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Niemals will ich weiß tragen!

Shikamaru x Temari
von

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Hallo! Da bin ich wieder. Ich hoffe, dass das Kapitel gefällt und vielleicht etwas erklärt. Und verzieht, dass er Anfang eventuell ein wenig diffus ist. =/

Ihr seid klug, ihr versteht das schon. ;)

Viel Spaß!
 

P.S: an Syntesiata: Jah, es kam plötzlich mit der Hochzeit. Aber es ist ja nicht aus Temaris Mist gewachsen, daher finde ich es in sich stimmig, auch wenn es wirklich überraschend kam und (wie ich gerade in 'nem Thread gelesen habe) ja auch so klischeemäßig ist. =/ Hmpf. Ich hoffe es gefällt dir und den anderen trotzdem. :D
 

__________
 

Sie hatte geweint. Geschrien. Geflucht und gebettelt. Ohne Erfolg. Sie würde heiraten. so leid es Gaara auch tat, er konnte es nicht ändern. Hayama hatte ausdrücklich nach ihr, Temari, verlangt. Gaara erklärte es einmal, er erklärte es hundertmal. Sie konnte es nicht verstehen. Und wollte es auch nicht.

Der bezeichnete Hayama stammt aus Takigakure. Und er war genau jener Feudalherr, um den es in dem schreiben an Tsunade gegangen war, welches Temari nach Konoha geführt hatte. Soweit verstand sie. Und auch, dass Gaara die Verbindungen nach Taki stärken wollte. Aber dass Gaara der Forderung eines solchen Feudalherren aus einem anderen Land so leicht nachgeben konnte, das verstand sie nicht. Hayama hatte ihre Hand gefordert, weil sie die Schwester des Kazekagen war und es in seinen Augen keinen besseren Beweis Sunas für eine Verstärkung des Bündnisses gab. Gaara hatte keine andere Wahl als einzuwilligen, da ein anderes Verhalten einer Kriegserklärung gleich käme. Insgeheim war das Temari zwar bewusst aber es war besser jemanden zu haben, auf den man wütend sein konnte.
 

So kam es, dass Temari früh an dem Morgen nach ihrer Rückkehr aus Konoha aus dem Bett geholt wurde um sie in ein Kleid zu stecken, ihre Haare zu bändigen, ihre verweinten, geschwollenen Augen zu überschminken und sie schlussendlich in einem Gewächshaus zu verheiraten. Sie ließ alles über sich ergehen, doch bestand sie darauf, dass sie Kankuro vor der Zeremonie sprechen dürfte. Dieser sollte Shikamaru aus der Stadt bringen. Denn was Temari auf keinen Fall wollte, war dass Shikamaru von all dem wüsste. Es schmerzte schon genug, zu wissen, dass sie ihn wohl nie wieder sehen würde. Sie wollte nicht, dass es ihm auch schlecht ging. Es war einfach besser für ihn, wenn er glaubte sie sei auf einer Mission.
 

Was Temari nicht ahnte, war, dass Kankuro Shikamaru gesagt hatte, wo sie zu finden war. Und dass Shikamaru den Weg gegangen war und alles gesehen hatte. So ahnte sie auch nicht, dass er im Gewächshaus gesehen worden war.
 

Sobald die Hochzeit vollzogen war, wurde Temari zurück in ihre Wohnung gebracht. Dort wurde sie allein zurückgelassen, mit der Anweisung bis zum Nachmittag reisefertig zu sein. So schälte sie sich aus ihrem Kleid, duschte erstmal ausgiebig und zog sich wieder ihren gewohnten Kimono an. Dann machte sie sich daran, ihren Koffer zu füllen. Wahllos stopfte sie alles, was ihr in die Finger kam, hinein. Es war ihr egal, so egal wie sie dort in Taki rumlaufen würde, da sie sowieso alles hassen würde. Das hatte sie sich fest vorgenommen. Als ihr Koffer gefüllt war, lehnte sie noch ihren Fächer dagegen. Den würde sie nie zurücklassen. Anschließend warf sie sich aufs Bett und war doch zu leer um noch viel zu weinen. Stattdessen rollte sie sich auf den Rücken und starrte an die Decke.
 

