.

Der Liegende grummelte dunkel.

„Nicht jetzt, nicht gleich und nicht für den Rest des Tages…“

Sanji starrte völlig entrüstet das Arschloch an und schnaubte dann verächtlich. „Jedes Mal wenn ich denke, du kannst dich selber nicht mehr toppen, schaffst du es immer wieder mich vom Gegenteil zu überzeugen…“

Zorro konnte der Aussage nur ein Schmunzeln abgewinnen, doch beschränkte sich bei seinen Bewegungen auf ein Minimum ehe ihm der Geistesblitz kam und er fies zum Blonden rüber schaute. Sanji ahnte nichts Gutes.
 

Gar nichts Gutes.
 

Dieses Grinsen gefiel ihm noch weniger als die mörderische Laune, die Zorro sonst hatte. „Solange du leise bist, ist mir fast alles egal….“, und man hörte schon ein leises Schnarchen.

„Mir aber nicht!?!“, presste Sanji hervor und trat zum Wannenrand. Bevor Zorro auch nur eine Millisekunde in den Genuss des Schlafens kommen konnte, brach eiskaltes Wasser auf ihn herab und riss ihn aus seinem Dösen. Der Übeltäter hatte die gewünschte Wirkung leider nicht erzielt, als das Problem sich kurz darauf wieder gefangen hatte. ‚Das gibt’s doch nicht!‘, schoss es Sanji durch den Kopf. „Was um Himmels Willen muss ich machen, damit ich in Ruhe auf Toilette gehen kann!?“
 

„Erst einmal von Kalt auf Warm schalten?“ , bemerkte der Älter, wobei der Blonde - sich fragend was der ganze Mist hier soll – aufseufzte, aber der Bitte nicht nachkam, und sich an den brummenden Kopf fasste. Die Aspirin tat wohl nicht, wozu sie da war, und wurde sogleich innerlich in die Hölle verdammt. „Kein Wunder bei der Menge, die du gesoffen hast…“
 

Fragend blickten ihn zwei ozeanblaue Augen an, die nicht ganz hinterher kamen. „Huh?" „Du erinnerst dich nicht?“, Sanji wurde ungläubig von zwei grünen Augen angesehen.

Zorro fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht, versuchend sein breites schelmisches Grinsen zu verbergen, doch hatte Mühe nicht los zu lachen. „Oh man du erinnerst dich wirklich nicht! Prinzessin, du hast deinem Namen alle Ehre gemacht… Wenn du nur wüsstest!“

Zorro musste so laut loslachen, dass ihn schon bald der Schädel - in dem man mit Sicherheit einen Bienenstock drin versteckt hatte - mit Schmerzen strafte, sein Bauch zu platzen drohte und er kein trockenes Auge mehr hatte. „Geschieht dir recht!“, kam es schadenfroh von Sanji der etwas beleidigt auf dem Wannenrand saß.

„Du lügst eh nur…“

„Bist du dir da sicher?“, kam es verlockend von Zorro, der sich mühsam zusammenreißen musste nicht weiter zu lachen.
 

Nein natürlich nicht, du Arsch! So stand es in Sanjis Augen geschrieben, doch er zögerte einen Moment. Was, wenn Zorro ihn einfach nur verunsichern wollte?

Auch seine Neugier auf das Vergangene war geweckt.

„Wie dem auch sei...“, gab der Grüne von sich und schloss schon die Augen. „Wenn es dir nichts ausmacht, ich würde gerne weiter pennen…“

„Dann penn im Bett!“ Sanji reichte es langsam. Sowohl sein Schädel als auch der Grüne Gorilla wollten partu keine Ruhe geben.

„Mit Sicherheit nicht für die nächsten Jahrhunderte!!“, grummelte es aus der Wanne. Sanji stutze, musste aufpassen, dass er bei seinen Gedanken nicht irrtümlich den Boden küsste. Er war definitiv nicht in der Stimmung darüber nach zu denken, ob er alleine im Bett aufgewacht ist oder nicht.
 

„Nein“

Kam es leise und notgedrungen vom ihm, was den Älteren kurz aufhorchen ließ.

„Nein, ich bin… mir nicht mehr so sicher, was letzte Nacht passiert ist…“
 

Mit einem leichten Rotschimmer schaute er weg. Man war das peinlich. Besonders es vor Zorro zuzugeben, nichts – rein gar nichts - mehr von der Party zu wissen, war peinlich. „Und jetzt soll ich dir sagen, was so lustig war? Knick es.“
 

„Wenn du es mir nicht erzählst und danach hier raus gehst, stell ich das Wasser nicht aus!“, kam es prompt vom Blonden, dessen Hand schon am kalten Hebel war.
 

„Grrrr“, Zorro wollte nicht nochmal eine überraschungskalte Dusche haben und sah sich gezwungen es ihm zu erzählen. Vorausgesetzt man ließe ihn danach in Ruhe den Kater bezwingen. „Wenn du dann Ruhe gibst…“

Mühselig setzte er sich auf.

„Ab dem wie vielten Becher weißt du nix mehr?“

„Warum ist das so wichtig?!“

„Na darum… Kann ich besser einschätzen, wo ich anfangen soll…“

„Am Arsch! Erzähl einfach!“

„Gut gut…“ Zorro hob beschwichtigend die Hände.

„Sofern du das schreien lässt…

Wir trafen uns bei Lysopp - wenn auch verspätet, da wir beide nicht derselben Meinung waren wo er wohnte – und glühten vor. Ganz normal, ohne viel Tamtam und eine beachtliche Menge. Jeder war für die eigenen Maßstäbe recht rausgeputzt und Lysopp hatte für gefälschte Ausweise gesorgt. Schau mich nicht so an, es gibt schlimmeres…

Obwohl… das Vorsaufen war schon recht lustig… “
 


 

Zumal Lysopp die schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden machen musste, als er sich hinsetzen wollte, während Ace den Stuhl für seine Akrobatischen Kunststücke - die meistens schmerzhaft endeten – verwendete, oder dass Ruffy mal wieder versuchte heraus zu finden, wer für das mysteriöse Verschwinden seines Bieres verantwortlich war.

Irgendwann, als sie gut einen im Tee hatten, wurde die Feier ins Schaf verlegt, welches sie auf Umwegen – verursacht durch den orientierungslosen Grünhaarigen oder das urplötzlichen Verschwinden und Auftauchen eines der D. Brüder, die anschließend meinten von Aliens entführt worden zu sein – schließlich erreichen konnten. Bevor es aber so richtig losgehen konnte, musste der Türsteher überwunden werden und dazu brauchten sie die Ausweise, welche sie nun vom etwas nervösen Lysopp bekommen sollten.

„Leute…

ich hab kein gutes Gefühl bei der Sache. Ich glaub, ich bekomme meine tödliche Türsteher-Allergie!“ „Pinnochio, Klappe zu, Affe tod! Hau endlich die Dinger raus!“, kam es gut gelaunt von Ace, welcher versuchte koordiniert und nüchtern zu wirken, aber scheiterte da seine Füße nicht so wollten, wie geplant und er beinahe einen eleganten Abgang machte.

Ein eher ängstlicher Blick wurde in die Runde geworfen. Der Grünhaarige hielt sich dezent von der Gruppe fern und versuchte zu verstehen, wie um alles in der Welt das Schaf doch so nah bei Lysopps Haus liegen konnte.

Enthusiastisch nahm Ruffy seinen Ausweis entgegen und wedelte damit fröhlich durch die Gegend. „Ace, ich bin so alt wie du!“
 

Sofort stürzte sich der Ältere auf seinen kleinen Bruder. „Ob das gut geht? Zwei Vollpfosten auf der geistigen Höhe eines 3 Jährigen Kindes...“
 

Kam es von Sanji, der sich eine Zigarette anstecken wollte, doch abgelenkt wurde, als Lysopp ihm seinen Ausweis reichte. Dass sich die Zigarette verabschiedet, gen Boden segelte und somit das Entsetzen, welches bei Sanji urplötzlich eintrat, zum Ausdruck brachte, war nicht zu leugnen.
 

Das Teil, welches der Blonde in den Händen hielt, sollte wirklich ihn darstellen, doch er sah eine ganz andere Person darauf.
 

„Ich musste improvisieren...“, versuchte Lysopp seine Haut zu retten, denn ein mörderischer Blick war in Sanjis Augen zu sehen.
 

„Man Sanji, das passt ja wie die Faust aufs Auge!“, hörte er über seine Schulter vom Nervenfresser, der Zustimmung von seinem Bruder fand.

Sanjis Gesicht verfloss zu einem Trauerspiel und sein Ego schien mehr als mitgenommen zu sein, was dem Grünbolzen nicht verborgen blieb.

„Stimmt, sieht sogar noch besser aus als das Original…“, sprach der Grüne, der nur noch unverständliche Worte an den Kopf geworfen bekam und die Visage des Blonden nicht wirklich wiedererkannte.

Dass der Fuß von Sanji unwillkürlich in Zorro Fresse - als Dankeschön für die unnötige Bemerkung - landete war nicht wirklich vorhersehbar, wurde aber stillschweigend hingenommen, da der Ältere sah, wie sehr das ach so hübsche Bild Sanji zu tiefst traf.
 

„Das sieht mir kein Stück ähnlich, ihr gehirnamputierten Großstadtaffen!“, wie ein Blatt im Wind wehte Sanji geknickt zu Boden, während der eine oder andere sich das Lachen verkneifen musste, wobei Ruffy nicht verstand, was sein blonder Kumpane hatte, da er das Bild als recht authentisch empfand.
 

Kaum war diese – für Sanji - Tragödie vorbei, eilten sie zur Diskothek und liefen direkt in die Arme des Türstehers, der eher einem Schrank glich und gerade dabei war, eine Truppe nicht schlecht bestückter Weiber rein zu lassen. Ruffy kam ohne Probleme rein, bei Ace dauerte es etwas länger, da dieser versehentlich die Abtrennung mitgenommen hatte und versuchte sich aus diesem Missgeschick raus zu reden.
 

Zorro wurde nicht mal nach einem Ausweis gefragt nur nickten reingebeten, wobei Sanji einen recht dummen Blick seitens des Schrankes kassierte und jener sich zusammenreißen musste nicht zu lachen. „Jaja, was eine Gesichts OP nicht alles verändern kann…“, ein Arm legte sich um die Schulter des Jungen und der Grüne grinste frech dem Schrank zu. „Ich hab schon einige beschissene Ausweisbilder gesehen, aber das hier…“ Mit einem unterdrückten Lachen, was dem Türsteher bis zu den Ohren stand, nahm Sanji genervt seinen Ausweis entgegen, wobei er Zorro mit „Ich verpass dir gleich eine Gesichts OP!“ drohte und zu den anderen ging. Selbst Lysopp hatte die 'gefährliche‘ Prozedur ohne bleibende Schäden seiner „Türsteher-Allergie“ überstanden und brüstete sich schon wieder mit einer seiner weltbekannten Lügengeschichten.
 

Während die anderen sich munter ins Getümmel stürzten, steuerte der Grüne direkt auf die Bar zu. Denn es lebe der Alkohol, der einem die Sinne betäubte, aber man verfluche ihn zugleich, dass er einen zu Taten verleitete, die man im klaren Zustand nicht mal in Erwägung ziehen würde, da diese von der Bevölkerung eher als unmoralisch bezeichnet werden.

Und auch diesmal hätte eine Person besser die Finger vom Teufelsgetränk lassen sollen. Besonders da diese Person fast ein halbes Hemd war und grundsätzlich so viel vertrug wie der kleine Flummi.
 

An seinem männerhaften Getränk nippend schaute er in die Runde und versuchte die zerstreute Mannschaft zu finden.

Schneller als gedacht fand er Lysopp, der anscheinend versuchte sich einen Weg zu ihm zu bahnen, kaum später Ace knutschend mit einer Grünhaarigen, deren Kleidung so viel bedeckte wie eine Servierte. Und Ruffy, wie der wie ein Affe in der Menge tanzte. Beziehungsweise wie eine recht große vollbusige und nicht schlecht aussehende junge Frau, ihn die ganze Zeit anstarrte, und der Kleine es schlichtweg ignorierte oder es erst gar nicht wahrnahm.
 

An einer anderen Bar fand er den Blonden. Zwischen den anderen nicht tanzenden Humanoiden, die der Meinung waren, dass nur diejenigen tanzen, die kein Geld zum Saufen hatten.

Doch Zorro dachte erst mal, er sähe nicht richtig, denn Sanji stand zwischen so vielen gut bestückten und recht nett bekleideten Frauen, während er an der Bar saß und seinen Blick nicht vom nervenden Blonden abwenden konnte.

Was er noch weniger abkonnte war, wie der kleine blonde Knackarsch, verpackt in einer recht enganliegenden und gut sitzenden Jeans, seinen Blicke wie ein Magnet anzog und wie die Frauen ihn umgarnten. Besonders als eine Frau ihre manikürte Hand auf diesen parkte.

„Noch einen!“, kam es angepisst vom ihm zum Barkeeper, worauf dieser dem Kunden einen einschenkte und dieser auf Ex weggezogen wurde.
 

„Angepisst?“, kam es neunmalklug von diesem, der nicht mit einer patzigen Antwort von Grünhaarigen gerechnet hätte.
 

„Fehlt nur noch, dass du den Tresen putzt, theatralisch seufzt und mich nach meiner Periode fragst. Alter, ich hab nur ein Drink bestellt nicht die Kummerkasten-Hotline!?“ Zorro schob das leere Glas wieder zum Barkeeper, der es ohne weiteres auf fühlte und mit einem Schmunzeln dem Besitzer wiedergab.
 

„Geht aufs Haus…“, kam es immer noch recht freundlich. Dass einige seiner Gäste mal schlecht drauf waren, kannte er nur zu gut. Und den grünen Kopf hatte er das eine oder andere Mal schon gesehen. Wäre ein Wunder, wenn man solch grüne Haare übersehen kann. Doch anscheinend war dieser heute mehr als angepisst und nicht in der Stimmung etwas oder jemandem auch nur ansatzweise entgegen zu kommen. Auch wenn dieser Kerl heute ausnahmsweise mal in Begleitung einer recht quirligen Truppe erschienen ist.
 

Schweigend folgte er dem Blick des mürrischen Gastes, der anscheinend die Augen von einer Horde aufgedonnerter Weiber nicht lassen konnte und fand inmitten dieser einen nicht schlecht aussehenden Jungen wieder, dem die ganze Aufmerksamkeit der Frauenwelt recht gefiel.

„Welche von den Damen ist es denn?“, wurde nachgefragt, doch mit einem verächtlichen Schnauben beantwortet.


 


 

Zorro machte eine Pause. Seine Gedanken mussten neu sortiert werden und einen fragenden Blick bekam er von Sanji zugeworfen.

„Also so schlimm hört sich das nicht an. Solange die Frauen recht hübsch waren ist mir alles recht.“

Der in der Wanne grinste nur. Dass es ihm angepisst hatte, verschwieg er dem Blonden mal lieber und, dass der Barkeeper ihn penetrant auf die Nerven gegangen ist auch oder worüber er mit ihm geredet hat.

„Warts nur ab…“, kam es vom Grünen.
 


 

Nach einer gewissen Ewigkeit von penetranten oder gut gemeinten Ratschlägen wurde die Bar gewechselt. Durch das Getümmel sich drängend landete er unvermeidlich bei Lysopp und Ruffy, der auf wundersame Weise einen Strohhut gefunden hatte, und die völlig besoffen „I’m sexy and I know it“ mit trällerten, während sein Bruder Ace mit einer anderen rumknutschte. Anscheinend merkte er nicht mal, dass er die Partnerin gewechselt hatte oder das ein Taschentuch mehr bedeckte als die Kleidung der Dame, was wohl an den unzähligen Gläsern, die sich auf dem Tisch um den Platz drängten, liegen musste.
 

Unweigerlich wurde der Große von den beiden und den restlichen schwitzenden oder betrunkenen Tanzwütigen auf den einen Platz - der wohl daraus bestand Ellbogen oder Knie in die Seiten zu bekommen - festgehalten, obwohl sein eigentliches Ziel die nächste Bar war, wo er sich erhoffte nicht vom Barkeeper genervt zu werden. Aber was seine hübschen Äugelein, während seines Spähblickes nach einem Weg aus dem Grauen hier raus dann sahen, übertraf alles.
 

Der Blonde hatte sich anscheinend auf die Bitten der Damen an die Stange befördert und fing unter jubelnden Gekreische der weiblichen Seite an die Hüften zu schwingen.

Ruffy, Lysopp und der Rest der Menge jubelte ermutigend ihren Freund zu, der anscheinend zu tief ins Glas geschaut hatte.
 

„Wuschte gar nisch, dschss Ssanschi tanschen kann! Dschu?“ Auf Ruffys Frage hin war Zorro nicht wirklich in der Lage zu antworten.

„Aye dieser Kerl kann mal tanzen! Hatte der früher mal Ballettunterricht?“, wollte Lysopp wissen, doch bekam keine Antwort. Wie ein Magnet wurden Zorros Blicke von Sanjis Körper geleitet. Etwas verstörend - und unter einhämmernden Worten sich zusammenzureißen – blickte der Große mühselig weg und versuchte sein Augenmerk auf was anderes zu lenken, was dabei blieb, dass er aus dem Augenwinkel immer wieder den verlockenden Hintern betrachten musste.
 

„Shit?!“, fluchte er leise und beschloss – auch durch auftretende Schmerzen - sich durch die Menge zu der nächst besten Bar zu drängeln, wobei diese sich als fataler Fehler herausstellte, denn von da aus konnte er sogar noch besser dem „sexy Häschen“ - was er nur so nebenbei von einem Kerl aufschnappte - beim Tanzen zu schauen. „Einen doppelten?!“
 

Bestellt, bekommen, getrunken und noch einen hinterher.
 

„Wie wäre es gleich mit der ganzen Flasche?“, ironisch hielt eine Frau mit Kinnlangen Schwarzen Bob die Wodkaflasche hoch, wobei es sich um die Barkeeperin handelte.
 

Ohne Worte griff Zorro die Flasche, nahm einen kräftigen Schluck – es handelte sich um das halbieren der Menge in der Flasche – stellte diese minder zufrieden vor sich auf den Tresen, wobei er aus dem Augenwinkel sehen konnte wie Sanji seine Showeinlage beendet hatte und in der Menge von Frauen verschwand. Er merkte nicht, wie er mit großen Augen von der etwas baffen Bardame angeschaut wurde.
 

„Nicht schlecht der Kleine…“ Zorro blickte auf und sah die Barkeeperin etwas irritiert an. „Schwingt die Hüften besser als so manche Tänzerin. Würde mich nicht wundern, wenn er dem Chef auffallen würde…“

„Sollte er dem Chef auffallen?“
 

Zorro nippte weiterhin an der Flasche und hoffte, dass diese Barkeeperin diesmal nicht versuchte mit Moralaposteln quer zu kommen und das Thema umzulenken. Hoffentlich tat bald dieser Alkohol seinem Ruf alle Ehre, denn nüchtern wollte der Grüne kein Gespräch mehr anfangen. Was man unter nüchtern verstand, war reine Ansichtssache.
 

„Naja, er würde ihm auffallen, wenn er hier wäre. Aber irgendwie kommt mir der Blonde so bekannt vor…“
 

„Vielleicht verwechselst du ihn mit `nem Mädel.“, antwortete der Gast knapp, während der Alkohol seine Kehle hinab floss. „Wäre nicht das erste mal.“
 

„Nein… ich bin mir sicher ihn schon mal hier gesehen zu haben… Er ähnelt der Begleitung unseres Bosses.“
 

Zorro wurde plötzlich hellhörig, doch versuchte die Barkeeperin unauffällig zu mustern. „Aha…“

„Aber in letzter Zeit kommt weder er noch einer seiner Bodyguards hier her…“

Zorro schmunzelte.
 

„Scheint als wüsstest du bestens Bescheid über deinen Chef…“ Die ältere Dame lächelte keck, während sie sich am Tresen abstütze.

„Das würde ich nicht sagen, aber an Gerüchten ist doch immer ein Fünkchen Wahrheit dran, nicht?“
 

Sich von ihm abwendend fing sie an Gläser zu spülen und Getränke auszuteilen, während sie aus dem Augenwinkel ein Schulterzucken vom Grünhaarigen bekam. „Wie heißt er?“
 

„Ich denke nicht, dass du sein Typ bist…“ hörte Zorro der daraufhin nur den Kopf schüttelte. „Woher eigentlich dieses große Interesse an meinem Chef?“

„Ist doch besser als über belanglose Dinge zu reden, oder?“

Sie schmunzelte nur. „Du bist schon irgendwie komisch…“

„Und?“

„Schlecht drauf…“
 

„Tze…“ Die restliche Flasche wurde mit einem Zug geleert, auf der Karte alles angekreuzt und ein neuer Drink bestellt. Aber nicht von Zorro. Nein zu seiner rechten tauchte der kleine Tanzhase auf. „Oh… Hi!“
 

Zorro brummte nur. Langsam spürte er die Wirkung und das warme Gefühl in den Gliedern.

„Was denn so grimmig? Oh ich vergas, ist ja Normalzustand bei dir… Oh danke meine Liebe!“ Lächelnd nahm er den Drink entgegen und blickte etwas angetrunken durch die Gegend. „Wo haste deine Weiber gelassen?“, kam es gelangweilt von Zorro. Irgendwie war heut der Wurm drin. „Pause. Oh man, lass dich drücken! Dann lachst du vielleicht wieder!“, prompt schlang der Blonde die Arme um Zorros Hals. „He-hey!“, aber der Ältere konnte nicht so schnell gucken, wie Sanji handelte, und hatte nun den kleinen Betrunkenen am Hals. Wohl eher an der Brust. Dass die Barkeeperin das Geschehen amüsant belächelte, passte Zorro gar nicht in den Kram und er schaute abfällig weg. So richtig Bock auf Feiern hatte er nicht mehr. Aber die Umarmung… Sie hatte schon was. „Oh ja ich hab auch Bock zu tanzen?! Komm lass tanzen gehen!“

Zorro sah ihn perplex an.

„Vergiss es!?“

„Ach komm schon! Das hab ich mir verdient!“, ohne weiter auf Zorro einzugehen wurde dieser auf die Tanzfläche gezerrt und stand nun im Gedränge, in dem Sanji sich wohl mehr als wohl fühlte. In mitten einer Horde bekloppter Affen, die zu jeder Musik die Glieder schmeißen. Dazu fielen ihm ein Haufen sarkastische gemeine Witze ein…
 

„Ich muss mal!“, brüllte der Blonde nach einer ganzen Weile in Zorros Ohr, der einfach nur nickte, da man bei der lauten Musik so gut wie gar nicht das eigene Wort verstand. Kaum hatte Sanji die ersten Schritte getan, stolperte er über die eigenen Füße und griff nach dem ersten, was sich ihm bot. Als sich Sanji aufrichten wollte, hielt er ein Stück Stoff in seiner Hand. In diesem Fall war es der Rock einer jungen Dame, die erschrocken aufkreischte und sich nur noch im Slip da stehen sah. Zorro konnte nicht mehr vor Lachen, wobei Sanji am liebsten im Erdboden versunken wäre und irgendwie versuchte sich aus der Miesere raus zu reden, doch eine ordentliche Rechte seitens der entblößten Dame kassierte und in starken Armen landete.
 

„Oh, ich glaub, das hab ich nicht verdient…“, stellte der Blonde lallend fest.

Zorro schüttelte nur den Kopf und versuchte Sanji stabil hinzustellen. „Ich glaub, du brauchst was zum Kühlen...“
 

„Ja, einen Drink!“, fröhlich und guter Dinge drängelte sich der angetrunkene Sanji durch die Menge und kaum hatte Zorro ihn eingeholt, kippte sich dieser auch schon den ersten Kurzen runter, gefolgt vom zweiten.
 

„AHHHH! Sanji!“, ein Mädel überfiel den Angeheiterten, der schon die nächste Runde bestellt hatte, und hing an ihm wie eine Klette. „Du hast sooo toll getanzt!“ Und schon war die nervende Horde von vorhin wieder da. „Ja bitte, tanz gleich wieder für uns! An der Stange!?“

Zorro sah dem ganzen Trubel nur stillschweigend zu und ignorierte die Blicke der Hühner. „Wer ist denn der heiße Kerl?“ flüsterte eines der Mädchen recht laut, was Zorro nur mit einem Augendrehen beantwortete. Das führte dazu, dass Sanji wieder von den Mädchen begrabscht wurde, welcher zuerst kicherte. „Sucht euch ein Zimmer…", grummelte der Grüne genervt und wandte sich zum Tresen.
 

„Awww~ Du bist so niedlich! Besser als dieser Grummelbär.“

„Stimmt! Aber gleich tanzt du für uns ohne Shirt, ja?“

Hier war ja noch weniger Hirn vorhanden als in einer Dose Deo. Kopfschüttelnd kippte der Grüne seinen Drink runter.

„Hier noch ein Drink für dich, Süßer…“

„Oh, Danke meine Liebe!“ Zorro beobachtete, wie Sanji das gebrachte Getränk trank und noch beschwipster in die Gegend schaute, aber sich wieder einmal wegdrehte. Sollen sie doch ihren Spaß haben.
 

„Neee… lasst mal. Ich glaub ich bin etwas betrunken…“

„Ach bitte! Nur für uns, ja?“

„Komm schon! Ausziehen! Ausziehen!“, fing eines der Weiber an.
 

Schon stimmten die anderen Weiber mit ein. Es dauerte nicht lange, bis auch einige andere mit einstimmten und so weit gingen, dass jener, der Sanji als sexy Häschen betitelt hatte an, ihm die Wäsche wollte. Sanji versuchte sich zu wehren, doch er wollte nicht um sich treten und die Damen verletzen – obwohl es ihn doch schon ziemlich reizte, denn sie ließen ihre Finger nicht von ihm. Sein Hemd wurde aufgerissen und er hörte nur ein ekelhaftes „Stell dich nicht so an!“.
 

„SCHLUSS MIT DEM SCHEIß!!“, brüllte eine männliche Stimme.
 

Alle verstummten.

Sanji schaute benommen verwirrt in die Richtung wo die Stimme her kam und konnte den Fremden etwas von sich drücken.
 

Es war Zorro, der seinen Drink laut absetzte und minder erfreut auf sie zu trat.

„Lasst ihn los!“, kroch es bedrohlich aus dessen Kehle, was die Mädchen dazu veranlasste, etwas zurück zu weichen. Der Kerl hingegen grinste nur hämisch.

„Tze... warum sollte ich?“
 

„Weil ich sauer bin!“
 

„Uhhhh~ Da krieg ich aber Angst!“, witzelte der andere und die Zuschauermenge fing an zu kichern. Zorros Nerven erreichten nun ihre Grenzen. Okay ehrlich gesagt war der Bogen auf das Maximum überspannt und seine Faust raste schneller, als er es selber verstehen konnte, ins Gesicht des Lackaffen, der Sanji nicht loslassen wollte. „Sein Geschwafel war pure Ohrenvergewaltigung… Und ihr Hühner seid auch kein Stück besser! Verzieht euch bevor ich mich ganz vergesse!“
 

Seine Finger knackend warf er den anderen Schaulustigen einen recht finsteren Blick zu. Er war so was von geladen, da hatte er gerade selber die Hauptregel seines Trainers vergessen, woran der Alkohol nicht ganz unschuldig war. Doch der kommende Ärger von Kid war minimal im Vergleich dazu, was der Typ mit Sanji hätte machen können.
 

Geschockt, was da gerade geschehen war, blickte Sanji auf das unfreiwillige Opfer und dann zu den aufgeschreckten Hühnern, die verwirrt das Weite suchten, während er von seinem Retter mürrisch aus dem Mittelpunkt in die Menge gezogen wurde, aber bekam keinen Ton eines Dankes heraus.
 

„Damit du nicht halbnackt durch die Gegend rennst…“. Kaum hatte Sanji den Blick nach oben gewandt, blickte er auf das schwarze Hemd seines Freundes, das nun auf seinen Schultern lag, während Zorro nur noch im grauen Top dastand und zugleich bei der bekannten Barkeeperin zwei Wasser bestellte. Auch jetzt trug der Grüne die Kette, die ihn bei Sanji verraten hatte, aber ob das Zorro bewusst war, blieb ein Geheimnis. Dieser nahm einen Schluck und schaute mürrisch in die Ecke, wohin sich der Lüstling verzogen hatte.

Sanji zog sich das zu große Hemd richtig an, doch es blieb einfach zu groß und sein Hemd war reif für die Mülltonne. „Es tut mir leid…“

Sanjis Hände umfassten das Glas immer fester, als würde es ihm Halt geben.

„Nicht dafür…“
 

Sanji horchte auf.
 

Waren das etwa nette Worte? Auch wenn man deutlich noch die Anspannung spüren konnte, so hörte man etwas Freundliches heraus. Zorro starte stur in eine Richtung, bis Sanji ein Zucken in seinen Augen merkte, aber nicht weiter darauf einging. „Ich glaube, wir sollten die anderen suchen und heimgehen…“, sprach der Ältere und hielt Ausschau nach den Chaoten. Ruffy war schnell gefunden.

Wer würde einen - nur durch einen Strohhut die Blöße verdeckt auf einem Tisch tanzenden - Jungen schon übersehen? Aber schon kamen zwei Security-Männer, kümmerten sich um den Sonderfall, schafften es ihn halbwegs anzuziehen, ehe der Vollidiot auf Zorro und Sanji zeigte und zu ihnen gebracht wurde. Mit Mahnungen etc. nahm Zorro minder erfreut die Ausladung, die Diskothek schnellst möglich zu verlassen, entgegen und kaum später tauchte Lysopp auf, der völlig panisch nach Ace gesucht hatte, ihn aber nicht finden konnte.
 

„Der taucht schon auf!“, lallte Ruffy, der sich über die kleine Blutpfütze wunderte, die sie gerade passierten. „Oh, da hatte aber jemand starkes Nasenbluten…“
 

Kaum waren sie draußen, tauchte ein „Komm hol das Lasso raus!“ singender Ace auf, der auf erstaunlicher Weise einen Cowboyhut auf hatte, während Ruffy kurz um die Ecke verschwand und Lysopp noch beim Bezahlen seiner Karte war.

„Schon gehen?“, lallte der selbst ernannte Cowboy und hing sich auf Zorro und Sanji. „Die verstehen da drin keinen Spaß… Ich fand Ruffys Tanzeinlage nicht mal so schlecht. Wenn er es nicht getan hätte, hätte ich es tun müssen.“
 

„Ist klar… Gib doch einfach zu, dass du ein Exhibitionist bist, Ace.“
 

„Nicht so laut. Keiner soll unser kleines Geheimnis erfahren, mein großer Held!“ Mit diesen Worten drückte er dem Grünen einen sabbernden Schmatzer auf die Wange, der nur mit einem angewiderten „Alter, lass den Mist!“ antwortete und beleidigt versuchte Ace von sich los zu bekommen, doch auf Hilfe des sehr angetrunkenen lachenden Sanji nicht hoffen konnte, da dieser schnell die Büsche aufsuchte.
 

„Hey Sanji! Bleib hi-

Nein Ace, lass das! Ein Schmatzer war schon einer zu viel!“
 

Zorro hatte echt Mühe, Ace von sich fern zu drücken, weil dieser es sich anscheinend zur Aufgabe gemacht hatte, seinen ehemaligen Rivalen mit Küssen in den Wahnsinn zu trieben, als sein Blick auf ein recht vertrautes Auto viel. In diesem Auto wurde er doch zur Geisha kutschiert.
 

Das Fenster fuhr leicht runter, wobei ein dünner Rauchfaden sich galant den Weg ins Freie bahnte. Es gab die recht geheimnisvolle und recht düstere Aura frei, die Zorro nur zu gut kannte. Als hätte er einen Kloß im Hals, hielt er in seinen Bewegungen inne und starrte wie hypnotisiert in die dunklen Augen des Mannes. Sie stachen aus der Dunkelheit hervor wie die eines Raubtieres.
 

„Scheiße!“, sprach er zu sich selbst, doch darauf bedacht diesen Mann nicht aus den Augen zu lassen. Seine Vermutung hatte sich soeben bestätigt.
 

Sir Crocodile gehörten nicht nur einige Nobelhäuser, nein, dieser Bastard war ganz groß im Drogengeschäft und nun auch im Besitz einer Diskothek?! Mit Sicherheit war dies nur ein Geschäft aus purer Langeweile und auch die richtigen Luxus Discotheken standen unter seiner Obhut. Da war sich Zorro sicher.

Verdammt! Nicht mal feiern konnte man ohne diesen Arsch!?
 

Und ausgerechnet seine Truppe musste ja unbedingt ins Schaf gehen. Das ist ja noch schlimmer als in einem dieser überdramatisierten Mangas!? Und das Schicksal wollte ihn wohl gewaltig in den Allerwertesten treten.

Das Fenster schloss sich, als Zorro meinte ein böses Grinsen gesehen zu haben, und das Auto fuhr zum Seiteneingang der Diskothek.
 

„Wow…“, Ace riss Zorro aus seinen Gedanken. „Also in dem Schlitten würde ich auch gerne mal fahren!“

„Nein… nicht in diesem!“

„Hmm? Was hast du gesagt?“, fragte Ace nach, der die Gedankengänge und das Gebrummel seines Kollegen in seinem alkoholisierten Zustand nicht verstanden hatte.

„Nichts…“
 

Zorro befreite sich aus Aces Griff und lief in die Richtung, wo Sanji verschwunden war. „Ich hol die Kringelbraue und du deinen Bruder! Oder rühr dich am besten nicht vom Fleck!“

So ein Mist!
 

Zorro fand schneller als gedacht seinen Mitbewohner, der anscheinend es spaßig fand, die Sterne zwischen Müllbeuteln zu beobachten.

„Hey Blondi… Lass uns gehen!“, sprach er, bevor er seinen Freund entdecken konnte.

„Oh… hi Zorro!“ Sanji versuchte sich aufzurichten, doch schaffte es nicht in seinem Zustand, wodurch Zorro sich entschloss die Hände des Jüngeren zu greifen und ihn auf die Beine zu ziehen. „Wenn du noch länger hier liegen bleibst, stinkst du wie eine Kanalratte!“

Mit etwas zu viel Schwung wurde der Schmächtige auf die Beine gezogen und stolperte etwas gegen Zorro.

„Uff... Sorry…“
 

„Mal im ernst?! Was hast du im Müll zu suchen? Besonders so alleine!“
 

Zorro versuchte seine unergründliche Wut zu beherrschen. „Sonst wer hätte dich einfach so in deinem Zustand mitnehmen können! Fast alles mit dir machen können!“ Er zog den Blonden hinter sich her und ein Kichern zog ihn aus seiner Wut. „Was ist so lustig?!“

Er fuhr herum und blickte einen sich das Lachen verkneifenden Sanji an.
 

„Du benimmst dich wie ein Vater!“ Sanji hickste auf.

„Das ist grad nicht der beste Zeit-“

„Mein Vater war nie so fürsorglich…“

Der Blonde sah mit etwas traurigen Augen weg und ließ mit seinen Worten den anderen etwas inne halten.
 

„Ich weiß, du hast viele Fragen, aber ich auch… Ich gebe mir Mühe schnell eine eigene Wohnung zu finden. Ich will nicht mehr zur Last fallen. Ich habe dir schon genug Schwierigkeiten gemacht und bin dir einiges schuldig.

Sowie meiner Familie…“
 

Zorro seufzte kurz auf, kratze sich etwas hilflos am Kopf, ehe er anfing zu reden.
 

„Willst du darüber reden?“, fragte der Große zögerlich nach und wunderte sich über die - für ihn selber - unbekannte Seite an sich. Sanji schüttelte zaghaft den Kopf. Er hatte Angst, Zorro noch tiefer in die Scheiße rein zu reiten.

„Besser wir bleiben vom Nachtleben fern.“ Sprach der andere, wollte weiter gehen, doch sein Kumpane ging nicht mit, hielt sich stattdessen an dem Älteren fest.
 

„Ähm?“, Zorro hielt inne, spürte, dass es Sanji definitiv schlecht ging. „Alles okay? Hey!“ Aber die klammernden Hände sprachen Bände.

„Scheiße!“, schimpfte der Blonde über sich selber. „Ich kann nicht mehr, Zorro! Ich will einfach nicht mehr mit dieser Angst leben, eines Tages zu Sir Crocodile zurück zu müssen. Ich will dem Mörder meiner Eltern nicht noch einmal ins Gesicht sehen. Es ist so erniedrigend daran zu denken, was er mit mir gemacht hat! Wozu er mich gezwungen hat! Jede Nacht träume ich davon, wie er sie vor meinen Augen erschießt, er mich abfällig betrachtet, mich wie eine Ware an andere weitereicht!

Ich habe verdammte Angst davor, es hier nicht zu schaffen! Wieder benutz zu werden!“
 

Zorro schwieg.
 

Hörte das unterdrückte Schluchzen seines Mitbewohners.

Spürte die zittrigen Hände die sich haltend an sein Muskelshirt klammerten. „Aber… wovor ich am meisten Angst habe, ist…“
 

Sanji drückte sein Gesicht in Zorros Rücken.
 

„Zorro… willst du dich rächen?“
 

Unwillkürlich wollte sich der Ältere aus der Umarmung des anderen reißen, doch ließ es bleiben. Es saß wie ein Stich, als wäre er entlarvt worden. Als wisse Sanji mehr als er selber über sich.

Rache…

Sein Herz raste wie wild.
 

„Nein“
 

Zögernd berührte Zorro die zarten Finger, glitt zaghaft über die Weiche Haut. Sein Blick schien betrübt und geheimnisvoll, was Sanji nicht sah, aber diese Berührung genoss. Sie beruhigte ihn.

„Tut mir leid, dass ich so schwach bin. Immer wieder bring ich dich in Schwierigkeiten...“

Zorro senkte den Kopf, war froh von niemandem gesehen zu werden. Schwach…

Man kann dieses Wort so wunderbar definieren.

"Bitte, benutz mich nicht…“
 

Zorro schwieg. Es war ein stechender Schmerz in seiner Brust zu spüren.

Schmutzig.

Schuldig.

Schmerzend.
 

Seine Finger verharrten auf den Händen des anderen.
 

„Komm…“, mit diesen Worten packte Marimo Sanjis Hand, und zog ihn mit sich zu den anderen, die schon sehnsüchtig auf sie warteten.

Mit einem flauen Gefühl im Magen ließ der Blonde sich mitziehen.
 

„Na dann mal los… Sanji, du siehst gar nicht gut aus…“, kommentierte Lysopp, der es endlich geschafft hatte Ruffy von einem Baum zu bekommen, da dieser meinte er sei Captain Jack Sparrow, müsse der König der Piraten werden und dürfe sein Schiff - alias Baum - nicht verlassen. Ace hingegen versuchte eine gerade Linie zu laufen in der Überzeugung, das in seinem Zustand zu schaffen, was jedoch an der einen oder anderen Ecke, Kurve oder Ampel scheiterte.

„Ich fühl mich auch nicht gut…“, antwortete der Blonde und ließ sich ohne große Proteste von Zorro Huckepack nehmen der das nur mit einem „Trink weniger!“ kommentierte.


 


 

„Also, nachdem wir das Schaf verlassen hatten, du über Gott und die Welt in einem fragwürdigen Zustand philosophiert hast, hattest du echt noch die Nerven gehabt mich voll zu kotzen… den Eingang, mein Sofa, die Küche… mein Bett hast du verschont. Aber Alter, hast du gestunken. Ich frag mich immer noch, was du zwischen dem Müll gesucht hast!?“
 

„Dein Hirn!“, bissigen Kommentares wandte sich Sanji ab.
 

Zorro konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Sanji in Schamesröte da sitzen zu sehen war einfach zu herrlich. Vor allen Dingen, da er sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mal ansatzweise an das Gespräch erinnern konnte, was er mit Zorro geführt hat. Dies hatte er wissentlich in seiner Erzählung weggelassen.

Zumal Sanji damit einen wunden Punkt bei ihm getroffen hatte…

„Fündig geworden?“
 

„Nein, es hat die Flucht vor dir ergirffen! UND JETZT RAUS HIER DU AFFE!!!“ Mit gezielten Tritten beförderte er den Grünen aus dem Bad, ignorierte die Frage an sich selbst, warum er das nicht schon viel früher getan hat, und verschaffte sich die lang ersehnte Erleichterung.
 

Zorro, der Kopfüber durch die Tür befördert wurde, fand sich minderer Schmerzen Kopfüber im Flur wiederfand hatte nicht mit solch einer Reaktion des Blonden gerechnet.

So eine Zicke, dachte er sich nur dabei und blickte auf zwei ziemlich bekannte, nervend tippende Schuhe.
 

„An seiner Stelle hätte ich dir in die Eier getreten."

Kids Miene war weder erfreut noch strahlte sie helle Begeisterung aus, seinen Schüler Kopfüber auf dem Boden zu sehen. „Morgen...“, Zorro setzte sich hin und rieb sich den hämmernden Kopf. Die Tritte waren nicht grad förderlich für seinen Kater.

„Steh auf!“

Der herrische Ton gefiel Zorro gar nicht, aber ließ ihn zugleich aufstutzen, weil er Kid so nicht kannte.

„Wir müssen über dein bevorstehendes Turnier reden...“
 

Kid setzte sich an den Küchentisch und nahm einen Schluck der Braunen Plüre auf die die Erwachsenen so abfahren. „Freut mich auch immer wieder dich plötzlich in meiner Wohnung zu sehen.“ Minder erfreut gesellte er sich zu seinem Trainer, der das nur mit „Namis Universal Schlüssel“ beantwortete. „Ich will mal gleich zum Punkt kommen…“
 

„Woher weißt du vom Turnier?“ Zorro blickte seinen Trainer an.
 

„Warum sollte ich das nicht wissen? Bin schließlich dein Trainer, du Vollspast.", ruhig und als seien die Beleidigungen gar nicht an Zorro gerichtet sprach Kid die Worte aus und genehmigte sich einen Schluck seines Kaffees.
 

„Wie hast du dir das sonst vorgestellt!?! Alleine trainieren um gegen den nächsten antreten zu können, ist in deinem Zustand nicht gerade empfehlenswert. Ich will dir offiziell verbieten, dass du in den nächsten zwei Monaten auch nur daran denkst, bei mir auf zu tauchen um zu trainieren!“

Kids Stimme war ernst geworden. Seine Körpersprache machte seine Worte überflüssig. „Und? Was wenn nicht?“, Zorro war weder wirklich auf Kraval aus noch wollte er sich bevormunden lassen, und konnte mal wieder seine große Klappe nicht im Zaun halten. Wenn er nicht bei Kid trainieren darf würde er es alleine machen. Wie es geht weiß er ja.
 


 

„Ansonsten fliegst du raus!“

Scherben

Kapitel 29 Scherben
 


 

Die kühle Dusche tat dem recht fertigen Jungen ziemlich gut. Doch so richtig klar denken war nicht nur wegen der getrunkenen Menge Alkohol schwer, sondern auch weil er ein komisches Gefühl gegenüber Zorro hatte. Dieser Typ hatte mal wieder nicht die ganze Wahrheit erzählt! So viel stand fest, aber ob er die wirklich wissen wollte...

Nein! Lieber nicht, bevor er sich für etwas schämen muss, was er noch getan haben könnte. Obwohl das Erzählte schon Blamage genug war...
 

Warum musste dieser Berggorilla auch immer in solchen Situationen da sein?!

Entschlossen die vergangene Nacht einfach zu vergessen, stieg Sanji aus der Dusche, trocknete sich ab und wickelte sich das Handtuch um die Hüften. Eigentlich sollte er sich froh schätzen, dass Zorro es belustigend fand, dass er die Wohnung... nun ja sagen wir mal… beschmutzt hat. Aber als er durch den Flur und die Küche ging, roch es nicht wirklich nach Kotze oder sonst dergleichen. Anscheinend hatte der Macho doch freiwillig den Putzwedel geschwungen oder vielleicht lag es doch an seinem alkoholisierten Zustand...

Wie auch immer, Sanji hatte nix verräterisches gesehen. Er legte die Bürste auf die Waschbeckenablage und steckte sich ausgiebig, als plötzlich Kids Stimme laut ins Bad hallte, gefolgt von Zorros. Irritiert trat er aus dem Bad.
 

„Mim hier nicht den Möchtegern-Erwachsenen!!"
 

Zorros Stimme war voller geballter Wut.

„Halt mal deinen Rand, du kleiner Scheißer!", brüllte ein anderer, dessen Stimme sich die von Kid entpuppte und diese war nicht weniger geladen. „Sehe ich so aus, als interessiere mich dein verkacktes Leben!?! Ich habe definitiv besseres zu tun als dich zu Babysitten!"

„Dann mach das doch?! Ich habe kein Arsch offen für deine Moralpredigten! Vor allen Dingen nicht über Sachen, die dich einen feuchten Dreck angehen!?"

Die Stimmung stand kurz vor der Kernschmelze. „Ach ja?! Als sei ich freiwillig hier! Hätte Nami mich nicht geschickt, dann-"

Ein verächtliches Schnauben war zu hören. „Dann geh! Ich lade dich herzlich aus!" „Willst du mich verarschen?! Als drehe sich alles nur um dich!" „Sag der Dame sie solle aufhören sich Hoffnungen zu machen! Es war nur ein einziges Mal!"

Beißende Stille war plötzlich im Raum. Kid sah fassungslos Zorro an, der in Rage mehr gesagt hatte, als er es eigentlich wollte.

„DU?!"

Aber die Faust raste schon, schlug wenige Sekunden später gegen Zorros Kiefer und der wurde von den Füßen gerissen. Mit dem Hintern auf dem Boden landend wurde er von Kids wütendem Gesicht in Stücke gerissen. Der Schlag saß. Der Kiefer pochte, die Nase blutete und der Schädel dröhnte noch mehr als vorher. „Wie kannst du mir dabei noch so seelenruhig in die Augen blicken, du elender Bastard!?" Kids Stimme zitterte vor Wut. Dass ihm etwas an der kleinen Orangenen lag war nicht von der Hand zu weisen, aber dass sein eigener Schüler diese Frechheit besaß sie auch noch für seine Triebe zu benutzen, gehörte bestraft. Der Jüngere wischte sich mit dem Handrücken das Blut unter der Nase weg, ehe er sich erhob. „Dazu gehören immer zwei…“ „Was bildest du dir ein! Das ist keine Entschuldigung für das, was du getan hast!?!"
 

„Was ist verdammt nochmal dein Problem!?!"
 

Kid aber blieb eine kurze Zeit stumm. „Was mein Problem ist?! DU bist mein Problem!?! Ohne überhaupt nachzudenken fabrizierst du eine Scheiße nach der anderen und denkst nicht mal über die Konsequenzen nach! Das ist mein verficktes Problem! Mal ganz davon abgesehen, dass du dich letzte Nacht geprügelt hast!?! Was denkst du dir eigentlich dabei?! Bist du so auf Rache und Ärger versessen, dass du jeden Preis in Kauf nimmst!?!"
 

Zorro blickte Kid stumm an. Die eiskalte Stille füllte den Raum, ehe der Holzboden unter den Füßen des Blonden knirschte, der sich unbemerkt rückwärts aus der Schussbahn begeben wollte. Aber er wurde von Kid und Zorro mit Blicken festgehalten.

Erst dachte Sanji an die unweigerliche Flucht sich aus der Affäre zu ziehen, doch er selbst brannte darauf zu wissen, ob Zorro nur noch auf Rache aus war oder nicht. Sein ganzes Verhalten, sein Art, sein... einfach alles deutete doch auf Rache hin. Oder etwa nicht?

Einen Schritt nach vorne gehend wollte er etwas sagen, doch Zorro ließ ihn nicht einmal dazu kommen.

„Halt den Rand.", murmelte der Grüne mit bebender Stimme, wurde aber zugleich von Sanji unverständlich angeschaut.

„Ich sagte: HALT DEN RAND?! Fang du nicht auch noch an!?! Egal was man macht, man macht es falsch!? ARGHH?! IHR KÖNNT MICH MAL!?!“
 

Mit diesen Worten ging Zorro wutgeladen aus der Küche, griff nach Jacke und Schuhen, bevor man die mit Wucht zugeknallte Tür hören konnte. Sanji stand so erschrocken wie planlos da und schluckte die gesagten Worte runter. Ihm schien es so, als wollte Zorro eigentlich noch mehr sagen, aber wie man ihn kannte, schwieg er lieber, als dass er jemanden an seinen Gedanken Teil haben ließ. Auch wenn Sanji nur die Hälfte von dem Streit mit bekommen hatte, reichte es um zu wissen, dass er Zorro für den Rest des Tages aus dem Weg gehen sollte. So gut kannte er Zorro schon.

Langsam schaute er zu seiner rechten und sah, wie Kid sich zurück in seinen Stuhl fallen ließ.
 

„FUCK!“

Eine Zigarette sollte ihn wohl beruhigen, aber er fand einfach seine Kippen nicht. Die hatte er wohl im Auto liegen lassen. „Hier!“ Sanji hielt ihm eine geöffnete Packung hin und hatte selber schon eine zwischen den Lippen stecken. Murrend griff Kid zu, während der Blonde sich setzte und schon in den Genuss der Zigarette kam. „Ich hätte ihn nicht schlagen sollen..." Kid stütze seinen Kopf ab und schien recht verzweifelt zu sein. Sanji blickte verwundert auf. „Ihr begrüßt euch mit Schlägen... Was soll da jetzt diese Reue?"
 

„Tsche... ich denke wir beide wissen, dass das was anderes ist, als das jetzt hier."
 

Sanji fuhr sich mit der Hand durch die nassen Haare und nickte nur leicht, während Kid ihn unbemerkt musterte. Ziemlich schmale Statur, dennoch sah man das definierte Spiel der Muskeln, wenn Sanji sich bewegte. Weiße Haut ließ die Statur noch geschmeidiger wirken und das blonde Haar fiel auch bei Nässe über eines seiner Augen. Für einen heranwachsenden jungen Mann war er ausgesprochen hübsch. Auch wenn ihn einige Gesichtszüge sehr feminin wirken ließen. Eine gewisse Ähnlichkeit mit Law hatte der Blonde schon.

„Ich versteh euch nicht...", riss der Jüngere den Trainer aus seinen Gedanken.

„Und ich dich nicht." Kid schaute den Schmalen mit fast beißenden Augen an. „Ich hoffe der Idiot weiß, was er tut, denn mir gefällt es gar nicht, dass er dich hier her gebracht hat." Kid schluckte den Rest seines Satzes mit seinem Kaffee runter, ehe er aufstand und die Zigarette im Aschenbecher ausdrückte. „Ich hoffe aber, dass du ihm gegenüber mit offenen Karten spielst...

Das bist du ihm zumindest schuldig."
 

Sanjis Blick verfestigte sich und auf einmal wurde ihm mehr als bewusst, wie wenig er hier von Kid erwünscht war. Eigentlich sollte es ihm nichts neues sein, unerwünscht zu sein, aber es tat dennoch weh. Wie sehr hatte er sich nach einem normalen Leben gesehnt. Und jetzt?

Innerhalb einer Woche schien es so, als wäre er eine ganz andere Person.
 

„Was ich Zorro schuldig bin oder nicht, ist eine Sache, die dich nichts angeht." Sanji erhob sich und verringerte den Abstand zu ihm und Kid, während er weiter sprach. „Es ist eine Sache zwischen Zorro und mir. Und warum er mich da raus geholt hat... Weiß der Teufel wieso?!" Kid mustere den Jungen leicht abfällig. „Aber eins sage ich dir: Ich bin und würde die letzte Person sein, die dem Hohlkopf auch nur was antun könnte. Dazu… steh ich viel zu sehr in seiner Schuld!"

Sanjis hatte während seiner Ansprache Kid am Kragen gepackt und zu sich runter gezogen, doch ließ nun von ihm ab. „Und ein Schmarotzer bin ich auch nicht. Das habe ich nicht nötig."
 

Sanji verließ die Küche, und begab sich in das Schlafzimmer um sich anzuziehen. Als er gerade dabei war sich ein blaues Shirt über zu ziehen, hörte er Schritte und wie wieder eine Tür zuging. Kid schien gegangen zu sein.

„Man war das schräg" Völlig fertig von er letzten Nacht und dem ganzen Trubel um ihn herum, setzte er sich auf die Matratze und seufzte. Alles ist wohl so schräg wie bescheuert hier..., schoss es ihm durch den Kopf. Es ändert sich sicherlich, wenn er bald hier auszieht, aber im letzten Gespräch mit Zorro ist keine deutliche Antwort heraus gekommen. Und in den anderen zuvor ebenso wenig. Als würde Zorro sich vor Antworten drücken. Als würde er Sanji etwas verheimlichen. Was war es wert, dass Zorro sich wie ein Arsch aufführte? Das bevorstehende Turnier?
 

Sanji stieg da nicht wirklich hinter. Warum war dieser Arsch so versessen darauf, ein Turnier zu gewinnen. Es war schließlich nur ein Turnier. Deshalb fängt man doch keinen Streit mit seinem Trainer an.

Sich nach hinten fallen lassend genoss Sanji die einkehrende Ruhe für einen Moment. An und für sich schien er ja ziemlich gut ohne die Drogen auszukommen, oder nicht?

Nein, das wäre eine Lüge an sich selbst. Die ganze Woche hatte er kaum ein Auge zu getan, mehr geraucht als sonst und weniger gegessen als ohne hin schon. An das Gefühl der Einsamkeit wollte er erst gar nicht denken. Wie gern würde er jetzt bei jemandem sein, der ihm Halt gibt? Aber das ging nicht, da die gewünschte Person selber jemanden brauchte um mit dem Leben klar zu kommen.
 

„Scheiße!"
 

Sanji drückte sein Gesicht ins Kissen. Warum musste er ausgerechnet Zorro begegnen?! Warum musste dieser Idiot ihn wie aus einer schlechten Romanze vor dem Bösen retten?! Crocodile würde sicher früher oder später hier erscheinen. Aber bisher geschah nichts. Was hatte Zorro gemacht, so dass sie beide Ruhe vor dem Mafiaboss hatten?

Die Müdigkeit überrannte Sanji, bevor er noch weiter seinen Gedanken freien Lauf lassen konnte. Wann Zorro nach Hause gekommen ist, wusste der andere nicht. Entscheidend war, dass der Grüne am nächsten Morgen ins Zimmer rein polterte und sich seine Schuluniform sowie Tasche holte. Rücksichtslos weckte er Sanji, der sich daraufhin beeilen musste nicht zu spät zur Schule zu kommen.
 


 

Die nächsten Tage, die sich in Wochen umwandelten, verliefen wie gehabt. Schule, Sport, Hausaufgaben... Obwohl die beiden sich eine Wohnung teilten, sahen sie sich kaum. Das Abendessen, was Sanji immer für den Älteren fertig auf den Tisch stellte, wurde kaum beachtet, seine Bemühungen im Haushalt ebenso wenig. Und die Tatsache, dass Zorro ihm die kalte Schulter zeigte, war wie ein Schlag ins Gesicht für den Blonden, auch wenn er sich glücklich schätzen konnte endlich diesen vermaledeiten Gips los zu sein.

Aber in der Zeit schien er immer besser mit Ruffy, Ace und Lysopp klar zu kommen. Zumindest verbrachte er etwas Zeit mit ihnen, wenn er nicht zur Schulpsychologin musste. Nami sah er kaum noch. Und wenn doch, ignorierte sie ihn, egal wie sehr er sich bemühte freundlich zu dieser Schönheit zu sein.
 

„Sanji...“

„Sanji, hörst du mich?“

Die freundliche Stimme der bildhübschen Psychologin riss den Blonden aus seinen Gedanken und ließ ihn etwas abwesend aufblicken.

„Ich habe dich gefragt, wie es dir geht?“

Der Schüler ließ wieder seinen Blick durchs Zimmer schweifen, betrachtete wieder einmal die Einrichtung, verfing sich in einigen Gedanken, ehe er sich auf eine Antwort besinnen konnte. „Gut. Wie lange noch?", fragte er ungeduldig und hatte keine Lust mehr auf diese Psychospielchen der Dame. Aber zumindest ein Lichtblick - in diesem Fall die nach Freiheit schreienden Brüste zu sehen - trieb ihn hier her. Und die Tatsache, dass er sonst von der Schule fliegen und mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder bei Crocodile landen würde, gab ihm die restliche fehlende Motivation hier aufzutauchen.

Die Dame schmunzelte.

"Ich sag dir Bescheid, wenn die Sitzung beendet ist. Also hören wir da auf, wo wir beim letzten Mal stehen geblieben sind... Wie wäre es, wenn du mir mal etwas mehr über dich erzählst? Und mit „mehr“ meine ich einen Satz, der mehr als nur vier Wörter beinhaltet."

Sanji schwieg. Als wäre es das erste Mal, dass diese Frau etwas mehr aus ihm heraus quetschen wollte. Und seine Antwort blieb immer dieselbe.

„Wie fühlst du dich?“ Der Blonde blickte die junge Frau fragend an. „Ohne die Drogen?"

„Gut.“

Zögernd belog er die Frau. Ehrlich gesagt hatte er mehr Panikattacken, wenn er nachts allein im Bett lag, musste den Drang unterdrücken sich zu kratzen, sein Körper fror mehr als ohnehin schon und wenn das schon nicht genug war, bekam er einen Zittrigen. Bei der Arbeit musste er besonders aufpassen, dass es Jeff nicht mitbekam.

„Wirklich?"

Bohrte die Frau nach, worauf Sanji nur undefinierbar lächelte.
 

„Hey Zorro!!"
 

Ein kleiner Junge mit schwarzen Haaren umarmte euphorisch den mürrischen größeren, der gerade schwer bepackt die Schule verlassen wollte und dabei war wieder in die falsche Richtung zu laufen, da sein Orientierungssinn einer Bratkartoffel glich. Wie Ruffy es einmal so schön umschrieben hatte im Biounterricht: "Zorro ist dann ja dümmer als ein Lachs!" Zorro war zwar innerlich einen Augenblick wütend geworden, als er das hörte, aber nahm es nicht ernst, da es von Ruffy kam und man dem kleinem nie wirklich böse sein konnte. „Was ist, Ruffy? Ich habe es eilig und du musst zum Sport!" „Ja, doch schon, aber..." Endlich kam der schwarzhaarige bei seinem Freund an. „Aber sag mal, hast du Ace gesehen?"

„Nö.“

Knapp antwortete Zorro seinem kleinen Freund, der etwas enttäuscht wirkte. „Vielleicht ist er gerade beschäftigt...“

„Womit denn?"

„Frauen?“

„Häh? Wie meinst du das? Ach egal, sag mir Bescheid, wenn du ihn siehst!? Heute wollte er mit mir zum MMA-Training.“ Bevor Zorro auch nur antworten konnte, hatte sein Freund ihm das Wort abgeschnitten und der Grüne lächelte gespielt. Das letzte woran er denken wollte, war an seinen Trainer und dass ihm die Zeit davon rannte.

„Klar.“

Mit diesen Worten verabschiedete er sich von Ruffy und ging ausnahmsweise mal in die richtige Richtung. Dass es ein langer Tag werden würde, war ihm klar. Lang und anstrengend.
 

Sanji war da nicht besser dran.

Müde vom Kellnern, von der Schule, von den Entzugserscheinungen und von der Therapeutin schleifte er sich samt vollen Einkauftüten die Treppen des ziemlich schäbigen Wohnblocks hinauf in die kleine schlecht belüftete Wohnung.

Kaum waren die Einkäufe verstaut, die Wohnung auf Vordermann gebracht und gelüftet und die Wäsche aufgehängt, gönnte er sich eine Verschnaufpause auf der Couch.

Dass ihn dann plötzlich ein Handy aus dem Schlaf riss, hätte er nicht gedacht. Hektisch griff er nach der Lärmquelle und meldete sich mit seinem Namen, ehe er verstummte.

„Sanji... Hast du mich vermisst?“

Diese Stimme… Sie schnitt Sanji jedes Wort im Munde ab… Unterbrach sein Denken… Sie lief im kalt den Rücken unter.

„Anscheinend ja.“

„Wie...“

Sanjis Kopf war wie leer gefegt. Die Stimme ließ in seinem Kopf die schrecklichen Erinnerungen hoch kommen. „Du wunderst dich wirklich? Ich bin enttäuscht... Als würde es mir nicht auffallen, wenn mein Goldstück seit mehr als acht Wochen fehlt. Du weißt doch, nichts geschieht ohne mein Wissen...“

Dem Blonden blieb jegliches Wort im Halse stecken.

„Ich hoffe du gewöhnst dich nicht allzu sehr an das Leben, was du jetzt führst... Man vermisst dich hier.“

„...“

Sanji wollte ihm alles an den Kopf werfen, doch zum Glück schnürte ihm seine Angst die Kehle zu und verhinderte eine weitere Dummheit. „Das war nicht nett, einfach von hier zu verschwinden. So dankt man dem Mann nicht, der einen von der Straße aufgelesen hat, einen Schlafplatz und einen Job gegeben hat.

Dir ist wohl nicht klar geworden, dass alles Konsequenzen hat, nicht wahr mein Goldlöckchen?"
 

Sanji schluckte.

