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Ein Bild, tausend Worte

von

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Das etwas seltsame Geschenk

Zum zehnten Mal läutete es an der Tür und das Geräusch hallte durch das ganze Haus.

Toya, der unten in der Küche stand und bereits das Festessen vorbereitete grummelte vor sich hin, ehe er rief: „Mach doch endlich die Tür auf! Ich hab zu tun!“

„Ja, ja!“, rief die junge Sakura von oben herunter und im nächsten Moment hörte man ein lautes Poltern und dann die hastigen Schritte, als sie die Treppe hinunter stürmte.

„Pass auf, das du nicht hin fällst, Godzilla!“, rief Sakuras Bruder aus der Küche und gerade als das Mädchen daran vorbeikam, streckte sie ihm die Zunge raus: „Bäh, du bist so gemein“

Doch mit einem weiteren Läuten riss sie sich los und eilte zur Tür, um diese zu öffnen.

„Frohe Weihnachten“, trällerte Tomoyo, zeigte ihrer Freundin einen großen Weidenkorb und lächelte sie fröhlich an.

„Komm rein!“, auf Sakuras Gesicht breitete sich ebenfalls ein Lächeln aus und sie machte einen Schritt beiseite um ihrer Freundin platzt zu machen.

Das schwarzhaarige Mädchen kam in das warme Haus und schüttelte sich: „Es ist ganz schön kalt draußen“, sagte sie in munterem Plauderton und warf noch einen letzten Blick hinaus, auf die weiße Schneelandschaft, ehe Sakura die Tür wieder verschloss.

„Lass uns nach oben gehen“, die Brünette führte Tomoyo zur Treppe und erklärte weiter, „Kero ist schon ganz aufgeregt und wartet auf seine Überraschung“

„Oh ja“, als sie die Treppe nach oben gingen, musste Tomoyo schmunzeln, „Ich hab einen leckeren Erdbeerkuchen gebacken, den mag er ja am liebsten. Und für dich hab ich auch eine Überraschung“

„Für mich?“, Sakura warf einen kurzen Blick zu ihrer Freundin, die so selig lächelte, das es einem fast Angst machen konnte.

Und wenn Tomoyo so lächelte, konnte es nur heißen, das sie wieder irgendein seltsames Kostüm genäht hatte. Sie konnte sich das Schlimmste schon ausmalen und ließ den Kopf hängen, als sie die Tür zu ihrem Zimmer öffnete.

„Ah! Wo ist er?“, ein kleines, beiges Tier mit Flügeln schwebte auf Augenhöhe mit Sakura und Tomoyo, während es fast schon so böse guckte, wie Toya und die Mädchen aufs genauste taxierte, „Ich hab Hunger“

„Kero-chan, beruhig dich doch“, versuchte der Card Captor das Plüschtierähnliche Wesen zur Vernunft zu bringen. Doch der schien davon keine Notiz zu nehmen und umflog nun den Korb, den die Schwarzhaarige in den Händen trug.

„Benimm dich doch endlich!“, rief Sakura entsetzt aus, als Kero dem Duft des Kuchens folgte und unter das schneeweiße Tuch krabbelte, das über den Weidenkorb ausgebreitet war und versuchte schließlich das kleine Tier wieder hervor zuziehen.

Doch Tomoyos Lachen ließ die beiden sofort stoppen. Sowohl Sakura, als auch Kero sahen sie verdutzt an.

„Ganz ruhig, es ist ja genug für alle da“, sagte sie und stellte den Korb ab, um sich daneben zu knien und dessen Inhalt endlich zu lüften.

Kero bekam schon große Augen und fuhr sich mit seiner kleinen, rosa Zunge über dem Mund, er konnte es gar nicht mehr abwarten etwas von dem leckeren, selbst gemachten Kuchen zu bekommen.

Doch Tomoyo schien alle Zeit der Welt zu haben, den ganz langsam zog sie drei Teller hervor, die sie ebenfalls mitgebracht hatte und stellte dann eine runde Tupperbox in ihre Mitte, eine Dose Sprühsahne daneben. Als sie es so ausgerichtete hatte, das sie damit zufrieden war, klatschte sie in die Hände und verkündete immer noch in ihrem fröhlichen Ton: „So, aber bevor es Kuchen gibt, möchte ich dir mein Geschenk geben, Sakura“

Der Wächter des Clowbuches zog schon einen Flunsch, während das andere Mädchen nur verwundert blinzelte: „Aber ich hab doch gar nicht für dich. U-und außerdem-“

„Keine Widerworte“, obwohl Sakuras Freundin charmant lächelte, waren ihre Worte so eindringlich, das keiner es wagte etwas dagegen zu sagen.

Tomoyo beugte sich wieder über den Korb und ein lautstarkes Rascheln ertönte, ehe sie ein grünes Päckchen mit einer roten Schleife hervorholte und es an ihre Freundin überreichte.

Für Sekunden starrte sie auf das Paket. Es war ganz weich und leicht verformbar.

Sie wusste sofort, worum es sich handelte.

„T-Tomoyo, das wäre doch wirklich nicht... nötig gewesen“

„Doch, doch. Zieh es an, na los“, sie blickte so froh drein, schnappte sich den armen Kero, der sich schon an der Box mit dem Kuchen zu schaffen machte und verließ das Zimmer, damit Sakura sich in Ruhe umziehen konnte.
 

Zehn Minuten flog Kero quängelnd um Tomoyos Kopf herum und murmelte etwas von Kuchen und Sahne, ehe sich die Tür öffnete und Sakura heraustrat.

Eine rote Kapuze mit weißen, flauschigem Rand war über ihrem Kopf gezogen, befestigt an einem engen roten Kleid, das am Rücken mit Schnüren festgehalten wurde. Der Rock bauschte sich vor lauter weißer Rüschen, sodass sie die Arme nicht einmal gerade herunterhängen lassen konnte.

Doch ihr Gesichtsausdruck war nicht gerade erfreut: „Tomoyo, das ist ja...“

„Wunderschön. Es steht dir ausgezeichnet“, das Mädchen war schon längst wieder in ihrer Welt, eine Kamera vor die Augen gepresst und umschwärmte ihre Freundin in ihrem Weihnachtsfrau Outfit.

Das war zu viel für die Brünette und sie stieß einen hörbar unwohlen Seufzer aus. Wenn sie jemand jetzt so sehen würde...?

Doch im nächsten Moment klingelte es schon wieder an der Tür.

„Sakura!!“, brüllte Toya von unten wieder hoch und seine Schwester rief ebenso erbost zurück: „Ja, ich geh ja schon!“

Ein weiterer Seufzer und sie stieg die Treppen hinab um zur Türzu gehen. Wer konnte das denn jetzt noch sein? Konnte sie denn jetzt nicht einfach ein ruhiges Fest mit ihrer Freundin feiern?

Sie öffnete die Tür und ein überraschter Ausdruck trat auf ihr Gesicht, kurz darauf färbten sich ihre Wangen fast genauso rot wie ihre Kleider.

„Yukito...“

„Hallo, Sakura. Schön siehst du aus“, er lächelte leicht und sah das Mädchen verträumt an.

Vielleicht... vielleicht konnte es jetzt doch noch ein sehr schönes Fest werden.



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