Als es gegen 14 Uhr an der Tür klopfte, erhob sich Temari träge und ging gemächlich zur Tür. Schweigend öffnete sie und betrachtete missbilligend die beiden Frauen, die vor ihr standen. Sie hatte beide schon bei der.. im Gewächshaus gesehen und wusste, dass es die Gefolgsleute von Hayama waren. Die beiden verbeugten sich kurz, traten dann aber geschäftsmäßig an ihr vorbei und lasen den Koffer und den Fächer auf.

"Den nehm’ ich selbst!", waren die ersten Worte, die Temari sprach, als sie der blonden Frau ihren Fächer entriss und giftig anstarrte. Verblüfft aber wortlos half die Blonde dann der Schwarzhaarigen beim Koffertragen.

Vor dem Haus wartete bereits eine Kutsche, vor der auch Gaara und Kankuro standen. Beide blickten Temari besorgt an, als diese durch die Tür ins Freie trat.

Die beiden Frauen hatten den Koffer verladen und waren bereits im Innenraum der geräumigen Kutsche verschwunden, so dass nur noch Temari fehlte. Unschlüssig hielt sie ihren Fächer umklammert und stand vor ihren Brüdern.

"Also. Macht’s gut. Und lässt mir das Dorf heil." Kankuro lächelte leicht bei diesen Worten und schloss Temari für einen Moment in seine Arme. Gaara jedoch schaute sie noch immer bekümmert an und sagte nichts. Als sich Kankuro von Temari löste, trat Gaara dann aber doch vor und umarmte seine Schwester.

"Es tut mir so leid. Wirklich," wisperte Gaara, so dass es nur von seiner Schwester gehört werden konnte.

"Ich weiß. Schon gut," antwortete diese ebenso leise und löste sich dann aus der Umarmung. Mit einem letzten Blick auf ihre Brüder stieg sie in die Kutsche, schloss die Tür und nahm gegenüber den beiden wartenden Frauen Platz. Provozierend lehnte sie ihren Fächer an die Sitzfläche neben sich.

"Den werden Sie hier nicht brauchen," sagte die Schwarzhaarige leise, fast flüsternd.

"Das entscheide ich selbst, danke," gab Temari angriffslustig zurück und starrte demonstrativ aus dem Fenster.
 

***
 

Seit einer Woche nun war Temari im Haus von Hayama und hatte ihn seit der Hochzeit auch nicht gesehen. Sie hatte von den beiden Frauen erfahren, dass er schon vorgefahren war an dem Tag an dem sie Suna verließ. Seit sie aus der Kutsche gestiegen war, hasste sie alles. Das Haus, vor dem sie gehalten hatte, war riesengroß und sah so ganz anders aus, als alle Häuser die sie bisher gesehen hatte. Es bestand aus dem Erdgeschoss, dem Obergeschoss und dem Dachgeschoss. Die Außenwand war aus Holz und das Dach war mit roten Ziegeln gedeckt. Es wirkte so fremdländisch auf sie; hier würde sie sich nie zuhause fühlen. Generell war alles anders als zu Hause. Hayamas Haus befand sich auch nicht im Dorf selbst, sondern lag außerhalb in der Nähe einer kleinen Siedlung mit einigen Geschäften. Alles war von Bäumen umgeben und es schien auch alles aus Holz zu bestehen. Ihr Bett, der Fußboden, die Möbel, die Decken und Wände.

Klimatechnisch war es Konoha ähnlich, auch wenn es jetzt ziemlich kalt wurde, was aber für Mitte Oktober kein Wunder war – glaubte sie zumindest.

Temari verbrachte die Zeit ausschließlich in dem, ihr zugeteilten, Zimmer. Sie verließ es nur um ab und zu das Badezimmer auszusuchen, was sich gegenüber ihrem Zimmer befand. Mahlzeiten wurden ihr mal von Hina, mal von Kami gebracht. So hießen die Blonde und die Schwarzhaarige, fand Temari nach wenigen Tagen heraus. Sie hegte auch keine große Abneigung mehr gegen die Beiden, da sie sie in Ruhe ließen. Sie waren da und sie waren Temari egal. Es wunderte sie ein bisschen, dass sie Hayama nicht sah, beziehungsweise, dass er nicht verlangte, dass sie mit ihm aß oder generell Zeit mit ihm verbrachte. Machten Ehepaare so was nicht normalerweise? Aber so war es besser, sie wollte ihn auch nicht sehen.

