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Wie Feuer und Wasser

Doch Gegensätze ziehen sich an
von

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Tag 12: Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist… blau

Graphitport City
 

„Das ist toll, das ist wirklich toll!“, seufzte Misa entspannt.

„Das ist es absolut!“, stimme Riku freudig zu und verspeiste genüsslich den letzten Rest seines Eises.

Die beiden Trainer saßen in einem gemütlichen Stuhl am Strand von Graphitport City und genossen die warmen Sonnenstrahlen auf ihren Körpern.

„Bisaa!“

„Kniiilz!“

Auch ihre Pflanzenpokémon waren erfreut über das schöne Wetter und versuchten, so viel Sonne wie nur möglich zu tanken. Yen döste friedlich vor sich hin und träumte bereits von seinem nächsten Arenakampf.

„Stollunior…“, gab das kleine Stahlpokémon unzufrieden von sich und rückte noch etwas mehr unter den Sonnenschirm, der glücklicherweise neben den Stühlen angebracht war.

„Aron sieht das anscheinend nicht so…“, bemerkte Misaki leicht besorgt.

„Naja, Stahlpokémon und Hitze, das verträgt sich eben nicht!“, erklärte ihr Begleiter schmunzelnd.

„Stimmt! Tut mir leid, Aron, daran hab´ ich nicht gedacht!“

„Stollunior!“, äußerte das Stahlpokémon, trotz allem gut gelaunt, und wurde kurz danach auch schon von dem roten Strahl seines Pokéballs eingefangen.

„Dass dir Daigo einfach so ein Pokémon schenkt…“, dachte Riku nun laut.

„Ich weiß! Ehrlich gesagt wollte ich es gar nicht annehmen, aber Daigo war ziemlich… überzeugend.“, erwiderte Misa lächelnd. Fast wäre ihr ‚charmant und attraktiv‘ rausgerutscht, was zwar durchaus zutreffend war, sie jedoch niemals vor jemandem zugeben würde.

„Knilz!“

„Bisa, Bisaknosp!“

„Wenigstens die zwei scheinen glücklich über die Hitze zu sein!“, meinte der braunhaarige Trainer grinsend.

„Ja, ich denke, das sind sie!“, sagte seine Begleiterin lachend. Sie hatte sich übrigens dazu entschlossen, Zigzachs, Papinella und Eneco auf eine Box in ihrem Computer abzulegen und ihnen somit eine Pause zu gönnen. Immerhin musste sie auch mit ihren anderen Pokémon trainieren und sie fand, dass jetzt ein guter Zeitpunkt dafür war.

„A-zu-riiill!“

Verwundert schauten Misaki, Riku und ihre Pokémon auf das kleine blaue Wesen, das gerade zu ihnen gehüpft war und nun munter auf Rikus Schoß saß.
 

‚Azurill, ein Pokémon des Typs Normal. Azurills Schweif ist lang und federnd und vollgepackt mit Nährstoffen, die dieses Pokémon zum Wachsen braucht. Man kann es häufig dabei beobachten, wie es auf diesem umher hüpft und spielt.‘
 

„Du bist ja niedlich!“ Misa war verzückt von dem kleinen Pokémon, das nun wie auf Kommando auf ihren Schoß hopste.

„Mari!“, hörten sie dann eine weibliche Stimme rufen, deren Besitzerin soeben bei ihnen angekommen war. „Du sollst doch nicht immer weglaufen!“, mahnte sie, woraufhin Azurill in ihre Arme sprang. „Bitte entschuldigt! Ich hoffe, Mari hat euch nicht belästigt.“, redete die Schwarzhaarige weiter, wobei ihre violetten Augen die beiden Trainer, die nun aufstanden, schuldbewusst musterten.

„Nein, hat es nicht!“, versicherte Riku schmunzelnd.

„Ja, Azurill war ganz lieb!“, stimmte Misaki lächelnd zu.

„Aber man darf sie keine Sekunde aus den Augen lassen.“, erklärte die Fremde freundlich.

„Dein Azurill ist also weiblich?“, fragte Misa interessiert nach.

„Genau! Ich hab´ ihr den Namen ‚Mari‘ gegeben, obwohl sie eigentlich nicht mein Pokémon ist. Sie ist noch ein Baby und ich kümmere mich nur solange um sie, bis ich einen Trainer für sie gefunden habe.“

„Cool!“ Die blonde Trainerin hatte sich bereits in das kleine blaue Pokémon verliebt.

