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Freundschaft

~ Was wären wir nur ohne sie ~
von

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Endlich wieder daheim?

Kapitel 1.1: Endlich wieder daheim?
 

~ Tora ~
 

Ich kann es immer noch nicht glauben, er ist wirklich wieder zurückgekommen. Und... so wie es aussieht, kommt er auch direkt vom Flughafen, sodass ich mit Sicherheit sagen kann, dass ich ihn zu erst gesehen habe. Ohne mir großartig Gedanken darüber zu machen, wie es aussehen könnte, ziehe ich ihn in meine Arme und drücke ihn ganz fest an mich. Nie wieder, nie wieder soll er einfach so gehen, ohne ein Wort zu sagen. Halt ich korrigiere mich. Er soll überhaupt nicht mehr weggehen und für immer bei mir bleiben.
 

Ich höre Kai ein wenig röcheln, weswegen ich meine Umarmung ein wenig lockere und ihm so ins Gesicht sehen kann, was ganz schön rot ist.

"Geht es dir nicht gut?" frage ich ihn und berühre kurz seine Stirn.

Allerdings nehme ich meine Hand schnell wieder weg, denn Kai ist glühend heiß.

"Du hast ja Fieber", stelle ich fest und ziehe Kai sofort in meine Wohnung.

Mit meinem Fuß schließe ich die Tür, sodass sie mit lautem Knall ins Schloss fällt und führe Kai erstmal in mein Wohnzimmer.

Dort angekommen verfrachte ich ihn auf die Couch und decke ihn noch mit meiner Lieblingsdecke zu.

"Ich mach dir einen schönen heißen Tee, ok?" sage ich und schalte noch schnell den Fernseher aus, ehe ich auch schon in die Küche stürme.

Dort schmeiße ich den Wasserkocher an und durchsuche meinen Teeschrank. ja richtig gehört, ich besitze einen Teeschrank. Immerhin liebe ich Tee über alles, aber nicht mehr als meinen Kai. Wie gerne würde ich ihn auch offiziell so nennen wollen.

Seufzend lasse ich mich auf einem meiner Küchenstühle fallen und lege knalle mit dem Kopf auf den Tisch. Tut zwar höllisch weh, aber mein Herzschmerz ist noch schlimmer.

So wie es aussieht, werde ich wohl doch, alleine und einsam sterben.
 

Das Tuten des Wasserkochers ertönt und gibt mir das Zeichen, dass das Wasser am kochen ist. Ich stelle ihn aus und gieße das Wasser in eine große Tasse. Meine Tasse. Und warum ist das meine Tasse? Ganz einfach, weil da ein Bild von mir drauf ist. Jetzt soll aber bitte keiner auf die Idee kommen, dass ich so sehr von mir selbst eingenommen bin, dass ich eine Tasse mit mir drauf habe, denn... jeder bei Alice Nine, hat solch eine private Tasse.

Ich lasse den Beutel mit dem Kamillentee noch ein wenig ziehen und mache mich dann sofort wieder auf den Weg zu Kai. Der hat sich mittlerweile hingelegt und die Augen geschlossen.

"Kai-chan", spreche ich ihn leise an.

Denn sollte er eingeschlafen sein, so will ich ihn nicht wirklich wecken. Schließlich soll Schlafen helfen, wenn man krank ist.

„Hm“ Kai blinzelt mich an und setzt sich sofort aufrecht hin. „Sorry ich... muss kurz weggenickt sein.“

„Kein Problem, hier...“ Ich halte ihm die dampfende Tasse hin, die er dankend entgegen nimmt. „Der wird dir gut tun.“

Ich setze mich neben ihn und zupfe die Decke wieder ordentlich um ihn herum. Er soll mir hier ja nicht noch kränker werden.
 

So lange Kai mit seinem Tee beschäftigt ist, lasse ich meinen Gedanken freien Lauf und erinnere mich an die Zeit zurück, als er vor zwei Jahren bei mir war.

Irgendwie scheint es bei uns Mode zu sein, denn auch an diesem Abend, war er krank gewesen.

