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different worlds

von

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in my dreams

Sofort, als mein dummes Problemchen abgeklungen war, hatte ich mich abgetrocknet, angezogen, mir meine Sachen geschnappt und war aus der Halle verschwunden, bahnte mir meinen Weg über den Schulhof, mit gesenktem Kopf, peinlich berührt, auch wenn mir klar war, dass keiner der anderen Schüler von dem eben Vorgefallenen wusste. -Himmel, war das peinlich!-
 

Warum muss ausgerechnet mir sowas passieren? Hätte der sich nicht jemanden anders suchen können, jemanden, der nicht schwul ist und auf sein Getatsche nicht so reagieren würde? Nee, Quatsch, wäre ja langweilig! Verdammt, wieso musste der mich überhaupt andauernd so begrabbeln?! Der könnte seine Pfoten ja auch einfach mal bei sich behalten und seine penetranten Blicke auch -das hielt ja kein normaler Mensch ab, dieses… ewige Stalking, was der Kerl betrieb!
 

„Ru, wo rennst du denn hin?“ hörte ich zur Abwechslung mal wieder die Stimme meines EHEMALS besten Freundes, der auf seinen kurzen Beinchen hinter mir her wackelte und kaum mein rasantes Lauftempo mithalten konnte, war mir auch echt egal!
 

„Weg!“ pfefferte ich ins Leere, denn ich hatte nicht vor wegen ihm stehen zu bleiben. Der konnte mich mal, genau wie Akira und der Rest dieser verfluchten Drecksschule!
 

„Du kannst nicht weg, der Unterricht ist noch nicht vorbei…“ -schlau, Kei, sehr schlau kombiniert, wirklich! Bist ein richtiger Fuchs!
 

„Und ob ich weg kann! Und renn mir gefälligst nicht hinterher, ich hab die Schnauze gestrichen voll davon verfolgt zu werden!“ blaffte ich ihn noch einmal an, bevor ich auch schon das Schultor passierte, es schnell hinter mir ließ und meinen Weg nach Hause einschlug…
 

Vier Tage waren seitdem vergangen -vier Tage, in denen ich lediglich die wunderbare Gesellschaft meines heißgeliebten Bettes genießen durfte, ohne Anschläge, Peinlichkeiten, oder den dämlichen Fratzen anderer Schüler -ein Traum! Diesen Luxus hatte ich dem viel zu gutgläubigen Arzt zu verdanken, den ich konsultiert hatte -und nebenbei auch dreist belogen- um wenigstens eine Zeit lang meiner Schande zu entgehen.
 

Wenn ich könnte, würde ich sicher nie wieder auch nur einen Fuß in dieses scheinheilige Schulgebäude setzen, allein schon, um Akira nie mehr sehen zu müssen! Ja, ich war noch immer nicht über diese grausam peinliche Dreckssituation hinweg, der ich bei meinem letzten Schulbesuch ausgesetzt war -schließlich hatte dieser Lackaffe von Nasenband-Bändiger nur zu deutlich gesehen, dass ich wegen seiner dämlichen Tatscherei die Kontrolle über meinen eigenen Körper verloren hatte und das ging ihm sicher runter wie Öl, was ich ihm ja mal so gar nicht gönnte!
 

Der hatte doch wahrlich genug Leute, die nach seiner Pfeife tanzten, da musste sich mein eigener verräterischer Körper doch nicht auch noch seinem Willen beugen -vorausgesetzt, es war Akiras Wille zu beweisen, dass er ohne Schwierigkeiten einen gewissen Einfluss auf mich erzielen konnte. Einen gewissen drastischen Einfluss, um genau zu sein und das selbst, wenn er nicht in meiner Nähe war -Beschiss! Sogar noch schlimmer als Beschiss, denn gestern, als ich mir aus lauter Langeweile einen runtergeholt habe, hab ich mich selbst erwischt, wie währenddessen meine Gedanken immer wieder zu ihm drifteten, zu seinem Anblick und den Berührungen in der Schuldusche… verdammt, ich war schon so neben der Spur, dass ich ReiRei als Wichsvorlage missbrauchte!!!
 