„Ja, es ist toll! Wenn sie nicht gerade wieder abhaut…“, lachte die Schwarzhaarige. „Ich heiße übrigens Nanako, aber zu Hause nennt mich jeder Nana!“

„Ich bin Riku und das ist Misaki.“

„Bitte nenn´ mich Misa!“

„Fiffyen!“

„Bisa!“

„Kniiilz!“

„Schön, euch kennenzulernen! Darf ich fragen, was ihr hier in Graphitport City macht?“

„Um ehrlich zu sein, wissen wir es noch gar nicht. Wir sind erst gestern Abend angekommen. Davor waren wir in Faustauhaven, wo ich um meinen zweiten Orden gekämpft hab´.“, berichtete Misaki lächelnd.

„Du bestreitest Arenakämpfe? Das ist sicher aufregend!“

„Und wie! Du hättest sie sehen sollen, das war unglaublich!“, meldete sich Riku wieder zu Wort.

„Es war ganz gut, denke ich.“, meinte seine Begleiterin leicht verlegen.

„Ganz gut?!“ Riku war fast schon entsetzt. Er fand, dass sie zumindest ein bisschen mit ihren Orden angeben konnte, schließlich hatten sie und ihre Pokémon hart darum gekämpft.

„Trittst du auch gegen die Arenaleiter der Region an? Oder in Wettbewerben?“, wollte Misaki von Nana wissen, um von sich abzulenken.

„Oh, nein! Ich möchte so viel wie möglich über Pflanzen- und Käferpokémon in Erfahrung bringen, deshalb reise ich in den verschiedenen Regionen umher. Und später gründe ich mal eine Pokémon-Züchtung.“

„Wirklich? Ich hätte auch gerne meine eigene Pokémon-Züchtung!“, sprach Riku enthusiastisch. „Ich hab´ mir zu Hause jedes Buch über die Pflege und Aufzucht von Pokémon durchgelesen. Aber natürlich ist das nichts im Vergleich zur Praxis.“

„Da hast du völlig Recht! Hast du schon selbst ein Pokémon aufgezogen?“, erkundigte sich Nana neugierig.

„Mein Wiesenior hab´ ich als Pokémon-Ei erhalten, besser gesagt, ich hab´ es gefunden. Es wurde von seinen Eltern zurückgelassen, deshalb hab´ ich es mitgenommen und mich darum gekümmert, bis es geschlüpft ist. Eigentlich wollte ich es danach freilassen, aber es ist mir so sehr ans Herz gewachsen, dass ich es nicht konnte. Und Wiesenior wollte auch nicht gehen.“

„Das hast du mir noch gar nicht erzählt…“, fiel Misa auf, Riku jedoch zuckte nur leicht schmunzelnd mit den Schultern und wandte sich wieder der anderen Trainerin zu.

„Woher genau kommst du, Nana?“

„Aus Azalea City, das liegt in Johto. Dort befindet sich auch eine Arena, die auf Käferpokémon spezialisiert ist. Daher meine Liebe zu diesen Pokémon.“

„Also ich könnte mich nicht auf nur einen oder zwei Typen Pokémon spezialisieren.“, entgegnete Misaki lächelnd. „Trotzdem finde ich es sehr interessant, denn wahrscheinlich kennt man diese Pokémon irgendwann in und auswendig.“

„Ja, wenn man sich gründlich mit ihnen beschäftigt, lernt man sehr viel über sie, aber auch von ihnen.“

„Azuriiill!“

„Nana, wenn du wirklich einen Trainer für Mari suchst, ich würde sie sehr gerne trainieren!“, sprach Misa jetzt.

„Nur trainieren?“, kam die Frage von Nanako, die die 16-Jährige ziemlich überraschte.

„Ich… äh… Wie meinst du das?“

„Nun, wenn du ein Pokémon fängst,-“ Unerwartet wurde die Schwarzhaarige von Mari, die sich aus ihren Armen befreite und heiter davon hopste, unterbrochen. „Nicht schon wieder…“, jammerte die Trainerin unglücklich.

„Keine Sorge, wir helfen dir, sie einzufangen!“, grinste Riku.
 

„Wo kann sie bloß hin sein? Wir haben sie doch eben noch gesehen!“, sagte Nana nach wenigen Minuten verzweifelt. Sie waren nur kurz von einem Angler, dessen Angelschnur sich in dem Sonnenhut einer Dame verheddert hatte, abgelenkt worden, aber das hatte gereicht, um Azurill aus den Augen zu verlieren.

„Ihr sucht nicht zufällig ein kleines blaues Pokémon?“, erkundigte sich auf einmal ein Mann.

„Doch! Haben Sie es gesehen?“, stellte Nana aufgeregt die Gegenfrage.

