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Freundschaft

~ Was wären wir nur ohne sie ~
von

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Der Vaterschaftstest

Kapitel 4.2: Der Vaterschaftstest
 

~ Tora ~
 

Eine Woche ist mittlerweile vergangen, seit Kai ins Krankenhaus eingeliefert wurde und zum Glück geht es ihm auch wieder besser. Er hat zwar immer noch viele blaue Flecken und sein rechter Arm ist auch noch in Gips verpackt, aber ansonsten ist er wieder Top-fit. Er darf heute, wenn die Visite gut verlaufen ist, sogar wieder nach Hause. Und darauf freue ich mich am meisten. Endlich habe ich meinen Kai wieder bei mir und diesmal, werde ich ganz Dolle auf ihn acht geben. So etwas wie vor einer Woche, darf nicht mehr passieren.
 

Ich betrete Kais Krankenzimmer und finde ihn, mit gepackten Koffern, auf seinem Bett sitzend vor. Er ist schon komplett angezogen und lächelt vor sich hin.

„Kai“, freue ich mich ihn zu sehen. „Du darfst also tatsächlich wieder nach Hause kommen?“

„Jup und das wurde auch Zeit.“ Wir umarmen uns, so gut es eben geht.

Ich drücke ihn aber wieder von mir und besehe ihn mir von oben bis unten. Dann blicke ich in sein Gesicht und mache einen ernsteren Gesichtsausdruck.

„Was sagte denn der Arzt wegen dem Schlagzeug spielen?“ Das interessiert mich echt brennend.

Die Jungs und ich wollen Daichi nämlich endlich los werden. Der nervt schon wieder die ganze Zeit und was mich am meisten stört. Er hat bestimmt den Überfall in Auftrag gegeben, damit Kai nicht so schnell zurück kommen kann. Nur leider, können wir dem nichts nachweisen. Ganz schön gerissen der Kerl.

„Das werde ich so schnell nicht wieder können, denn ich muss meinen Arm gut schonen.“ Er hebt den eingegipsten Arm hoch und verzieht vor Schmerzen das Gesicht.

„Aber du wirst wieder spielen können, oder?“

„Ja... Es wird aber noch ein paar Monate dauern, bis alles wieder geheilt ist. Aber das spielt keine Rolle, die Jungs brauchen mich doch eh nicht.“

„Kai!“ Er sieht auf den Boden. „Hey! Kleiner, komm her...“

Ich breite meine Arme aus und signalisiere so, dass mein Schatz wieder zu mir kommen soll. Kai sieht wieder hoch und mit traurigem Blick, folgt er meiner Einladung. Er drückt sich dicht an mich.

Zaghaft, um ihm nicht weh zu tun, lege ich meine Arme um Kai.

„Ich habe dir doch schon gesagt, dass die Jungs nur dich als Drummer haben wollen. Daichi ist ein Arsch und... sobald wir beweisen können, dass er hinter dem feigen Anschlag steckte, dann wird auch das Management das einsehen und ihn so schnell es geht von der Band entfernen. Dann kann er sich mit der Polizei rumschlagen und wir... haben endlich wieder Ruhe im Label.“

„Aber er... er sagte, dass sie froh sind, dass ich weg bin und...“

„Das ist Unsinn“, unterbreche ich ihn. „Sie sind froh wenn Daichi weg ist. Sie vermissen dich alle und damit treiben sie sogar mich in den Wahnsinn. Wir sehen uns zwar jeden Tag, aber dennoch... sie rufen abends immer bei mir an und wollen wissen ob ich was Neues von dir weiß.“