Alles was sich Temari an Zerstreuung gönnte, waren die Bäder die sie in ihrem Badezimmer nahm. Denn genau wie in Konoha, schien es keinen Mangel an Wasser zu geben. Und jedes Mal wenn sie badete, dachte sie an Shikamaru. Und wenn sie abends im Bett lag. Und am Morgen wenn sie aufwachte. Und beim Essen. Und wenn sie aus dem Fenster in den Himmel schaute. Sie dachte immer an ihn. Fragte sich, wie es ihm ging und ob er sie so vermisste, wie sie es tat. Sie war immer noch der Meinung, dass es so am besten für ihn war – es reichte, wenn sie litt. Wenn er im Glaubte blieb, dass sie nur auf einer Mission war, war es einfach besser. Doch war es schrecklich, dass sie ihm nicht mal Briefe schreiben konnte.

„Aber was soll ich ihm auch schreiben? Dass ich ihn vermisse? Dass ich ihn liebe? Ihn fragen was er so macht? Tun, als wär nichts zwischen uns? Ist denn was zwischen uns? Was ich fühle weiß ich ja.. aber was denkt er? Hach, wie kann ich das denn rausfinden, wenn ich was-weiß-ich wie viele Kilometer von ihm weg bin,“ dachte Temari häufig, wenn sie allein war.
 

Sie langweilte sich so sehr, dass sie es sogar zuließ, dass Hina und Kami ihr gelegentlich Gesellschaft leisteten. Langsam gewöhnte sich Temari an die beiden und stellte fest, dass sie nicht so übel waren. Sie waren schon als Kind zu Akito Hayama gekommen und waren mehr so was wie seine Kinder als seine Bediensteten. Beide waren Waisen und waren von ihm aufgenommen worden. Hina erzählte, dass er immer sehr freundlich und führsorglich war. Zwar war Hayama auch oft auf Reisen oder bei Konferenzen, doch wenn es sich einrichten ließ, nahm er die beiden mit. Hina und Kami sprachen immer so liebevoll von Hayama, dass Temari unweigerlich begann, sich mehr für ihn zu interessieren. Er hörte sich wirklich nett an und schien den beiden ein schönes Leben zu bieten. Kami erzählte Temari auch, dass Hayama zurzeit auf einer Reise sei, doch dass er bald zurückkäme und Temari dann wirklich gern besser kennen lernen würde. Auch erfuhr sie, dass es nicht Hayamas Idee mit der Hochzeit gewesen war, sondern dass die anderen Feudalherren aus Taki ihn auserwählt hatten, weil er schon alt sei und trotzdem ledig war. So musste auch er sich in diese Ehe fügen. Als Temari das erfuhr, verrauchte ihre Abneigung Hayama gegenüber zwar nicht ganz, doch sie war ihm milder gestimmt.
 

Eine weitere Woche verging und Temari lebte sich langsam ein. Sie war zwar noch immer allein mit Hina und Kami, doch gefiel es ihr so langsam. Sie verließ häufiger ihr Zimmer um das weitläufige Haus zu erkunden. Im ganzen Haus waren teure Gemälde aufgehängt und dicke Teppiche aus fremden Ländern dämpften jeden Schritt. Es gab auch einen großen Garten mit einem Koiteich an seinem Ende.
 

Hina ermutigte Temari auch, mal das Haus zu verlassen um sich den nahe gelegenen Ort anzusehen.
 

Gesagt, getan. An einem Nachmittag hüllte sich Temari in einen dickeren Mantel, den sie in ihrem neuen Kleiderschrank fand, der ausgestattet war mit Kleidung in allen möglichen Variationen, so dass Temari ihre alten Sachen gar nicht hätte mitnehmen müssen.