***
 

„Was machst du nur für Dummheiten“, frage ich ihn und lege wringe das kalte Tuch, was ich ihm auf die Stirn gelegt habe, nochmal aus. „Du hättest dir ernsthaft was wegholen können.“

„Ich weiß“, krächzt er. „Aber ich... ich wusste nicht, zu wem ich sonst hätte gehen sollen.“

„Ach Kai-chan, wieso hast du mich denn nicht angerufen? Ich hätte dich doch abgeholt.“

„Hab mein Handy im Proberaum vergessen“, nuschelt er und kuschelt sich weiter in meine Decke ein. „Und ich wusste nicht... war mir halt nicht sicher.“

„Schon ok“, beruhige ich ihn. „Nun bist du ja hier und wenn du magst, kannst du auch erst einmal hier bleiben, ja?“

„Das wäre nett, aber... woher weißt du denn das ich... naja das ich nicht zu mir nach Hause will?“

„Wenn du zu dir nach Hause gewollt hättest, wärst du nicht vor meiner Tür eingeschlafen und... Ich weiß das von Ruki und Reita.“

„Oh“, ist alles was er dazu sagt.

Ob er sauer ist? Oder enttäuscht?

„Seit wann wusstest du...“

„Schon etwas länger. Reita hat oft mit mir darüber geredet, dass er nicht weiß was er machen soll und so. Er hat unter seinen wirren Gefühlen sehr gelitten. Das macht es natürlich nicht besser, aber...“

„Schon gut, ich... ich habe selber mit Reita Schluss gemacht, damit er mit Ruki glücklich werden kann.“

„Aber du liebst ihn noch oder?“

„Ja und... ich werde ihn immer lieben.“

„Und gerade darum willst du auch, dass er glücklich ist?“

„Ja. Und ich weiß wie es ist, wenn man zwischen zwei Stühlen steht und... sich einfach nicht entscheiden kann. Zwar ist es bei mir nicht so massiv wie bei Reita, aber... auch ich habe... Gefühle für jemand anderes bekommen. Von daher kann ich Reita gar nicht böse sein.“

„Wie meinst du das, du hast auch Gefühle für jemand anderes?“

„Naja, ich... ich fühlte mich in letzter Zeit so ungeliebt von Reita und da gab es halt eine Person, die immer für mich da war, wenn ich sie brauchte. Ich habe mich geborgen und beschützt bei ihr gefühlt und... Das tue ich immer noch.“

Kai schaut mich ängstlich an und erst da begreife ich, was er mir gerade gesagt hat.

„Heißt das du... du empfindest was für mich?“ Soll das wirklich war sein?

„Ja“

„Wow, das ist... damit hätte ich nie gerechnet.“

„Bist du jetzt angewidert?“

„Wieso denkst du so was?“ frage ich ihn erschrocken.

„Naja du“, druckst er herum und spielt mit seinen Fingern. „Du hattest bisher immer nur Mädchen und... ich...“

„Kai.“ Ich nehme sein Gesicht in beide Hände und zwinge ihn dazu mich anzusehen. „Weißt du eigentlich wie lange ich mir schon wünsche, du seist mein? Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schlecht ich mich immer gefühlt habe, wenn Reita und du zusammen ward. Ich liebe dich schon so lange, ich... Ich will dich nie mehr hergeben müssen.“

Ich ziehe ihn in eine Umarmung und ertappe mich dabei, wie mir eine vereinzelte Träne entweicht. Sofort wische ich sie weg und drücke Kais Gesicht mehr in meine Halsbeuge.
 

Wir hatten uns noch lange umarmt gehabt, bis Kai dann irgendwann vor Erschöpfung eingeschlafen ist und ich ihn in mein Bett gelegt habe.

Am nächsten Tag lag ein Zettel neben meinem Kopfkissen und Kai war verschwunden.

***
 

„Es tut mir Leid“, höre ich Kai sagen.

„Was meinst du?“ Irgendwie bin ich jetzt irritiert.

„Das ich vor zwei Jahren einfach gegangen bin.“

„...“ Stumm blicke ich ihn an, weiß einfach nicht was ich erwidern soll.