„Freust du dich denn nicht von mir zu hören?" Crocodiles Stimme ließ Sanji nichts Gutes ahnen.

„Du weißt schließlich... DU bist mein."

Unbewusst fuhr Sanji mit einer Hand unter sein Shirt zu der Narbe, die einem "C" ähnelte.

„Bitte...“

Sanji brach ab. Seine Glieder fühlten sich starr an. Nichts wollte mehr funktionieren. Nichts außer der blanken Angst, die in ihm keimte.
 

„Würde dich nicht die Analyse vom Bösen, versteckt hinter guten Taten, und vom Guten, versteckt hinter dem Bösen interessieren? Besonders wenn es einen deiner Freunde betrifft?“
 

„Wen mein-“
 

Die aufgehende Schlafzimmertür unterbrach Sanji. Zorro stand mit einem nichtssagenden Gesichtsausdruck in der Tür.

„Ich... es ist-“
 

Sanji brach seinen Satz ab und blickte geschockt zum Grünhaarigen.

„Sanji... Grüß ihn von mir."

„Nein!? War-“

Das Gespräch wurde abrupt beendet, bevor Sanji noch Zorro etwas sagen konnte. Sprachlos ließ der Blonde das Handy sinken.
 

Der Ältere sah den bleichen Jungen an. Als habe dieser mit einem Geist gesprochen. „Wer war dran?“, sprach Zorro leise und lockte den Blick des Jüngeren auf sich.
 

Aber der Blonde sprach nichts. Zorro kniete sich vor Sanji, nahm ihm das Handy aus der Hand, ehe er sich erheben und gehen wollte. Aber eine Hand hielt seine Hose fest, was ihn verdutzt herunterblicken ließ.

„Er...“
 

Sanjis Betonung gab Zorro zu verstehen, wer gemeint war. Auf einmal ratterte es in dem Kopf des Grünen.

Instinktiv kniete er sich wieder vor den Blonden. „Und wenn schon...“

Scheiße, das darf doch nicht wahr sein! , schoss es durch den grünen Schädel. Das hieße ja, er habe es sich nicht eingebildet, diesen Arsch vor Wochen im Schaf gesehen zu haben. Das hieße aber auch... Mist! Verdammter! All seine Freunde sind diesem Bastard hilflos ausgeliefert!!

„Nein!“
 

Sanjis Stimme bekam wieder mehr Biss. „Nichts `Wenn schon'! Dir ist wohl nicht klar, was das bedeutet?! Wozu er in der Lage ist?!“

Sanjis Stimme überschlug sich.
 

„Du tust so, als wäre er das Böse in Person... Was soll dieser Arsch schon machen können? Er hat nichts in der Hand.“ Zorro lächelte abfällig, was Sanji in den Wahnsinnig trieb. Blind vor Wut stieß er sich von der Bettkante, brachte Zorro zu Fall und landete über dem Größeren auf dem Boden.
 


 

„Das alles habe ich schon einmal erlebt! Es muss aufhören, dass wegen mir Menschen verletzt werden oder gar sterben! Ich geh lieber freiwillig zu ihm, als dass er sich mit Gewalt nimmt, was er will.“

Sein verbittertes Gesicht ließ Zorro stutzen.
 

„Das lässt du bleiben.“
 

Die Worte des am Boden liegenden klangen ruhig. Sanji hingegen schaute Zorro nur verwirrt an. Selbst sein Gesicht von ihm hatte einen festen und ernsten Ausdruck.

„Wa-"

Langsam dämmerte es Sanji.

„Das hatte Crocodile damit gemeint...

DU hast dir meine Gefühle, meine Situation zu Nutze gemacht!! Du hast mich hier her geschleppt um dir Sicherheit zu verschaffen! DU HAST MICH BENUTZT!"
 

Sanji hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Seine Hände zitterten, seine Stimme bebte und Feuchtigkeit kam in seine Augen.

Er hätte sich nicht mit Zorro anfreunden dürfen. Er hätte sich nicht blindlings verlieben dürfen. Er hätte sich nicht einmal Hoffnungen machen dürfen. Das alles führte nur zu Enttäuschungen.
 

„Mir egal. Du gehst nirgendwo hin."
 

Zorros Stimme klang monoton aber unterschwellig herrisch. Er ergriff die zierlichen Handgelenke, ehe etwas Salziges auf sein Gesicht tropfte und er in ein tränenunterlaufendes Gesicht schaute. „Bastard!“, schluchzte Sanji. „Du elender Lügner! Du nutzt jeden aus, wenn es dir passt! Selbst wenn man dir die Gefühle offenbart! Ich hoffe, sie ist wenigstens die Richtige für dich! Ich hoffe, sie macht dich glücklich! Ich hoffe, du belügst sie wenigstens nicht! Wie auch?! Bei dem Brief, den sie dir geschrieben hat, ist es noch ein Wunder-"
 

„Du weißt von dem Brief?!“ Zorros Stimme wurde aggressiv. Sanji auf den Rücken zu Boden drückend schaute er ihn wütend an. „Du hast diesen Brief gelesen?! Wie...

ARGH!?! Ach scheiß drauf!

Sei lieber froh, dass ich dich benutze! Crocodile würde dich als Betthäschen benutzten! Oder willst du wieder für alte Säcke die Beine breit machen?! Ich glaub langsam, du vermisst dein altes Leben!? Scheint dir ja wohl ziemlich gut gefallen zu haben!“
 

Sanji blickte fassungslos in Zorros Gesicht, ehe dieser seinen Mund versiegelte. Stürmisch drang die fremde Zunge in Sanjis Mundhöhle, ließ ihn in den Kuss hinein stöhnen. Die Worte von Zorro waren so verletzend wie der Kuss. Wenn nicht noch schlimmer. Auf keinen Fall wollte der Blonde wieder zurück.

„Du gehst nirgendwo hin! Hast du verstanden?!“

Sanji antwortete nicht. Zu sehr war er von Zorro überrumpelt worden und lag jetzt wehrlos auf dem Boden.

„Ich fasse das als ein 'Ja' auf...", sprach Zorro in den Kuss hinein.

„Du bist kein Deut besser als Crocodile!“, keuchte Sanji verbissen und verfluchte sich sogleich dafür, was er gesagt hatte.

Ein Bein schob sich zwischen die seinen, ließ ihn erschrocken glucksen, ehe er verstand worauf Zorro hinaus wollte.
 

Wie sehr genoss Sanji die stürmischen Lippen des anderen. Den wohltuenden Duft, die großen Hände überall an seinem Körper, die Wärme des anderen.

Aber es tat auch weh.
 

Es schien so, als würde Zorro versuchen wollen ihn an sich zu binden. Egal mit welchen Mitteln.

„Das ist mir egal...“, raunte Zorro in Sanjis Ohr, was diesen den Rücken durchdrücken ließ. Diese Wärme war einfach nur zu gut. „Eins ist aber sicher... Du bleibst hier, und jedes Mittel ist mir recht!“
 


 

'Das hast du schon längst geschafft...', schoss es Sanji Tränen unterdrückend durch den Kopf und er genoss die stürmischen Berührungen...

Doll

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Doll Zensiert

Chapter 30 : Doll
 

Sanji erwachte ziemlich geschafft im Bett von Zorro.

Alleine.
 

Das, was letzte Nacht geschehen war, hatte keinerlei Bedeutung.

Besonders nicht für Zorro.

Denn ansonsten wäre der Marimo hier, würde Sanji nicht alleine erwachen lassen und hätte dort weiter gemacht, wo Sanji angefangen hatte es zu genießen. Aber anscheinend wollte das Universum nicht, dass Sanji es genoss und ließ das Handy klingen. Relativ gelassen ging Zorro ran und verstummte.

Ohne etwas anderes von sich zu geben als einem Zustimmen und den Worten, er komme sofort vorbei, verließ er das Zimmer und schenkte Sanji keine Beachtung mehr.

Er lag immer noch völlig überfordert auf dem Boden, nicht wissend ob er sich glücklich schätzen oder weinen sollte, und legte sich nach einiger Zeit der Stille ins Bett.
 

Vielleicht hatte Zorro doch Recht mit dem, was er Sanji an den Kopf geworfen hatte. Allein bei dem Gedanken lief ein unangenehmer Schauer über den schlanken Rücken des Blonden.

Mit einem unguten Gefühl stieg er aus dem Bett, machte sich fertig und packte seine Sachen für Schule und Arbeit. Dass Zorro heute Nacht nicht mal zurückgekehrt ist, war nichts Unbekanntes für Sanji. Ab und an kam es vor, dass dieser erst morgens wieder in der Wohnung auftauchte, sich umzog und sofort zur Schule ging. Wo Zorro dann in der Nacht war, blieb ein Geheimnis. Vielleicht war er bei Nami oder vertrieb sich die Zeit mit den anderen Mädchen, die ab und an gerne ihm ein Geständnis machten. Auch heute verließ Sanji alleine die Wohnung.

Der Unterricht war recht unspektakulär. Aber komischerweise fehlten Zorro und Ace. Dass Ace ab und an gerne die Zeit auf dem Dach des Schulgebäudes mit weiblicher Begleitung verbrachte, war nichts Neues, aber dass Zorro in ihrer derzeitigen Situation den Unterricht schwänzte, brachte keine Vorteile. Vielleicht tauchte der Idiot noch in den nächsten Stunden auf.

Selbst als er Ruffy fragte, ob er Zorro gesehen habe, schüttelte dieser nur den Kopf und meinte, er suche ebenfalls Ace. Sanji gab ihm den Tipp mal auf dem Dach zu suchen und verabschiedete sich von Ruffy. Selbst nach Schulschluss war Zorro nicht erschienen.

Vielleicht lag er zu Hause auf dem Sofa und schlief. Das konnte dieser Baka ja ziemlich gut. Das, saufen, motzen und trainieren.
 


 

Das Kellnern war heute anstrengender als gedacht. Da eine Hilfskraft fehlte, musste Sanji in der Küche und zugleich im Restaurant anwesend sein. Kein leichter Job, wenn der Chef einen nur anbrüllte und die Gäste ziemlich pingelig waren.

Als er schließlich das fertige Essen an den Tisch nach draußen bringen und eine kleine Raucherpause machen wollte, traf er auf Ruffy.

„Hey“, begrüßte er seinen Freund etwas erschöpft und hatte schon die Fluppe angezündet.

„Hey“, kam es etwas bedrückt vom Jüngeren.

„Was gibt’s?“, fragte Sanji schließlich, als Ruffy immer noch nichts gesagt hatte.

„Sanji… Ich finde Ace nicht…“
 


 

Sein hämmernder Kopf zeigte ihm, dass er noch am Leben war. So wie der Rest seines Körpers, der mehr als schmerzte, was sicher auch an den strammen Fesseln lag, die er um seine Gelenke spüren konnte und an der trockenen Kehle, die nach Wasser schrie. Seine aufgescheuerte Haut an den Gelenken brannte fürchterlich.
 

Ächzend versuchte er sich irgendwie aufzusetzen um etwas Orientierung zu finden und lehnte sich schließlich an einen sich bietenden Gegenstand. Kaum war das unter großem Kraftaufwand geschafft, schnappte er nach Luft. Hier war es zu dunkel, als dass er überhaupt etwas sehen konnte. Aber es roch nach Leder, Zigarren und erinnerte ihn irgendwie an jemanden.

Was zum Henker ist passiert?!
 

Das einzige, was seine Erinnerungen hervorbrachten, war das Verlassen der Wohnung um, nach der Bitte von Shanks, Ace zu suchen.
 

Plötzlich hörte er vertraute Geräusche. Eine große Tür ging auf, und er kniff seine Augen zusammen, als das Licht im Zimmer angemacht wurde. Es biss förmlich in seine Augen und der Geruch von Zigarren wurde stärker.

Kaum hatten sich seine Augen an das grelle Licht gewöhnt, versuchte er die eintretenden Personen zu erkennen. Als er die Person, oder besser gesagt den Mann sah, wollte er nur noch weg.

Sir Crocodile!
 

Unachtsam versuchte er seine Hände irgendwie aus den Fesseln zu winden, doch zog scharf die Luft ein, als das raue Seil über die aufgeschürfte Haut schnitt.

„Oh, schon wach?“, sprach ihn der Mann an, den er am liebsten eigenhändig umbringen würde.
 

Zorro knurrte nur bedrohlich.

„Auch mich erfreut es dich zu sehen.“ Crocodile klopfte sachte die Zigarre an einem Aschenbecher ab und setzte sich bequem vor Zorro in einen der antiken Sessel. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du mir vor ein paar Wochen etwas gestohlen hast? Mal ganz davon abgesehen, wie viel Schaden du dabei angerichtet hast…“
 

Crocodile machte eine genüssliche Pause, was Zorro nutzte um zu verstehen, was jetzt hier abging.
 

„Wie du sicherlich weißt, bin ich dir zu Dank verpflichtet, dass du diesen Laien Gustavo aus der Bahn geschafft hast, auch wenn er nur im Koma liegt. Tod wäre mir lieber gewesen, aber das war wohl von dir in jenem Moment zu viel verlangt gewesen…“

Einen abfälligen Blick warf der Mafiaboss seinem Gefangen zu, während er seinen vom Butler eingeschenkten Cognac sanft im Glas hin und her.
 

„Was wol-“

Zorros eigenes Husten unterbrach ihn selber, ließ ihn fast schon Sterne sehen und Tränen brannten in seinen Augen. Wenn er könnte, würde er sich am liebsten übergeben, aber es kam nur Galle hoch. Verdammt, er brauchte Wasser! Oder sonst was zu trinken. Kaum hatte er sich etwas beruhigt, fuhr der Mafiaboss ruhigen Tones fort.
 

„Na na na… Sau mir nicht den Boden ein. Der war teuer.

Aber in Angesicht der Tatsachen, die darauf folgten, gerät die eine kleine gute Partie von dir in ein schwaches Licht… Es war amüsant mit anzusehen, wie ihr kleinen Würmer euch in Sicherheit gewähnt habt, bis jetzt... Meinst du, ich lasse dich so leicht entkommen?“
 

Zorro blickte wütend Crocodile an. Wenn er es nicht besser wüsste, hatte Sir Crocodile die ganze Zeit seinen Spaß gehabt, als die beiden draußen ihre `Freiheit` genossen haben.
 

„Ich bitte dich, ich bin doch nicht so einfältig und naiv, wie es einst unser Gustavo war. Als wären meine Männer so schlecht ausgebildet wie die ehemaligen Yakuza oder die Männer von diesem Nichtsnutz! Und dann diese lächerliche Drohung…?

Che, wenn ich wollte, hätte ich mir Sanji sofort wieder beschaffen können...“
 

„Warum… hast du es dann nicht?“ Zorros Stimme kratzte fürchterlich im Hals, als er seinem Feind in die Augen schaute. Perplex wurde der Jüngere vom Mafioso gemustert, doch dann wurden formten sich dessen Augen zu schmalen Schlitzen, ehe Worte seinen Mund verließen.
 

„Nennen wir es mal die Beute abschätzen…

Oder nenne es einen Zeitvertreib. Wie du magst, mir ist es recht…“
 

„Bastard…“ keuchte Zorro.
 

„Was ich mich aber Frage…“, Corocdile stütze seinen Kopf seitlich auf seine freie Hand ab. „Warum seid ihr nicht wie kleine Hündchen zur Polizei gerannt?“

Zorro wandte seinen Blick zum Feind.

„Weil… es nichts gebracht hätte. … Als würde uns die Polizei was bringen. Sie steckt doch mit dir ebenfalls unter einer Decke!“
 

„Nicht so vorschnell… Sie kommen mir entgegen und ich ihnen. Was ist da so falsch dran?“ Bevor Zorro auch nur antworten konnte, beantwortete Crocodile sich die eigene Frage.

„Richtig, nämlich nichts. Also sei nicht so verklemmt und anspruchsvoll, das bist du doch ansonsten auch nicht. Besonders wenn es um die Auswahl deiner Bettgenossen geht…“
 

Zorro fing an zu sprechen, doch brachte kein Wort raus.
 

„Hast wohl Durst…“

Ohne auch nur etwas anderes zu sagen, wurde ein Glas auf den kleinen Beistelltisch gestellt. Unwillkürlich leckte sich Zorro die trockenen Lippen, doch musste sich beherrschen nicht zu betteln. Aufstehen ging ja nicht. „Möchtest du was trinken?“

Der Grüne schwieg.
 

„Dann nicht. Vielleicht hat der andere Durst… Bringt ihn rein. Mal sehen, wie er reagiert, dich hier zu sehen.“

Die Miene des Jüngeren wäre für Crocodile Gold wert gewesen, als eine Nebenzimmertür aufging und zwei Männer jemanden in den Raum schleiften.
 


 


 

„Kid?“

Der Angesprochene blickte vom ganzen Papierstapel hoch, als ihm die bekannte Stimme von den Abrechnungen abhielt. Law lehnte sich an den Türrahmen, hatte die pitschnasse Jacke zwischen den überkreuzten Armen geklemmt und schien immer noch nicht ausreichend zu schlafen, was wohl am täglichen Kaffeekonsum lag. „Dir muss es wirklich beschissen gehen, wenn du freiwillig am Schreibtisch sitzt und die Abrechnungen machst.“

„Wer sagt, ich sitze hier freiwillig? Und überhaupt, musst du nicht arbeiten?“

„Hatte Nachschicht.“

Kid fuhr sich etwas entnervt mit einer Hand durch die rote Mähne.

„Und anstatt schlafen zu gehen, kommst du hier her?“

Law blieb kurz stumm, ehe er antwortete: „Scheint so…“, und ließ seinen Blick durch den Raum gleiten.
 

Kid sah ihn kurz an.

So hatte er Law nur selten gesehen. „Wie dem auch sei, ich habe zu tun, und gerade nicht die Nerven zu reden. Besonders nicht, wenn es um den Arsch von Mooskopf geht!“

Law schien nicht verwunderlich zu sein, dass Kid sich über Zorro aufregte. Kam ja nur allzu oft vor, besonders in letzter Zeit. Aber diesmal schien Kid richtig sauer zu sein, denn er redete ohne Laws Aufforderung einfach drauf los. „So ein Idiot! Wie konnte er nur so was machen?!“ Vor Wut pfefferte er den Kuli auf seinen Schreibtisch und stand auf.

„Was denkt er sich dabei?! Denkt er überhaupt mal nach?! Ach, was rede ich da! Es ist schließlich Zorro! Der egoistische Arsch von neben an! UND dann nimmt ER sich auch noch Nami! Als hätte er nicht schon genug Matratzen in der Stadt!?! Meint er wirklich, alles drehe sich um IHN? Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass er sich mit DEM Mafiaboss eingelassen hat!?! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis etwas passiert! Und dieser Blonde-“
 

Unbewusst fand sich Kid vor Law, dessen Augen die seinen fixierten, wieder und stütze sich an dem Türpfosten ab.

„Und das schlimmste ist…“

Kid brach seinen Satz ab. Wie konnte er nur so einfältig sein und glauben, Zorro würde einen anderen Weg einschlagen. So ein infantiler Idiot!

„Kid, halt einfach mal für eine Minute deine Klappe!“
 

Laws Finger hatten sich schon in dem Saum von Kids Jacke vergriffen und würden diese auch nicht mehr loslassen. Aber das wurde Law erst selbst bewusst, als er Kid zu sich runterzog.

„Weißt du eigentlich, wie sehr ich es hasse, wenn du von Nami redest?! Wie sehr ich es hasse, wenn du Namis Gott verdammten Namen in den Mund nimmst?! Er hört sich in meinen Ohren gleich an, wie der Name von ihr! Als sei es nicht schon schlimm genug, gegen eine Frau eingetauscht worden zu sein, nein, du hast mich all die Jahre verachtet! Und dann fing ich es an. Ich habe dich wirklich gehasst.“

Law zog Kid näher zu sich ran. Spürte schon den Atem des anderen. Dessen Wärme. Dessen Atem auf seinen Lippen. „Ich hasse es, wie du dein Verhalten Tod geschwiegen hast…“

Laws Lippen berührten für einen Moment die von Kid. Einen Moment, der dem Rothaarigen wie eine Ewigkeit vorkam. Dieser Geschmack…
 

Süßlich und frisch…
 

Zaghaft unterbrach Law den Kuss zu Kid, welcher sich über die eigenen Lippen leckte. Der Kuss schmeckte wie damals…

„Und ich hasse, was ich gerade tue…“, gestand der Arzt und konnte einfach der Versuchung nicht widerstehen noch mal von den Lippen zu kosten. Zuerst zaghaft, dann stürmisch. Von beiden Seiten.

„Mir ist egal, wie du darüber denkst…“, keuchte Law in den Kuss hinein und zog Kid enger an sich. Dieser ließ seine Hände über den schlanken Rücken des anderen hinunter gleiten bis zum Hintern. Als Kid anfing feste zuzupacken, keuchte der Dunkelhaarige erneut in den Kuss hinein und ein wohliges Gefühl erfüllte seinen Körper.
 

„Und wenn es so weit geht, dass du mich wieder nur für deine Triebe benutzt… Mir egal…“

Law hielt inne. War es wirklich so weit gekommen, dass er zu Kid kam und nach Zärtlichkeit bettelte?

Nein! Nicht er.
 

„Autsch!“, Kid entzog sich dem Kuss und schmeckte Eisen in seinem Mund. „Du hast mich gebissen!“
 

Law hingegen blickte ihn nur süffisant an und leckte lasziv das Blut von Kids Lippe. „Sag bloß, das wundert dich…“ sprach dieser verführerisch, während er den anderen erneut in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte. Diesmal lenkte er Kid zum Sofa und nahm auf seinem Schoss Platz. Ein leicht verstimmtes Grummeln entkam Kids Kehle, als Law wider genüsslich in die schmalen Lippen zwickte.

„Bist du immer noch so ein Weichei?“
 

Provokant ließ Law vom Kuss ab und fuhr mit der Zunge den starken Hals hinab, entlockte Kid wieder ein wohliges Stöhnen, während seine schönen Hände das Shirt hoch schoben und seine Zunge die altbekannten Zonen erkundschaftete.

Stürmisch packte Kid zu und konnte seine Lust nicht mehr verbergen.
 

Ja, so wollte Law Kid vor sich haben. Vor Lust keuchend, sich abmühend noch irgendeine Kontrolle zu bewahren und gegen den eigenen Trieb anzukämpfen.

Sachte begann der Arzt seinen Hüften zu bewegen, wissend wie wenig Kid von einem langen Vorspiel hielt. Tja, heute war Law wohl in der Position, die bestimmte, wo es lang geht…
 

Zumindest so lange, bis Kid es reichte.
 

Doch Kid schien nicht mitspielen zu wollen und seine Hände wollten die Hose des anderen öffnen. Doch eine Hand schlug ihm auf die Finger, ehe er noch verstand, wer das war. „Nicht ohne meine Erlaubnis…“, sprach Law, während er Kid wieder küsste und sich an dessen Hose zu schaffen machte. Zustimmend knurrend ließ Kid ihn gewähren, aber es sollte seiner Meinung nach schneller gehen. Besonders wenn sich so ein kleiner heißer Käfer an ihn ranschmiss und förmlich darum bettelte genommen zu werden, aber es unter einer herrischen Art versuchte zu verstecken. „Nnngh…“, Kid lehnte seinen Kopf zurück und ließ den Kleineren nur machen.
 

Law selber liebte es, Kid etwas zu quälen, doch vergaß, dass dieser sich baldig dafür revanchieren würde. Und so hörte er auf sich lasziv auf Kids Schoss zu bewegen und glitt langsam hinunter. Dabei fuhr seine Zunge langsam über den trainierten Bauch, spürte, wie jeder Muskel sich anspannte, ehe er mit den Zähnen die Unterhose langsam, doch von zwei Händen davon aufgehalten wurde, Kid zu liebkosen. Oder gar zu beißen, was ihm im selben Moment den Sinn kam. Ohne es auch nur zu ahnen, wurde Law zu Boden geschubst und spürte kaum später seine eingeschränkte Bewegungsfreiheit.
 

„He-“, aber jegliche Proteste wurden durch zwei Finger in seinem Mund verhindert.

„Und doch mach ich, wie ich es mag…“
 

Genüsslich knabberte Kid an Laws Ohrläppchen, entlockte dem sonst so gefassten Arzt ein weiches Stöhnen, während Kid Law weiter mit der Zunge verwöhnte. Am Nacken biss er ihn wahnsinnig gerne, in den Hals, und wie sehr liebte er es, wenn dieser vor Erregung anfing zu zittern.
 

....
 

Keuchend fand sich Law unter Kid wieder und wollte ihm sofort eine Schimpftirade halten, doch sein Mund wurde von Kids besiegelt.

Law hätte Kid am liebsten gebissen, doch der Kuss wurde wieder so leidenschaftlich, dass es sich erneut in ihm regte. Besonders als Kid das eigene Bein gegen Law drückte und spüren konnte wie sehr es der andere genoss.

„Du bist mein…“, flüsterte Kid in Laws Ohr. „Das kannst du nicht verleugnen…“
 


 


 

„Nein!“

Zorro lehnte das Getränk ab und konnte seine Augen nicht von dem abwenden, was sich vor ihm tat. Aber man ließ ihm keine Wahl und zwang ihn, das Gesöff zu trinken. Damit er es nicht ausspucken konnte, wurden ihm Nase und Mund zugehalten, ehe er wieder nach Luft schnappen durfte. Hustend vom brennenden alkoholischen Getränk, blickte er wutgetränkt Sir Crocodile an, dem alles anscheinend Spaß machte.

Wenn nicht amüsierte.
 

„Und… was hältst du von meiner Idee?“
 

Sachte beugte er sich nach vorne und griff Zorros Kinn. „Es wird nichts Schlimmes passieren, wenn du dich richtig entscheidest...“

Zorros Augen blickten auf jenen vor ihm, der zusammengeschlagen auf dem Boden lag und nur noch schwach atmete.

Den Blick wieder auf Crocodile wendend versuchte Zorro überhaupt etwas zu denken. Sein Kopf hämmerte, sein Körper zitterte und seine Sinne schienen wie betäubt.
 

Wie er alles doch so hasste.
 

„Ich…“

Savin' me

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Savin' me (Zensiert)

Chapter 31: Savin' me
 


 

‚...’ Gedanken!!! (Hier nur die von Zorro )

„...“ Gerede
 


 

Drei Tage sind nun seit Zorros und Aces Verschwinden vergangen. Drei Tage in denen Sanji weder richtig schlafen, noch essen, noch arbeiten konnte. Jeff hatte ihn heute früher nach Hause geschickt.
 

„Arbeite, wenn du wieder richtig bei der Sache bist! So was kann ich hier nicht gebrauchen!“
 

Hinter den harten Worten von Jeff steckte in Wahrheit nur Sorge. Und jetzt trotte Sanji mit einem blauen Regeschirm in der Hand durch die verregneten Straßen nach Hause. Auch wenn es so stark am schüttete und ziemlich kalt für den Spätsommer war, so waren die Straßen mit Menschen überfüllt und man musste aufpassen, dass man nicht bei den kleineren Menschen die spitzen Enden ins Gesicht bekam.
 

„So ein Mist!“
 

Die gerade angezündete Zigarette wurde durch den Regen gelöscht und landete ohne Kompromisse auf dem Boden, wo sie gleich zertreten wurde. Gedankenverloren blickte er durch die Menschenmenge.

Nichts zu sehen.
 

Wie auch? Als wäre das Leben eine Mangastory, wo auf einmal der König der Idioten plötzlich quick lebendig vor ihm stehen und sich über den Fehlkaufregenschirm lustig machen würde. Dass der Regenschirm Katzenohren hatte, wusste Sanji beim Kauf auch noch nicht.
 

Doch dann wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Und zwar von ihr. Seine Mutter.
 

Waren dass wirklich nur die Entzugserscheinungen, die ihn glauben ließen, sie würde durch die Menschenmasse huschen und ihn nicht mal ansehen?
 

Mit Sicherheit.

Er hatte nämlich ihren Tod hautnah miterleben dürfen und wie sich von da an sein Leben in die reinste Hölle verwandelte.

Wieder folgte er ihr mit schnellen Schritten durch die Menschenmenge rempelte andere Passanten an, ehe er begann zu rennen. Nein, diesmal würde er sie nicht entwischen lassen.
 

Kaum hatte Sanji sie bis um eine Hausecke verfolgt, blieb er wie angewurzelt stehen. Vor ihm auf dem Boden saß jemand mehr schlecht als recht an die Hauswand gelehnt.
 

Ohne Shirt, ohne Jacke, ohne Schuhe.
 

Aber übersäht mit blauen Flecken, Wunden - die auch unter dem Hosenbund verschwanden – und der regen verteile Blut und Dreck.

Der Schirm wurde durch eine kleine Böe aus seinen Händen gerissen und tänzelte erschrocken auf dem nassen Boden umher, ehe dieser zum Stehen kam.
 

„Zorro…“, kam es heiser dem Blonden über die Lippen. Nicht wissend, ob er vor Freude oder vor Trauer weinen sollte, stand er da.

Der mitgenommen Körper regte sich kein Stück. Auch nicht als Sanji hastig in die Knie ging und die Schultern anfasste.
 

„Zorro! Was ist-“
 

Aber Sanji brach ab, blickte in das Gesicht des Älteren und war entsetzt.
 

Die Stimme des Grünhaarigen war so dünn, dass Sanji sie kaum verstehen konnte, doch er sah, wie sich die Lippen bewegten.
 

„...geh... weg...“
 

Das waren die einzigen Worte, die Sanji hören konnte, und es fühlte sich an wie ein Stich im Herzen.
 

Dann fiel der Grünhaarige gegen den Blonden. Zu schwach um sich halten zu können, zu schwach um genau zu sagen, an wessen Schulter er da lehnte und zu schwach um zu denken.
 

Dass einige Passanten auf die beiden aufmerksam wurden, war nicht zu verhindern und sie blieben vereinzelt stehen.
 

„Zorro? Hey, bleib wach!! Zorro!“ Sanji konnte nicht verhindern, dass Tränen flossen, während er Zorro in den Armen hielt. Sie vermischten sich mit dem Regen, der auf beide niederprasselte und es um Zorro langsam rot werden ließ.
 

„Scheiße!“, schluchzte er und schaute in die gaffende, tuschelnde Menge. „ ZU HILFE! EINEN KRANKENWAGEN! HÖRT IHR SCHLECHT!?! RUFT EINER EINEN KRANKENWAGEN!?! BITTE!“
 


 


 

Den Blick wieder auf Crocodile wendend, versuchte Zorro überhaupt etwas zu denken. Sein Kopf hämmerte, sein Körper zitterte und seine Sinne schienen wie betäubt. Wenn er nicht gefesselt am Boden liegen würde, wäre es erst nicht so weit gekommen, dass man ihn dieses fürchterliche Zeug eingeflößt hätte.
 

„Ich…“
 

Er brach seinen Satz ab. Nein, er würde nicht mal im Traum daran denken es noch schlimmer zu machen. Obwohl, was kann schon schlimmer sein als hier zu sein, als den Bruder seines besten Freundes vor sich zusammengeschlagen am Boden liegend zu sehen?
 

„Ace…“, keuchte Zorro, hoffte diesmal eine Regung in seinem Gesicht zu sehen und wurde nicht enttäuscht. Gefesselt und mit Wunden übersät, lag Ace nur wenige Schritte von Zorro entfernt auf dem Boden und hob schwach seinen Kopf an.
 

„Zorro…“, sprach er gebrechlich und plötzlich rissen sich seine Augen auf.

„Du elender Bastard…“ Blut spukend krampfte er sich zusammen und versuchte richtig Luft zu bekommen, aber die Schläge von den Bodyguards waren zu heftig gewesen, als dass er sie so einfach weg stecken konnte.

„Du… verlogenes Arschloch! Sti… Stirb…“
 

Wieder keuchte er, ehe harte Worte aus seinem Mund drangen. „Wehe… meinem Bruder… passiert was wegen dir!“
 

Zorros Mundwinkel ging wage nach oben und doch überkam ihn ein unbeschreibliches Schuldgefühl. Aber... ein Glück, dieser Idiot hatte noch Kraft zum Brüllen.
 

„Sieh an... Er freut sich anscheinend auch dich zu sehen.“ Crocodiles Stimme war so dreckig wie seine Geschäfte und der Ältere wurde vom Grünhaarigen nur böse gemustert. „Aber ich hätte gerne eine Antwort auf meine Frage. Nun sprich!“
 

Zorro sah ihn unverständlich verbissen an. „Nie… niemals…“, keuchte er und fiel erschöpft auf seine Stirn.

„Du… mieses Stück… Scheiße…“, knurrend spürte Zorro, wie jegliche Körperkontrolle ihm entglitt.
 

„Ach, als sei dir dieses Mittel neu…“, Crocodile grinste süffisant und schaute zum anderen Teenager rüber. „Aber noch mal zur Antwort. Ich habe sie nicht ganz verstanden… Sei so lieb und wiederhol sie für mich. Du weißt, ich bin nicht mehr der Jüngste…“
 

Mit der Schuhspitze den jungen Mann auf die Seite stoßend, somit auf den Rücken rollend, schaute er in das erhitze und zugleich fertige Gesicht. Sein Gefangener keuchte und stöhnte. Ob vor Schmerzen oder vor Erregung, Crocodile bevorzugte letzteres als Begründung.
 

„Verlier freiwillig den Kampf und niemand wird zu Schaden kommen. Gewinnst du…“
 

Sir Crocodile gab seinem Bodyguard ein Zeichen, welcher diesem sofort Folge leistete. Ohne dass auch nur einer verstehen konnte, was geschah, trat dieser Ace so heftig auf dem mit Wunden übersäten Rücken. „AHHHHRRRRGGGHH!“

Ace kniff die Augen zusammen, versuchte den Schmerz zu ignorieren, doch er konnte einfach nicht mehr.

„…wird das Folgen haben… Und meinem Goldlöckchen wirst du auch nichts tun, sonst…“
 

Ohne mit der Wimper zu zucken, zog der Mafiaboss einen Revolver aus seinem Anzug und schoss dem Schwarzhaarigen ins Knie.
 

Zorro hörte, wie der Knochen zerbarstet, sah, wie sich das Blut in Flecken auf dem Boden und an den Anzügen der Bodyguards verteilte. Er hörte den stummen Schrei seines Freundes, der kurz vor der Ohnmacht stand, während er selber seine Wut gegenüber Crocodile hinausbrüllen konnte.
 

Aber der Fuß vom Mafiaboss rammte seinen Kiefer und brachte ihn schnell zum Schweigen.
 

„Sccht… Nicht so laut, sonst störst du noch die Gäste hier im Haus.“

Das Gesicht des Grauens war nur noch wenige Zentimeter von Zorros entfernt. „Ich mein… ich kann noch mal schießen, ob ich sein anderes Knie oder seinen Kopf treffe, ist eine andere Frage...“

Zorros verbittertes Gesicht war für den Mafiaboss die reinste Genugtuung. „Sehr schön... Ich liebe diesen Ausdruck in den Gesichtern meiner Bediensteten...“
 

„Du... Arsch!“, Zorro konnte seine Stimme nicht mehr kontrollieren und musste aufstöhnen, als sich kurz Druck auf ihn ausübte und er auf die Knie gezogen wurde. Extra so, dass Zorro in das leidende Gesicht seines Klassenkameraden gucken musste.
 

„Ihr könnt gehen!“, befahl der Mafiaboss - der den erniedrigenden Anblick seines kleinen Flüchtlings in sich aufnahm - zu seinen Bodyguards und winkte ab, als diese Ace mitnehmen wollten. „Den brauch ich noch...“
 

Kaum waren die Männer verschwunden, wurde dem Jüngeren grob entkleidet, ehe er an einem Seil – was von der Decke hing – mit seinen gefesselten Händen nach oben festgebunden wurde.
 

„Bas...tard!“, keuchte Zorro, als er die Hand des Mafiabosses spüren konnte.

„Nnngh“ Zorro kniff die Augen zusammen und wusste nicht, ob er sich hassen oder schämen sollte. Es war widerwärtig, dieses Gefühl.

Nicht zu glauben, dass das dieser Blonde das all die Jahre ausgehalten hatte.

„Perverses... Schwein...“

Zorros Hass gegenüber diesem Mann stieg ins Unermessliche.
 

„Nein, du schuldest mir noch etwas. Oder soll ich sagen: Vieles?“ Mit diesen Worten spürte Zorro etwas Spitzes an einer seiner Seite entlangfahren, gefährlich nah über die Haut gleiten, und erst an seiner Kehle machte. „Du willst mich doch nicht verärgern...“, Sir Crocodile leckte genüsslich über den Nacken und zwang dem Jüngeren einen innigen Kuss auf.
 

„Mal sehen, wie lange du noch schweigen kannst...“, sprach der ältere Mann in diesen hinein, ehe Zorro den Kopf abwenden und nach Luft schnappen konnte.

„Ich... ich... hasse dich!“, sprach der Grüne stockend und blickte hinüber zu seinem Freund, der mehr oder weniger geschockt ihnen dabei zuschaute. Wie gern würde Zorro ihn um Hilfe bitten, aber der konnte nicht mal sich selber helfen. „Nun, wenn du dich zu meinen Gunsten entscheidest, wird niemandem was passieren. Auch nicht meinem Goldlöckchen...“ Genüsslich hauchte der Sir Zorro die Worte ins Ohr, wobei es diesem eiskalt den Rücke runter lief.
 

Aber der Mann bekam keine Antwort und beschloss kurzerhand, zu härteren Methoden zu greifen.
 

Ein Schuss.
 

Kein Schrei.
 

Nichts, außer Zorros eigenem Atem und dem heißen, zischenden, aus der Mündung des Revolvers empor steigenden Dampf.
 

„Jetzt fällt es dir sicherlich leichter dich zu entscheiden...“, sprach Crocodile, während Zorro das sich auszubreitende Blut mit ansehen musste. Dass das Leben mit nur einer Tat beendet werden konnte, wurde dem jungen Mann somit verdeutlicht.
 

Nicht ganz verstehend, was gerade geschehen war, blickte Zorro auf den leblosen Körper seines Freundes. Nicht mal mehr zu atmen vermochte er. Nicht einmal mehr mit den Augen blinzeln um sich wach zu rütteln.
 

Nichts.
 

Es herrschte in ihm völlige Leere.
 

„Ace?“, fing er ungläubig an. „NEEEEIIIIN! ACE?!“
 

Zorro brüllte, so laut er konnte, doch es half nichts. Er fühlte sich nicht besser, im Gegenteil. Ein stechender Schmerz machte ihm klar, dass es nicht ein Traum war, woraus er aufwachen könnte.
 

Versuchend den Blick abzuwenden und keinen Ton von sich zu geben bis er sich auf die Zunge, aber sein Feind ließ ihn nicht gewähren. Der innerliche Schmerz stieg immer weiter an.
 

„Sieh hin...“, sprach der genüsslich. „Sieh genau hin! Ich will, dass du dir dieses Bild für immer einprägst, sonst ist beim nächsten Mal der Kleinere von beiden dran...“

Zorro schüttelte den Kopf, schrie aber auf, als sich die Messerspitze in seine Haut am Rücken bohrte, ehe Crocodile kurz die Zähne zusammen bis und dann anfing zu schmunzeln.
 

Am liebsten hätte sich der junge Mann übergeben, doch es kam nur Galle hoch und tropfte langsam zu Boden.
 

„Nnngh… Ich... ich dachte, du drückst ihn mir ab… Aber das gefällt mir. Schrei ruhig noch mehr... Wehr dich noch mehr!“ Dabei leckte er Zorros Rücken hinauf, bis er seine Zähne in dessen Halsbeuge vergrub und die Klinge am Bauch hochfahren ließ.
 

„Ich hoffe, dir ist klar, dass du nicht anders kannst, als auf meinen Deal einzugehen...“, flüsterte Crocodile in Zorros Ohr.

Das Beben in seiner Brust konnte er nicht mehr kontrollieren, die schnelle Atmung, das Keuchen und die Tränen, die er versuchte zu unterdrücken, ebenso wenig. Und vor allen Dingen, dass er bei jeder Berührung zusammen zuckte.
 

„Nnngh... Nein“, brachte das Opfer nach einiger Zeit heraus.
 

„Nein?“, wiederholte der Mafiaboss in seinem Genuss noch mal.
 

„Was... wenn ich diesen Deal ablehne?“
 

Was Zorro sich dabei erhoffte, wusste er selber nicht so genau, doch er spürte das genüssliche Grinsen auf seinem Rücken.

„Töten… würdest du… mich sowieso…“
 

„Du wirst nicht ablehnen... Das willst du nicht.“
 

„He…“, Zorro versuchte frech zu grinsen, doch es verging ihm als er auf Ace schaute und schnell den Blick abwandte.

„Wenn ich… ablehne… ende ich so wie er, oder?“ Crocodile linste zu Ace rüber.
 

„Manchmal habe ich das Gefühl, du hast auch helle Phasen.“, antwortete der Boss und glitt mit dem Messer über Zorros Brust. „Aber du hast recht. Wenn du gewinnst, sterben die anderen vor deinen Augen und du… wirst dann um Erlösung betteln.“
 

Zorro konnte die Messerspitze an seiner Kehle fühlen. „Willigst du ein zu verlieren, sei dir dein bedeutungsloses Leben gesichert.“

Der Grünhaarige hielt inne. Sollte er wirklich so weit gehen?

„Widerspricht das nicht meinem friedvollem Deal mit dir…?“, keuchte er und biss sich auf die Lippe.
 

„Tze, dein Deal ist schon allein durch deine Anwesenheit aufgelöst…“, raunte Crocodile in sein Ohr.
 

„Aber es liegt in deiner Hand, wie es weitergeht… Ich habe bei jeder deiner Entscheidungen meinen Spaß...“ Dabei fuhr er mit seiner Zunge über die Ohrmuschel seines Gefangenen.

Ein Moment der Stille herrschte zwischen den beiden, ehe Zorro sich zu einer Antwort überwinden konnte und diese ins Ohr des Mannes flüsterte, der schon seit geraumer Zeit das Schicksal von Menschen, die dem jungen Mann nahe standen, in den Händen hielt.
 

„Endlich bist du von deinem Wahnsinn abgekommen…“, sprach dieser mit einem sadistischen Lächeln. „Aber um das zu besiegeln, krieg ich was von dir…“
 

Mit diesen Worten fuhr das Messer an der Kehle hinauf und ruhte auf dem Gesicht des Jüngeren, der keine Anstalten machte seinen Tribut zu zahlen.
 

Sachte schnitt die Messerspitze über die zarte Haut.


 


 

Er erwachte, schnappte nach Luft und wollte nur noch weg. Nicht noch einmal! Nein! Nicht!

Nicht wieder dieser Albtraum. Kuina, dann Ace. Beide tot! Er ist tot!

Der Bruder seines kleinen Kumpels ist tot! TOT!

Und was hatte Crocodile in seinem Kopf zu suchen. Wieso?! Oh nein... Er...

Alles verkrampfte sich in seinem Inneren.

Er dachte schon wieder, das wäre es für ihn, denn ihm blieb die Luft weg. Krampfhaft versuchte er nach ihr zu greifen, aber er konnte sich nicht wirklich bewegen, bis sich eine Hand auf seinen Kopf legte.
 

Sanft und sachte fuhr sie über seine Stirn, beruhigte ihn ungemein, ehe er erschöpft die Augen schloss und in die Dunkelheit abtauchte. Nur kurz. Nur ein bisschen verschnaufen.
 


 

Ein Piepen trat in seine Geräuschkulisse. Ein schwaches aber regelmäßiges Piepen. Immer wieder. Schwach öffnete sich ein Auge. Spürend wie an einigen Stellen der Körper eingeengt wurde, blinzelte er in grelles Licht. In grelles Licht, welches verdeckt wurde durch einen schwarzen Umriss.

Immer näher, bis er goldene Haare erahnen konnte. Seine Augen gewöhnten sich kaum daran und es fiel ihm schwer überhaupt richtig zu Atmen.
 

Alles tat weh.
 

Sein Körper. Sein Kopf. Seine Seele.
 

Dann hörte er dumpfe Stimmen. Mal etwas deutlicher, mal schwacher. Dann war wieder Ruhe und er schaffte es etwas zu erkennen. Ein steriles Zimmer. Ein Bett, in dem er sich wieder fand. Der Geruch eines Krankenhauses stieg ihm in die Nase, was nicht nur an der Beatmungsmaske lag. Eine Nadel spürte er in seiner linken Hand und in der Armbeuge. Vorsichtig drehte er seinen Kopf zur Seite und blickte Sanji entgegen. Dieser blickte den Patienten an.
 

Sanji konnte den Anblick seines Freundes nicht ertragen. Es tat weh Zorro in seinem Gefängnis aus Schläuchen und Bandagen zu sehen. Es zog fürchterlich in seiner Brust. Sein etwas verängstigtes Gesicht fiel selbst dem Liegenden auf und das nicht positiv.
 

,Lass mich nicht allein! Nicht jetzt!’
 

Wer für diese Tat verantwortlich gewesen war, stand völlig außer Frage. Aber warum Zorro?!

„Ich... hol die anderen!“, sprach Sanji verwirrt – nicht wissend, was er jetzt sagen sollte. Nicht wissend, dass sein Mitbewohner seine Hand greifen wollte, aber sie nicht erreichen konnte, während Sanji zur Tür trat.
 

‚Das wäre zu viel für mich...’
 

„Ich... kann nicht... mehr...“
 

Sanji hielt inne, drehte sich um, sah den Mann, den er liebte, wie er sich der Beatmungsmaske entledigt hatte, und in dessen trübes grünes Auge.
 

„Bitte...“
 

Dem Blonden blieb für einen Moment das Herz stehen.
 

„Ich... habe Angst...“, kam es heiser vom Älteren, während Sanji den Abstand zwischen sich und dem Bett verringerte.

„Wirkliche Angst...“

Der Atem des Blonden setzte aus. Auf einen mal wurde ihm so vieles klar. So vieles, was alles anderen schon längst hätte auffallen sollen.

„Ace, er ist… Was ist... wenn ich...“

Die schlanken Hände des Jüngeren umschlossen Zorros Hand, mit der er sich die Atemmaske abgenommen hatte, nachdem Sanji sie ihm vorsichtig wieder aufgesetzt hatte.
 

„Wenn ich versage? ...Du wirst mich... dafür hassen... was ich dir antun werde...

Wenn ich gewin-“
 

„Sscht! Halt deinen Mund!“ Zorro spürte, wie der Blonde die eigene Stirn auf die umschlungene Hand legte.
 

„Ich will nichts von alldem hören und nichts davon wissen. Ich will nur, dass du gesund wirst! Und das schnell! Mehr will ich nicht!“

Sanji konnte einen Druck in seinen Händen spüren. Wie dieser Druck mehr als tausend Worte sagte. Er erwiderte ihn vorsichtig und sah nicht, wie jener unter der Maske traurig lächelte.
 


 

‚Wie kannst du nur so etwas zu mir sagen…’

Lost cause

Chapter 33: Lost Cause
 


 

Law blätterte die Akte des Patienten durch, der zum zweiten Mal in diesem Jahr auf seiner Station lag, ehe er diese sich die Schläfe reibend, auf seinem Tisch ablegte und in das besorgte Gesicht von Dr. Chopper schaute. Dann nahm er einen Schluck seines kalten Kaffees. Es waren grad wenige Stunden vergangen, seit Zorro aus seinem zweitägigen Koma erwachte.
 

„Seine Werte sind wenigstens stabil…“, fing Law das Gespräch an, welches sie seit geraumer Zeit versuchten zu führen. Dr. Chopper nickt nur knapp, ehe er antwortete: „Aber wie soll es weiter gehen? Die toxischen Substanzen sind weitestgehend aus dem Blutkreislauf verschwunden, aber eine weitere Blutwäsche um die restlichen zu entfernen wäre sicherlich noch zu voreilig, oder meinen sie nicht, Dr. Law?“
 

Dieser faltete seine Hände vor seinem Gesicht und stütze sich dabei auf seine Ellenbogen ab.

„Hmm… ich wäre eher dafür, dass wir noch einige Tage warten. Auch wenn das Risiko einer Ohnmacht mehr als hoch ist… werden wir zwei Tage warten. Wenn sich seine Werte verschlechtern, wird sofort eine Blutwäsche durchgeführt. Wenn sich aber seine Werte verbessern, wird sie hinaus gezögert oder im besten Falle nicht vollzogen.“

Der andere Arzt stimmt zu: „Gut. Zum Glück weist sein Schädel keine Brüche auf. Nur eine starke Gehirnerschütterung, verursacht durch einen harten Aufprall. Die Schnittwunden sind nur oberflächig. Selbst die auf seinem Rücken.“
 

„Eigentlich kann er sich glücklich schätzen, gefunden worden zu sein.“ Damit spielte Law auf die unerklärbare
 

Orientierungslosigkeit von Zorro an, die nicht mal Dr. Chopper verborgen geblieben war. „Aber für sein Auge war es schon zu spät, als er eingeliefert wurde. Wenn die Genesung gut verläuft, wird er wenigstens das Augenlied wieder bewegen und im besten Falle öffnen können.“ Law drehte sich mit diesen Worten auf seinem Stuhl und blickte auf die Röntgenbilder.

„Aber dreidimensionales Sehen wird ihm wohl nicht mehr möglich sein… Ansonsten keine Brüche. Das sind schon mal erfreulichere-“
 

„SIR! Nein, warten sie! Sie dürfen nicht zu ihm! Er ist gerade nicht zu sprechen!“ Mit bittender Stimme hörten beide Ärzte ihre Stationsschwester, die anscheinend versuchte einen ungebetenen Gast im Zaun zu halten, was von Law – der gerade aus der Tür kam – mit unfreundlicher Miene beurteilt wurde. Die aufgebrachte Stimme des Mannes, der anscheinend nicht mal den Anstand besaß, seine zwei qualmenden Zigarren aus dem Mund zu nehmen, hallte durch die Flure. Ganz abgesehen davon, dass seine stattliche Figur schon Aufsehen genug verursachte.

„Tze… Die billige Ausrede können sie sich sparen. Sagen sie mir endlich seine Zimmernummer!“
 

Law schmunzelte.

„Smoker?“
 

Jener Angesprochene drehte sich genervt seufzend um. „Was?!“

Sein graues Haar war zurück gekämmt, an den Seiten kürzer als oben, eine Narbe zog sich über sein unfreundliches Gesicht und seine Dienstkleidung entsprach einer Mischung aus rockigem und sportlichem Stil.
 

„Wenn man vom Teufel spricht…“ So genannter Smoker setzte dabei seine Sonnenbrille ab.
 

„Danke Schwester, sie können jetzt gehen.“ Mit diesen Worten ließ Law die eingeschüchterte Schwester gehen – die Dr. Chopper folgte - und wandte sich dem etwas mürrischen Gast zu. „Lang nicht mehr gesehen. Was willst du hier? Einen Freund besuchen?“
 

„Bin beruflich hier.“ Dabei zeigte er seine Dienstmarke und steckte sie wieder in seine Baseballjacke. Für einen Polizeichef war dieser Mann zu legere gekleidet. Baseballjacke in dunkelblau, graue Jeans, schwarzer Gürtel, weißes Hemd. Nicht zu vergessen die Schuhe, die etwas Ähnliches wie Cowboystiefel waren, natürlich nur etwas modernisiert. Wobei, Law wusste sehr genau, dass Smoker sich nur zu gern mal das Gesetz zu Recht bog und seine Methoden nicht immer im Sinne des Gesetztesgebers lagen. Jedoch war Smoker wie geschaffen für den Job und seine etwas tollpatschige Begleiterin hatte er diesmal nicht dabei. Ein Glück, denn die hat sonst gerne mal was kaputt gemacht, natürlich unbeabsichtigt, und bekam auch sonst nur stotternd ein Wort raus.
 

„Siehst aber nicht so aus… Muss wohl ziemlich wichtig sein, wenn der Chef persönlich hier auftaucht.“
 

Smoker musterte den bekannten Arzt. „Heute habe ich wohl vorerst die Ehre dich zu befragen, was Law?“

Dieser neigte den Kopf etwas zur Seite, ehe ein kleines Grinsen über seine Lippen fuhr. „Kommt drauf an, worüber…“

„Habt ihr ihn hier stationär aufgenommen?“ Das Bild von einem Jungen mit Sommersprossen und schwarzen Haaren wurde Law vor die Nase gehalten.
 

Sich in dem Büro von Law wiederfindend, saßen beide Männer und versuchten ein konstruktives Gespräch zu führen. Law hatte sich eine kurze Zeit über die Inkompetenz seiner Leute aufgeregt, als sich herausstellte, dass sie diesen jungen Mann vor wenigen Stunden zu sich genommen hatten um die Todesursache festzustellen, während Smoker ihn über die momentane Situation informierte:
 

„Den haben wir heute früh morgens auf einer Türschwelle gefunden. Ziemlich übel zugerichtet und anscheinend auch unter Drogen gesetzt. Wir haben ihn auch leider schon Identifiziert…

Portgas D. Ace. Schüler. Älterer Bruder von Monkey D. Ruffy und Ziehsohn von Shanks. Trat dem Thai-Box Club im Chouxtown bei und seit neustem besuchte er die Sheepshead Bay High School… So wie sein kleiner Bruder…“
 

Law blieb gefasst.

„Die Familie haben sie schon informiert?“

Der Chief nickte knapp. „Er wurde von ihnen auf ihrer Türschwelle gefunden… Er galt seit einer Woche als vermisst, bevor er gefunden wurde.“
 

„Von wem genau?“ Law betete nur, dass es nicht das kleine Naturtalent war, aber Smokers Gesicht – so ein Unmensch er auch manchmal sein konnte – sah für einen Moment etwas schmerzhaft aus. Laws Miene wurde ernster.

„Von seinem kleinem Bruder…“
 


 


 

Mihawk Dulacre.

So ist der Name des Mannes, der vieles weiß und bevorzugt schweigt. Besonders wenn es um seine Vergangenheit ging geht. Seine Vergangenheit, die einen besten Freund von ihm auf dem Gewissen hatte. Manchmal spielte die Zeit nicht mit und manchmal nahm sie genau denen das Leben, die es nicht verdient hatten. Aber so ist das Leben, es nimmt sich, was es will, und man verarbeitet es mit der Zeit.
 

Wissend, wer für den Tod des jungen Mannes verantwortlich war, legte er die Zeitung mit dem Bericht über den ermordeten Schüler beiseite. Wenn weiterhin so viel Blut fließen würde, müsste sich die Polizei einschalten und genau da läge das Problem.

Die meisten in diesem Geschäft waren korrupt und nur die wenigen, die ihren Stolz besaßen, kämpften einen aussichtslosen Krieg.

Einen Krieg, der auf den Schultern junger Menschen ausgetragen wird.

Einen Krieg, in dem er vor Jahren nur zugesehen hatte. Ob er es jetzt bereute, wusste niemand. Nicht einmal sein Butler, der das doppelte Alter des Champ zählte und alles still schweigend mitbekommen hatte.
 

„Mit Verlaub, Sir…“, begann sein Diener, während das Glas Wein nachgefüllt wurde und Mihawk still schweigend da saß. „Ich stehe schon seit zwei Generationen eurer Familie zu Diensten und, wenn ich mir die Freiheit nehmen darf, ich behaupte sie zu kennen.

Dieser Junge seit bei ihrem letzten Turnier... Er scheint sehr oft in euren Gedanken zu sein. Zumindest wirken sie sehr abwesend seit ihrem Kampf gegen diesen jungen Mann...“
 

Mihawk erhob sich, ließ aber seinen Butler weiter sprechen und trat zu seinem Bücherregal.
 

„Darf ich behaupten, dieser Junge hat eine gewisse Ähnlichkeit mit-“

Doch eine Türklingel unterbrach das Gespräch.
 

„James, die Tür! Wenn es einer dieser Würmer von Journalisten ist, wimmle ihn ab. “

Ohne weiteres wurde dem Befehl des Hausherrn Folge geleistet, welcher sich eine schwere Kost aus dem Regal nahm und durchblätterte.
 

„Mein Herr…“, sprach der Butler in der Tür stehend vorsichtig, aber Mihawk ließ sich nicht von seinem Gestöber abbringen. „Ein gewisser Eustuss Kid verlangt eine Audienz bei ihnen.“

„Lass ihn rein. Und mach Feierabend!“, sprach der Hausherr abwesend.
 

Kid trat ein, schaute sich in dem großzügigen Raum um. „Nettes Häuschen…“, kam es von Gast, wobei ‚Häuschen‘ es nicht ganz traf. Wohl eher Palast oder Villa, auf jeden Fall sprengte es den Rahmen der Vorstellungskraft jedes Normalsterblichen oder jener die meinten, einen auf dicke Hose machen zu müssen.

„Naja, deswegen bin ich nicht gekommen.“ Mihawk blätterte weiterhin in seinem Buch rum, doch hörte seinem Gast zu. Er schien etwas zu suchen. „Es geht um das bevorstehende Turnier. Zorro wird daran nicht teilnehmen können. Nicht jetzt und nicht in drei Monaten.“

Mihawk wandte seinen Blick von dem Buch ab und blickte Kid direkt an.

„Hängt es mit dem Tod des jungen Schülers zusammen?“

Kid nickte, ehe er die momentane Situation erklären konnte.

„Er und Zorro waren auf einmal spurlos verschwunden. Als Zorro mehr Tod als lebendig gefunden wurde, haben wir uns die Hoffnung gemacht, dass Ace auch noch leben würde.“ Kid setzte zu einer kurzen Pause an. „Aber wir lagen wohl falsch.“
 

Ohne etwas zu sagen, legte Mihawk das Buch auf einen Beistelltisch und ging zur Tür, wobei Kid ihn fragend ansah. „Ich warte nur ungern. Besonders wenn der Besuch so unangemeldet erscheint.“

Kid schmunzelte und folgte dem Hausherrn. Dabei war es doch Mihawk, der ihn zuerst unangemeldet besucht hatte. Und dass noch während seiner Arbeitszeit.

Verstehen würde er wohl diesen Champ nie.
 


 


 

„Smoker! Nur eine Frage, damit das klar ist!“, stellte Law noch mal scharf fest, bevor sie zum Patienten gingen.

Dass dieser alte Dickkopf unbedingt den Patienten sprechen wollte, war nicht zu verhindern. Mit einem Grummeln wurde die Aufforderung beantwortet.
 

„Tag auch!“, begrüßte Smoke den Patienten, der nur milde lächelte.

„Zorro, richtig? Könntest du uns sagen, was du über ihn weißt?“

Smoker hielt das Bild von Ace hoch.

Zorro schwieg, während er sich vorsichtig aufsetzte, und versuchte jegliche Anspannung zu verbergen.

„Schieß los!“, kam es scharf vom Polizeichief, der wenig Geduld besaß, und das war dem Grünen wohl so ziemlich egal, denn er würde am liebsten jetzt einige Stunden ratzen, wenn er könnte.

Aber zu seinem Glück hörte man das Gekreische der Krankenschwester – die wenige Stunden zuvor vergeblich versucht hatte Smoker abzuwimmeln – und das lenkte von der Befragung ab. Kaum war Law, unter leisem Fluchen über die Inkompetenz dieser Schwester auch nur eine Fliege zu verscheuchen, zur Tür geeilt, öffnete sich diese schon von selbst und er blickte Kid mitten in die Augen.
 

Seit Tag hatten sie sich nicht mehr gesehen und schon gar nicht gesprochen. Es herrschte zwischen ihnen wieder Funkstille.

„Hi“, kam es eher zurückhaltend von Kid. Law hingegen sagte nichts, schaute ihn nur strafend an. „Wir wollten nur mal den Idioten besuchen…“, erklärte Kid kurz ihr Erscheinen.
 

„Wir?“ Law zog eine Braue in die Höhe, doch es verschlug ihm schon irgendwo die Sprache, als Mihawk Dulacre an Kid vorbei ging. „Schön und gut. Wir wollen auch nicht lange bleiben. Offizier, würden sie mich kurz eine Minute mit dem jungen Mann alleine lassen? Danach können sie ihn meinetwegen auseinander nehmen.“

Mit einem Hauch von Sarkasmus sprach Mihawk Dulacre es aus und machte sich recht wenig aus der voreingenommenen Meinung des Polizisten.
 

„Tze… sie gehören nicht mal zur Familie, also halten sie sich zurück.“ Smoker machte nicht mal irgendwelche Anstalten sich zu bewegen.

„Er hat keine Familie.“, kam es kühl von Mihawk. „Dr. Law, wenn ich sie bitten darf…“
 

Nach einem Moment der Stille und des Zögerns ergriff Dr. Law das Wort, wobei er sich von dem Rest abwandte.

„Chief Smoker, sie können unseren Patienten auch später befragen. Eustuss Kid, sie warten vor der Tür und sie, Mr. Dulacre…

Ihnen rate ich, innerhalb fünf Minuten draußen zu sein, sonst werde ich ungemütlich! Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt!“

Mit diesen Worten und ohne weitere Proteste liefen ein grummelnder Chief und ein etwas unzufriedener Kid vor Law her, welcher die Tür laut hinter sich schloss.

