Der Lustkiller
Gespannt sah ich dem Rotschopf in die Augen. Er versuchte meinen Blicken auszuweichen, doch so einfach wollte ich es ihm nicht machen. „Gaara, leg dich aufs Bett.“, sagte ich bestimmend. Er sah mich skeptisch an. „Leg dich jetzt aufs Bett!“, sprach ich etwas lauter. Gaara folgte meiner Anweisung und legte sich hin. „Nicht auf den Rücken. Dreh dich bitte um.“, sprach ich. Ich konnte gut erkennen, wie verwirrt er war. Gaara lag auf dem Bauch und jetzt würde er reden, wenn mein Plan aufgeht.
Ich setzte mich zu ihm aufs Bett und schob vorsichtig sein Shirt hoch. Auch am Rücken hatte er viele blaue Flecken. Was musste man tun, damit sich Gaara richtig entspannen konnte? Ihm den Rücken kraulen. Ich strich ihm nur einige Male sanft über die Schulterblätter und schon fing er wieder an zu schnurren. Es erstaunte mich immer wieder aufs neue, wie leicht man Gaara beruhigen konnte. Ein wohliges Seufzen seinerseits verschaffte mir Gänsehaut, jedoch war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt daran zu denken, was ich gerne mit ihm treiben würde.
„Sprichst du jetzt mit mir?“, fragte ich ihn mit sanfter Stimme. „Tut mir leid, dass ich heute morgen so scheiße zu dir war, Naruto.“, entschuldigte er sich. „Schon vergessen. Ich kann dich ja auch irgendwie verstehen. Erzähl mir bitte jetzt was passiert ist.“ „Das waren die Arschlöcher aus unserer Klasse.“ „Welche Arschlöcher?“, hakte ich nach.
„Ich bin heute früh in die Schule gekommen und Sasuke der Wichser, hat mich vor der ganzen Klasse geoutet.“, sprach Gaara und in seiner Stimme lag ein Hauch von Scham. Sasuke würde von mir noch gewaltig was zu hören bekommen, das schwor ich mir in diesem Moment. „Und dann?“, bohrte ich weiter nach. „Sasuke hat die anderen gegen mich aufgehetzt. Nach der Schule haben er, Sai, Shikamaru und Kiba mich abgepasst. Das Ergebnis siehst du hier.“ Ich war wirklich enttäuscht von meinen Klassenkameraden.
Sasuke hätte ich so etwas sogar noch zugetraut, nachdem er so scheiße auf Gaara reagiert hatte. Das Sai, Shikamaru und Kiba so etwas machen könnten, schockte mich total. Mir kam wieder diese bescheuerte Wette in den Sinn. Eigentlich hätten sie Gaara in Ruhe lassen müssen. Die Wette war gelaufen. Ich musste jetzt über meinen eigenen Schatten springen und Gaara davon erzählen.
„Gaara, ich muss dir was sagen, dass dir nicht gefallen wird.“, sagte ich etwas nervös. „Schieß los.“, seufzte er entspannt, als ich ihm zärtlich den Nacken kraulte. „Ich hatte mit Sasuke und Sai eine Wette abgeschlossen. Es ging einfach nur darum, wenn du mich küssen solltest würden sie dich in Ruhe lassen.“, erklärte ich ihm einfach so gerade heraus. Ich bekam Panik. Ich hatte wirklich Angst wie Gaara auf mein Geständnis reagieren würde.