„Ja, nachdem es meinen Picknickkorb umgeworfen hat, ist es ins Strandhaus dort drüben gelaufen.“, antwortete der Herr freundlich, den Ärger in seiner Stimme konnte man jedoch durchaus erkennen. Deswegen bekam er ein äußerst höfliches „Vielen Dank!“ zu hören und die drei jungen Trainer und ihre Pokémon machten sich schnellstens auf den Weg ins besagte Strandhaus.

„Du bist so süß! Wir werden sicher die besten Freunde werden!“, meinte dort ein Mädchen – es war nicht älter als zwölf – begeistert, und als die Suchenden genauer hinschauten, entdeckten sie Mari, die bestens gelaunt mit ihm spielte.

„Mari!“ Verwundert drehte sich das Mädchen um, Azurill hingegen sprang wieder einmal in Nanas Arme.

„Oh, hallo! Ich bin Ayumi!“

„Hi!“, erwiderten Nanako, Misa und Riku gleichzeitig und stellten sich ebenfalls vor.

„Ist Azurill dein Pokémon?“, wollte Ayumi nun wissen und blickte Nana leicht enttäuscht an.

„Eigentlich nicht! Ich suche gerade ein neues Zuhause für Mari.“, antwortete die Angesprochene schmunzelnd.

„Echt? Darf ich sie dann behalten? Wir würden uns bestimmt sehr gut verstehen!“

„Das würdet ihr sicher, allerdings hat mich Misaki das auch schon gefragt.“, erklärte die schwarzhaarige Trainerin etwas ratlos.

„Verstehe…“, meinte Ayumi nachdenklich. „Misaki, wäre es in Ordnung für dich, wenn Mari zu mir kommt?“, fragte sie freundlich.

„Ja und nein! Ich bin überzeugt, dass du dich gut um Mari kümmern würdest, doch ich würde das genauso. Ich hätte sie auch sehr gerne in meinem Team.“, entgegnete Misa ebenso nett.

„Okay, wie es aussieht, werdet ihr euch wohl nicht so schnell einig werden.“, fiel Nana lächelnd auf.

„Wieso lassen wir nicht Mari entscheiden?“, schlug Riku deshalb vor.

„Gute Idee!“, stimmte die Schwarzhaarige erfreut zu und auch die anderen beiden Trainerinnen waren einverstanden, weshalb Nanako das blaue Pokémon auf dem Boden absetzte. „Also, Mari. Bei wem willst du in Zukunft bleiben? Bei Ayumi oder bei Misaki?“

„Zu, Azurill!“, gab dieses freudig von sich und hüpfte dabei einfach nur auf der Stelle.

„Anscheinend will Mari sich gar nicht festlegen.“, bemerkte Riku.

„Sie ist noch sehr klein, ich denke, sie versteht überhaupt nicht, was das bedeutet.“, erklärte Nanako.

„Dann musst du entscheiden, zu wem Mari kommen soll! Immerhin ist sie schon irgendwie dein Pokémon.“, beschloss Ayumi.

„Genau! Du weißt sicher am besten, was gut für sie ist.“ Misa konnte der Jüngeren nur beipflichten, denn sie wollten alle, dass Mari in gute Hände kam.

„Ihr habt Recht! Deshalb schlage ich vor, wir lösen das Problem mit einem Pokémon-Kampf.“

„Ein Pokémon-Kampf?“, wiederholte Misaki etwas skeptisch.

„Das ist der fairste Weg, diese Sache zu regeln.“, meldete sich Riku zu Wort.

„Gut, dann kämpfen wir!“ Ayumi hatten sie überzeugt...

„Einverstanden!“ …und Misa war jetzt ebenfalls klar, dass dies die einzige Möglichkeit war, Mari für sich zu gewinnen.
 

Somit begaben sich alle an den Strand, wo sich die zwei Trainerinnen gegenüber stellten, Riku übernahm die Rolle des Schiedsrichters.

Schon nach wenigen Sekunden hatten sich einige Leute um sie herum versammelt, denn einen Pokémon-Kampf wollte sich so gut wie niemand entgehen lassen.

„Das ist ein Pokémon-Kampf zwischen Ayumi und Misaki. Die Gewinnerin bekommt Azurill. Jede Trainerin darf zwei Pokémon einsetzen. Seid ihr bereit?“

Ein synchrones „Ja!“ der Mädchen war die Antwort.

„Dann fangt an!“, rief der braunhaarige Trainer und machte eine entsprechende Geste mit seinen Armen und Händen.

„Piepi, los!“

„Pie!“, gab das rosa Pokémon entschlossen von sich.

„Knilz, go!“

„Knilz…“ Das kleine Pflanzenpokémon war eher weniger motiviert, zu kämpfen. Nicht, weil es faul war, sondern weil es schlechte Erfahrungen damit gemacht hatte.

