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Liebe auf (großen) Umwegen

UruhaxKai, ReitaxRuki, HizakixTeru und viele mehr....
von

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Böse Überraschung

Die nächsten Tage waren für alle nicht einfach.

Kai erholte sich gut und wurde täglich von seinen Freunden besucht. Hatte aber auch eine Auseinandersetzung mit seiner Mutter.

Karyu blieb noch bis Dienstag bei Tsukasa, Nao und Shou, gegen Abend brachte Tsukasa Karyu Nachhause.

In dieser Zeit, während Karyu bei ihm war, war Tsukasa nicht im Host-Club um zu arbeiten.

Auch Reita glänzte mit Abwesendheit. Und Miku konnte sich auch nicht wirklich konzentrieren. Er hatte jedes Mal auf’s Neue Angst, dass wieder jemand, den er zum Trinken animierte, ebenfalls alkoholunverträglich war. Noch so einen Vorfall würde er nicht ertragen.

Kouyou, arbeitete ja nur am Wochenende und Nao war von morgens bis abends bei Kai im Krankenhaus, deshalb empfand Shou es für besser, auch Miku für paar Tage von der Arbeit zu beurlauben, denn nur sie beide im Host-Club brachte nicht viel.

Kiro, Shin, Kanon und Ruki gingen normal zur Schule, Kazuki hatte sich krank gemeldet.. Aber die Stimmung war angespannt. Die Freunde waren nicht gerade sehr gesprächig und schwiegen sich wenn sie sich trafen größtenteils nur an.
 

Gestern Abend wurde ich endlich aus dem Krankenhaus entlassen. Die hatten mich ganze 4 Tage drin behalten, zur Beobachtung. Endlich war ich da raus, denn ich hasste Krankenhäuser. Wenigstens wurde mir die Zeit, die ich dort verbringen musste, mit Besuchen meiner Freunde verkürzt. Egal ob ich wach war oder schlief, einer von ihnen war immer da. Besonders Nao! Er war von morgens bis abends bei mir, hielt meine Hand, und wir unterhielten uns über alles Mögliche.

Mein Unfall hatte uns noch mehr zusammengeschweißt.

Und dann kam unsere Mutter einmal ins Zimmer und meine Freunde verließen sofort das Zimmer. Nao wollte auch gehen, aber ich hielt ihn fest. Er sollte bei mir bleiben. Ich wollte meiner Mutter nicht alleine gegenüberstehen – in meinem Falle: liegen. Also blieb er sitzen.

Meine Mutter bat darum, dass Nao uns allein lassen sollte, aber ich sagte ihr, dass ich ihn bei mir haben wollte, egal was sie sagte.

Erst wollte ich versuchen, sie noch mal zu fragen, den Rausschmiss zurück zu nehmen, aber sie fing gleich wieder damit an, dass er daran Schuld sei, dass ich im Krankenhaus war.

Als ich bemerkte, dass Nao bereits innerlich kämpfte nicht vor Wut zu explodieren oder einfach nur hemmungslos vor seelischem Schmerz zu weinen, verstärkte ich den Griff um seine Hand.

Mutter wollte Nao wegschicken, aber ich ließ es nicht zu.

Irgendwann hatte sie sogar gemeint, dass ich Nao nicht mehr sehen dürfe und sie das Krankenhauspersonal holen wollte, um ihn meines Zimmers zu verweisen.

Auch das ließ ich nicht zu. Während er mich jeden Tag von früh bis spät besuchte, war sie gerade das erste Mal bei mir. Das war ihm gegenüber nicht fair.

Und ich hatte ihr auch angedroht, dass ich ebenfalls ausziehen würde, wenn sie mir verbietet, meinen Bruder zu sehen. Wir waren nicht einfach nur Brüder, wir waren beste Freunde, auch wenn wir nicht immer ein Herz und eine Seele waren. Aber meistens waren wir es. Da konnte man uns nicht einfach voneinander trennen. Auch unsere Mutter nicht.

Ich konnte und wollte nicht ohne meinen Bruder und er auch nicht ohne mich.

Letztendlich hatten wir uns darauf geeinigt, dass wir uns sehen dürfen, wann immer wir wollen, aber nicht bei uns Zuhause, Mutter wollte Nao erst mal nicht mehr sehen. Aber sie sah ein, dass wir, wenn sie es verbieten würde, uns trotzdem heimlich treffen würden und dann käme es aufs Gleiche hinaus.

