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Liebe auf (großen) Umwegen

UruhaxKai, ReitaxRuki, HizakixTeru und viele mehr....
von

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Alltagstrott

Irgendwie tat mir der Junge ja doch Leid.

Ich sah aus dem Fenster und beobachte ihn so lange, bis wir um die nächste Ecke fuhren.

Jetzt musste er sicher über eine halbe Stunde auf den nächsten Bus warten wegen mir. Und jetzt begann es auch noch zu regnen.

Das hast du ja toll hinbekommen Kouyou! Seufzend ließ ich mich im Sitz zurücksinken und war der festen Überzeugung, mich das nächste Mal zu entschuldigen, wenn ich ihn sehen würde.

Den Rest der Fahrt sah ich gelangweilt aus dem Fenster.

Dieser Tag würde genau so blöd laufen wie all die anderen auch.

Der Lehrer erklärte irgendetwas an der Tafel und ich verstand es nicht, wie immer. Am liebsten würde ich ja gar nicht mehr gehen, die Schule ging mir echt am Arsch vorbei, genau wie alles andere auch.

Wozu lebte ich überhaupt noch?

Mein Vater ignorierte mich täglich aufs Neue, als wäre ich nicht da und in der Schule sah auch jeder nur zu mir runter als ob ich ‘ne ansteckende Krankheit wäre.

Der einzige Mensch wegen dem ich mir das antat, war Hizaki. Ich war es ihr schuldig, nach dem sie sich immer für mich bei meinem Vater eingesetzt hatte.

Und viel verlangte sie nicht von mir.

Nur, dass ich täglich zur Schule ging und mein Bestes gab um einen guten Abschluss zu bekommen. Und diesen Wunsch wollte ich ihr erfüllen.

An der Schule angekommen rannte ich nicht, wie all die anderen, los um ins Trockene zu kommen, nein.

Ich lief langsam und genoss es noch so lange wie möglich, dass man mich ignorierte. Sobald ich die Schule betrat, waren nämlich wieder alle Augen auf mich gerichtet und das Getuschel ging wieder von vorne los.
 

Triefend nass stieg ich in den Bus.

Der Busfahrer musterte mich böse. „Ich kann auch nichts dafür dass es regnet!“ „Wage es nicht, dich so nass auf einen der Sitze zu setzen.“ „Hatte ich nicht vor!“, entgegnete ich.

Heute war wirklich nicht mein Tag. Warum ausgerechnet dieser Busfahrer?

Dem war ich immer noch ein Dorn im Auge, seit ich ihm einmal fast vor den Bus gerannt war, nur um ihn aufzuhalten, damit ich noch in den Bus steigen konnte.

Ich hatte es damals aber nach der Schule wirklich eilig gehabt, den Bus noch zu bekommen, um meinen wichtigen Termin beim Zahnarzt einhalten zu können.

Kann ja auch nichts dafür, dass dieser nur noch zu dieser beschissenen Zeit einen Termin frei hatte.

Und ich war froh den noch bekommen zu haben.

An der Zielhaltestelle stand ein kleiner Blondschopf, der seine Haare hinten genau wie ich zu einem Zopf zusammen gebunden hatte.

Diese schützte er mit Hilfe eines Schirms.

Ich stieg aus und er winkte mir zu.

„Ruki was machst du hier? Müsstest du nicht über der Mathearbeit schwitzen?“ „Bin schon fertig!“, strahlte er. „Wie jetzt?“, ich war verdutzt.

Er grinste breit.

„Bist du über Nacht zum Supergenie in Mathe geworden?“ Ruki schüttelte den Kopf. „Hast du nur deinen Namen auf das Blatt geschrieben und bist wieder raus?“, riet ich weiter.

„Nö!“, war seine knappe Antwort.

Ich überlegte kurz. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

„Du hast doch nicht… Hast du etwa wirklich… Ruki!“

Jetzt wurde ich sauer. Er hatte doch nicht wirklich die Lösungen gekauft, die letztens in der Schule rumkursiert sind?

„Ruki du kannst doch nicht einfach die Lösungen…“ Er hielt mir den Mund zu, weil gerade ein paar Schüler, die zur 2. Stunde hatten, an uns vorbei gingen. „Bist du bescheuert? Lass uns erst mal rein gehen!

Du bist doch schon durchnässt bis auf die Knochen. Ich erzähl es dir, wenn wir drin und ungestört sind.“ Er drückte mir den Schirm in die Hand und zog mich mit sich.
 

Ich wusste es doch!

Ich wurde wieder den ganzen Tag hin und her geschubst, blöd angegafft und über mich wurden die dämlichsten Gerüchte erzählt.

War ja nichts Neues für mich.