„Wirklich?“ schnieft Kai in mein T-Shirt. „Sie wollen mich zurück?“

„Wirklich.“
 


 

~~~ * ~~~ ** ~~~ * ~~~
 

~ Saga ~
 

Mit dem Vorwand, ein Geburtstagsgeschenk für meinen Vater kaufen zu gehen, bin ich heute alleine ohne Hiroto oder Uruha unterwegs, um endlich die Sache mit Sakura abhaken zu können.

Ist doch klar, dass ich die Haarprobe persönlich abgebe und sie nicht meiner Ex mitgebe. Was denkt die eigentlich wie doof ich bin. Als wenn ich nicht wüsste, dass sie alles dran setzen würde, damit ich mich als Vater ihres Kindes herausstelle, aber nicht mit mir. Ich weiß dass ich nicht der Vater bin und das werde ich auch beweisen.

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch betrete ich das Gebäude, wo sich dieses Labor befinden soll. Im Eingang steht eine Tafel mit den einzelnen Abteilungen... Mal sehen... Ah, da haben wir es ja.

„Also in den zweiten Stock hoch.“

Ich setze mich in Bewegung und steige die Treppen hoch. Zum Glück muss ich nur in den zweiten Stock, denn dieses Gebäude hat fünfzehn Stockwerke. Das dritte oder vierte Stockwerk wäre auch noch gegangen, aber noch weiter höher... da hätte ich mit dem Fahrstuhl fahren müssen und in dieses Teufelsding..., bekommt mich niemand rein. Die warten doch nur einen Saga, um endlich einen Grund zu haben stehen zu bleiben, oder schlimmeres…

„Oi, Saga“, werde ich von hinten angesprochen.

Ich könnte jetzt so tun, als hätte ich sie nicht gehört, aber Sakura hat ja so eine markante Stimmlage, die kann man nicht überhören. Also drehe ich mich zu ihr um und bedenke sie, mit einem genervten Blick. Sie soll ruhig wissen, dass ich mich nicht freue sie zu sehen.

„Du bist ganz alleine hier?“ Was für eine doofe Frage.

Wenn ich nicht alleine hier wäre, wann würde sie ja wohl jemanden an meiner Seite sehen, oder etwa nicht? Und außerdem... will ich nicht das Uruha oder Hiroto was von der Schnepfe erfahren. Das würde beide nur unnötig aufregen und Aufregung... haben wir im Moment weiß Gott schon genug.

„Siehst du ja“, antworte ich auf ihre sinnlose Frage.

„Hast du deine Probe dabei?“

„Probe? Was für eine Probe denn?“

„Saga!“

„Ich weiß wie ich heiße, danke. Und natürlich habe ich die Probe mit. Warum sonst, sollte ich denn hier sein?“ Zicke.

„Es gibt hier auch eine Sauna.“ Sauna? „Das wusstest du wohl nicht, was.“

„Nein, wusste ich nicht und... wenn ich zur Sauna gehen würde, meinst du nicht, ich müsste dann mit Badehandtuch und so, hier sein.“

„Nein. Hier braucht man keine Badesachen. Dies ist ein Entspannungstempel und...“

„Dann geh in deine Sauna und komm zur Entspannung. Ich habe jetzt zu tun und würde es darum sehr begrüßen, wenn du mich in Ruhe lassen würdest.“

„Aber natürlich und wenn, weil du es mit dem Vertrauen in deiner Beziehungen ja nicht so hast, du wieder Single bist, komm einfach mal her. Hier gibt es viele Frauen und Männer... ich kenne ja nun deine Geschmacksrichtung... die einsam sind und sich nach Liebe sehnen.“

Ich lasse Sakura stehen und gehe meines Weges. Vielleicht sollte sie in ihrer komischen Sauna nach dem Vater ihres Kindes suchen. So wie sie mir das eben nämlich beschrieben hat, könnte man glatt annehmen, die Sauna sei ein getarnter Puff.
 

Das Labor habe ich nun endlich erreicht und so klopfe ich an die Tür an und trete auch sofort ein. Eine freundliche Dame begrüßt mich und automatisch, hebt sich meine Stimmung wieder. Zum Glück gibt es auch noch nette Frauen auf diesem Planeten.

„Hallo“, grüße ich und hole meine Haarprobe raus. „Ich bin hier, weil meine Ex einen Vaterschaftstest für ihre Tochter machen möchte.“

„Nennen sie mir bitte den Namen von beiden.“

„Ähm, natürlich, also Sakura und Keiko.“

„Ah ja, die junge Dame war eben hier. Geben sie mir bitte die Probe, dann noch eine Unterschrift und sie können auch schon wieder gehen.“

„Natürlich.“ Ich nehme den Stift in die Hand, den ich gereicht bekomme und unterzeichne die Papiere.

Hoffentlich ist das Thema damit endlich vom Tisch.

„Und wann kann ich ungefähr mit dem Ergebnis rechnen?“

„Nun, in der Regel dauert so ein Test zwei-drei Wochen, aber da wir zur zeit nicht so viele Tester haben, kann ihre Frau in ein paar Tagen schon damit rechnen.“

„Sie ist nicht meine Frau, sondern meine Ex“, korrigiere ich. „Meine Ex.“

„Oh, Entschuldigung.“

„Kein Problem.“

„Wenden sie sich also in einer Woche an ihre Ex. Wie gesagt, bis dahin dürfte sie wissen, ob sie der Vater der Kleinen sind, oder nicht.“

„Oh, heißt dass... Ich bekomme das Ergebnis gar nicht zu Gesicht?“

„Ja, da ihre Ex den Test angefordert hat, bekommt nur sie das Ergebnis, aber keine Sorge, sie wird ihnen schon Bescheid geben.“

„Darum geht es nicht. Sie ist eine falsche Schlange und will unbedingt beweisen, dass ich der Vater bin, obwohl das nicht sein kann. Können sie mir nicht auch eine Kopie zusenden? Ich habe einfach das Gefühl, dass wenn der Test für sie negativ ausgeht, sie ihn irgendwie manipuliert.“

„Nun... Das ist nicht die normale Prozedur...“

„Wollen sie ein Kuckuckskind untergeschoben bekommen? Also ich nicht.“

„In Ordnung, aber behalten sie das für sich, ok.“

„Natürlich. Ich schwöre es.“

Schnell schreibe ich ihr die Adresse meiner Mutter auf und gebe ihr dann den Zettel. Meine richtige Adresse gebe ich natürlich nicht an, wäre ja schön blöd.

„Ich bedanke mich bei ihnen.“

„Nichts zu danken.“

„Auf Wiedersehen.“

Ohne eine Gegenreaktion abzuwarten öffne ich wieder die Tür und schließe sie hinter mir. Endlich ist es geschafft und wenn der Test erst einmal abgeschlossen ist, dann wird Sakura endlich einsehen müssen, dass ich nicht der Vater von Keiko bin.
 


 