Ja ich bin sauer, weil ich dachte endlich glücklich zu werden.

Ja ich bin sauer, weil du mich einfach alleine gelassen hast?

„Ich war nicht mehr Herr meiner Sinne und musste mir wieder einen klaren Kopf verschaffen.“

„Aber warum zwei Jahre?“ schreie ich ihn an.

Kai zuckt merklich zusammen und senkt betrübt den Kopf. Sofort bekomme ich ein schlechtes Gewissen, doch mir kommt der Plan, dass ich Kai so vielleicht zum Reden und zur Wahrheit bringen kann.

„Wieso erzählst du mir erst, dass du Gefühle für mich hast und haust dann einfach ab? Macht es dir etwas Spaß, mit meinen Gefühlen zu spielen? Habe ich nicht schon Jahre genug gelitten? Musstest du mir wirklich noch mehr Kummer bereiten, als eh schon? Sag was.“

„Ich... Tora es tut mir Leid. Ich wollte nie, dass du leidest, aber ich... Ich bin so ein Egoist.“

Er beginnt zu weinen.

„Kai, hey du... du bist kein Egoist, ok? Du bist einer der feinfühligsten Menschen, denen ich je begegnet bin und ich liebe dich, mit all deinen Macken und Fehlern. Komm schon, hör auf zu weinen ja, ich hasse es wenn du weinst.“

„Das sagte Reita auch immer und...“ Er wirft sich in meine Arme und fängt an zu schluchzen. „Gott ich bin so ein Weichei.“

„Das stimmt doch gar nicht, du... bist halt nah am Wasser gebaut.“ Mein nächster Satz lässt mich innerlich schmunzeln. „Weißt du überhaupt wie oft Hiroto weint, oder Shou? Die sind noch schlimmer wie du, glaub mir. Und wenn nicht, dann frag Nao oder Uruha und Saga, die können es dir bestätigen.“

Ich schenke Kai ein Lächeln und versuche so, ihm von den negativen Gedanken weg zu bekommen und tatsächlich, es hilft - Kai lächelt zurück.

***
 

Wir haben es mittlerweile 5 Uhr morgens und ich kann es immer noch nicht fassen. Ich wache nicht alleine auf, denn Kai ist bei mir geblieben. Ich drehe mich auf die rechte Seite, um einen besseren Blick auf sein zufriedenes Gesicht zu erhaschen. Gott, Reita hat nie übertrieben als er mal sagte, dass Kai wenn er schläft, noch niedlicher aussieht, als ohnehin schon.

„Hey wach auf, Schatz“, versuche ich ihn liebevoll zu wecken. „Wir müssen uns fertig machen.“

Immerhin muss ich zur Arbeit, denn Nao und Shou haben die heutige Probe sehr früh angesetzt. Ja und Kai, der will zu seinen Jungs und mit ihnen reden. Die werden bestimmt Augen machen, wenn sie meinen Schatz sehen.

Gott wie sich das anhört, mein Schatz. Erst gestern noch, da dachte ich, dass ich alleine und einsam bleiben würden und nun, nach nicht mal 24h, bin ich glücklich vergeben. Wir haben uns gestern nämlich noch geschworen, für immer zusammen zu bleiben und dieses Versprechen haben wir mit einem Kuss versiegelt, der einfach atemberaubend schön war, bis Kai dann eingeschlafen war, einfach so. Aber gut, bei dem Fieber das er hatte...

Apropos, wie geht es ihm denn nun?
 

Ich berühre seine Stirn und muss feststellen, dass er immer noch Fieber hat und es sich sogar verschlechterte. Ob es da wirklich gut ist, wenn er nachher raus geht? Aber andererseits... Ich will auch, dass er mit Reita und den anderen redet. Es gibt immerhin so vieles, was sie zu bereden haben und... Kais Rückkehr würde Daichi endlich vertreiben. Dieses Miststück von Mann.

„Du bist ja schon wach“, spricht mich plötzlich Kai an. „Dabei bin ich es doch sonst immer, der als erstes die Augen öffnet.“

„Wenn du wüsstest“, flüstere ich.