Dass Smoker sich über das schnelle Kleinbeigeben des Arztes aufregte, war nicht zu überhören, doch schneller als gedacht, wurde ihm das Wort von Law abgeschnitten. „Wenn sie nicht als Patient hier auf der Station landen wollen, wäre ich ihn für ein intelligentes Schweigen sehr verbunden!“
 

Mit diesen Worten wandte sich Law von den beiden Männer ab, wobei er es sich nicht entgehen ließ, Kid einen scharfen Blick zuzuwerfen.
 

„Ach und Chief… Hoffentlich wissen sie, was ich mit „Später“ gemeint habe. Mein Patient wird heute und die nächsten Tage keinen Besuch mehr von ihnen empfangen. Auf Wiedersehen, die Heeren!“
 

Mit diesen Worten trat Law den Weg in sein Büro an, gefolgt von Smoker, der es sich nicht bieten lassen wollte, so von einem Arzt behandelt zu werden. Da sich das Gezeter vom Chief entfernte, pflanzte Kid seinen Hintern auf den nächstbesten Stuhl und hoffte, dass Mihwak Dulacre wusste, was er tat. Dass Kid gegen den Kampf zwischen ihm und Zorro war, war wohl selbstverständlich. Aber es wunderte ihn immer wieder, wie sich Mihawks Gesichtszüge änderten, wenn man über Zorro sprach.
 

Auch wenn Kid ihn nicht allzu oft gesehen hatte.

Kaum fing er mit seinem Gedankengespinne an, nickte er kurz weg und wachte – samt Sabberfaden – auf, als sich die Tür öffnete und besagter Champion hinaustrat.

Schnell wischte Kid sich das triefende Nass von der Lippe, sah, dass die Zeit bei weitem überschritten worden war, ehe ein denkwürdiger Blick ihm zugeworfen wurde.
 

„Bis in sechs Monaten…“
 

Mit diesen Worten verabschiedete sich jener und verschwand schon in den Fluren des Krankenhauses, während ihn ein dunkles Augenpaar beobachtete und der Arzt mürrisch in sein Büro verschwand. Nicht mal Ansatzweise den Rotschopf beachtend.
 


 

Sanji saß etwas verstört, mit nervös auf das frisch gemachte Bento tippenden Fingern im Besucherwartezimmer und schaute auf die tickende Uhr. Seit einer Stunde ließen sie ihn nun schon warten und keiner sagte ihm, warum. Seit Zorros Aufwachen, war er jeden Tag hier gewesen. Jeff hatte er die Situation geschildert. Und auch wenn es nicht gut war sofort zu fehlen, hatte dieser Verständnis, verlangte aber, dass Sanji wenigsten die Vorräte überprüfte. Das könnte er auch noch spät abends machen.

Dass Ruffy heute nicht in der Schule war, verwunderte ihn auch. Genervt und sichtlich nicht mehr bereit zu warten, stand Sanji auf und ging eiligen Schrittes – auch wenn die Schwester ihm hinterher rief nicht unerlaubt Zorro zu besuchen – in den Flügel, wo dieser sein Zimmer hatte. Dass sich seine Schritte beschleunigten und er nach einer Ecke mit der Nase gegen eine harte Brust donnerte, wurde ihm erst bewusst, als er sich sowie das Bento auf dem Boden wiederfand.

„Scheiße!“
 

Hastig versuchte er das Essen noch irgendwie zu retten, doch es war nun auf dem Krankenhausboden verteilt und definitiv nicht mehr genießbar. „Passen sie doch auf oder haben sie keine Augen im Kopf!“, schnauzte er den Fremden an. „So ein verdammter Mist! Das kann ich doch unmöglich…“
 

Ein kurzes Räuspern riss Sanji aus seiner Schimpftirade und ließ ihn zögernd aufblicken. Nicht dass der Tag nicht schon beschissen genug war, nein, es fehlte ja noch die Kirsche auf der ganzen Torte.

Es gibt laut der letzten Statistik 7.172.302.623 Menschen auf der ganzen Welt, 126 Millionen leben hier in ihrem Land und ausgerechnet diesem einen Menschen muss er hier im Krankenhaus begegnen.
 

Mihawk Dulacre.
 

„Oh... Ver-verzeihung Sir. I-ich… also… es tut mir leid!“ Sanji schämte sich allzu sehr und verbeugte sich entschuldigend vor dem Profi.
 

„Schaust gesünder aus, Sanji.“ Dass Mihawk Dulacre so etwas wie ein Lächeln gegenüber dem Schüler zustande brachte, wunderte ihn selbst auch. Der Blonde dachte, er hörte schlecht, als Mihawk weiter sprach: „Wir müssen reden.“
 

Kaum waren diese Worte gesagt, fand sich auch schon der Schüler draußen auf einer Parkbank des Krankenhauses mit einem wohlriechenden Becher voll Kaffee wieder und hätte die schöne Septembersonne genossen, wenn da nicht Mihawk Dulacre wäre, der anscheinend über etwas wichtiges reden wollte.

Aber bis jetzt schwiegen beide.

„Du gehst ihn jeden Tag besuchen, was?“, fing der Mann an, was Sanji kurz zusammenzucken ließ, ehe er ein kleinlautes „Ja“ von sich gab.

„Das ist nett von dir.“ Mihawk nahm einen Schluck des Kaffees, ehe seine Mimik wieder ernster wurde. „Ich denke, dir ist klar, dass ich nicht mit dir über belanglose Dinge reden will. Dafür ist mir meine Zeit zu schade…“

Sanji nickte knapp.
 

„Wir beide wissen, wer für die geschehenden Dinge verantwortlich ist. Daher ist es umso wichtiger, dass ihr noch besser aufpasst. Besonders da ihr unter der Beobachtung von Crocodile steht. Ich wollte mich da nicht einmischen, doch jetzt bleibt mir wohl keine andere Wahl…“ Er machte eine Pause, schaute in die Luft und genoss die kleine Brise.

„Das müssen sie nicht! Wir wollen Ihnen keine Umstände machen! Zorro würde es noch mehr missfallen als mir!“ Sanji wusste ehrlich gesagt nicht so genau, was er da faselte, doch musste stutzen, als Mihawk schmunzelte.
 

„Tja und das ist mir relativ egal. Auch wenn es ihm ähnlich sieht mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Akzeptiert meine Entscheidung. Was anderes bleibt euch nicht übrig. Aber das nur so am Rande. Der Kern des Gespräches ist, dass du was wissen musst. Über Zorro.“

„Ach, dass er neben Arschloch, Betrüger und Ladykiller zu sein, vielleicht nachts noch am Daumen nuckelt, oder was?“

Sanji wusste, dass dies fieser klang als beabsichtigt und er das definitiv nicht sagen wollte, aber er war noch ziemlich verletzt von der Tatsache, dass Zorro ihn nur benutzte um frei von Crocodile zu sein. Aber das passte nicht mit dem Geschehenen zusammen.

„Tut mir leid… Ich wollte nicht…“
 

„Schon gut.“, unterbrach der Ältere ihn. „Wer nicht mit offenen Karten spielt, darf sich nicht wundern, wenn man falsch über einen urteilt. Dass kennst du am besten. Man kann nur denen helfen, die sich helfen lassen wollen.“

„Und was ist…“, Sanji suchte nach Worten. „Und was ist, wenn man nicht weiß, dass man Hilfe braucht?“

Mihawk fuhr sich mit der freien Hand durch die pechschwarzen Haare. „Dann hat man Pech oder vertraut sich blind jemanden an, auf die Gefahr hin verraten zu werden oder diese Person zu verraten…“

„Also ist das alles nur ein Spiel…“, murmelte Sanji vor sich hin, ehe Mihawk nur zustimmend nickte.

„Das ganze Leben ist ein Spiel. Man kann gewinnen oder verlieren. Alles dazwischen ist nur die Einbildung des Menschen, damit er nicht an der Wahrheit zugrunde geht.“

Sanji wurde still und schaute in die undefinierbare Miene des Champs.

„Das wurde aber Zorros Vater viel zu spät bewusst…“

Sanji starrte Mihawk Dulacre fassungslos an.
 


 

Zögerlich ging Kid zur Tür, spähte durch den kleinen Spalt. Alles, was er sehen konnte, war sein Schüler, der ihm dem Rücken zuwandte und zu schlafen schien. Die warme September-Abendröte dämmerte ins Zimmer, ließ das sonst so grellgrüne Haar golden schimmern und wirkte angenehm warm.

Was der Trainer aber nicht sah, waren die Gedanken, die dem Schüler durch den Kopf gingen. Gedanken mit denen er ganz allein fertig werden musste. Die Erkenntnis nie wieder richtig sehen zu können, die Erkenntnis sich übernommen zu haben, die Erkenntnis alle in seiner Umgebung in Gefahr gebracht zu haben und letztendlich nicht das beschützen zu können, was ihm etwas bedeutete.
 

Auch die Worte jenes hohen Besuches halfen da nicht weiter. Im Gegenteil, sie sagten das aus, was er immer versucht hatte zu verdrängen.
 

„Ehre. Stolz. Mut. Respekt. Diese vier Dinge muss man sich verdienen. Die meisten sterben dabei..."

My beloved friend

Chapter 33: My beloved friend
 

Sanji konnte es immer noch nicht fassen. Völlig verwirrt lief er durch die Flure des Krankenhauses und verstand nicht, wie Menschen zu so was in der Lage sein konnten. Dass der schlimmste Feind eines Menschen nur er selber ist, war Sanji im frühen Alter klar gemacht worden doch wie kann man einem damals ungeborenen Kind diese Bürde aufhalsen.
 

„Wie…“ Sanji brachte nichts mehr heraus. Zu viele Fragen an den Champ kursierten in seinem Kopf. „Bleib ruhig!“, beschwichtigte der Mann den Blonden und nahm einen weiteren Schluck. „Ja, ich kannte die Eltern von Zorro sehr gut, aber du müsstest seinen Vater auch noch kennen. Beziehungsweise vielleicht dich an ihn erinnern…“

Sanji hielt inne, ehe er den Kopf schüttelte. „Sie wollen mich auf den Arm nehmen! Ich kenne keinen, der Zorro auch nur ansatzweise ähnlich sah.“
 

„Du warst noch ein Säugling, als er bei euch gearbeitet hat. Ryo, so hieß er. Ziemlich eigensinnig und dickköpfig. Er und ich… Wir kannten uns ziemlich gut. Er hat für deine Familie gearbeitet…“ Der Champ schwieg einen Moment, während er anscheinend versuchte die richtigen Worte zu finden. Sanji hielt inne. „Für meine Familie?“, fragte er schließlich ungläubig und verstand noch weniger als zuvor.
 

„Ja, sein Vater und dessen Vater, eigentlich die ganze Familie, arbeiteten und dienten als Leibwachen deiner Familie. Soll angeblich eine Jahrhunderte alte Tradition sein. Ich hielt nie viel davon. Ryo ebenso wenig, doch Rebellieren stand nicht in seinem Sinne.

Welch Ironie, dass gerade ihr euch wieder getroffen habt…“
 

Sanji sah den Champ ungläubig an. Dieser kannte also Zorros Vater und dennoch verhielt er sich so distanziert gegenüber Zorro…
 

„Ryo diente deinem Vater immer, empfand zwischenmenschliche Beziehungen als unwichtig und tat sich ziemlich schwer mit Frauen. Eigentlich mit den meisten Menschen, doch das störte deinen Vater nicht.

Aber Ryo täuschte sich, was seine Ansichten anging. Er verliebte sich in eine, die eigentlich mir bestimmt worden war. Und sie sich in ihn. Ihr Name war Kyoko.“ Der Champ unterbrach seine Rede und nahm einen Schluck Kaffee. Dass Mihawk dieses Gespräch nur ungern führte, war offensichtlich, doch er versuchte dem Blonden nur so wenig wie möglich zu erzählen, was nicht ganz funktionierte, denn früher oder später würde es der Blonde erfahren oder herausfinden.

„Ich hielt mich von da an von ihm fern. Ein Gespräch zwischen ihm und mir kam kaum noch zustande.

Mein Stolz war gekränkt, als sich herausstellte, mein einziger Freund hat mir meine Verlobte genommen. Aber anstatt ein Gespräch mit ihm zu suchen, hielt ich Ignoranz für die beste Lösung und arbeitete an meiner Karriere. Die Schule meines Vaters schloss ich, da ich es für reine Zeitverschwendung hielt.

Dennoch weiß ich nur zu gut, wie Ryo sich für die Familie Sekujai ins Zeug gelegt hat. Er hat deinen leiblichen Vater überall hin begleitet. Als eines Tages dein Vater Morddrohungen erhielt und Geschäfte mit Sir Crocodile ablehnte – was, egal welche Entscheidung er getroffen hätte, ein Fehler war - sah sich Ryo gezwungen zu handeln. Er schleuste sich in die Unterwelt ein, arbeitete aber weiterhin für deine Familie. Dass es hart für ihn war, hat er nie gesagt, doch ich sah es ihm an. Wir waren jung und übermütig…

Was er alles machen musste, wollte ich nicht wissen, aber konnte es mir nur allzu gut vorstellen. Seine sonst so reine Weste war beschmutzt und er hatte das Blut von unschuldigen Menschen an seinen Händen kleben. Wenn er ein Gespräch mit mir suchte, haben wir uns oft deswegen gestritten. Besonders wenn es um Kyoko ging.

Als er erfuhr, sie sei mit Zorro schwanger, und er es mir mitteilte hielt ich ihm eine Predigt, wie verantwortungslos er war. Sich und seine werdende Familie in solch eine Gefahr zu bringen war mehr als infantil, und ich bat ihn aus dem Geschäft auszusteigen, doch er schüttelte nur den Kopf.“
 

Der Champ machte eine Pause und schaute weg. Sanji konnte nicht wirklich glauben, was er da eben zu hören bekam.
 

„Es… war nicht einfach. Vor allen Dingen gab es bei der Geburt Komplikationen und Kyoko war seit dem ans Hospital gebunden. Deine Familie übernahm einen Teil der Kosten, und Ryo bat um Erlaubnis seinen Sohn mit zur Arbeit zu bringen. Entweder krabbelte Zorro durch dein Zimmer oder ihr beide habt in deiner Wiege geschlafen. Kaum wurde sein Sohn ein Jahr alt, kam Ryo zu mir und teilte mir mit, dass er aus dem Geschäft der Unterwelt aussteigen wolle. Er bat um Hilfe, die ich ihm verweigerte.

Ich sagte ihm, es sei schon zu spät und er müsse mit den Konsequenzen leben. Dass ich zur selben Zeit den „Sieben Samurai“ beigetreten bin, erfuhr er, als ihm aufgetragen wurde, auf das neuste Mitglied einen Attentat auszuführen. Was er nicht wusste, war, dass er einen ehemaligen Freund töten sollte…“
 

„’Sieben Samurai?’“, Sanji konnte kaum glauben, was er da hörte. Das war weit entfernt von Friede-Freude-Eierkuchen. Er hatte sich einiges ausgemalt, aber alles war weit entfernt von dem da, was dieser Mann hier erzählte. Und auch wenn es sich so absurd anhörte, was für einen Grund hätte Mr. Dulacre ihn anzulügen?

Keinen.
 

„Ach ja sicher... Du kannst sie ja nicht kennen. Die Sieben Samurai wurden gegründet um an die Mafiabosse ranzukommen. Anders gesagt, sind das ebenfalls Mafiabosse, die sich mit dem Regierungen aller Länder verbünden haben, weil sie dann nicht mehr gejagt würden. Das gibt einem diverse Sonderrechte, aber bürdet zugleich eine schwere Last auf. Diese Samurais leben auf der ganzen Welt verteilt.“
 

„Und hier leben unvorteilhafter Weise zwei von ihnen...“, stellte Sanji fest. Jetzt wurde ihm einiges klarer.

Mihawk nickte zustimmend. Es wunderte ihn nicht, dass Sanji es wusste. Wer Jahrelang bei diesem Perversen lebte, bekam mehr mit, als man wollte.
 

„Sir Crocodile und ich.

Ryo konnte den Auftrag, mich zu erledigen, nicht durchführen. ‚Mein geliebter Freund… Ich kann dich nicht umbringen. Verzeih…‘ Genau diese Worte hat er zu mir gesagt. Vor Wut und unergründlichem Zorn fing ich einen Kampf an. Ich gewann, da Ryo nicht gegen mich kämpfen wollte, und er verschwand schwer verletzt.

Dass sein ewiges Katz und Maus Spiel nicht gut gehen konnte, war ihm selber bewusst, und er war nicht allzu überrascht, als er herausfand, dass Sir Crocodile ihn ausspionieren lies. Womit er aber nicht rechnete, war, dass dieser Bastard den Tod seiner Frau zu verantworten hatte. Zunächst dachte ich, Ryo würde daran zugrunde gehen und an Rache denken, aber er schwieg und fuhr mit seiner Arbeit weiter fort. Kurz darauf verstarb auch dein eigener Vater, Sanji.

Ryo entkam nur knapp den Tod…
 

Mein Freund berichtete mir damals per Post, was er vorhabe, und bat mich dir und deiner Mutter solange Asyl zu gewähren, bis er die Sache unter Kontrolle hatte, doch auch dass verneinte ich. Ryo nahm es mir nicht übel … aus unerklärlichen Gründen.“

Der Champ hielt kurz inne und schien für einen Moment abwesend zu sein.
 

Der Blonde hingegen wusste nicht so recht, wie er reagieren sollte, und spürte kaum später, wie etwas auf seine Hand tropfte.

Verwundert schaute er auf diese und bemerkte erst jetzt, dass Tränen aus seinen Augen kullerten. Dabei war er doch immer fest davon überzeugt gewesen mit dem Tod umgehen zu können. Hastig wischte er die Tränen mit seinem Ärmel weg.
 

„Selbst als ich in dem zerstörten Haus ankam – wo er dich und deine Mutter einige Zeit lang versteckte hatte, bevor ihr unter Personenschutz der Regierung kamt - hatte er während seines Todes noch die Dreistigkeit mich anzulächeln und von mir zu verlangen, ich solle ein Auge auf seinen Sohn werfen. Nicht mich um ihn kümmern, sondern nur ein Auge auf ihn behalten. Wenn schon nicht als Patenonkel, dann als Freund oder entfernter Verwandter… Ich vergesse nie den Anblick...“
 

Mihwaks Hand fuhr durch sein Gesicht, ehe er sich von Sanji schweigend abwandte. Anscheinend litt dieser Mann immer noch daran, dass zuerst seine Verlobte und dann sein bester Freund gestorben waren. Auch wenn er ein so stolzer und starker Mann war, ein Mensch war er immer noch. „Um es kurz zu fassen, ich habe meinem besten Freund beim Sterben zugesehen. Selbst der Körper des kleinen Jungen war Blutüberströmt... Ein Krankenwagen wäre nicht rechtzeitig da gewesen und meine Position als einer der Sieben Samurai habe ich auch nicht genutzt. ‚Es ist nicht meine Angelegenheit...’ genau das habe ich ihm noch in den letzten Minuten seines Lebens an den Kopf geworfen. Man kann es so oft drehen, wie man will. Dass Ryo Sir Crocodile auf einem Silbertablett geliefert wurde, ist nicht nur einfach so passiert.

Ich war es.

Und dafür gibt es keine Entschuldigung.“
 

Mihwak stand auf, ehe Sanji ihm schnellen Schrittes hinterher ging um ihn weiter zuzuhören. Mihawk Dulacre war wohl doch menschlicher, als es seine harte Fassade zuließ. Und dass er dieses Mal mehr Gefühl zeigte, daran durfte Sanji sich nicht gewöhnen. Nein, es war eine Ausnahme.
 

„Ehrlich gesagt, dachte ich, Zorro sei bei dem Angriff auf seinen Vater ums Leben gekommen, aber da lag ich wohl falsch. Auch wenn er überlebt hätte, ich hätte ihn höchstens zu einem Waisenhaus gebracht, da seine Großeltern schon längst verstorben waren.

Anscheinend hatte dieser kleine Bengel schon immer mehr Glück als Verstand… Wie er es bis jetzt geschafft hat zu überleben, könnte man fast ein Wunder nennen, oder vielleicht trifft es ja zu, dass das Glück immer bei den Dummen ist…

Als der erste Kampf zwischen Zorro und mir anstand, dachte ich, dieser sei nur ein Poser und habe sich aus Trotz seinen Eltern gegenüber die Haare grün gefärbt, doch noch während des Kampfes stellte sich heraus, dass er dafür geboren ist zu kämpfen. Genau wie sein Vater. Und immer mehr bestätigte sich meine Befürchtung, als er wieder bei mir auftauchte.“

Sanji wusste nicht wirklich, was er sagen sollte. Er war vollkommen durcheinander und folgte dem Champ, der nun langsamer durch den Park schlenderte. Eine ganze Weile lang sprach keiner der beiden auch nur ein einziges Wort, bis der Champ beim Vorbeigehen seinen leeren Kaffeebecher in den nächsten Mülleimer warf.

„Dass du noch lebst, kannst du ebenfalls Glück nennen. Crocodiles Gier nach Macht und Geld kennt keine Gnade. Wenn du dein 18. Lebensjahr erreicht hast, wird er dich zwingen das Vermögen, an das du jetzt noch nicht rankommst, auf ihn überschreiben zu lassen. Und dazu ist ihm jedes Mittel recht. Dass dich niemand auf offener Straße erkennt, hast du deiner Mutter zu verdanken, die immer darauf bestanden hat, dich vor der Presse zu schützen.“
 

Sie waren nun an dem Eingang des Krankenhauses angekommen. Für den Champ war anscheinend das Gespräch nun beendet, denn er hatte nichts mehr hinzuzufügen. „Ich hoffe, dir ist bewusst, warum Zorro dass alles tut… Auch wenn er es selber nicht weiß oder es sich nicht erklären kann.“


 

Mit diesen Worten war der Champ von dannen gezogen und hatte Sanji mit seinen Gedanken allein gelassen, welcher nun durch das Krankenhaus irrte und Zorro kurz besuchen wollte. Dass Zorro seine Vergangenheit nicht wissen wollte, blieb Sanji schleierhaft. Vielleicht war dieser es auch Leid, Mitleid von jedem zu bekommen, und hatte genug mit seinem jetzigen Zustand zu kämpfen. Von Sanji würde er kein Mitleid bekommen. Nein, der Blonde war fest entschlossen Zorro Parole zu bieten und seine eigenen Entscheidungen zu treffen.

Jetzt endlich stand er vor der Tür, vor der auch Kid stand und durch den Spalt spähte.

„Oh…“, kam es leise von Sanji und ließ Kid ertappt aufzucken.
 

Ein Grummeln sollte Sanji wohl als Begrüßung reichen. „Bist heut recht spät dran.“ Dass Kid immer noch nicht Sanji akzeptierte und ihm insgeheim vorwarf für Zorros jetzigen Zustand verantwortlich zu sein, war Sanji nur allzu bewusst, doch Kid hatte es nicht ausgesprochen. „Ja, ich weiß.“, sprach Sanji und wollte gerade durch die Tür gehen, als Kid ihn zurück hielt. „Lass es. Er schläft seit langem wieder ruhig.“

„Zorro schläft nicht.“, antwortete Sanji. „Er denkt nach.“

Mit diesen Worten löste sich Sanji von Kids Griff und trat ein. Leise setzte er sich auf den Stuhl neben Zorros Bett.

Lange geschah nichts.
 

Bis Sanji das Wort ergriff. „Ich… wollte dir ein Bento mitgebracht haben. Mit Reis und Fisch. Aber es ist mir runtergefallen.“ Sanjis Hände ergriffen die eigene Hose, verkrampften sich fast. Wenn er an das Gespräch mit Mr. Dulacre dachte, wurde ihm ganz anders zumute und sein Mut verschwand. „Zorro… auch wenn du nicht mit mir redest. Ich… ich möchte mich bedanken für das, was du für mich getan hast… Aber ich möchte nicht mehr, dass wir uns sehen. Du sollst nicht dein Leben für mich opfern. Es ist besser Mihawks Hilfe, egal welcher Art sie auch sein mag, anzunehmen. Auch wenn du es nicht willst. Nach einiger Zeit… wirst du sicherlich damit klar kommen…“
 

Sanjis eigene Stimme zitterte bei diesen Worten so sehr, dass er sichtlich Mühe hatte überhaupt ein Wort rauszubringen. „Es ist zwar nicht das, was ich will und es würde deine getane Arbeit völlig zunichte machen… aber die friedlichste Lösung wäre, wenn ich zurück zu Sir Crocodile gehe... Bevor ich das mache, möchte ich mich bei dir bedanken.“ Kaum hatte Sanji diese Worte ausgesprochen lehnte er sich rüber und flüsterte etwas ins Zorros Ohr.
 

Danach berührten versehentlich seine Lippen die weiche Haut.
 

„Es tut mir Leid…“
 

Sanji konnte sich nicht mehr kontrollieren und versehentlich tropfte eine Träne auf Zorros Haut.
 

„Ich folge dir bis in die Hölle…“
 

Sanji öffnete die Augen und blickte in das wache Auge von Zorro. Die raue und ziemlich schwache Stimme hatte mehr Biss als erwartet und die Hand war nicht so kalt wie die von Sanji, als diese sein Gesicht berührte.

„Wenn du jetzt gehst… hol ich dich da wieder raus! Und… wenn du wieder abhaust… dann noch einmal! Immer wieder!“

Zorros Mimik war diesmal weder kühl noch emotionslos. Sie war ernst und seine Stimme rau. „Ich… lass dich nicht gehen...“

Sanji brachte keinen Ton heraus.

„Dieser Mann… hat mir einmal was genommen. Ein weiteres Mal… schafft er es nicht…“
 

Zorro holte Luft, denn es fiel ihm schwer zu reden. Besonders wenn so viele Nadeln noch in seinem Körper steckten und sein Kopf noch so ziemlich dröhnte. „Hassen… wirst du mich so oder so… Egal wie ich mich entscheiden werde. Also bleibst du hier…“

Ohne es wirklich zu verstehen drückte Zorro Sanjis Kopf zu sich, die Schmerzen der Nadeln ignorierend. Berührte vorsichtig die weichen Lippen. Ganz sachte kam Sanji ihm entgegen, stütze sich an den Seiten mit den Armen ab, ehe Zorro den Kuss auflöste.

„Hast du auch Angst, Sanji?“, fragte Zorro ihn leise und konnte dessen zitternden Atem fühlen. Dieser Kuss war anders als die anderen Male zuvor. Besonders, da sich Sanji bewusst geworden war, wie viel ihm an Zorro lag. Aber wie sah es bei Zorro aus?

Er band sicherlich mit seiner Art die Leute an sich, bis sie ihm nichts mehr nützten. Dann ließ er sie fallen.
 

Langsam entfernte sich Sanji von seinem Freund, dem er vieles zu verdanken hatte. Er würde ihn vermissen. Die raue gemeine Art aus unergründlicher Weise am meisten.

Vorsichtig öffnete er die Tür und blickte noch mal zu Zorro. Dieser hatte ihm wieder den Rücken zugekehrt und schwieg. Genauso wie Sanji.
 

Stillschweigend an Kid vorbeilaufend, verließ er das Krankenhaus, doch rannte in die eine Person hinein, mit der er am allerwenigsten gerechnet hatte. Seiner Therapeutin.

„Hallo Sanji.“, grüßte die adrett gekleidete Frau ihren Patienten, während sie die Tür ihres Wagens zumachte. „Ich habe gehofft dich hier anzutreffen.“

Sanji konnte nichts sagen.

„Wie geht es Zorro? War das Gespräch mit Mr. Dulacre gut?“
 

Dem Schüler stockte kurz der Atem. Die Frau war zwar schön und freundlich, aber dennoch hatte er sie nie wirklich gemocht. Dass sie jetzt vor ihm stand und ihn all das fragte, war ihm nicht ganz geheuer.

„Hey… es ist unhöflich mich zu ignorieren.“ Sie hob sein Kinn mit ihrer schlanken Hand an. Dass sie Sanji näher gekommen war, fiel dem Jungen erst jetzt auf. So wurde Sanji schon einmal berührt, und zwar als er das erste Mal bei Crocodiles Dame war.

Das und dass diese Frau ihm nicht nur verdammt bekannt vorkam, nein, er wusste genau wer sie war!
 

„Du!?!“, kroch es leise aus seiner Kehle, ehe er sich versuchte von ihr zu lösen, doch sie ergriff ihn fest bei der Hand.

„Hast aber ziemlich lange gebraucht, meine Lieber.“ Die Brille abnehmend entblößte die Dame ihre wahre Identität.
 

„Geisha!“
 

Sanji spukte diesen Namen aus, als sei es ein übelschmeckender Kaugummi. Wie sehr er diese Frau hasste!

„Ich dachte, ich hätte dich besseres Benehmen gelehrt, mein Lieber.“ Sie schmunzelte, als sie Sanjis verängstigtes Gesicht sah, denn es amüsierte sie köstlichst. „Ich glaube, wir fahren mal zu deinem Herren. War ja nicht grad die feine Art, ihm für seine Fürsorge und Gnade so zu danken. Ich dachte, das Thema ‚Abhauen‘ hätten wir damals geklärt? Anscheinend doch nicht.“ Ihr Gesichtsausdruck wurde dem Schüler zu unheimlich und ließ ihn erstarren. Das oder die Erinnerung an das alles, was damals geschah, wenn er abgehauen ist. „Wenn du freiwillig mit mir mitkommst, wird deinem Lover auch nichts passieren. Versprochen…“

Sanji zuckte kurz zusammen, ehe er ein kleines Lächeln zustande brachte.

Welch‘ Ironie…
 

Aber plötzlich entfernte eine kräftige Hand den zierlichen Körper des Jungen von der Frau, und schon fand sich Sanji hinter einem im Anzug steckenden Mann wieder.

„Der junge Herr lehnt dankend ab.“

Die tiefe dunkle Stimme ließ Sanji aufschauen. Vor ihm stand ein Schrank von einem Mann.

Groß und stämmig.

Eine Brille verbarg die Augen, unter einem Hut zeigten sich schwarze lockige Haare, die bis zur Schulter reichten und die Hände waren in Handschuhen versteckt.
 

Geisha sah erschrocken ihren Gegenüber an.

„Sie?!“

Ihre Stimme bebte, ob vor Angst oder Zorn ließ sich nicht ganz sagen, doch sie wich einige Schritte zurück, ehe sie sich wieder fasste. „Wie kannst du nur…?!“ Zornig blickte sie den Mann an, dessen Miene steif war. „Was fällt dir eigentlich ein?! Misch dich nicht in etwas ein, was dich nichts angeht!“

„Mr. Dulacre lässt Grüße ausrichten, Madame. Wenn sie uns jetzt entschuldigen würden!“ Mit diesen Worten wollte er sich mit Sanji von dannen machen, als Geisha aufgebracht das Wort ergriff. „Denk ja nicht, dass dich so was retten könnte, Sanji! DU gehst zwar jetzt, aber nicht für immer! Früher oder später wirst du wieder bei uns landen! Einmal in diesem Milieu, immer im diesem Milieu!“

Wütend wand sie sich von den beiden ab, stieg in ihr Auto und fuhr davon.
 

Etwas verwirrt sah Sanji sich nach hinten um und erhaschte den letzten Blick auf die davon brausende Geisha.

„Seien sie unbesorgt, Mr. Sanji.“, sprach der Schrank neben ihm. „Mr. Dulacre schickt mich. Ihnen wird nichts mehr passieren.“

Sanji nahm es mit einem Nicken hin, hinterfragte nichts mehr und wurde vom großen Mann zu einem Wagen geleitet. Ohne etwas zu sagen, stieg der Blonde ein.
 


 

Mit hibbeligen Füßen trat Kid umher. Ja, Kid war nervös. Besonders da er jetzt vor Laws Wohnung wartete um mit dem Arzt zu reden, doch dieser kümmerte sich um seine Patienten und ließ sich anscheinend absichtlich viel Zeit. Seit Sanji die Klink verlassen hatte, waren schon drei Stunden vergangen und er hatte in der ganzen Zeit nichts anderes gemacht als zu warten. Es erschreckte ihn einen kurzen Moment, als die Straßenlaternen aufleuchteten und das kalte Licht auf ihn schien, aber das änderte nichts an seinem Zustand, dass er nicht wusste, was er in der ganzen Zeit machen sollte.

Mal saß er, dann lief er hin und her, wenn er nicht gerade versuchte sich zu fragen, was er hier überhaupt wollte. Kaum stand er direkt vor dem Eingang, ließ die ganze Sache noch einmal Revue passieren, waren Passanten zu hören, die er aber ignorierte, bis schließlich wieder Ruhe einkehrte.
 

„Kann ich dir helfen?“, kam es eher unfreundlich und rhetorisch gemeint von dem erwarteten Arzt, der Kid völlig überraschte, so dass dieser beinahe laut wie ein Mädchen gekreischt hätte. Kid schaute den etwas überarbeiteten Arzt an und suchte nach Worten. „Wenn nichts ist… Entschuldige mich.“ Mit diesen Worten lief Law an Kid vorbei und war gerade dabei die Tür aufzuschließen, als jener das Wort ergriff.

„Law… hättest du eine Minute?“

Der Angesprochene hielt inne und wünschte sich im selben Augenblick den Umweg in den Supermarkt genommen zu haben um die jetzt gewünschte Alkoholmenge dabei zu haben. Dann ließ er den Schlüssel sinken und blickte Kid von der Seite an. Die Straßenlaterne ließ nur gedämmtes Licht auf Kids Gesicht scheinen, was es Law umso schwerer machte es lesen zu können.

Während Law ihn musterte, liefen durch Kids Kopf zu viele Gedanken, als dass er wusste, wo er anfangen sollte. Nervös kratzte er sich am Hinterkopf, wobei er sich auf die schmale Unterlippe biss.

„Es… geht um… naja… wie soll ich sagen… also…“

„Kid, entweder du sagst was gescheites oder wartest bis du hier draußen alt wirst!“, fuhr Law ihn scharf von der Seite an und wollte nur die einen Worte hören.

Kid schluckte, ehe er näher trat und Law direkt in die Augen blickte.

„Halt doch einmal deine Klappe und lass mich nachdenken, ja?! Menschenskinder…“ Kid regte sich wahrlich auf und tat sich sichtlich schwer auch nur den richtigen Anfang zu finden. Mister Arzt wurde ruhig, denn er wunderte sich über die vom Trainer neu entdeckte Unsicherheit.
 

„Wegen der Funkstille… es tut mir leid.“

Der Blick des Rothaarigen war etwas von Trauer geprägt, auch wenn er sich Mühe gab es zu verbergen, und ehrlich.

„Law…“
 

Kid beugte sich etwas zu Law runter und seine Hand fuhr langsam zum Kinn des anderen, ehe Kid es anhob um den Arzt noch näher zu kommen. Hätte Kid gewusst, was allein diese Bewegung bei Law ausgelöst hatte, hätte er sie für überflüssig befunden.

„Law ich…“, ohne noch etwas zu sagen berührte' der Trainer die Lippen jenes Mannes, dem er vor Jahren das Herz genommen, mit Glück, Trauer und Zuversicht genährt hatte, bevor er alles zerstörte. Durch sein infantiles Verhalten, durch seine Gier nach mehr, durch den Antrieb, der Beste zu sein.

Wenn sie sich damals geküsst hatten, war er zu stürmisch gewesen, zu wild und es war weit entfernt von dem jetzigen Prickeln gewesen, wenn Kid sich Law näherte.
 

Der Kuss war sanft, wenn nicht schüchtern und dennoch leidenschaftlich. Vorsichtig fuhr Kids Hand zu Laws Hinterkopf, drückte dessen Kopf noch mehr gegen den seinen, ehe er den Kuss auflöste.

„Ich will dich nicht als mein Spielzeug benutzen… Ich kann es nicht. Auch wenn es dir genügt…“ Kid schwieg einen Moment um die richtigen Worte zu finden. „Ich bin nicht der hellste, aber mir ist klar, dass es falsch ist mit deinen Gefühlen zu spielen. Dich für meine Triebe zu benutzen…“
 

Laws Augen fühlten sich plötzlich so feucht an.

Alles, was dieser Idiot in den letzten Augenblicken gesagt hatte, traf Law wie nichts anderes zuvor.
 

„Genau genommen habe ich dich fern gehalten… Durch meinen Egoismus, meiner Unwissenheit und Scham dir noch einmal gegenüber zu treten. Aber als du nach jenem Tag einfach gegangen bist, habe ich es bereut dich nicht aufgehalten zu haben. Den Mut nicht gehabt zu haben dir zu sagen, wie viel du mir doch bedeutest. Heute im Krankenhaus… Law…“

Kid sah den Mann vor sich hilflos an. „Ich… weiß echt nicht, wo mir der Kopf steht. Ich will dich nicht wieder verletzten, doch ich will dich für mich haben!

Aber die Sache mit ihr... Sie blockiert mich irgendwie immer noch. Dennoch ist mir klar geworden, dass ich dich brauche…“
 

Kid machte eine Pause um tief einatmen zu können. Eine Pause die dem Arzt viel zu lang erschien, aber dann setzte Kid seinen Satz fort.

„Law, ich liebe dich!“
 

Die Hände des Mannes, dem Kid gerade die Liebe gestanden hatte, umschlangen den Nacken des anderen, wollten ihn nicht mehr gehen lassen, doch im selben Moment wollte Law seinen geliebten Freund auch von sich wegstoßen. Tränen liefen sein Gesicht hinunter, bevor Kid auch nur die Gestik verstand.

„Wenn du mir noch einmal wehtust, dann reiß ich dir den Arsch auf… Haben dass deine Gehirnzellen verstanden?!“, drohte der Arzt unter einem glücklichen Schluchzen, wobei der Angesprochene nur schmunzelnd zustimmen konnte.
 

„Ja, haben sie.“
 

Bevor Law was antworten konnte, küsste Kid seinen Geliebten. Diesmal innig und es entfachte das Feuer erneut, ehe der Arzt auch nur die Tür öffnen konnte um in die Wohnung zu gelangen, wo sie die Zweisamkeit genossen…

Pain

Chapter 34: Pain
 


 

Kaum hatte der Patient die Augen geöffnet, den Albtraum panisch verlassen, der ihn immer wieder heimsuchte, blickte er in ein besorgtes Augenpaar nicht weit von ihm entfernt und konnte etwas allzu helles wahrnehmen.

„Wie sind seine Werte?“, hörte er jemanden sagen, fühlte eine Hand auf seiner Stirn.

„Der Puls hat sich wieder beruhigt und die Atmung ist wieder normal, Dr. Chopper. Seine Blutwerte sind noch im grünen Bereich, daher kann ich mir nicht erklären, was seine Aussetzer verursacht haben könnte.“, sprach eine Schwester.

„Wie fühlst du dich?“

Zorro sah den Arzt verwirrt an.

„Heiß...“, krächzte er nur, versuchte es zu belustigen und wollte sich aufsetzen, aber der Arzt schüttelte nur streng den Kopf, ehe er die Werte der Geräte ablas.

„Schwester... stellen sie ihn bitte unter Beobachtung und holen sie mich, falls seine Werte wieder verrücktspielen. Ich rufe Dr. Law an, wenn der Besuch weg ist…“
 

Zorro folgte mit seinen Augen dem hinaus gehenden Arzt und fand sich in einem anderen Zimmer wieder. Er konnte durch eine Glasscheibe sehen, wie drei Menschen vor seinem Zimmer standen, zwei davon dem Arzt zuhörten und dann zu ihm schauten.

Der Patient gab den anderen ein Zeichen zur Begrüßung, doch es erfreute niemanden und der Besuch trat ein.
 

Eher gesagt nur einer der drei Gäste.

Ruffy.

Kid und Shanks blieben draußen und nun ging Dr. Chopper fort.
 

„Hey...“, Zorro gab sich Mühe zu lächeln, doch es erschien das Gesicht des Verstorbenen vor seinen Augen und die Ereignisse, die geschehen waren.

Dass ihm unwillkürlich schlecht wurde und er den widerwertigen Geruch von damals in der Nase hatte, konnte er nicht verhindern.

Aber das änderte nichts daran, dass er es seinem Freund sagen musste. Ihm sagen, dass sein Bruder ermordet wurde, aber wer es war... Das konnte er nicht verraten.

Schuld und das eklige Gefühl von Selbstverachtung, Hass auf sich selber breitete sich in seinem Körper aus, bevor Ruffy auch nur etwas sagen konnte.

Nüchtern lächelte dieser zur Begrüßung und blieb vor dem Bett seines Freundes stehen.
 

„Sie sagen, du musst noch einen Monat hier bleiben...“, versuchte der Schwarzhaarige das Gespräch anzufangen, doch blickte nur leer seinen Freund an. „Dr. Chopper meinte auch...“

Die Tränen konnte Ruffy nicht mehr zurückhalten. Sie kullerten nur so hinab und seine Worte gingen in seinem Schniefen unter.
 

„Ruffy…“
 

Zorro hatte all das nicht gewollt. Nein, er wollte eigentlich nur das Beste für seine Freunde, auch wenn er selber nicht wusste, was es genau war und dass er es ihnen nie geben konnte. Aber jetzt hatte er Ruffys Halt genommen, ihm das wichtigste aus dem Leben gerissen und konnte ihm nicht einmal die Wahrheit sagen.

„Ich muss dir was sagen...“
 

Doch der Junge schluchzte nur, fiel auf die Knie und vergrub sein Gesicht in das Laken des Patienten.

„Er ist tot! Ace...“, der Rest ging in den Tränen des Jungen unter.

Alles was Zorro nur machen konnte, war mit der Hand durch die schwarzen Haare zu streicheln.

„Wer war das?!“ Ruffys Verzweiflung konnte Zorro nur allzu gut verstehen. Das war das zweite Mal in seinem Leben, dass jemand vor seinen Augen ermordet wurde und er nichts machen konnte. Es hätte jeden in seinem Umfeld treffen können.
 

Jeden.
 

Von daher durfte er Ruffy nicht mal einen Hauch von dem erzählen, was er wusste. Er wollte nicht noch einen Freund auf dem Gewissen haben.
 

Einer war schon einer zu viel.
 

„Komm her...“ Vorsichtig setzte sich der Grüne – auch gegen der Anweisung des Arztes – auf, nahm seinen Freund vorsichtig in den Arm und spürte die Trauer.
 

„Es tut mir Leid...“, sprach Zorro zu ihm. „Ich... weiß es nicht mehr... so genau… aber glaube mir, selbst in seinen letzten Minuten... hat er an dich gedacht und wollte dich beschützen...“

Dass selbst diese Aussage notdürftig klang, lag wohl daran, dass Zorro nicht wusste, was er sagen sollte. Und er wusste, dass es in diesem Moment Ruffy nicht weiterhalf.

Der Kleinere drückte sein Gesicht in das Nachthemd des anderen, ehe er bitterlich anfing zu weinen und erst jetzt wirklich verstand, was der Tod eines Menschen bedeutete.
 

Sanji betrat in das Hospital, in Begleitung von Bartholomäus. Er hatte die Nacht kein Auge zugemacht. Seine Gedanken kreisten die ganze Zeit um das von Mihawk Gesagte und über die Tatsache, dass Ruffy nicht mal gestern Abend zuhause war. Selbst Shanks hatte er nicht erreichen können und heute Morgen in der Schule bat ihn Nico Robin in ihr Büro, wo er die schreckliche Nachricht erfuhr. Das lag noch nicht einmal eine Stunde zurück und sein Gefühl trieb ihn ins Krankenhaus.

Zu demjenigen dessen Anwesenheit er im selben Moment liebte und genoss, aber genauso gut hasste und verabscheute.

Zu Zorro.
 

Kaum hatte er den Flur erreicht, wurde ihm mitgeteilt, Zorro läge nun auf einer anderen Station und so eilte er zu dieser, wo er schließlich Kid und Shanks antraf, die mehr als bedrückt wirkten.

Sanji wusste wieso und schwieg lieber.

Kid schenkte ihm nichts als Verachtung und zeigte Bartholomäus die kalte Schulter. Shanks hingegen nahm den Blonden sofort in den Arm. Nicht weil Sanji es nötig hatte, sondern für sich selber. „Es tut mir Leid...“, brachte Sanji nach einiger Zeit des Schweigens hervor.

„Mir auch...“ Shanks hatte sich wieder gefasst und blickte in Zorros Zimmer. „Ich denke die brauchen dich jetzt mehr als wir...“
 

Der Blonde nickte, bevor er das Zimmer seines Mitbewohners betrat und den Bruder des Verstorbenen weinend in dessen Armen fand. Dass selbst diese Umarmung ihn irgendwo verletzte, konnte er sich selber nicht erklären. Aber es ging nicht um ihn, sondern um Ruffy.

Dieser brauchte Trost.
 

Ein kurzer Blickkontakt zu Zorro musste als Begrüßung genügen, danach legte er sanft die Hand auf die Schulter des Trauernden, als dieser anfing etwas zu murmeln.

„Lass das!“ Wütend schlug er die Hand des Blonden weg und schaute ihn feindselig an. „Ich... Es tut mir leid... was geschehen ist, Ruffy.“ Sanji hatte sich erschrocken, wie furchteinflößend der Junge sein konnte.

„DAS SOLLTE ES AUCH!“, brüllte dieser ihn an. „Immerhin passiert die ganze Scheiße erst, seitdem du da bist! Was immer du machst?! Hör auf!!!“

„Ruffy ich-“ Dass das Sanji bewusst war, wusste Zorro nur zu gut.

„NEIN! ICH WILL NICHTS MEHR DAVON HÖREN!“ Ruffy flossen nur so die Tränen. „Mein Bruder ist tot! Und Zorro beinahe auch! Wer kommt als nächstes!?! BLEIB WEG VON MIR!“ Mit diesen Worten rannte der Schwarzhaarige hinaus und knallte die Tür zu.

Selbst Shanks und Kid schenkte er keine Beachtung. Diese schauten nur Ruffy hinterher und beschlossen ihn in Ruhe zu lassen. Jeder verarbeitete so eine Nachricht auf seine eigene Art und Weise.
 

„Nimm es ihm nicht übel...“, sprach die Moosbirne, während er das Gesicht das anderen studierte. „Du würdest sicher ähnlich reagieren...“

Sanji blickte zu Zorro rüber. Er sah so etwas wie Trauer in dessen Auge, doch es verschwand schnell und wieder trat dessen kühle Aura in Erscheinung.

„Ja…“, gab Sanji dann von sich, was sarkastischer klang als beabsichtigt. „Sicher…“
 

„Und du bist dir sicher, Ruffy wird wieder?“ Kid sah es nicht gern, wenn jemand litt, aber es gehörte zum Erwachsenwerden dazu. Shanks hingegen nickte nur schwach. „Er hat auch noch seine Freunde, die ihn unterstützen, selbst wenn er Dinge sagt, die er nicht so meint.“

„Aha…“, Kid nahm es so hin und musterte den großen Klotz neben sich. „Bist wohl jetzt die Leibgarde von Mr. Blondchen, was? Von einem der gefürchtetsten Sieben Samurai hinab degradiert zur Leibgarde.“, stichelte er, aber stieß bei dem Mann auf Granit.

„Erfülle nur eine Bitte eines alten Freundes.“ Zum Rest schwieg Bartholomäus. Selbst Shanks wusste, wer vor ihnen stand. Bartholomäus Kuma, der Pazifist unter den Samurais.

„Sieh an, er verneint es nicht einmal.“ Kid schien so richtig auf Krawall gebürstet zu sein, wobei man von einem Trainer mehr Zurückhaltung erwarten dürfte. Aber Kid war schon immer anders als andere Trainer.

„Kid, es reicht.“ Shanks Stimme war ernst, ließ den Jüngeren verstummen. „Fang nicht einen Kampf an, den du nicht gewinnen kannst. Das müsste dir so langsam doch bewusst werden, oder rede ich noch demselben Idioten wie vor zehn Jahren!?!

Shanks hatte die Schnauze voll.

Gestrichen voll.
 

Kid schwieg dazu und drehte sich weg. Warum musste Shanks auch solch alte Lamellen aufgreifen?! Das hatte doch nun wirklich nichts damit zu tun.

„Ach, mach was du willst. Für mich steht auf jeden Fall fest, wer für dieses Desaster verantwortlich ist. Selbst wenn er der Papst persönlich wäre, würde ich ihn auch anfahren.“

Mit den Händen in den Hosentaschen, entfernte sich der angepisste Trainer und verließ das Krankenhaus. Dass Kid von Law ebenfalls etwas auf dem Deckel kassierte, wenn er dem Arzt jetzt begegnen würde, würde das Fass zum Überlaufen bringen und er konnte froh sein, dass der Arzt ihm nur mit Hausverbot drohte wenn solche Sachen passierten.
 

„Es ist momentan nicht einfach…“ Shanks versuchte die angespannte Situation etwas zu lockern.

Kuma nickte nur knapp, ehe er sich setzte und etwas aus seiner Anzugstasche zog.
 

„Ich versteh immer noch nicht, wie du so etwas lesen kannst…“ Damit spielte er auf das Buch, was in den großen Pranken des Mannes so klein und zierlich wirkte, an. Die kleine schwarze Bibel war seit je her der ständige Begleiter des stillen Mannes gewesen, der vom radikalen Blutherrscher zum Pazifisten geworden ist.

„Du hast es immer noch nicht gelesen?“ Kumas tiefe Stimme kannte Shanks nur zu gut.

„Nein, aber vielleicht fange ich ja damit an.“, sprach der Rote versucht witzig und nahm neben seinem flüchtigen Bekannten Platz.

„Besser spät als nie…“

Shanks konnte nur zustimmend schmunzeln.

„Mein Beileid zu deinem Ziehsohn…“

Just in jenem Moment vergrub der Rote Shanks sein Gesicht in der einen Hand, die ihm aus seiner Vergangenheit übrig geblieben ist, und konnte das leise Weinen nicht mehr unterdrücken.

„Es kommen bald bessere Zeiten…“, sprach der Bibelträger leise, nicht aufblickend von seinem Buch, und wurde wieder still.

So still saßen beide eine lange Zeit da.
 


 

Ein Klopfen riss den Mafiaboss aus seinen wertvollen Gedanken, ehe er unfreundlich den Einlass gewährte – unter anderem mit einem „Was gibt es denn so wichtiges?!“ begrüßt wurde - und sein etwas besorgter Angestellter anfing zu sprechen:

„Sir… Es gibt gewisse Probleme mit der Polizei.“
 

Sir Crocodile schien dennoch nicht sonderlich verwundert. „Und? Ihr wisst, was dann zu tun ist!“

Der Mann räusperte sich einen kurzen Moment, ehe er kleinlaut zu Wort kam. „Ähm Sir, ich denke, diesmal ist es von größerer Relevanz als sonst.“

„Größer als die Summe des Schmiergeldes?“, hakte Sir Crocodile nach, und blickte seinem Angestellten scharf an, welcher nur zustimmend nickte.

„Ein gewisser Chief Smoker ist auf der Spur, den Fall des toten Portgas D. Ace zu lösen, und seine Abteilung ist die einzige, die sich unserem Schmiergeld entzieht. Ich denke, er schöpft Verdacht.“
 

Crocodile hob eine Augenbraue, ehe er grinste und zu lachen anfing, was von seinem Angestellten fragend beobachtet wurde, bevor er unter Tränen das Wort ergriff.

„Ach die alte Nervensäge… Das ist doch zu schön um wahr zu sein. Da werden Erinnerungen wach.“

Sir Crocodile beruhigte sich nach einiger Zeit wieder.

„Dieser Mann kann eine echte Plage sein… Verwische die Spuren, soweit es geht. Sein Chef möchte ja seine Yacht noch ein oder zwei Jahre finanzieren können…“
 

„Gewiss, Sir.“ Mit einer leichten Verbeugung verließ der Mann den Raum und ließ seinen Chef alleine.
 

Dieser faltete die Hände ineinander.

„Noch einer, der es nicht lassen kann mich zu nerven.“

Verächtlich schaute er auf die Narbe an seiner Hand. Von wem sie kam, wusste nur der Mafiaboss selbst.

Nicht einmal seine treuen Kameraden wussten es. 'Aber seit dem Tag, als er diese Narbe erhielt, könnte man meinen, er sei noch brutaler, wenn nicht gar sadistischer geworden, als ohne hin schon.

„Das wird ja noch sehr interessant…“
 


 


 


 

„Zorro…“
 

„Zorro.“
 

„Zorro!“
 

„Hilf mir!“
 

„So hilf mir doch!? Lass mich nicht allein! Tu was! Es tut so weh! Es schmerzt! Ich habe Angst! Große Angst! Reicht es dir nicht, dass ich weine!“
 

Mit weit aufgerissenem Auge blickte Zorro an die Zimmerdecke, spürte seinen schnellen Puls, wie sein Kopf hämmerte, das Bild vor seinen Augen langsam verschwamm und er nach Luft schnappte.

Schon wieder.

Schon wieder war jemand bei ihm, kühlte seine Stirn mit einem feuchten Lappen.

„Ssshht… Ganz ruhig. Alles wird gut.“, hörte er die zarte freundliche Stimme sagen, erkannte das blonde Haar und die blauen Augen, spürte, wie man ihn vorsichtig berührte, ehe sein Augenlicht anfing zu flimmern. Selbst das Einatmen wurde zur Qual.

„Sanji…“, sprach er in Trance, bevor er seine Hand nach der Person ausstreckte und versuchte das Gesicht zu berühren.
 

„…Sanji… ich… habe dich…“

Breath of Life

Chapter 35: Breath of life
 

Im schwarzen Auto jenes Bodyguards, den Sanji nicht wirklich einschätzen konnte und dennoch aus unerfindlichem Grund nicht mal so wirklich beängstigend fand, saß der Blonde nun und dachte über das, was Mihawk ihm erzählt hatte, nach. Und darüber, dass er besser Ruffy aus dem Weg gehen sollte.

Er war nur noch kurz bei Zorro geblieben, da dieser wieder eingeschlummert war. Was in Anbetracht der verabreichten Medikamente kein Wunder ist.
 

Ein kalter Schauer lief über den Sanjis Rücken, sodass er unbewusst versuchte sich zu wärmen.

„Geht es Ihnen gut?“, wurde er vom Bodyguard gefragt, der ihn durch den Rückspeigel beobachten konnte.

„..Ja…“, antwortete Sanji etwas zögernd und blickte durch die Fensterscheibe. Das Wetter war immer wechselhafter geworden. Mal schien die Sonne, mal regnete es wie aus Kübeln und dann wurde es abends schlagartig kalt.
 

Bevor der Fremde zu Sanji auch noch etwas sagen konnte, hielt der Wagen an, und Sanji merkte, dass sie endlich angekommen waren. Dem Blonden war es immer noch unangenehm, dass der Mann sein Auto nicht in einer der Gassen parkte, sondern es direkt vor dem Eingang stehen ließ.

Vielleicht sollte es aber auch nur Crocodile signalisieren, dass er nicht alleine und sein Begleiter zu mehr fähig ist.
 

Kaum hatte er den Türgriff umschlossen um in das Haus hinein zu gelangen, klingelte sein Telefon.

Hastig wurde es aus der Tasche gefummelt. Und kaum war er dran, fuhr ihn eine fremde Stimme barsch an: „Ey Mann, Zorro! Wie lange willst du eigentlich noch fehlen?! Die Karren reparieren sich nicht von selbst!“

Sanji hielt sich bei der Lautstärke, die einen immensen Gehörschaden hätte anrichten können, das Handy weit von den Ohren weg.

Wer auch immer hier am Apparat war, normal war der nicht…

Sanji korrigierte sich, denn in diesem Leben war einfach nichts normal, und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Hallo?! Bro, bist du dran?“

„Ähm… nein, hier ist Sanji… Ich glaube, sie haben sich verwählt…“ Auch wenn Sanji sich nur schwer vorstellen konnte, dass es einen anderen Menschen gibt, der Zorro heißt.

„Oh… Na dann. Ist Zorro in der Nähe? Wenn ja, dann sei so lieb und tritt ihm in den Arsch, denn diesen soll er hier her bewegen und gefälligst seine Arbeit machen!“

„Arbeit?“ Sanjis Frage klang sehr verwundert. 
Wovon sprach dieser Mann da nur? Arbeit? So was wie Geld verdienen, damit man sich Sachen kaufen oder die Miete zahlen kann?

„Ja Minium, Arbeit… Also was is‘?“

Sanji zögerte und gab überhastet zurück: „Nein... also doch, würde ich aber…“

Aber soll das heißen, dass Zorro immer so lange weg war, weil er am Arbeiten war?
 

„Aber er… kann nicht…“
 

Das sollte reichen, aber Sanji irrte sich bei der Neugierde des Mannes am anderem Ende der Leitung.

„‘Kann nicht'? Hör mal, ich kann auch nicht meinen besten Kunden sagen, dass deren Auto nicht fertig ist, weil der Mechaniker ‚nicht kann‘! Also wenn er keine plausible Erklärung hat, warum er die letzte und diese Woche gefehlt hat, feure ich ihn!“

Sanji stockte. 
Feuern? Also hat Zorro sich doch nicht mit anderen Weibern vergnügt und einen auf Macho gemacht. Das würde auch immer die gewaschenen Haare erklären und dass er nie von Sanji Miete verlangt hatte. Oder dass…

Sanji wurde ganz stumm.

Wie er sich schämte, so böse Gedanken gehabt zu haben, Zorro würde sich vergnügen, ihn mit Absicht alleine lassen.
 

„Hallo?“, riss die Stimme am anderen Ende des Apparates ihn aus seinen Schuldgefühlen.

„Entschuldigung…“, gab Sanji von sich. „Er liegt im Krankenhaus… Es tut mir leid, dass ich ihnen nicht mehr sagen kann, aber er wird für einen Monat ausfallen müssen…“
 

„WAS?!“ Der Blonde konnte hören, wie geschockt der Mann am anderem Ende der Leitung war, was wohl auch daran lag, dass etwas zu Bruch gegangen ist.

„Was hat dieser Grünspan gemacht?!“

„Er… hatte einen Verkehrsunfall.“ Eine bessere Lüge fiel Sanji nicht ein. „Genaueres weiß ich auch nicht... aber er ist ansprechbar und auf dem Weg der Besserung.“

Sanji musste kurz Luft holen. Hoffentlich hatte er jetzt nichts kaputt gemacht.

„So ein Idiot! Zieht wohl Stress an wie Scheiße Fliegen, was? ...Argh...

Jetzt brauch ich für die Aushilfe eine Aushilfe! Naja, kann man nichts machen. Hauptsache er wird wieder. Na dann bring ich ihm den Lohn die Tage vorbei… oder besser dir. Die Adresse muss irgendwo in den Unterlagen sein.

Sag ihm aber, das ist das erste und letzte Mal, dass er so was macht ohne sich zu melden, klar? Ich habe keinen Bock auf solche, die denken, sie könnten sich alles erlauben. Und auf gute Arbeiter verzichtet man nicht gern.“

„Verständlich…“, gab Sanji zurück. Unbegründeterweise fiel dem Blonden ein Stein vom Herzen. Zorro hatte nichts mit niemanden gehabt.

„Aber sagtest du nicht, dein Name sei Sanji?“

„Ja?“, gab Sanji als fragende Antwort zurück.

„Dann würde ich dem Schimmelkopf mal die Eier lang ziehen, dich hier als „Prinzessin“ abgespeichert zu haben…“

„WAS?!“ Sanji wusste nicht, ob er lachen oder ausrasten sollte. Er hatte doch Zorro ausdrücklich gesagt, er solle ihn nicht mehr so nennen! So ein Arsch! Und zack, weg war das gute Bild vom Marimo. „Moment!“ Sanji musste erst einmal alles sortieren. „Sie haben sein Handy?“

„Aye? Er vergisst es gerne mal hier… Und meinte, unter diesem Namen sei er immer erreichbar. Aber nun denn, ich bring es dir besser die Tage vorbei. Hätte es nicht so oft gebimmelt, hätte ich es wahrscheinlich nicht in seinem muffelnden Spint gefunden.“

Sanji nickte, doch als ihm einfiel, dass es der andere nicht sehen konnte, bejahte er kurz und verabschiedete sich knapp , ehe er auflegte.
 

„Idiot…“, seufzte er knapp und öffnete die Tür, während der Schrank nur fragend drein schaute, aber keine Antwort erwartete.

Den Kopf schüttelnd betrat Sanji das Treppenhaus gefolgt von Kuma und stieg die Treppen empor, hinauf zur Wohnung.
 

Nachdenklich wurde die Tür geöffnet, die Schultasche in die Ecke gefegt und die Arbeitssachen raus genommen. „Mr. Bartholomäus…“ Der Angesprochene horchte auf. „Ich geh heute doch arbeiten. Sie müssen mich nicht hinbringen. Machen sie, was sie wollen.“

Mit diesen Worten tauschte Sanji die Schuluniform gegen die Arbeitskleidung und verschwand so schnell wie möglich aus dem Haus. Heute könnte er so richtig arbeiten, seine Fehlzeit ausgleichen.

Kaum war er aus dem Haus, folgte ihm auch schon dieser Bär von einem Mann.
 

Aber Sanji ignorierte dies, gab sich lieber seinen Gedanken hin. Die Entzugserscheinungen hatte er weitestgehend unter Kontrolle. Daraufhin steckte er sich eine Fluppe zwischen die Lippen und zündete sie sofort an. Solls ihm doch egal sein, ob dieser Mann ihm folgt. Er geht ja schließlich nur arbeiten.

