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Freundschaft

~ Was wären wir nur ohne sie ~
von

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In der Falle

Kapitel 5.2: In der Falle
 

~ Ruki ~
 

Am liebsten wäre ich jetzt auch bei Kai und würde nach ihm schauen, aber ich muss meine Rolle ja weiterhin überzeugend spielen und darum, kann ich mich nicht um Kai sorgen. Dabei würde ich ihm das, was er mir vor zwei Jahren gab, jetzt gerne zurück geben. Ich weiß noch ganz genau, wie er damals an meinem Bett saß und mir Mut machte, dass bald alles wieder gut wird und ich wieder ganz der Alte werde. Kai war für mich da und kümmerte sich um mich, als es mir mies ging. Und nun… nun geht es ihm nicht gut, aber ich kann nicht an seiner Seite sein. Hoffentlich haben die anderen ihn über mein Verschwinden aufgeklärt und sagten ihm, dass ich auf meine Art und Weise versuche, unsere Band und Freundschaft zu retten.

„Bist du mit deinen Gedanken schon wieder bei deinen Freunden?“ fragt mich Daichi, der neben mir auf seiner Couch sitzt.

Da bei mir und Reita ja aber zurzeit eine heftige Ehekriese herrscht, hat mir Daichi angeboten erst einmal bei ihm zu wohnen. Als ich dies Reita sagte, hat der natürlich sofort Stunk gemacht, aber Aoi konnte ihn überzeugen und somit willigte Reita schließlich auch ein. Zum Glück. Hätte er dies nämlich nicht gebilligt, wäre ich nicht bei Daichi eingezogen.

„Irgendwie schon, aber… im Grunde…“

„Sie haben noch nicht versucht dich zu kontaktieren, also kannst du ihnen nicht so wichtig sein.“

„Hm, wahrscheinlich hast du recht.“ Hast du nicht, aber das muss ich dir ja nicht auf die Nase binden. „Ich sollte aufhören an sie zu denken und stattdessen meine neu gewonnene Freiheit genießen.“ Ich hebe meinen Sakebecher.

„Genau“, sagt er und prostet mir zu.
 

Wir haben ungefähr zwei Sakeflaschen gelehrt und nun, wo Daichi schon etwas beschwipst ist, muss ich sagen, ist er schon etwas erträglicher. Er kann sogar richtig lustig sein. Ich frage mich, was ihn so kaputt gemacht hat, dass er nun so ein Arsch ist.

„Ich glaub… ich geh… schlafen. Morgen ist… ja wieder… Probe.“

„Jau… und da… triffste wieder auf… Reita. Denkst du... du schaffst es?“

„Auf jeden… Der idiot kann mir… gar nichts.“ Sorry Reita, aber ich muss so über dich herziehen.

„Na dann… willste mit… bei mir… pennen?“

„Ne…“ Um Gottes Willen, so tief würde ich nicht mal sinken, wenn der Dämel und ich die letzten Menschen auf der Erde wären. „Ich penn… wieder auf… der Couch.“

„Wie du willst… dann gute Nacht.“ Sprach er und gibt mir einen Kuss auf die Wange.

Daichi verlässt die Wohnstube und ich wische mir über meine Wange. Wie eklig, dass darf nur Reita, oder einer meiner anderen Jungs. Aber sonst niemand.

Ich nehme mir die Decke, von unter der Couch und mache es mir dann auf dem großen Sofa gemütlich. Hoffentlich finde ich bald etwas Brauchbares über Daichi heraus, denn ich will hier weg und endlich wieder zu meinen Jungs… und zu Kai. Ich vermisse meinen besten Freund.
 