Dick eingepackt ließ sie sich von Kami, die einkaufen wollte, in die nahe gelegene Siedlung führen. Diese bestand aus einigen Wohnhäusern am Rand und noch weniger Geschäften in der Mitte des Dorfes. Doch gab es alles, was man zum Leben brauchte. Kami verabschiedete sich um ihre Vorräte aufzufrischen und ließ Temari in der Mitte des Dorfplatzes zurück. Es waren nicht viele Menschen unterwegs, doch wurde sie von den wenigen, die ihr begegneten, neugierig angeguckt. Offenbar kannte man sich im Ort und sie war eindeutig die Neue. Sie seufzte vernehmlich und schaute sich weiter um. Sie schlenderte am Rande des Platzes umher, bis ihr ein Laden auffiel, aus dem es zu Qualmen schien. Sie trat näher und erkannte, dass es sich um eine Töpferei handelte. Doch saßen im Inneren nur Frauen an den Tischen und über den Ton gebeugt. Neugierig trat sie ein und wurde auch gleich von einer älteren Dame begrüßt.

„Hallo, du bist neu hier. Willst du einen Tonbecher machen,“ fragte sie Dame freundlich und deutete auf einen leeren Platz in der Mitte des Raumes.

„Ähm.. wir haben zu Hause schon viele Becher, danke. Ich wollte nur mal gucken, außerdem ist es schön warm hier,“ antwortete Temari verlegen.

„Oh, aber solche Becher wie du sie hier machen kannst, habt ihr sicher nicht,“ entgegnete die Frau geheimnisvoll.

Temari wurde neugierig und schaute sich noch einmal um. Es sah aber nicht nach etwas Besonderem aus hier. Es waren zwar nur Frauen hier aber ansonsten war diese Töpferei mit denen in Suna zu vergleichen.

„Was ist denn so Besonders an den Bechern hier?“

„Nun, der Ton. Wenn du den Ton mit ein wenig Chakra bearbeitest, erkennt er die Person, die in deinem Herzen wohnt.“

„Oh, verstehe. Und dann,“ fragte Temari höflich. Sie glaubte nicht an so etwas, doch musste sie unwillkürlich an ihre Brüder und Shikamaru denken. Ihr Herz verkrampfte sich, als sie ihn in Gedanken vor sich sah.

„Nun, nichts weiter. Doch sind diese Becher besonders haltbar,“ antwortete die alte Frau mit verschlagenem Grinsen.

„Ich mache dir ein Angebot. Weil ich merke, dass du nicht überzeugt bist, schenke ich dir einen Becher. Er ist soweit fertig, doch noch nicht mit Chakra bearbeitet worden. Du kannst ihn bekommen,“ fuhr sie fort. Sie griff kurz zur Seite und holte einen kleinen Becher hervor, der noch feucht und ungebrannt war.

„Leite nur ein wenig Chakra in deine linke Hand und drücke den Ton oben am Ende mit dem Ringfinger und dem Daumen etwas zusammen.“

Temari seufzte kurz, doch tat sie wie geheißen. Sie drückte den feuchten Ton an einer Stelle zusammen, so dass die Stelle anders aussah als der Rest des Randes.

„Sehr gut. Nun brenne ich den Becher und dann kannst du ihn in ca. 20 Minuten abholen,“ sagte die alte Dame geschäftsmäßig, doch noch immer lächelnd.

„Nun, ok. Danke,“ verabschiedete sich Temari höflich mit einer Verbeugung und verließ den Laden. Zurück in der Kälte schüttelte sie kurz den Kopf.

„Das ist wirklich Humbug. Also könnte Ton so was ‚fühlen’. Tze. Aber einem geschenkten Becher schaut man nicht auf den Boden. Hehehe.“ Temari setzte ihren Weg fort, doch hatte sie nach kurzer Zeit den Platz einmal umrundet und alle Geschäfte gesehen. Von Kami hatte sie noch nichts gehört, daher ging sie in den Supermarkt um sie zu suchen. Schon beim Eintreten sah sie, dass Kami schon an der Kasse stand und gerade bezahlt hatte. Doch waren 4 Tüten einfach zu viel für sie. Temari eilte auf die Schwarzhaarige zu und nahm ihr lächelnd 2 Tüten ab.