Arbeiten…

Scheiße verdammt, warum hat dieser Berggorilla nicht gesagt, dass er in einer Werkstatt arbeitet und daher so spät nach Hause kommt?! Warum musste er überhaupt so ein Geheimnis draus machen? Was Sanji aber am meisten ärgerte, waren seine schlechten Gedanken über Zorro. Er hatte dem Idioten Sachen angehängt, die gar nicht stimmten, war unbegründet eifersüchtig gewesen und musste nun mit dem schlechten Gewissen klarkommen.

Vor allen Dingen, dass dieser Affe nicht so ein Arsch war, wie er immer tat.

Selbst bei der schlimmen Vergangenheit. Dass man da noch einen Lebenswillen hat, ist fast schon bewundernswert. Obwohl…

Es kam schon fast so rüber, als blende Zorro gewisse Dinge einfach aus, um überhaupt weitermachen zu können.

Hing das vielleicht mit dem Mädchen auf dem Foto zusammen? Den Anhänger hatte er sich genauer angeschaut, bevor er ihn Zorro auf den Nachttisch gelegt hatte. Das Mädchen schien wohl der einzige Halt in Zorros Leben zu sein.

Aber was hatte sie mit all dem zu tun?
 

Kaum betrat er das Baratie, wurde er komisch von Jeff gemustert. „Na, genug um den Schwachmatten gekümmert?" Jeff stellte den vollen Kasten Lebensmittel auf einem der Tische ab und musterte finster den Jungen. „Ich dachte, ich könnte..."

„Du dachstest!" Jeff schien heute unvorstellbar gute Laune zu haben. „Und was macht dieser Schrank hier?! Brauchst du jetzt einen Bodyguard oder was?"

Zack wieder ein erneuter Tritt in die Eier durch einen strafenden Blick, der nicht nur Sanji galt sondern auch seinem Arbeitskollegen der unglücklicherweise zu spät kam.

„Ist ja gut, Jeff! Ich dachte, wenn ich schon keine Schule mehr habe, könnte ich meine Zeit sinnvoll nutzen!“ Sanji stand das Wasser bis zum Hals. Egal was er machte, es war falsch.

„Du nennst hier zu sein sinnvoll?“ Er hielt dem Blonden den Artikel über Ace vor der Nase. „Einer deiner Freunde ist gestorben, der andere liegt im Krankenhaus und du denkst an Arbeit? Dein Arbeitswillen ist schön und gut, aber in deiner Situation wärst du woanders besser aufgehoben!“

„Ach ja?“ Sanji verabscheute in diesem Moment Jeff einfach nur. „Und wo, wenn ich fragen darf? Trauern und mir Vorwürfe machen, dass ich an all dem Schuld bin?! Danke nein! Ich musste mir schon vieles anhören, also sei froh, dass ich dennoch hier bin und was lernen will!“ Mit diesen Worten verschwand Sanji an Jeff vorbei, ging hinaus zum voll beladenen Wagen und schnappte sich eine mit Lebensmitteln vollgestopfte Kiste.
 

„Wenn er vorhat den ganzen Tag hier zu sein, dann kann er wenigstens mit anpacken und später als netter Türsteher dienen.“ Mit diesen Worten setzte sich der Chefkoch seine Mütze auf und schaute Kuma eindringlich an. Sanji stellte die Kiste ab und grinste zufrieden.

„Aber wenn du, Sanji, auch nur einmal schlampst, dann fliegst du hochkant raus! Und schmink dir dieses freche Gehabe ab!“

Mürrisch ging Jeff an die Arbeit, gefolgt von seinen Angestellten und einem zufriedenen Knaben, der versuchte irgendwie das Richtige zu tun.
 

Nach getaner Arbeit gönnte sich der Junge unter einem missbilligenden Blick des Älteren eine Zigarette, bevor er sich auf den Heimweg machte. Während der ganzen Arbeitszeit hatte der Mann vor der Tür in seiner Bibel geblättert, wenn keiner in das Restaurant wollte. Und jetzt verfing sich Sanjis Blick daran.

„Haben sie die schon einmal gelesen, Mr. Sanji?“ Dass Sanjis Blick dem Bär nicht entging, war dem Blonden schon klar. Er hatte zu offensichtlich draufgestarrt.

Schnell schaute der Junge weg und blies den ungesunden Dunst aus. „Nein, warum auch? Das einzige, was ich zu lesen bekam, waren Kamasutra Bücher...“ Dann fiel dem Blonden ein, erst denken dann reden.

„Wenn Sie so gelebt haben wie ich, dann glauben sie nicht mehr an so einen Schnick Schnack, den gelangweilte Mönche geschrieben haben...“ Sich noch tiefer in den Kragen seiner Jacke versteckend, versuchte Sanji das Thema zu wechseln. „Außerdem frag ich mich, warum gerade sie mit so einem Buch rumlaufen? Ich mein, Sie als einer der sieben Samurai, oder? Sie sind sicherlich nicht einer von denen geworden, weil sie gläubig sind."

„Da magst du Recht haben. Dennoch, warum diese Abneigung gegenüber diesem Buch?"

Sanji schaute weg und schnipste die Kippe zu Boden, bevor er sie austrat. "Weil... weil Bücher nicht die ganze Wahrheit beinhalten können. Und wenn es einen Gott geben würde, hätte er so einiges verhindern können. Dann hätte niemand Unschuldiges sterben müssen..."

"Gott verhindert Unheil nicht, er lässt es uns ertragen."
 

„Doktor... hier sind die Werte vom Patienten Lorenor. Ich glaube, durch das Fieber hat er Wahnvorstellungen. Meinen sie nicht, wir sollten ihn noch einmal durchchecken?"

Die Schwester schien besorgt zu sein, denn ihr Gesichtsausdruck wirkte etwas hilflos.

„Danke Schwester..." Dr. Law nahm nachdenklich die Akte entgegen, bevor er drin rum blätterte. „Geben sie ihm Ibuprofen um das Fieber zu senken und behalten sie ihn im Auge. Bereiten sie auch bitte alles für eine weitere Blutwäsche vor. Ich denke, es befinden sich noch Reste toxischer Substanzen in seinem Blut. Und holen sie auch Doktor Chopper. Er soll sich ebenfalls die Ergebnisse anschauen."

Die Schwester verschwand und Law schaute durch das Glas zu seinem Patienten. Die Werte schwankten in zu großen Extremen, als dass man ihn alleine lassen konnte. Vielleicht waren das auch nur psychisch bedingte Erscheinungen.

„Dr. Law?" Sein Kollege war nun erschienen. „Wenn ich mir seine Blutwerte so ansehe, wäre eine erneute Blutwäsche sinnvoll, oder nicht?"

Der Angesprochene nickte zustimmend, ehe er Dr. Chopper ansah. „Dann gebe ich den Verwandten und Freunden Bescheid."

Mit diesen Worten verschwand der Kollege aus dem Überwachungsraum.
 

Das Klingeln des Handys sollte eigentlich die Person aus dem wohlverdienten Schlaf wecken, doch diese las mehr, als sie schlief und wenn sie schlief, dann konnte sie die Stunden an einer Hand abzählen. Das Buch weglegend ging sie ans Telefon und meldete sich.

„Oh, Dr. Chopper. Gibt es was Neues über Zorro?“ Sie gönnte sich dabei einen Schluck von ihrem schwarzen Gebräu aus einer großen Tasse.

„Gewiss“, kam es vom anderen Ende der Leitung. Kaum hatte der Arzt der jungen Frau die Situation erklärt, legte diese auf, schlüpfte in ihre Schuhe, schnappte sich eine Jacke und wählte schon die Nummer von Kid.
 


 

Wenig später standen beide im Überwachungsraum und sahen sich ihren Kummerpatienten an.

„So ein Scheiß!“ Mürrisch und müde fuhr sich der Mann durch die rote Mähne. „Der macht auch nichts als Ärger…“ Wissend dass der Mooskopf nichts für seinen Zustand konnte, liefen diese Worte über Kids Lippen, ehe er sich völlig fertig auf einen Stuhl setzte.

„Wer soll all diese Kosten nur zahlen?“

Robin horchte auf. „Hat er keine Krankenkasse?“

Kid schüttelte den Kopf. „Weder Eltern noch Verwandte, die für die Kosten aufkommen würden. Soweit ich weiß, hat er es bisher immer irgendwie geschafft aus dem Waisenhaus auszubrechen. Und die suchen ihn schon lange nicht mehr...“

Die Direktorin sah den Mann fragend an, doch dieser winkte ab. „Frag nicht, woher ich das weiß… Ich wünschte, ich wüsste es nicht.“

Mit dem gab sich die hübsche Frau zufrieden.

„Guten Morgen.“, begrüßte Dr. Chopper die beiden Wartenden, während Law sich wünschte noch mehr von dem bitteren Gebräu zu bekommen um wenigstens etwas wach zu bleiben.

Dabei war es noch stockduster draußen und Kid hätte sich am liebsten hier auf irgendeine Trage gelegt.

Am besten noch mit dem kleinen heißen Doktor…

Doktorspielchen…
 

Kurz schüttelte Kid seinen Kopf und blickte mit Robin auf, wobei er etwas zu lang Law anschaute, was der schlauen Dame nicht verborgen blieb und nur belächelt wurde. Genau das Lächeln, was Kid überhaupt nicht mochte.

„Es sieht so aus, als spreche sein Körper auf die neue Behandlung an.“, informierte der kräftigere Arzt. „Wenn sein Zustand weiterhin so stabil bleibt, wird er wieder auf eine andere Station verlegt. Wenn er dort gute Fortschritte macht, kann er gehen. Ich denke, das wird drei bis vier Wochen dauern, aber in einigen Stunden wird er wieder bei Bewusstsein sein.“, ergänzte Dr. Law und beobachtete den Patienten.

„Weißt du vielleicht, was diesen Zustand ausgelöst haben könnte?“, wollte Kid von Law wissen. „Ich vermute, ein verspäteter Schock in Zusammenhang mit den restlichen toxischen Stoffen hat ihn in diesen Zustand versetzt.“

Man sah Law an, dass es ihn ärgerte nicht genau zu wissen, was mit seinem Patienten los war. Aber er war sich sicher, dass es auch eine psychische Sache war.

So schnell konnten keine Werte fallen, vor allen Dingen nicht, wenn sie eine ganze Zeit lang stabil waren.

„Aber uns bleibt nichts anderes als warten…“, sprach er mehr zu sich selber als zu den anderen.

Mit diesen Worten wurde die Tür geöffnet.

„Guten Tag, Mr. Dulacre...“ Dr. Chopper reichte dem Mann die Hand.

„Wohin mit diesen Formularen?“, fragte dieser schließlich. „Sie können sie der Dame an der Rezeption geben.“, beantwortete Law und sah in ein entnervtes Gesicht des Champs, der sich die Schläfen massierte. Natürlich wusste er, wie die Dame reagierte, wenn sie Mr. Dulacre sah. Und das Gequietsche war oft genug zu hören gewesen.

„Oder geben sie die mir.“, bot Dr. Chopper an und nahm die Blätter entgegen.
 

„Was für Formulare?“, wollte Kid wissen. Selbst Robin wurde hellhörig, doch konnte es sich schon denken.

„Unwichtige Formulare für dich.“, gab Dulacre zurück, und wandte sich schon der Tür zu. „Zeig her!“ Grob riss Kid dem anderen Arzt die Zettel aus den Händen. Law wollte ihn schon zurechtweisen, aber ließ es bleiben, als er dessen sprachloses Gesicht sah. Robin ergriff daher das Wort.

„Ich könnte einen Kaffee gebrauchen. Würden sie mich begleiten, Mr Dulacre?“ Charmant und überaus freundlich fragte sie den Mann.

„Dazu habe ich keine Zeit.“ Uninteressiert hörte es sich alle Male an, aber Miss Robin fand es amüsant.

„Wie überaus freundlich, dass sie mir dann dennoch ihre kostbare Zeit schenken.“ Mit eleganten Schritten und einem mysteriösen Lächeln lief sie an dem Mann vorbei, welcher hinter sich die Tür schloss.
 

Irgendwas hatte diese Frau schon…
 


 

„Nur weil er Geld hat, soll er damit nicht rumwerfen!“, brüllte Kid fast und hatte Mühe sich im Zaun zu halten. Law hingegen rieb sich die Schläfen und seufzte resigniert auf, ehe er zu Wort kam.

„Beruhig dich doch mal!“, warf der Arzt ein und gab dem Trainer ein Zeichen sich zu setzten.

„Beruhigen?! Law, wenn du wüsstest, was ich weiß, würdest du auch nicht so still rumsitzen!“

Law ignorierte die gestellte Falle von Kid. „Ich will es nicht wissen. So und jetzt pflanz deinen Arsch brav auf einer der Stühle oder ich gebe dir einen Grund zum Rumbrüllen!“ Mit diesen harsch und recht finster gesprochenen Worten brachte er den Idioten, der sich nun offiziell als sein Freund oder Partner bezeichnen konnte, zum Schweigen.

Was hatte Law eigentlich dazu geritten wieder mit ihm zusammen zu kommen? Ach ja, das was immer zu rasen begann, sobald der Idiot ihn nur zu lange musterte oder berührte.

Sein Herz.
 

Die Gedanken davon losreißend besah er sich die Formulare und die extrem hohe Summe der bisher entstandenen Kosten.

„Du kannst froh sein, dass er diese Kosten übernimmt…“, wandte er schließlich ein. Bevor Kid auch nur jeglichen Ansatz von Protest eingeben konnte, unterband Law ihn durch einen mahnenden Blick. „Fang ja nicht damit an, Kid!“

Dieser ließ es bleiben und sah wieder zum Patienten, der immer noch schlief.

Okay… gut, vielleicht hatte Law ja recht. Aber dennoch war es ihm unangenehm, wenn dieser Mann sich der Kosten annahm.
 

„Zorro soll es ihm mit doppeltem Zinssatz zurückzahlen!“ Die weibliche Stimme riss die beiden Männer aus ihrer kleinen Diskussion.

Die Orangehaarige stand im Türrahmen angelehnt und musterte den Patienten. Trauer speigelte sich in ihren Augen wieder, die sie angestrengt versuchte zu verbergen.

„Hi, Nami“, begrüßte Law sie etwas monoton, wobei Kid aufsah und ihr ein schwaches Lächeln schenkte.

„Wer hat dich hier her bestellt?“ Kids Frage klang mehr nach einem Vorwurf.
 


 

„Danke!“ Mit einem kleinen Lächeln nahm die Schwarzhaarige das heiße Getränk entgegen, wobei der Champ sich nur wunderte, wie diese Frau es geschafft hatte, ihn auf einen Kaffee einzuladen, den er letztendlich doch zahlen musste, und nun mit ihr im Bistro des Hospitals zu sitzen.

Er gab nur ein Grummeln von sich und nippte an seiner dampfenden Tasse.

„Ich hätte da eine Frage, Mr. Dulacre…“

Der Angesprochene blickte kurz und scharf auf.

„Keine Sorge, nichts wirklich privates… Obwohl doch… es ist schon Privat, aber nicht so, wie sie vermuten.“, winkte die Dame ab. „Es geht vielmehr darum... Warum haben sie die hohen Kosten für ihren feststehenden Feind angenommen?“
 

Ein kurzer analysierender Blick von der Frau.

Ein kurzer scharfer Blick vom Mann.

Doch letztendlich entschied sich der Mann nichts zu sagen. Auch wenn er diese Frau überaus – und zu seiner eigenen Verwunderung – sympathisch fand.
 

„Das können sie als eine Laune der Natur bezeichnen. Wenn sie mich entschuldigen würden.“

Mit diesen Worten stand er auf, nahm die schlanke Hand von Robin in die seine und hauchte einen Kuss darauf, ehe er verschwand.
 

Dieser gehauchte Kuss auf die Hand warf für einen Moment Miss Robin aus der Bahn.

In Gedanken versunken schaute sie sich ihren Handrücken an, bevor sie aufstand und zurück zu den anderen und ihrem Problemschüler ging.

Dieser Mann hatte schon etwas, was sie recht ansprechend fand.

Aber nur ein bisschen.
 


 

Nur ein bisschen wurde Sanji von Namis Blicken getötet. Was er und Nami im selben Raum machten? Miss Robin hatte ihn, noch bevor sein Wecker klingelte, aus den Federn geholt und nun stand er an einem Freitagmorgen, genau genommen um 08:00 Uhr, im Beobachtungsraum mit der Orangehaarigen, während Kid für alle Frühstück holen ging.

Er war von den Ärzten über Zorros Zustand aufgeklärt worden und nun beobachteten sie beide ihn beim Schlafen.

Die ganze Zeit schon wurde er mit einem Blick gestraft, den er sich nicht erklären konnte, doch es nervte ihn allmählich.

„Hab ich was im Gesicht, Miss Nami?“, fragte er freundlich nach, doch sie wandte schnippisch ihren Blick ab.

„Dann gibt es auch keinen Grund mich so anzugucken.“ Mit dieser Bemerkung stand er von seinem Platz auf und trat ans Glas.

„Tu nicht so, als läge dir was an ihm.“, kam es plötzlich von der Dame, die ziemlich verstimmt wirkte. Sanji sah verwundert zu ihr und konnte nicht glauben, was sie da sagte.

„Du bist zwar hier, aber nicht aus Sorge! Sondern nur wegen deinen Schuldgefühlen!“

Der Junge konnte nicht glauben, was die Orangehaarige. „Wenn dir wirklich was an ihm läge, hättest du es nicht mal ansatzweise so weit kommen lassen! Er wäre nicht verschwunden, hätte nicht uns alle in Sorge versetzt und hätte nicht mal im Traum daran gedacht dich mit auf diese Schule zu nehmen!“ Ihre aufgebrachte Stimme hallte durch den Raum, was Sanji nicht kalt ließ. Die Worte von Nami trafen ihn genauso wie die Worte von Ruffy. Besonders weil sie recht hatten.

Doch das sollte noch lange nicht alles sein.

„BIST DU DIR ÜBERHUPT IM KLAREN, WAS DU UNS DAMIT ANTUST!?“

Nami brach in Wuttränen aus.

„Wir haben zwar keine Beweise, aber mit Sicherheit steckt dieser Mafiaboss dahinter! Anders können wir es uns nicht erklären! Und was Law sich raus nimmt, die Untersuchungen von Smoker zu unterbinden… Warum will wohl keiner die Wahrheit wissen!?

Seit dem du hier bist, geht alles kaputt! Du nimmst dir, was du willst, ohne-“
 

Ein Dumpfes Geräusch war an der Glasscheibe zu vernehmen und unterbrach weitere Vorwürfe von Nami.

Mit weit aufgerissenen Augen starrten beide auf ihr Gesprächsthema, welches sich kaputt mit einer Hand an der Glasscheibe abstütze. Schwer atmend und mit Schweißperlen übersät stand er vor ihnen.
 

„Bist du-“ Bevor Nami auch nur weitersprechen konnte, stürmten sie in den Raum. „Zorro , du sollst doch schlafen! Was stehst du überhaupt auf!“ Mit diesen Worten wollte sie ihn zu seinem Bett geleiten, doch er schlug ihre helfende Hand weg.

„Lass… es!“

Verblüfft wurde er angesehen, ehe Sanji vorsichtig in den Raum trat.
 

„Bei dem Lärm… kann man nicht schlafen...“ Er sah zu Sanji auf. „Wie geht’s?“

„Besser als dir, wie es aussieht.“, gab Sanji mit einem kleinem Lächeln zurück, bevor Nami ihn anfuhr. „Das ist definitiv keine Zeit für Scherze! Ich glaube, du solltest besser gehen! Siehst du nicht, dass er-“
 

„Nein!“ Dieses harte und raue Nein überraschte die beiden Besucher sehr und Zorros Blick war alles andere als erfreut über die momentane Situation. „Nami… ich glaube du… solltest besser gehen.“

Mit diesen Worten fuhr sich der Patient mit der Hand durch das Gesicht und blickte nicht in die betroffen blickenden Augen der ehemaligen Bettaffäre.

„Das…?!“ Sie brach ab. Wie konnte dieser junge Mann nur so etwas sagen?!

Langsam wich sie zurück, ließ jeden Versuch den Mann zur Vernunft zu bringen bleiben und eilte hinaus. Dabei konnte Sanji genau sehen, wie sich eine Träne aus ihrem Auge stahl.

„Nami, warte!“ Doch sie knallte die Tür zu bevor sie Sanji hören konnte.

Ging fort und ließ die beiden alleine.
 

Sanji drehte sich wieder zu Zorro um, welcher immer noch an der Scheibe angelehnt stand.

„Das… meinst du nicht, dass du etwas zu hart zu ihr warst, Zorro?“

Das Gesicht des Älteren konnte Sanji nicht sehen und so trat er näher an diesen heran.

Zorro schüttelte nur knapp den Kopf. Dabei ließ er sich langsam hinunter gleiten und seufzte tief auf.

„Alles okay?“, fragte der Blonde besorgt nach.

Ein schwaches Kopfnicken war die einzige Antwort.

„Selbst schuld, wenn du ohne Erlaubnis aufstehst.“

Zorro schaute Sanji nur durchdringend an.

Das Gesicht wirkte etwas blass und ausgezehrt. Das Auge wirkte matt und glasig. Aber verwunderlicher Weise immer noch kühl.

Das andere war noch immer unter einem Verband versteckt, aber Sanji glaubte nicht daran, dass Zorro es je wieder nutzen könnte.
 

„Komm, du alter Sack.“ Mit diesen Worten wollte Sanji dem Verletzten helfen aufzustehen, doch dieser wich der helfenden Hand aus.

„La…lass mal“, gab Zorro stotternd von sich und blickte weg.

„Aber du brauchst Hilfe!“, versuchte der Jüngere den Sturkopf zur Vernunft zu bringen, doch dieser lehnte wieder ab.

Bevor Sanji noch was sagen konnte, stand Zorro auf unsicheren Beinen und versuchte zum Bett zu gelangen.

Der erste Schritt ging. Der zweite wurde etwas wackeliger und die Sicht schwamm.

Irgendwie verschmolz der Boden mit der Decke, das Bett mit den Geräten und er fühlte sich, als würde er kopfüber versuchen zu laufen.

Gleich würde er fallen.
 

Mit Sicherheit.
 

Aber nichts geschah.

Jemand stütze ihn. Direkt unter ihm.

Schnell versuchte er die Hilfe wegzuschieben, doch diese war in dem Moment einfach stärker.

Besonders schnell wollte er weg, als er die blonden Haare erkannte und die zierliche Statur unter sich fühlte.

„Jetzt hab dich nicht so!“, mahnte Sanji ihn an. „Wenn du unbedingt willst, lass ich dich den Boden knutschen!“

„Bitte!“, antwortete Zorro flehend und versuchte zu gehen. Wie peinlich diese Situation war, musste er wohl nicht in Worte fassen. Besonders seitdem er sich erinnern konnte, gewisse Worte zu der Prinzessin gesagt zu haben. Oder hatte er es sich nur eingebildet?

Und wenn schon, es war nicht angenehm, angefasst zu werden. Mit einer leichten Röte, die er versuchte mit dem Wegdrehen seines Kopfes zu verbergen, wurde ihm zu seinem Bett geholfen.

„Das mach ich, wenn du wieder gesund bist!“, antwortete Sanji und bemerkte das auffällig abweisende Verhalten.

Und das merkte Sanji nicht nur an der leichten Röte, die vergeblich versucht wurde zu unterdrücken, nein auch der Körper verkrampfte sich, sobald er berührt wurde und das Herzklopfen war deutlich wahrzunehmen.

Mit Sicherheit lag es an dem Schock… oder an den Medikamenten.
 

„Mit deinen Wunden solltest du keinen Schritt gehen, du Idiot!“, predigte Sanji ihm, während Zorro sich langsam ins Bett legte, wobei er es schaffte sich bis zur Hüfte zuzudecken. Es war ihm so oder so viel zu warm

„Sind… nur Kratzer.“, winkte er ab und drehte sich auf die Seite.

„Tze, nur Kratzer. Ich glaub du spin-“, aber Sanji brach den Satz ab, als die Tür aufging und ein ziemlich verstimmter Arzt hereintrat, der sich mal wieder über die Inkompetenz der Schwestern aufgeregt hatte und nun nicht so erfreut war zu sehen, dass der Patient aus seinem Bett gestiegen war.

„Kann mir einer erklären, was in Gottes Namen du gehirnamputierter Idiot dir dabei denkst aus deinem Bett zu steigen?“ Die rhetorische Frage war mit einer zynischen Note geprägt, dass es selbst Sanji schwer fiel auch nur etwas zu sagen.

„Mal ganz davon abgesehen, dass hier niemand rein sollte außer der Schwester, Dr. Chopper oder meiner Wenigkeit. Und jetzt roll dich auf deinem Bauch! Deine Verbände müssen gewechselt werden.“

Mit diesen Worten zog der Arzt sich die sterilen Gummihandschuhe an und schickte Sanji mit nur einem Blick raus. Dieser aber zögerte.

„Wäre ich nicht aufgestanden… wäre unser Gemüseputzer von einer Furie in der Luft zerrissen worden.“, gab Zorro belustigt von sich, während er sich unter der Beobachtung von Sanji auf den Bauch legte, versuchend die Schmerzen zu unterdrücken.

Ein erneuter Blick zwischen Law und Sanji, welcher den Blonden veranlasste aufzustehen und zu gehen.

„Und, Doktor...?“

Der Angesprochene blickte zum Gast auf.

„Tun sie ihm richtig weh, ja?“ Sanjis Frage wurde mit einen süffisanten Grinsen beantwortet.
 

„Hey… nein! Das… ist nicht fair! Einen wehrlosen-" Aber Zorros Proteste gingen mit dem Schließen der Tür unter.

Sanji konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Nein im Gegenteil. Auch wenn Nami in einigen Dingen Recht haben mochte, es würde mit Sicherheit nichts an seinen eigenen Gefühlen ändern. Und da es dem Trottel besser ging - besonders dem Mundwerk – sollte Sanji sich weniger Sorgen machen.

Auch wenn es vergangene Nacht noch anders aussah.
 

Ein zufälliger Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er definitiv viel zu spät zur Schule kommen würde. Und mit definitiv meinte er ein bis zwei Stunden Verspätung. Und das würde wiederum bedeuten, dass sein ach so geliebter Mathelehrer - dem er den zusätzlichen Samstagsunterricht zu verdanken hatte - ihn so ordentlich mit Strafaufgaben vollstopfen würde.
 

Um nicht noch größere Gefahr zu laufen, dass sein Lehrer ihm noch mehr den Arsch aufreißen würde, spurtete er los.
 

Währenddessen durfte sich der Schimmelkopf eine ordentliche Standpauke – die aus ca. 90 % Morddrohungen bestand - vom Arzt anhören, während dieser ihm die Wunden reinigte und sich fraglich wunderte, wie so ein Mensch schon wieder auf den Beinen sein konnte.

Entweder der war einfach nur wahnsinnig bescheuert oder aber dessen Gehirn blendete jegliche Art von Schmerzen aus, was er sogleich testen musste, und sich entschied, dass erstere Theorie nur in Frage kam.
 

Sein Patient war einfach nur bescheuert.

Soldier

Chapter 36: Soldier
 


 

Es war der letzte kalte sonnige Tag im September, als sich eine kleine in schwarz gekleidete Gruppe von Menschen versammelte, ein Priester die letzten Worte vorlas um von einer geliebten Person für immer abschied zu nehmen.

Zwischen vielen anderen Gräbern, die einen schöner gepflegt, die anderen weniger, hatten sich die wenigen Angehörigen in der Nähe eines Baumes angesammelt, sich auf Stühle gesetzt und hörte den traurigen Worten zu. Den Worten, die der Ziehvater seinem geliebten Sohn zum letzten Mal sagen konnte, dem besten Freund seines Sohnes, Marco, und dem Bruder, der nichts außer Tränen zu Stande brachte.

Ein trauriges Bild, doch erwies man dem Verstorbenen die letzte Ehre. Auch als jeder sich persönlich von ihm verabschiedete, der Sarg in die Tiefe abgelassen wurde und die Erde sich seiner nun annahm, war es für einige mehr als schmerzhaft, den Verlust eines geliebten Menschen zu akzeptieren.
 

Als sich der größte Teil der Gäste entfernt hatte, blieb ein kleiner Haufen zurück, der noch mehr Zeit brauchte. Selbst Sanji war unter ihnen, behielt aber Abstand zu den anderen. Seit Ruffy ihm gewisse Worte gesagt hatte, hatte er sich immer weiter von den anderen entfernt.

Unwissentlich, versteht sich.
 

Dennoch wollte er Ruffy nicht alleine lassen, genauso wenig wie Zorro, der auch zur Beerdigung gekommen war und neben Sanji stand. Beide warteten, bis Ruffy sich wieder gefangen hatte. Keinen Moment lang hatte Zorro auch nur eine Träne vergossen. Selbst wenn der junge Mann nur ungern etwas an Emotionen frei gab, so hatte Sanji doch gehofft an solch einem Tag etwas wie Trauer in Zorros Gesicht zu sehen, zu sehen, dass dieser junge Mann auch Gefühle hatte. Und solche Momente waren schon recht selten.

Vielleicht hatte man ihm nicht nur das linke Auge genommen, sondern auch noch das letzte Fünkchen Hoffnung sich seine Gefühle einzugestehen.

Ohne etwas zu sagen, drehte sich der kleine Bruder vom Grab weg, wischte sich dabei noch einmal die Tränen aus den geröteten Augen fort und blickte zu seinen Freunden, die ihm beistanden: Lysopp, Zorro, Sanji und Marco.
 

„Wir können“, war das einzige, was Ruffy sagte, und die anderen machten sich auf. Langsam ließ sich der Trauernde auf Sanjis Höhe zurückfallen. „Sanji…“

Der Blonde, der gerade gehen wollte und über die abweisende Art des Marimos nachdachte, blieb stehen und sah den Kleineren an.
 

„… ich …“ Ruffy konnte die Tränen nicht unterdrücken, doch sprach weiter. „…es tut mir Leid...“
 

Ohne jegliche Ahnung wieso, umarmte Sanji Ruffy. „Vergiss es einfach. Es ist nie passiert.“ Sanji wusste, wie es war jemanden zu verlieren, der einem nahe stand.

„… warum …“ Ruffy brach erneut in Tränen aus, nicht bemerkend, dass die anderen auch stehen geblieben waren.
 

„Wir sind bei dir, Ruffy…“, ergriff Lysopp das Wort und stand plötzlich den beiden.

„Genau, wir sind da. Immer…“ Marco nahm den kleinen Bruder in die Arme. „Nicht wahr, Zorro?“

Dieser aber schien mehr als überrascht, als man ihn ansprach und er schaute nur weg.

„Hey, sei mal heute ausnahmsweise kein Arsch und nimm Ruffy in den Arm!“ Ohne jegliche Vorwarnung tauschte Marco mit Zorro die Plätze. Nun hatte er Ruffy und unglücklicherweise den Blonden in seinen Armen.
 

Warum Zorro noch abweisender war und sich unfreundlich aus der Umarmung wand, war Sanji schleierhaft.
 

Der Stille entfernte sich von ihnen, wobei er darauf achtete, dass keiner sein Gesicht sah. Es war einfach ungewohnt widerlich, von jemand anderem angefasst zu werden, und schon gar war es peinlich denjenigen im Arm zu halten. Besonders wenn er diese fiese Stimme im Kopf hatte, das Monster immer noch in sich spürten konnte und die grauenhaften Bilder nicht verschwinden wollten.
 

„Hey Zorro! Das-“ Doch Marco verstummte, als er den Grünen an der Schulter herumzog und in das kreidebleiche Gesicht schaute. „… Alles klar bei dir?“

Der Angesprochenen nickte nur eben, bevor er sich wieder umdrehte und eine andere Richtung einschlug.
 

„Zorro! Wir müssen da lang!“ Lysopp versuchte den Grünspan zurück zu rufen, doch biss auf Granit.
 

„Lass ihn…“ Sanji bekam nicht mal mit, dass diese Worte aus seinem Mund kamen und die anderen stutzen ließen. „… Er will sicher nur kurz alleine sein… Geht ruhig, ich warte hier auf ihn…“
 


 

Nun stand der Blonde allein da und sah zu, wie Zorro immer kleiner wurde in seinem Blickfeld. Dass der Himmel sich langsam verdunkelte, nahm der Blonde nicht wahr. Nur als einige Regentropfen sein Gesicht berührten, schaute er nach oben und blickte in die dunkelgrauen Wolken.
 

Es regnete.
 

Es regnete so stark, dass der Schlamm sich an die Schuhe schmiegte, die der Grünhaarige trug. Dass er so ziemlich planlos durch die Gegend irrte, hatte er längst vergessen. Und dass er eigentlich nicht alleine sein sollte ebenfalls.
 

Aber seine Gedanken trieben ihn dazu, immer weiter zu gehen, immer weiter, bis er sich erleichtert fühlte oder meinte seine Gedanken weit hinter sich gelassen zu haben. Ganz weit hinter sich. Aber sie holten ihn immer wieder ein.
 

Wieder und wieder.
 

Plötzlich blieb er stehen. Er schaute sich kurz um und stellte fest, dass es eine beschissene Idee war alleine zu gehen. Besonders da er auf demselben Friedhof war, wo SIE begraben wurde. Zwar etwas abseits der anderen Ruhestätten, doch anscheinend hatten ihn seine Füße geradewegs zu ihrem Grab geführt.
 

Nun stand er davor und betrachtete es schweigend. Unaufhaltsam fielen ihm die unschönen Dinge ein, die ihr widerfuhren. Genauso unschön wie die von Ace. Dass es ihm immer noch eiskalt den Rücken runter lief, wollte Zorro sich nicht eingestehen. Aber wie auch?

„Zorro…“ Sanjis Stimme riss den Grünen aus seinen Gedanken.

„…die anderen warten auf uns…“ Der Regen preschte auf beide nur so nieder, als gäbe es keinen Morgen, doch nicht einmal das hatte der Ältere mitbekommen.
 

„… Komm…“
 

Sanji streckte ihm die Hand entgegen. Zorro aber schaute diese nur an. Abwesend und in Trance starrte er sie an. Nicht wissend was er machen sollte.
 

Ohne etwas zu sagen, griff Sanji nach der Hand des anderen und drückte sie fest, bevor er einen Schritt näher zu seinem Freund trat.
 

„… Was… immer auch Croco-“
 

„Hör auf…“ Zorro schloss sein heiles Auge und spürte, wie sich der Griff um seine Hand verstärkte. Der Angesprochene blieb stehen und ließ dem anderen etwas Zeit um die richtigen Worte zu finden. Aber dieser sagte nichts.

„Ist das… ihr Grab?“, fragte schließlich Sanji nach, aber Zorro schwieg und gab das Zeichen zum Aufbruch.
 

Beide wussten, wer gemeint war, aber Sanji hätte sich denken können, dass er nicht gern über so was sprach.
 


 

„Du bist ja klitschnass!“ Namis tadelnde Stimme schallte den beiden im Eingang entgegen. „Wolltest du nicht auf ihn aufpassen, Sanji?!“ Ihr böser Blick saß, aber Sanji zuckte nur mit den Schultern. „Naja, egal“, dabei drehte sie sich von ihnen weg. „Hauptsache ihr seid da. Die anderen sitzen schon beisammen. Die Stimmung ist…“

Sie suchte nach den richtigen Worten, doch kam zu keinen. „Ich… also…-“

„Hey, kommt rei… Oh man seht ihr nass aus!“ Shanks unterbrach versehentlich Nami und schloss hinter sich die Tür.

„Es regnet.“, gab Sanji unnötig zu bemerken. Zorro wandte sich ab, zog sich die Jacke aus, bevor er an den anderen vorbei in den Gastraum eintrat.
 

„Alles okay mit ihm?“, fragte Shanks überflüssig nach, doch Sanji zuckte abermals mit den Schultern, während Nami mit den Augen rollte und Zorro folgte.

„Wir bringen ihn besser gleich wieder ins Krankenhaus…“, sprach Shanks mit sich selbst und folgte den beiden. Sanji hingegen blieb allein.
 

Es tat schon irgendwie weh mit anzusehen, wie die geliebte Person litt.

Weniger litt, sondern eher mit sich selbst zu kämpfen hatte.

Wie sie nichts von früher wissen wollte. Vielleicht würde es Zorro noch mehr runterziehen, wenn er die Wahrheit über seine Familie erfahren würde. Aber war es fair ihm die Wahrheit zu verheimlichen? Wäre er ein guter Freund, wenn er es ihm doch erzählen würde, oder aber wollte er nur ein reines Gewissen haben und sich so aus der Affäre ziehen?

Nachdenklich trat Sanji in den Raum ein und setzte sich zu seinen Freunden an den Tisch.
 


 


 

Mit einem komischen Gefühl im Magen lag Zorro im Bett des Krankenhauses, wieder angeschlossen an einigen Schläuchen, die laut Dr. Chopper seine Werte im Auge behalten sollten. Aber sie störten nur beim Schlafen und die Einstichstellen juckten wie verrückt.

Wie gerne läge er jetzt in seinem eigenem Bett oder auf der Couch und gönnte sich ein Bier. Aber das war für die nächste Zeit so oder so tabu. Er musste gesund werden und wieder trainieren um diesen Dulacre zu besiegen.

Scharf zog er die Luft ein, als die Krankenschwester ihn aus seinen Gedanken riss, indem sie die Nadel zu tief hineinstach. „Oh… tut mir leid.“, entschuldigte sie sich beschämt.

Ein Grummeln gab ihr zu verstehen, dass alles okay war. Besonders als diese inkompetente junge Dame fertig war und den Raum verließ... und Kid herein kam.

„N`abend“, begrüßte er seinen Schüler und nahm auf einem Stuhl Platz.

„Oi“, gab Zorro von sich und fummelte an der Nadel rum, die irgendwie komisch saß. „Und wie geht’s so?“ Auf diese Frage antwortete der Mooskopf nur mit einem „Läuft“.
 

„Ernsthaft?“
 

Zorro blickte auf, sah direkt in das strenge Gesicht seines Trainers.

„Ja, fände es nur angenehmer, wenn sie mir Wodka anstatt dieser langweiligen Medikamente geben würden.“ Mit einem versuchten Lächeln wurde der Witz vom Trainer eher milde gewürdigt.

„Wenn es Hirn in Flüssigform gäbe, würde ich sogar jede Summe zahlen, damit du es bekommst!“ Dabei lehnte Kid sich zurück.

„Und ich für dich.“, grinste der Schüler frech.

„Werd bloß nicht frech, du Krüppel!“
 

Zorro zuckte mit den Schultern. „Warum bist du hier? Zum Smalltalk sicher nicht…“

Kid schnaufte auf. Dem Kerl konnte man nichts vormachen. Wollte er auch nicht.

„Nein. Es stört mich, dass du die Sache mit Ace einfach so abtust!“

Zorro schwieg.

Was sollte er dazu großartig sagen.
 

„Seit unserem letzten Streit haben wir wohl kaum miteinander geredet…“ Kid kratzte sich etwas hilflos am Hinterkopf und schaute kurz weg.

„Zorro, es gibt Verbindungen zwischen dir und Ace. Chief Smoker wäre sonst nicht hier gewesen. Du kannst Law dankbar sein, dass er dem Polizisten hier Besuchsverbot gegeben hat. Aber dennoch… Sag uns die Wahrheit! Was ist passiert? Wenn schon nicht der Polizei, dann wenigstens uns!“

„Ich... kann nicht.“, antwortete der Gefragte.

„Du kannst nicht?!“, wiederholte Kid empört, aber er fing sich schnell wieder. „… Naja… es gibt Dinge, die ich dir wohl oder übel sagen muss.“
 

Der Blick des Schülers sprach Bände. Ebenso wie der seines Trainers.
 

„Nein“, gab Zorro kühl zu verstehen.

Kid sah den Kranken überrascht an. „Wie?!“

„Ich sagte: Nein!“, wiederhole der Schüler.

„Aber es geht um deine Vergangenheit! Willst du nichts von alledem wissen?“
 

Ein Blick reichte als Antwort. Kid schnaubte auf.

„Unnötig“, gab Zorro zu verstehen.

Mit einem verständnislosen Blick argumentierte Kid: „Du willst nicht wissen, wer deine Eltern sind?! Ich meine deine wahren Eltern?!“
 

Zorro hielt inne, ehe er anfing zu schmunzeln, was sich kurze Zeit später in ein abfälliges Lachen umwandelte. „Wahre Eltern… Tse! Kid, echt mal. Mach dich nicht lächerlich…“

Zorro konnte nicht weitersprechen vor Lachen. Ihm kamen sogar die Tränen, die er sich mit dem Handrücken abwischte.

Wie kam sein Trainer nur auf so einen schwachsinnigen Gedanken?!

Aber das ließ bei Kid eine Sicherung durch brennen.
 

Schneller als Zorro gucken konnte, wurde er am Kragen seines Nachthemdes hochgezogen und blickte in zwei angriffslustige Augen.

Ein Knurren kroch Kids Kehle hinauf, ehe er bedrohlich zu seinem durchgedrehten Schüler sprach.

Aber Zorro konnte nicht aufhören zu grinsen, geschweige denn zu kichern. Nein, er nahm die ganze Situation nicht mal ernst.

Es war einfach nur unheimlich. Noch nie hat er diesen Jungen lachen, wenn überhaupt mal mit dem Mundwinkel zucken sehen.
 

„Reiß dich zusammen!“, mahnte er den Grünhaarigen, aber dieser musste das Lachen unterdrücken. Plötzlich hörte das Gekicher auf und der Grüne verstummte, ehe er den Kopf sinken ließ.

„…“, fragend schaute Kid zu seinem Schüler hinab und spürte er die kräftige Hand des jungen Mannes an der seinen.
 

„Zusammenreißen?“, wiederholte der Patient unheilvoll, ehe sein Auge kurz aufblitze. „Tse… Kid, erzähl mir nichts. Seit ich mich erinnern kann, war es mein Ziel zu überleben, egal wie. Selbst als die Pflegefamilie mich zu sich nahm… Ich bin froh, dass ich dort den ganzen Wahnsinn hinter mir gelassen habe!

Also tu mir den Gefallen und behalt deine Ammenmärchen für dich. Ich brauch niemanden, der mir sagt, wer meine Eltern waren. Das würde eh nichts ändern. Schon gar nicht meine Einstellung!“
 

Mit diesen Worten überkam Kid das längst vergessene Gefühl der Angst. Und in jenem Moment kamen die Erinnerungen von damals hoch.
 

Erinnerungen die zähflüssig an seinen Augen vorbei zogen. Und über die er noch nie ein Wort verloren hatte. Auch jetzt nicht.
 

Brutal wurde ein Gegner zu Boden geworfen, prallte laut auf und stöhnte vor Schmerzen. Der Sieger hingegen wischte sich lediglich überlegen und selbstsicher mit dem Armrücken den Schweiß von der Stirn. Dass es aber noch nicht zu Ende war, war dem Kampfrivalen nur zu bewusst. Er hatte sich mit einem eingelassen, der nur krankenhausreife Feinde hinterließ.

Seinem Gegner mangelte es wahrhaftig an Mitgefühl und Verstand.

Das drückten selbst die Augen aus, die schon angriffslustig auf den Liegenden hinabblickten. Kein Schiedsrichter? Wozu auch. Hier in den Gassen waren diese doch nur verpönt, bestechlich zu sein. Der Menge gefiel es. Warum also nicht wieder voll eins drauf geben?

Ohne mit der Wimper zu zucken, drosch der Rothaarige junge Mann auf seinen Rivalen ein, bis dieser sich kaum noch rührte.

Es war ihm egal, ob man es für gut hieß oder nicht, er verdiente sein Geld damit und wollte auch nichts anderes. Besonders nicht das, was die eingebildeten Menschen aus den oberen Klassen hatten.

Er aber nicht.

Er brauchte dies. Zum Überleben.

Mit einem sadistischen und selbstgefälligen Grinsen im Gesicht nahm er den Jubel entgegen und überhörte die Buh-Rufe während sein Gegner auf einer Trage den Ring verließ.

Er selber ließ sich Zeit und genoss die Aufmerksamkeit.

Nur langsam wandte er sich von der Menge ab, nahm seine Sachen ohne ein Wort des Dankes von seinem Trainer entgegen.

Der war nicht wirklich sein Trainer, sondern eher nur ein entfernter Freund.

Killer.

Ohne ein Wort trat er an ihm vorbei und trocknete sich den Schweiß von der Stirn. Kid ignorierte gekonnt den vorwurfsvollen Blick seines schweigsamen Freundes. Er könnte ja behaupten ihn nicht gesehen zu haben unter der blonden Mähne.

Killers Gesicht wurde von seinem Haar so bedeckt, dass man nur den Mund sehen konnte und ansatzweise eine kleine Narbe, die sich nach oben hin zu ziehen schien. Wahrscheinlich eine Verletzung aus seiner Kindheit. Eigentlich war es Kid aber auch egal, was der Grund für die Narbe war. Killer war still, wenn es sein musste, und folgte ihm. Das reichte dem Kämpfer.

„Diesmal hast du übertrieben, Kid.“, kam es unerwartete von dem Blonden, der sich die Sporttasche umhängte. Kid beantwortete dies mit einem arroganten Seufzer.
 

„Ich hab Durst…“, gab der Rote zu bemerken und begab sich auf dem Weg in die Umkleide.

Hätte er auch nur etwas länger gezögert, wäre er mit Sicherheit nicht einem leicht zynisch wirkenden Arzt über den Weg gelaufen, der ihn allein mit einem Blick strafte.

Zuerst dachte Kid daran den Blick zu erwidern, doch im Vorbeigehen konnte er seine Augen nicht mehr von ihm lassen.

Schwarze Haare, leicht dunkler Teint, schwarze Augen, die mehr als faszinierend waren, und ein kleines überhebliches Lächeln zeigten sich ihm, ehe der Fremde sich abwandte und weiterging. Kid hingegen wurde erst durch seinen ausgesprochenen Namen wieder in die Realität zurück gerufen und versuchte seine Verwirrung zu verbergen.

„Können wir weiter, Kid?“ Der Angesprochene nickte Killer zu.
 

„Wer war das?“, wurde Killer gefragt als Kid mit dem Duschen fertig war und sich seine Blessuren, die durch das schnelle KO seines Gegners nur gering waren, begutachtete.

„Wer?“, fragte Killer nach.
 

„Na der Arsch, der mir im Weg stand.“ 'Kid zog sich sein weißes Shirt über, ebenso seine etwas mitgenommene Jeans. „Du meinst den Arzt. Trafalgar Law?“

Kid nickte, während er seine Schuhe anzog.
 

„Wieso willst du das wissen?" Killer beäugte seinen Freund, der etwas zu schnell seine Sachen zusammen suchte. „Dann weiß ich, welchen Namen ich auf seinen Grabstein gravieren lasse.“ Mit dieser Antwort gingen beide aus der Umkleide raus, holten sich den Gewinnerpreis ab und wollten den Sieg in ihrer Stammkneipe feiern.
 

Kaum traten sie ein, wurde es still und der Rothaarige setze sich provokant hin, ehe er selbstgefällig zwei Biere orderte. Killer setzte sich dezenter hin und beobachtete diejenigen, die Kid schief musterten. Es war definitiv nicht einfach mit so einem befreundet zu sein, doch aus unerfindlichen Gründen schätze der blonde Mann Kids Nähe - und umgekehrt genauso. Obwohl es manchmal so wirkte, als sei Killer für Kid selbstverständlich.

„Auf deinen glorreichen Sieg, Kid!“
 

Kid ignorierte den Kommentar von diesem Niemand, den er nur unter den Namen Apoo kannte, und wünschte sich, diesem Lackaffen nicht über den Weg gelaufen zu sein. Ein aufgedrehter Spast, der es immer wieder schaffte, Kids Laune in den Keller zu treiben oder ihn an den Rande des Wahnsinns. Zum Glück war die Kneipe so voll, dass Kid die restlichen Worte, die von diesem - seines Erachtens - Idioten kamen, untergingen und er ließ seinen Blick schweifen.

So viele Menschen, die jetzt seinen Namen kannten, und bald würden es mehr werden. Bald soll die ganze Welt wissen, wer er ist.

Ja, der nächste Kampf wird noch schneller vorbei sein und bald kann er sich Champ des Unterweltboxens nennen. Und dass hätte er sich dann selbst erarbeitet.
 

Doch eine Person stach aus der ganzen Menge aus Niemanden heraus. Genau die Person, die Kid gerade nicht gebrauchen konnte, die ihm einen der abfälligsten Blicke zugeworfen hatte, wie es sonst nur seine Mutter konnte.

Mit der hatte Kid schon lange nichts mehr zu tun. Sie hatte ihn mit 15 aus deren Wohnung geworfen, weil er ihren neuen Liebhaber nicht duldete und sie selbst massive Probleme mit dem Alkohol hatte.

Am Anfang hatte er Schwierigkeiten sich über Wasser zu halten, doch dann arbeitete er als Laufbursche für irgendeine Mafiagang und bekam sein Geld. Irgendwie kam er dann zu seinem Kampfsport und verdiente sich damit das tägliche Brot. Beklagen konnte und wollte er sich nicht. Die Schule besuchte er auch nur noch unregelmäßig, beziehungsweise jetzt gar nicht mehr.
 

Warum er gerade an seine Vergangenheit denken musste, war dem Grünschnabel nicht klar, aber dieser junge Mann dort auf dem Barhocker war definitiv der Auslöser. Der Auslöser für alles.

Seine schlechte Laune.

Seine verloren gegangene Lust am Feiern.

Sein… einfach alles!
 

Und jetzt grinste dieser verdammte Bastard ihn auch noch provokant an. Dieser arrogante…

Argh! Schon allein wie er da saß. Diese Körperhaltung und diese dunkle Haut. Er hasste jetzt schon alles an diesem Typ! Auch diese beißenden Augen. Und das kurze schwarze Haar, welches frech unter der weißen Mütze hervor lugte, das schwarze Longshirt und die perfekt sitzende Hose mit dem dezenten dunkeln Muster drauf.
 

In Kid staute sich geballte Wut auf diesen Typen an, aber er ließ es sich nicht nehmen dieses – in seinem Sinne versteht sich – Arschloch mit einem abfälligen Blick zu strafen.

Er wollte nur noch, dass dieser Mann wegschaute.

Sofort!
 

Dann… drehte sich dieser Typ einfach weg und unterhielt sich mit einer unbekannten Frau, die sich wahrlich an ihn ran schmiegte.

Angewidert drehte Kid seinen Kopf zu seinem Kumpanen, der es endlich geschafft hatte Apoo los zu werden und unauffällig Kids Blick gefolgt war.

Ohne Worte tauschte Killer die leeren Biergläser gegen volle aus und gönnte sich einen kräftigen Schluck. Kid tat es ihm gleich, doch konnte sich nicht mit dem Gedanken abfinden, dass dieser blöde Lackaffe und diese nuttige Dame hinter ihm rummachten.

Toll, jetzt schmeckte das Bier nicht mehr.
 

Dann setzte sich ein altbekanntes Gesicht zu ihnen.

„Nette Vorstellung, Mister Eustuss…“ Ohne zu fragen nahm er sich Killers Bierkrug und gönnte sich einen Schluck.

Mister One.

Kaum Haare, dunkle Haut und so groß wie Kid.

Mit einem Schnauben schaute Kid auf seinen Bierkrug.

„Normalerweise grüßt man jemanden, der sich an einem Tisch dazusetzt…“, bemerkte Mister One, doch der Rothaarige grinste nur sarkastisch, während Killer sich ziemlich genervt einen neuen Bierkrug bestellte.

„Was gibt’s?“ Eigentlich wollte es Kid nicht wissen, aber fragte trotzdem.

„Einen neuen Auftrag.“, gab der ungebetene Gast zu verstehen. „Unser Boss möchte, dass du einen neuen Lieferungsort organisierst.“

„Wie viel?“, fragte Kid nach.

„Du kriegst 1.5 dafür. Bar. Beim nächsten mal mehr.“

„1.5?! Das hast du beim letzten Mal gesagt! Diesmal will ich 3!“ Kid leerte seine Bierkrug.

„Beim letzten Mal sollte auch nicht die Polizei gerufen werden.“

Mit diesen Worten war für den Auftragsgeber das Gespräch beendet. „1.5 oder nichts!“

„2!“, verhandelte Kid.

„1.7! Nicht mehr!“, mit einem Grummeln vom Rothaarigen wurde die Antwort vom Informanten kommentiert und er seufzte genervt auf, als Mister One sich wieder vom Acker machte. Die nötigen Informationen würde Kid per SMS oder Laufburschen erhalten. Dabei hatte dieser Tag doch so gut angefangen. Und zu allen Überfluss musste dieser verdammte Arzt hier in seiner Stammkneipe sein.

Er brauchte Ablenkung.

Und zwar schnell.
 

Kaum eine Sekunde später hatte er sich ein Flittchen auf seinen Schoss gezogen und versuchte die piepsige Stimme sowie das billig riechende Parfüm zu ignorieren. Die Figur sah nicht schlecht aus und ihr Gesicht war nett. Oder anders gesagt, er trank es sich nett.

Doch als die Frau ihn beharrlich küssen wollte und er sah, wie der junge Arzt weg gehen wollte, lehnte er das Mädel ab und folgte dem arroganten Arzttypen.

Warum er so einen Narren an diesem Arsch gefressen hatte, war ihm nicht klar?! Aber was fiel diesem Arsch auch nur ein seine Feier zu sabotieren!

Obwohl Apoos und Mr Ones Anwesenheit es schon getan hatten. Aber dennoch! Was fiel diesem Mann nur ein!
 

„HEY!“ Harsch wollte Kid diesem Law die Meinung geigen, doch er stand alleine da.
 

„Was brüllst du so rum?“, sprach jemand hinter ihm. Als er sich umdrehte, blickte er in ein tiefschwarzes Augenpaar. Dieser jemand lehnte lässig an einer Hauswand und hatte ein zynisches Lächeln im Gesicht.

Kid aber trat auf ihn zu, ehe es drohend aus seiner Kehle kam: „Was soll der ganze Scheiß?!“
 

„Was meinst du?“, fragte Law provokant.

„Was ich meine?! Das weißt du ganz genau!“ Bevor Kid sich auch nur ansatzweise bewusst war, was er in jenem Moment tat, küsste er brutal den anderen Mann. Bestimmend drückte er seinen Mund gegen den von Law.

Drang mit der Zunge ein.
 

Löste sich nur ungern, doch er brauchte Luft.

Keuchend und etwas überrumpelt stand der Arzt vor dem Kämpfer.

Der Größere wollte sich aber durch seine Kurzschlussreaktion keine Blöße geben und versuchte so gefasst zu wirken, wie es nur ging. Warum - in allen Universen die es geben mag oder Marvel zu bieten hat - hat er diesen arroganten Arzt geküsst?! Nur weil dieser so wirkte, als wolle er es!

Ja genau! Versuchte sich Kid einzureden.
 

Unsicher stand der Arzt nun vor ihm und konnte noch den herben Geschmack des anderen in seinem Mund wahrnehmen. Unwissend leckte er sich über die Lippen.

Was auch immer in diesen Mann gefahren war, er durfte sich keine Blöße geben und überrascht wirken. Aber eigentlich war es gar nicht mal so schlecht.

Auch wenn vor ihm ein Monster stand, so mochte er es…
 

Die Blicke waren nur noch nötig um das kommende einzuwilligen. Stürmisch wenn nicht sogar brutal versiegelten sie wieder ihre Lippen. Keiner wollte nachgeben, jeder wollte über den anderen siegen. Harsch drängte der Größere den jungen Arzt gegen die nächstbeste Hauswand und fuhr mit der Hand über den schmalen Rücken, bis er zu dessen Gesäß ankam. Frech kniff er da rein und entlockte dem Arzt ein erotisches Keuchen.

Ein Keuchen, was Kid noch begieriger werden ließ. Er wollte mehr. Viel mehr.

Und es war ihm egal, woher er es bekam. Doch die leichte Röte, die sich in dem Gesicht des anderen Mannes bildete, ließ ihn inne halten. Genauso wie die Hand, die die seine berührte und aus der Hose zog.

„Angst?“, neckte Kid Law, bevor er ihn wieder in einen Kuss verwickelte.

„Nein, steh nur nicht auf Sex im Dreck…“, keuchte Law und löste sich elegant aus Kids Griff. Wenn dieser kleine Bastard nicht so verdammt gemein seine Hüften bewegen würde, wäre Kid definitiv an die Decke gegangen. Aber er konnte der kleinen Sexbombe nur folgen.

In ein Hotel.

In die Nacht.

Wenn nötig sogar ins Paradies.
 


 

Der nächste Morgen verlief nüchtern. Kid stand auf, zog sich seine nach Rauch und Alkohol stinkenden Sachen an. Die Nacht war mehr als kurz gewesen. Und doch fand Kid den Gedanken gar nicht so schlimm, mit einem Mann geschlafen zu haben. Wie dieser sich nur bewegen konnte…
 

Verdammt, wenn er weiter daran denkt, hat er in Kürze ein Zelt in der Hose. Schnell griff er nach seinem Handy und Geldbeutel.

Killer wartete sicherlich mit dem Training auf ihn.

Bevor er die Tür von außen schloss, speicherte der junge Boxer seine Nummer in das Handy des Studenten und dessen in seines... Vielleicht würde er sich ja melden.
 

Selbst beim Training konnte er an nichts anderes denken als diesen Arzt. Killer beäugte die Unkonzentriertheit seines Kollegen skeptisch, doch schob es auf den Alkohol.

Vorerst.
 

Die Tage vergingen, Kid trainierte, Killer schwieg und der Tag des nächsten Turnieres näherte sich. Es bleib nicht verborgen, dass Kid immer öfter auf sein Handy schaute und unkonzentrierter wurde. Bis es Killer eines Tages reichte.

„Seit deinem letzten Sieg bist du ziemlich abgelenkt, Kid.“, gab er beiläufig zu bemerken, als Kid seine Bandagen abwickelte. „Liegt es daran, dass du eine neue Lokation aussuchen musst für die Deals?“

Kid sah seinen sonst so schweigsamen Freund an, dann wieder weg. „Und wenn. Solange ich im Ring alles richtig mache, sollte es doch kein Problem sein.“

Killer hätte am liebsten losgebrüllt, doch es war nicht seine Art. „Warum bist du so plötzlich aus der Bar verschwunden?“, spielte Killer an. Dass er andere Ansichten als Kid hatte, war von vornherein klar gewesen. Besonders was Beziehungen anging. Als Kid einmal meinte, es wäre doch interessant mit einem Mann zu schlafen, sagte Killer dazu nichts, aber insgeheim wusste der Rothaarige, dass sein Freund ein Problem damit hatte. Mit solchen Menschen hatte.

Woher diese Abneigung kam, ging Kid am Arsch vorbei.
 

„Als ob ich dir Rechenschaft schulde.“ Kid sah seinen Freund bissig an, ehe er sich erhob. „Einiges geht dich einfach nichts an. Muss los.“

Mit diesen Worten nahm Kid seine Sachen und verließ das Studio.

Er klingelte kaum später an einer fremden Tür mitten im Studentenviertel. In der Nähe befanden sich einige Universitätsgebäuden und Bibliotheken. Ihn interessierte nur die Person, die ihm die Tür öffnete.

Ihm einem Kuss stahl.

Ihn hereinließ.

Ihn sich nehmen ließ.
 

„Und der Sieger ist: Eustuss Kid!“ Mit einem breiten und sadistischen Grinsen im Gesicht badete sich der Sieger im Jubel der Menge. Ja, genau das war es, was sein Herz begehrte. Das, noch mehr Geld und Aufmerksamkeit.

Zufrieden trat er aus dem Käfig und blickte nach oben, sah genau auf Mr. One und dessen Chef. Dieser fixierte ihn wie ein Raubtier, doch Kid ließ sich nicht beirren, nein, er grinste frech zurück, bevor er in seine Kabine ging, gefolgt von Killer, der nichts zu dem brutalen Sieg sagte.

Ein kurzer Blick zu der Arztstation und da war er.

Seine kleine Affäre.

Law.
 

Wie er sich um die Menschen kümmerte, die Kid zusammen geschlagen hatte. Irgendwie schon eine gewisse Ironie.

Law blickte auf, sah den Rotschopf.

Kid lächelte kurz in dessen Richtung.

Aber der Arzt erwiderte den Blick mit einer abfälligen Arroganz, so dass Kid beleidigt wegschauen musste und zur Umkleide ging.
 

„Ist Kid zu sprechen?“, fragte eine bezaubernde und sanfte Stimme. Killer und Kid blickten sich gleichzeitig um, ehe sie in ein wunderschönes Augenpaar blickten. Die Frau mit den langen blonden Haaren stand in der Tür. Ihre endlos langen Beine, die noch länger wirkten durch ihre Pumps, wurden durch die enge schwarze Hose betont. Ihre recht üppigen weiblichen Rundungen oben wurden durch ein etwas weites rosé farbendes Oberteil bedeckt. An einem ihrer Handgelenke hingen einige goldene Armbänder. Der kleine volle rote Kussmund muss wohl so manchen Mann in die Knie gezwungen haben. Aber Killer schaute schneller weg, als Kid hinschauen konnte. „Hi“, gab er nur leise von sich und musste erst einmal wieder wissen, wie er eigentlich hieß.