Dennoch wollte sie gerne vorher wissen, wenn ich zu Nao gehe, aus welchem Grund auch immer. Und mit diesem Kompromiss konnten wir beide leben.

Dann hatte sie das Zimmer, stocksauer, verlassen.

Nao war mir dankend in die Arme gefallen. „Danke Kai! Wenn du jetzt nicht bei mir gewesen wärst, ich wäre daran jetzt zerbrochen.“ „Ach was! Wir sind Brüder und wir helfen uns gegenseitig.“ „Trotzdem, jetzt wird das für dich noch ein Nachspiel haben, so sauer wie sie war.“ Ich grinste aufmunternd. „Die kriegt sich schon wieder ein!“, lächelte ich.

Nun war Donnerstag und ich saß im Klassenraum für Mathematik. Mein erster Schultag nach dem Unfall. Manche Schuler musterten mich komisch. Andere warfen mir böse Blicke zu.

Was war denn nun schon wieder?

Ich lehnte mich zu Ruki rüber. „Sag mal, warum schauen die mich denn alle so an? Hab ich was verpasst?“ Ruki sah mich nicht an und antwortete auch nicht auf meine Fragen.

Er war schon den ganzen Morgen so komisch. „Ruki?“ Keine Antwort.

Na ja, wer weiß, welche Laus ihm über die Leber gelaufen ist.

„Uke Yutaka!“, rief Asagi-sensei quer durch die Klasse. „Ja, Sensei?“ „Ich möchte dass du mich mal kurz in meinen Vorbereitungsraum begleitest!“, ließ er mich wissen.

Aber wieso? Was hatte ich denn gemacht?

Ich stand auf und sah zu Ruki, dieser wandte den Blick ab. Von den Blicken meiner Mitschüler verfolgt, folgte ich Asagi in seinen Vorbereitungsraum.

Dort setzte er sich an seine Schreibtisch und wies mir an, mich zu setzen. „Ich bin maßlos enttäuscht von dir!“ „Wieso?“ „Ich dachte eigentlich, dass ich in dir einen ehrlichen Schüler habe, der seine Aufgaben gewissenhaft und ordentlich erledigt.“, er schüttelte enttäuscht den Kopf. „Das tu ich doch auch.“ „Eben nicht! Ich habe dir das Klassenbuch anvertraut und du nutzt dieses Vertrauen schamlos aus.“ „Was? Nein!“, protestierte ich und schnellte vom Stuhl hoch. „Ich habe es immer ordentlich von Raum zu Raum genommen, es morgens geholt und nachmittags wieder abgegeben.“

„Und warum sind dann meine Lösungen für die Mathearbeit am Freitag verschwunden? Ich hatte sie letztens aus Versehen im Buch liegen lassen.

Fakt ist, du bist der Einzige, dem ich das Buch gebe, und ein Kollege oder eine Kollegin hätte mir bescheid gesagt.

Weil die Lösungen verschwunden sind, habe ich eine neue Arbeit vorbereiten müssen. Ich wollte raus finden, wer so blöd war, die Lösungen zu verwenden.

Es hat sich ergeben, dass du der Einzige mit einer 4 bist, alle anderen aus der Klasse haben eine 6, weil jede einzelne Lösung die der vorhergehenden Arbeit war.

Nun stellt sich die Frage, wieso du der Einzige bist, der die Lösungen nicht verwendet hat. Wolltest du den anderen Klassenkameraden eine Auswischen, weil du sonst immer der Schlechteste bist?“

„Sensei, ich wusste nichts von den Lösungen im Klassenbuch! Und ich habe, als die Lösungen angeblich durch die Schule kursiert sind, einen Scheiß drauf gegeben. Solche Tricks habe ich nicht nötig. Ich verdiene meine Noten immer auf ehrliche Art und Weise und gebe mein Bestes.

Ich habe die Lösungen jedenfalls nicht geklaut und verteilt.“

Warum unterstellt er mir so was? Er hat es echt auf mich abgesehen!

„Deine Klassenkameraden sagen da aber was ganz anderes.“

Das kann doch nicht wahr sein?! Die fallen mir in den Rücken? „Ruki auch?“, fragte ich zaghaft. „Ja, auch Matsumoto-kun ist ebenfalls der gleichen Meinung wie der Rest der Klasse.“

Ruki also auch? Und so was nennt sich bester Freund!