„Temari! Oh, danke. Ich weiß auch nicht, wie es so viele Sachen werden konnten. Aber ich bin vermutlich nur aufgeregt, weil Hayama bald zurück kommen soll.“

„Ach, wirklich. So so,“ antwortete Temari nur nachdenklich und verließ nach Kami den Laden. Wollte sie Hayama wirklich kennen lernen? Er hörte sich zwar sehr nett an, doch kannte sie ihn nur aus den voreingenommenen Erzählungen von Hina und Kami.

„Hey Kami. Warte. Ich muss noch meinen Becher abholen,“ rief Temari plötzlich als sie bemerkte, dass Kami den Dorfplatz verlassen wollte.

„Oh, du hast du einen Becher gemacht? Weißt du, dass die magische Kräfte haben? Wenn du sie mit deinem Chakra fütterst, zeigen sie dir, wenn dem Menschen, der dir am wichtigsten ist, etwas zustößt,“ plapperte Kami sofort aufgeregt los.

Temari starrte Kami einen Moment lang sprachlos an, dann verfinsterte sich ihre Miene.

„Davon hat die alte Hexe aber nichts gesagt. Von wegen robust! Und vor allem, wer wohnt denn in meinem Herzen? Gaara, Kankuro.. Shikamaru? Und woher weiß ich, wen der Becher meint? Wie bescheuert,“ dachte Temari grimmig, doch Kami lief schon zu der Töpferei und bevor Temari sie abhalten konnte, hatte sie den laden betreten.

„Na toll. Jetzt muss ich das Ding ja abholen.“

Missmutig betrat Temari die Töpferei und sofort sah die alte Dame sie wieder.

Lächelnd und mit einem Päckchen in der Hand kam sie auf Temari zu.

„Oh, schön, dass du da bist. Ich habe den Becher schon für dich eingepackt. Ich hoffe, dass er dir gefällt und Glück bringt.“

„Jah, danke,“ erwiderte Temari mit einem gekünstelten Lächeln und verbeugte sich flüchtig. Eilig warf sie Kami einen Blick zu und verließ den Laden gleich wieder.

Kami folgte ihr eine Sekunde später.

„Was ist denn los? Warum hast du’s so eilig,“ wunderte sich Kami und schaute neugierig zu Temari.

„Es ist nichts. Ich möchte nur schnell zurück. Gehst du vor? Ich kenne den Weg nicht,“ entgegnete Temari schnell und zog ihren Kopf tiefer in den Kragen des Mantels als sei ihr kalt.

Kami nickte nur und schritt dann zügig voran.
 

Als die beiden Frauen ankamen, wurden sie schon von einer aufgeregten Hina begrüßt.

„Er kommt zurück! Heute Abend ist er wieder da,“ kreischte sie schon, als Temari gerade die Tür geschlossen hatte.

Kami stimmte in das Gejubel mit ein, doch Temari verfiel in Schweigen. Wollte sie ihn wirklich kennen lernen?

Sie beschloss, dass ein Versuch nicht schaden würde. Wenn sie ihn nicht leiden konnte, würde sie halt wieder jeden Tag in ihrem Zimmer verbringen.
 

Als der Abend anbrach, hörte sie eine Kutsche vorfahren. Sie war zwar wieder in ihrem Zimmer, doch konnte sie die herzliche und laute Begrüßung von Kami und Hina nicht überhören. Beide hatten den ganzen Tag in der Küche verbracht um ein Festmahl zu bereiten.

Nun klopfte es und Kami steckte ihren Kopf herein.

„Hey Temari. Komm doch zu uns nach unten. Hayama würde dich gern sehen und auch wir möchten nicht, dass du hier oben versauerst.

„Jaja, schon gut. Ich komme gleich,“ antwortete Temari mit einem Hauch Ungeduld in der Stimme.

Kamis Kopf verschwand und Temari erhob sich vom Bett und warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. Sie trug einen schlichten blauen Pullover und eine Jeans.

„Wird schon gehen,“ dachte sie, zuckte die Schultern und verließ das Zimmer. Der Weg die Treppe hinunter ins Esszimmer kam ihr unendlich lang vor. Sie konnte das Geplapper von Kami und Hina hören und auch ein überraschend wohlklingendes, tiefes Lachen, welches wohl Hayama gehörte.