„Bist du Eustuss Kid?“, fragte sie noch einmal nach und trat in Kids Umkleide ein. Der Angesprochene nickte nur knapp.
 

War es schon immer so heiß hier drin?
 

Nein, er wollte gerade in die Dusche gehen.
 

„Wer will das wissen?“, fragte Killer etwas zu harsch, aber Kid war es gewohnt. Sein Freund mochte es nicht, dass jemand einfach so in die Umkleide reinplatze. „Mein Name ist Fuku. Sir Crocodile schickt mich. Er will dich sprechen.“
 

Kid hielt inne bei dem Namen, doch stimmte zu und lief der heißen Schnecke hinterher. Killers warnender Blick verfloss in den Gängen. Wenn der Mafiaboss etwas von Kid persönlich wollte, konnte das nur eine große Nummer sein, dachte sich der Kämpfer und konnte kaum die Augen vom Heck der Jungen Dame wenden, die ihn gekonnt in Szene setzte.
 

„Du bist also der, vor dem jeder Angst hat?“, fragte ein großgewachsener Mann mit einer Zigarre im Mund nach, während Kid ein Platz zugewiesen wurde. Hätte Kid damals schon gewusst, dass von da an einfach alles schief laufen würde, hätte er nichts von alledem gemacht, was folgte.

„Wie ich höre, kannst du immer etwas finanzielle Unterstützung gebrauchen?“

Das sadistische Grinsen des Mannes wurde breiter und Kid wurde hellhörig.

„Ich bräuchte zwei starke Arme…“
 


 

„Du hast was?!“, fragte Law empört nach, und wunderte sich immer wieder, warum er diesen Schwachmatten in sein Bett ließ.

Aber das reichte jetzt.
 

In den letzten Wochen hatte Kid oft genug Dummheiten gemacht und gesagt, es sei besser die Sache zwischen ihnen geheim zu halten. Law fiel das schon schwer genug, wenn er Kid bei den Fights sah. Aber von ihm zu verlangen – auch deshalb war der Arzt auf sich selbst ziemlich sauer – Kid bei den Dummheiten zuzusehen, ging zu weit. Er fragte sich auch, warum er immer wieder auf dieses Arschloch reinfiel….

Wahrscheinlich: gleich und gleich gesellt sich gern…
 

„Was regst du dich so auf? Es ist nur die Kontrolle der Ware.“

„Nur!? Du bist wahnsinnig!!! Weißt du, was dir blüht, wenn die auffliegen? Du wanderst ins Kittchen!“ Der angehende Arzt war außer sich vor Wut. Wie blöd konnte Kid nur sein.

„Komm mal runter. Es ist nichts dabei. Nur ein kleiner Nebenjob. Hauptsächlich widme ich mich dem Kampfsport.“ Kid ließ sich wieder gemütlich ins weiche Bett fallen, hoffte seine kleine Kratzbürste auch dazu bewegen zu können, doch dieser war definitiv sauer und zeigte dem Rotschopf die kalte Schulter.

„Dann nicht…“, gab Kid etwas mürrisch von sich und stand auf.

„Du gehst?“, fragte Law verwundert nach. Aber so wollte der Student nicht klingen und fügte noch schnell etwas hinzu. „Gott sei Dank! So viel Dummheit für einen Tag reicht!“

„Sagst du damit ich sei dumm?!“, brüllte Kid.

„Das schlimme daran ist, dich stört es nicht einmal!“, erwiderte der Student aufgebracht.

Das reichte dem Boxer und er verschwand laut aus der kleinen Wohnung.
 

„Bastard!“, murmelte er vor sich hin und zog sein Shirt richtig an. Besser er wäre nicht Hals über Kopf raus gegangen. Er hatte seine Boxershorts und seinen Pulli vergessen. Zu guter letzt dachte sich das Wetter mal ganz gepflegt auf diese Tatsache zu scheißen und es begann zu gewittern.

Schnell trat er nach draußen und huschte bis zur nächsten Bushaltestelle. Klitschnass hatte er sich unter den Regenschutz dieser gestellt und wartete auf den nächsten, weniger überfüllten Bus. Den ersten hatte er abgewunken.
 

Etwas nachdenklich blickte er zu Boden. Dass Law auch nicht mal Ansatzweise verstand, was er erreichen wollte, war dem jungen Mann schleierhaft. Die bisherigen Kämpfe liefen so gut, dass er es dieses Jahr doch noch zum Champ schaffen könnte.

Und jedes kleines bisschen Geld, das er nebenbei verdiente, würde ihm von Nutzen sein.

Plötzlich hörte er das Quietschen von Autoreifen und blickte auf.
 

Eine Limousine parkte vor ihm. Das Fenster öffnete sich und genau die Person erschien, mit der Kid am wenigsten gerechnet hatte.

„Auf was wartest du denn?“, fragte die hübsche Frau mit den endlos langen blonden Haaren. „Auf den Bus.“, gab Kid knapp zurück.

„Im Ernst?“, fragte die Dame nach, was Kid mit einem kurzen Schulterzucken beantwortete. „Steig ein.“, bot sie ihn an und Kid ließ sich das nicht zweimal sagen.

Kaum saß er, fuhr sie auch schon los. Der junge Mann musste sich echt zusammenreißen nicht in den verführerischen kleinen Ausschnitt von der Bluse zu starren oder auf die schönen Beine, die sich unter dem eleganten Rock zeigten. Die Frau wusste, wie sie sich zu kleiden hatte. Verdammt! Und die hochgesteckten Haare gaben die Sicht auf ihren verlockenden Nacken frei. Einige Strähnen aber hingen runter und umrandeten ihr Gesicht.

Kid versuchte vergeblich aus dem Fenster zu schauen.

„Du bist ziemlich gut…“ Kid schaute auf. „im Kämpfen meinte ich.“, erklärte die junge Dame weiter.

Kid nickte kurz und sah die Frau verwundert an. „Sonst würde ich es nicht machen.“

„Ich weiß... Sir Crocodile gefällt es, wie du kämpfst.“, informierte sie ihn. „Er wäre erfreut, wenn du sein Bodyguard werden würdest.“

„Sagt er?“ Kid hob die Augenbraue.

„Sag ich…“, der Wagen hielt plötzlich an. „Wir sind da.“ Gab sie ihm zu verstehen, doch er bleibt sitzen.
 

„Wie wäre es, wenn wir unser Gespräch bei mir weiterführen…“, fragte Kid plötzlich und lehnte sich zu ihr rüber. Ihr kleiner Kussmund sah so verlockend aus.

Ihre Lippen formten Worte. Worte, die Kids Gehirn für diesen Moment abschaltete.

Hastig griff er ihr Gesicht, küsste sie innig und konnte die Lust spüren, die sie selber unterdrücken musste.

Es fühlte sich verboten gut an. Dieser süßliche Geschmack, dieser Duft, einfach alles. Dass sein Körper sich selbstständig machte, war nicht zu verhindern. Langsam fuhr seine Hand in den Ausschnitt ihrer Bluse, berührte die weiche Haut und entlockte der Dame ein leises Keuchen...
 


 

Ein Grummeln entfuhr ihm, als die Sonne ihn weckte. Es war viel zu früh für ihn. Und schon gar nicht nach so einer Nacht. Doch er fand sich neben einem schönen Rücken wieder und musste erst mal nachdenken, wer da neben ihm lag. Wie es sich schnell herausstellte, war es diese Schönheit von Frau, deren Körper er vergangene Nacht nur allzu gut kennen gelernt hatte.

„Guten Morgen“, gab sie von sich, als sie erwachte und in das nachdenkliche Gesicht ihres Bettgenossen schaute.

„Mhm“, antwortete Kid und schaute ins Nichts.

„Alles okay?“, fragte sie nach und schmiegte sich an ihn. „Mhm…“, gab der Mann zu verstehen. Aber wenn er ehrlich sein musste, war da dieses eklige Gefühl, welches sich in ihm ausbreitete.

„Sicher? Du wirkst… so anders.“, fragte sie nach.

„War eine anstrengende Nacht.“, gab er mit einem frechen Grinsen zurück und er schaute auf die Uhr. „Wie spät sollten wir zu Sir Crocodile?“

„Um 9 sollte ich spätestens da sein. Du erscheinst besser erst gegen Nachmittag.“ Mit diesen Worten stand sie auf und verschwand in Richtung Bad.

„Es ist halb neun“, wurde die Dame informiert und der Kämpfer ließ sich nicht die Gelegenheit entgehen ihre Kehrseite zu bewundern.
 

Wieder saß er in seiner Stammkneipe, nachdem er einen Deal abgeschlossen hatte. Nachdenklich nippte er an seinem Bier. Unweigerlich wanderten seine Gedanken zur vergangenen Nacht. Zu Fuku. Zu Law. Zum Streit.
 

„War klar, dass du hier bist“, besagter Student setzte sich ziemlich sauer neben den Kämpfer und schaute diesen nicht einmal mehr an.

„Was willst du hier?“, kam es grimmig vom Rothaarigen.

„Tse... hier, dein Müll.“, mit diesen Worten schmiss Law seinem Freund eine Tüte, in der die Boxershorts drin war, auf den Tisch.

„War’s das?“, kam es forsch von Kid, während der Gefragte in die Menge schaute.

„Ja...“ Law stand auf. Bevor er auch nur fünf Schritte tat, drehte er sich kurz um und schaute Kid an. Dieser wirkte anders, das blieb dem Studenten nicht verborgen.

Und der abweisende Blick schmerzte unergründlich.

„Mach keinen Scheiß...“, hörte Kid nur noch ganz Schwach, doch als er aufsah war der angehende Arzt schon in der Menge verschwunden.
 

Warum er sich kaum noch bei Law meldete, wusste er nicht so genau, und viel Wert legte er auch nicht drauf seine Affäre mit Fuku zu verheimlichen.

Sein Erfolg war ihm garantiert bis zu jenem Tag.

Dass Killer immer seltener zu sehen war, ignorierte Kid wissentlich, denn dieser würde dem Kämpfer eh nur Predigten halten wollen.
 

Nichts ahnend öffnete er die Tür zu seiner Wohnung und musste feststellen, dass jemand hier drin gewesen war. Alles war durchwühlt worden.

Wütend über diese Tatsache wählte er Killers Nummer, doch eine weibliche Stimme nahm ab.

„Killer ist gerade nicht zu sprechen…“, aber im Hintergrund hörte Kid die schwache Stimme seines Freundes.

„Fuku?!“ Entsetzen breitete sich in Kid aus.

„Ja, Kid…“, sie sprach mit einer ungeheuren Stimme, dass es selbst diesem Mann etwas Angst machte. „Schön, dass du dich meldest…"
 

„Was...“, Kid brach ab.

„Oh, das Handy deines Freundes… Crocodile bat mich um die Behebung deiner kleinen Probleme. Dinge, die dich aufhalten könnten. Oder mehr behindern könnten dein Bestes zu geben…“
 

„Rühr ihn nicht an!“ Kids Stimme war voller Zorn. Und was danach folgte, wollte er nicht. Nichts von alledem hatte er eigentlich gewollt.

Eigentlich…
 

Mitten in ihre Bedingungsstellung, damit Killer und einem gewissen Medizinstudenten nichts geschah, erklang ein Schuss. Kid hatte nicht einmal mehr Zeit zu fragen, was los war.

Hatte nur noch das Hauptquartier im Kopf, doch als er dort war, kam er nicht rein. Nein, er wurde regelrecht verjagt. Und von Killer weit und breit keine Spur.

Um Law machte er sich aber am meisten Sorgen. Doch jetzt bei ihm auf der Türschwelle zu stehen, kam für den sturen Mann nicht in Frage.

Dass Law sich Schutz bei Chief Smoker suchte im Tausch von Informationen über Sir Crocodile, erfuhr Kid erst einige Jahre später. Anscheinend hatte Law so einige Kontakte, die einem von Nutzen sein konnten.

Aber, dass Kids Kariere dahin war, wurde ihm bewusst, als er sich nicht einmal für den nächsten Kampf einschreiben konnte. Crocodile hatte ihn zum Gespött der ganzen Unterwelt gemacht, hatte von Anfang an nichts anderes vorgehabt. Dieser Bastard von Mensch wollte den Kämpfer für sich haben, ihn für schreckliche Taten benutzen, aber nicht mit Kid. Nein, er hatte seinen eigenen Kopf, was dem Mafiaboss anscheinend nicht gefiel. Und mit Geld konnte man Kid nicht mehr locken, mit schönen Frauen auch nicht mehr. Von daher nutze dieser… Mensch… jede Möglichkeit das hart aufgebaute Leben des jungen Mannes zu zerstören.

Aber als Kid erfuhr, dass er gesucht wird, tauchte er ab. Er baute sich eine Schule auf, mied jede Arena, jede Straße der Unterwelt, bleib aber wachsam und stellte keine Mitarbeiter ein. Und er sammelte jede Spur, die zu seinem verschwundenen Freund führen könnte. Doch nichts.

Kein Killer weit und breit.

Kein Law.

Allein wie am Anfang.

Am Anfang vom Ende…


 

Kid konnte dabei zusehen, wie sich eine Träne aus Zorros Auge verirrte, sein markantes Gesicht hinunter ran und zu Boden tropfte.
 

Langsam lockerte sich Zorros starker Griff von Kids Handgelenk und er ließ schwach seinen Arm fallen.

„Du hast etwas zu verlieren…“, sprach der Ältere wissend.
 

„Lass mich die Sache ohne jede weitere Störung zu Ende bringen.“, der Trainer ließ bei diesen Worten den Kragen seines Schülers los.
 


 

Bis er eines Tages einen ziemlich verdreckten Jungen auf der Straße sah, der gerade dabei war in den Mülleimern nach Essen zu suchen. Anscheinend war dieser aus einem Krankenhaus ausgebüchst, das verrieten ihm die Verbände, die jener trug. Die schweigsame Art des Jungen und der kühle Blick erinnerten Kid an etwas, was er geglaubt hatte verloren zu haben.

Wille.


 

Noch einmal sah Kid Zorro an. So, wie bei ihrer ersten Begegnung. Aber diesmal war etwas anderes in seinen Augen zu sehen. Es war keine Hoffnung, kein Wille, aber der Trainer war sich sicher es bald zu wissen.

Die Zeit würde es ihm schon zeigen.

Wie so vieles.

Zwischen Hello Kitty und Captain Jack Sparrow

Chapter 37: Zwischen Hello Kitty und Captain Jack Sparrow
 

Das kühle Nass war eine andere Welt. Mit jedem Zug tauchte er immer tiefer ein.

Genoss die wunderbare Stille, wollte nicht daran denken, dass er nicht für ewig hier unten bleiben konnte. Auch wenn es ihm so vorkam, als zogen die Probleme an ihm vorbei. Sie schienen mit jedem Zug weniger zu werden. Und diese wunderbare Schwerelosigkeit brachte seine blauen Augen zum leuchten.

Er fühlte sich hier so frei. Unendlich stark, als könne er alles.

Noch ein kräftigen Zug, dann hat er es geschafft.

Oder auch nicht?
 

Die Hand patschte gegen die Beckenwand und die Lungen wurden wieder mit Luft gefüllt.

Die Badekappe wurde samt der Schwimmbrille abgenommen. Die feuchten blonden Haare fielen strähnig ins Gesicht und die blauen Augen blickten leicht enttäuscht auf die zurück gelegte Strecke.
 

„Nicht schlecht, Sanji.“, drang eine Stimme zu ihm und der Blonde schaute sich um. Sein Lehrer stand mit einer Stoppuhr am Beckenrand vor ihm.

„Wie lange?“, fragte Sanji etwas abwesend nach und stemmte sich aus dem Becken. „2,15 min für 200 Meter…“, dabei notierte jener diese Zahl in die Leistungstabelle. „Schon mal dran gedacht in die Schwimmmannschaft einzutreten?“

Sanji zuckte mit den Schultern. „Dazu habe ich einfach keine Zeit…“ und griff dabei nach seinem Handtuch.
 

Gedankenverloren blickte Sanji durch die Gegend. Eine Woche war nun seit der Beerdigung vergangen. Heute Abend würde Zorro aus dem Krankenhaus kommen und mal sehen wie er so drauf sein wird. Ruffy hatte sich endlich wieder gefangen und schien wieder der Alte zu sein.
 

Naja, wenn das hieß, dass man ihn erst einfangen musste, weil er einen Hirschkäfer gesehen hatte und diesen natürlich mit seiner eigenen Badehose fangen musste. Ja, das Einfangen war die reinste Tortur gewesen.

Anscheinend hatten sich alle daran mehr oder weniger gewöhnt. Nun saß Ruffy schmollend am Beckenrand.

Und traute dem Wasser nicht.
 

„Hm… schade. Mit etwas mehr Training könntest du ziemlich gut sein. Überleg`s dir mal.“

„Was soll er sich durch den Kopf gehen lassen?“, fragte jemand. Sanji drehte sich um. Vor ihm stand ein großer junger Mann mit grünen nach hinten gekämmten Haaren, die immer noch etwas zerzaust aussahen, dessen eines Auge durch einen Verband bedeckt war und dessen Hände er in den Taschen seiner kurzen dunklen Hose versteckt hatte. Zwar hatte er noch einige Pflaster und Verbände um, aber er sah schon um einiges besser aus, als die Wochen zuvor.

„Zorro“, mehr bekam Sanji im ersten Moment nicht raus. „Du… aber… wir wollten dich… Was machst du hier?!“

Der Angesprochene grinste schief. „Freut mich auch dich zu sehen. Und was willst du dir durch den Kopf gehen lassen?“

„Ob er dem Schwimmteam beitritt.“, schaltete sich der Lehrer ein. „Tag Zorro. Verweilst wieder unter den Lebenden?“ Der Lehrer reichte ihm die Hand.

„Kann man so sagen.“
 

„Zorro!“, ohne Vorwarnung sprang Ruffy Zorro an und rechnete damit dass jener wieder umkippen würde.

Doch Zorro blieb stehen und blickte zu Ruffy runter, der wie ein Koala Bar an ihm hing.

„Tag“, kam es monoton vom Baum und er blickte wieder zu Sanji und dem Lehrer. „Worum ging es nochmal?“

„Sanji. Schwimmteam?“, wand der Lehrer ein.

„Oha…“, gab Zorro von sich und schaute in die Leistungsliste.

„Und?“, wurde Sanji gefragt.

„Ich denke nicht, dass ich es kann.“

Ein leichtes Grinsen lag auf seinen Lippen. „Tja, aber du bist eben nicht gut genug…“

Ohne zu zögern boxte Sanji Zorro in die Seite. „Darum geht’s doch nicht!“

Zorro stutze.

„Worum denn dann?“ Dabei versuchte Zorro wieder einmal sich aus Ruffys Super-Klammer-Griff zu befreien, doch es half alles nichts.

„Egal. Ich geh wieder.“, mit diesen Worten setzte Sanji sich die Badekappe sowie Schwimmbrille auf und war sofort im Wasser verschwunden.
 

„Zorro, guck mal, was ich schon kann!“

Bevor irgendeiner überhaupt verstand, was los war, löste sich Ruffy von Zorro und folgte Sanji in einem Mordstempo, vergaß dabei leider, dass er dem Beckenrand näher kam.

Und keine Schwimmflügel anhatte.

Und keinen Schwimmreifen umhatte.

Und nicht schwimmen konnte.

Es kam wie es kommen musste.
 

Ein akrobatischer Sprung nach vorne, ein Sprung ins ungewisse Nass.

Plumps, war der kleine Schwarzhaarige im Wasser.
 

„Seit wann kann Ruffy schwimmen?“, vergewisserte sich der nichts gutes ahnende Zorro, doch der Lehrer, der aufgrund leicht bekleideten Mädchen, die ihre Runden laufen mussten, nicht ganz anwesend war, konnte nur mit einem knappen „Kann er?“ antworten.

Sich gegen die Stirn schlagend drehte er sich von seinem Lehrer weg, der anscheinend nur die heiße Schnecke von Sportlehrerin im Auge hatte, was natürlich nicht daran lag, dass man vom Pool eine wunderbare Aussicht auf ihren Ausschnitt hatte, der natürlich nur ganz versehentlich zu sehen war, wenn man runter auf dem Sportplatz guckte. Die jüngeren Hüpfdolen waren in jenem Moment für den Lehrer ganz uninteressant geworden.

„ER KANN WAS?!“ Panisch drehte sich der Lehrer um und blickte zu Zorro.
 

Ohne weiter zu zögern, stürmte Zorro zum Rand um den um Hilfe rudernden Ruffy aus dem Wasser zu ziehen.

Kaum hatte er zum Sprung angesetzt, den heiligen Boden unter seinen Füßen verlassen, und sah das kühle Nass unaufhaltsam näher kommen, tauchte Ruffy mit Hilfe von jemand anderem nach Luft japsend auf.

Mit einem lauten Platschen landete Zorro im Wasser.
 


 

„Wann lernst du es endlich, Ruffy?!“

„Niemand hat mir gesagt, dass man nach dem Springen auch schwimmen muss...“

Schmollend saß der kleine Schwarzhaarige auf dem Boden und schaute wissentlich Sanji nicht an, der ziemlich sprachlos nach Worten ringen musste und nicht einmal nachfragen wollte wie Ruffy auf so eine bescheuerte Idee kam.

„Wenn du das nächste Mal ohne Schwimmflügel auch nur in die Nähe des Beckens kommst, mach ich dir kein Bento!“

„Das nennt man Erpressung...“, kam es kleinlaut von Ruffy, der ab und an – was eigentlich immer war – vergaß, dass er einfach nicht schwimmen konnte, und gelegentlich – sprich immer – daran erinnert werden musste.

„Und zu dir...“ Sanjis todesurteilender Blick galt Zorro, der gerade sein Shirt auswrang und so tat, als wäre er nicht angesprochen. „Glaubst du wirklich, es ist ratsam in deinem Zustand ins Wasser zu springen? Ach , egal... Ich rede hier mit zwei Vollidioten!“ Empört über deren Doofheit drehte sich Sanji um und fragte sich, warum man nicht etwas Grips auf Amazon oder eBay kaufen könne.

Dort kann man ja schon jeden Scheiß kaufen. Von gebrauchter Kleidung bis hin zum was weiß er schon.

„Du klingst wie ne Mutter...“, gab Zorro von sich und erntete einen bösen Blick.

Dass sich Zorro dabei erwischte, wie er den Hintern des Blonden, nein die ganze Kehrseite von Sanji, musterte, fiel ihm erst auf, als Ruffy ihn anstupste.

„Was ist so interessant an Sanjis Po?“
 

Mit einer völlig beschämten Röte wandte Zorro seinen Blick ab und hoffte, dass der Blonde nichts mitbekommen hatte.

„Sag schon, was war da interessantes?“

„Nichts...“

„Sag schon! Bitte...“

„Da war nichts!“, versuchte Zorro die Nervensäge abzuwimmeln. ‚Da war nichts!’, schoss es ihm durch den Kopf. ‚Außer einem Knackarsch...’
 

Sich selber für diesen Gedanken scheltend, stand der Große auf. „Ruffy, ich denke, du solltest dich umziehen, bevor du krank wirst. Ich bring dich nach Hause.“

„Aye, Aye!“, breit grinsend raste der Kleine zur Umkleide.
 

Zorro entlockte dies ein Grinsen.
 

„Wie ein älterer Bruder.“

Zorro blickte sich um. Sanji hatte sich einen Pulli übergezogen und trat neben ihn.

„Tse...“

Zorros Blick fiel wieder auf das Becken, was sich leerte. „Besser du ziehst dich auch um, bevor du dich auch noch erkältest...“, gab Zorro von sich und ging Richtung Umkleide. In seinem Spinnt müsste noch das eine oder andere trockene Kleidungsstück sein.

Sanji lief ihm mit einem Schmunzeln nach.

Wer klang hier wie eine Mutti?
 

„Sag mal, Zorro, was hast du eigentlich in der Schule gemacht?“, stellte Ruffy die Frage, die Sanji auch schon auf der Zunge lag.

„Nichts, nur die verpassten Schulmaterialien abgeholt und geklärt, dass ich aus dem Sportunterricht befreit werde.“, antwortete Zorro und wuschelte dem Kleinen durch die Mähne. „Was nicht heißt, dass du ohne Schwimmhilfe ins Wasser springen sollst! Lass dir von Sanji das Schwimmen beibringen...“

„Glaub mir... das habe ich schon versucht.“, warf Sanji ein und erinnerte sich an die unzähligen Male in denen Ruffy fast schon das Jenseits gesehen hat oder ihn den letzten Nerv gekostet hat.

„Stimmt“, bestätigte Ruffy eifrig breit grinsend und bemerkte nicht die Verzweiflung in Sanjis Worten. „Aber bald kann ich es!“
 

Das entlockte Sanji und Zorro ein noch breiteres Grinsen.

Kaum hatten sie Ruffy bei Shanks abgesetzt, dort einen schnellen Kaffee tranken, waren sie schon auf dem Heimweg zu Zorros Wohnung.

„Sag mal...“, fing Sanji an. „Was hast du mit Kuma gemacht, dass ich ohne ihn heute heimkommen kann?“

„Er ist bei Mihawk, kommt aber im Laufe des Abends zu uns in die Wohnung...“, den letzten Satz drückte Zorro genervt heraus und öffnete die Wohnungstür.

„Vertrautes Heim, Glück allein!“, sprach er etwas sarkastisch, aber verstummte. Die Wohnung war in einem einwandfreien Zustand. Er war eigentlich davon ausgegangen...

Ja, wovon war er ausgegangen?

Er wusste es nicht.
 

„Spar dir deinen Spruch und gib mir deine nassen Sachen.“ Mit diesen Worten nahm Sanji Zorro die Tüte ab und verschwand im Bad.

„Tag auch!“, sprach eine bekannte Stimme hinter ihm und ließ den Grünhaarigen nichts Gutes ahnen.

Wie ertappt blickte er sich um und sah Law mit Kid in seiner Tür stehen. Kids Geduldsfaden hatte schon längst seine Grenzen erreicht, doch Zorro konnte Law inständig dafür danken, dass sein Trainer ihn nicht zurück ins Krankenhaus beförderte.

„Ich übersehe mal, dass du ganz dreist und ohne Schlussuntersuchung MEIN Krankenhaus verlassen hast!“

Laws Stimme schwankte beinahe zu gefährlich und Zorro dachte innerlich, bei dem nächsten Wort wäre es sein letztes Stündlein gewesen.

Beide traten ein, ließen Zorro etwas verdattert im Eingang stehen und Kid genehmigte sich sofort ein Bier.

„Und was soll ich jetzt hier?“, fragte Kid, während sich Law einen Platz nahm.

„Das frage ich mich auch.“ Sanji erschien in der Küche und schien ziemlich genervt zu sein. „Wollt ihr auch zum essen bleiben?“

Beide Gäste schauten den Blonden an.

„Ich glaube, die gehen, bevor wir essen.“, stellte Zorro fest, der sich eine Kippe ansteckte und bei Law und Kid Platz nahm. „Schießt los. Was habe ich noch verbrochen?“

Kid nahm sich einen großzügigen Schluck seines Bieres.
 

„Aber nachher Essen hört sich gut an…“, kam es von Zorro, der sich eine Zigarette qualmte und ein Wasser trank.

„Kein Bier?“, kam es von Sanji, der sich ebenfalls eine ansteckte und an seinem Kaffee nippte. „Nee, obwohl die Versuchung groß ist.“, sprach Zorro fats schon reuevoll.

„Hm...“, kam es von Sanji und sein Blick blieb auf dem verbundenen Auge von seinem Freund hängen. Was war nur passiert? Er hatte vieles bei Crocodile durchmachen müssen, aber so schlimm zugerichtet wurde er nie.
 

„Na dann. Zorro, runter mit dem Verband.“, warf Law ein und kramte aus seiner Tasche frisches Verbandszeug. Ein Grummeln kam vom Grünhaarigen, doch er gehorchte, da Kid und Sanji ihm mahnende Blicke zuwarfen, als er widersprechen wollte.
 

Aber Sanji musste gestehen, er war selbst neugierig, wie das Auge aussehen würde. Konnte Zorro überhaupt noch sehen?
 

Scharf wurde die Luft eingezogen, als Law mit dem Desinfektionsmittel – sanft versteht sich - die Wunde reinigte. „Stell dich nicht so an!“, kam es harsch von ihm.

„Du bist der reinste Sadist!“, antwortete Zorro wütend.

„Sprach der Masochist…“, kommentierte Sanji, was Kid schmunzeln ließ.

Als er einen Blick auf die Wunde erhaschen konnte, erschrak der Blonde, denn das, was er sah, war nicht wirklich nennenswert.

Es zog sich ein großer Schnitt über das Auge von dem Mooskopf und war mit unzähligen Stichen zugenäht worden. Um diesen war die Haut noch etwas gereizt, aber es sah mit Sicherheit besser aus als zuvor.

Sanji schluckte.

Dieses Bild trug Crocodiles Handschrift und unwillkürlich musste er an das eingeritzte „C“ denken. Wie ein kalter Schauer lief es ihm den Rücken runter. Bloß schnell einen Schluck heißen Kaffee.
 

„Alles okay, Kleiner?“, kam es von Kid, dem Sanjis Verhalten aufgefallen war.

„Jaja…“, antwortete der Blonde zögernd.
 

„Mhmm…eigentlich sieht das schon ziemlich gut aus. Die Fäden können bald raus.“ Der Arzt begutachtete die zugenähte Wunde noch einmal. Dann griff er nach dem Verband.

„Hatten die in der Karnevalsabteilung keine Augenklappe mehr?“, fragte Kid provokant.

„Oh ja, am besten noch mit Hello Kitty oder so drauf…“, dabei zog Zorro die Luft scharf ein, denn Law war heute weniger sanft als sonst.

„Jetzt weiß ich, von wem die Krankenschwester ihre wunderbaren Fähigkeiten hat!“
 

Anscheinend war das Laws Art ihm zu sagen, dass der Grünspann es zu weit getrieben hatte.

Kid schien das ganz recht zu sein. Da er sich - aus unerfindlichen Gründen - einmal geschworen hatte keine Krüppel oder geistig Gestörte zu schlagen, musste das wohl reichen.

Bei Zorro traf wohl beides zu…

Da traf es sich doch gut, dass sein Freund sadistische Züge hatte und Arzt war.

Nicht, dass er auf Beides stehen würde… Nein, er doch nicht.

Er war ein harmloser Trainer.
 

„Ich guck mal nach, und jetzt halt deine Klappe. Der Verband muss richtig sitzen… Sanji, pass auf! Ich zeige es dir nur das eine Mal.“, sprach Law in einem ungewohnt herrischen Ton. Kid ließ es nur schmunzeln.

„Huh?“, Sanji drückte seine Zigarette aus und nahm sich einen Stuhl, während ihm das musternde Auge von Zorro nicht auffiel.

Dann wurde der Verband gelegt und Law zeigte Sanji, in welche Abfolge was gemacht wurde.

„O-okay… und warum sollte Blondi aufpassen?“, fragte Zorro mit einem frechen Grinsen auf den Lippen und kassierte einen unauffälligen Tritt Seitens Sanjis gegen sein Schienbein. „Weil ich deine Visage nicht jeden Tag ertragen kann, Spatzenhirn.“, kam es mürrisch von Law, der seine Sachen zusammenpackte.

Zorro erhob sich und stieß fast mit Sanji zusammen, der anscheinend den gleichen Gedanken gehabt hatte.

Für Zorros Geschmack standen sie sich viel zu Nahe. Aber… war Sanji schon immer so groß?

„So, wir sind weg!“ Law warf sich die Tasche über die Schulter.

„Sind wir?“, fragte Kid etwas enttäuscht nach, doch der Doktor war schon zur Tür geeilt. „Ach Mensch, Law…“ Kids Worte wurden immer leiser, je näher er der Tür kam, und so waren beide Schüler schnell wieder alleine.
 

„Endlich sind die weg…“ Genervt pflanzte Zorro seinen Hintern auf der Couch. „Tse... man hätte meinen können, Kid wollte dich wieder ins Krankenhaus befördern...“, antwortete Sanji darauf und machte sich ans Essen. „Worauf hast du denn Hunger?“
 

„Häh?“, fragend lugte Zorro über die Couchlehne.

„Man Junge! Was du essen willst! Verkaufe ich hier dumme Blicke?!“

„Reis mit Fisch.“, gab Zorro sichtlich irritiert von sich.

„Fisch hab ich nicht.“

„Dann Spagetti.“, kam es von Zorro und er griff zur Fernbedienung, bevor ihm einfiel, dass Kid ja bei deren Wiedersehen seinen Fernseher geschrotet hatte. Brummend legte er sie wieder zurück und stand auf.

„Ist was?“, fragte Sanji und ließ das Wasser für die Nudeln aufkochen.

„Ja, kein Fernseher.“, brummte Zorro und verschwand in der Besenkammer.

„Oh ja, Herr, bitte ermögliche uns auf allen Wegen, die es gibt, noch dümmer zu werden und uns am Scham anderer zu erfreuen…“ Dass Sanji kein Fan von den ganzen TV Soaps war, hing wohl damit zusammen, dass diese schlecht gespielt waren und dass man sich nicht mal mehr Fremdschämen konnte, ohne sich dafür zu schämen.
 

So schnitt der Jüngere die Tomaten für die Soße zurecht und öffnete ein Glas Oliven.

„Oh man, Oliven…“ Bevor Sanji dem Dieb auf die Finger hauen konnte, klaute sich dieser einige und setzte sich mit einem Karton auf dem Boden.

„Du könntest mir helfen, anstatt alles weg zu futtern!“, kam es von Sanji, der zugleich leise wurde, weil er doch den Affen nicht in der Küche haben wollte.

„Was machst du denn da?“
 

„Nichts.“, antwortete Zorro und man hörte ihn etwas später leise Fluchen.

„Hört sich aber nicht nach nichts an...“, gab Sanji von sich und ließ die Spagetti im Wasser kochen. Die Soße war auch schon fast fertig. Nur noch schnell abschmecken.

„Wirst du gleich sehen…“, antwortete Zorro in etwas vertieft.
 

„Was wird dass denn?“, fragte der Jüngere misstrauisch, als er mit zwei vollen Tellern lecker duftender Spagetti Napoli hinter Marimo stand und dessen „Wunderwerk“ begutachtete.

„Das, Prinzessin…“, Zorro stellte den Pappkarton auf den ehemaligen Platz seines alten Röhrenfernseher hin. „… das ist unser neuer Fernseher, inklusive HD und Dolby Surround.“

Stolz klopfte Zorro auf das Teil.

Sanji lächelte etwas verstört

„Aha… sieht eher aus wie ein Unfall. Seid wann können Schweine fliegen und tragen Rastalocken?“

Sanji versuchte aus den vielen wirren Strichen etwas zu erkennen.

Vergebens.
 

„Das ist ein Mensch!“ Beleidigt wandte Zorro seinen Kopf ab.

„Aha… das erklärt deine 6 in Kunst…“

„Hast wohl noch nie was von Abstrakter Kunst gehört.“ Zorro nahm Sanji einen Teller ab und setzte sich auf die Couch. Das Anlehnen tat im Rücken noch etwas weh, weshalb er sich auf die Armlehne stützte.

„Doch, aber das…“, Sanji schwieg und musste sich das Lachen verkneifen. Noch nie hatte er Zorro vor Scham erröten sehen. Anscheinend hatte der Macho es nicht so mit dem Zeichnen.

Auch mal schön zu wissen, was er nicht konnte.
 

Neben ihm Platz nehmend fragte Sanji: „Was soll denn dann dein Kunstwerk darstellen?“

„'nen Film....“, Zorro schob sich eine gut beladene Gabel in den Mund und staunte schwer. Diese Nudeln warne echt die besten die er je gegessen hat! Aber anmerken ließ er sich nichts, denn dem Blonden ein Kompliment machen kam nicht in die Tüte.

„Rapunzel!“

„Nein, Mann!“, seine Nudeln dabei kauend ließ Zorro Sanji weiter raten.

„Edward mit den Scherenhänden?“

„Was?!“

„Herr der Ringe!“

„Wo siehst du da Golom drin?!“

„Der da!“

„Häh… das ist ein Boot!“

„Oh… dann Titanic!“

„Der Film gehört verbannt!“

„Dann Narnia, da vorne ist ein Schrank!“

„Du brauchst eine Brille!“

„Ich hab’s!“, kam es von Sanji der ebenfalls einen Happen seines Tellers nahm. „Harry Potter!“

„Perry was?“ Etwas verstört wurde er angesehen.

„Vergiss es… dann… hmm…“, Der Blonde legte den Kopf schief. Was könnte der Affe nur auf ihren neuen ‚Fernseher‘ gemalt haben.

Sein Gesichtsausdruck nahm eine ganz andere Form an und fragte mit ernster Stimme:

„Ein… Hentai?“

Zorro drehte langsam seinen Kopf zu Sanji.

„Das machst du mit Absicht…“

„Wer kann schon dein Gekritzel erkennen!“, rechtfertigte sich der Blonde.

„Jeder erkennt doch, dass das Fluch der Karibik ist!“ Empört über Sanjis mangelnde Filmkenntnisse aß Zorro weiter.

„Oh“

Sanji musterte den ‚Fernseher‘, musste sich das Lachen mühsam verkneifen und erstickte fast an seinen Spagettis.
 

„Ich… hahaha… Sorry, aber… haha… kann nicht… mehr…“, die Tränen aus dem Gesicht wegwischend sah Sanji zu Zorro auf. Dieser war not amused.

Nein, denn es wurde über sein Kunstwerk gelacht.
 

„O-okay… es ist Fluch der Karibik. Der… erste Teil?“

Ein Grummeln.

„Nein? Dann der dritte. Nein... Der vierte?“

Ein Verarsch-mich-nicht-Blick wurde der Prinzessin geschenkt.

„Oh... natürlich. Der zweite… hehe… dass erkenne ich an den… Strichen, die überall sind?“

„Mensch, das ist der Kraken!“

„Und das dicke Ding ist…?“

„Der Kopf…“

„Dann ist das da Babossa! ...Moment, ein Schrank mit Brüsten?“

„Nein, das ist Elisabeth!“

Aber Zorro musste zugeben, dass sie ihm doch ziemlich männlich geraten ist.

„Und das Fliegende Schwein mit den Rastalocken?“

„Captain Jack Sparrow und immer noch ein Mensch.“

Dass Johnny Depp niemals – und damit meinte Sanji niemals, nicht in diesem Leben und in den darauf folgenden – dieses ‚Kunstwerk‘ sehen sollte, ohne sich auf irgendeine Art und Weise beleidigt zu fühlen, war dem Blonden klar.

„Halt die Backen…“, kam es brummend von Zorro und er schlürfte seine Spagetti. Eine Nudel schnupste ihn gegen die Nase.

Sanji musste sich echt zusammenreißen nicht noch mehr zu lachen. Es sah schon recht süß aus, wie der Tomatenklecks auf Zorros Nase haftete und dieser ihn nicht zu bemerken schien, musste sich Sanji eingestehen.

Unweigerlich streckte er seine Hand nach Zorro aus um diesen Fleck wegzuwischen, doch dieser zuckte zurück. „Du… hast da was.“, begründete Sanji schnell sein Handeln und sein Kopf schien zu glühen.

„Ich weiß…“

Die Tomatensoße von seiner Nase wegwischend holte Zorro zwei kleine Flaschen Wasser und setzte sich zur rechten von Sanji.

„Danke…“

Hach tat das mal gut wieder zu lachen. Auch wenn es auf Zorros Kosten ging. Aber musste Sanji dann so dämlich handeln? Wollte er doch tatsächlich Zorro wie ein kleines Kind die Soße von der Nase wegwischen!?

„Dafür nicht.“
 

Dann wurde es wieder still.
 

Sanji musterte Zorros Seite. Da alles genäht worden war, kann Zorro mit Sicherheit nie mehr was auf seinem linken Auge was sehen.

„Is’was?“, kam es mürrisch vom jenem und ließ Sanji zusammenzucken. Ertappt? Woher wusste Zorro, dass Sanji ihn anstarrte?

„Nein...“, kam es vom Blonden, der die letzte Gabel sich in den Mund schob.

„Obwohl doch… Bist du…“

„Ja, links bin ich blind.“, nahm Zorro Sanji die Frage ab. „Aber es gibt schlimmeres…“

Sanji nickte schuldbewusst und stellte den Teller auf dem Boden ab.

„Er war es, oder?“, wollte er wissen, aber Zorro antwortete nicht, sondern stand auf und brachte seinen Teller in die Küche.

„Hör mal. Ich weiß, es ist meine Schuld. Und ich… also was ich sagen will ist, dass... Also Mihawk hat mir über deine Vergangenheit erzählt. Und… ich frage mich, ob du auch darü-“

„Fang du nicht auch noch damit an!“, fuhr Zorro mit ernster Stimme dazwischen.

„Ich will nichts davon wissen. Erst Mihawk, dann Kid und jetzt auch noch du! Sehe ich so aus, als wolle ich das wissen?! Ich will nichts von früher hören. Wer meine Eltern waren, interessiert mich nicht! Mir reicht es zu wissen, wie ich heiße!“ Genervt ging seine Hand durch die zerzausten Haare.

„Ich geh pennen.“

Mit diesen Worten ging Zorro aus dem Wohn-Esszimmer und Sanji hörte nur noch eine Tür knallen, was ihn kurz zusammenzucken ließ.

„Dann geh!“, rief Sanji ihn wütend hinterher und warf ihn gedanklich etliche Beleidigungen an den Kopf.

Alter Herr Gesangsverein! Seid wann war Zorro so launisch und so schnell auf 180? Ach ja schon seit er ihn kenne gelernt hat.
 

„Affe…“, schmollend zog Sanji sich wieder auf das Sofa zurück, ehe er sich entschloss ins Bett zu gehen. Morgen müsste er arbeiten und die Woche war schon anstrengend genug.

Schnell stellte er seine Sachen in die Spüle und verschwand er in das Zimmer, wo Zorro sonst schlief, um seine Sachen zu holen. Der war zum Glück noch im Bad.

Heute würde er auf der Couch pennen.
 

Das Auto vom Aufpasser der beiden parkte brav draußen vor dem Eingang des verwahrlosten Hochhauses während der Insasse in seinem geliebten Buch schmökerte.
 

...…
 

Eine Hand tauchte unter der Decke hervor und suchte den eifersüchtigen Wecker, der etwas gegen die Beziehung zwischen Mensch und Couch hatte.

Obwohl es Samstag war, starb sein Wecker einen tragischen Tod um 06:15.
 

Nachdem er aus dem Bad kam, ging er zurück in die Wohnküche und holte sich eine Flasche Wasser. Kaum hatte er sich eine Zigarette zwischen den Lippen gesteckt, wollte er seine Bettsachen zusammenfalten, aber etwas verhinderte es.
 

Ein großer Grünhaariger lag schnarchend auf dem Sofa und verweilte wieder im Land der Träume. Kurz fuhr er mit seinen Fingern durch das weiche moosgrüne Haar, ehe er durch die Eingangstür verschwand.
 

„Was grinst du so dämlich?“, kam es von Jeff dem die Freude von Sanji nicht verborgen gebelieben war. „Nichts.“, antwortete der Blonde frech grinsend und schnibbelte weiter den Brokkoli.

Auf seine eigene Art und Weise.

Man on the Run

Chapter 40: Man on the Run
 

Kaum war der Samstag rum, ließ sich Sanji völlig erschöpft ins Sofa fallen. Zorro war im Bad verschwunden, als er wieder heim kam. Ohne ein Wort der Begrüßung.

Die Launen war Sanji ja gewohnt, aber er war so unheimlich schweigsam. Sanji Anhand der Handeln im Wohnzimmer wusste Sanji, dass der Mosskopf trainiert hatte. Und die verteilten Zettel zeigten, dass dieser Idiot zumindest daran gedacht hatte sich die Schulsachen anzugucken.

Besser als nichts.

Und dann fiel sein Blick auf die drei Schwerter, die an der Wand angelehnt standen.
 

„Tag“, kam es plötzlich vom anderen, der in schwarzer Jogginghose und in einem ausgewaschenen blauen Shirt im Wohnesszimmer stand.

„Tag…“, schaffte es Sanji gerade noch zu sagen. Man war er erledigt.

„Ist was?“, fragte Sanji geschafft und drückte sein Gesicht in das weiche Kissen.

„Naja… also wo sind die Sachen, damit ich den Verband wechseln kann?“, kam es etwas beschämt vom Älteren, der sich eine Schmerztablette einwarf und sie mit Wasser runterspülte. Er hasste diese Sachen, doch auf den Alkohol müsste er wohl oder übel die nächsten Monate verzichten. „Im Erste-Hilfe-Kasten…“, gab Sanji von sich und schloss kurz die Augen.

„Ich habe einen Erste-Hilfe-Kasten?“, fragte Zorro überrascht nach.

„Ja, seid ich hier bin schon.“, gab Sanji einschlummernd von sich. Zorro lehnte sich erstaunt über die Couchlehne und sah, wie Sanji eingeschlafen war.
 

Nachdenklich strich der Grüne dem Blonden eine Strähne aus dem Gesicht. War schon schön jemanden bei sich zu haben. Innehalten zog er die Hand zurück und ging schnell ins Bad.
 

Ein Klirren und ein lautes „SCHEISSE!“ rissen Sanji aus seinem kurzen Schlaf und erschrocken setzte er sich auf. Zorros Fluchen war aus dem Bad zu hören.

„Mensch Zorro, was machst du denn da?!“, moserte Sanji, als er ins Bad kam und fand das Bild, was er dort sah, recht niedlich.

Zorro hatte einen Zahnputzbecher aus Glas zu Boden gestoßen, während er versucht hatte sich die Bandage anzulegen.

Die Bandage hinge locker um seinen Kopf gewickelt, was recht schlampig aussah. Während er die Scherben aufhob, hatte er sich noch geschnitten, weshalb er nun den Daumen im Mund hatte.

„Sieht man‘s nicht?“, kam es nuschelnd von Zorro und er warf die großen Scherben in den kleinen Mülleimer.

„Ich sehe Chaos und Zerstörung, wenn du allein bist.“, kam es neckisch von Sanji, was der andere nicht lustig fand und nur grummelte.

„Komm her, ich helf’ dir!“ Mit diesen Worten setzte Sanji Zorro auf den Klodeckel, nahm die Bandage ab und wickelte sie ordentlich auf.

„Sag demnächst bescheid, wenn du deine Bandage wechseln willst”, mahnte Sanji ihn an und musste schmunzeln, als Zorro den Kopf leicht rot wegdrehen wollte.

„Na, Kopf zu mir!“, kam es harsch vom Blonden und so wurde der Kopf in die notwendige Richtung gedreht. „Autsch...“, merkte Zorro an, als Sanji den Verband etwas zu stramm anlegte.

„Du machst Law Konkurrenz...“

„Sei ruhig, ich bin noch sanft genug.“

„Tse, sag das meinem schmerzenden Kopf!“

„Brauch ich nicht, der sitzt nur zur Zierde auf deinem Hals. So, fertig!“, mit diesen Worten tappte er das Ende fest und betrachtete zufrieden sein Werk. So gut wie bei Law sah es nicht aus, aber es sah nicht so stümperhaft aus wie sonst.

„Bist du gewachsen?“, fragte Zorro ganz unverblümt und musterte sein gegenüber.

Sanji schaute ihn überrascht an. „Ja, etwas.“, Sanji lief leicht rot an. Leider ist er nicht nur gewachsen, sondern hat auch zugenommen. Law deutete es als positives Zeichen, aber Sanji selber fand das nicht so pralle.

„Etwas?“ Zum Vergleich richtete sich Zorro auf und der kleine Knirps war auf einmal nicht mehr so klein. Jetzt reichte er ihm bis zum Kinn. „Das sind satte 5 bis 10 cm, die du gewachsen bist!“, stellte er zufrieden fest. Hatte er es doch von Anfang an gewusst. Sanji schien nicht nur größer, sondern auch etwas breiter. Obwohl breiter falsch ausgedrückt ist, fand Zorro.
 

Sanji sah gesünder aus. Nicht mehr so mager. Immer noch sehr schlank aber etwas gesünder.

„Kann sein...", antwortet Sanji. Man, war es ihm unangenehm von Zorro gemustert zu werden. Besonders seit dem sein Auge so kühl und unnahbar geworden war.

Es machte Sanji wahnsinnig. Zorro schien für eine Zeit lang erreichbar gewesen zu sein, aber seit der Sache mit Ace war es, als wäre eine Mauer zwischen ihnen.

Auch wenn der Schein was anderes sagte.
 

„S-so und jetzt dein Daumen.“, sprach Sanji um die peinliche Stille zu umgehen, während er grinsend ein Pflaster um Zorros Daumen klebte.

„Wenn du erwartest, dass ich mich bei dir bedanke, dann…“, Zorro schaute auf das Pflaster, was seinen Daumen schmückte und dann dem hinauslaufenden Sanji an. „War ja klar, dass eine Prinzessin ein Hello Kitty Pflaster hat!“
 

Die Tür klingelte.

„Sanji, machst du die Tür auf?“

„Vergiss es! Bin ich deine Putze!?“

„Wenn du schon so fragst...“

Eine Pfanne flog dem Größeren gegen den Kopf, als er aus dem Bad kam.

„Alter, spinnst du?!“ Zorros Schädel dröhnte und ein ziemlich wütender Sanji stand in der Küche.

„Das fragt hier der Richtige!“

Die Tür klingelte erneut und ein schnelles Schere-Stein-Papier-Pfanne entschied, dass der Ältere die Tür öffnen musste. Mit schmerzender Rübe und einer großen Beule.

„Ja!?!“, fragte er genervt nach und blickte in ein bekanntes Gesicht.

„Bro! Du lebst!“ Mit einem Schlag gegen die Schulter begrüßte ein Mann mit blauer Tolle Zorro und verwickelte ihn in eine herzliche Umarmung, aus der dieser sich schnell befreien konnte. Das war zu viel für den Anfang. Zu viel Nähe...

„Franky?“ Etwas verdattert blickte der Grünkopf ihn an.

„Aye, oder kannst du dich nicht mehr an deinen Chef erinnern? Oh, dann bist du Prinzessin!“

„Sanji“, kam es hinter Zorro, der sich innerlich erschreckte.

„Ahhh, stimmt, da war ja was! Mit dir habe ich am Telefon gequatscht! Aber einer Prinzessin siehst du nicht ähnlich...“, stellte Franky fest.

„Muss er nicht, um eine zu sein.“ Zorro spürte ein mieses Zwicken in seinem Hintern und bemerkte, dass Sanji neben ihn getreten war. Dessen Gesicht grinste scheinheilig, doch Zorro ahnte übles.

„Je-jedenfalls“, schnell versuchte Zorro unauffällig diese miesen Finger von seinen vier Buchstaben weg zu kriegen, ohne das es auffiel. „Was willst du? Hast dich verlaufen oder was?“

„Haha, der war gut... aber hey, nicht all zu freundlich, Zorro.“ Dabei hob er einen Umschlag. „Darf ich reinkommen?“

Mit einen Grummeln ließ Zorro den Blauen passieren und löste sich somit von Sanjis Kneifen.

Ein kurzer böser Blick herrschte zwischen den beiden.

„Wusste gar nicht, dass du einen Freund hast. Hoffe, ich störe euch nicht.“ Dabei erwischte Franky die beiden, wie sie sich böse Blicke zuwarfen. „Wir sind nicht zusammen.“, kam es trocken von Zorro und er blickte ernst seinen Chef an.

„Jemand muss sich eben um den Affen kümmern...“, erklärte Sanji der mit Franky zur Küche ging.

„Wasser? Bier?“, bot Sanji ihm an.

„Also ich nehm' ne Cola, wenn ihr eine habt. Wohnt ihr zusammen hier?“
 

„Nein“, kam es von Zorro. Dass es weh tat, so etwas zu hören, wollte Sanji aber nicht zeigen. Er holte stattdessen eine Cola für ihren Gast.

„Du kannst es als momentane WG bezeichnen.“, korrigierte Sanji Zorro.

„Und dann nur ein Zimmer? Ziemlich klein für eine WG...“
 

„Aye, aber was ist in dem Umschlag?“, fragte Zorro und drehte einen Stuhl um, um sich bequem zu setzten.

„Was da drin is’? Minium, da drin is’ dein Geld. Dein Lohn. Beim nächsten Mal, wenn du testen willst, ob dein Schädel härter ist als ein Auto, dann sag mir vorher bescheid. Dann weiß ich, wo du steckst.“
 

„Auto?“, fragend sah Zorro Sanji an, der aber die Teller spülte und eine qualmte.
 

„Blondi hat mich informiert. Ziemlich Kacke, von einem Auto so erwischt zu werden. Wie ist das denn eigentlich passiert?“

„Ähh...“, nur nickend stimmte Zorro der Aussage zu.

„Der Trottel hat das Auto nicht mal mit zwei Augen gesehen. Vielleicht sieht er jetzt besser...“ Sanji stellte den gewaschenen Teller ab.

Franky sah überrascht Zorro an.

„Echt?! Alter, du arbeitest in einer Autowerkstatt. Die müsstest du eigentlich schon riechen können...“

Franky konnte es nicht glauben. Sein ziemlich guter Mitarbeiter – obwohl dieser noch ein Schüler war – knutschte die Frontscheibe eines Autos. Aus purer Dämlichkeit.

„Tja, man hat manchmal eben Pech...“, Zorro schaute weg und spielte mit dem Gedanken sich ein Bier zu genehmigen, aber verwarf diesen schnell wieder.

„Und... dein Auge?“

„Keine Sorge Franky, wenn ich wieder fit bin, komme ich zur Arbeit.“, schnitt der Junge ihn ab und angelte sich eine kleine Wasserflasche aus dem kleinen Kühlschrank.

„Kannst du das denn überhaupt?“

Franky schien etwas skeptisch zu sein.

„Du meinst wegen dem da?“, Zorro deutete auf sein Auge. „Das wird wohl nicht das Problem sein. Nur die Zeit könnte knapp werden...“

„Wenn du das sagt. Aber lass nicht all zu lange auf dich warten.“

„Jo“

„Steht dir.“, bemerkte der Gast. Der Grünhaarige hielt inne. „Das Pflaster.“

„Sehr männlich, ich weiß...“, Zorro fand es nicht lustig mit einem pinken Pflaster, wo eine dämliche Katze drauf war, herum zu laufen, aber laut Sanji hatten sie kein anderes mehr. Daher versuchte er es mit Würde zu tragen und es männlich aussehen zu lassen.

Der Mann schmunzelte.

„Ach und die hier soll ich dir geben.“
 

Franky reichte Zorro einen Zettel, wo eine Nummer drauf stand.

„Die Dame mit dem Cabrio hat mag wohl deine Arbeit. Sie kam fast täglich vorbei, als du nicht da warst... Sie scheint ein Auge auf dich geworfen zu haben.“

Sanji wurde hellhörig und langsamer mit dem Tellerwaschen.

Also doch Frauen..., schoss es ihm durch den Kopf. Egal wo Zorro war, er brauchte nichts zu machen und zack hatte er seinen eigenen Harem.

Was der Grüne konnte, konnte er schon lange...
 

„Und was soll ich damit?“, fragte der Grünspann etwas überflüssig.

„Na, ruf sie doch an.“, Franky nahm noch einen Schluck. „Aber wie ich dich kenne, gibst du auch der 'ne Abfuhr. Vertreib mir bitte so nicht meine Kundschaft. Ab und an könntest du auch mit einer mal ausgehen. Obwohl...“

Franky warf unauffällig einen kurzen Blick zu Sanji, der den Abwasch machte. Dann trank er seine Cola aus.

„So, dann will ich mal los. Danke für die gute Bewirtung.“ Franky erhob sich und wurde von Zorro zur Tür begleitet.

„Ach und Zorro...“ Dieser wollte schon die Tür schließen.

„Habt nicht zu viel Ehekrach. Ist nicht gut für deine Genesung.“

„Was!?!“ Doch Franky war schon die Treppe runter verschwunden. Zorro bekam eine leichte Röte.

Dieser Arsch von Chef! Nur weil er nicht mit einer Perle sich die Wohnung teilte. „Idiot“ Zorro schloss die Tür und stolperte über die nach ihm zuvor geworfene Pfanne.
 

Sanji lugte sich die Zähne putzend aus dem Bad und fand den Gorilla auf dem Boden wieder.

Ein schadenfrohes Grinsen schlich sich über seine Lippen.

Kommt davon, wenn man Sanji als Prinzessin abgespeichert.
 


 

Langsam zogen sich dunkle Wolken über die Stadt, welche von der Nacht heimgesucht wurde, kündigten einen fiesen Herbststurm an. Die Winde wehten durch die großen Bäume, die sich an einigen Stellen der Stadt sammelten.

Zwischen diesen Gebäuden befand sich ein Dojo. Eines, was die Tradition pflegte und versuchte diese an die Kinder weiter zu geben, die es besuchten.

Die Halle war leer und still.

Genau diese Stille genoss der Mann und verabscheute sie zugleich. So wechselte er die Räucherstäbchen, die vor einem kleinen Schrein standen.

In Gedanken bei der verstorbenen Tochter, verweilte er einige Minuten dort, ehe er die große Schiebetür des traditionellen Dojos aufschob, damit die frische Regenluft den Raum fluten konnte.

Die Neuigkeiten in den Zeitungen hatten selbst dieses Haus erreicht und ließen den Mann nicht wirklich in Ruhe.

Der Tod seiner Tochter hatte lange gebraucht um nicht mehr all zu sehr zu schmerzen, aber seit dem hatte er seinen Musterschüler auch nicht mehr gesehen und das Schwert war verschwunden. Ihr Schwert.
 

„Liebling“ Eine Frau mit wunderschönen violetten Haaren, die zu einem traditionellen Dutt gebunden waren, umarmte ihren Mann von hinten. „Kannst du wieder nicht schlafen?“

Er nickte kurz.

„Die Nacht wird stürmisch...“ Er berührte sanft ihre warmen Hände.

„Das wird sie doch immer um diese Jahreszeit.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Bleib nicht mehr all zu lange wach. Du wirst sonst noch krank, Schatz.“ Mit diesen Worten ging sie wieder ins Bett und ließ ihren Mann alleine.
 

Er blickte in den dunklen Himmel. Es war kein Stern zu sehen.
 

„Ich hoffe, du weißt, was du machst, Zorro...“
 


 

Panisch riss er die Augen auf. Schwer atmend stellte er fest, dass es nur ein Traum war. Ein Albtraum.

Derselbe, der seit jenem Tage sein Gewissen immerschwerer machte.

Warum musste er an die Schwerter in seinem Schrank denken? An das Weiße?

Völlig gerädert setzte sich der Grünhaarige auf. Seine Hand fuhr über seinen Verband.

Er war wirklich wach und nicht mehr gefangen in der Angst.

„Ich glaub, ich werd verrückt...“ Seufzend steckte er sich eine Fluppe zwischen die Lippen. Bald wäre der Tag da. Wie jedes Jahr. Und so wohl fühlen tat er sich nicht.

Alles war seit dem nicht wirklich besser geworden.

Argh... Er lehnte sich die Schmerzen ignorierend an die Couch. Sanji schien tief und fest zu schlafen. Hoffentlich hatte er ihn nicht geweckt. Die Ruhe in der kleinen Wohnung war für ihn Beweis genug. Ansonsten hätte er ja einen ziemlich aufgebrachten Sanji hier stehen.

Er schmunzelte.
 

Weiterschlafen würde er jetzt wohl nicht mehr können. So entschloss er sich den Regen anzuschauen.

Die Nacht blieb Sternenlos.

Und Regnerisch.

Wie immer in dieser Jahreszeit.

Hard

Chapter 39: Hard
 

„Noch mal 50!“ Mit diesen Worten drückte der Trainer seinem Schüler den Fuß auf dessen Rücken um es schwerer für ihn zu machen. Dass der Schüler das Gesicht schmerzend verzog, sah der Trainer nicht und wenn, wäre es Besagtem egal.

Die Halle war mit gewohnten Gesichtern gefüllt und einige fanden es anscheinend recht amüsant dem Grünspann beim Leiden zu zusehen. Besonders als man ihn nach Luft ringen sah, nachdem Kid ihn ohne Pause ein Zirkeltraining überwältigen ließ. Speziell für Zorro angefertigt.

„NOCH EINE RUNDE!“, kam es gnadenlos vom Roten, als der Grüne seine achte Runde hinter sich gebracht hatte. Getuschel stieg in der Halle auf. „Wir sind hier nicht beim Kaffeeklatsch! Ihr sollt trainieren!“, fuhr er seine anderen Schüler an, die sich sofort wieder ans Training machten.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit und einem völlig durchschwitzten Muskelshirt durfte sich der Grünspann setzten und etwas trinken. Die Flasche absetzend blickte er durch die Halle. Nichts hatte sich verändert. Die alten langweiligen und zerschlagenden Gesichter waren zu sehen und die mitgenommenen Sandsäcke hingen immer noch an ihren gewohnten Plätzen.
 