Das ging doch langsam alles nicht mehr mit rechten Dingen zu! Ich hätte gerade wirklich auf alles und jeden fluchen können, doch am meisten auf mich selbst, da ich mit der ganzen, zur Zeit vorherrschenden, Situation einfach nicht klarkam. Das Alien, dem ich immer versucht hatte, so weit wie nur irgend denkbar aus dem Weg zu gehen, war auf bizarre Weise in mein Leben getreten und so sehr ich auch versuchte es zu verdrängen, ich wusste, dass ein kleiner, dummer und unbelehrbarer Teil von mir bereits irgendwie ihm gehörte… ein ganz winzig kleiner Teil, versteht sich, fast unbedeutend!
 

Während ich weiter versuchte zu leugnen, dass ich ihn anziehend fand, merkte ich, wie die letzten, beinahe schlaflosen Nächte an mir zerrten, meine Augenlider schrecklich schwer wurden und ich langsam einnickte…
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~*Traumsequenz Anfang*~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Als ich meine Augen wieder aufschlug, saß ich auf einer Bank, in irgendeinem Park, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Dennoch breitete sich in mir ein vertrautes Gefühl aus, während ich die hoch aufgetürmten Wolken beobachtete, die sich am endlosen Himmel zu imposanten Gebilden formten.
 

Auf einmal zog ein frischer Wind auf, welcher vereinzelt Schneeflocken rasant an mir vorbeihuschen ließ, weswegen ich augenblicklich die Arme um meinen fröstelnden Körper schlang. Schlagartig wurde es immer kälter, Eis zog sich unbarmherzig unter meinen Füßen hindurch, über die Wiesen und Wege, die Bäume bedeckte alles um mich herum mit seinem starren Glanz, während mehr und mehr Schneeflocken durch die Luft tanzten und die kühle Brise allmählich zu einer Böe heranwuchs. -im Sommer- Wie konnte das sein?
 

Wie aus Intuition heraus, stand ich auf, ließ mich von meinen Füßen wie ferngesteuert einen verschneiten Hang hinauftragen, von dem die Kälte der ganzen Welt auszugehen schien und auf dessen Gipfel sah ich ihn -regungslos, mit erfrorenen Augen. -Wie konnte jemand nur so kalt sein?-
 

Sein Blick erfasste mich schlagartig, ohne einen Ausdruck in sich zu tragen, doch ich kannte diesen eisigen Blick und obwohl er mir so seltsam vertraut vorkam, schlotterte ich unerbittlich. Direkt vor ihm blieb ich stehen, fast atemlos, gefangen von seinen leeren Augen und der bizarren Schönheit, die in seinen erstarrten Zügen lag.
 

Als wenn sie von einer unsichtbaren Kraft gelenkt werden würden, bewegten sich meine Finger zaghaft auf ihn zu, berührten leicht die blasse Wange, bevor das Eis unter meinen Fingerspitzen knackend brach und rissig wurde. In diesem Moment war da etwas, das in seinen leblosen Augen aufflackerte, seinem Blick die Härte nahm -ich erzitterte, zog, erschrocken durch die unerwartete Regung, meine Hand zurück. -Ein Lächeln- noch nie hatte ich ihn so lächeln sehen „Akira…“ so kalt und doch so wunderschön…
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~*Traumsequenz Ende*~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 


 

„SCHEIßE!“ entkam es mir fluchtartig und mein Herz versuchte gerade einen neuen Weltrekord im `High-Speed-Bubbern` aufzustellen, da ich so unliebsam von dem nicht ganz undezenten Klingelton meines Handys, welches genau neben meinem Ohr gelegen hatte, geweckt worden war. Welcher Vollhorst wagte es auch, mir mitten in der Nacht eine SMS zu schicken?! Konnte ja nur Kei sein -niemand sonst würde überhaupt in Erwägung ziehen, sich bei mir zu melden, schließlich war ich ja ein Geächteter…
 