Unsicher trat sie ins Esszimmer. Auf dem Tisch vor ihr standen viele Speisen, die Kami und Hina gekocht hatten. An den Wänden hingen große Landschaftsgemälde mit Goldrahmen und an den Seiten der Fenster waren schwere, rote Vorhänge angebracht. Es wirkte durch den Kronleuchter zwar pompös doch trotzdem gemütlich und heimelig. Hayama saß am Kopfende und an den beiden Seiten von ihm jeweils Hina und Kami, so dass Temari Gegenüber von Hayama Platz nehmen musste.

Als sie eintrat verstummte das Gespräch und drei Augenpaare richteten sich auf Temari. Sie lief leicht rot an und lächelte schüchtern. Sie war in diesem Moment kein bisschen wütend, sie dachte nicht mal an Wut. Sie fühlte sich viel mehr wie ein Eindringling, der die friedliche Familienidylle störte.

Hayama erhob sich und betrachtete Temari mit ausgebreiteten Armen.

„Temari, schön, dass du dich zu uns gesellst. Setz dich und bedien dich, Hina und Kami haben sich selbst übertroffen,“ begrüßte er sie lächelnd.

Überrascht über diese freundlichen Worte und den angenehmen Klang seiner Stimme, setzte sie sich auf den letzten freien Stuhl vor sich. Unsicher schaute sie all die Speisen an, die von den beiden Mädchen, die sie die ganze Zeit anlächelten, gekocht worden waren.

„Ähm.. danke,“ brachte sie leise hervor und tat sich von allem etwas auf. Es gefiel ihr nicht, dass sie so gemustert wurde und noch weniger mochte sie, dass es sie so verunsicherte.

„Nun, dann wollen wir essen. Guten Appetit,“ eröffnete Hayama das Mahl und begann zu Essen. Auch Kami und Hina fingen an und nahmen bald kaum noch Notiz von Temari, so dass sie sich etwas entspannte. Neugierig probierte sie alles und als Hayama die beiden Frauen für das Essen lobte, grinste sie und nickte. Hina und Kami liefen beide rot an und lächelten selig.
 

Als alle das Essen beendet hatten und sich satt und zufrieden fühlten, richtete Hayama das Wort wieder an Temari.

„Nun Temari, ich freue mich wirklich, dass du mit uns gegessen hast. Ich habe schon von den beiden hier gehört, dass du dich nicht leicht eingewöhnt hast. Das tut mir sehr Leid. Generell tut es mir sehr Leid, dass alles so kommen musste. Ich wünschte, es hätte nicht so kommen müssen, doch die anderen Feudalherren verlangten es so. Das soll natürlich keine Entschuldigung sein. Ich hoffe nur, dass du es ein bisschen verstehen kannst und auch, dass du dich hier bald einlebst. Wenn es etwas gibt, was du haben möchtest oder so, dann nur raus damit. Es wird mir eine Freude sein, deine Wünsche zu erfüllen.“

Nie hätte Temari mit diesen offenen Worten gerechnet. Sie konnte ihm einfach nicht böse sein und im Stillen musste sie Kami und Hina Recht geben, er war wirklich nett.

„Ähm, danke vielmals Hayama. Das ist sehr freundlich. Hina und Kami sind sehr nett und auch Sie scheinen sehr freundlich zu sein. Es wird sicher nicht schwer für mich, mich einzugewöhnen,“ antwortete Temari ein wenig gestelzt und höflich.

Überraschenderweise kicherte Hayama! Er kicherte.

„Aber aber. Du musst mich nicht siezen. Nenn mich einfach Akito,“ brachte dieser augenzwinkernd hervor.

„Oh, natürlich…Akito.“

„Na siehst du. Und nun würde ich vorschlagen, dass ihr drei schon mal nach oben geht, während ich den Tisch abräume. Wir sehen uns ja morgen früh. Gute Nacht,“ schloss Akito und erhob sich. Hina und Kami umarmten ihn beide jeweils und zogen dann Temari mit sich nach oben. Sie war froh, dass das Essen so gut verlaufen war. Es war sogar lustig gewesen und Akito war wirklich lieb.