„Scheiße…“ Den Kopf abstützend versuchte Zorro auf das Training klar zu kommen. Er war definitiv viel zu schwach und außer Kondition. Erst seid einer Woche durfte er wieder trainieren. Und heute war der erste Tag, an dem Kid ihn in die Halle ließ. Vorher war er immer joggen gegangen, hatte die kleinen Basics und zuhause Schattenboxen gemacht. Arbeiten tat er überwiegend am Wochenende und wenn er es schaffte einmal in der Woche.

Wie er die Schule packen sollte… daran mochte er gar nicht denken. Ehrlich gesagt war sie ihm immer noch egal. Aber er kam im Stoff mit – sofern er im Unterricht nicht schlief - , was ihn selber wunderte.

Doch Hausaufgaben… nene. Keine Zeit.
 

Aber wenn er an seine heutige Leistung dachte, war er ziemlich enttäuscht. Kid ließ ihn richtig bluten. Kein Wunder, sie hatten immer noch Streit und beide waren zu stur um miteinander vernünftig zu reden. Und sich bei Kid entschuldigen würde er nicht!
 

„Pause vorbei!“ Der Schatten über ihm konnte nur der von Kid sein. Sein Schüler stand auf und fing die fingerlosen Fäustlinge, die ihm zugeworfen wurden, auf.

„Drake!“, Kid winkte einen seiner Schüler zu sich. Drake war ein stattlicher junger Mann, gute fünf Jahre Älter als Zorro und hatte ein beachtliches Kinn, worauf sich eine Kämpfernarbe in Form eines ‚X’ abzeichnete.

„Sparring!“

Zorro wunderte sich zwar darüber, aber nun gut, Kid musste wissen, was er machte. Fäustlinge waren angezogen. Die schwarze Augenklappe wurde noch mal zu Recht gerückt, ehe er den Ring betrat. Sie sollte die frische Narbe vor Schweiß schützen. Zorro fand sie nutzlos, aber Kid bestand darauf und ohne durfte er nicht trainieren.

„Los!“ bei Kids Wort fing der Kampf an.
 

Die ersten Schläge konnte Zorro abwehren, versuchte Drake zu greifen, doch fiel ins Leere. Als er sich vor einem Sturz bewahren konnte, schaffte er es gerade noch einem Schlag auszuweichen. Aber den nächsten sah er nicht kommen. Darke schlug ihm mitten ins Gesicht und beförderte ihn zu Boden.

Sein eigenes Blut im Mund schmeckend, hievte sich Zorro auf und wich gerade noch einen Tritt aus. Schnell bewegte er sich hinter Drake, zog ihm die Beine geschickt weg, aber rechnete nicht damit, dass dieser ihn mit zu Boden ziehen würde.

Hart schlugen beide auf und Drake schuf sich den Vorteil oben zu sitzen. Er saß auf Zorros Bauch und grinste hämisch.

Der Grüne blinzelte kurz und musste gegen das Licht gucken. Schemen zeichneten sich ab. Umrisse eines Mannes...
 

Zorro schluckte.

Nein… vor ihm saß nicht Drake. Das Bild vor seinen Augen verschwamm. Es war Crocodile, der sich vor ihm hielt und zu einem Schlag ausholte.

‚Nein!’, schoss es Zorro durch den Kopf. Sein Körper verkrampfte sich. Sein Atem setzte aus und er spürte den Schmerz in sich.

Diese widerliche Stimme. Der Deal…

Nicht schon wieder. Nein!
 

Drake bemerkte die Veränderung und hielt inne. Plötzlich drückte der Liegende ihn mit einer immensen Kraft von sich runter und schaffte es gerade noch zum Ringrand.

Ohne zu zögern übergab Zorro sich.
 

„Hey, was soll der Scheiß?“ Kid packte Zorro an der Schulter, doch dieser schlug die Hand weg.

„Alter wa-“

Sein Coach hielt inne, als er den panischen Blick seines Schülers sah.

Dieser schnappte nur nach Luft. Riss sich die Augenklappe ab.

‚Luft! Alles ist so eng hier!’
 

‚Es ist nicht real!’, rief sich Zorro in seinem Kopf. ‚Er ist nicht da… Nur Einbildung!’
 

Schweiß lief die Stirn runter.
 


 

Erschöpft stellte Sanji das volle Tablette mit dem dreckigen Geschirr in der Küche ab. Heute war ein Horrortag als Kellner. Die Gäste stürmten nur so den Laden und es war noch lange kein Ende in Sicht. Besonders nicht da gerade heute zwei Kollegen ausfielen und anscheinend Jeff hervorragende Laune hatte. Aber das war schon nichts neues mehr für den Blonden.

Zumal immer noch Kuma Sanji auf Schritt und Tritt folgte. An so einem Tag wie heute stand er im Innenhof, da Jeff der Meinung war, dieser Mann würde die Gäste vertreiben, und las in seiner Bibel. Ab und an brachte Sanji ihm etwas zu trinken oder einen kleinen Snack.

Er war ja kein Unmensch.
 

Er hörte, wie sein Name gerufen wurde, und ging sofort in den Speiseraum.
 

„Immer noch so viel los?“, fragte Sanji seinen Kollegen und half ihm bei der Zubereitung der bestellten Getränke. „Geht. Die Meisten gehen jetzt plötzlich… Ich mache die Rechnungen fertig. Kannst du diese Bestellung fertig machen und an Tisch 13 bringen?“

Sanji nahm den Zettel entgegen.

„Ein Chateu Cheval Blanc?“ Sanji wunderte sich, als er das las. Sie hatten nur wenige Flaschen von diesem erstklassigen Wein, da eine Flasche mehrere Hunderter kostete.

Der Gast schien einen feinen Gaumen zu haben.

Warum er sich so gut mit Wein auskannte? Sir Crocodile war ein Weinliebhaber. Obwohl Sanji diesen öfters einen Cognac trinken sah als einen Wein. Aber wenn er sich eine Flasche zukommen ließ, dann nur das Beste vom Besten.

Dass eine Flasche mal die 15.000 Marke überschritt spielte für den Mafiaboss keine Rolle. In Restaurants ging er nur, wenn diese seine Klasse erfüllten. Sprich wenn sie den Wein hatten, den er haben wollte.
 

„Der Typ versteht was von Weinen.“, sprach Sanji zu seinem Kollegen, der gerade wieder kam um Wechselgeld zu holen.

„Ja, aber beeil dich. Ich glaube, er wartet nicht so gerne. Nimmst du dann auch seine Bestellung entgegen? Ich schaffe das nicht.“ Ohne auf Sanjis Antwort zu warten zischte dieser ab.
 

„Guten Tag, der Herr!“, begrüßte Sanji den Gast, der etwas abgelegen saß, freundlich. Als er diesen in die Augen blickte, musste er aufpassen nicht vor Schreck das Tablett fallen zu lassen.

Natürlich, kein anderer als er konnte es sein.
 

„Lass meinen Wein nicht fallen, Vögelchen…“, sprach dieser jemand mit einem verschmitzten Lächeln und schien erfreut Sanji wieder zu sehen. Der Qualm seiner Zigarre schlängelte sich einen Weg zur Decke.

Mit geweiteten Augen rang Sanji nach seiner Fassung.
 


 

Ein Raunen durchfuhr die Halle. Keiner hätte damit gerechnet, jenen, der ansonsten nur so vor Stolz und Männlichkeit strotze, vor ihren Augen so erbärmlich verlieren zu sehen. Aber Kid schien es relativ wenig zu interessieren.

„Fertig mit deiner Show?!“, fuhr Kid seinen Schüler an, nachdem er sich selbst wieder gefasst hatte.
 

Völlig desorientiert fasste Zorro sich ins Gesicht, fühlte die noch relativ frische Narbe unter seinen Fingerkuppen und schaffte es nach ein paar tiefen Atemzügen sich halbwegs normal auf den Beinen zu halten.
 

Er nickte nur abwesend. „Muss mich an die eingeschränkte Sicht gewöhnen….“, sprach Zorro, als er einen Putzeimer, Zewas und einen feuchten Lappen holte um seine erbärmliche Niederlage halbwegs verschwinden zu lassen.
 

„Beeil dich! Drake wartet nicht ewig!“, kam es von Kid, als der Schüler die Sauerei weggemacht hatte und wieder zum Ring eilte.
 

Innerlich wollte er nur noch verschwinden. Wenn Drake ihn noch einmal so nahe kam…

Zorro schüttelte den Kopf, trank mit zittrigen Händen einen Schluck Wasser und stieg – versuchend sich zu beruhigen – in den Ring. Selbstmitleid war hier falsch.
 


 

Mit einem lauten Knall landete der Grünhaarige keuchend am Boden und schmeckte sein eigenes Blut im Mund.

„Schluss für heute!", hörte er seinen Lehrer laut sagen.

Mit diesen Worten stemmte sich Zorro völlig fertig von der Matte ab und setzte sich auf.
 

Warum hatte er alle Runden verloren?! Drake hatte er doch früher locker in die Tasche gesteckt. Schwer atmend blickte er zu Boden.

„Deinen Kampf kommendes Wochenende wirst du mit dieser Leistung verlieren.“, riss Kid ihn aus den Gedanken. „Es ist eine Schande für mich mit dir dort zu erscheinen…“

Zorro hörte, wie Kid die Halle verließ.
 

Ja, eine Schande war er schon, denn Kid hatte echt damit gerungen, ihn wieder zu trainieren, und so dankte er es ihm? Indem er panische Anfälle bekam und sich übergeben musste? Tze lachhaft. Dabei hatte die letzte Woche doch so gut geklappt.

Vielleicht hätte er Sanji wirklich an Crocodile ausliefern und sich mit dem zufrieden geben sollen, was Crocodile ihm angeboten hatte.
 

Aber warum trainierte er überhaupt noch? Er hatte doch mit seinem Auge den Deal besiegelt. Dass er Sanji niemals haben könne, ihm niemals die Freiheit geben könnte, die dieser sich wünschte und verdiente, war von Anfang an klar gewesen.

Ein infantiler Traum eines störrischen Jungen, der meinte, die Welt könne ihm nichts anhaben.
 


 

Mit zittrigen Händen schenkte Sanji dem Mann Wein ein, dem er den Tod so vieler unschuldiger Menschen anhängen konnte.

„Pass auf, dass du nichts verschüttest.“

Sanji nickte nur und versuchte die gewisse Distanz zwischen Gast und Kellner zu wahren. Aber es fiel ihm schwer.

„Wa-“, fragte er nach, doch seine Stimme brach einmal kurz ab, was ihn sich räuspern ließ. „Kann ich ihre Bestellung aufnehmen, oder bräuchten sie etwas mehr Zeit?“

‚Ruhig Blut, Sanji‘, sprach er zu sich selbst.

„Was ist empfehlenswert, Sanji?“, mit einem Blick, den Sanji als nicht gut deuten konnte, antwortete er.

„Als Vorspeise könnte ich Ihnen das Vitello Tonnato empfehlen. Es passt auch ganz hervorragend zu ihrem Wein. Als Hauptgang ist das Kalbssteak serviert auf Limonenschaumbett unser Favorit.“

Sanji versuchte die Blicke zu meiden und wollte eigentlich nur noch wegrennen. Aber er musste sich zusammenreißen, denn hier waren noch andere Gäste und er wollte niemanden in Gefahr bringen. Dennoch schienen einige zu wissen, wer hier saß und verließen das Lokal unauffällig.

„Und als Dessert?“ Dabei lief es dem Jungen kalt den Rücken runter.

Er wusste genau, dass Sir Crocodile nicht viel wert auf Desserts legte.

Er wusste nur zu gut, worauf Sir Crocodile hinaus wollte.

Er würde nicht das Dessert sein.
 

„Wie du weißt Sanji, mag ich mein Fleisch blutig, und wie du weißt, zahl ich nur, wenn es mir schmeckt.“

Sanji erinnerte sich oft daran, und nickte leicht. „Hmm…“ Der Mafiaboss schwenkte kurz seinen Wein, ehe er daran nippte. „Es war unhöflich von dir nicht zurückgerufen zu haben.“
 

Der Blonde stockte. Das Telefonat bevor er mit Zorro schlief, hatte er ganz und gar vergessen. Das war auch, bevor der Grünspann verschwand. Ein innerlicher Zorn und Hass keimte in Sanji auf. Dieser Mann hatte Zorros Zustand und Ace’s Tod zu verantworten.

„Wie geht es ihm?“ Als habe Crocodile Sanjis Gedanken gelesen.

Sanji ignorierte die Frage. „Ich kann es mir schon denken. Aber ich hätte gerne meine Antwort.“

„Worauf?“, fragte Sanji und musste sich zusammenreißen.

„Über das Böse getarnt als Gutes und umgekehrt? Sag nicht, du hast es vergessen…“ Mit einer gespielten Enttäuschung sah der Mann Sanji an.

‚Nein.‘, dachte Sanji. Nicht vergessen, nur verdrängt. Aber was Sir Crocodile genau jetzt damit meinte wusste er nicht. Was Zorros Absichten waren, machte ihm im ersten Moment wütend, aber durch ihn musste er nicht mehr mit Männern schlafen und genoss – auch wenn Entzugserscheinungen ihn ab und an mal plagten – das neue Leben.

„Ich an deiner Stelle wäre bei Zorro vorsichtig. Er ist nicht der, für den du ihn hältst.“, kam es lockend von Sir Crocodile. Obwohl Sanji wusste, dass er es bereuen würde, fragte er nach. Sir Crocodile schien zu wissen, warum Zorro so anders war als sonst.

„Was meinen Sie?“
 

„Ach, hat er es dir nicht erzählt?“, Crocodile schmunzelte genüsslich. „Das wundert mich nicht.“

„Wovon reden sie?“

Sanji war hin und her gerissen. Alles drehte sich im Kreis. Nichts machte mehr Sinn und wenn man gerade Antworten bekam, erschienen neue Fragen.

„Stell dir die Frage: Was hat Zorro davon, wenn er dich bei sich hat?“

Sanji zuckte kurz zusammen. Wenn Sir Crocodile es sagte, hörte es sich so falsch an.
 

„Was meinst du, hat mich dazu getrieben, ihm nicht sein wertloses Leben zu nehmen, so wie dem anderen Jungen? Denkst du, ich mache mir aus Spaß die Hände selber schmutzig?“

Stille trat ein.

Sanji schluckte schwer. Nein, Crocodile ließ niemanden am Leben, der ihm so in die Quere gekommen war, wenn es nicht zu seinen Gunsten ausfiel. Außerdem ritze der Mafiaboss jemanden nur ein „C“ ein, wenn er diese Person als sein Eigentum ansah, betitelte seine Deals mit Opfern. Und Warnungen unterzeichnete er mit dem Tod eines anderen.

Würde das bedeuten, dass Zorro und Crocodile einen Deal haben?
 

„Aber was empfiehlst du mir als Dessert?“, unterbrach der Mafiaboss Sanjis Gedankengänge.

„Das… Baba au Rhum… würde das Menu abrunden.“, beendete der junge Kellner zögernd die Empfehlung.

„Gut“, Sir Crocodile gab Sanji die Karte zurück.

„Ich nehme das Menu.“
 


 

Das heiße Wasser tat alles andere als gut, doch wollte Zorro nicht verschwitzt in der Wohnung erscheinen.

Er drehte es auf eiskalt.
 

War es überhaupt richtig für einen Kampf zu trainieren, denn er nicht gewinnen konnte? Sollte er Sanji von dem, was in Crocodiles Anwesen geschehen war, erzählen?

Er schüttelte kurz den Kopf. Warum dachte er darüber überhaupt nach. In jenem Moment wollte er doch nur sein eigenes Leben retten. Läge ihm etwas an diesen Typen, hätte Zorro sich vor Ace erschießen lassen.

Aber das hatte er nicht.

Und es war wie damals. Er hatte sich kein bisschen verändert. Alles nur wegen einer dummen Handlung. Früher war es die Schlägerei. Heute die Beherbergung des Blonden.

Wenn Sanji herausfinden würde, dass er wieder zu Sir Crocodile müsste, egal ob Zorro gewinnen würde oder nicht, würde der Blonde ihm gehörig die Fresse polieren.

Zurecht.

Bei diesem Gedanken huschte ein Schmunzeln über sein Gesicht. Schnell verschwand es wieder.
 

Er hatte Sir Crocodile versprochen Sanji auszuliefern, sonst würde es Ruffy und all den anderen, die er kannte, an den Kragen gehen.

Hatte er überhaupt eine Chance etwas richtig zu machen?

Tse, was richtig und was falsch ist, liegt im Auge des Betrachters. Das hatte er sich immer eingeredet, weil er felsenfest davon überzeugt war damit überall durch zu kommen.

Warum hatte er dann solche Gewissensbisse?

Es war nur Sanji.

Sanji, den er im Treppenhaus das erste Mal richtig gesehen hatte, dann zu sich nahm, ihn immer wieder rettete... und auch von ihm gerettet wurde?

Sein Vorhaben war von Anfang an unrealistisch gewesen, das war Zorro klar. Aber sein jugendlicher Leichtsinn brachte ihn immer wieder in Schwierigkeiten.

Oder lag ihm doch mehr an dem Blonden als bisher gedacht?
 

Wenn er gewinnen würde, würde Sir Crocodile ihn erschießen lassen.
 

Wenn er aber absichtlich verlieren würde, würde ihm sein Leben erhalten bleiben. Aber zu welchem Preis?
 

Zu dem Preis, ein anderes Leben zu zerstören?
 

Zorro drehte nachdenklich die Dusche aus. Was wenn er sich doch dazu entschied und Sanji einfach an Crocodile auslieferte? Wären damit nicht alle Wogen geglättet?
 

Um die richtige Entscheidung zu fällen war es schon längst zu spät. Er hatte Crocodile seine Antwort gegeben, ihm versprochen mit Absicht zu verlieren. Und somit hatte er über Sanjis Leben entschieden.
 

„Zorro“ Eine Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, als er sich abtrocknete. Kid stand in der Tür und musterte seinen Schüler. „Beeil dich, ich will nach Hause.“

Die ganzen Schrammen und Wunden auf dem Körper des Schülers sprachen ihre eigene Sprache. Eine im unteren Rückenbereich wurde immer noch von einem großen Pflaster bedeckt. Die anderen schienen weniger schlimm zu sein.

„Ja“, kam es ungewohnt gehorsam von jenem und er zog sich schnell an.
 

Schnell verwarf Zorro den Gedanken Kid auf sein Problem anzusprechen, als sie draußen standen und Kid die Halle abschloss.

„Tschüss“, verabschiedete sich unerwartet ruhig derSchüler, der sich zum Gehen aufmachte, aber von Kids Stimme zum Stehen gebracht wurde.

„Zorro!“ Man erkannte schon an der Stimme, dass es ernst war. Der Angesprochene drehte sich um.

Er stand da, als wolle er seinem Schüler eine reinhauen. Und das hatte Zorro auch verdient. Das wussten beide.

„Ich helfe dir nicht freiwillig.“
 

Ein Grinsen bildete sich auf Zorros Lippen.

„Ich weiß, Coach.“

Can't hold back

Kapitel 40 Can’t hold back
 

Bevor es überhaupt hell wurde, öffnete sich eine Wohnungstür und ein junger Mann mit grünen Haaren schlich leise wieder zurück in die Wohnung. Völlig außer Atem warf er die Sportschuhe in die Ecke und entledigte sich seiner Sachen. Schnell eine Dusche. Die hatte er nach einer Stunde rennen echt nötig.

Aber mit dem Ergebnis war er nicht zufrieden. Er war zu schnell aus der Puste gewesen und konnte sein eigentliches Tempo nicht halten.
 

„Schon wach?“, fragte eine bekannte Stimme hinter ihm. „Alles okay?“

Ein Grummeln musste als Antwort genügen und er ging ins Bad.

Sanji schaute auf die Uhr. Zur Schule hatten sie noch eine ganze Stunde Zeit.
 

Seitdem er Sir Crocodile im Restaurant begegnet war, versuchte er ein Gespräch mit Zorro zu meiden, was gut klappte, denn Zorro mied Sanji ebenfalls.

Und seit Zorro wieder da war, schlief Kuma in seinem Wagen. Wieso, verstand Sanji nicht, war ihm aber dann auch egal.

Kaum hatten sich beide fertig gemacht, gingen sie zur Schule. Kuma hielt Abstand, damit sie sich nicht so beobachtete fühlten.
 


 

Schläfrig gähnte der Mooskopf und streckte sich in der Sonne.

Heute hatte er sich doch dazu entschieden dem Sportunterricht beizuwohnen. Kid war der Ansicht, im Wasser würde er mehr für seine Kondition machen können als durch das stumpfe Rumrennen.

Aber das Einzige, was ihn störte, waren die engen Badeshorts. Man sah echt lächerlich aus in diesen marineblauen Dingern. Richtige Eierkneifer!

Okay, sie saßen nur hauteng am Körper und gingen bis zu den Oberschenkeln, aber welcher Mensch zog gerne so was an?

Wenn er so drüber nachdachte, standen dem Blonden diese Badehosen.

Nun denn, seine eigenen hatte er eine Zeit lang mitgebracht, doch nachdem diese immer wieder einkassiert und nicht mehr rausgerückt wurden und sein Geldbeutel dies nicht mehr lange mitgemacht hätte, ließ er sich von Direktorin Robin breit treten und fügte sich. Nur dieses eine mal.

Die Schwimmbrille über den Kopf ziehend, stellte er sich auf den Absprung. Kaum hatte er die richtige Startposition eingenommen, sprang er ab und tauchte in das kühle blaue Nass ein. Nach Luft auftauchend, machte er die ersten großen Züge und spürte, wie das Wasser seinen Körper entlang floss, vorbei an seine Narben und vorbei an seiner Seele.
 


 

Das Ende der Pause wurde eingeläutet und kaum waren einige Minuten vergangen, füllte sich die Jungenumkleidekabine drastisch. Blaue Spinde standen an den Wänden und davor befanden sich Bänke. Unter den Jungs, ob nun diese groß oder klein, schmal, zierlich, dick oder muskulös, befand sich Sanji mit dem kleinem hyperaktiven Gummiball, genannt Ruffy, welcher ihm stolz von seiner vegetarischen Zeit erzählte. Die genauer gesagt nur vier Stunden anhielt, da er sein Bento vergessen hatte. Daraus folgte eine heimliche Undercover Mission um sich aus dem Unterricht zu entfernen um zur nächsten Dönerbude zu kommen. Wie viel und was er alles gegessen hatte wurde ihm erst bewusst als die Rechnung den Boden berührte und sich ausrollte. Aber sein leben war gerettet. Bis zur nächsten Mahlzeit.

Kaum hatte er diese Story beendet, fing er an wie wild herum zu hüpfen und freute sich mehr oder weniger auf den Schwimmunterricht, bis er bemerkte, dass er sich doch für den besagten Unterricht umziehen sollte, wenn er ins Wasser wollte.
 

Abwesend hörte Sanji Ruffy bei seinen Erzählungen zu, verzog sich mit diesem in die Ecke des Raumes und zögerte, als er seine Badehose in den Händen hielt.
 

Als Ruffy seinen Spind öffnete, fiel dem Blonden auf, dass dieser über und über mit irgendeinem Gummianzug vollgestopft worden war. Sanji wollte nicht wissen was das war.
 

„Hey du!“

Sanji drehte sich um und blickte in das Gesicht eines braungebrannten blonden Jungen, der grinste wie eine Hyäne und hatte ein ziemlich breites Kreuz hatte. Dieser stand in Boxershorts vor ihm und schien ein Schlägertyp zu sein.

„Die Mädchenumkleiden sind den Gang hinunter!“ Er stemmte sein Fuß gegen die Bank, auf der sich die Taschen der Schüler befanden.

„Dann weißt du ja, wo du hingehörst!“, plapperte Sanji ohne darüber nachzudenken, was er da gerade sagte. Nein, dieses Mal würde es anders laufen und schon gar nicht an so einer Schule würde er sich den anderen unterordnen. Mit Sicherheit nicht. Und schon gar nicht von so einer Hohlbirne!

Provokant fuhr er fort: „Mit wem habe ich denn das Vergnügen?“
 

Eine Hand klatschte am Beckenrand und ein nach Luft japsender Zorro tauchte aus dem Wasser auf. Völlig erschöpft zog er sich am Beckenrand hoch, legte sich mit dem Bauch auf den sonnengewärmten Boden. Gott, seine Kondition lässt echt zu wünschen übrig. Gerade hat es zum Ende der Mittagspause geschellt und er musste wahrlich zugeben, dass sein Magen rummurrte. Ob er noch was in seiner Tasche oder im Spinnt hat?
 

Plötzlich hörte er eine kleine hyperaktive Stimme aus der Jungenumkleide kommen, blickte auf und dachte, ihn tritt ein Pferd. Er hatte zwar einiges gesehen, war auch schon einiges von Ruffy gewohnt, aber das war die Krönung. Die Badehose in der Hand – wäre dies ein Manga würde ein Zensierbalken eine gewisse Stelle bedecken - rannte er über den Poolplatz und schien wahrlich etwas zu jagen.
 

Was zum Donnerwetter noch mal macht Ruffy da?
 

Sich schnell aus dem Wasser erhebend, lief Zorro in Richtung seines Freundes. „Ruffy!“

Dieser hörte ihn nicht, schien völlig auf seine Jagd konzentriert zu sein. Und es war ihm sichtlich egal, wie er sich auf die Jagd machte. Und vor allem auf was?

Wissend dass Ruffy nicht regieren würde, machte er sich auf den Weg zu diesem um Schlimmes zu verhindern. Dieser kleine Strohkopf...

Als er gerade die Höhe seines Freundes erreicht hatte, rannte dieser wie ein wahnsinniger los und hechtete irgendetwas hinterher. Mit einem „Ich krieg dich!“, hinterließ er einen völlig verwirrten Zorro, der sich sofort auf zur Verfolgung machte, damit nicht eine Lehrperson Ruffy so sah und er Ärger bekam.
 

„Soso...“, grinste der braungebrannte Blonde, der sich als Bellamy vorgestellt hatte, und wieder wie eine Hyäne schuate. „Sanji ist dein Name. Weißt du... neu zu sein ist zwar schön und gut, aber man muss darauf achten, dass man sich nicht in fremden Revieren verläuft und dabei frech wird.“

Sanji, der mit seinem Rücken gegen die Türen der Spinde gepresst wurde, fühlte sich wie eine Beute, die gleich von einer ganzen Meute Hyänen in Stücke gerissen wurde. Die meisten Jungs hatten sich um sie beide versammelt und sahen sich die Show belustigt an.

„So neu bin ich nicht, Assitoast.“
 

Nach einer Hetzjagd, die sich gewaschen hatte, hatte Zorro es geschafft Ruffy die Badehose irgendwie anzuziehen. Völlig erschöpft und fertig schleifte er diesen einem Fuß hinter sich her, ungeachtet ob Ruffy sich den Kopf irgendwo stieß.

„Sag mal Ruffy! Was hat dich geritten, dass du NACKT draußen etwas jagen musstest?“ Mit den Nerven am Ende erwartete er von dem Kleinen eine Antwort. Wenn er ehrlich war, wollte er es erst gar nicht wissen.

Schmollend und verärgert nuschelte Ruffy irgendetwas, was Zorro erst beim Nachfragen verstand.

„Alles nur deine Schuld!“, begann der Schwarzhaarige. „Ich hatte beinahe den Nashornkäfer und wegen dir ist er mir entwischt!“

„Sag mir nicht, du wolltest einen Käfer mit deiner Schwimmhose einfangen?“

„Doch und ich hätte ihn fast erwischt!“

„Du wärst fast erwischt worden!“ Zorro fragte sich auch, wie er es geschafft hatte, sich auf Ruffy zu stürzen und ihn gleichzeitig ins Gebüsch zu schupsen. Hauptsache er hatte eine Katastrophe heute abwenden können.
 

Eine Katastrophe schien sich in der Umkleide anzubahnen. Denn da war die Stimmung zwischen Sanji und Bellamy alles andere als angenehm.

Sanji, der sich nicht unterkriegen lassen wollte, und Bellamy, der ihn mit Sicherheit einschüchtern wollte, hatten sich in den Haaren.
 

Der Lärm, der von der Umkleide ausging, wurde nur minder weniger, als Zorro mit Ruffy im Schlepptau hereinspaziert kam. Einige wussten, wie oft Bellamy Zorro blöd angemacht hatte, ihn geschlagen hatte, und von Zorro geschlagen wurde. So suchten die meisten das Weite um nicht wieder Zeugen eines großen Unglückes in der Schule zu werden. Dies bekam auch Bellamy mit.
 

„Sieh einer an...“, begann Bellamy mit hyänischem Lachen. „Wenn das nicht Herr Grünschnabel ist.“

Zorro ignorierte seine Aussage bewusst. Ruffy mit einem warnenden Blick, so eine Dummheit nie wieder zu tun, loslassend, trat er gezielt näher an die beiden Streithähne heran.
 

„Soso... Bist dir wohl zu fein für eine Antwort, seitdem du gegen diesen Idioten von Dulacre gekämpft hast, was?“
 

Immer näher kommend, versteinerte sich Zorros ausdruckslose Miene und Sanji musste einen Kloß runterschlucken.

„Und? Wer hat dich Krankenhausreif geschlagen?“, provozierte der andere.
 

Was macht dieser Grünkopf wieder? Hilfe brauchte er nicht. Sanji würde auch gut ohne ihn zurecht kommen. Nicht umsonst hatte er einige Kicks auf Lager.

Nein, nicht noch einmal lässt er sich von diesem Mosskopf retten. Und schon gar nicht wegen so einer lächerlichen Sache. Er hatte auch seinen Stolz und den würde er definitiv nicht noch weiter ablegen.

Was mit Zorro los war, war selbst Sanji schleierhaft.

Doch dieser schien Sanjis Blicke sich nicht einzumischen nicht zu bemerken und kam weiter näher an die beiden heran. Seine Hand wanderte auf Sanji Höhe.

Bevor der Blonde noch etwas sagen konnte, tat Zorro den Rest.
 

Doch nichts geschah. Sanji hörte nur, wie etwas Metallisches geöffnet und etwas aus einem Spinnt geholt wurde.
 

„Man hab ich einen Hunger!“, kommentierte Zorro, während er seelenruhig in seiner Tasche nach etwas Essbaren suchte. Völlig perplex starrten die anderen Streithähne diesen an, wie er sich ruhig auf die Bank setzte und mit verwunderter Miene ein belegtes Brötchen aus seiner Tasche zog.

Sanji konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
 

„Hey, du Schwachbirne!“, fing Sanji an und sammelte seinen ganzen Mut. „Hier spielt die Musik!“

Ohne zu zögern holte Sanji etwas Schwung und trat dem blonden Idioten ins Gesicht. Völlig überrumpelt landete dieser auf dem Boden und rührte sich fürs Erste nicht mehr.
 

Zorro schien sichtlich überrascht von Sanjis Aktion und Kraft zu sein. Nun ja, er wusste, wie sehr diese Kicks schmerzen konnten. Selbst wenn Sanji gegen Bellamy wie eine halbe Portion aussah, man sollte ihn nicht unterschätzen. Aber dies ließ ihn eher kalt, denn sein Hunger war größer. Und so widmete er sich weiter seinem Brötchen.

Sanji, der immer noch auf Bellamy zu starren schien, betrachtete Zorro aus dem Augenwinkel.
 

Ehe er sich versah, packte Zorro sein Brötchen aus und biss genüsslich zu. Seinem Gesichtausdruck nach zu urteilen, musste es schmecken, denn im Nu war es aufgegessen und Zorro streckte sich ausgiebig.

Bellamy schien wieder bei Bewusstsein zu sein und machte sich unter einigen wüsten Verwünschungen und Drohungen auf in den Schwimmunterricht. Sein Gesicht konnten beide nicht sehen, aber mit Sicherheit hatte er ein wunderschönes Veilchen und eine blutige Nase davongetragen.
 

„Alle Achtung...“, fing Zorro an und lehnte sich an seinen Spinnt an, während sich Sanji weiter umzog. Als dieser nackt da stand, wandte Zorro kurz seinen Blick zu Boden.

„Du hast es geschafft innerhalb von ein paar Monaten dir den größten Idioten zum Feind zu machen.“

„Che... Der größte Idiot steht vor mir.“, konterte Sanji und begutachtete Zorro aus dem Augenwinkel.

„Glaub mir, Bellamy schafft es mich zu toppen.“ Zorro legte ein Grinsen auf, was Sanji etwas aus dem Konzept brachte.
 

Wie Zorro nur da stand. Endlich wieder mehr Farbe, noch etwas nass, durchtrainiert bis in den letzten Muskel, Narben zeichneten die letzten Geschehnisse und auf einigen klebten wasserdichte Pflaster.

Was war der Deal, den Zorro mit Crocodile hatte? Ging es um etwas, was über Sanjis Vorstellungskraft hinaus ging?
 

„Ich muss zum Sport.“, entwich Zorro weiteren Fragen Seitens Sanjis, die diesem sichtbar auf der Zunge lagen. Ohne weiteres folgte der Blonde ihm und sie betraten den Schwimmbereich.
 

Wie immer stellte sich schnell heraus, wer zu den Sportlichen gehörte und wer nicht.

Drei stachen besonders heraus. Und wer konnte es anders sein als der Mooskopf höchstpersönlich und der kleine hyperaktive Gummikopf Ruffy, der nur mit drei Schwimmreifen und ein paar Schwimmflügeln widerwillig das Wasser betreten hatte. Diesmal hatten sie es geschafft ihm die Dinger anzuziehen, bevor er das Wasser betrat. Und Sanji, der mit einer Sportjacke auf der Bank, machte eine Pause und sah dem brüllenden Lehrer zu, wie er die Meute hin und her scheuchte, als jemand sich neben ihm aufbaute und er damit rechnete, dass es niemand anderes als dieser Blonde Idiot von vorhin sein konnte.
 

Aber er konnte erleichtert aufatmen, als es einer mit einer Schwimmbrille auf dem Kopf war, der blonde Haare hatte und eine leichte Bräune hatte.

Breit und etwas kräftig war sein Erscheinungsbild. Er schien sichtlich aus der Puste zu sein, ehe er seine Aufmerksamkeit auf Sanji richtete und ihm die Kinnlade zu Boden fiel.

„Mädchen gehören in die Sporthalle und nicht hier bei den Jungs an dem Pool! Und wie siehst du denn aus?! Bedeck deine Beine und zieh dich ordentlicher an! So kann doch eine Dame nicht rumlaufen!?“ Empört regte sich dieser Junge auf, und wie sich herausstellte, hieß er Pauli.

Sanji dachte erst, er höre nicht recht. Egal wie zierlich er auch war, jeder, der genügend Menschenverstand besaß, sah, dass er definitiv kein Mädchen war, obwohl sein Bartwuchs bis dato noch ziemlich ausgeblieben war, und er eigentlich zugeben musste, dass dies nicht zum ersten mal geschehen war. Dennoch! So was musste er sich nicht bieten lassen.

Außerdem hatte er Beinbehaarung!

Wie die meisten Männer! Helle Beinbehaarung. Sehr helle. Kaum sichtbar.
 

„Hör mal zu, du hirnloser Affe!“, fing er an und baute sich auf. „Wie oft muss ich dir das noch sagen! Ich habe weder Brüste noch einen runden Arsch! Schau gefälligst hin, bevor du voreilige Schlüsse ziehst!“

Pauli sah ihn verwundert an.

Stimmt, diesen Kerl hatte er schon öfters gesehen. Verflucht sei sein schlechtes Gedächtnis...

„Ja, du hast richtig gehört! Ich bin ein Kerl!“
 

Zorro, der sich grad auf den Beckenrand gezogen hatte, sah sich das ganze vergnügt an. Mitleid? Nicht mit der kleinen Zicke. Aber er musste Pauli Recht geben. Sanji, so wie er da saß, war leicht mit einem Mädchen zu verwechseln. Tja und sein Verhalten ließ manchmal auf nichts anderes schließen.

Deshalb Prinzessin...
 

Unsanft wurde Zorro wieder ins Wasser geschubst. Als er auftauchte, blickte er in das grimmige Gesicht seines Vertretungslehrers, der keine unkonzentierten Schüler duldete.
 

Und so verging ein normaler Tag an dieser Schule, gefolgt von Unmengen Hausaufgaben und vielen Tests, die es zu nachholen galt.
 


 

„Wie viele Kämpfe muss Zorro machen, damit Mihawk ihn anerkennt?“, fragte Law nach und schien damit einen Nerv bei Kid getroffen zu haben.

„Keine. Wenn er so weitermacht, wird er nicht mal einen Showkampf meistern.“

Kid genehmigte sich einen Schluck seines Sportwassers.

Er hatte die Zeit am Morgen genutzt um selber zu trainieren und es tat seit langem wieder gut.

Law hatte ihnen was zu Essen mitgebracht.

„Das heißt, er ist in das Anfängerstadium zurückgefallen?“, wollte Law wissen.

Kid nickte. „Er verliert sogar gegen die Anfänger. Er wird dieses Wochenende einen Kampf haben, aber ich denke, ich sage ihn ab...“

Das gab Law zu denken.

„Er will nicht hören.“

„Das wundert dich?“, fragte der Arzt belustigt nach.

„Ja...?“ Kid sah seinen Freund an.

„Ihr beide seit gleich...“, gab Law von sich und stahl seinem Freund einen Kuss. „Dickköpfig und oft selten dämlich. Lass ihn machen, was er für richtig hält. So dumm ist er nun wiederrum auch nicht...“

Law zweifelte selber an seinen Worten.

„Sag das nicht zu laut, er könnte das als Herausforderung sehen“, kam es von Kid und die Tür zu seiner Halle öffnete sich.

Niemand anderes als Zorro trat ein und schien trainieren zu wollen. Leise schlich er sich in den Umkleideraum.

„Wenn man vom Teufel spricht.“

„Ich muss wieder arbeiten. Folter du mal deinen Schüler. Der kann das wohl ab.“

Kid erhob sich und verließ mit Law sein Büro.
 

Es folgten anstrengende Stunden voller Schweiß und Schmerzen.
 

Als es zu Ende war, packte Zorro seine Sachen und wollte verschwinden. Diesmal hatte er gestrichen die Schnauze voll. Seine Leistungen sanken anstatt sich zu steigern. Und zu allem Überfluss regnete es auch noch.

Den Wettkampf würde er wahrscheinlich absagen müssen, so wie Kid es ausgedrückt hatte.

Zorro aber lehnte es strikt ab.

„Hey Marimo!“ Sanji stand da. Mit einem Regenschirm.

Gerade die Person, die Zorro am wenigsten sehen wollte mit Kuma im Schlepptau

„Was machst du hier?“, kam es weniger freundlich vom Älteren. „Ich lauf hier immer nach der Arbeit vorbei.“

„Aso.“

Sanji schwieg plötzlich und merkte, dass Zorro nicht reden wollte. So gingen sie schweigend nach Hause, teilten sich den peinlichen Regenschirm mit den Öhrchen, der ein Fehlkauf Seitens Sanjis war.
 


 

Das Wochenende nahte und beide hatten nicht wirklich viel geredet. Morgen würde Zorros erster Kampf seid langem stattfinden und bisher hatte er keinen Trainingskampf gewonnen.

Sich die Verzweiflung nicht anmerken lassend, stemmte Zorro die Gewichte und versuchte sich auf das Wesentliche zu fokussieren.

Der Kampf mit Mihawk steht so oder so fest. Aber um es nicht wie einen gekauften Kampf aussehen zu lassen, muss er sich hocharbeiten. Und zwar innerhalb von vier Monaten, wofür einige Jahre brauchten.

„Zorro“, ein Gesicht schob sich vor das des Trainierenden. „Du solltest mal eine Pause machen.“ Es war Ruffy, der seinen Freund noch nie so versessen gesehen hatte.

„Nicht jetzt!“, kam es gepresst vom jenem, der innerlich schon seine 1000er Marke geknackt hatte.

„Aber-“

„NICHT. JETZT!“, kam es laut von Zorro.

Ruffy wich zurück und schluckte, bevor er ging. So hatte er Zorro noch nie gesehen.
 

„So ist er schon die ganze Zeit, Sanji...“, besorgt stand Ruffy in der Tür und wusste nicht, was mit seinem besten Freund los war. Seit Ace nicht mehr da ist, ist Zorro so komisch. „Er lässt sich auch nicht mal mehr umarmen...“

Ruffy blickte zu Boden.

Sanji tätschelte dem Schwarzhaarigen den Kopf. „Er wird wieder...“ Sich selber die Worte nicht glaubend, versuchte Sanji den Kleinen aufzubauen. Es klappte nur zum Teil. Sie hatten sich dazu in die Küche gesetzt.
 

„Willst du einen Kakao?“

Ruffy nickte. „Sag mal... wie sehr magst du eigentlich Zorro?“, fragte Ruffy ganz direkt Sanji und schien keine bösen Hintergedanken zu haben.

Sanji musste aufpassen nicht die Milch fallen zu lassen.

„W-wie kommst du darauf?“,

„Weiß nicht...“, gab Ruffy ehrlich zu. „Ich mag euch beide sehr.“

„Hier ist dein Kakao.“, lenkte Sanji ab und holte auch eine Packung Donuts aus dem Kühlschrank.

„Woooaaah! Danke, Sanji!“

Nachdem Ruffy den Kakao ausgetrunken und sämtliche Donuts aufgefuttert hatte, ging er heim.
 


 

Wann Zorro kam, wusste Sanji nicht, aber Kid holte seinen Schüler am nächsten Morgen sehr früh ab. Der Blonde musste arbeiten und hatte auch keine Lust das Turnier von diesem Idioten zu sehen.

Solche Turniere erinnerten ihn immer an die Zeit, die er nicht mochte.

Und selbst wenn Zorro ihn gefragt hätte, wäre er nicht mit gekommen.

Er war Sanji noch einige Erklärungen schuldig und beide mieden sich.
 

„Nervös?“, wurde Zorro gefragt und er zuckte mit den Schultern.

„Dann gut.“ Kid sah durch die Menge und dann wieder zu Zorro, welcher anfing sich umzuziehen. Und sein ziemlich vernarbter Rücken machte keinen guten Eindruck. Eigentlich war es eine Schande solche Narben auf dem Rücken zu tragen, und doch wunderte sich der Trainer, dass Zorro sich kein einziges Mal darüber beschwert hatte. Der Grund für diese Narben musste ein verdammt guter sein...

Law trat in die Umkleide.
 

„Wenn ich mich recht erinnere, musst du deine Kette abmachen.“, wies er den Mooskopf darauf hin und sprach dann Kid an.

„Hier hast du die Liste von seinem heutigen Gegner. Er soll ein ziemlich harter Brocken sein.“

Dabei wurde Zorro hellhörig.

„Dein Gegner ist ein großer Mann. Ziemlich viel Kampferfahrung und ist sehr angesehen. Sei froh, dass du gegen ihn kämpfen darfst.“, informierte Kid seinen Schüler und begutachtete dessen Körpersprache wachsam.

„Kein Interesse.“ Mit diesen Worten zog er seine Handschuhe an, nachdem sie geprüft wurden. Dieses Mal sollte alles fair ablaufen.

War Zorro nur recht.

„Die Narben... Woher stammen sie?“, fragte einer der Prüfer.

„Von einem Autounfall...“, gab Zorro zurück und wurde ungläubig angesehen. „Das Auge auch. Bin in die Frontscheibe reingeflogen.“

Das genügte dem Prüfer und Zorro durfte den Ring betreten.
 

Die Halle war voller begeisterter Fans. Aber nicht seine. Er war ein Nichts, selbst nach dem Kampf gegen Mihawk Dulacre wollte sich keiner an ihn erinnern.

Sein Gegner war niemand anderes als Ecki. Einer mit einer rechteckigen Nase und kurzen blonden Haaren. Dieser musterte ihn missbilligend.

„Ein Krüppel mit Augenklappe.“, hörte Zorro aus der anderen Ecke des Käfigs.

„Schiri, das ist nicht fair. Wenn ich einen Krüppel mit Augenklappe schlage… Wie stehe ich dann da?!“

Doch der Schiri konnte den Mann mit ruhigen Worten beschwichtigen. „Gut, wenn das so ist.“

Ecki wandte sich zu Zorro. „Denk ja nicht, dass ich Rücksicht auf dich nehme.“
 

Der Gong eröffnete das Turnier. Ohne zu zögern verschwand Ecki und tauchte hinter Zorro auf. Dieser konnte gerade noch den Kick abwehren, aber die Wucht des Trittes ließ ihn etwas zurückrutschen. Verdammt, war dieser Typ schnell. Und stark. Er musste... Aber die Faust des Feindes durchbrach seine Blockade und donnerte in Zorros Gesicht. Hart aufschlagend, spürte er den Schmerz in seiner pulsierenden Wange.

Aber hatte keine Zeit zu verweilen und wich einem weiteren Tritt aus, indem er sich auf die Hände schwang und weg sprang. Das war knapp.

Der Käfigboden wies Risse auf.
 

Hatte er Glück, dem Kick noch rechtzeitig ausweichen zu können! Aber lange konnte er sich nicht ausruhen. Ein neuer Tritt erfolgte und traf Zorro in die Seite.

Er knallte heftig gegen den Käfig, schmeckte Blut in seinem Mund und krümmte sich vor Schmerzen. Scheiße, was war nur los mit ihm?! Was blockierte ihn so?

Kaum drehte er sich um, sah er eine Faust auf sich zu kommen und schaffte es gerade noch so unter Eckis Beinen zu verschwinden. Diese Runde würde er definitiv nicht gewinnen. Nein, diese Runde sollte er nur aufpassen nicht noch einmal getreten zu werden.

„Was haust du ab?“, unverschämt grinste Ecki seinen Gegner an.

Zorro antwortete nicht und wich weiteren Schlägen aus.
 

„Kid! Was macht Zorro da?“, fragte Law nach und hoffte auf eine plausible Erklärung. „Verlieren.“, gab der Coach unzufrieden zurück. Er hätte doch zuhause bleiben sollen...
 

Mit einem lauten Knall landete Zorro mit dem Rücken auf dem Boden und Ecki saß auf ihm drauf, hielt ihn fest und zwar genau so, wie es Drake getan hatte und schlug auf seine Verteidigung ein.

Zorro hielt inne. Nein, nicht schon wieder. Nein, bloß nicht. Der Typ drückte ihn so zu Boden wie Drake.

Was... Zorro hielt inne.
 

Nein, diesmal dürfte er sich nicht durch seine Angst leiten lassen. Diesmal musste er es schaffen.

Als er die Blockade wegnahm um einen Schlag zu machen, traf ihn eine harte Linke ins Gesicht und seine Nase blutete.

Dann holte der Erfahrene zum weiteren Schlag aus, wollte schon weiter auf ihn eindreschen, aber hielt inne, als ein Gong die erste Runde beendete.
 

‚Verdammt!‘, schoss es dem Grünhaarigen durch den Kopf. Ecki hatte die erste Runde gewonnen!

„Zorro“, Kid wies seinen Schüler zu sich. Dieser aber schien völlig neben der Spur zu sein und merkte nicht, wie seine Nase schmerzte. „Was machst du da!?“

„Keine Ahnung...“, dieser nahm einen Schluck Wasser und schaute zum Ring.

„Das seh’ ich!“ Kid fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. „Egal was du machst, mach was! Und bitte lass den Kampf gut aussehen! Dass ist Augenkrebs, was du da machst!“
 

Zorro sah durch seinen Trainer. Was redete er da?
 

Die zweite Runde wurde eingeläutet, doch Zorro steckte mehr ein, als dass er austeilte. Es war zum Haare raufen. Einige Treffer von ihm waren gut, doch Ecki war besser. Er traf genau auf die Narben und noch bestehenden Wunden, sodass Zorro einmal auf die Knie fiel und nach Luft schnappte. Alles drehte sich.

Kurz darauf wich er dem letzten Tritt von Ecki aus, bevor die zweite Runde beendet wurde.
 

„Scheiße!“, sich an dem Käfig abstützend, sah der Grünhaarige durch die Menge.

Egal was er machte, er musste dieses scheiß Turnier gewinnen. Egal wie! Da gab er Kid Recht. Nur wie? Es fühlte sich wie die Niederlage an, die er als Kind erdulden musste wenn er gegen Kuina verloren hatte.

Sie.

Sie war jetzt nicht mehr da, und er hatte ihr damals ein Versprechen gegeben.

Sie war Sanji in gewisser Weise ähnlich...
 

Die letzte Runde wurde eingeläutet und Zorro zögerte.

„Sicher, dass sie noch weiter kämpfen wollen?“, fragte der Schiri nach und Zorro blieb stumm. „Du scheinst nicht in der Verfassung zu sein-“

„Es ging mir nie besser“, unterbrach Zorro ihn. Etwas war anders, doch das interessierte Ecki nicht:

„Hast du etwa Angst bekommen? Bist du etwa Feige?“

Zorro zuckte.

Feige? Er?

Nein.

Er wandte sich seinem Gegner zu.

Er war alles andere als feige. Der Schiri gab den Ring frei. Ecki verschwand noch schneller als zu Beginn des Kampfes.

Zorro schloss sein Auge.
 

Egal, ob er halb blind war oder nicht. Er musste gewinnen. Er musste es für die anderen und sich tun.

Instinktiv wich er den kommenden Tritten und Schlägen seines Gegners aus und ließ diesen ins Leere laufen. Immer wieder.

„Weich nicht immer aus!“, schrie dieser wütend und Zorro dachte nicht mal daran zu antworten. Die ersten zwei Runden hatte er verloren, also heiß es, er musste für ein K.O. sorgen. Als sein Feind eine offene Flanke bot, schlug der Grüne ohne zu zögern zu. So feste er konnte. Mit all der Wut in seinem Bauch.
 

Dass Ecki gegen den Käfig flog, war nicht mit einkalkuliert, doch dieser fing sich wieder und starrte seinen Feind an.

„Das... war alles?“, dabei wischte sich Ecki das Blut aus dem Mundwinkel. „M...mehr…hast du nicht... drauf?“

Doch als er einen Schritt nach vorne gehen wollte, sank er zu Boden und blieb bewusstlos liegen.
 

Die Halle verstummte. So einen Schlag hatte keiner kommen sehen.

Selbst Kid schien überrascht.

Law schwieg.

Zorro sah mit nichtssagender Miene auf seinen Gegner, wie dieser abgezählt wurde und sein Treffer zu einem Knock Out erklärt wurde.

Der Schiri nahm seine Hand, ernannte ihn zum Sieger. Und zu seiner Überraschung jubelten einige in der Menge.

Der war nicht ohne. Diese Kraft! Wenn Zorro sie richtig anzuwenden wüsste, würde deren bevorstehender Kampf recht interessant werden.

Nachdenklich nippte er an seinem Wein und trat zum Fenster.

Egal ob Zorro nun der

Die Kommentatoren aber blieben stumm, ehe der rechte zögernd wieder das Wort ergriff.

„Du, Scotty. Ich weiß zwar nicht, was mit dem Jungen nach der zweiten Runde passiert ist, aber seine Bewegungen waren ganz anders als davor. Und dann diese Schlagkraft. Hast du die gesehen? Ich glaube, den Namen sollten wir uns merken.“

„Da gebe ich dir recht, Buggy!“, stimmte der andere zu. „Dieser Junge, wie hieß er gleich… Lorenor Zorro, hatte am Anfang ziemlich Probleme, aber diese Wucht in nur einem Schlag. Wer hätte gedacht, dass er doch noch diesen Kampf gewinnen könnte? Ich bin echt erstaunt. Ich glaube, wir können uns erhoffen, mehr von ihm in Zukunft zu hören.“

„Das wäre-“
 

Mihawk schaltete den Fernseher aus. So einen schlechten Kampf hatte er lange nicht mehr gesehen. Zwar hatte der Junge gewonnen, aber am Anfang schien er blockiert zu sein. Das war nicht gut. Wenn Körper und Geist nicht im Einklang waren, konnte man nicht gewinnen. Aber der finale Schlag…

Sohn von Ryo war oder nicht, der Champion würde keine Gnade im Kampf zeigen.

Auch wenn das hieße, dass Zorro verlieren würde und zurück zu Crocodile müsste.
 


 

„Hast du das gesehen, Sanji!“ Sein Arbeitskollege schien hin und weg zu sein. „Der letzte Faustschlag war der Hammer. Man hat Ecki nur noch fliegen sehen!! Wer hätte gedacht, dass der Grüne es noch schaffen würde. Ich mein, Ecki ist schon eine Hausnummer, aber mit nur einem Schlag! Wow, darauf muss ich erst mal klar kommen!“

Sanji trocknete genervt die Teller ab und hörte dem Gebrabbel seines Kollegen gar nicht richtig zu. Sollten sie doch alle mal die Klappe halten. Dieser Typ mit den grünen Haaren ist nicht mal halb so toll, wie er sich gibt. Besonders nicht, weil er den Kampf gewonnen hatte. So ein Idiot!

Und wie überhaupt hatten sie die Möglichkeit gehabt den Kampf zu sehen? Oh, es gab ja so was wie Smartphones und Co. mit Internetflat.

Zorro hatte Sanjis Beachtung gar nicht verdient.
 

„Was’n los, Schnucki?“ Ein Arm legte sich um Sanjis Schulter.

„Nichts. Nur lass mich meine Arbeit hier machen und dann gehen. Ich bin müde und habe noch Einiges vor.“ Sanji befreite sich aus dem Griff und hängte seine Kellnerschürze auf.

„Mit wem triffst du dich?“, fragte sein Kollege traurig nach.

„Nicht mit dir!“ Sanji verdrehte genervt die Augen. Dieser Typ lernte es nie.

„So, muss los.“
 

„Hallo?“ Eine Sanji zu bekannte Stimme hallte durch den Raum. Was macht der denn hier?

„Zorro?“ Sanji lugte aus der Küche hervor und sah den Grünen ziemlich verloren im Raum stehen.

„Sa-Sanji?“ Völlig verdattert sah er seinen Mitbewohner an. Hier also arbeitete das Blondchen, aber warum musste er sich ausgerechnet nach dem Weg erkundigen.

„Du bist nicht hier um mich abzuholen, oder?“ Sanji zeigte auf Zorro, der sich völlig fehl am Platz vorkam. „Ä-ähm...“

Scheiße, er könnte Sanji doch niemals sagen, dass er sich verlaufen hatte.
 

„Du hast dich hierher verlaufen...“ Sanji hielt nie viel von Zorros Orientierungssinn, die einem Backstein glich, aber er übertraf sich immer wieder.

„Geeez... Jeff, ich mach Feierabend! Bis Übermorgen!“ Mit diesen Worten verließ Sanji die Küche und trat zu Zorro.

„Siehst Scheiße aus.“, gab Sanji von sich beim Vorbeigehen. Zorro ging hinter ihm her. Kuma war kurz zuvor mit dem Wagen vorgefahren und erwartete nun die beiden..
 


 

„Jeff... war das gerade eben der Typ, der gegen Ecki gewonnen hat?“ Doch der Kollege wurde von Jeff ignoriert, der still die beiden musterte.
 

„Hast ziemlich viel abbekommen...“, sprach Sanji nach einer Weile.

„Geht...“, gab Zorro von sich.

„Tse...“, als wenn Zorro je zugeben würde eins aufs Maul bekommen zu haben. So gut kannte Sanji ihn schon. Aber der finale Schlag war echt nicht schlecht.

„Wann prügelst du dich das nächste Mal sinnlos?“, versuchte Sanji desinteressiert nach zu fragen.

„Nächstes Wochenende.“, gab Zorro von sich und genoss die Ruhe die dann wieder eintrat.
 

Das Auto fuhr die Straßen der Stadt, vorbei an Lichtern, Häusern und Restaurants. Bis zwischen alle dem nicht mehr zu sehen war.

Die Stadt lebte.

Besonders Nachts.

Besonders am Wochenende.

No Smoke without fire

Kapitel 41: No Smoke without fire
 

Ein mürrisches Grummeln durchhallte das Büro jenes Officers, der sich nur widerwillig nicht in die Sache des verstrobenden Jungen mischte, während er die unzähligen Unterlagen, die sich auf seinem großen Schriebtisch türmten, ignorierte, auch wenn sie erledigt werden mussten.
 

Genervt massierte er sich die Schläfe und hoffte nur, dass der Tumult in den Gängen des Polizeipräsidiums, nicht ein all zu großes Chaos mit sich brachte. Denn von diesem hatte er die Nase gestrichen voll. Schon seit langem waren nicht mehr so viele junge Menschen in die Ausnüchterungszelle gekommen wie zu dieser Zeit.

Wessen Handschrift das trug, war nicht sonderbar neu, aber die neuen Aufpuschmittel waren ein schwerwiegendes Problem. Sie ließen sich nur schwer nachweisen und vor allen Dingen wusste niemand genau, wie sie aussahen. Selbst der Späher konnte es nicht sagen und lag nun selbst als Opfer dieser im Krankenhaus.
 

Das Öffnen der Tür riss ihn aus seinen Gedanken und seine etwas tollpatschige Mitarbeiterin betrat den Raum. Ein nicht erfreuter Blick wurde ihr zugeworfen, ehe sie weiter voran ging, und den störenden Qualm der Zigarren versuchte zu ignorieren.
 

„Hier sind die eingeforderten Akten und Berichte, Sir Smoker!“ Miss Tashigi legte die Dokumente auf seinen überfüllten Schreibtisch und beobachtete skeptisch ihren Boss. So hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen.

„Ist alles okay mit ihnen?“, fragte sie vorsichtig nach, während er nur abwesend nickte und behutsam in seinen Aschenbecher aschte.

„Ist auch alles, was ich brauche, darin enthalten?“, fragte er stattdessen nach und bekam ein kurzes „Ja“ von Tashigi.
 

Der Fernseher, der nebenbei lief, unterbrach die eingekehrte Stille mit den aktuellsten Nachrichten.

Er knisterte etwas und hatte einige Störungen beim Bildempfang, doch Smoker konnte sich nicht von der alten Schrottkiste trennen. Der alltägliche Mist wurde ignoriert, aber bei den Sportnachrichten wurden beide hellhörig.

„Seit neustem herrscht in der MMA Szene viel Aufregung um einen Neueinsteiger in die obere Liga. Laut Sprechern handelt es sich dabei um einen 19 jährigen jungen Mann, der sich bis nach oben an die Spitze kämpfen will. Viele meinen, es handle sich um eine korrupte Sache, andere hingegen sind von seinem Können beeindruckt. Mike, was hältst du von der ganzen Geschichte?“

„Hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen, würde ich es nicht glauben, aber es ist wahr! Noch nie habe ich jemanden gesehen, der in so kurzer Zeit so viele Kämpfe gewonnen hat und dabei noch nicht mal einen Namen hatte. Er kam aus dem Nichts!“, sprach der Moderator vor einer MMA Halle mit seinem Kollegen im Studio. „Wie viele Siege hat er schon errungen?“, fragte jener im Studio nach.

„Unglaubliche Acht in vier Wochen! Von Acht! Wenn man den Gerüchten glauben mag, soll es sich um ein Naturtalent handeln, dass sich bald mit der Legende der MMA Geschichte, Mihawk Dulacre, messen kann. Also wir können alle gespannt sein, wie weit sich dieser junge Mann in die MMA Liga vorkämpfen kann! Eines sollten wir nicht vergessen, Lorenor Zorro hat sich bereits schon einen kleinen Namen in dieser Branche gemacht. Mal sehen, wie er uns noch unterhalten wird!“

„Danke Mike!“ Somit wurde die Verbindung zwischen Studio und Außenwelt unterbrochen. „Und nun kommen wir zum Wetter-“

Aber die alte Flimmerkiste wurde ausgeschaltet. Erschrocken starrte Tashigi ihren Chief an, der vor dem Fernseher stand und sich nun seine Jacke überzog.

„Ähm... S-sir...“

„Nicht jetzt, Tashigi. Ich kümmere mich um die Akten später.“

Ohne weitere Worte wurde die junge Beamtin im Büro ihres Chiefs stehen gelassen.
 

„Das Verb kommt vor der Zeit!“ Fast verzweifelt ließ Sanji den Kopf auf die harte Tischplatte sinken. „Das Verb kann mich mal kreuzweise in der Zeit.“ Mit diesen Worten stand Zorro vom Tisch auf und holte sich eine Wasserflasche.

„Hättest du etwas mehr Zeit mit lernen verbracht, hättest du auch bessere Noten...“, gab Sanji gedämpft von sich, dessen Kopf immer noch Bekanntschaft mit dem Tisch machte.

„Solange ich die Mindestpunktzahl erreiche, schaffe ich den Abschluss...“, stellte der Grünspann fest und musste zufrieden grinsen. Es sah immer noch gewöhnungsbedürftig aus, wie Zorros eines Auge mit einer Narbe überzogen wurde und nicht mehr aufging. „Vielleicht solltest du etwas mit deinen Kämpfen zurücktreten...“, gab Sanji schließlich von sich und zündetet sich eine Zigarette an.

„Geht nicht.“, beendete sein Mitbewohner das Gespräch und schaute weg.

In den letzten Wochen kam es seltener vor, das beide gemeinsam für die Schule lernen konnten, denn entweder war Sanji arbeiten oder Zorro bei der Arbeit oder beim Sport. Und wenn er einen freien Nachmittag hatte – was heute das erste Mal gewesen war, musste er es mit lernen verbringen. Angepisst war der Grünspann alle male und eigentlich wollte er seit langem mal wieder Feiern oder Spaß haben, aber das ging nun mal nicht.
 