„Piepi, setz´ Pfund ein!“, rief Ayumi als Erste.

„Piepi!“ Sofort lief das Normalpokémon los,…

„Ausweichen!“ …Knilz konnte glücklicherweise entkommen.

Die nächste Attacke… „Duplexhieb!“ …folgte direkt und da das Pflanzenpokémon nicht schnell genug war, musste es gleich vier Schläge einstecken.

„Kniilz…“, wimmerte es geschwächt, anscheinend war Piepi auf einem etwas höheren Level. Das hatte Misaki bereits bemerkt, aber natürlich war das kein Grund, ihr Pokémon zurückzurufen. Außerdem wollte sie Knilz zeigen, dass nicht das Level eines Pokémon entscheidend für den Sieg war, sondern die Taktik und Auswahl der Attacken.

„Sehr gut gemacht, Piepi!“, lobte Ayumi ihr rosa Pokémon.

„Piee!“

„Los, Knilz, Stachelspore!“ Das Pflanzenpokémon tat, wie ihm geheißen, Piepi dagegen konterte mit einer Heuler-Attacke. ‚Sie ist wirklich gut für ihr Alter!‘, dachte Misa beeindruckt. Doch sie ließ sich nicht beirren. „Knilz, Tackle!“

„Duplexhieb!“ Erneut wurde Knilz´ Angriff vereitelt und das kleine Pflanzenpokémon dreimal getroffen, weshalb es schließlich nach hinten wegrutschte. Unglücklich rappelte es sich wieder auf, machte kehrt und lief direkt zu seiner Trainerin.

„Knilz…“, klagte es und blickte diese traurig an. Anscheinend wollte Knilz ihr sagen, dass sie es aus dem Kampf nehmen sollte.

„Nein, Knilz, ich schicke dich nicht zurück in deinen Ball. Du wirst nie stärker werden, wenn du immer gleich aufgibst und davon läufst.“, sagte Misaki ernst. Zwar wollte sie Knilz nicht dazu zwingen, zu kämpfen, aber sie verlangte von ihren Pokémon dasselbe wie von sich selbst: Ehrgeiz und Vertrauen.

„Kniiilz…“ Geknickt betrachtete das Pflanzenpokémon den Boden unter seinen Füßen.

„Hör zu, Kleines! Ich weiß, dass es schwer ist, weiterzumachen, nachdem man Rückschläge erlebt hat. Trotzdem musst du es zumindest versuchen und dabei dein Bestes geben. Nur so kannst du deine Angst und Zweifel überwinden.“

„Knilz?“ Langsam schaute es wieder auf und schien über Misakis Worte nachzudenken. Die blonde Trainerin dagegen lächelte ihr Pokémon aufmunternd an.

„Aber ich werde es natürlich akzeptieren, wenn du lieber nicht mehr kämpfst.“, fügte sie hinzu und holte Knilz´ Pokéball hervor.

„Kniiilz!“ Entschlossen schüttelte es den Kopf und wandte sich seinem Gegner zu. „Knilz!“

„Okay, zeigen wir ihnen, was du kannst, Knilz!“, meinte Misa selbstbewusst. „Setz´ noch einmal Tackle ein!“

Ohne zu zögern eilte das Pflanzenpokémon los, Ayumi reagierte sofort. „Piepi, Pfund!“

Dennoch traf Knilz´ Attacke zuerst. „Super, Knilz! Und jetzt Absorber!“

„Kniilz!“ Somit wuchsen zwei Ranken aus Knilz´ Körper, welche sich an Piepi hefteten und daraufhin Energie aus dessen Körper saugten.

„Piiiee…“

„Oh, nein, Piepi!“, rief seine Trainerin leicht erschrocken.

„Super, Knilz! Gleich noch einmal Absorber!“, befahl Misa schnell.

„Piepi, Gesang!“

„Knilz, weich aus!“ Es war allerdings schon zu spät, folglich schlief das kleine Pflanzenpokémon ein, bevor es angreifen konnte.

„Jaaa! Und jetzt Duplexhieb!“, rief Ayumi erfreut und Piepi tat, wie ihm geheißen. Nach dem zweiten Treffer jedoch fiel das Normalpokémon zu Boden und schlummerte ebenfalls ein.

Verdutzt schauten alle auf die beiden Pokémon, die im Sand lagen und schliefen.

„Piepi und Knilz sind beide nicht fähig, weiterzukämpfen! Damit steht es unentschieden!“, schrie Riku, der als erster seine Sprache wiederfand. Die Trainerinnen dagegen schickten ihre Pokémon wieder in ihre Bälle und die nächsten beiden aufs Kampffeld.