War ich eigentlich nur vom Pech verfolgt? Hätte ich Samstag nicht sterben können? Dann wäre mir das hier wenigstens erspart geblieben.

Ich hielt die Tränen der Enttäuschung tapfer zurück. „Gut, wenn Sie mir nicht glauben, dann glauben Sie doch was Sie wollen! Ich kann nur beteuern, dass ich es definitiv nicht war, der die Lösungen verteilt hat. Aber da meine Meinung hier ja nicht zählt…“

Mit diesen Worten verließ ich das Vorbereitungszimmer. Kamijo stand gerade vor der Tür, weil er zu Asagi wollte. „Kai-chan, was ist los?“, er hielt mich fest und sah mich an, bemerkte meine Tränen. „Du würdest mir ja auch nicht glauben!“, schrie ich ihn an und riss mich los. „Er beharrt also immer noch darauf!“, stellte Kamijo fest und sein freundlicher Gesichtzug veränderte sich ins Gegenteil.

Kamijo ging zu Asagi in den Raum und ich konnte wütende Stimmen hören. Jetzt hatte mein Cousin wegen mir vielleicht noch Ehekrach! Besser ging’s ja nicht.

Um nicht so unhöflich zu sein und zu lauschen, rannte ich in unser Klassenzimmer zurück wo alle sich über mich unterhielten, das konnte ich durch die offene Tür schon von weitem hören. Sie diskutierten darüber, ob Asagi mit mir über die Klassenarbeit sprach, wie ich dazu gekommen bin, die Lösungen zu verkaufen und ob ich nun suspendiert werden würde. Und so was nennt sich Zusammenhalt in der Klasse?! Ganz klasse!

Gut sie taten es ja, sie hielt zusammen und hatten sich gegen mich verschworen. Aber warum? Was gab ihnen das Recht mich als Dieb und Lügner darzustellen?

Zum Glück schien Ruki sich raus zuhalten. Und Trotzdem war ich maßlos enttäuscht.

Er, als mein bester Freund, sollte eigentlich zu mir halten. Ich halte doch auch zu ihm, egal was kommt.

Als ich in den Raum trat wurde es sofort still und alle Blicke richteten sich auf mich.

Wortlos lief ich zu meinem Platz, packte meine Tasche und wollte wieder gehen. „Hat man dich rausgeschmissen?“, fragte Teruki. „Und wenn es so wäre…? Ich wüsste nicht, was es dich angeht.“ „Kai ich…“, setzte Ruki zu sprechen an. „Halt den Mund! Ich will nichts hören! Du bist für mich gestorben.“ Seinen geschockten Blick und sein plötzlich kreidebleiches Gesicht ignorierte ich. Als ich im Türrahmen stand drehte ich mich noch mal um: „Auf einen Freund wie dich kann ich verzichten.“

Dann verließ ich die Schule und das Schulgelände.
 

Ruki sah seinem besten Freund hinterher. Er hatte es verbockt.

*Kai, das wollte ich nicht!* Er legte den Kopf auf die Tischplatte und schlug mit der Faust auf eben diese. „Ich bin doch so ein Vollidiot!“, schrie er und stand auf. Als er die Tür passieren wollte, stand Kamijo in der Tür und schob ihn wieder rein. „Auf deinen Platz, Matsumoto-kun!“, befahl Kamijo und sah Ruki böse an. Mit gesenktem Blick ging Ruki an seinen Platz zurück.

„Ähm, Kamijo-sensei, wir haben jetzt aber Mathe und kein Musik.“, merkte Teruki an. Kamijo schlug die Tür zu und der Knall hallte durch’s Klassenzimmer. Einige zuckten erschrocken zusammen.

„Dem bin ich mir bewusst, aber das soll jetzt nicht deine Sorge sein.“

Kamijo ging zum Lehrerpult und stellte sich dahinter, seinen Blick durch die Reihen schweifen lassend. Ihm fiel sofort auf, dass Kai fehlte.