Ich griff nach meinem Telefon, um zu checken, ob Kei auch einen wirklich guten Grund dafür hatte, mich aus meinen Träumen zu reißen! …obwohl, vielleicht sollte ich ihm lieber dankbar dafür sein, dass er mich aus meinem Akira-Traum befreit hatte -das passierte in letzter Zeit ohnehin viel zu oft, dass er sich sogar in meine Traumwelten einschlich und sich dort königlich breitmachte. Ja, ReiRei war mein persönlicher Freddy Krüger, nur dass er mir aus dem wahren Leben in meine Träume folgte und nicht anders herum… -grusel- das machte es auch nicht besser.
 

Noch immer reichlich durch den Wind, öffnete ich die Nachricht.
 

//Warum kommst du nicht in die Schule?// -war zu lesen und nun wanderte mein Blick doch zum Absender. Es wurde lediglich eine Nummer angezeigt, die mir nicht im Ansatz bekannt vorkam, aber das hatte noch nichts zu bedeuten, da ich mir Zahlenfolgen noch nie sonderlich gut merken konnte.
 

Wie dem auch sei, ich war mir nicht sicher, ob ich antworten sollte… immerhin kannte ich den Absender nicht, doch dank meines vorzüglichen logischen Denkvermögens, müsste es jemand aus der Schule sein, wenn derjenige wusste, dass ich die letzten Tage nicht da war. Hatte ich eigentlich schon mal erwähnt, wie sehr ich es hasste, Nachrichten von Unbekannt zu erhalten?! Da schlug doch direkt meine Neugier an, auch, wenn es mir eigentlich egal sein könnte… nein, ich war zu neugierig, wie immer, also machte ich mich an die Antwort.
 

//Wer bist du und woher hast du meine Nummer?// schrieb ich, ohne auf die gestellte Frage des `unbekannten Teilnehmers` einzugehen und musste nicht lange auf eine Antwort warten.
 

//Rate doch mal!;p Die Nummer hat mir ein winzig kleines Vögelchen gezwitschert. xD// -Flachzange!!! Das winzige Vögelchen konnte ja nur Kei sein, denn der war eindeutig der Winzigste und ich traute ihm sogar wirklich zu, meine Privatsphäre dermaßen zu übergehen und meine Nummer an irgendwelche Trottel rauszugeben! Und eben dieser Trottel hatte mit dem zweiten Teil seiner Antwort auch gleich einen Lösungsweg für Frage Nummer eins mitgeliefert -da unterschätzte wohl jemand gewaltig meine Kombinationsgabe.
 

Schon hatte ich die Nummer des kleinen Verräters gewählt, der so freigiebig mit meinen Kontaktdaten um sich schmiss, denn er würde mir sagen können, wer mich hier mitten aus meinem Schlummer gerissen hatte.
 

„Ruki?!?“ murmelte mein, eindeutig verschlafener, ehemals bester Freund auf der anderen Seite des Hörers und ich empfand es gerade als ein Stückweit Genugtuung, dass ich nicht der Einzige war, der wegen seiner Aktion nicht schlafen durfte.
 

„Jaja, wer sonst. Und jetzt verrat mir mal lieber ganz schnell, wem du meine Nummer zugeschleust hast, ohne meine Zustimmung wohlbemerkt!!“ pflaumte ich ihn direkt an, damit ich flott meine Antwort bekam.
 

„Sorry, ich…“
 

„Klappe zu, Kei, ich brauch keine Ausreden, oder billige Entschuldigungen, ich brauche eine Antwort auf meine Frage!“ meckerte ich, da meine Neugier mich fast umbrachte.
 

„Kai.“ meinte er leise „Kai hat mich nach deiner Nummer gefra~“ -somit hatte ich auch schon wieder aufgelegt und Kei fragte sich bestimmt gerade, warum ich Tut-Geräusche machte, so, wie ich ihn einschätzte, aber war mir ja bekanntlich egal. Selber schuld, wenn er jedes Mal solche bescheuerten Aktionen brachte!
 