Diese kommenden Monate musste er sich auf das Wesentliche konzentrieren und das waren nun mal Training, Arbeit, Schule und dafür sorgen, dass Sanji keinen Verdacht schöpft. Was auch verlangte, dass er sich nicht auffällig verhalten durfte.

„Das reicht für heute...“, sprach der Ältere schließlich und schnappte seine Jacke. „Wohin gehst du? Wir haben erst vor drei Stunden angefangen...“, auch wenn Sanji das Lernen hasste, er wollte nur, dass Zorro auch in der Schule mitkommt. Dieser aber packte gerade seine Sporttasche.

„Mindestpunktzahl erfordert nur den Mindestaufwand“, mit diesen Worten war der Grünspann auch schon zur Tür raus.

„Idiot...“ Schmollend saß Sanji auf seinem Platz und schaute durch die Wohnung. Vorbei an dem neuen Fernseher, vorbei an den Schulsachen, vorbei an der Couch, wo sie sich einmal geküsst hatten.

Seufzend erhob er sich, zog sich seine Sportsachen an, sowie seine Laufschuhe und beschloss etwas durch die Gegend zu rennen. Ob Kuma ihn folgen würde oder nicht, war ihm relativ schnuppe.
 

Kaum hatte er die ersten Meter zurückgelegt, sah er ein bekanntes Gesicht aus einem Laden kommen. Gefolgt von einem anderen, das Sanji nur all zu gut kannte.

Schnell versteckte er sich hinter dem nächstbesten Müllcontainer und beobachtete die beiden, wie sich Zorro von Chief Smoker mehr oder weniger verabschiedete.

„Das war auch wirklich alles?“, fragte der graue Mann und schaute nicht wirklich zufrieden. „Mehr kann ich ihnen nicht sagen.“, kam es grimmig vom Grünen, der minder erfreut über das Treffen mit Chief Smoker war.

„Kann oder will nicht?“, wurde der Jüngere gefragt. „Beides. Aber wenn es zu viel von ihnen verlangt ist... sagen sie es einfach. Ich bin ziemlich einfallsreich, was sowas angeht.“, mit einem kurzen Zwinkern vom heilen Auge wandte sich der Grüne ab und steuerte Sanjis Richtung an. „Nein, schon gut. Aber dein Studio liegt in der anderen Richtung...“, kam es vom Chief, wobei Zorro abrupt stehen blieb. „Ich kann dich mitnehmen...“, bot der Chief ihn an, doch der Grüne lehnte ab.

„Kommt nicht gut an, wenn ich in n`er Karre vom Cop vor Kids Halle gesehen werde.“
 

Sanji atmete erleichtert aus, als die beiden nicht in seine Richtung gingen. „Was kauerst du da unten so rum?“, kam eine weibliche bekannte Stimme von oben herab. Sanji blickte ertappt auf und grinste etwas schief als er das Gesicht von der Orangehaarigen sah. Der freundliche Gesichtausdruck ihrerseits blieb aus.

„Hi... Nami...“
 

Etwas milde rührte die junge Frau in ihrem Kaffee, während Sanji die Einladung am liebsten ausgeschlagen und sich vom Acker gemacht hätte. Doch nun saß er mit ihr in einem Bistro und trank ein Wasser. Eigentlich wollte er doch joggen gehen.

„Sag...“, fing die junge Dame an und legte ihren Löffel beiseite. „Ist der Grünspann auch wohlauf?“

Die unerwartete Sorge der Frau brachte Sanji etwas aus dem Konzept. Hatte sie ihn nicht eingeladen um ihn ordentlich die Leviten zu lesen, oder wollte sie ihn gerade wirklich nur nach dem Zustand des Anderen fragen?

„Sanji... ich frage dich, wie es Zorro geht?“ Kam es harsch von der temperamentvollen Frau. „Ähm... soweit ganz... gut. Denke ich...“, stotterte er etwas und wusste nicht so recht, was er davon halten sollte.

Sie konnte dem nur eine kleines Grinsen abgewinnen. „Das freut mich... Wegen unserer letzten Begegnung... Ich wollte mich entschuldigen.“
 

Sprachlos sah Sanji auf. Hatte er richtig gehört? Diese Frau wollte sich bei ihm entschuldigen?

„Ich weiß, ich habe vollkommen überreagiert, habe dich für alles beschuldigt und nichts rechtfertig mein Verhalten. Aber dennoch...“

Sie sah ihn mit ihren Rehaugen an. „Dennoch hoffe ich, dass wir uns auf einer Ebene entgegen kommen können, die uns beiden nicht schadet.“

Mit blauen Augen wurde die Frau angeschaut und Sanji wusste nicht, was er sagen, geschweige denn denken sollte.

Es kam zu einem kleinen flüchtigen Lächeln, ehe er zu seinen Worten ansetzte.

„Wenn du das wirklich willst, dann gerne meine Liebe.“

Nami grinste verschmitzt und erleichtert.

„Aber“, ihr Grinsen verschwand. „ich überlasse dir Zorro nicht kampflos.“
 

Diese kleine Kriegserklärung wurde nur mit feurig funkelnden blauen Augen der Dame erwidert. „Wir wissen, wer gewinnt, Süße.“
 

Nachdem das Treffen mit der Vermieterin beendet war, rannte der blonde Junge seine Stunde und kam völlig verschwitzt in seiner Wohnung an. Tat es gut, sich mal anderwärtig auszupowern. Innerlich konnte er sich nicht ganz mit seiner Kriegserklärung gegenüber Nami anfreunden, doch war er sich sicher das Richtige getan zu haben. Sie hatten ja auch irgendwo Frieden geschlossen.
 

Aber was hatte Zorro mit Chief Smoker zu schaffen? Das ließ ihm keine Ruhe.
 

„Moin Ruffy, was machst du denn hier?“, sprach Kid überrascht, als er seinen jüngsten Schüler in der Halle sah und dieser samt Sportmontur vor ihm stand. Mit einem fettem Grinsen im Gesicht.

„Na was wohl? Ich fange wieder an.“

Kid sah ihn verwundert an, denn seit der einen Sache war Ruffy nicht mehr hier gewesen und schien dem MMA den Rücken zugewandt zu haben. Aber da hatte Kid sich wohl getäuscht gehabt.

„Dann zieh dich um!“, kam es harsch von Kid, der sich wieder den anderen Schülern zuwandte und sie weiter drillte.
 

Heute hatte er seine kleine sadistische Ader neu entdeckt. Nach einer halben Stunde Zirkeltraining, in dessen Pausen alle Seilchenspringen mussten oder aber Sit Ups und Liegestützen machen, gab es kaum Trinkpausen. Nur so zwischendurch. Dass alle schwitzten wie Ölsardinen, stellte Kid nicht mal ansatzweise zufrieden.
 

Also ließ er sie die ganze Tortur noch einmal machen, ehe er sie zum Schattenboxen antreten ließ. Wie gewohnt ging er rum, besah sich deren Kampfhaltung, oder die Ausführung der Technik. Gefiel ihm etwas nicht, so machte er es deutlich, indem er der Person die Beine wegzog oder aber eine mit der Pratze ins Gesicht klatschte.

Seine Lieblingsopfer waren Drake und Zorro. Beide ließ er diesmal mehr als sonst bluten. Wenn Zorro es nicht besser wüsste, wollte Kid ihm eine Gesichtspolitur verpassen.
 

Endlich war das Horrotraining vorbei und die Jungs duschten sich.

„Duschen!!!“ Der kleine Gummikopf hüpfte fröhlich nackt durch die Dusche, zur Verwunderung aller anderen, denn Ruffys Abneigung dem Wasser gegenüber schien in einer Dusche nicht zu gelten. Zwar hatte jeder seine eigene Duschkabine, doch schaffte es Ruffy fast jedem auf die Pelle zu rücken. „Hey Zorro!“, wurde der Grüne gerufen, welcher eigentlich nur noch schnell hier weg wollte, bevor Kid ihn mit Blicken wieder töten würde.

„Guck mal, ich bin der Weihnachtsmann! Kishshishishi...“ Ruffy hatte sich aus Shampoo einen Bart und eine weiße Frisur gemacht und grinste.

Zorro wusch sich mit nichtssagender Miene die Haare und starrte dem Flummi hinterher, als der sein Kunstwerk jedem zeigen musste.

Drake linste ebenfalls aus seiner Dusche hervor.

„Der scheint ja echt gute Laune zu haben.“

„Bessere Laune als Kid.“, fing Zorro an.

„Der scheint es ja echt darauf abgesehen zu haben, uns zu foltern.“, ergänzte Drake und sah seinen Kollegen an, der nur mit den Schultern zuckte.

„Apropo... gute Kämpfe.“, gab Drake von sich und reichte Zorro sein Handtuch.

„Nicht wirklich. Aber ich habe immerhin gewonnen.“

„Besser als nichts.“ Drake zog sich sein Hemd an und musterte Zorro.

„Dude, wenn du vom anderem Ufer bist, zu spät.“, kam es scharf von Zorro, der das Gaffen so gut haben konnte, wie ein Eichhörnchen auf Extasy in seinen vier Wänden. Also gar nicht.

„Ne, ne. Keine Sorge. So einer bin ich nicht. Hab ne Freundin.“, sprach Drake und winkte mit den Händen ab. „Aber was ich wissen wollte... woher hast du die ganzen Wunden und Narben?“

Der Neugierige wurde ausdruckslos gemustert. Ehe es zu einer Antwort kam, zog Zorro sich seinen Hoodie über. „Autounfall“

„Ernsthaft?“ Drake schien ihm nicht zu glauben. „Ich habe viele Autounfälle gesehen und glaub mir, die Wunden sehen anders aus.“

„Schön für dich.“ Zorro band sich seine ausgelatschten Shacks zu, ehe er seinen Gürtel nahm und damit seine etwas zerrissene Hose festigte. „Ich hab’s eilig.“
 

Kaum war der Grünspan weg, zog Drake sein Smartphone aus der Tasche und wählte eine Nummer.

„Ja, ich bin’s. Nein, er hat nichts gesagt. Scheint wirklich was mit Corcodile zusammen zuhängen. Verstehe. Er hat sich heute mit dir getroffen? Ahh... und warum sollte ich ihn dann ausquetschen? Nein, so war das nicht gemeint, nur... was wenn er Verdacht schöpft?“

Drake hielt sich das Handy weit weg vom Ohr, als er Gefahr lief ein geplatztes Trommelfell zu bekommen. Und zack hatte der Chef aufgelegt. „Alter Sack...“ Drake war nicht gerade darauf erpicht ihn morgen zu sehen. Was sollte das bringen, aus Zorro Informationen über Crocodile raus zuquetschen?

„Oh, Drake!“ Ruffy schien endlich die Dusche verlassen zu haben und zog eine nasse Spur hinter sich her. „Wo ist Zorro?“

„Weg.“, kam es knapp von ihm und Drake hätte eigentlich gedacht, er wüsste was Lichtgeschwindigkeit bedeutet, aber Ruffy zeigte ihm ganz neue Dimensionen. Ob der kleine Flitzer sich auch angezogen hatte, wusste er nicht so genau, aber die anderen, die nun in die Umkleide kamen, fanden nur einen ziemlich verwirrten Drake vor, der immer noch in Boxershort und Hemd da stand.
 


 

„Kid...“ Smoker stand mit einer mürrischen Miene vor der Halle, die Kid gerade abschloss. Der Chief hatte gewartet, bis Drake diese verlassen hatte, ehe er den Trainer ansprach.

„Smoker...“, entfuhr es Kid genervt. Was wollten alle nur von ihm?! „Was neues über Aces Mörder gefunden?“

„Nein, aber wir wissen beide, wer es ist.“, sprach es Smoker aus und nahm seine Zigarre aus dem Mund. „Die Frage, die sich mir stellt, ist, warum du diesen Idioten nicht vor genau diesem Mann gewarnt hast? Obwohl es für Vorwürfe viel zu spät ist.“

„Wer hat-“

„Kid, wir wissen, dass man nicht so dämlich sein muss um dahinter zu steigen.“ Smoker sah den jungen Rothaarigen an und dieser wusste, worauf der Mann anspielte.

„Wälz keine alte Lamellen auf. Ich sage dazu nichts. Und jetzt verschwinde! Ich habe Feierabend!“

Mit diesen Worten wollte er sich zum Gehen aufmachen.

„Mir scheiß egal, wie du die Sache siehst, nur ich will nicht noch Mal einen Lorenor beerdigen! Also pass auf den Jungen auf. Obwohl das eher ein Ding der Unmöglichkeit ist.“

Mit diesen Worten wand sich Smoker ab und ließ Kid allein.

Er kannte Zorros Vater?

Ein kurzes Schmunzeln entfuhr Kids Lippen, ehe sein Handy klingelte.
 

„Ja?“ Und als er die bissige Stimme hörte, grinste er dreckig.

„Stress nicht rum. Bin schon aufm dem Weg.“
 

„Nabend.“

Sanji wandte seinen Kopf nicht von seinem Buch und winkte nur ab. Er war gerade ziemlich vertieft in dieses und wollte nicht schon wieder die Seite erneut lesen.

So wie Sanji da saß, sah er recht süß aus. Besonders als er unwissend mit dem Stift an seinem Mund spielte und man ihm die Konzentration ansah.

Aber er schien echt in Gedanken zu sein, denn auf die Frage, was es denn zu Essen geben würde, gab die Prinzessin keine Antwort.

Und so was mochte er nicht. Obwohl es ihm früher egal war. Nur bei Sanji wurmte es ihn.

„Hey, ich rede mit dir!“ Zorro lehnte sich auf die Couchlehne und schnappte Sanji das Buch weg.

„Hey!“, fuhr Sanji ihn an und wollte nach dem Buch greifen. „Gib es her, Affenkind!!“

„Nö, nur wenn du mir sagst, was es zu Abend gibt.“, forderte der Ältere ein. Er genoss es, den anderen zu ärgern.

„Einen Tritt in den Arsch!“, giftete Sanji zurück.

„Hmm... klingt verlockend, aber ich verzichte.“ Sanji aber verlor das Gleichgewicht auf der Lehne und warf Zorro rücklings auf den Boden mit einem dumpfen Aufprall.

Sanji hingegen landete weich. Naja fast. Er lag zwischen den Beinen des anderen und nur sein Kopf war auf dessen Bauch platziert.
 

„Ähm...“ Der Blonde wusste nicht, was er sagen sollte, ganz im Gegensatz zu dem Gorilla unter ihm.

„Runter von mir!“, brüllte dieser und schubste den anderen von sich. „Runter! Runter! Runter!“

Sanji prallte gegen das Sofa und starrte den panischen Zorro nur an.
 

Fuck! Das hatte doch die letzten Wochen so gut geklappt!

Seine Atmung war immer noch etwas unkontrolliert und Crocodile versuchte er aus seinem Kopf zu verbannen.
 

„Zorro?“ Sanji kam langsam auf den jungen Mann zu und streckte vorsichtig seine Hand nach ihm aus. „Hey... alles okay?“

Die grünen Augen schauten an Sanji vorbei.

„Hey!“ Der Blonde packte die Schultern des anderen und riss ihn aus der Trance.

„Zorro!“

Der Kopf bewegte sich zögernd zu Sanji.

„Hey... ist alles okay?“

Es kam zwar keine Antwort, aber nach einer Zeit nickte der Grünhaarige.

„Sicher?“ Der auszubildende Koch umfasste Zorros Gesicht.

„...Ja...“, log dieser zögernd. „Das... Training war nur anstrengend. Ich...“

„Schon okay.“, schnitt Sanji dem anderen das Wort ab. „Ich habe auch Angst.“
 

‚Aber wenn ich bei dir bin, fühle ich mich sicherer. Auch wenn Sir Corcodile was anderes behauptet.’
 

„Ich habe keine Angst!“, sprach Zorro ernst aus und erhob sich.

„Hey-“ Aber Sanji wurde die Tür vor der Nase zugeschlagen.

„Das ist die Besenkammer.“ Mit diesen Worten öffnete sich die Tür und jemand trat raus, ehe dieser jemand ins Bad verschwand.
 

„Idiot.“ Beide wussten, wie schwer es dem Egomanen fiel, sich die eigene Schwäche einzugestehen, aber früher oder später musste dieser es tun. Und es verblüffte Sanji dennoch immer wieder, wie gelassen Zorro war, wenn es hart auf hart kam.

Aber jeder hat auch seine Grenzen.
 

„Verläuft sich in seiner eigenen Wohnung... Tze“

'C'

Kapitel 42: ‚C’
 


 

Pitschnass vom Regen lief ein junger Mann durch das Unwetter, auch bekannt unter dem Namen Lorenor Zorro. Ein hartes Training hinter sich zu haben, zerrte an den Kräften, verschaffte ihm jedoch auch die Genugtuung, wieder etwas besser geworden zu sein. Aber es zeigte ihm auch, dass er immer noch nicht gut genug war um Mihawk Dulacre besiegen zu können.

Nicht wollen, sondern können.

Hastig öffnete der junge Mann ein kleines orangenes Döschen und schluckte zwei von den sich darin befindenden Pillen.
 

Der frühe Abend war wie immer belebt und so manche Gestalten trieben sich durch die Gassen. Dass er mal wieder keine Orientierung hatte, wollte er sich selber nicht eingestehen und schritt einfach voran, ungeachtet wo er gerade war.
 

„Hey!“, rief jemand. „Hey!“

Als dieser Jemand nach der Zorros Schulter greifen wollte, fuhr dieser abrupt rum. Der Fremde schaute den Grünspan völlig erschrocken an.

Keine Antwort, kein leises Knurren oder Grummeln vom Gesuchten. Nein, nur die böse Miene in seinem Gesicht reichte völlig aus um Menschen Angst zu machen.

„Zo...Zorro? Du bist es wirklich!“

Der Angesprochene wandte sich unfreundlich ab und ging weiter.

„Hey, Zorro, warte!“ Der Fremde lief ihm nach, bis er ihn einholte und am Arm zu fassen bekam. „Alter… erkennst du mich nicht?!“

Der Grüne blickte emotionslos den Typen an und zweifelte daran, diesen Mann jemals gesehen zu haben. Zwar kannte er kaum Männer mit violetten Haaren, doch sollten auch noch andere diese Farbe haben.

„Wer bist du?“ Rau kam die Frage und Zorro entfernte sich etwas von diesem komischen Fremden.

„Che…“ Der Mann zog die schwarze Mütze ab und gab mehr von seinem Gesicht frei. Die Haare fielen strähnig um sein leicht gebräuntes Gesicht und seine hellen blaugrünen Augen stachen nur so hervor. „Sag bloß, du erinnerst dich nicht mehr an mich…“
 

Zorro starrte diesen Mann nur an. Schweigend.

„Was willst du, Saya?“, kam es nach einer gefühlten Ewigkeit dumpf vom Mooskopf. „Du bist immer noch so freundlich wie früher…“, entgegnete Saya und grinste. „Hätte nicht gedacht dich in dieser Gegend anzutreffen. Willst wohl unseren Meister besuchen. Hätte ich ehrlich gesagt nicht mehr von dir erwartet.“

Zorro blickte sich um und erschrak innerlich. Äußerlich aber behielt er gekonnt die Fassung.

Genau diese Gegend mied er seit geraumer Zeit. Seit ihrem Tod war er hier nicht mehr gewesen. Und das mit voller Absicht.

„Wie wäre es, wenn du mich zum Sensei begleitest? Ich war schon eine Ewigkeit nicht mehr hier, aber anscheinend hat sich gar nicht viel verändert. Der Sensei würde sich mit Sicherheit freuen dich zu sehen. Miriko auch!“

„Keine Zeit.“ Ohne eine Antwort wurde Saya stehen gelassen, der zuerst nicht wusste, wie ihm geschieht.

„Hey Zorro!“, rief er ihm hinterher. „Warte doch!“

Aber sein ehemaliger Trainingsfreund verschwand gekonnt in der Menge.

Sayas Handy vibrierte keine Minute später.

„Ja, Boss?“ Sein Gesichtsausdruck veränderte sich ins undeutbare.

„Nein, nein. Das bin ich nicht. Noch nicht. Aber sie werden mir nicht glauben, wer mir heute über den Weg gelaufen ist. Jemand, der besser diese Gegend meiden sollte...“
 


 

„Zorro!“, rief Sanji durch die Wohnung und knöpfte sich die Hose zu. „Beeil dich! Die anderen warten sicherlich nicht ewig auf uns!“ Er war zwar selber noch nicht ganz fertig, aber immer noch besser im Timing als der Grünspan.

Ein entnervtes Grummeln kam aus dem Bad und das Duschwasser wurde abgestellt.

„Nörgele nicht! Wenn du dich nicht wieder verlaufen hättest, hättest du mehr Zeit dich fertig zu machen!“
 

Ohne an die Tür anzuklopfen betrat Sanji das Bad und hörte, wie etwas zu Boden ging. Ziemlich erschrocken drehte sich Zorro um, aber es war zu spät um seinen Rücken vor Sanji verbergen zu können.

„Kannst du nicht anklopfen?!“, keifte er den Blonden an und begann die Pillen aufzusammeln. Doch Sanji versteinerte in seiner Bewegung. Zorro nackt zu sehen war ja nicht schlimm, aber das, was Sanji da sah, machte ihm Angst.

„Wa-was...“ Sanji wich einen Schritt zurück. „...hast du getan?!“
 

Kleine weiße Pillen lagen überall verstreut auf dem Boden und das kleine orangene Döschen mitten darin.

Die Tatsache, dass Zorro seinen Körper mit Schmerztabletten vollpumpte um die körperliche Folter zu ertragen, war weitaus weniger schlimm als die Tatsache, dass er Sanji betrogen hatte.
 

„Zorro...“ Ihm stockte der Atem. Der Rücken des Grünhaarigen glich einem Massaker aus Narben. Die verschwitzten Pflaster lagen auf dem Boden und entblößten nun das Schlimmste.

„Wie-“ Sanji konnte es nicht fassen. „Wie konntest du mir DAS verschweigen!!“

„Was verschweigen?“ Zorro verstand nicht, was Sanji so sauer machte.

„Das ‚C’! Dein Auge war nicht alles! Ist dir klar, was das bedeutet?!“, brüllte Sanji seinen Gegenüber an.

„Das kann dir egal sein.“ Mit diesen Worten wandte Zorro sich seinem Gegenüber zu und verschränkte die Arme vor der Brust. „Alles, was du wissen musst, weißt du längst.“

„Nein!“ Sanji sah Zorro ernst an. „Ich weiß nichts über dich! Rein gar nichts!“ Mit diesen Worten ergriff der Blonde den anderen am Handtuch, welches um seinen Hals hing. Auch wenn Sanji einen Teil von Zorros Vergangenheit wusste, so war es als würde er im Dunkeln tappen.

„Was für einen Deal hast du mit Crocodile? Sag es mir! Wie konntest du dein Auge für einen Deal einbüßen? SEID WANN BIST DU SEIN EIGENTUM!?! Reicht es nicht, dass ich dieses Zeichen schon habe? Willst du wirklich so sehr da rein rutschen? Du elender Betrüger! Willst du so sehr sterben?!“
 

Verbittert sah Sanji den anderen an. Wie konnte es nur so weit kommen? Hatte er wirklich ein falsches Bild von Zorro gehabt? Crocodile hatte doch recht gehabt! Zorro hatte ihn rücklings betrogen. Nur um seinen eigenen Arsch zu retten.
 

Zorro schaute weg, machte keine Anstalten sich aus Sanjis Griff zu befreien. „Das... geht dich nichts an...“, sprach er schließlich.

„Und ob!“ Sanji raste, kochte förmlich vor Wut. „Es geht mich sehr wohl was an, weil es um MICH geht! Kapier das endlich! Ich bin keine Ware, die man hin und her schiebt! Über die man verhandelt!“

„Und?“

„Und?“ Der Blonde konnte nicht fassen, wie gleichgültig Zorro es abtat und wie kühl er seine folgenden Worte aussprach: „Ich habe dir von Anfang an gesagt, wozu ich dich hier festhalte. Was ich noch weiteres mit Crocodile ausgemacht habe, geht nur ihn und mich was an...“
 

Zorro schaute weg.
 

Er konnte seinen eigenen Worten keinen Glauben schenken. Es tat weh. „Nicht noch einmal schlafe ich mit ihm oder sonst einem Mann!! Da sterbe ich lieber!“

Sanjis Blick füllte sich mit Wut.

„Für einen Moment hatte ich das Gefühl, dir nicht völlig egal zu sein, aber du schaffst es immer wieder, mir klar zu machen, dass ich hier nicht hingehöre! Egal was ich mache, du bist seit deinem Verschwinden so anders, dass ich deine Abwesenheit und Nähe nicht ertrage!“

Ohne zu zögern küsste Sanji seinen Gegenüber.

Er küsste ihn leidenschaftlich und hoffte für einen Moment das Feuer in seinem Mitbewohner wecken zu können, das Feuer, was seit seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus verschwunden war. Aber zu Sanjis Enttäuschung wurde er weggedrückt.

„Lass das!“ Zorro wirkte panisch. „Hör auf!“
 

Verwirrt musterte er ihn. Sonst hatte Zorro Sanji genommen, wann immer er wollte. Und jetzt? Jetzt konnte er ihn nicht einmal mehr küssen?

„ZORRO!!!“

Doch dieser trat an ihm vorbei.

Das, was Crocodile mit ihm gemacht hatte... das musste der Blonde Jahre lang ertragen. Er konnte es nicht. Er konnte Sanji fürs erste nicht mehr in die Augen schauen.

„Du elender FEIGLING!?“ Sanji hatte die Schnauze gestrichen voll.

„DU BIST NICHTS ANDERES ALS EIN FEIGES ARSCHLOCH!!!“
 

Bei diesen Worten hielt Zorro inne. Das saß tief und machte ihn wütend. „FEIGLING?! ICH? NIEMALS!“ Wütend schlug er die Tür zu. „GEH DOCH ALLEINE ZU DIESEM SCHEISS ESSEN!?“
 


 

Schweigend saß Sanji mit den anderen an einem Tisch in einem American Diner und stocherte in seinem längst kaltem Essen rum. Alle waren anwesend, außer Zorro.

Ruffy hatte anscheinend Spaß daran gefunden Lysopps Steak gleich mit zu vertilgen, während die Bedienung die Augen rollte, weil mehr auf dem Boden landete als in den Mündern der Jungs. Kid schien mal wieder Streit mit Law zu haben, was eher einem Spielchen glich, und Shanks trank mit seinem besten Freund und Sanjis größten Feind, Mr. Beckman, ein oder zwei Bierchen. Beschissener konnte dieser Abend wohl nicht werden. Und der Grünspan hatte sich kurzerhand wieder in sein Schneckenhaus verkrochen.
 

Aber da Sanji jetzt einiges wusste, schien es auch besser zu sein, wenn beide sich fürs erste nicht sehen würden.

„Wo ist eigentlich Zorro?“, fragte Ruffy schmatzend nach und biss von seinen Spare Ribs ab.

„Keine Ahnung.“, kam es schlecht gelaunt von Sanji, während er einen Schluck Wasser trank.

„Der schien heute nach dem Training aber noch ziemlich fit zu sein.“, bemerkte Kid beiläufig.

„WAS?! Heute war Training?!“ Ruffy sah Kid völlig überrascht an, aber dieser winkte ab. „Nicht für dich, nur für Zorro. Übermorgen hat er eines seiner letzten Turniere, ehe er gegen Mihawk kämpfen wird. Und eigentlich sollte Zorro auch hier sein.“

„Ist er aber nicht...“, nuschelte Sanji und stopfte sich eine volle Gabel in den Mund.

Das Essen schmeckte einfach nur scheiße!
 

Hier konnte er nicht bleiben. Nein, nicht mit diesen Gedanken. Er musste weg. Einfach nur weg. Am besten weit weg.
 

„Alles okay, Sanji?“, riss jemand den Blonden aus den Gedanken.

Dieser guckte erst einmal verwirrt, ehe er nur ein „Ja, ja. Ich geh.“ aussprach. Mit diesen Worten legte Sanji das Geld fürs Essen auf den Tisch und verschwand unter fragenden Blicken aus dem Restaurant.
 

Dass es anfing zu regnen, störte den Blonden nicht, denn er hatte sich durch seine Gedanken nicht auf den Weg konzentriert und unglücklich verlaufen. Den Dunst der Zigarette ausqualmend, genoss der die Stille, die ihn schließlich umgab, als er sich vor einer Art Park wiederfand.

Kaum betrat er diesen, bemerkte er, dass es keiner war.

Es war ein Friedhof.

Nicht gerade der beste Ort um den Gedanken freien Lauf zu lassen, aber zumindest war er hier alleine. Und niemand würde auf die Idee kommen, dass Sanji hier sei.
 

Sanji blieb vor dem Grab seines Freundes stehen und sah, wie die brennende Kerze ein wenig warmes Licht in der kalten Nacht spendete. Der Cowboyhut durch den Wind in den Schlamm gefallen. Sanji hob diesen auf und klopfte ihn etwas ab, ehe er ihn wieder auf dem Grabstein ablegte.

Nach einer Weile ging er weiter ohne darauf zu achten, wo lang er ging. Die Kapuze etwas tiefer ins Gesicht ziehend, lief er an unzähligen Gräbern vorbei.

Bis er an das abgelegene Grab kam.
 

Obwohl es regnete und fast jedes Grab beschmutzt oder dunkel war, brannte hier eine Kerze und ein Strauß Cattaleyas lag davor.
 

Er sah sich um und erkannte einen glimmernden Punkt unter einer alten Trauerweide. Sanji war hier nicht allein.

„Wer ist da?“, fragte er in den Regen hinein. Und obwohl es ihm nicht ganz passte, kam die Person auf ihn zu.

Der Typ vor ihm war groß und zog langsam die Kapuze ab.

Auch wenn das Licht nur gedämmt war, konnte Sanji das Gesicht des Mannes gut erkennen.
 

„Wie...?“

Burden of Memories

Kapitel 43: Burden of Memories
 


 

„Wie?“

Der Blonde starrte wie gebannt in das Gesicht seines Gegenübers und wusste nicht weiter.

So viel zum Thema, er wolle ihn nicht mehr sehen.

„Was tust du hier?“, fragte Zorro mit unfreundlicher Stimme.

„Also-“, aber Zorro unterbrach Sanji.

„Lass es. Und geh heim.“
 

Sanji schaute den Mann vor sich an. Er wirkte mehr als Fremd.

„Warum bist du hier?“, fragte der Blonde stattdessen ruhig.

Der Ältere schaute weg in Richtung des Grabes, vor welchem eine Kerze flimmerte.

Sanji folgte seinem Blick.

„Wie… ist es dazu gekommen?“
 

Ein kurzer verwunderlicher Blick wurde Sanji geschenkt während der Gefragte sich durch die Haare fuhr.

„Ist keine schöne Geschichte.“

Und darüber reden wollte er nicht so wirklich. Wozu auch? Es ging niemanden was an.

„Ist es nie.“, stimmte Sanji ihm zu. „Aber es hilft vielleicht darüber zu reden.“
 

„Ich habe sie getötet.“
 

Nicht wirklich verstehend, was der Grünhaarige gerade gesagt hatte, starrte der Blonde Zorro an. Worte wollten seinen Mund verlassen, doch es kam nichts raus.

Der Blick in dem Auge des Älteren war mehr als überzeugend.

Sanji wich unwissentlich zurück.
 

Das… konnte nicht wahr sein.
 

Sanji machte noch einen Schritt weiter zurück. Kalt lief es ihm den Rücken runter, ehe er spürte, wie Zorro ihn ansah.

„Ich-“

Ohne etwas weiteres zu sagen, nahm der Blonde die Beine in die Hand und lief davon. So schnell er konnte.
 

Eine Weile sah der junge Mann ihm hinterher. Es war besser so.

Viel besser als wenn sie später nicht voneinander loslassen könnten. Und das mussten sie bald.
 

Langsam wandte er seinen Blick von der Dunkelheit ab zurück zur Kerze.

Heute vor fünf Jahren ist es passiert.
 

(Flashback 5 Jahre zuvor)

Das woran er sich nur noch erinnern kann, war, dass er sie vom Kendotraining nach Hause bringen wollte. Wieder hatte sie ihn besiegt, wieder hatte er verloren. Und eine große rote Spur zog sich quer über sein Gesicht.

Kuinas Spur.

Sie lachte und er blickte grimmig weg. Doch als sie sich bei ihm einhakte, darauf achtend niemand, Bekanntes würde sie beide sehen, huschte eine leichte Röte über seine Nase.

Egal ob sie nun drei Jahre älter war oder nicht.

Sagen würde er es ihr nie. Sicher nicht.

Denn sie würde sich sicher über ihn lustig machen und dann hätte er wieder eine Niederlage, die er einstecken müsste.
 

Ob er feige war?

Vielleicht.
 

Doch dann bemerkte sie etwas hartes an seinen Rippen – eine Bandage war unter seinen Shirt verborgen- , fragte was er die letzten Abende wieder gemacht habe.

Er antwortete nicht, ließ sie fragend neben sich herlaufen. Dies konnte sie nicht haben, wusste, dass es nicht seine ersten Wunden von einer Schlägerei waren. Wenn ihr Vater das rauskriegen würde, würde Zorro aus dem Dojo fliegen, auf ewig.

Seine Ignoranz gegenüber dieser Regel brachte sie zur Weißglut. Lange würde dies nicht unbemerkt bleiben und so fing sie an ihm Vorwürfe zu machen. Irgendwann riss sie ihren Arm aus seinem und wurde wütend, sagte Sachen, die ihr schon lange auf der Seele lagen und hielt es nicht aus, wie gleichgültig er mit seinem Leben umging.
 

Beschimpfungen.
 

Von da an verfingen sie sich in Diskussionen und hartem Schweigen.

Bis sie zu einer Kreuzung kamen.

Er hätte sie nicht an der Kreuzung alleine weiter gehen lassen dürfen. Aber wer sie kannte, wusste, dass jeglicher Versuch der Widerworte nichts gebracht hätte, und um den Streit nicht weiter zu vertiefen, lies er sie von da an alleine gehen. Ihr hinterher blickend wartete er, bis sie aus seinem Sichtfeld verschwunden war, und wollte sich auf seinen Weg machen, doch ihn traf etwas Hartes auf dem Hinterkopf. Schwarze Punkte blendeten seine Sicht und zerrten ihn ins Reich der Träume.
 

Zorro erwachte zögerlich mit bestialischen Kopfschmerzen. Seine Sicht war mehr als verschwommen, befleckt mit schwarzen Punkten. Und das einzige, was er noch spüren konnte, war das warme Blut, das aus einer offenen Wunde floss.

Was war nur passiert?
 

Seine Glieder schmerzten, und das Atmen brannte in seinen Lungen. Er schaute auf, wollte sich bewegen, doch seine Hände und Füße waren gefesselt. Dann hörte er diese dreckige fiese Lache.

Die würde er nie vergessen.

Er schaute auf und blickte direkt in das Antlitz einer großgewachsenen Person, die vor ihm kniete und mit einem Messer spielte.

„Sag mal“, begann die Person und lächelte unheilvoll.

„Warst du nicht derjenige, der meinen Sohn fast zu Tode geprügelt hat? Und warst du nicht derjenige, der vor einigen Tagen uns die Bullen auf den Hals hetzte?“

Zorro stockte der Atem.
 

Hatte dieses Schnöselkind also doch nicht geblufft! Sein Vater war doch von der Mafia. Scheiße!

Und ja, er hatte sich mit den anderen einen Spaß erlaubt. Es kam zwar niemand von der Polizei, aber dennoch musste deren Geschäft abgebrochen werden.

„Und weißt du, was wir mit denen machen die uns quer kommen? … Nein?... Dann zeig ich es dir...“

Er winkte seinen Männern zu, die jemanden gefesselt hinter sich her trugen. Zorro konnte noch nichts erkennen, doch ahnte das Schlimmste, während der Mann mit seinem Messer in seiner Hand herumfungierte.

„Nein!“, murrte Zorro nur und hoffte, dass seine Bitte doch noch Gehör fand. Nun erkannte er die Person, die von zwei Männern angeschleppt worden war. Und es erschütterte ihn bis ins Mark.
 

Nein! Nein! Nein! Bitte nicht sie!
 

„Sieh an, es ist seine Perle! Ist sie nicht ein bisschen zu alt für dich, Kleiner?“ Dieser Mann lechzte pervers und fing an Kuinas Körper zu betatschen.

Jetzt erst fiel Zorro auf, wie geschunden schon ihr Körper mit Schlägen und kleineren Schnittwunden war, wie ihre Kleidung halb zerfetzt an ihr hing und ihre Augen ihn ängstlich anblickten. Ihre Augen schrien nach Hilfe, nach Befreiung und nach Erlösung. Nur von wem?
 

Er konnte nichts machen.

Rein gar nichts.
 

„BITTE TUT IHR NICHTS! IHR HABT DOCH MICH!!“ Zorros Stimme klang nur noch verzweifelt und rau. Der Mann schmunzelte nur.

„Hast du Gnade bei meinem Jungen gezeigt?“

Er hatte nun Kuina mit einem Arm um ihren Hals im Griff und hielt ihr das Messer an die Kehle.

Zorro zögerte mit seiner Antwort.
 

Nein, hatte er nicht.

Er hat sich hinreißen lassen, sich dem Rausch hingegeben und angefangen sich mit jemandem zu prügeln. Unterwegs mit einer Gang, die er kaum kannte, machte er die Straßen nachts unsicher. Ein Zuhause hatte er nicht. Keiner war jemals froh, wenn er irgendwo anwesend war. Nur das Heim, aus welchem er immer wieder ausbrach.

„Nein…“

Dabei wegschauend bemerkte er den musternden Blick des Anführers.

„Sag mal, das Gesicht kenn ich doch.“

Zorros Augenbraue zuckte. Er kannte sein Gesicht? Er sah zum ersten Mal diesen Mann hier. Während dem anderen etwas wie Schuppen von den Augen fiel, wühlte er in seiner Hosentasche und zog etwas heraus.

„Ach ja, der hier.“
 

Er hielt ihm ein Bild vor die Augen, worauf ein Mann mit grünen Haaren, älter, muskulös und mit einem leichten Lächeln im Gesicht und eine Frau mit dunkel brauen Haaren und einem Baby in den Armen zu sehen war.

Die Augen des Jungen wurden größer, als er die Ähnlichkeit zwischen dem Mann und sich feststellte.

Scheiße, das muss eine Fälschung sein!

„Stimmt es also, dass dieser Mann, dein Vater, sich aus der Mafia freikaufen wollte und heimlich eine Familie gegründet hat?“

Zorro zuckte mit den Schultern.

So was hörte er zum ersten Mal. „Ich habe keinen Vater! Und behalt deine Märchenstunden für dich!“ Zorro spukte dem Kerl auf die Schuhe. Nie im Leben würde er ihm irgendetwas glauben. Und so ein blödes Foto bewies noch lange nichts. Er war allein und würde es immer bleiben.

„Ich denke, mein Nässchen trügt mich nicht.

Der Sohn des Verräters... Und nun füge ich dir noch größeren Schmerz zu, als du meinem Sohn zugefügt hast. Freue dich Schmerzen zu spüren, die dich niemals loslassen werden!“
 

Langsam fuhr der Fremde Kuina mit seiner rauen Hand durchs Gesicht.

„Bist du nicht auch scharf darauf sie schreien zu hören? Vor Schmerzen und vor Angst? Vor Lust?“

Zorros Gesicht wurde bleich und er sah Panik in ihren, Kuinas Augen.

„Zorro... was hast... was hast du gemacht? Wer sind diese Männer?“, entfloh es kleinlaut und weinerlich aus ihrer Kehle. Ihre Gesichtsfarbe war aschfahl, der Glanz aus ihren Augen völlig verschwunden und ihre sonst so starke Persönlichkeit war geknickt.

Scheiße, hätte er nur einmal auf ihren Rat gehört und hätte mal keinen Mist gebaut! Sie hatte recht! Er machte nur Ärger!

„Sir...“ Zorro wollte gerade etwas sagen, als jemand ihm eine scheuerte und er Blut spuckend zu Boden ging. Scheiße... ja, jetzt wusste er, wie sich die Jungs fühlten, die er immer vermöbelt hatte.

So viel Angst hatte er noch nie!
 

„Sieh her, du Mistgeburt!“ Dabei zog einer der Kolosse ihn an seinen Haaren hoch und richtete seinen Kopf auf Kuina und den Mann, dessen Sohn er verprügelt hatte. „Sieh hin! Sieh dir an, wie sie leiden wird! Wegen dir!“
 

Angst war Zorro bis zu jenem Moment, als Kuina direkt vor seinen Augen gequält und geschändet wurde, ein Fremdwort gewesen. Und jetzt wurde ihm diese Bedeutung mehr als klar.

Wie dieser Mann ihr grob das Shirt vom Leibe riss, ihren BH durchschnitt und sie anfing mit seinen dreckigen Pfoten zu betatschen, bis ihr ein unvermeidliches ängstliches Keuchen entwich. Die sonst so stolze, wenn auch leicht arrogante Kuina war innerhalb weniger Sekunden eine Gestalt der Angst geworden.

Gebrochen.

Verschreckt.

Zu Tode verschreckt.

Zorro biss sich auf die Zunge, hoffte es sei nur ein schlechter Traum. Doch auch dieser Schmerz konnte ihn nicht wach rütteln. Er zeigte ihm, dass das alles hier real war.

Alles.
 

Wie diese Bestie sich an ihrer Hose zu schaffen machte, ihr ekelerregende Küsse aufzwang, ihr über die Halsbeuge leckte und sich ihren Duft einverleibte. Alles unter vehementem Verneinen ihrerseits.

Doch nichts half.

Und dann...

Ein lauter Aufschrei. Schrill und Kalt.

Dem Bengel lief ein kalter Schauer über den Rücken.

Kuina!
 

Dieser Bastard. Er hat es wirklich getan.

Ein erfülltes Gesicht der Lust zeichnete denjenigen, der sich an ihr verging. Ihr Qualen dabei zufügend, die nicht mal ansatzweise so schmerzhaft waren, wie sich ihre Schreie anhörten.
 

Dieses Bild.
 

Sie, geschändet von einem, der nichts mehr war als ein dreckiger alter Sack mit Frau und Sohn. Wie konnte so einer nur eine Familie haben!? Legte er sein Gewissen ab? Dieser ... Bastard.

Jede weitere Sekunde, die er es mit ansehen musste, machte Zorro wütender. Sein Herz zerbrach bei jedem Schrei, den Kuina von sich gab, bei jedem Keuchen des Mannes, der sich an seinem, jawohl an Zorros, Heiligtum vergriff.

In tausend kleine Splitter.
 

Bitte nicht! Aufhören!
 

Doch niemand hörte seine Gedanken, noch sahen sie die Versuche des Gefangen sich zu befreien. Und selbst wenn, er war zu schwach um sich noch weiter zu wehren...

Alle waren zu sehr damit beschäftigt ihrem Boss dabei zuzusehen, was er mit dem Mädchen trieb. Wie sehr sie unter seinen Bewegungen litt, unter den Schmerzen, die ihr zugleich mit dem Messer zugefügt wurden, und unter den Schlägen, wenn sie nicht gehorchen wollte oder sich immer wieder versuchte zu wehren.
 

Sie zu Sachen zwingen, die unmenschlich waren. Sie Dinge sagen lassen, die kein normaler Mensch sagen würde.
 

Es prägte sich wie ein Brandmal in seiner Seele ein. So tief, so hart und so schmerzend.

Mit anzusehen wie sie gequält und geschändet wurde, ließ ihm klar werden, wie schwach er doch war und dass er nichts machen konnte.

Alles, wie eklige Hände sie begrabschten, wie das Messer in ihr zartes Fleisch glitt und dunkles Blut ihren Körper verließ. Ihre flehenden Schreie völlig ignorierend. Selbst seine Schreie und Bitten aufzuhören wurden nur mit Schlägen beantwortet, und sobald er seine Augen schloss wurden ihm Schmerzen zugefügt, dass ihm nichts anderes blieb als diese wieder zu öffnen.

Wie paralysiert sah er nur noch das Geschehen mit an.

Diese Bilder...
 

Diese Bilder, ihre Angstschreie, wie der Kerl sich an ihr vergriff, wie er sie quälte, bis sie keinen Ton mehr von sich gegeben hatte und reglos am Boden lag, sollten ihn fort an jede Nacht begleiten. Plötzlich klingelte das Handy des Mannes, der sich an ihr vergangen hatte, und er hob ab.

Ein Name fiel.

Ein Name den Zorro nur zu gut in Erinnerung behalten würde.

Gustavo.

Der Mann vor ihn war Gustavo.

Gustavo, der unter Sir Crocodiles Füßen stand.
 

Zorro fiel mit dem Gesicht voran gen Boden, schlug hart auf, schaffte es aber sich auf die Seite zu rollen und seinen Blick wieder auf seine Freundin zu richten.
 

Lebt sie noch? Bitte! Lebe noch!
 

Seine Gedanken sausten nur noch so herum, ließen ihn hoffen. Wären die schlimmen Schmerzen nicht, die pulsierenden Wangen und sein schmerzender Mund, würde er weiter schreien und Rache schwören.

Während der Mann aufgebracht am Telefon redete, schaffte es Zorro sich etwas unbemerkt seiner Freundin zu nähren. Robbend hatte er einige Meter überwältigt, als ihn jegliche Kräfte verließen. Verdammt! Wenn er diese Fesseln nur loswerden könnte!
 

Aber er war nah genug um ihr Gesicht etwas sehen zu können. Ihr fast lebloses Gesicht. Trübe Augen sahen seine verzweifelten smaragdgrünen Punkte an, hatten jedoch kein Spur von Zorn darin.

„Zorro...“, flüsterte sie mit gebrochner Stimme.

„Kui...“ Bevor Zorro etwas erwidern konnte, hörte er panische Schreie der Männer, wie sie wild durch die Gegend rannten, und schnell waren sie alleine. Zu schnell waren sie allein. Was war nur los?

Draußen war ziemlicher Lärm zu hören. Schüsse, Geschrei und Gekämpfe.

„Kuina!?“ Fast schon panisch klang seine Stimme, als sie wieder ihre Augen schloss und sich kein Stück bewegte.

„Hör... mir... Hör mir bitte zu! Ic-“, Zorros Stimme brach ab, versank in Stille. Ein Kloß steckte in seinem Hals, verhinderte jedes weitere Wort was ihm auf den Lippen lag. Nur Kuinas Augen sprachen Bände.
 

Eine kühle blutige Hand berührte seine gebräunte Wange. Ein Lächeln wurde ihm geschenkt. Ein zartes weiches Lächeln und die trüben Augen nahmen wieder etwas Menschliches an.

Der sanfte Druck auf seiner Wange wurde immer schwächer und verschwand schließlich gänzlich.

Ihre mit Blut verzierten Lippen formten unverständliche Wörter und er wusste, den Glanz ihrer Augen würde er nie wieder sehen.

„Kuina...“, keuchte er nur noch unter den Schmerzen, die seinen Körper durchfuhren.

„Hey! Bleib wach! Ich... es tut mir leid! Halte durch, wir schaffen es noch...“

Doch diese Worte erreichten ihre Ohren nicht mehr.

Leere Augen starrten ihn nun an, ihre Finger waren kalt und ihre Haut wurde immer blasser.

Jegliches Leben war aus ihr verschwunden.

Alles was Zorro in ihr gesehen hatte.
 

Und das änderte nichts an der Tatsache, dass er ihr nie sagen konnte, was er fühlte, dass sie hier in irgendeinem Keller festsaßen und dass ihm die Zeit etwas genommen hatte, was ihm lieb war. Nichts änderte die Tatsache, dass er total versagt hatte, sowohl als guter Freund als auch als heranwachsender Mann.
 

Immer wieder ihren Namen sagend - dabei lauter werdend - hallte dieser von den Wänden der Halle zurück, versuchte er zu begreifen, was passiert war.

Grobe Hände zerrten ihn von ihrem leblosen Körper weg, entfernten ihn von dem, was ihm am meisten lieb war.

Nein Bitte nicht! Sie bitte nicht!

Wie ein Sträfling wurde er in den Krankenwagen gesteckt. Den Reiz sich übergeben zu müssen, die helfenden Hände wegzuschlagen und dem Mafiosi zu folgen, unterdrückend ließ er diese Fremden ihre Arbeit verrichten.

Das einzige woran er sich noch vage erinnern konnte, war das stinkende Krankenhaus, die nervenden Verbände um seinem Kopf, wie er es unerlaubt verlassen hatte und wieder in seine alte Spirale reinrutschte.
 

Schlagen, Trinken, Dorgen.
 

Darauf achtend, dass niemand ihm zu nahe kam.

Darauf achtend, dass er nie mehr dem Dojo und ihrer Familie zu nahe kam.

Darauf achtend, dass er sich selber nicht zu nahe kam, schon gar nicht seinen Gefühlen.


 

Gott, wo war dieser Trottel nur?

Eigentlich hätte es Kid sofort klar sein sollen, was es für ein Tag heute war. Aber er hatte es verschwitzt. Es war echt kein guter Tag.

Auf jeden Fall nicht für Zorro.
 

Schnell rannte er durch die Straßen, während der Regen ihm ins Gesicht klatschte. Scheiße, er musste sich beeilen! Und zwar schnell. Unbemerkt rempelte er Menschen an, hatte nur ein Ziel: Den Trottel finden und schnell nach Hause bringen.
 

Der Regen wurde nicht weniger, prasselte und schmerzte auf Zorros Haut.

Warum musste sie nur gehen? Es war doch seine Schuld, was geschehen war, nicht ihre. Nicht ihre, sondern seine.

Scheiße! Wütend schlug er mit einer Hand in den Matsch.

Scheiße, scheiße, scheiße!

„Es tut... es tut mir so verdammt leid!“ Schluchzend krochen diese Worte aus seiner Kehle und verirrten sich im niederprasselnden Regen.
 

Nun fielen die Tränen. Tränen für sie. Tränen die er all die Jahre für sich behalten hatte. Seine Tränen auf das Grab der des Mädchens. Scheiße, was war er nur für ein Weichei geworden! Daran war nur Sanji schuld…

Sanji war schuld, dass er Gefühle zuließ.
 

Der Regen übertönte alles. Sogar das Schluchzen des am Boden knienden jungen Mannes über einem Grab. Das war der Anblick, der sich Kid bot, als er völlig außer Atem dort ankam und unter einem Baum stehen blieb.
 

Immer wieder schlug seine Hand in den aufgeweichten Boden ein, sodass Schlamm in sein Gesicht spritzte und sich mit seinen Tränen vermischte. Als ob sie das zurückbringen würde.
 

Kid hielt dennoch Abstand, sagte nichts, denn er wusste genau wie Zorro auf so etwas reagieren würde. Und er wusste genau, dass Zorro ihn bemerkt hatte, auch wenn der tobenden Regen jedes Geräusch verschlang.
 

Zorro hörte schwere Schritte, und versuchte sich wieder zu fangen.

Diese Bilder, die Erinnerungen, alles musste sofort ausgeschaltet werden, zurück in die Schublade, zu der nur er den Schlüssel besaß und diesen bewusst verlegt hatte. Er richtete sich langsam auf, fuhr sich mit seinem Handrücken übers Gesicht und schmierte seine schmutzigen Hände an seiner Hose ab. Aus den feinen, verletzlichen und menschlichen Gesichtszügen wurden wieder harte und markante Züge, ehe er auch nur ein Wort von seinem Coach hörte.
 

Kid wartete, bis sich Zorro von selbst bewegte. Ja, so war es schon seit Jahren.

Seit Jahren war Zorro an diesem Tag mehr als reizbar, aggressiver und unberechenbarer als an den anderen Tagen. Wenn nicht gleichgültiger.

Er sprach wenig und wenn, dann waren es aggressive Töne, die zuerst zu nett für seine Art waren. Seit Jahren tauchte er hier auf, meist dann, wenn keiner hier war und legte ein Catalaya Strauß auf dem Grab ab, welches ein Mädchen beherbergte.
 

Sein Mädchen. Kuina.
 

Obwohl Kid es sich zur Vorschrift gemacht hatte sich in das Privatleben seiner Schüler weitestgehend nicht einzumischen, fiel ihm das merkwürdige Verhalten seines Schülers auf und so kam eins zum anderen, bis er ihn hier fand. Kniend vor einem Grab.

Still schweigend.
 

Das waren die einzigen Stunden im Jahr, wo Zorro Kid etwas menschlicher vorkam.
 

Endlich wandte sich Zorro zu ihm, doch sein Gesicht konnte Kid unter den großen Regentropfen nicht sehen. Und auch weil er diesen abwandte.

Langsam trat er auf Kid zu und ging an ihm vorbei. Kid dachte erst, er sähe schlecht, doch der Zorro, der an ihm vorbei schritt, war nicht der, den er kannte vor seinem Verschwinden.

Etwas war anderes.

Er war noch kälter geworden, aber irgendwie hatte er menschlichere Züge angenommen.

Kid lief ein Schauer über den Rücken.
 

Scheiße, was war nur in all der Zeit geschehen?
 

„…“, Zorro wandte noch einmal den Blick ab und hatte währenddessen seine Hände in seinen Hosentaschen versteckt. Kid, der noch etwas in Gedanken war, eilte dem davon schreitenden hinterher.
 

Den ganzen Marsch über, bis hin zu seiner Wohnungstür hatte Zorro geschwiegen. Die ganze Zeit war kein einziges Wort seinerseits gefallen, außer bei Kid, der ihn ab und an mal was fragte, aber auf taube Ohren stieß.

Und nun standen sie vor seiner verschlossenen Wohnungstür. Kid drückte Zorro den Schlüssel in die Hand und verwies mit einer Kopfbewegung auf diese.

„Ruf mich morgen nach der Schule an! Dann treffen wir uns in Ruhe und reden über einiges, was ansteht.“

Kid drehte sich um, doch bevor er die Treppen runtersauste, hielt er inne und sah seinen Schützling noch einmal an. „Und Blondie, der... wie soll ich sagen... scheint momentan etwas labil zu sein… “

Zorro warf ihm einen Blick zu.

„Nein, ich habe ihm nichts geta-“
 

„Ich weiß.“, unterbrach der Schüler seinen Coach.

Mit diesen Worten verabschiedete sich Kid von seinem Schüler und wollte schon die Treppe runter gehen, als sein Schüler ihn aufhielt.

„Kid…“, Zorro sah ihn mit ernster Miene an.

Fragend erwiderte der Trainer den Blick.

Zorro hatte sich doch verändert.
 

„…Ist…doch nichts.“, wandte der Schüler ein und schloss die Tür auf.

„Geh lieber, bevor dein Doc dir den Hintern aufreißt.“

„Tze… als ob er das je machen würde.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Kid erneut und lief die Treppe hinunter.
 

Zorro blieb noch kurz vor der Tür stehen und atmete tief ein.
 

‚Danke, dass du mein Trainer warst…‘
 

Egal, was von jetzt an passieren würde, es wäre nur das beste für den Blonden und seine Freunde.

Leise betrat er seine Wohnung.
 

Wenn er Glück hatte, schlief Sanji schon längst.
 

Aber dem war nicht so. Er saß auf der Couch und rauchte sich eine. Nichtssagend betrat Zorro die Wohn-Ess-Küche und hängte seine nasse Jacke über einen Stuhl.
 

„Das war eine Lüge, oder?“ Sanjis Worte durchbrachen die Stille wie ein scharfes Messer, aber der Angesprochene schwieg nur.
 

„Sag schon!“ Die Stimme wurde fordernder. „Sag wenigstens einmal die Wahrheit!“
 

„Das habe ich.“
 

Zorro ergriff wieder die Jacke und wollte gehen, doch eine Hand hielt die seine fest. Es war Sanjis kalte Hand.
 

‚Geh nicht!‘, genau dass sagten seine Augen, sahen Zorro eindringlich an. „Bleib. Wenn du jetzt gehst… mache ich deinen Plan zunichte. Auch deinen Deal und all deine Mühen.“

We were born sick

Kapitel 44: We were born sick
 

‚Geh nicht!‘ Genau das sagten seine Augen, die Zorro eindringlich ansahen. „Bleib. Wenn du jetzt gehst… mache ich deinen Plan zunichte. Auch deinen Deal und all deine Mühen.“
 

Mit starken Augen wurde der Grünhaarige angesehen, als er gegen die nächste Wand gedrückt wurde.

„Was… willst du schon machen können?“, kam es leise und fordernd vom Älteren. Er wusste, was Sanji wusste. Er wusste auch, dass er abhängig von dem Blonden war und dass sein Plan nur aufgehen würde, wenn Sanji selbst mitspielen würde. Auf eigene Kosten.

Und doch nahm der Grünhaarige das in Kauf, um die eigene Freiheit zu erlangen.

Wenn der Blonde genau dies glauben würde, dann war es ihm recht.
 

„Ich... kann verschwinden.“, fing dieser an. „Ich könnte mir das Leben nehmen. Dann wäre weder dir noch mir geholfen.“

Ein verächtliches Schnauben Seitens des Grünen war zu hören und Sanji wurde bewusst, wie lächerlich er gerade war.

Dennoch.

Sie wären auf eine ganz bizarre Art und Weise dann frei.
 

„Du weist, wie erbärmlich das klingt.“

Der Blonde schluckte. Stimmt, es klang nicht nur erbärmlich, es war sogar gelogen.

„Dann sag mir die Wahrheit.“ Diesmal packte er Zorro am Kragen. „Ein einziges Mal will ich nicht im Dunkeln tappen! Wenn wir schon gemeinsam die Scheiße durch machen müssen, sag mir, wofür du mich benutzt?!“

Die lauten Worte brachen nur so aus dem Blonden raus.
 

Zorro stockte kurz. Es schien, als wäre es dem Sekujai egal, ob und wie viel er ihn benutzte. Hauptsache er wusste von der Sache.

Es wäre leichter, wenn sie sich bis zum Turnier besser verstehen würden, doch dies verlangte eine Art Vertrauen und Nähe.
 

„Hat es dir die Sprache verschlagen?“, fuhr Sanji ihn weiter an. Langsam baute sich der blonde Mann auf, zeigte seine wahre Größe, sein wahres Ich.

„Sprich oder ich bringe dich dazu.“ Leicht brodelte seine Stimme unter der Aufforderung, was dem Grünen durch die Haut fuhr.

Er fühlte sich in die Ecke gedrängt, gejagt wie ein Beutetier und konnte nichts machen. Sein Körper regte sich nicht, der Griff an seinem Kragen war fest und dieses Mal konnte er nichts dagegen machen.

Zorro schluckte kaum merklich und starrte den Anderen nur leer an.
 

„Wie du willst…“, schnaubte Sanji und drückte Zorro einen fast schon brutalen Kuss auf. Der Blonde schmeckte nach Zigaretten, Wein und etwas anderem. Irgendwie süßlich?
 

Energisch eroberte Sanji Zorros Mund, zwang ihn in den Kuss zu stöhnen, ehe er sich zwischen die Beine des anderen drängte und eine Hand in die Grüne Mähne wandern ließ.
 

Etwas überrascht von Sanjis Initiative konnte sich Zorro nicht wehren und ließ es ungewollt geschehen.

Seine Knie gaben nach, bevor er selbst seitlich zu Boden stolperte. Sanji genoss es auf Zorro herabzublicken. Sein Mundwinkel zuckte kurz auf.

Dieses Gefühl, dieses neue Gefühl, was sich in ihm breit machte, war köstlich. Bevor Zorro sich aufsetzten konnte, drückte ein schmaler, bestimmender Fuß auf seinen Brustkorb nach unten.
 

„Liegen bleiben!“ Bei diesen Worten lief es Zorro kalt den Rücken runter und eine Art von Hilflosigkeit keimte in ihm auf.

„Und sag mir deinen Plan.“
 

Er konnte sich nicht bewegen, fragte sich auch, wann genau Sanji sich wieder zwischen seine Beine gedrängt und ihn wieder geküsste hatte. Dieser Kuss war weder von Leidenschaft noch von Verlangen geprägt. Es war eine Art Machtkampf, ein Kampf um die Oberhand. Und Zorro konnte nichts machen.

Hände fuhren unter sein Shirt, schoben es hoch, bevor Sanji ihm in die Lippe biss.

So heftig, dass Zorro anfing zu bluten.

Er knurrte nur bedrohlich, wurde aber ignoriert.
 

Plötzlich spürte er, wie Hände hinab wanderten, wie seine Hose geöffnet wurde, ehe eine Hand darin verschwand.

Er wollte protestieren, doch wurde in einen erneuten Kuss gezwungen. Panisch kniff er die Augen zusammen, versuchte die Bilder, die aufkeimten, zu verdrängen.

Auch diese widerliche Lache.
 

„Entspann dich...“, hauchte jemand ihm ins Ohr. „Und verrat mir deinen Plan.“

Paradoxerweise versuchte der Ältere es auch, als er einen leichten Druck wahrnahm, bevor ihm die Luft fehlte um etwas zu sagen. Mit zusasmmen gebissenen Zähnen ertrug er den Schmerz, der sich unten ausbreitete, und krallte seine Hände in Sanjis Shirt. Die Stöße waren weit davon entfernt brutal und hart zu sein, doch Zorro reichten sie jetzt schon. Sie erinnerten ihn an Ace, an Crocodile, an das Blut.