Ich stand an meinem Schließfach und tauschte die Bücher, die ich für die Hausaufgaben brauchte, gegen die aus, die ich nicht brauchen würde. „Hi Kouyou. Wie geht’s?“

Takuya sprang mir direkt vor die Nase. „Wie soll’s mir gehen? So beschissen wie immer.“, entgegnete ich, schlug mein Schließfach zu und ließ ihn stehen.

„Hey! Je…jetzt warte doch mal!“

Er rannte mir hinterher. Ich drehte mich um und sah ihn böse an.

„Was willst du? Warum rennst du mir täglich hinterher?“ „Weil ich dein Freund sein will.“ Jetzt war ich überrascht.

Dass konnte er doch nicht ernst meinen! Keiner hier wollte freiwillig mit mir befreundet sein. „Was soll das für ein dummes Spiel sein?

Warum solltest du mit mir befreundet sein wollen?

Da steckt doch sicherlich eine Wette dahinter: Wer schafft es Kouyou rum zu kriegen und ihn dann fallen zu lassen wie eine heiße Kartoffel? Danke da scheide ich gerne aus.“ Ohne ein weiteres Wort ließ ich ihn stehen.
 

„Uke Yutaka!“ Ich schreckte aus meinen Gedanken, als ich gerade den Gang entlang lief Richtung Schießfächer.

Was wollte Asagi-sensei denn jetzt noch von mir? Ich drehte mich zu ihm um.

„Hai, Asagi-sensei?“ „Ich habe immer noch keine Antwort darauf, warum du heute zu spät zur Mathearbeit gekommen bist.

Was haben wir denn diesmal für eine Ausrede? Hat diesmal ‘ne Bombe bei euch eingeschlagen und du hast bloß knapp überlebt? Dafür siehst du, wenn auch noch leicht durchnässt, viel zu gesund aus, als dass diese Ausrede ziehen würde.“ Er musterte mich streng. Seine Augen schienen die Wahrheit in meinen zu suchen.

Aber mal ehrlich, wie kam der auf die Idee? „Ähm, ich wollte gerade in den Bus steigen, da ist ein anderer Schüler an mir vorbei gerannt und hat mich wieder raus geschubst. Und dann ist der Bus ohne mich gefahren.“

Er zog eine Braue hoch und sah mich skeptisch an. „Wow, das ist ja mal ganz originell! Mal keine halsbrecherischen Aktionen wie ’du hast gerade gesehen, dass einer alten Frau die Tasche geklaut wurde und du bist hinterher gerannt um sie ihr zurück zu holen?’“ Wovon sprach der? „Sensei, es war wirklich so!“ Er schüttelte den Kopf und seufzte:

„Morgen früh um 8 Uhr tanzt du hier an und wirst die Arbeit nachholen ohne Widerrede. Und du wirst für den Rest des Monats den Putzdienst übernehmen!“ Asagi-sensei wendete sich ab. „Aber Sensei…“ „Kein aber, ich meine das ernst. Und da ist es mir egal, ob morgen Samstag ist oder nicht. Mir hängen deine Ausreden zum Hals raus.

Demnächst bekommst du alles als Fehlstunde eingetragen, vielleicht ist dir das dann eine Lehre.“

Damit war er im Lehrerzimmer verschwunden. Ich war baff.

Was unterstellte der mir?

Ich würde mir nie so bescheuerte Ausreden ausdenken.

„Ruki!“, schrie ich wütend und stapfte zu ihm an die Bushaltestelle. „Was erzählst du Asagi-sensei eigentlich immer für Lügenmärchen, wenn du mich entschuldigen sollst?“

Verwirrt sah er mich an. „Ähm ja… also…“ „Ich höre!“, entgegnete ich wutschnaubend und verschränkte meine Arme vor der Brust.

Das kann doch nicht angehen, dass der sich immer solch dämliche Ausreden für mich ausdenkt, wenn ich verschlafen hatte. Ich kann ja auch nichts dafür, dass ich meist noch bis in die Nacht lerne und dann morgens den Wecker nicht höre.

„Ja, tut mir Leid, aber das mit ’du hast verschlafen’, das zog irgendwann einfach nicht mehr. Also hab ich mir was anderes ausgedacht.“ „Ja super, ich bin einem Taschendieb hinterher gerannt, weil er einer alten Dame die Tasche geklaut hat, geht’s noch?

Wurde ich vielleicht auch einmal von Aliens entführt?“

Ruki grinste verlegen. Ich sah ihm an, dass ihm das jetzt doch ganz schön peinlich war. Aber nicht so peinlich wie mir. Er musste den Ärger dafür ja nicht einstecken sondern ich.

„Kai es tut mir Leid, es kommt nicht mehr vor.“ „Will ich hoffen.“

Ich atmete tief ein und wieder aus. Endlich konnte ich meinem Ärger mal Luft machen. „Dafür wirst du den Putzdienst den Rest des Monats machen, den er mir aufgedrückt hat.“ „Was, den ganzen Monat?“ Ich nickte. Entsetzt sah er mich an, ich wusste, dass er das definitiv nicht wollte.