Und schon machte ich mich daran eine Antwort aufzusetzen. //Kei hat sich bestimmt halb in die Hose gemacht, als du ihn angesprochen hast, was?!xD Wie gern hätte ich das gesehen!*muhaha*// -senden.
 

//Ja, mir war, als hätte ich da eine Pfütze gesehen! o.O Aber du… jetzt verrat doch endlich, warum du nicht in der Schule bist!*neugier*// -hihi, ich konnte mir Keis verstörtes Gesicht richtig bildlich vorstellen und es amüsierte mich ungemein, da er noch tausendmal mehr Schiss vor den drei Pfeifen hatte, als ich und das musste schon was heißen! Aber egal, ich war wieder an der Reihe eine Nachricht zu schreiben, weswegen ich kurz grübelte. Ich konnte ihm ja schlecht den wahren Grund verraten, wieso ich nicht mehr in die Schule kam…
 

//>.<“ zu witzig der Gedanke!*gg* ach ja, weil ich krankgeschrieben bin^^//
 

//Krank?! Armes Ding!!=( Was hast du denn??// -Herrgott war der Kerl neugierig- aber ich würde ihm sicher nicht gaaanz den wahren Grund verraten, weswegen ich meinem leichtgläubigen Arzt die Simulation des Jahrtausends geliefert hatte und dabei überzeugender war, als jeder Fußballer der Welt es sein könnte, obwohl die doch bekanntlich die besten Simulanten überhaupt waren!
 

//Akute Akiraitis… und meine Paranoia scheint auch immer schlimmer zu werden *grusel* T.T// -eigentlich merkwürdig, wie offen ich zu ihm war, wo er doch scheinbar der beste Freund des Feindes war, aber ich mochte ihn eben! Und dieses liebenswürdige goldige Gesicht, das er hatte!! Da würde doch niemand auch nur im Ansatz auf die Idee kommen, dass er einen verraten könnte. -niemals würde er das tun! ...ganz bestimmt nicht…, denke ich… irgendwie…ach egal!
 

//Übertreiber! xD// -von wegen! Ich übertriebe NIE -NIEMALS NIE, um genau zu sein! Es war ja wohl eine unbestreitbare Tatsache, dass ich Akira im Leben nicht mehr unter die Auge treten konnte, weil… naja, mein Testosteron so demonstrativ mit mir durchgegangen war -GENAU VOR SEINER UNBEDECKTEN NASE!!!! Bevor ich auch das noch ausplappere, sollte ich die nächtliche Talkrunde vielleicht lieber beenden… dieser dumme Traum hatte mich ganz wirr gemacht, dann die unschöne Art aufzuwachen, etc… ich sollte lieber wieder schlafen gehen…
 

//Du… sei nicht böse, aber ich bin echt müde…// -fast eine Lüge, aber die würde er mir abkaufen… schließlich war es, wie ich nach einem Blick auf die Uhr feststellte bereits 00:47 Uhr…
 

//Kein Problem! ^^ Dann ruh dich mal fein aus, Hübscher und komm schnell wieder her! Hier ist es sooo~ langweilig ohne dich! >.<“// -ok, das blendete ich erstmal aus… antwortete auch nicht mehr, da ja alles gesagt war. Man, wie strange…dabei kannten wir uns erst seit knapp zwei Wochen und in dieser Woche hatte ich ihn noch nicht einmal gesehen! Aber egal… soll er mich Hübscher nennen und sagen, dass es ohne mich langweilig ist -wäre ich nicht schwul, würde ich das nichtmal auf die Goldwaage legen, also einfach mit auf die Igno-Liste packen und fertig.
 