„Aron, go!“

„Stollunior!“

„Myrapla, go!“

„Myra, Myrapla!“

„Ich verstehe es nicht, Misaki! Warum ist Piepi eingeschlafen, obwohl dein Knilz gar kein Schlafpuder benutzt hat?“, wollte Ayumi, immer noch leicht verwirrt, wissen.

„Wahrscheinlich, weil ‚Sporenwirt‘, die Fähigkeit von Knilz, gewirkt hat. Es war nur Zufall, dass Piepi dadurch eingeschläfert wurde.“, erklärte Misa schmunzelnd.

„Achso! Das ist eine ziemlich praktische Fähigkeit.“

„Das ist es!“

„Zum Glück braucht mein Myrapla keine Fähigkeit, um seinen Gegner einzuschläfern.“, sprach Ayumi selbstsicher. „Myrapla, setz´ Schlafpuder ein!“, verlangte sie danach von ihrem Pflanzenpokémon.

„Aron, Lehmschelle!“, beschloss Misaki geistesgegenwärtig. Sogleich wurde Myrapla getroffen und seine Attacke vereitelt.

„Giftpuder!“

„Myraplaaa!“

Zwar wurde Stollunior getroffen, doch es schien keine Wirkung auf ihn zu haben.

„Tut mir leid, aber Gift-Attacken werden dir bei Stollunior nicht helfen.“, erklärte Misa etwas schadenfroh.

„Dann versuchen wir das: Myrapla, Absorber!“

„Myrapla!“ Das Pflanzenpokémon lief sofort los…

„Aron, kontere mit Tackle!“ …so auch Stollunior. Leider war das kleine Stahlpokémon nicht sehr schnell, weswegen Myrapla mit Leichtigkeit ausweichen und Aron schließlich mit einer Ranke, womit Energie aus seinem Körper gesaugt wurde, treffen konnte.

„Stoll…unior.“ Er überstand die Attacke, ein weiterer solcher Treffer hingegen könnte ihn außer Gefecht setzen.

„Gut gemacht, Myrapla!“, freute sich Ayumi.

„Myraplaaa!“

„Mist, eine Pflanzen-Attacke ist eindeutig zu wirkungsvoll.“, murmelte Misaki nachdenklich.

„Setz´ gleich noch mal Absorber ein!“, befahl ihre Gegnerin deswegen. Erneut rannte Myrapla los, um den Abstand zwischen ihm und dem Stahlpokémon zu verringern.

„Aron, lauf´ auf Myrapla zu!“

„Stollunior!“ Entschlossen folgte das Pokémon seiner Trainerin.

„Myrapla, mach weiter mit Absorber!“ Ayumi ließ sich davon nicht verunsichern, genau wie ihr Pflanzenpokémon, welches nur noch zwei Meter von Stollunior entfernt war.

„Wehr´ es ab mit Lehmschelle!“

„Stoll-unior!“ Die Attacke verfehlte sein Ziel nicht.

„Super, Aron! Jetzt noch Kopfnuss!“

„Stoll!“ Das kleine Stahlpokémon rammte Myrapla also mit seinem harten Kopf, dieses wurde weg geschleudert und blieb infolgedessen geschwächt liegen.

„Myrapla!“, schrie Ayumi besorgt, ihr Pflanzenpokémon rappelte sich langsam wieder auf. Aus diesem Grunde verlangte die junge Trainerin eine weitere Absorber-Attacke.

„Aron, Lehmschelle und danach gleich noch eine Kopfnuss!“

„Myrapla, weich aus!“ Unglücklicherweise war es schon zu müde, folglich bedeutete Arons Angriff das endgültige K.O. für das Pflanzenpokémon.

„Myrapla kann nicht mehr weiterkämpfen! Stollunior hat gewonnen! Somit heißt die Siegerin Misaki!“, verkündete Riku aufgeregt.

„Super gemacht, Aron!“, lobte die blonde Trainerin ihr kleines Pokémon glücklich.

„Stoll, Stollunior!“

Und auch die Menschen um sie herum jubelten und applaudierten, gingen anschließend jedoch wieder ihren Beschäftigungen nach.

Misakis Freude wurde leicht getrübt, als sie bemerkte, wie traurig Ayumi aussah. „Hey, das war ein toller Kampf!“, sagte die blonde Trainerin, als sie vor der Jüngeren stand, lächelnd und streckte ihr ihre rechte Hand entgegen.