„Was blöderes ist euch nicht eingefallen, oder was?“, sagte Gaara. „Du darfst das jetzt nicht falsch verstehen. Ich wollte eigentlich gar nicht wetten, weil ich es auch für eine bescheuerte Idee gehalten hatte. Ich habe halt gehofft, dass sie dich dadurch in Ruhe lassen würden.“, erklärte ich etwas beschämt. Gaara schwieg mich an. Die Stille machte mich nervös und ich fragte ihn vorsichtig: „Bist du jetzt sauer auf mich?“
Von dem Rotschopf kam immer noch keine Reaktion. Ich musste nun zu härteren Mitteln greifen. Ich beugte mich langsam über ihn und fing an, seinen malträtierten Rücken mit sanften Küssen zu benetzen. Ich konnte spüren, wie sehr ihm das Gefühl meiner Lippen auf seinem nackten Oberkörper gefiel. Ich hörte kurz auf und fragte ihn mit verführerischer Stimme: „Und, bist du böse auf mich, Gaara?“ er quittierte dies mit einem gespielt genervten 'Nein'.
Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich hatte jetzt nichts mehr vor ihm zu verbergen. Die Sache mit der Wette lag mir wirklich schwer im Magen, doch Gaara sah dies gar nicht so eng. Ich musste ihn zwar mit Streicheleinheiten und Küsschen bestechen, jedoch hätte er es mir bestimmt auch so verziehen. So ist er eben, mein Gaara. Mir kam auf einmal etwas ganz anderes in den Sinn. Sasuke! Ich musste ihn anrufen, jetzt sofort. Als ich schlagartig aufstand, jammerte der Rotschopf: „Nicht aufhören.“ Auf seine Bemerkung ging ich nicht ein, da ich jetzt mit einem bestimmten Uchiha ein Hühnchen zu rupfen hatte.
Ich wählte Sasukes Nummer. Freizeichen. „Hey, Naruto! Du hast heute echt was verpasst in der Schule haha!“, grölte der Schwarzhaarige sogleich ins Telefon, als er abhob. „Achja, was denn?“, fragte ich skeptisch. „Gaara hat von uns voll was auf die Schnauze bekommen.“, lacht er. „Ja ich weiß. Gaara ist gerade bei mir.“, erzählte ich. „Warum? Muss sich die Schwuchtel bei dir ausheulen, oder was?“, gackerte er am Telefon.
„Jetzt pass mal auf Sasuke. Eure scheiß Wette könnt ihr euch sonst wo hinstecken. Ich hätte echt nicht gedacht, dass du so ein feiges Arschloch bist und die ganze Klasse gegen Gaara aufhetzen musst. Ich dachte wir wären alle Freunde, aber ich habe mich wohl getäuscht. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben und wenn du Gaara nicht in Ruhe lässt, dann lernst du mich mal richtig kennen. Du darfst dich gerne wieder bei mir melden, wenn du dir Eier hast wachsen lassen, Arschloch!“, brüllte ich ins Telefon.
Wutentbrannt legte ich auf. Ich wusste, dass harte Zeiten auf mich und Gaara zukommen würden. Sasuke als Feind zu haben war wirklich kein Spaß, aber er musste lernen, dass man so nicht mit anderen Menschen umgehen kann. Ich schnaubte wütend und ging in meinem Zimmer auf und ab. Ich konnte es nicht fassen, wie Sasuke sich darüber auch noch lustig machte. „Naruto, du bist der Beste.“, sprach Gaara und sah mich dabei verträumt an.
„Der hat es verdient, dass ihm mal jemand die Meinung sagt.“, sprach ich genervt. Ich brauchte einige Zeit um mich wieder zu beruhigen. Ich setzte mich zu Gaara aufs Bett. „Was willst du eigentlich deinen Geschwistern erzählen warum du verprügelt wurdest? Sie wissen doch noch nicht, dass du schwul bist, oder?“, fragte ich Gaara. „Nein ich hab es ihnen noch nicht erzählt, aber ich denke sie ahnen es schon. Ich werde es ihnen heute wohl sagen. Würdest du da bitte mitkommen? Das würde mir sehr helfen, Naruto.“, fragte mich Gaara vorsichtig.