Alle drei erreichten Temaris Zimmer und Kami und Hina kamen ungefragt mit herein, setzten sich aufs Bett und grinsten Temari an.

„Was?“

„Na, wie fandest du Akito,“ wollte Hina wissen.

„Wie schon. Er war wirklich nett. Ihr habt also nicht gelogen… Gut für euch,“ fügte sie gespielt drohend hinzu und grinste.

Kami kicherte.

„Na immerhin ist er ja dein Ehemann,“ sagte sie.

Temari erstarrte. Das war ihr gar nicht so richtig bewusst gewesen während des Essens. Er war zwar nett.. aber auch so alt.. Sie mochte ihn auch, soweit sie das sagen konnte. Aber nicht auf die Art. Nicht auf die Art, auf die sie ihn mochte. Shikamaru. Beim Gedanken an ihn verzog sie ihr Gesicht kurz und ihr Blick verdüsterte sich.

„Was ist los,“ wollte Kami nun besorgt wissen.

„Ach nichts. Ich hab nur eben.. an einen Freund gedacht,“ wich Temari aus.

„An den, der mit im Gewächshaus war?“

„WAS? Wer war im Gewächshaus? Wann? Wo?“ Temari starrte Kami entgeistert an und auch Hina verstand nicht.

„Oh, hast du ihn nicht gesehen? Da war so ein Junge mit dunklen Haaren. Er trug eine grüne Weste und verließ gegen Ende der Zeremonie seinen Platz hinter einem Busch. Ich hab mich noch gefragt, wer das wohl war,“ erklärte Kami wahrheitsgemäß.

„Dunkle Haare und eine grüne Weste. An mehr erinnerst du dich nicht,“ fragte Temari ungeduldig und aufgeregt weiter.

„Ähm.. er hatte seine Haare zu einem komischen Zopf hochgebunden. Sah aus wie eine Ananas, fand ich.“

Temari wurde blass. Er hatte sie gesehen. „Shikamaru hat es gesehen – alles gesehen. Er ist klug genug, um sich einen Reim auf alles zu machen. Scheiße. Scheiße! Er hasst mich jetzt. 100 Prozentig. Verdammter Mist. Wie konnte er das wissen? Hatte Kankuro es ihm gesagt? Oh, wehe ihm! Aber was nun,“ fragte sich Temari in Gedanken.

„Entschuldigt ihr Zwei. Ich bin ziemlich müde und fertig jetzt. Könntet ihr mich allein lassen,“ fragte Temari die zwei plötzlich, ohne weiter auf Kamis Ausführung zu reagieren. Verwundert erhoben sich die beiden und wünschten ihr eine gute Nacht als sie das Zimmer verließen.

Temari zog ihren Pyjama an und legte sich ins Bett.

„Er weiß es. Er weiß, dass ich verheiratet bin. Also weiß er auch, dass ich ihn angelogen habe. Verdammt. Er wird es nicht verstehen. Er weiß ja nicht, warum ich das gemacht habe. Aber was nun?“

Mit Tränen in den Augen betrachtete Temari von ihrem Bett aus die Wolken im Nachthimmel.
 

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So langsam näheren wir uns dem Punkt, wegen dem ich die ganze FF überhaupt angefangen habe. *-* Wuhahaha! Ich bin aufgeregt und schreibe gleich weiter. :>
 

Au revoir!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Little-Cherry
2012-08-21T14:23:31+00:00 21.08.2012 16:23
mal wieder ein echt tolles kapitel.
ich find du hast immer sooooo tolle ideen.
bin auch schon total gespannt wie es weiter geht/was temari und shikamaru machen werden
hoffe du bist schnell fertig:D
glg Sakura_Chan
Von:  EchoOfNoise
2012-08-21T10:35:28+00:00 21.08.2012 12:35
Super Kapi :))
Schön dass hamaya nett ist x.x und das auch nicht wollte. Macht ihn irgendwie symphatisch :D
Bin gespannt was der Punkt ist warum du das alles schreibst :3
Freu mich aufs nächste chap *-*
LG ShikaTema-Sama ♥
Von:  fahnm
2012-08-20T19:39:20+00:00 20.08.2012 21:39
Hammer Kapi^^
Mach weiter so.^^


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