Somit verkroch ich mich wieder unter meiner Decke, schloss die Augen und merkte schon, dass die Müdigkeit noch immer tief in meinen Gliedern saß und ich nicht mehr lange brauchen würde, um erneut ins Land der Träume abzudriften…
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~*Traumsequenz Anfang*~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Wieder befand ich mich in der, mittlerweile kargen, Eislandschaft, sah mich um, suchte instinktiv nach der faszinierenden Gestalt mit den kalten Augen -mein Traum-Ich wollte ihn finden, wollte seine klirrend kalte Nähe um mich wissen -so surreal.
 

Erneut führte mich mein Gespür wie von ganz allein in eine glänzende Höhle, von deren Decke sich gefrorenes Wasser wie Ornamente hinabwand, mich in eine bestimmte Richtung zu weisen schienen, immer weiter hinab in die unbekannten Tiefen.
 

Am Ende des schier endlos scheinenden Ganges, betrat ich einen offenen Raum, prachtvoll und von weißem Licht beleuchtet, doch die Pracht stammte lediglich aus glitzerndem Eis, welches das Licht zurückwarf und Kälte umfing mich erneut. Fast war mir als könnte ich die frostigen Schauer, die er mir vorher beschert hatte, erneut wahrnehmen -er schien nah und doch sah ich ihn nicht.
 

Im Zentrum des Saals stand einsam ein, mit weißem Samt überzogenes, Bett, zu dem mich meine Füße trugen. Hier war ich nicht Herr über die Dinge, die ich tat -eher kam ich mir vor, wie ein Zuschauer in diesem Stück und das Ich, welches ich sah, legte sich auf diesem Bett nieder, als wäre es eine unausweichliche Handlung gewesen.
 

Kaum hatte mein Kopf sich auf die seidenen Kissen gebettet, schlug mir ein harter Wind entgegen, welcher feine Schneeflocken um meinen Körper webte, als wöllte er mich zudecken, bevor ER, wie aus dem Nichts halb über mir lehnte, seine ausdruckslosen Blicke mich erneut in Gefangenschaft zogen und dieses Lächeln, dieses eine Lächeln, dass mir den Atem nahm, der zuvor noch in kleinen milchigen Schleiern in die klirrende Luft gestiegen war.
 

Dieses Mal waren es seine kalten Finger, die meine Haut suchten und fanden -ein Knacken, da ein weiterer Teil seiner eisigen Fassade gesprungen war, erneut Risse, die sich von der Bruchstelle in umliegende Regionen zogen -war ich in der Lage, diesen Panzer ganz zu zerbrechen?
 

Seine Hand ergriff die meine, sein Blick auf einmal voller Tiefe, weswegen ich hart den Atem ausstieß, den ich angehalten hatte, woraufhin er meine Hand an seine Brust legte, an die Stelle, an der sein Herz saß und das Eis barst, tiefe Rinnen sich durch den undurchdringlich geglaubten, frostigen Mantel zogen und da war noch immer dieses Lächeln, das kein Wort dieser Erde zu beschreiben vermochte, bevor er sprach…
 

„Ruki, wärme mein Herz mit deiner Nähe…“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~*Traumsequenz Ende*~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Die Bilder dieses Traums verblieben wie blasse Schleier vor meinem Unterbewusstsein, weswegen ich meine Augen geschlossen hielt -vielleicht könnte ich ihn einfangen, diesen Traum und ihn weiterführen, wenn ich wieder allein war, nicht wie in diesem Moment, in dem ich spürte, wie mein Bett ein Stückweit nachgab, sich penetrante Blicke in mich bohrten und dieser grausam betörende Duft, der nur von einem ausging, mich umfing… -was war hier eigentlich los?
 

Ich konnte es nicht verstehen, war noch irgendwo zwischen schlafend und wach -wie konnte es sein, dass er hier war, in meinem Haus, meinem Zimmer und sogar auf meinem Bett -oder bildete ich mir das nur ein?!
 