Ich nickte ihm zu und wir machten uns auch sogleich auf den Weg. Da wir beide nicht sehr gut laufen konnten, brauchten wir etwas länger, bis wir bei dem Rotschopf zu Hause angelangt waren. Wir gingen nach drinnen und trafen sofort auf eine entsetzte Temari. „Oh mein Gott. Was ist mit dir passiert Gaara?“, kreischte sie los. „Das waren so ein paar Arschlöcher aus meiner Schule.“, gab er trocken zurück.
„Warum haben sie das gemacht?“, fragte die Blondine geschockt nach. Gaara sammelte seinen ganzen Mut, schaute mir in die Augen und nachdem ich ihm zugenickt hatte, begann er zu erzählen: „Du kennst doch Deidara, oder?“ „Der blonde Typ der bei uns ein und ausgeht. Ja, der ist mir aufgefallen.“, antwortete sie. „Ja, es ist so, also, er ist mein Freund. Also mein fester Freund.“, sprach Gaara und man konnte spüren, wie ihm die Last von den Schultern fiel.
„Schön, dass du mir das erzählst Gaara. Kankuro und ich hatten es schon vermutet. Ich find es toll, dass du dazu stehst. Aber was hat das mit den Typen aus deiner Schule zu tun?“, fragte sie nach. Gaara war froh, dass es Temari nicht allzu sehr schockte und erzählte weiter: „Die haben mich halt zusammengeschlagen, weil sie anscheinend was gegen Schwule haben.“ „Du gehst da erst einmal nicht mehr hin Gaara-Schatzi. Lass dich krank schreiben, so gehst du mir nicht zur Schule. Außerdem habe ich Angst, dass sie dir noch mehr antun könnten.“, sprach sie besorgt.
„Naruto, ich finds übrigens toll von dir, dass du zu Gaara stehst. Du bist eben ein echter Freund.“, lobte sie mich noch und sagte dann wir sollen uns in Gaara's Zimmer eine Auszeit zu nehmen. Temari wollte etwas für uns und Kankuro - welcher auch bald nach Hause kommen müsste - kochen. Der Rotschopf und ich gingen in sein Zimmer und warfen uns auf sein Bett. Wir hatten jetzt für einige Zeit unsere Ruhe. Wir lagen beide auf dem Rücken und starrten Löcher in die Luft.
„Ich lass mich glaub ich auch krank schreiben.“, sagte ich plötzlich, völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Gaara antwortete nur mit einem nachdenklichen 'Mh'. Ich drehte mich zu ihm und starrte ihn provokativ an. „Was guckst du so?“, fragte er verwirrt. „Meintest du das heute morgen ernst?“, fragte ich einfach drauflos. „Was meinst du?“ „Na, dass du mir schon seit drei Jahren hinterher rennst.“, hakte ich weiter nach.
„Naja eigentlich habe ich schon vor längerer Zeit gemerkt, dass ich mehr für dich empfinde aber vor drei Jahren machte ich eben die ersten Annäherungsversuche.“, sprach er verlegen. „Ich empfinde aber auch mehr für dich.“, antwortete ich nervös. „Ich kann dir das irgendwie nicht glauben, Naruto. Ich hatte gerade versucht die Hoffnung aufzugeben, dass kommt jetzt so plötzlich und unerwartet.“, sagte Gaara skeptisch. „Ich weiß ja auch nicht woher das auf einmal kommt. Warum bist du eigentlich nach der Schule direkt zu mir gekommen?“, wollte ich von ihm wissen.
„Es gibt mehrere Gründe. Zum einen weil ich mich entschuldigen wollte. Mir ist bewusst geworden, wie sehr ich dich jetzt brauche. Und weil ich in dieser Situation eben deine Nähe spüren wollte.“ „Und warum bist du nicht zu Deidara gegangen?“, fragte ich ihn. „Oh man, den hab ich ja schon wieder völlig vergessen. Eigentlich will ich nichts mehr von ihm wissen, er will in letzter Zeit nur noch das Eine, du weißt schon. Du bist für mich da und kraulst mir sogar stundenlang den Rücken, weil du weißt wie sehr ich das mag. Deidara macht das nie.“, sagte Gaara bedrückt.