„Mit gefangen mit gehangen.“, grinste ich ihn überlegen an. „Na gut, hast ja recht. Das ist jetzt wohl die Strafe dafür, dass ich gerne Geschichten erzähle.“, lächelte er.

Ja, das war Ruki!

Manchmal könnte ich ihm echt mal eine reinhauen, dafür dass er nie groß nachdachte über das, was er tat, andererseits musste man ihn einfach mögen.

Aber das war ja das, was beste Freunde ausmacht. Sie stritten sich und versöhnten sich aber auch wieder.

„Kai, weißt du was, ich lade dich jetzt einfach auf einen Kaffee ein. Schon mal so als kleine Wiedergutmachung.“ „Wenn noch paar Mochi und ein Stück Schokoladenkuchen dabei raus springen gerne.“

Ruki lachte. „Ja klar, such dir was aus, ich zahle, wenn‘s nicht zu teuer ist.“ Musste der gerade sagen.

Der schwamm doch im Geld.

Na ja, wenigstens war er nicht so ein reicher verwöhnter Schnösel, wie zum Beispiel der Schülersprecher der Nachbarschule, der gerade in seiner weißen Limo an uns vorbei fuhr. Was seine Kumpels und er mir damals angetan haben verzeihe ich ihm nie.

Manche blaue Flecke waren heute noch zu sehen.

Aber dennoch bereute ich es nicht, mich für Uruha eingesetzt zu haben.

Uruha, wann würde ich sie wohl wieder sehen?

„Kai? Kai?“ Die Stimme von Ruki drang nur ganz dumpf zu mir durch.

„Yutaka? Uke-chan?“
 

Ruki wedelte mit der Hand vor Kais Gesicht rum, doch dieser schien nicht zu reagieren. *Da gibt es jetzt nur noch eine Möglichkeit!* „Hey, du passives Hemd, komm wieder zu dir!“ Er rüttelte an Kais Schultern, dieser schüttelte den Kopf und sah ihn etwas böse an. Ja, Ruki wusste ganz genau, dass Kai es überhaupt nicht mochte so bezeichnet zu werden. Aber es half, weil er immer wieder darauf reagierte. Ruki grinste.
 

Wie ich es hasste, wenn er mich so nannte. Ich kann ja auch nichts für meinen Namen. Das gab ihm nicht das Recht, sich einen Spaß daraus zu machen, auch wenn er mein bester Kumpel war. „Was sollte denn das?“ „Es hat doch gewirkt, oder nicht? Ich wollte dir sagen, dass wir langsam mal in den Bus steigen sollten sonst fährt der ohne uns los. Ich kann dich ja schlecht in den Bus tragen.“ „Versuch’s doch!“, scherzte ich, da ich wieder ganz in der Realität angekommen war. Ich schnappte mir meine Tasche und zog Ruki hinter mir her in den Bus.
 

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Erklärung des Wortspiels mit Kais Namen:

Uke= passiver part beim Sex

Yutaka= wenn man das "k" und das "t" vertauscht entsteht Yukata, Yukata= ein leichter Sommerkimono
 

Und deshalb "passives Hemd"!
 

Das ist ein Insider, der mir irgendwann in den Sinn gekommen ist weil ich meinen Yukata immer als Yutaka bezueichnet habe.
 

Also Japaner werden den Witz daran nicht verstehen, weil der Name in den japanischen Zeichen natürlich ne ganz andere Bedeutung hat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Keiss
2012-06-18T13:22:26+00:00 18.06.2012 15:22
Ach ja der typische leidende Einzelgänger, der immer nur gedisst wird. Kennen wir das nicht alle irgendwie aus eigener Schulzeit? :D

Also mit einer Limo is ja gar nicht überheblich so'n proll. Wie kann Uruha den toll finden? :o

Ich wünsche mir so für Kai, das Ruki ihn nun in das Maid-Café einlädt und er "sie" dort wiedersieht ;D

LG
Keiss
Von: abgemeldet
2012-05-30T17:14:29+00:00 30.05.2012 19:14
Uruha scheint es ja echt nciht gut in seiner Schule zu gehen. Ich kann ihm echt nachfühlen. Ich bin auch immer gemieden wurden. Und von daher kann ich gut verstehen, wieso er Takuyas Freundschaft nicht angenommen hat. Wenn man schon so oft verarscht wurde, dann kann man anderen nicht so schnell vertrauen. Vorsicht ist schließlich besser wie Nachsicht.

Also Ruki würde ich auch nicht mehr darum bitten, sich Ausreden einfallen zu lassen. Ist doch klar, dass der Lehrer das irgendwann nicht mehr schluckt. Aber er hat es ja nur gut gemeint.
***

Ich freue mich schon wieder auf das nächste Kapitel.
LG Cat


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