Kurz blickte Ayumi auf, nur um Misa daraufhin stürmisch zu umarmen. „Danke, Misaki!“ Die Angesprochene war sichtlich verwundert über diese Reaktion. „Du hast mich nicht gewinnen lassen. Das machen nämlich meine beiden älteren Brüder immer, was ziemlich frustrierend ist.“

„Gern geschehen! Aber ich muss mich auch bedanken, ich habe etwas aus unserem Kampf gelernt.“

„Wirklich?“

„Ja! Ich habe gemerkt, dass man jedes seiner Pokémon individuell behandeln und trainieren sollte, denn sie haben alle unterschiedliche Stärken, Schwächen und Persönlichkeiten.“

„Das stimmt! Es freut mich, dass ich dir helfen konnte, deine Pokémon besser zu verstehen!“ Ayumi strahlte bei diesem Satz übers ganze Gesicht und Misa war beeindruckt, wie erwachsen das kleine Mädchen im Gegensatz zu Gleichaltrigen schon war. „Jetzt werde ich noch härter trainieren, damit ich meine Brüder irgendwann ganz fair schlagen kann!“, fügte Ayumi dann hinzu. Grinsend nickte Misaki und erkannte erneut, dass es bei einem Pokémon-Kampf nicht nur ums Gewinnen gehen sollte.
 

Eine Stunde später – nachdem sich alle eine Erfrischung im Strandhaus, dessen Besitzer Ayumis Vater war, gegönnt hatten – machten sie sich auf, Graphitport City zu erkunden. Ayumi hatte angeboten, ihnen die Stadt zu zeigen, da sie keine Gelegenheit gehabt hatten, sie sich genauer anzusehen. Sie schlenderten also gemütlich den Markt in der Nähe des Strandes entlang, wo Misaki der jüngeren Trainerin eine Azurill-Puppe kaufte, um sie noch etwas über den verlorenen Kampf hinwegzutrösten – was jedoch überhaupt nicht nötig war.

Am Ozeanmuseum verabschiedete sich Ayumi schließlich, da sie dieses schon des Öfteren mit ihrer Familie besucht hatte. Außerdem hatte sie sowieso vorgehabt, ihrem Vater im Strandhaus auszuhelfen.

Folglich betraten Misaki – mit Azurill auf dem Arm – Riku, Nana und natürlich Fiffyen das große Museum.

Im Erdgeschoss befanden sich verschiedene Steine, Fossilien und unzählige andere Objekte, die mit dem Meer in Verbindung standen. Fasziniert betrachteten sowohl die vielen Besucher als auch die drei jungen Trainer die Ausstellungsstücke, die größtenteils von Herrn Kusunoki – Forscher und gleichzeitig Kurator des Museums – aus dem Meer geborgen wurden.

„Zu, Azurill!“ Mari fand den großen bläulichen Stein, vor dem ihre Trainerin gerade stand, anscheinend nicht ganz so interessant, da sie sich wieder einmal dazu entschloss, auf Erkundungstour zu gehen.

„Fiff, Fiffyen!“, bellte das Hundepokémon hinterher, aber es war bereits zu spät.

„Oh, Mann!“, jammerte Misaki und nahm sogleich die Verfolgung auf. Es wurde wirklich Zeit, Azurill in einen Pokéball zu schicken.

Weit kam das kleine Pokémon glücklicherweise nicht, denn vor einem jungen Mann mit blauem Haar – der ihnen den Rücken zugewandt hatte – blieb es stehen und wurde somit von seiner Trainerin geschnappt. „Hab ich dich!“, sagte Misa triumphierend.

„Wie bitte?“, sprach plötzlich der blauhaarige Mann, während er sich zu den beiden umdrehte. Gleichzeitig stießen nun auch Riku und Nanako zu ihnen.

„Ääh… Tut mir leid, ich meinte nicht Sie, sondern Azurill!“, entschuldigte Misaki sich verlegen. Der Ältere wollte gerade etwas erwidern, als er von einer jungen, weißblonden Frau angesprochen wurde.

„Kano, es ist Zeit.“, meinte diese geheimnisvoll und warf Misaki und ihren Freunden einen kurzen, kritischen Blick zu. Kano lächelte nur freundlich und begab sich schließlich mit seiner Begleiterin zu einer kleinen Gruppe von Männern, die allesamt gleich gekleidet waren.

Misstrauisch runzelte Misa die Stirn. Ihr kam das ziemlich seltsam vor.

„Bilde ich mir das ein oder war das gerade etwas komisch?“, fragte Riku ebenso skeptisch.

„Irgendwie schon.“, stimmte Nana ruhig zu.

„Fiffyen!“

Trotz allem führten sie ihren Rundgang durch das Museum fort und erreichten somit auch den ersten Stock des Gebäudes.

„Misaki! Riku! So ein Zufall!“

„Hallo, Herr Saito! Was machen Sie denn hier?“, begrüßte Misa den Forscher der Devon Corp. überrascht.