~~~ * ~~~ ** ~~~ * ~~~
 

~ Kai ~
 

„Ich will da nicht rein, Tora.“

„Keine Angst, Kai. Von nun an werde ich auf dich aufpassen und ich verspreche dir auch, dass so was nicht noch einmal vorkommen wird. Du bist hier wirklich sicher.“

„Darum geht es nicht.“

„Worum dann?“

„Ich habe Reitas Wagen gesehen und den von Miyavi auch. Ich weiß dass du eine Überraschungsparty für mich organisiert hast, oder die anderen...“

„Hast du Angst vor ihnen?“

„Ja, irgendwie schon.“

„Aber, Kai...“

„Nichts aber. Ich habe sie im Stich gelassen.“

„Du hattest eine schwierige Zeit durchgemacht und brauchtest Abstand. Sie verstehen das und nun komm... Sie sind schon alle hibbelig.“

„Ok, aber du bleibst an meiner Seite, ja?“

„So lange du willst.“

Tora schenkt mir ein Lächeln und küsst mich noch kurz, bevor er dann die Haustür aufschließt.

„Und tue bitte überrascht, ja. Aoi hat sich sehr viel Mühe hierfür gegeben.“

„So lange er nicht gekocht hat“, erwidere ich scherzend.

Wir betreten gemeinsam die Wohnung und ziehen unsere Sachen aus. Tora hilft mir bei meiner Jacke und dann begeben wir uns, Hand in Hand, ins Wohnzimmer.

Krampfhaft halte ich Tora fest und versuche die Anspannung die in mir tobt, mir nicht anmerken zu lassen. Dann kann die Überraschungsparty ja beginnen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Astrido
2012-09-13T18:43:57+00:00 13.09.2012 20:43
ein kurzes, aber nettes kapitel.
bin gespannt, wie die anderen jetzt auf kais erscheinen reagieren.
bisher haben sie ihn ja noch nicht gesehen, oder?
lg
yuura


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