Es ist früher Morgen und noch alles ruhig in der Wohnung. Aus Erfahrung weiß ich, schließlich wohne ich schon seit drei Woche hier, dass Daichi ein Langschläfer ist. Also die perfekte Gelegenheit für mich, um mich ein wenig genauer hier umzusehen. Es gibt ja hier einen kleinen Raum, um den macht mein derzeitiger Mitbewohner, ein riesen Tamtam. Er hat den Schlüssen zu der kleinen Kammer verloren, als wenn ich ihm das abkaufen würde. In dem Raum muss irgendwas sein, da bin ich mir sicher.

Ich stehe auf und lege meine Zudecke wieder ordentlich zusammen und packe sie weg. Dann gehe ich mit leisen Schritten bis an Daichis Schlafzimmertür, öffne sie ganz leise und schaue rein.

„Er schläft noch tief und fest“, flüstere ich mir selber zu. „Das ist also die Gelegenheit.“

Ich schließe wieder die Tür, gehe zu meiner Tasche und suche nach einer alten Punktekarte. Nachdem ich sie gefunden habe, schleiche ich, immer noch auf leisen Sohlen, zu dem abgeschlossenen Raum und versuche mit der Karte, diese zu öffnen. McGywer würde dies bestimmt genauso machen.

Es dauert eine Weile, doch nach dem siebten Versuch habe ich es geschafft. Die Tür ist offen. Ich trete in den kleinen dunklen Raum ein und bleibe verdutzt stehen.

„Das darf doch nicht...“ Ich bin schockiert, denn der Kerl hat uns ganz offensichtlich, die ganze Zeit über beobachtet.

Im ganzen Raum sind kleine Monitore und alle zeigen sie... uns... überall. In unseren ganzen Wohnungen muss der Idiot die Kameras platziert haben. In den Küchen, Wohnzimmern, ja sogar Schlafzimmern und Bädern. Wie krank ist der Typ überhaupt. Und da, noch ein weiterer Monitor, etwas abseits von den anderen. Sogar in unserem Proberaum und der Kantine. Ja sind wir denn vor dem gar nicht mehr sicher?

Aber Moment Mal... Wenn der überall Kameras hat... weiß er dann auch... von unserem Plan? Bestimmt. Oh Man... Und... was ist in dem Schrank dort? Am besten ich schaue mal nach, aber nachdem was ich hier schon alles gefunden habe, dürfte es mich bestimmt nicht überraschen.

Vorsichtig umfasse ich den Knauf des Schrankes und öffne ihn. Nachdem ich einen kleinen Blick reingeworfen habe, schließe ich ihn aber sofort wieder. Ok, ich habe mich geirrt, es überrascht mich doch.