Auch, wenn mir Ungewissheit, Neugier und ein wenig Angst jegliche Nerven zu rauben schienen, blieb ich ruhig, stellte mich schlafend. Selbst als ich merkte, wie eine seiner Hände sich neben meinem Kopf abstützte und er sich tiefer über mich beugte, blieb ich still, denn um nichts in der Welt wollte ich ihn sehen können, nachdem, was bei unserem letzten Treffen vorgefallen war -er musste mich wirklich sehr hassen, wenn er so zeitig aufstand, um weiter zu versuchen, mich endlich zu unterjochen, doch diese Gedanken waren jetzt nebensächlich, denn immer deutlicher spürte ich seinen Atem an meiner Haut, je näher er sich mir entgegenlehnte, mein Herz rasen ließ und ich gönnte ihm diesen ersten Triumph nicht, den er erreicht hatte.
 

„Fürchtest du dich, deine Augen zu öffnen, kleiner Taka?“ hauchte er flüsternd gegen mein Ohr, haschte aufreizend zart mit den Zähnen nach meinem Ohrläppchen und sofort jagte diese Berührung mir einen Schauer durch den Körper, ließ mich leicht erzittern und ihn gegen die Haut meiner Wange grinsen -ich konnte es so deutlich spüren, wie ich den weichen Stoff meines Bettlakens spürte, in das sich meine Finger fest hineingekrallt hatten.
 

Natürlich hatte er bemerkt, dass ich wach war, doch ich hielt die Augen weiterhin geschlossen, handelte in diesem Moment nach dem Prinzip eines Zweijährigen: Wenn ich ihn nicht sehen konnte, konnte er mich auch nicht sehen! -Ich wollte mir das wirklich einreden, doch die Präzision, mit der seine sanften Lippen soeben über mein Gesicht wanderten, fast, als wöllten sie lediglich die Wärme berühren, die von meiner rötlich glühenden Haut ausging, ließen keinen Zweifel daran, dass er mich wirklich deutlich sehen konnte.
 

„Mh~, du bist so wunderbar empfindlich…“ flüsterte er angetan und ich hatte das Gefühl, gleich mein Laken zu zerreißen, so heftig krallte ich mich daran fest, innerlich betend, dass ich einfach nur wieder eingeschlafen war und dies ein weiterer der merkwürdigen ReiRei-Träume war, die mich seit einigen Nächten verfolgten, auch wenn ich es bezweifelte.
 

Fast schon verzweifelt kniff ich die Augen zusammen, wollte stark sein und nicht nachgeben, denn ich war mir sicher, er würde hier nicht aufs Ganze gehen -das war doch alles nur wieder das lustige Spielchen, das er sich ausgedacht hatte, um mir auf den Zeiger zu gehen, bzw. um seine Dominanz und seine Macht, Leute zu manipulieren unter Beweis zu stellen, doch ich wollte nicht derjenige sein, der sich von ihm so leicht überrumpeln lässt…
 

Dies war es, was ich mir immer wieder zusprach, um bei Verstand zu bleiben -er will dich nur täuschen, will dich nur reizen, bis er bewiesen hat, dass er auch mich ganz leicht zu einer seiner Motten machen konnte… und wie leicht er es hatte… dieser verdammte Baka, dieser!
 

Die Finger seiner freien Hand ersetzten nun die zarten Streicheleinheiten seiner Lippen, fuhren leicht über meine Unterlippe, ich hielt erneut den Atem an, da eine weitere Welle mich erfasste und unter ihm erzittern ließ, bevor er einen meiner Mundwinkel so unendlich sanft küsste, dass mein Bauchkribbeln mich umzubringen drohte -das war zu viel…
 

Letztendlich riss ich meine Augen also doch alarmiert auf, stemmte meine Hände gegen ihn, dass er wieder etwas an Abstand gewann. „Verdammt, was soll die Scheiße?!“ versuchte ich ihn anzubrüllen, doch das Ergebnis glich eher dem Quäken einer sterbenden Ente -so peinlich…
 

„Dir auch einen guten Morgen.“ grinste er triumphierend, während er weiterhin halb über mir hing und ich sagte „…“ genau, nichts! Konzentrierte mich lieber darauf, einen Punkt hinter ihm an der Wand zu fixieren, damit ich ihn nicht direkt ansehen musste, denn das verursachte gerade mehr Unbehagen denn je -schließlich hatte meine Reaktion auf seine Belästigung ziemlich lange auf sich warten lassen, was ihm sein Ego sicher wieder einen gewaltigen Aufschwung verpasst hatte, was beinahe gänzlich unmöglich schien in Anbetracht dessen, dass er sich selbst ohnehin schon für eine Art Gott hielt… -Vollspinner!!!
 