„Ich habe Herrn Kusunoki hier die Devon Waren, die ihr gerettet habt, gebracht. Aber keine Sorge, dieses Mal bin ich in Begleitung!“, erklärte der Wissenschaftler gut gelaunt und deutete mit seiner linken Hand auf den Mann neben sich.

„Guten Tag! Ich habe schon viel von euch gehört.“, grüßte Herr Kusunoki schmunzelnd und verbeugte sich kurz. Misaki, Riku und Nanako taten es ihm gleich.

„Es ist schön, Sie wieder zu sehen, Herr Saito!“, meinte Riku freudig.
 

„Jetzt ist Schluss mit lustig! Gebt die Bauteile her und niemand wird verletzt!“ Sofort drehten sich alle zu der Stimme, die so unfreundlich durch den Raum schallte. Vor ihnen standen zwei junge Männer, beide trugen ein blau-weiß gestreiftes T-Shirt und eine dunkelgraue Hose. Auf ihren dunkelgrauen Stirnbändern war ein seltsames Symbol abgebildet.

„Nicht schon wieder!“, klagte Herr Saito unglücklich.

„Wissen Sie nicht, dass es unhöflich ist, andere Leute bei ihren Unterhaltungen zu stören? Wer sind Sie überhaupt?“, mischte Herr Kusunoki sich ein.

„Wir sind Mitglieder von Team Aqua und werden euch eure wertvollen Waren klauen!“

„Team Aqua? Das ist doch ein Scherz!“, sagte Riku ungläubig.

„Seid ihr irgendwie mit Team Magma verbündet?“, wollte Misaki wissen.

„Mit denen? Niemals! Wagt es ja nicht, uns mit diesen Idioten zu vergleichen!“

„Ich sehe keinen Unterschied! Anscheinend seid ihr alle kriminell!“

„Wir sind noch viel schlimmer! Zubat, go!“

„Fiffyen, go!“

Plötzlich war Misa wie erstarrt. Ihr Puls schoss in die Höhe und sie konnte nicht mehr richtig atmen. Sie konnte nur noch an eines denken: eine dunkle Höhle mit Zubat und Golbat, die pausenlos angreifen und Yen, der verletzt im Pokémon-Center liegt.

„Misaki, ist alles in Ordnung?“ Alarmiert legte Nana der blonden Trainerin eine Hand auf den rechten Arm.

„Ich glaube, sie hat eine Art Panikattacke!“, vermutete Herr Saito beunruhigt.

„Haha! Sie hätte den Mund eben nicht so weit aufreißen sollen! Wir zeigen euch, warum man sich nicht mit Team Aqua anlegt!“

„Zubat, Erstauner!“

„Fiffyen, Biss!“

Während Nana Misaki beruhigte, beschloss Riku, diesen Kampf zu übernehmen. Schließlich war sie seine Freundin und bis jetzt hatte er sich zurückgehalten, in dem Glauben, er wäre als Trainer nicht gut genug. Doch das war vorbei! Dank Misa hatte er neues Selbstbewusstsein erlangt und das würde er nie wieder verlieren.

„Habitak, Furienschlag auf Zubat! Phanpy, Walzer auf Fiffyen!“ Sogleich erschienen die gerufenen Pokémon aus ihren Bällen und führten die Angriffe aus. Habitak flog schnellstens los, wich dabei der Attacke des Zubat aus und rammte diesem anschließend einige Male seinen spitzen Schnabel in den Körper. Und auch Phanpy, welches Misa erst vor kurzem kennengelernt hatte, folgte seinem Trainer aufs Wort. Zuerst rannte es, dann jedoch rollte es sich ein und steuerte genau auf seinen Gegner Fiffyen zu. Der konnte nicht mehr ausweichen und wurde durch den Aufprall zur Seite geschleudert.

„Sehr gut, Phanpy! Mach weiter so!“

„Na, warte! Das lassen wir nicht auf uns sitzen! Fiffyen, Tackle!“ Wieder griff das Hundepokémon an, es konnte allerdings nicht viel ausrichten.

Riku wusste, dass die Walzer-Attacke stark genug war und er sich auf sein Pokémon verlassen konnte, weshalb er sich eher auf Habitak konzentrierte.

„Zubat, Biss!“ Leider konnte Habitak dieses Mal nicht entkommen und wurde von seinem Gegner direkt getroffen. Das Zubat verbiss sich so fest, dass das Vogelpokémon kurz aufschrie.

„Mist!“, fluchte Riku leise. Was sollte er tun? Habitak zurückrufen? Versuchen, anzugreifen? Kurz blickte er zu Misaki, die nun mit Fiffyen auf ihrem Schoß am Boden saß und noch immer von Nanako getröstet wurde. Was würde sie tun?