„Ich muss sofort weg von hier.“

„Dafür hast du nun leider schon zu viel gesehen.“

Erschrocken drehe ich mich um und blicke genau in Daichis wütendes Gesicht. Oh-oh...
 

~~~ * ~~~ ** ~~~ * ~~~
 

~ Daichi ~
 

So wie es aussieht, habe ich den kleinen Ruki total unterschätzt, aber... mich hat er auch unterschätzt. Schade um den Zwerg, denn ihn mochte ich am meisten von den Jungs.

„Da du mich ja nun durchschaut hast, werde ich wohl meine Pläne etwas umändern müssen. Wirklich schade.“

„Was bist du nur für ein Arsch... Wieso beobachtest du uns? Und nicht nur uns, sogar auch Nao und seine Jungs. Was haben Alice nine dir denn getan? Bei uns kann ich es ja noch verstehen, aber sie...“

„Das hast du Uruha zu verdanken, schließlich ist er mit Saga und Hiroto zusammen. Also kann es ja sein, dass ihr mal bei denen in der Wohnung seid und eure idiotischen Pläne schmiedet. Also echt mal... mir Freundschaft vorgaukeln zu wollen... Ist euch nichts Besseres eingefallen?“

„Also doch... Wie lange geht das schon so? Wie lange beobachtest du uns schon.“

„Oh, schon sehr lange.“

„Du bist doch krank... du... Gott, wie kann ein Mensch nur so tief sinken.“

„Ach Ruki, an allem seit ihr doch selber Schuld. Hättet ihr nicht jedes mal wieder mit Kai angefangen und euch gewünscht, er würde zu euch zurück kommen, das alles hier... wäre nie passiert. Oder nein, hätte er euch nicht in Stich gelassen, dann... wäre das alles nicht passiert. Bedankt euch also bei eurem lieben Kleinen Drummer, dass ich nun bei euch bin. Er hätte ihn mir einfach nicht wegnehmen dürfen. Ich hätte mich niemals auf euch eingelassen, wenn er nicht gewesen wäre und ihn mir streitig gemacht hätte.“

„Meinst du... meinst du etwa das hier?“ Ruki öffnet den kleinen Schrank, der mit im Raum steht und zeigt auf die einzelnen Bilder, die ich dort sorgfältig aufgehängt habe. „Du bist doch total gestört. Du gehörst in die Klapse und nicht... und nicht in unsere Band.“

„Aber ich bin bereits in eurer Band und werde dort auch bleiben.“

„Wirst du nicht... Kai ist wieder da und sobald er wieder gesund ist... Warte mal, hast du den Kerl angeheuert, der ihn beinahe umgebracht hat?“

„Hab ich“, bestätige ich seine Ahnung und schenke ihm ein fieses Lächeln. „Er hat es eben nicht anders verdient. Denn wie schon gesagt, er hätte ihn mir nicht wegnehmen dürfen.“

„Tora wird dir nie gehören, hörst du...“

„Das werden wir noch sehen.“

„Er verlässt Kai nicht, niemals.“

„Oh, er muss ihn ja nicht verlassen...Kai wird nämlich Tora verlassen.“

„Das schaffst du nicht.“

„Mein lieber Ruki, du hast ja keine Ahnung, zu was ich alles fähig bin und was ich dementsprechend alles schaffen kann.“

Den Raum in dem wir uns noch immer befinden, schließe ich vorsorglich ab, damit Ruki nicht weglaufen kann und begebe ich mich zu meinem kleinen Schrein. Dort streichle ich vorsichtig über die Bilder von Tora. Ja, ich habe ihn in wirklich allen Lebenslagen fotografiert und fotografieren lassen. Wozu hat man sonst alte Kumpels, die man mit einer kleinen Summe Geld, zu allem überreden kann. Sogar zu dem, was ich als nächstes vorhabe.

Oh mein Tora, nicht mehr lange... und du gehörst ganz allein mir.

„Was ist nur bei dir schief gelaufen? Wenn ich dem Management erst erzählt habe, was für krankhafte Neigungen du hast, dann werden die dich raus schmeißen.“

„Leider...“ Ich drehe mich wieder zu Ruki um. „...werden sie es von dir nicht erfahren. Du wirst diesen Raum hier, nämlich vorerst, nicht mehr verlassen.“

Ruki will an mir vorbei stürmen, doch ich bin schneller als er. Ich bekomme ihn an seinen Armen zu fassen und drücke den Kleinen in den Raum zurück. Mit festem Druck, platziere ich ihn auf den kleinen Stuhl und halte ihn dort fest. Ich beuge mich ganz tief zu ihm runter.

„Du hättest nicht so neugierig sein sollen. Das hier, hast du dir also selber zu zuschreiben.“

Ruki andeutend, dass es keinen Zweck hat sich zu bewegen, gehe ich rückwärts aus dem Raum raus. Bevor ich ihn schließe, muss ich aber noch ein paar Worte loswerden.

„Noch ehe der Tag vorbei ist, wird Kai... Tora verlassen haben.“ Dann schließe ich die Tür.

Das war der erste Streich... und der Zweite folgt sogleich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  YuiMadao
2012-09-22T13:27:56+00:00 22.09.2012 15:27
Ich spüre das es demnächst zum Höhepunkt kommen wird ;)
Das dieses Schwein auf Tora steht war echt eine Überraschung...
Bin gespannt wie es weiter geht... ;)


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