„Was denn, Kleiner, hat es dir mal wieder die Sprache verschlagen, oder möchtest du einfach nicht mit mir reden?“ fragte er und hatte während des letzten Teils irgendwie anders geklungen,… irgendwie weniger aufstachelnd als normal und das verwunderte mich schon ziemlich.
 

„W-was machst du hier?“ presste ich dann doch verschüchtert heraus, damit er sich sicher sein konnte, dass ER mir NICH die Kunst zu sprechen genommen hatte mit seiner kleinen Aktion.
 

„Du warst nicht in der Schule, da bin ich eben zu dir gekommen…“ meinte er recht nüchtern und als wäre es das logischste der Welt, weswegen ihn mein Unglaube in diesem Moment sicher geradezu entgegenschlagen musste. Man ey, als ob ich darauf Wert gelegt hätte, dass der Kerl wegen dem ich der Schule fern blieb, mich zu Hause überfällt… un das konnte er auch meinetwegen gern wissen…
 

„Aus gutem Grund!“ antwortete ich daher und merkte wie mir blöderweise erneut die Röte ins Gesicht stieg, als sich die Bilder seiner nackten, gotthaften Gestalt und meiner verräterischen Körperreaktionen wieder vor mein inneres Auge projizierten.
 

„Der da wäre?“ wollte er wissen, doch ich war mir sehr sicher, dass er bereits wusste, was ich meinte, deswegen würde ich einen Scheißdreck tun und mit ihm darüber reden! Es reichte schon, dass er in meine Privatsphäre eingedrungen war in beinahe jeder erdenklichen Form!
 

„D-das…geht dich gar nichts an! Und überhaupt, wie bist du in meine Wohnung gekommen und wieso verfolgst du mich?! Oh Gott, was rede ich da!? Eigentlich will ich es wirklich nicht wissen, weil da besti~“ -sein Zeigefinger hatte sich auf meinen Mund gelegt, um meinen hektischen Redeschwall zu unterbrechen und ich hielt, wie zu erwarten war, inne, sah ihn verwundert an und verfiel schon wieder leicht dem Bann seines mitreißenden Blickes, doch dieser Zustand hielt nicht lange an.
 

Nicht, dass ich in der Lage gewesen wäre, mich den Fesseln seiner Augen durch Eigenleistung zu entziehen, nein, es war eine plötzliche Bewegung seinerseits, wie er mir die Decke vom Oberkörper zog und versuchte, mein Schlafshirt nach oben zu schieben, was ihm nur halb gelungen war, da meine Hände sich reflexartig an seine gekrallt hatten und er dadurch kurz inne hielt.
 

Als ich bemerkte, dass ich hier gerade seine Hände festhielt, was er mich durch ein breites, süffisantes Grinsen realisieren ließ, zog ich meine Finger verschämt wieder an mich -man fasste ihn nicht an, auch wenn er es tat, so waren noch immer die Regeln, auch wenn wir hier in meinem Haus waren und eigentlich ich die Regeln aufstellen sollte, doch dazu fehlte mir definitiv ein ganzes Stück an Mumm…
 

„Keine Angst, kleiner Taka, ich werde vorsichtig mit dir sein…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sacrify
2012-07-31T10:39:50+00:00 31.07.2012 12:39
boah wie gemein! Jetzt will ich auch wissen was weiter passiert! O.O
und zwar gaaaanz schnell <3


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