„H-hör auf...“, keuchte er leise gegen dessen Lippen, fand aber kein Gehör.
 

Zorro versuchte sich zu befreien, drückte den Feind von sich, doch er schaffte es nicht. Es machte ihn ganz und gar verrückt.

Aber bevor er erneut versuchte den Obenliegenden von sich zu stoßen, stöhnte er innig auf.

Die Arme um den Hals des anderen legend, drückte sich der Ältere ihm entgegen, fing an sich dem Feind anzupassen.
 

Zur Verwunderung von Sanji.

Jetzt wehrte sich Zorro nicht mehr, drückte nicht ständig hilflos gegen ihn. Nein, er zog den Blonden zu sich runter, gab ihn einen Leidenschaftlichen Kuss und forderte indirekt nach mehr. Als wäre er nicht ganz er selbst.

Der Jüngere kam der Aufforderung nach, zog das Tempo an und spürte wie sich die Beine um seine Hüften legten.
 

Schweiß ran von seiner Stirn hinab, der Atem war flach und das Stöhnen wurde immer lauter.

„Ich…“, keuchte der Grünhaarige in Sanjis Ohr während er sich enger um ihn zog. Der Blonde hatte mühe bei Verstand zu bleiben so wie der Grünhaarige sich unter ihm wandte.

„Komm.“, erlaubte er es dem unten Liegenden und sah Zorro an. Dieser japste nach Luft, spannte den Körper an bevor er erleichterung fand. Sanji stockte nachdme er ein, zwei male noch zugetsoßen hatte und kam tief stöhnend, bevor er sich von Zorro entfernte.
 

Das Prasseln der Wassertropfen war das einzige, was noch im Flur zu hören war. Still lag der Blonde auf dem Sofa und dachte über die letzten Stunden nach. Zweifel kamen in ihm auf, ob er zu weit gegangen war, doch dann hatte er wieder dieses Lust erfüllte Gesicht von Zorro vor Augen.

Er war nicht wirklich einen Schritt weiter gekommen, was die Pläne des anderen angingen.

Aber er wurde aus seinen Gedanken geholt, als jemand sich zu ihm setzte und nur eben dessen Hand berührte.
 

„Es… tut mir leid.“
 

Irgendwie hatte der Blonde dennoch was gewonnen.
 


 

Dicker Qualm stieg aus dem Munde des Polizeichiefs zur Decke empor. Der Fernseher lief wieder einmal nebenbei und durfte sich Schimpftriaden anhören. Wieder einmal lief nur der Promimist, also schaltete Smoker wieder einmal, genervt um, bis er auf einen Sender kam, der die neusten Nachrichten präsentierte.

Er wurde hellhörig bei den Worten, doch genau als es spannend wurde, kam jemand herein.

Es war kein anderer als Drake.

„Smoker… wir haben jemanden, der für Crocodile arbeitet.“, meinte dieser und wurde sofort still, als er das Gesicht seines Chiefs sah.

Dieser aber grummelte nur.

„Wenn dass so ein Lackaffe ist, der nichts sagt, dann kann er gleich wieder frei.“, meinte brummte er nur genervt und steckte sich eine zweite Zigarre an.
 

Drake räusperte sich kurz, bevor er zum Reden ansetzte.

„Ich glaube kaum. Er meinte, er kenne Lorenor Zorro ziemlich gut…“
 

Smoker sah zu Drake auf, bevor er sich erhob. „Bring ihn in den Verhörraum. Sofort.“

Etwas baff plötzlich entfachten Ehrgeiz des grauhaarigen Mannes nickte Drake nur.

„Oh… okay.“
 

Keine zehn Minuten später saß ein junger Mann vor dem recht bulligen Chef, der keine Späßchen verstand.

„Saya… bei Ihnen wurden Drogen gefunden.“ Abfällig und genervt vom dem ganzen Bürokratenscheiß warf Smoker die Akte weg.

Saya konnte nur grinsen.

„So, tun wir mal Butter bei die Fische. Woher kennst du Lorenor und was willst du hier? Von der Drogenummer mal abgesehen.“
 

Der Mann mit den violetten Haaren sah ihn etwas verständnislos an. „Wie meinen Sie?“

„Komm Junge, spiel nicht den Blöden. Ich weiß, wer du bist. Du weißt, wer ich bin. Und wir beide wissen, wer Lorenor ist. Also spiel nicht den Deppen, der versehentlich bei einem Deal erwischt wurde. Für so was habe ich keine Zeit.“, kam Smoker direkt zum Punkt, was bei dem zu Verhörenden ein Grinsen auf die Lippen zauberte.

„Ich schon.“

„Fein, dann kannste gehen.“ Smoker stand auf und hob die am Boden liegende Akte auf. „Außer einer Geldstrafe und ein paar Sozialstunden wird dir nichts passieren.“
 

Saya sah ihm etwas empört hinterher.

„Was willst du wissen?“
 

Smoker hielt inne, ließ den Mann zappeln und war sich nicht sicher, ob er wirklich stehen bleiben sollte.

„Smoki, ich glaube, Sie brauchen etwas, was ich habe.“
 

„Ach, und das wäre?“, wollte der Chief wissen, was Saya nur zum Schmunzeln brachte. Die Provokation seines Namens überhörte er. „Wenn Sie Crocodile zu fassen kriegen wollen, müssen Sie nur einen Köder einsetzten. Wir beide wissen, dass der Schimmelkopf es nicht drauf hat und dieses Turnier eine reine Farce ist.“ Der Violette lehnte sich vor.

„Wenn Sie Croco richtig an die Eier wollen, brauchen sie einen besseren Lockvogel. Jemand, von dem er es erst gar nicht erwartet.“

Smoker sah den Mann an, ehe er anfing kurz gehässig aufzulachen.

„Sag bloß, du wärst so selbstlos und würdest dich opfern?“

Saya grinste verschmitzt. „Wäre doch gut für Sie. Sie hätten den Drahtzieher mit handfesten Beweisen und bei frischer Tat ertappt.“
 

Der Chief schien zu überlegen. „Oha, und dafür willst du freigesprochen werden?“

Saya grinste siegessicher.

„Vergiss es.“, sprach der ältere Mann zur Verwunderung des Verhörten.

„Ich handle nicht mit jemandem wie dir.“

Saya aber grinste nur, als er sich zurücklehnte.

„Hab ich mir fast gedacht… Aber zu schade. Nun denn, es war einen Versuch wert.“ Dann erhob er sich. „Kann man mich in meine Zelle bringen?“

Smoker nickte.

Doch bevor der Mann hinaus gebracht wurde, hielt er kurz an und wandte sich zum Chief um.

„Echt eine Schande, dass die Polizei lieber Tote sehen will, als das richtige zu tun. Vielleicht überlegen Sie es sich noch anders.“

Smoker knurrte nur.

„Führt ihn ab!“
 

Die Tage vergingen nur zähe. So zähe wie das Essen, was der Grünhaarige gerade kochte. Aus dem Risotto – weiß Gott, was ihn in jenem Moment geritten hatte, außer dass er Reis mochte, doch einfachen Reis mit Gemüse zu langweilig fand, und das Wort an sich recht interessant klang – war wirklich nur noch eine Pampe geworden und er wusste nicht, ob so Reis überhaupt aussehen sollte.

Recht skeptisch begutachtete er den Inhalt des Topfes und starrte wieder auf das Bild auf seinem Smartphone inklusive Spiderapp.

Schrottding.

Scheiß Essen. Und vor allen Dingen waren die Tage recht unangenehm. Seid zwischen Sanji und ihm DAS geschehen war, war es noch merkwürdiger als sonst. Was eigentlich kaum machbar war, aber dem MMA Kämpfer kam es so vor.
 

Ein Klingeln riss ihn aus seinen Überlegungen. Bevor er etwas gedankenabwesend die Tür öffnete, stellte er die Flamme des alten Gasherdes auf klein.
 

„Hey!“ Vor ihm stand Kid mit Law und sie traten einfach ein.

„Klar, kommt gerne rein.“, meinte Zorro nur mit einem Hauch von Sarkasmus.

„Was hast du anderes erwartet?“ Kid hängte seine Jacke auf und ging in die Wohn-Ess-Küche. Na super, jetzt hatte er Coach und Freund/Arzt auch noch hier.
 

„Law hat darauf bestanden dich nochmal zu untersuchen. Bis zu deinem Finalkampf ist es auch nicht mehr weit hin, also dachte ich mir, ich checke auch deine schulischen Leistungen.“ Kid zog einen Zettel aus seiner Tasche. „Das Blondchen und der Schrank sind nicht da, oder?“

„Nein, Sanji ist nicht da.“, meinte der einzige Schüler im Raum nur geknurrt. Warum störte es ihn, wenn andere Sanji mit seinen eigens gegebenen Spitznamen anredeten.
 

„Deine Noten sind gerade so ausreichend bis befriedigend. Naja bis auf Sport, da bist du über der zu erreichenden Punktzahl. Ein Grund warum man dich vom normalen Sportunterricht freigestellt hat. Du kannst direkt nach der Schule trainieren kommen oder arbeiten gehen.“, meinte Kid. „Miss Robin meinte, es ginge wohl in Ordnung.“
 

Er nickte es nur knapp ab. „Gut, aber was, wenn ich nicht will? Wenn ich…“

Die beiden anderen sahen ihn geschockt an. „Law, untersuch ihn. Sofort! Am besten schick ihn ins Krankenhaus!“

Law sah Kid recht skeptisch an. „Der einzige, den ich in die Psychiatrie einweisen werde, bist du, wenn du nicht deinen Babel hältst.“

Law wies Zorro mit einer Kopfbewegung an sich zu setzten.

„Da versucht man einmal einen Witz zu reißen“, grummelte der Grünspan die Männer an.

„Das… sollte ein Witz sein?“, hakte Kid nach, während er die Schultern hob. „Lass das besser! Ist unheimlich.“
 

Kurze Zeit später saß er oben ohne da, während einige Narben begutachtet wurden.

„Du hast eine gute Haut. Die Wunden regenerieren sich recht schnell. Und deine Blutwerte lasse ich dir in den nächsten Tagen zukommen."

Er sah zu Kid, der den Inhalt des Topfes inspizierte. „Was… ist das?“, fragte er und Law sah da ebenfalls rein.

„Es riecht wie eine zermürbte Milz, wenn du mich fragst.“, sprach er.

„Das ist ein Risotto…“, grummelte der Jüngste im Raum nur. „Sollte es werden…“
 

Dann ging die Tür auf und jemand kam herein. Es war Sanji, der von der Arbeit wiederkam.

Völlig fertig warf er die Jacke auf den Kleiderständer und tapste in die Küche.

Zur Überraschung sah er die drei Männer dort sitzen oder stehen.

„Was riecht hier denn so scheiße?“, übersprang er die Begrüßung.

„Zorro wollte ein Riso… Risa... Rita... ach er wollte kochen.“, meinte Law, der Kid vom Topf wegzog. „So wie ich dich kenne, probierst du das auch noch. Komm, wir gehen.“ Damit schleppte Law den Roten zur Tür hinaus.

Die hörte man zuknallen und schon waren die beiden wieder alleine.
 

Unschlüssig spielte Zorro mit dem Verschluss seiner Jacke und mied Sanjis Blick, doch stand letztendlich auf um den Reis wegzuschmeißen.

„Warte!“, meinte Sanji und nahm mit Topflappen Zorro den Topf das Essen aus der Hand.

„Was hast du vor?“
 

Der Grüne sah ihn ungläubig an. „Das wegschmeißen?“, sprach er ganz selbstverständlich es aus.

„Du spinnst wohl! Man schmeißt kein Essen weg!“, fauchte der Blonde und stellte den Topf auf dem Herd ab. Dann nahm er einen Löffel und wollte probieren.

„Das kann nicht so…“ Doch selbst Sanji, der ungern sagte, etwas schmecke nicht, verzog das Gesicht und schluckte nur widerwillig das Essen runter.

„Was… hast du da gekocht?“

„Risotto?“, fragte Zorro zurück. „Ey, so scheiße kann das nicht schmecken.“

„Ah ja? Hier, probiere mal!“ Das Prinzesschen stopfte Zorro einfach den schon benutzen Löffel mit einer Portion in den Mund. Das sonst so gefasste Gesicht des Grünhaarigen verzog sich nur minimal.

„Und?“, fragte Sanji erwartungsvoll.

Zorro bemühte sich, nicht Sanjis Erwartungen zu entsprechen und schluckte es runter.

„Mhm… geht wohl.“

„Ach ja?“ Bevor der Grüne antworten konnte, stopfte Sanji ihm erneut einen Löffel in den Mund, der es ausspucken wollte, doch ein strenger Blick des Blonden ließ es ihn runter schlucken.

„Ich versuche es mal zu retten, bevor meine Geschmacknerven abgestorben sind.“

„Ey, was soll das heißen?“, wollte Zorro protestieren, doch Sanji hob nur die Hand.

Zorro schwieg, schnappte sich eine Flasche Wasser um den schlimmen Geschmack runter zu spülen und „schaute“ wieder einmal Fern.

„Der Pappkasten macht sich gut, was?“, meinte Sanji, als er Zorro einen Teller reichte.

„Huh?“ Zorro sah auf den Teller als Sanji sich neben ihn setze.

„Kann man es essen?“, fragte Zorro vorsichtig.

„Sag du es mir.“, meinte Sanji und wartete, bis Zorro einen Löffel probierte.

„Mhm… schmeckt aber nicht so gut wie meins.“, sprach dieser schließlich.

Sanji schnaubte nur. War klar, dass der Kerl keine Komplimente machen konnte.

„Du mich auch.“
 

So aßen sie kurz schweigend.

„Wann ist dein nächstes Turnier?“, fragte der Blonde nach einer Weile.

Zorro ließ die Gabel sinken und überlegte. „Mhm… diesen Freitag.“

„Das… sind nur noch vier Tage hin! Solltest du nicht trainieren?!“, fuhr Sanji erschrocken hoch, aber der Grüne schien die Ruhe selbst zu sein. „Hab ich schon.“

„Und dann ist so ein Essen doch auch nichts!“, riss Sanji ihm den Teller aus der Hand.

„HEY?!“ Zorro konnte gerade noch einen Löffel davon essen.

„Nix da! Du braucht mehr Proteine, Vitamine und abends keine Kohlenhydrate!“, hörte man Sanji predigen.

Zorro folgte ihm aber nur grummelnd. „Das weiß ich doch… aber bitte… nur diesen Teller. Das schmeckt so gut.“

Er bemerkte just in dem Moment, was er da gesagt hatte und eine leichte Röte bildete sich auf seiner Nase.

Sanji grinste wissend. „Ach, also schmeckt es dir doch?“

Der andere haperte mit sich selber, ehe er nur grummelte und Sanji den Teller aus der Hand nehmen wollte.

Aber stattdessen hatte er einen Fuß auf der Brust. „Nix da!“

„Sanji!!“, knurrte Zorro. Er wollte doch nur essen.

„Nur wenn du zugibst, dass es dir schmeckt!“

Der andere schaute nur grimmig drein, überlegte kurz und seufzte leise knurrend auf.

„Na gut…“ Sanji ließ bei diesen Worten das Bein sinken.

Dann murmelte Zorro etwas vor sich hin.

„Wie bitte?“, wollte Sanji es deutlicher hören. „Ich habe dich nicht verstanden.“

Dabei kam er Zorro näher. „Könntest du es bitte noch einmal sagen?“

Zorro schluckte. „Es… es schmeckt.“
 

„Ich weiß.“, meinte Sanji.

Zorro wollte ansetzten zum Reden, aber Sanji schnitt ihm die Worte ab und zog ihn runter, um ihn sanft zu küssen.

„Ich will jetzt nichts mehr hören, auch nicht wessen Grab das war oder wie du zu dieser Person gestanden hast. Die Antworten schuldest du mir ein anderes Mal.“
 

Zorro konnte nur leicht schmunzeln.

„Du redest zu viel...“

Believer

Chapter 46: Believer
 

Smoker schloss für einen Moment die Augen, ehe er seine so Gott verhasste Lesebrille ablegte und sich wünschte, wieder mehr im Außendienst zu sein als hinter dem Schreibtisch zu hocken und diese unnötige, nervige Papierarbeit zu verwalten. Wofür hatte man denn Praktikanten oder die anderen Idiotien, die für den Außendienst unqualifiziert waren?

Zum Kaffee kochen? Zum Nerven und Erinnern an Termine?

Das alles war egal. Denn jetzt hatte er dank dieses violetthaarigen Typen so viel vorgelegt bekommen, dass es sich fast schon wie eine Falle anhörte. Jedoch… es war verlockend. Und fast schon zu einfach ja zu sagen. Was er genau machen würde, darüber musste er erst einmal nachdenken. Und sich mit seinem Vorgesetzten unterhalten. Aber selbst in seiner Arbeit waren überall Verräter und Korrupte. Sein Kampf gegen die Mafia war fast schon aussichtslos, und dennoch setzte er sich jeden Tag hier hin und versuchte wenigstens etwas an dieser Welt zu verbessern. Sofern die Bürokratie und die Geldgier der Menschen ihn nicht dran hinderten. Es ging schon lange nicht mehr darum Unschuldige zu retten, es ging hier nur darum das Spiel zu gewinnen. Das Spiel, wer die meiste Macht hatte. Und wer die Macht hatte, hatte es auch in der Hand Unschuldige vor Grausamkeiten zu bewahren. Egal zu welchen schmutzigen Mitteln man greifen musste.

Nun denn… Er seufzte leise auf. Wenn er mehr erfahren wollte, musste er die Dinge selbst in die Hand nehmen und dafür sorgen, dass Sir Crocodile die Hände gebunden werden...

Als sich die Tür zu seinem Zimmer öffnete und ein bekanntes Gesicht reinkam, wurde er aus seinen Gedanken gerissen.

„Smoki?“, fragte eine niedliche Stimme und ein kleiner blonder Lockenkopf, dessen Haare gerade lang genug waren für zwei kleine Pippi-Langstrumpf-Zöpfe, trat ein. Ihre Zahnlücke wirkte recht frisch und die kleinen Sommersprossen ließen das Mädchen frech aussehen. Ihre Knie waren mit je einem Pflaster versorgt. Ihre großen grau-blauen Augen strahlten, als sie eintrat und den alten Mann hinterm Tisch sitzen sah.

„Leo?“ Er war sichtlich überrascht, das kleine Energiebündel in seinem Büro zu sehen. Wie sie (ganz)selbstverständlich eintrat und erst vor ihm stehen blieb. „Aye!“, grinste sie breit und strahlte übers ganze Gesicht. Sie trug ihr Lieblingskleid. Oder war es das gelbe? Smoker hatte irgendwie schon aufgegeben, denn der Geschmack der Kleinen wechselte ständig. Und die alte Jeansjack darüber hatte auch schon mal bessere Tage gesehen.

„Dieses Wochenende passt du auf mich auf, oder?“, fragte sie voller Freude, während sie auf und ab hüpfte. Jener alte Mann stutze kurz auf, ehe er sich seufzend dran erinnerte, dass er dieses Wochenende seine kleine Tochter ja bei sich hatte. „Sag bloß, du hast das vergessen…“, schmollte das kleine Mädchen drauf los, als sie die Reaktion des Mannes erkannte.

„Nein… nein, hab ich nicht…“, widersprach er und wunderte sich schon gar nicht, wie sein kleiner Wirbelwind am Empfang vorbei gekommen war. Wieso hier alle nur so unfähig waren, wollte er sich nicht zum x-ten Male an diesem Tag fragen.

Leo sah ihn immer noch misstrauisch an, bevor er sie auf seinen Schoss setzte und ihr einen Kuss auf den Kopf gab. „Erzähl… wie war die Schule?“, wollte er von ihr wissen.

„Keine Ahnung. Bin ja hier.“, gab sie trocken von sich, was den Vater stutzen ließ. „Wie bitte?“ Er hoffte, er habe sich verhört, aber das Grinsen seiner Tochter wurde breiter. „Jup… hatte keine Lust auf die Mahtearbeit“, gab sie ehrlich zu, was den alten Haudegen aufseufzen ließ. Er schaute auf die Uhr. Es war 08:37.

Es war also noch früh. „Und deswegen bist du hier?“ Darauf bekam Smoker nur ein Nicken und große Augen als Antwort. „Captain Smoker…“ Die Tür öffnete sich erneut und Tashigi stand im Raum. „Smoker ihre Tochter ist… oh…“ hörte sie abrupt auf und schwieg, als der Captain eine Handbewegung machte.

„Schon gut Tashigi. Ich weiß schon bescheid.“ Er stellte den Rotzbengle auf dem Boden ab und sah sie böse an. „Wenn du das noch einmal machst, gibt es weder Taschengeld noch darfst du mich besuchen kommen. Tashigi wird mit Jack dich zur Schule bringen, und diesmal gehst du auch IN die Schule, sonst werden deine Mutter und ich nicht nur über Stubenarrest reden, sondern ihn umsetzten!“ Die letzten Worte waren so klar, dass dem Mädchen fast die Tränen kamen.

Tashigi kam auf die Kleine zu und wollte sie bei der Hand nehmen, doch sie schlug diese weg und ballte ihre kleinen Fäustchen. „DU bist so blöd wie Mama es manchmal sagt!“, motze sie los. „Du denkst nur an die blöde Arbeit. Die können auch andere tun. Immer bist du hier und nie-“

„Leona Smoker! Noch ein Wort und du bleibst das Wochenende bei deiner Mutter!“, kam es von Smoker streng und das Mädchen zuckte kurz zusammen.

„Ich will nicht mehr zu dir…“, gab Leo von sich und ging zur Tür, wo sie auf Tashigi wartete. Smoker blieb solange stehen, bis beide sein Büro verlassen hatten, bevor er sich schwer seufzend auf seinen Stuhl sinken ließ.

Es war nicht das erste mal, dass seine Tochter die Schule schwänzte, aber es war noch unverantwortlicher, dass sie zum Polizeirevier kam. Hier sollte niemand wirklich von seinem Privatleben wissen. Es war einfach zu gefährlich. Nur Tashigi und Jack wussten von seiner Familie. Ansonsten war er mit seinem Beruf liiert. Und das führte dazu, dass seine Frau und er sich getrennt haben. Das und einige andere Faktoren, die unnötig waren aufzuzählen. Vielleicht auch, dass sie plötzlich Eltern wurden und beide sehr an dem eigenen Job hingen.

Zum Glück konnte Tashigi besser mit Leona umgehen als er. Töchter waren ihm immer noch ein Rätsel, auch wenn seine Sekretärin wie eine Tochter für ihn war. Sie war immerhin zielstrebig und kein kleines Kind mehr. Obwohl er das auch manchmal in Frage stellte.

So wie es jetzt war, war auch seine Tochter in Gefahr.

Irgendwie musste es doch eine Lösung geben…

Nachdenklich zündete er sich eine Zigarre an. Heute würde es ein sehr, sehr langer Tag werden.
 


 

„Bereit?“, wurde der junge MMA Kämpfer gefragt, welcher sich gerade die Bandagen kontrollieren ließ. Er sah auf, blickte in das ernste Gesicht seines Coaches, der offensichtlich unzufrieden war. Seitens Zorro kam ein knappes Nicken.

„Gut.“ Der Feuerkopf wandte sich ab, als sie beide allein gelassen wurden. „Nur noch vier Kämpfe, dann bist du bei Dulacre. Dir… ist klar, was das heißt, oder?“

Er sah Zorro fast schon feindselig an, bevor sich dieser erhob und seine Augenklappe richtete. „Aye“, kam es von ihm ernst. „Du bist dir bewusst, dass du niemals mehr da-“, doch bevor Kid noch weiter reden konnte, wurde er von Zorro unterbrochen: „Ja das ist mir bewusst, verdammt nochmal!“, brüllte er seinen Trainer fast schon an. Sein Blick war wütend. „Lassen wir das Thema jetzt. Der Kampf steht an.“, kam es von Zorro leise.

Sooft wurde in den letzten Tagen dieses Thema besprochen, und es nervte den Schüler nur noch. Immer wieder wurde er davon abgelenkt, auch wenn es höchste Priorität hatte. Denn es ging um die Lage aller, die mit ihm zu tun hatten.

Doch dann erklang das Signal zum Betreten der Halle. Zorro griff nach seiner Jacke, warf sich diese um die Schultern, bevor er schweigend an Kid vorbei ging.

Jener beobachtet seinen Schüler. „Sieh einfach nur zu, dass du gewinnst, Zorro.“, murmlete er und erntete dafür nur ein leises verächtliches Geräusch.
 

Als beide die Halle betraten, blendete das Scheinwerferlicht die Sicht des Kämpfers, und er hörte die Menge jubeln. Die Menge, die freudig darauf wartete, das sich zwei Männer die Fresse einschlagen.

Zorro grinste. Ja… Darauf freuten sich nicht nur sie beide.
 

Die Dunkelheit in der Gasse erhellte sich, als die Aushilfe des Baraties den Müll rausbrachte. Zugleich zündete sich Sanji eine Zigarette an und gönnte sich eine kleine Raucherpause. Gerade war nichts los und er konnte sich das erlauben. Jeff ärgerte ihn immer wieder und trieb ihn wie Zorro zur Weißglut, doch so war ihr Verhältnis nun mal.

Der Blonde blickte zum Himmel hinauf. Wirklich etwas sehen konnte er nicht. Die Lichter der Stadt waren einfach zu stark, als dass man einige Sterne erkennen konnte. Irgendwann würde er aus diesem versifften Loch rauskommen.

„Sanji!“, brüllte jemand ihn an und ließ ihn sich umdrehen. „Beweg deinen Arsch hier rein. Jeff will, dass du beim Dessert hilfst. Auch wenn er weiß, dass du das nicht kannst.“, meinte einer der anderen Arbeiter ihn anschnauzen zu müssen. Sanji aber rührte sich nicht, sondern rauchte in Ruhe seine Zigarette. „Sag dem Penner, dass ich definitiv den Nachtisch machen kann und werde. Aber nachher.“ Er drehte sich zu seinem Kollegen um und grinste frech. „Der alte Sack kann mich mal.“

Die Zigarette trat er auf dem Boden aus, ehe er sich langsam in die Küche begab um das Dessert für die Gäste anzurichten. Dieser Abend war eh schon merkwürdig genug.
 

Der Gong erklang und beendete somit die erste Runde. Beide Männer, der eine um einiges größer als der andere und deutlich gebräunter, standen schwer atmend voreinander und sahen sich abschätzig aus ihren Ecken an. Beide erhoben sich nach einer viel zu kurzen Zeit und traten wieder voreinander.

Gegner: Chiqicheeta Malandro.

Herkunft: Jamaika

Dies ratterte kurz durch Zorros Kopf während er ihn weiterhin musterte.

Chiqicheeta trug ein selbstsicheres Grinsen im Gesicht, hatte aber auch etwas katzenartiges in seinen Bewegungen und seiner Art, während der Grünhaarige keine wirklichen Emotionen frei gab. Ganz im Gegensatz zu seinem Coach.

Kid war außer sich vor Wut, denn der Schiri hatte über ein paar ganz offensichtliche Fouls hinweggesehen oder Zorro einige angerechnet, die er definitiv nicht begangen hatte. Und nun stand sein Zögling recht erschöpft vor dem Koloss eines Mannes und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen, was auch nötig war, denn der nächste Angriff kam so schnell wie unerwartet. Zorro konnte ausweichen, indem er sich auf die Knie fallen ließ und den Schwung nutze um durch die Beine seines Feindes hindurch zu rutschen. Dabei griff er nach Chiqicheetah Fußgelenken und zog ihn daran hoch. Der Mann schlug hart auf und der Jüngling wollte ihn zugleich in einen Klammergriff nehmen um die Zweite Runde so schnell wie möglich zu beenden, doch der Schiri pfiff ihn ab.

Bevor Zorro noch was sagen konnte, erschien eine gelbe Karte vor seiner Nase. Zum ersten Mal in seinem ganzen Leben sah der Grüne eine gelbe Karte in einem MMA Fight. „Abmahnung!“, brüllte der Schiri ernst und jener Ermahnte verstand nicht. Seit wann war dieser Griff nicht mehr erlaubt? „Was soll das? Willst du mich veraschen?!“, fragte Zorro leicht aggressiv und bekam eine Zweite gelbe, Karte als er auf den Schiri zuging und ihn böse ansah. „Beleidigung des Schiedsrichters!“, ertönte es vom Mann, welcher sich abwandte.

Kid, Law und einige andere dachten, sie sehen nicht recht. Kid lief zum Käfig und versuchte auf den Mann einzureden, doch bekam er eine Verwarnung und kurz darauf einen Verweis, sich nicht mehr während des Kampfes am Rand des Käfigs aufzuhalten. Zorro sah seinen Coach an. Wie er weggeführt wurde. Ungläubig ging sein Blick wieder zum Schiri, der alles andere als fair war. Er presste seine Zähne aufeinander. Er war wütend. Und doch musste er sich zusammenreißen, klar bei Verstand bleiben und nicht blind vor Wut werden. Jetzt hieß es, noch mehr darauf zu achten, nichts falsch zu machen.

Aber bevor Zorro noch was sagen konnte, wurde er von den Beinen gerissen, schlug hart auf dem Boden auf. Sein ganzer Körper schmerzte ungemein und ihm wurde die Luft aus der Lungen gepresst. Schnell wich er dem kommenden Tritt, der definitiv auf seinem Kopf gezielt war, aus und rollte sich etwas zur Seite ab. In binnen von Sekunden kam er auf die Beine und hielt sich den Schädel mit einer Hand. Er schmerzte, aber dafür war keine Zeit. Er wich den kommenden Angriffen aus, blockte einen und schaffte es einem weiteren Tritt zu entgehen, indem er sich über den Mann hinweg schleuderte und gekonnt landete. Aber er hatte nicht mit der schnellen Reaktion des anderen gerechnet und bekam einen harten Schlag in den Unterleib. Der Schutz dort half auch nichts mehr und Zorro sackte langsam auf ein Knie. Dass ihm schlecht war und er kaum noch Luft bekam, war ihm deutlich anzusehen.

Sein Blick wurde eine Sekunde kurz schwammig und er hoffte, dass es schnell vorbei gehen würde. Der Tritt in die Weichteile war eindeutig zu viel gewesen.

Jetzt sprang Law von seinem Platz auf und eilte zum Käfig. „Ey!?“, brüllte er den Schiri an. „Das war ein Foul! Sieh dahin du Schwachkopf! Der will den Jungen umbringen?! Diese Tritte sind nicht erlaubt!“

Doch der Schiri schenkte dem Mann kein Gehör und ließ Chiqicheetah machen, wie er wollte. Law schreckte zusammen, als Zorro hart gegen das Metallgitter im Käfig flog und benommen am Boden liegen blieb.

„Weg da!“, sprach der Schiri und pfiff die Runde ab. Zorro kam langsam auf die Beine und wischte sich das Blut unter der Nase weg.

„Geh weg von dem Mann, oder der wird sofort disqualifiziert!“, kam es harsch vom Schiri, wobei er mahnend die Hand hob, als Law etwas sagen wollte. „Schon gut Law.“, meinte Zorro nur. „Das hier schaffe ich auch ohne Hilfe.“ Dabei grinste der Grüne so selbstbewusst, wie er nur konnte und nahm seine Kampfposition ein. Die Zweite Runde wurde fortgesetzt. Zwar hatte Zorro keinen Plan, wie er diese noch gewinnen sollte, denn jeder Schlag von ihm war entweder ein Foul oder wurde nicht gewertet, doch gab er nicht auf. Er verstand nicht einmal wie die Runden gezählt wurden. Er tat dies für sich. Und für Sanji.
 

Spät am Abend trat der völlig erledigte blonde Schüler aus der Bar und störte sich schon nicht mehr an der Anwesenheit des großen Mannes. „Irgendwann renne ich dir noch weg.“, gab Sanji von sich und ging voraus, während er sich eine verdiente Zigarette anzündete.

Aber sein Begleiter schwieg nur darauf und folgte ihm. Das Nachtleben war wieder auf Hochtouren und alles glitzerte und glänzte vor sich hin. Doch so richtig wahrnehmen tat es der Blonde schon lange nicht mehr. Das einzige, was ihm wichtig war, war schnell seinen Weg nach Hause in das Bettchen zu finden und seine Füße hoch zu legen. Aber wie es aussah, würde sein Weg noch recht lange dauern, denn die Stadt war voller Menschen. Er verstand nicht wieso. Es war fast schon überfüllt. Wieso nur? Es war weder Kirmes, noch war es ein spezielles Straßenfest, noch sonst was.

Er blickte auf und sah, dass die nächtlichen Nachrichten auf den großen Bildschirmen, die an den Häuserfassaden hingen, gezeigt wurden. Einiges konnte man verstehen, den Rest musste man lesen. Bevor Sanji etwas hören oder sehen konnte, wurde er von zwei Männern angerempelt, die sich vordrängelten. Überrascht fiel er zu Boden und bekam Hilfe von seinem Leibwächter angeboten, doch diese lehnte er ab und versuchte aus dem Lärm etwas zu verstehen, als er aufstand. Doch so wirklich einen Zusammenhang aus den ganze Wortfetzen konnte er sich nicht erklären. Warum waren die Leute jetzt nur noch aufregter?

Er wandte sich ab und eilte zu einem Laden für Elektrogeräte, welcher zugleich immer die Nachrichten im Schaufenster laufen ließ und welcher auch von Menschen belagert wurde. Er kämpfte sich durch, um genau zu sehn, was gerade in der Stadt abging. Gerade als er sich durchgekämpft hatte, um ganz vorne zu sein, wünschte er sich, es nicht getan zu haben. Die alten Flimmerkisten zeigten ihm das, was er definitiv nicht sehen wollte, was definitiv das Lächeln aus seinem Gesicht verschwinden ließ.
 

Hart schlug der Grünhaarige, oder wie der Blonde ihn gern betitelte: das Gorillababy, auf dem Boden des Ringes auf. Schwer keuchend wollte er sich erheben, doch ein harter Tritt auf seiner Wirbelsäule ließ ihn nicht gewähren.

Jemand bückte sich runter zu ihm und er hörte dessen widerliche Stimme wieder zu nah an seinem Ohr. „Du wirst verlieren.“, kam es hämisch von jenem Feind, welcher sich als Mr. Two betitelte. Starker Gegner und noch stärker war sein Körper. Egal wie sehr Zorro es auch versucht hatte, es hatte den Anschein, als würde alles dem Mann nichts ausmachen.

Zorro hatte jegliches studieren seines Feindes abgelehnt und bereute es irgendwie. Aber „Studieren“ stand für ihn gleich mit Betrügen. Das hätte nichts mehr von einem fairen Kampf und den wollte er. Auch wenn sein Gegner anscheinend nicht auf einen fairen Kampf aus war. Denn seine Schläge taten weh und fühlten sich an, als würde man ihm mit Eisenstangen die Seele aus dem Leib prügeln.

„Und: Du wirst zu Sir Crocodile zurückgehen. So, wie Blondie…“, diese Worte ließen Zorros Auge größer werden. „Schau nicht so. Ist ein Auftrag vom Boss.“ Damit wandte sich der Mann von Zorro ab, welcher nun langsam auf die Beine kam. Die zweite Runde wurde mit einem Ton beendet. Das Publikum jubelte auf der einen Seite, während es auf der anderen Seite ruhig und beinahe geschockt war.

Der Frischling sah zur Reklametafel. Zwei von drei Runden hatte er verloren und müsste mit einem K.O. in der letzten Runde gewinnen, ansonsten wäre es vorbei.

Er ließ sich auf seinen Hocker fallen, während Law sein Gesicht ansah und keine allzu schweren Blessuren entdecken konnte.

„Zorro…“, kam es vom seinem Coach, welcher recht unzufrieden und fast schon besorgt wirkte. Jener sagt nichts sondern hörte seinem Trainer nur zu, welcher sich an die Security vorbeigemogelt hatte. Es ging hier nicht fair zu, also wozu sollte er sich an Regeln halten.

„Was ist los? Du bist nicht bei der Sache. Konzentrier dich!“ Harsch und recht unfreundlich waren die Worte. Doch war es dem Grünen egal, denn er wusste, sein Coach hatte recht. Und es ärgerte ihn, dass er nicht an diesen Mann herankam. Und egal wie hart er zuschlug oder egal wie hart er diesen Leopardenmann auf den Boden warf, der Mann stand einfach wieder auf. Wie eine Marionette.

Und er selbst kassierte ein Foul nach dem anderen. Er spuckte nachdenklich in den Eimer.

Zorro schloss kurz das Auge und hielt sich den Kopf. Dieser brummte, und er hatte das Gefühl gleich nur noch Sterne zu sehen, sobald er noch einen Schlag kassieren würde.

„Etwas stimmt auch nicht mit den Schiris….“, meinte Law leise, was Kid hellhörig machte. „Ich weiß was du meinst.“, stimme er dem Arzt zu und beide ließen den jungen Kämpfer alleine.

„Enttäusch uns nicht.“, hörte dieser nur noch und nickte knapp, während er sich erhob und seinen Nacken knacken ließ. Jetzt hieß es alles oder nichts.
 

Smoker schaltete den Fernseher aus und erhob sich. Ein neues Bier musste her und seine kleine Tochter sollte endlich wieder ins Bett. Immer wenn er sie ins Bett schickte, wartete sie ca. 15 Minuten ab und schlich sich auf die Treppe, um heimlich weiter mit ferngucken zu können. Die ersten Male hatte er sie immer noch ins Bett geschickt, doch irgendwann hatte er es aufgegeben und ließ sie auf der Treppe einschlafen. Immerhin war sie so schlau und nahm ihren alten Stoffhasen und eine Decke mit. Ab und an war Smoker schon darüber gestolpert, aber wer sagte, dass Kinder einfach seien…

Er hob das kleine Energiebündel von der Treppe hoch und brachte sie in ihr Zimmer. Es war ein richtiges Mädchenzimmer und irgendwie auch nicht. Die Wände waren in einem zartrosa, während sich auf den Regalen Dinosaurier den Platz mit Tranformerautos teilen mussten. Und an der Wand neben der Tür hingen die Balletteschuhe. Alles so, wie die kleine Prinzessin es wollte.

Kaum hatte er sie ins Bett gebracht, gab er ihr einen Kuss auf die Stirn und machte das kleine Nachtlicht an. Ohne das konnte sie nicht ruhig schlafen. Der Hase wurde fester an sich gedrückt, als der Vater das Zimmer verließ und leise die Tür schloss.

Unten angekommen setzte sich der alte Mann an den Tresen seiner recht einfachen Küche und gönnte sich ein Bier und eine Zigarre. Jetzt war es hin.

Er zückte sein Handy, wählte eine Nummer, die er schon allzu lange nicht mehr gewählt hatte, und hoffte, dass sie ran gehen würde.

„Ja…?“, kam es überraschend schnell auf der anderen Seite. Die weibliche und mit starkem Akzent belastete Stimme war sichtlich überrascht. „Hi… ich bin’s.“, kam es rau vom alten Mann. Wo sollte er nur anfangen?

„Ich weiß…“, wurde es eher nüchtern von der Frau erwidert. „Was ist? Ist was mit Leo?“, sofort hörte man die mütterliche Besorgnis, aber Smoker verneinte. „Nein… sie schläft. Aber… ich denke, es wäre besser, wenn ihr beide für eine Weile zu deinen Eltern nach Russland gehen würdet.“

„Smoker? Was ist los? Ich verstehe nicht?“, kam es etwas überrascht und fast schon unfreundlich von der Frau. „Angelica… bitte. Es ist besser, wenn du dieses eine Mal auf mich hören würdest.“ , versuchte der Mann seiner Ex zu überzeugen doch diese war schon längst sauer.

„Was hast du wieder angestellt?!“ Smoker seufzte. Das könnte ja noch heiter werden. Und das wurde es auch. Er hatte eine lange Nacht noch vor sich.
 

„Zorro…“ Kid stand vor der Kabine seines Schülers, welcher gerade verarztet wurde. Die Prellungen und Schrammen an den Armen und dem Oberkörper waren schon versorgt und es deuteten sich schon genügend Blaue Flecken an. Law tupfte ihm das Blut unter der Nase weg und nahm die Augenklappe ab, unter der Blut herausfloss. „Kannst du es öffnen?“, wollte er wissen und Zorro sah niedergeschlagen weg.

Law seufzte, packte ihn am Kinn und musterte das Auge. Die Narbe war gut verheilt, aber nun schienen kleine Gefäße in der Augenhöhle betroffen zu sein. „Öffne es freiwillig oder ich mach es auf!“

Zorro knurrte nur und versuchte es zu öffnen. Da wo einst ein Auge war, war nur noch ein schwarzes Loch, durch das man bis auf die Augenhöhle schauen konnte. Das Gewebe war recht gut verheilt, doch noch sehr empfindlich. Bald könnte man ein Glasauge reinsetzten. Damit würde man auch die Augenhöhle stabilisieren. Aber bisher wollte es der Grünkopf noch nicht.

Und so wie er gerade Law anschaute, wirkte er sehr verstörend.

„Lass.“, schlug der Verlierer die helfende Hand weg, welche gerade dabei war das Blut abzutupfen, und erhob sich. „Bis die Tage!“ Damit griff Zorro seine Tasche und verliess den Sanitätsraum um sich anzuziehen. Schnell hatte er seine alte Jeans und seinen Hoodie samt alter Lederjacke an. Die schwere Sporttasche hatte er sich über die Schulter geworfen und suchte nun den Gott verdammten Hinterausgang. Er wollte jeglichen Reportern und nervenden Menschen aus dem Weg gehen, aber das war nicht so leicht, denn er lief jenen direkt in die Arme.

Die Menge tummelte sich jedoch mehr um den Sieger, welcher breit grinsend und überaus selbstbewusst, wenn nicht schon arrogant, jede Frage beantwortete. „Chiqicheetah, sagen Sie, wie war es für Sie gegen Mr. Lorenor zu kämpfen?“, wollte eine viel zu stark geschminkte Reporterin wissen. Jener sah im selben Moment zum Verlierer und grinste breit, ehe er sich wieder der Frage widmete.

„Wissen Sie, es war mir von Anfang an bewusst, dass dieser Junge nur ein Poser ist. Die Neulinge sind auch nicht mehr das, was Sie einst waren. Alles nur halbe Männer, die sich über den Ernst des Lebens nicht klargeworden sind und die denken, man könne das große Geld mit wenig Aufwand machen. Aber leider irren sich die meisten.“

Zorro spürte die Wut in sich aufkeimen.

„Aber wissen sie… manchmal hat man die falschen Ideale, um einen Kampf zu gewinnen. Oder besser gesagt die falsche Motivation. Man gewinnt nicht für andere einen Kampf, sondern nur für sich. Aber da muss jeder selbst durch. Und man hat nur eine Chance um es sich zu beweisen.“

Damit beendete der Mann das relativ einseitige Interview und grinste Zorro noch einmal zu, welcher sich die Kapuze tiefer ins Gesicht zog und so unbemerkt nach draußen kam.

Dort angekommen, lehnte er sich an die Wand und sackte langsam zu Boden. So etwas konnte doch nur ein schlechter Traum sein. Alles wofür er kämpfte, war mit einer Niederlage weg. Und dabei war es so knapp gewesen. So knapp wie noch nichts in seinem Leben.

Er hätte nur noch einmal zuschlagen müssen und dann wäre es vorbei gewesen. „Scheiße…“ Er fuhr sich durch die Haare, bevor er in seiner Jackentasche nach einem Glimmstängel fischte, jenen herauszog, sich anzündete und gen Himmel blickte. Er sah weder Sterne noch Wolken.

Die Stadt war zu sehr erleuchtet durch die Lichter des Nachtlebens.

Kurz lachte er auf, was viel mehr verzweifelt klang als amüsiert. Irgendwie versuchte er alles positiv zu sehen, auch wenn es nicht klappte.

Er erhob sich langsam und ging aus der Gasse raus um sich nach Hause zu schleppen. Er musste nach Hause. Er musste nachdenken. Und er musste mit Sanji reden. Ob er wollte oder nicht. Und eine Lösung finden.

Wer hätte gedacht, dass er in seiner Siegessträhne auch mal verliert? Er, ehrlich gesagt, nicht. Zu eingenommen von sich selber und zu sehr im Glauben, nichts könne schlimmer kommen, als es schon war, schlug die Realität eiskalt zu.

Genau dann wenn er es nicht brauchte.
 

Versager.

Zorro, du bist ein Versager.

Du bist schwach.

Zorro.

Dich besiege ich auch im Schlaf.

Zorro.

Du elendiger Dickkopf.
 

Jener schmunzelte als ihre Stimme durch seinen Kopf hallte. Blöde Kuh, dachte er sich und musste erneut merkwürdig grinsen.

Sie hatte recht. Und wie sie recht hatte.

Damit verschwand er in der Dunkelheit der Nacht.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das wars fürs erste und ich hoffe es war nicht zu lang gezogen ^^"

Und wie hat es euch gefallen?

Hab das meiste der Story schon fertig, doch wollte es langsam hochladen, damit ich eure Verbesserungsvorschläge mit einbauen kann xD

Sofern es nicht den Ablauf der Story durcheinander bringt.


glg ^_^

MC-T Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey ho,
soooorrrryyyyyyyyyyyyyyy!
tut mir leid, dass es so ewig gedauert habt, dabei habt ihr so liebe Kommentare hinterlassen! Das Osterwochenende kam dazwischen und so...>_> Ich hoffe ihr musstest nicht vom Weihnachtsmann besucht werden, da es dem Osterhasen zu kalt wurde...
Man is das Wetter ne Herausforderung!
Hoffe es hat euch gefallen und sorry wenn Ace etwas idiotischer dargestellt wurde, als er eigentlich ist...
Obwohl...er ist Ruffys Bruder...und ich denke..er ist manchmal ein Idiot xD
oder verrückt. Dennoch bis demnächst ;D

ganz lieben Gruß!

Hutzi Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey Ho ihr lieben Leser :D
Na genießt ihr auch brav die schöne Sonne?
Ich hoffe doch ;D aber passt auf mit ZEcken - die haben mich auch nach einem kurzen Wald besuch schon attackiert und von mir gekostet... Blöde Viecher!
Ich hoffe euch hat diese Chapter gefallen...Ist zwar nicht mit viel Action und so, aber die kommt noch ;D keine sorge. Und das schneller als euch lieb ist. Und mir selber... >_>

Na dann wünsch ich euch frohes schaffen und feiert den ersten Mai ordentlich ;D Ich werde brav mit Manakeks feiern xD oje das könnte richtig böse enden. Wenn ich glück hab folgt das nächste Chapter schon bald...^^

glg Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Gomen nasai! Gomen nasai!
Ahhhhh es tut mir aufrichtig leid, dass dieses Charter soooooo lang auf sich warten lies. Ich sollte mich schämen!! Und das tu ich auch!
Ich Versuch von jeder Story monatlich ein Charter online zu stellen aber das schreiben fällt mir in letzter zeit schwer...>.> so ein bockmist!

Dennoch viele liebe Grüße und falls dort einige Fehler vorhanden sind, ich muss gestehen ich habe das Charter in einzelne Abschnitte unterteilt, kopiert und dann eingefügt, da ich über mein Handy ins Internet gehen müsste...~.~

Ganz liebe Grüße und ein großes Dankeschön an alle lieben Kommischreiber, Leser und an dasy die immer so lieb meine Chapters Korrektur liest!
<3

Eure Hutzi Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Dadadaaaam!

Kid spricht ein Machtwort! Und wie wird sich Zorro entscheiden?
Mal sehen wie es so weitergeht...>_>

Euch noch einen schönen Tag/ Abend!

Euer Hutzi :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Zu diesem Chapter muss ich wohl nicht viel sagen...^^

Ich hoffe euch hat es gefallen und ehrlich gesagt freue ich mich, dass endlich etwas Schwung in die Bude kommt. Ich schreibe fleißig vor, muss aber gestehen, dass es nur für diese Story ist. Bei den anderen muss ich wieder in Stimmung kommen^^ Sonst wird das dort nur gequirlter Blödsinn und dass wollen wir ja nicht ;D
Wer eine ENS will wenn es weiter geht einfach melden ;D
Auch wenn ich nicht genau weiß wie man das so anstellt xD So wie immer...^^

Gruß Hutzi (^___^) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Haha man bin ich gemein ;D


Zu diesem Chapter gibt es nicht viel zu sagen außer, dass das Zensierte auch noch online kommt. Das nächste ist schon in Arbeit...
Ich mag diesen Sir Crocodile nicht sonderlich, aber er passte einfach perfekt in die Mafiarolle, und iwie hat er es mir doch ziemlich angetan. xD
Kid und Law sind noch nicht wirklich auf einer Wellenlänge, bzw tun sich echt schwer ehrlich zueinander zu sein und Dasy hat recht. Ich hab nur verkrüppelte Charas in meinen Stories xD

Gruß und fühlt euch gedrückt! Hutzi ;D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Viel gibt es dazu nicht zu sagen...
Mich selber wundert es dass Nami nicht aufgetaucht ist... :/ Aber vll kommt die bald mal wieder.
Hoffe es hat euch gefallen, denn diesmal ist es humaner. Verzeiht, dass ich Ace habe sterben lassen D: ICH BIN EIN MONSTER!!!!!
Es tut mir leid!!! Ehrlich....

dennoch bis zum nächsten Chapter und hoffentlich finde ich schnell meinen stick wieder, denn den habe ich beim umzug verloren...-_-...schon wieder...

gruß Hutzi *^* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo leute...


das war das nächste chapter. Ich hoffe es hat euch gefalle... Mehr kann ich eigentlich nicht dazu sagen, nur dass es mir leid tut dass es mal wieder so lange gedauert hat ^^"
Ihr seid so liebe leser, dass ist unglaublich!! Naja wie dem auch sei. das nächste chapter ist in arbeit! aber im moment drückt shcule und arbeit und alles drum und dran...und zum zeichnen komme ich kaum noch D:
was für ein mist!!

dennoch bis zum nächsten mal ihr lieben leseratten^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo xD
Sorry dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe, aber es war so stressig bevor ich in die Wüste flog.^^
Und dort - wie man es sich gut denken kann - hatte ich weder Empfang noch irgendeine Möglichkeit ins internet zu gehen...^^"
Ich habe nur Sand, Sand, und einige Felsen gesehen. Die natürlich erklommen wurden xD
jetzt aber bin ich wieder in der Zivilisation angekommen.

Zum Chapter... Tjüüüa...ich hoffe Nami kommt da nicht all zu hysterisch rüber...und Sanji nicht zu Milchbubimäßig.

Hoffe da sCahpter hat euch gefallen ^^

Liebe grüße :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo...nichts besonderes aber nu hat Franky auch mal die Prinzessin kennengelernt xD

Hoffe ihr hattet schöne Osterferien und Ostern und die Tage waren nicht all zu stressig.^^
Bis zum nächsten Chapter und ein GROßES DANKE an ALL DIFLEIßIGENE KOMMISCHREIBER :)
Ihr motiviert echt wahnsinnig :)

Liebe Grüße
Euer durchgeknallter Keks Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Bis die Tage :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (140)
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Von:  Mangamatcha
2023-05-26T12:42:39+00:00 26.05.2023 14:42
Jahre später und ich finde deine Geschichte...

Nachdem ich mich tagelang hier durch gelesen habe und regelrecht in deinem Universum versunken bin, kann ich nur eines sagen: Einfach nur heftig gut geschrieben!
Ich liebe deine sanften Anspielungen der Gefühle die Zoro und Sanji hegen. Deinen bösen Humor und vor allem hat mich die Scene mit dem gezeichneten Fernseher fast lachend zerrissen!
Eine mehr als nur "gut" gelungen FF. In der ich mit den Charakteren mit gelitten habe und ihre Stärke bewundere, die du wunderbar eingebracht hast. Selbst in ihren schwächsten momenten.

In der Hoffnung das du vielleicht noch Mal hier rein schaust und das hier liest oder vielleicht sogar mit dem Gedanken spielst, weiter zu schreiben... Bitte! Ja, ich flehe dich an! Gib mir mehr von dem Stoff.
Dein Stil ist nicht erzwungen sondern authentisch und trifft mich, bis ins Herz...

Aber ich verstehe gut, das man manches auch einfach hinter sich lassen möchte. Aber dieses Werk ist noch nicht zu Ende und ich würde so gern wissen, ob man noch bestimmten Personen an die Gurgel gehen kann, oder ob es weiterhin so vertrackt und schwierig bleibt und es kein entkommen gibt. Oder ob sich vielleicht ein ganz anderer Weg finden lässt, der zwar mitunter tragisch, aber verständlich wäre...

Hey MC... Ganz ehrlich, ich bin selten so gebannt gewesen! Danke das du deine Geschichte bis hierhin zumindest geschrieben hast.
Doch habe ich die Hoffnung, das du wieder inspiriert werden könntest und sie weiter führst...?

Mit vielem Hoffen und bitten, Mangamatcha

Von:  Trafalgar_D_Alina
2018-02-04T01:33:19+00:00 04.02.2018 02:33
Oh mein Gott 😱
Die ganze Zeit über war ixh in dem Glauben, die Ff wäre abgeschlossen und jetzt so ein Cliffhanger 😱
Holy shit, schreib bitte schnell weiter.
Ich muss unbedingt wissen, wie die ganze Sache ausgeht 😐
Antwort von:  MC-T
05.02.2018 00:46
Ja sorry... die Story ist nicht abgeschlossen, wird aber sobald ich wiede enger Zeit habe. Sitze derzeit an meiner Abschlussprüfung von der Uni und da fehlt mir die Ruhe zu schreiben... XD aber Danke für deine motivierende Worte :3
Antwort von:  Trafalgar_D_Alina
05.02.2018 01:38
Ja, ich war einfach irgendwie - wieso auch immer - die ganze Zeit über in dem Glauben, die Ff wäre abgeschlossen 😅
Und die Story ist einfach so gut, hat mich so in den Bann gezogen und dann bin ich so bei Kapitel 46 & auf einmal steht da nichts von "nächstes Kapitel" und ich nur so:"Whaaaat?" 😱😂
Aber mach dir auf keinen Fall Stress ^^
Und wünsche dir viel Erfolg bei deinen Prüfungen ☺
Von:  Trafalgar_D_Alina
2018-01-28T23:46:48+00:00 29.01.2018 00:46
Oh wow :o
Krasser Prolog
Sanji, der sich prostituiert 😅
Das ist mal was Neues, aber mir gefällt es bis jetzt.
Werde auf jeden Fall weiter lesen ^^
Von:  LostPirate
2017-07-24T20:35:24+00:00 24.07.2017 22:35
Oh Mann! Es geht wirklich weiter!? Und dann auch noch mit so einem unerwarteten Inhalt! Ich finde es meegaa, dass du weiter schreibst. Eine Million Daumen hoch, dass du dich nach dieser Zeit wieder ans Schreiben machst. Ich bin gespannt wie es weiter geht :-D
Antwort von:  MC-T
25.07.2017 02:08
Yeah! XD es geht weiter. Haue rein und gebe mein beste... und hoffe dir gefällt es wie die story sich entwickelt ;)
Ja...ja... niemand kann immer gewinnen und alles erreichen was man sich wünscht... mal sehen wie es weitergeht für Zorro und für snaji 🤣😊 da darf ich wieder gitt spielen *muhahahahaha-evil-laug-and-pose*

Liebe Grüße und danke für dein kommt ☺️ MC-T
Von:  vroni1965
2017-07-02T12:50:34+00:00 02.07.2017 14:50
Ich finde du hast einen super tollen Schreibstil und die Geschichte ist mega interessant und einfach super mega schön.
Ich liebe diese fanfic!
Schreib bitte weiter. Bin schon gespannt aufs nächste Kapitel :-)
Antwort von:  MC-T
25.07.2017 02:09
Danke dir 😊☺️ Freut mich dass es dir gefällt und du dich so auf das nächste kapitel freust 😊
Ich hoffe ich kann es bald online stellen. ;)

Bis dahin!!! Und noch schöne Tage 😊

MC-T
Von:  Dragon1
2017-06-22T18:28:30+00:00 22.06.2017 20:28
JUHUUU ein neues Kapitel!!!!
Leider leider muss ich jedoch sagen, dass ich nach der ganzen Zeit echt raus bin und mich erstmal wieder einlesen muss, ABER das tut der Sache an sich ja keinen Abbruch ;-)
Ich freue mich wahnsinnig, dass die Story weiter geht und fiebere ein bisschen mehr ZoSan entgegen :D
Danke, dass du die Story nicht aufgegeben hast!!!
Antwort von:  MC-T
25.07.2017 02:06
Danke für dein Kommentar. Ich hatte so viel um die Ohren und dann kamen unerwartete Dinge... 😅 Sollte mich schämen.
Aber Fieber du mal weiter und es freut mich dass es dir gefallen hat. ;)

Bis dann und dir schöne Tage!!

MC-T
Antwort von:  Dragon1
25.04.2022 12:46
Hallo MC-T... ich wollte einfach mal fragen, ob ich denn noch weiter fiebern darf.. Leider ist das letzte Kapitel fast 5 Jahre her :-(
Kannst du irgendwie abschätzen, ob du jemals weiterschreiben wirst? *hoff*
Von:  _Katjes_
2017-05-05T08:34:40+00:00 05.05.2017 10:34
Ich interpretiere dieses Kapitel mal als Ruhe vor dem Sturm.
Auch bin ich gespannt, wie du diese brechen wirst.
I have to be honest: I'm not a big fan of happy ends.
But, long story short, ich bin interessiert, wie du diese, schon etwas länger gewordene Story, enden lässt.

Allons-y
Katjes
Von:  LostPirate
2017-04-25T12:55:18+00:00 25.04.2017 14:55
Wow! Ich les das wohl Jahre zu spät...Vielleicht schaust du ja trotzdem Mal hier rein, weil ich muss einfach was dazu schreiben:
Was für ne heftige Story! Richtig übel was so alles passiert.. aber dadurch, dass die Charaktere sehr stark sind ist es nicht übertrieben brutal. Zoro gefällt mir am besten..Eiskalt und stur und trotzdem leidenschaftlich (nicht nur beim Kampf​), unglaublich anziehend und (wenn auch nicht offensichtlich) emotional. Wie du seine Ausstrahlung beschreibst, kann man ihn ja nur toll finden. Aber auch alle anderen Charaktere sind toll beschrieben und kommen nicht zu kurz in dieser Story. Ich habe alles an einem Stück durchgelesen, da es von Kapitel zu Kapitel spannender wurde. Am Anfang konnte ich mir das Ausmaß des Dramas noch gar nicht vorstellen und plötzlich ist alles ganz anders und echt..wie soll ich sagen..krass!! Aber du schaffst es, dass Sanji und vor allem Zoro, trotz allem was sie erleben und durchmachen müssen, stark bleiben und das ohne, dass es abwegig erscheint, sondern authentisch bleibt. Der Storyaufbau gefällt mir sehr gut, die Spannung steigt immer wieder, man atmet kurz durch uns so weiter und durch die flashbacks erfährt man einiges was vorher noch die Neugierde​ weckte und plötzlich für Verblüffung sorgt. Und auf einmal dieser dramatische Höhepunkt mit dem ich nicht gerechnet hatte.. Wurde er gebrochen? Und trotzdem schafft er es nach und nach von ganz unten wieder aufzustehen und weiter zu machen? Kann man diesen Willen überhaupt brechen? Was passiert noch alles? Der Spannungsbogen ist nun wieder am steigen. Ich will das alles wissen!! Deine Story ist so mitreißend und die Charaktere so besonders. Es wäre so traurig, ja trauriger als die jeweiligen Scenen dieser FF, die mich vor Mitgefühl haben innehalten lassen, so gnadenlos, ja so gnadenlos wie hier so mancher Mafiaboss auf bestialischste Art und Weise seine Macht demonstriert, so schmerzhaft, ja so schmerzhaft wie die nicht verdrängbaren Schuldgefühle und Erinnerungen mancher Charaktere und so heftig, ja so heftig wie ein KO-schlag von einem gewissen grünhaarigen beim MMA fight, ja es wäre einfach nur zu schade, wenn diese Story kein würdiges Ende finden dürfte.
(Sehr dramatisch, I know...)

Nur die kleine Hoffnung eines großen Fans dieser großartigen FF,

LostPirate
Von:  LaNerd
2015-07-06T15:29:46+00:00 06.07.2015 17:29
Aloa!
Ich sags so: Ich bin dzent ausgerastet als ich die FF unter den neuen Uploadeb entdeckte. Da ich hier größtenteils uneingeloggt lese...
Aber ich sags so: Es ist eine großartige FF ich feiere sie. Hart. Und da ich mir die komplette Fanfiction fürs Offlinelesen gespeichert habe ist das jetut meine Straßenbahnlektüre für wenns mal wieder länger dauert^^

Ich hoffe du schreibst bald weiter!
GVLG Nerd
Von:  Agust_D
2015-06-30T07:08:13+00:00 30.06.2015 09:08
Wahahaa! :D Sanji dominiert ihn, dass ich das noch erleben darf 😍
Von daher ein extrem gutes Kapi ;D

Tschuldigung, dass mein Kommentar dieses Mal so kurz ist ^^

Hab dich lieb!!!!

Deine Nudel


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