„Wo ist Kai?“, fragte er leicht wütend. „Der ist abgehauen!“, sagte ein Mädchen aus der ersten Reihe. Kamijo seufzte kurz. „Mir wäre es zwar lieber, wenn er hier wäre aber, gut. Dann halt ohne ihn!“ Er nahm ein Aufnahmegerät aus seiner Tasche und stellte es auf den Tisch, schaltete es ein und wandte sich an die Schüler: „So, ich möchte jetzt wissen, wer von euch die Lösungen für die Matheklassenarbeit gestohlen hat!“

Teruki grinste: „Das wissen wir doch schon! Es war Kai! Was glauben Sie, warum er abgehauen ist?“ Mit den flachen Händen schlug Kamijo auf die Tischplatte. „Hat er nicht! Kai ist ehrlich, er würde so etwas nie tun!“, schimpfte Kamijo. „Aber was glauben Sie denn, wieso er der Einzige ist, der keine 6 hat? Weil er die Lösungen hatte! Er wollte uns eine einhauen, weil er sonst nur die schlechten Noten hat.“

*So wie Teruki Kai beschuldigt, habe ich das Gefühl, dass er der der wahre Übeltäter ist.*

Er ging zu Teruki. „Weißt du, dass du dich gerade sehr verdächtig machst?“, grinste Kamijo Teruki an, als er direkt vor ihm stand. Er legte die Hände flach auf den Tisch und sah Teruki böse an. „Hör auf mit deinen Ausflüchten und gestehe endlich, dass du es warst!“, sagte Kamijo mit eiskalter Stimme. Sie sahen sich tief in die Augen. Aber Teruki blieb hart. „Ich war es nicht!“, zischte er.

Kamijo ging zum Lehrerpult zurück. „Gut, wenn ihr es nicht anders wollt…? Wir bleiben jetzt so lange hier, bis mir einer sagt, wer es war. Ich hab Zeit, ich weiß ja nicht wie es bei euch ist, meine Damen und Herren?“ „Sie können uns hier nicht festhalten!“, protestierte ein Mädchen aus der hintersten Reihe.

„Wenn du wüsstest, was ich alles kann, Mizuna-kun…“ „Aber wir müssen zum Unterricht!“ „Das ist mir scheiß egal. Ich will jetzt wissen, wer Kai die Schuld in die Schuhe geschoben hat.“, entgegnete Kamijo wütend.

Er setzte sich auf den Lehrerstuhl. „Wenn jemand was zu sagen hat, dann raus damit, ansonsten können Sie von mir aus den ganzen Tag hier sitzen bleiben.“

2 Stunden später saßen die Schuler immer noch im Raum und spannten Kamijo auf die Folter. Aber er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Früher oder später würde einer reden, denn er verbot das Essen und Trinken und sogar Toilettengänge.

Teruki behaarte immer noch mit verschiedenen Argumenten darauf, dass Kai der Schuldige war. Kamijo tat dies ab, ignorierte ihn regelrecht, weil es nicht das war, was er hören wollte. „Hat sonst noch jemand irgendwas zu sagen?“ Keiner sagte auch nur ein Wort. „Schade, sonst sind Sie doch auch immer so gesprächig.“ Er drehte die Kassette im Aufnahmegerät um und drückte erneut Aufnahme. „Wollen wir das Spiel denn wirklich so weiter spielen? Ich meine, mir macht es nichts aus, aber ich glaube Sie alle sind es doch langsam Leid, oder?“, er grinste in die Klasse und lief langsam durch die Reihen. Vor einem Schüler blieb er stehen. „Was ist mit Ihnen, Korosawa-kun? Wollen Sie nicht endlich was sagen, damit sie endlich auf Toilette können? Ich sehe doch, dass sie schon unruhig auf dem Stuhl rumhibbeln.“ Der Junge sah peinlich berührt zu Boden. „Und Sie, Usui-kun? Ihren Magen hört man auch schon bis sonst wohin. Sie haben Hunger, hab ich Recht?“ Als er sich vor sie stellte, konnte sie ihm nicht in die Augen sehen.

„Ich muss zugeben, das Spiel macht Spaß, aber wenn keiner was sagt, wird es langsam langweilig.“ Er lief zurück zum Lehrerpult.

Ruki hatte die ganze Zeit stumm dagesessen und mit sich selbst gehadert. Doch jetzt hielt er es nicht mehr aus. Wie Teruki über Kai gesprochen hatte, hatte ihn sehr verletzt. Aber eigentlich waren Kai’s Worte der eigentliche Auslöser gewesen. Kai wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben! Das war das Schlimmste für ihn überhaupt. Wie konnte er nur seinen besten Freund hintergehen?