„Wieso?“ fragt mich Kai und schaut mich mit seinen großen braunen Kulleraugen an.

„Naja, Reita hat dich oft beim schlafen beobachtet und wenn du dann aufgewacht bist, hat er so getan, als würde er noch schlafen. Das fand er immer sehr lustig.“

„Er hat mich beobachtet?“

„Hm und ich muss gestehen, er hat verdammt recht damit.“

„Du bist gemein“, schmollt er und dreht sich um.

„Nicht böse auf mich sein“, entschuldige ich mich und hauche sanfte Küsse auf seine Schulterblätter.

Er dreht sich wieder um und drückt sich ganz nah an mich.

„Ich liebe dich.“ Hab ich mich gerade verhört?

„Sag das noch mal“, verlange ich.

„Ich liebe dich.“ Er schenkt mir ein Lächeln und beugt weiter zu mir vor, sodass sich unsere Lippen treffen und wir in einen unserer atemberaubenden Küssen versinken.

Mein Leben ist perfekt.
 


 

~~~ * ~~~ ** ~~~ * ~~~
 

~ Kai ~
 

Mittlerweile haben wir es 6:47 und Tora und ich stehen gemeinsam vor dem PSC. Ich bin noch etwas unentschlossen, weswegen ich ihn bat, noch etwas zu warten. Eigentlich müsste ich ihn reinscheuchen, denn seine Probe hat schon begonnen, aber ich brauche ihn noch bei mir.

Ich kralle mich weiter an seinem Arm fest und hole einmal tief Luft. Jetzt oder nie, mache ich mir selber Mut.

„Lass uns gehen“, sage ich zu Tora und wir setzen uns in Bewegung.
 

Ich habe richtig Glück, denn am Empfang ist gerade keiner, so dass ich wirklich erst mit meinen Jungs reden kann, bevor auch der Rest erfährt, dass ich wieder im Lande bin.

Wir gehen in den ersten Stock und dort löse ich mich von Tora.

„Hast du was dagegen, wenn ich mich hier noch etwas umsehe?“ frage ich ihn.

„Mach ruhig, aber Kai...“ Er zieht mich an sich und schaut mir tief in die Augen. „Lauf nicht davon, ok? Rede mit ihnen.“

„Keine Sorge“, flüstere ich in sein Ohr. „Ich werde nie wieder weg laufen.“

„Gut zu wissen“, sagt er und kneift mir in den Hintern.

„Lass das“, fiepe ich auf und gib ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.

„Wir sehen uns dann bei mir zu Hause“, sagt er und schenkt mir einen kleinen Abschiedskuss.

Daran könnte ich mich echt gewöhnen.
 

Ich sehe Tora hinterher, wie er im Treppenaufsatz verschwindet und drehe meinen Kopf nach links und rechts, entscheide mich dann aber dafür, noch einmal zurück zu gehen - Zur Cafeteria. Dort angekommen, lasse ich mich auf einem der Stühle dort sinken.

Wir oft saßen wir hier, entweder zu fünft oder mit den Jungs von Alice Nine, Nightmare und Screw?

„Es tut richtig gut, endlich wieder hier zu sein.“

„Na sieh mal einer an, wen haben wir denn da?“

Ich drehe mich erschrocken um, denn das hier jemand noch vor 12 Uhr auftaucht, ist sehr ungewöhnlich. Hm, also kennen tue ich den Typ nicht. Wer ist das?

Haben wir vielleicht eine neue Band?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  YuiMadao
2012-06-11T14:55:42+00:00 11.06.2012 16:55
AAAAAAAAAH Dreck, muss er auf diesen Trottel treffen. Na hoffentlich kommt es trotzdem zu einem Treffen mit den Jungs... Bin mehr als nur gespannt, was die für Augen machen werden^^


Von:  Akikou_Tsukishima
2012-06-11T13:32:01+00:00 11.06.2012 15:32
Nee kai trifft doch jetzt nicht etwa auf daichi oder? Der erzählt kai doch bestimmt irgendwelchen scheiß das Gazette mit ihm einen viel besseren drummer haben und kai ist bestimmt so naiv und glaubt es auch noch.


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