„Ich weiß es! Habitak, Heuler!“

„Haaaaaaaaa!“ Durch den Schrei ließ Zubat endlich locker und das Vogelpokémon konnte sich befreien.

„Super! Und jetzt Verfolgung!“ Habitak rempelte seinen Rivalen so oft es ging. Zubat konnte sich zwar noch in der Luft halten, war jedoch schon ziemlich erschöpft.

„Zubat, Superschall! Mach es fertig!“, befahl sein Trainer dennoch.

„Zubaaaat!“

„Habitak, Schnabel! Du schaffst es!“, motivierte Riku das Vogelpokémon, welches – dem Superschall zu Trotz – direkt auf das Giftpokémon zuflog und dieses so heftig traf, dass es abstürzte und besiegt am Boden landete.

Gleichzeitig hörte man auch das gegnerische Fiffyen ein letztes Mal aufheulen, bevor es ebenfalls ausgelaugt liegen blieb.

Verärgert schickten die Team Aqua Mitglieder ihre Pokémon zurück in ihre Pokébälle.

„Dieses Mal habt ihr uns vielleicht geschlagen, aber den nächsten Kampf gewinnen wir!“
 

„Ich habe mich schon gefragt, warum ihr so lange braucht, um ein dämliches Paket zu stehlen. Und dann vergeigt ihr es auch noch! Wenn man nicht alles selber macht…“

„B-Boss!“

Auf einmal stand ein schwarz gekleideter Mann mit blauem Kopftuch im Raum.

„Mein Name ist Aogiri und ich bin der Anführer von Team Aqua. Unser Ziel ist es, die Gewässer in Hoenn zu vergrößern und so mehr Lebensraum für die Pokémon zu schaffen. Es soll alles wieder in seinen Urzustand versetzt werden. Das, was wir dafür benötigen, besitzen wir zwar noch nicht, aber wir werden einen anderen Weg finden, verlasst euch drauf! Für´s erste ziehen wir uns zurück, doch wir geben nicht auf! Ihr seid entweder für uns oder kommt uns nicht in die Quere, sonst müssen wir entsprechende Maßnahmen ergreifen. Das ist eine Warnung!“, erläuterte der Mann ernst und schaute jede Person eindringlich an. „Und jetzt los, ihr Dummköpfe! Wir verschwinden!“, wandte er sich am Ende an seine beiden Teammitglieder. So schnell wie sie aufgetaucht waren, waren sie auch verschwunden und ließen eine verwirrte und nachdenkliche Menschengruppe zurück.

Misaki war seit Aogiris Erscheinen wieder bei Sinnen, trotzdem konnte sie die Bedeutung seiner Worte noch nicht ganz verstehen.
 

Waren Team Magma und Team Aqua doch gefährlicher, als sie dachten? Was hatten sie genau vor? Und wie wollten sie es erreichen?

Viele Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum, doch sie war sich nicht sicher, ob sie die Antworten darauf jemals erfahren wollte.
 

> Es tut mir leid, dass es so lange mit dem neuen Kapitel gedauert hat. Ich hatte sehr viel um die Ohren und die gute alte Schreibblockade hat mich ebenfalls besucht. Jetzt geht es hoffentlich doch wieder etwas regelmäßiger weiter o.O

Zur gedanklichen Unterstützung, hier die Pokémon, die Misaki aktuell bei sich trägt: Fiffyen, Trasla, Schwalbini, Knilz, Stollunior, Azurill

In der Box: Zigzachs, Papinella, Eneco und Flunkifer
 

Stollunior

Spitzname: Aron (englischer Name für Stollunior)

Typ: Stahl/Gestein

Spezies: Eisenpanzer

Geschlecht: Männlich

Wesen: Robust

http://www.pokewiki.de/images/1/14/Sugimori_304.png
 

Azurill

Spitzname: Mari (von ital. ‚Mare‘ = Meer)

Typ: Normal

Spezies: Gepunktet

Geschlecht: Weiblich

Wesen: Naiv

www.pokewiki.de/images/9/95/Anime_AG_298.jpg
 

Rikus Phanpy

www.pokewiki.de/images/8/8f/Sugimori_231.png
 

Herr Kusunoki (Kapitän Brigg)

https://www.pokewiki.de/images/6/6f/Brigg.jpg
 

Team Magma (mir gefällt das ältere Outfit etwas besser)

https://www.pokewiki.de/images/1/19/Team_Magma.png
 

Team Aqua (hier gefällt mir dafür das neue aus ORAS besser, nur Aogiri/Adrian behält das alte Outfit)

https://www.pokewiki.de/images/0/0a/Team_Aqua_-_ORAS.png
 

Das nur am Rande ^.^
 

See ya :-)



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