Er stand entschlossen auf. „Kamijo-sensei. Ich war es! Ich habe die Lösungen geklaut!“ Kamijo drehte sich zu Ruki. „Matsumoto-kun?“ „Es tut mir Leid. Ich wollte die Lösungen, weil ich mir nicht leisten konnte, eine schlechte Note zu bekommen. Und dann hatte ich etwas Geldmangel, weil meine Eltern mir mein Taschengeld gestrichen haben. Also dachte ich, dass ich die Lösungen ja verkaufen könnte, um so an Geld zu kommen und den anderen auch einen Gefallen zu tun. Sie standen doch genauso wie ich unter Druck, was die Noten betrifft. Also hab ich sie kopiert.“

Kamijo grinste. „Wow, das hättest du aber auch eher sagen können!“ Kamijo lief zu Ruki, packte ihn am Arm und zog ihn mit. „So, ich entlasse euch jetzt. Ihr geht jetzt am besten in euren jetzigen Unterricht!“

Und schon verließ er den Klassenraum, mit Ruki im Schlepptau.

In seinem kleinen Vorbereitungsraum angekommen wies er Ruki an sich zu setzen. „So, Ruki, und jetzt sag mir die Wahrheit! Du warst es doch gar nicht, das seh’ ich dir an.“

Ruki sah wortlos nach unten und weinte stumme Tränen. „Ruki, rede mit mir!“ Kamijo saß Ruki nun gegenüber und beugte sich zu ihm rüber. „Wer war es?“ „Verdammt, ich war es, das sagte ich doch bereits.“ Ihm liefen die Tränen übers Gesicht und Kamijo strich sie weg. „Du warst es nicht!“ „Doch, ich war es!“, beharrte Ruki auf seiner Aussage.

„Los, jetzt suspendieren Sie mich schon, oder schmeißen Sie mich gleich von der Schule!“, verlangte er. Ruki konnte Kai nicht mehr ins Gesicht sehen. Er hatte den Menschen, den er mehr als alles andere liebte enttäuscht und zutiefst verletzt.

Er war es nicht mehr wert, sein Freund zu sein und schon gar nicht in seiner Nähe zu sein. Er wollte für immer aus Kai’s Leben verschwinden.

Ohne ihn war Kai viel besser dran.

„Du wirst nicht suspendiert. Zumindest nicht, wenn du die Wahrheit sagst!“, entgegnete Kamijo. „Das hab ich doch!“, erwiderte Ruki.

„Ruki, ich sehe, dass dich etwas belastet. Wirst du erpresst? Hat dich jemand gezwungen, dass du die Schuld auf dich nehmen sollst?“ Ruki schüttelte den Kopf und erneut rollten unaufhörlich Tränen über seine Wangen. „Nein, verdammt! Ich habe die Lösungen geklaut und kopiert. Am Anfang nur für mich, aber dann…“, Ruki konnte nicht mehr. Er brach bewusstlos zusammen.

Kamijo war alles klar. Vielleicht hatte Ruki die Lösungen wirklich geklaut und kopiert, aber da war noch mehr dahinter. Er war sich sicher, dass Ruki erpresst wurde, so fertig wie dieser war. Er nahm den bewusstlosen Ruki auf die Arme und machte sich auf den Weg Richtung Krankenzimmer. Unterwegs lief er Asagi über den Weg „Du sollst zu Kaoru! Er ist überhaupt nicht begeistert. Deine blinde Wut hat dir den Sinn für die Realität geraubt. Das kann dich den Job kosten Kamijo!“, tadelte Asagi. „Ich weiß, aber ich kann es nicht leiden, wenn meinem Cousin Unrecht getan wird!“, antwortete Kamijo.

„Und was ist mit Matsumoto-kun?“ „Er ist zusammengebrochen. Bring ihn bitte ins Krankenzimmer, während ich zu Kaoru gehe.“ Er drückte Asagi den bewusstlosen Ruki in die Arme, gab seinem Mann einen Kuss und lief weiter Richtung Direktorenzimmer.

Hiroki saß hinter seinem Sekretärentisch und wählte gerade die Nummer von Kaoru. „Er ist jetzt da!“, sprach er in den Hörer. Er nickte, legte auf und sah Kamijo an.

„Er erwartet dich bereits!“, meinte Hiroki leicht angepisst.

Kamijo trat ins Zimmer von Kaoru.

„Bist du noch ganz bei Trost?“ wetterte Kaoru los. „Die Schüler in einem Klassenraum für 2 Stunden zu sperren und gegeneinander aufzuhetzen? Das ist gegen das Gesetz.“ Mit der Hand schlug Kaoru auf den Tisch. Von der Wucht erzitterte der Tisch und das Namensschild mit seinem Namen „Niikura Kaoru“ fiel nach unten. Kamijo betrachte es kurz, dann sah er wieder zu Kaoru. „Das war unverantwortlich! Ich könnte dich dafür von der Schule schmeißen!“ „Dann tu es doch!“, rief Kamijo. „Würde ich gerne, aber geht nicht! So schnell bekomme ich keinen neuen Musiklehrer, da kannst du von Glück reden. Aber ich werde dich suspendieren. Für 2 Wochen. In der Zeit kannst du über dein Verhalten nachdenken.“ „Da gibt es nichts drüber nachzudenken!“, entgegnete Kamijo. „Ich bereue es nicht, mich für meinen Cousin eingesetzt zu haben.“

Erneut schlug Kaoru mit der Faust auf den Tisch.

„Deine Gefühle für Uke-kun lassen dich nicht klar denken. Auch wenn er dein Cousin ist, jeder Schüler wird gleich behandelt, keiner bevorzugt. Das hast du mir damals geschworen, als ich die Unterlagen von ihm überprüft habe!“

„Es tut mir Leid, Kaoru!“, sagte Kamijo leicht betroffen, denn er erinnerte sich an dieses Versprechen zurück. „Aber ich habe auch eine Pflicht meiner Familie gegenüber. Meiner Tante habe ich versprochen, auf meinen kleinen Cousin aufzupassen.“

„Ist ja schön und gut, aber du bist zu weit gegangen. Versprechen hin oder her. Deine Gefühle für deinen Cousin trüben dein Urteilsvermögen. Du hast hier als Lehrer eine Pflicht und die geht den persönlichen Pflichten vor.“, ermahnte Kaoru Kamijo.

Kamijo hatte sich inzwischen hingesetzt. Natürlich hatte sein Chef Recht und dem war er sich auch bewusst. Aber bei Kai setzte sein Verstand gerne mal aus, liebte er diesen doch wie einen kleinen Bruder.

Kaoru seufzte und sprach dann im ruhigeren Ton: „Kamijo, du bist ein guter Lehrer, die Schüler mögen dich und auch die Kollegen sind von deiner Unterrichtsweise beeindruckt. Aber jetzt bin ich einfach nur enttäuscht von dir. Manche Eltern haben mich angerufen, nachdem ihre Kinder ihnen von deiner Aktion erzählt haben

Sie haben deine sofortige Entlassung gefordert. Ein Vater stand sogar persönlich vor meiner Tür. Er war mehr als wütend! – Kamijo, ich will dich nur ungern von der Schule schmeißen, weil du mir ein wirklich guter Kollege bist und ein guter Freund auch, deshalb werde ich dich nur suspendieren.“, informierte er. „Aber sollte so was noch mal vorkommen, dann muss ich dich entlassen und der Schule verweisen.“, fügte er mit Nachdruck hinzu. Kamijo nickte bloß. „Geh jetzt, hol deine Sachen und dann sehen wir uns in 2 Wochen wieder, wenn du wieder bei klarem Verstand bist.“ Kaoru drehte sich zum Fenster. Das Gespräch war beendet.

Also verließ Kamijo das Zimmer und machte sich dann in seinem Raum daran, seine Tasche zu packen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-07-25T13:35:24+00:00 25.07.2012 15:35
Das ist aber echt gemein gewesen.
Und sogar Ruki hat sich gegen Kai gestellt. Na der bekommt was zu hören.

Irgendwie denke ich, dass Kamijo recht hat und Ruki es gar nicht war.
Passt auch gar nicht zu ihm, würde ich mal behaupten.

Und von Kamijo war es wirklich nett, dass er sich für Kai eingesetzt hat,
aber die Art und Weise wie er es tat, war nicht gerade die Beste.
Er ist immerhin Lehrer und muss ein Vorbild sein.

Hoffentlich war es Ruki wirklich nicht.
Er und Kai vertragen sich wieder.
Und der wahre Verursacher, des Chaoses und Streits, wird überführt.

Bis zum nächsten Kapi.
LG Cat


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