„Mach doch Schluss mit ihm.“, so stachelte ich Gaara an. „Ich habe aber Angst wieder alleine zu sein. Du kannst mir jetzt viel von irgendwelchen Gefühlen erzählen aber woher will ich wissen, ob das morgen noch genauso ist? Vor drei Tagen hattest du schließlich auch noch keine Gefühle für mich, Naruto. Es fällt mir wirklich schwer dir zu glauben.“, sagte er skeptisch.
Ich hatte einen brillanten Einfall. „Weißt du was? Wir lassen uns jetzt die restliche Woche krankschreiben und verbringen unser verlängertes Wochenende miteinander. Dann werden wir ja sehen, ob sich etwas daraus entwickelt.“, sagte ich voller Euphorie. Gaara war sehr angetan von meine Vorschlag. „Heute Nacht kann ich ja wieder bei dir pennen, wenn du magst.“
Der Rotschopf lächelte mir zu, wollte gerade aufstehen und sprach: „Ich klapp schon mal das Sofa für dich auf.“ Ich hielt ihn am Shirt fest, zog ihn wieder zurück aufs Bett und sagte verführerisch: „Nein, ich schlafe wieder bei dir im Bett. Nur damit das klar ist!“ Er grinste mich verlegen an und ich konnte in seinem Blick erkennen, dass er schon hoffte wieder neben mir einschlafen zu können.
Nachdem ich meinem Onkel Bescheid sagte, dass ich keinesfalls mehr zur Schule ging diese Woche, sondern die Zeit mit Gaara verbringen wollte, war er sofort einverstanden. Er wünschte uns sogar viel Spaß, so als würde er etwas ahnen. Ein wundervolles Wochenende lag nun vor uns und ich erhoffte mir wirklich viel davon.
Nachdem Telefonat mit Jiraiya, legte ich mich wieder zu Gaara ins Bett. „Magst du mir den Rücken kraulen?“, fragte er mit zuckersüßer Stimme. Diesen Wunsch konnte ich ihm, wie immer, natürlich nicht ausschlagen. Schon alleine der Anblick seines wunderschönen nackten Oberkörpers war mir Belohnung genug. Ich strich einige Male sanft darüber, jedoch schien Gaara das dieses Mal nicht zu genügen. Urplötzlich drehte er sich um. Er lag nun auf dem Rücken und schaute mich erwartungsvoll an.
Ich wusste nicht, was er nun von mir wollte. „Mach doch weiter.“, sagte er und hatte dabei ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Ich sah ihn verdutzt an und begann dann damit, ihm zärtlich über die Brust zu streicheln. Als ich dabei eine seiner Brustwarzen berührte, gab er ein sanftes Seufzen von sich. Ich strich vorsichtig über seinen wunderschönen Bauch und stoppte am Hosenbund. Ich zögerte kurz und glitt dann mit den Fingern nur einige Millimeter unter seine Hose.
Er streckte mir provokativ sein Becken entgegen und mir stellten sich die Nackenhaare auf. Ich wäre gerne noch weiter gegangen. Ich wollte ihn dort berühren, wo Gaara es sich anscheinend jetzt am meisten wünschte. „Weißt du eigentlich, wie lange ich mich schon danach sehne, Naruto?“, fragte er mich plötzlich und schaute mich verträumt an. „Wonach sehnst du dich?“ „Dich so bei mir zu haben. Deine Berührungen machen mich wahnsinnig. Ein Traum würde für mich in Erfüllung gehen, dich noch näher bei mir zu spüren.“
„Noch näher, kannst du gerne haben. Aber nur, weil du das so schön gesagt hast.“, neckte ich ihn und legte dreist meine Hand in seinen Schritt. Ich spürte wie sich bei ihm bereits etwas regte. Ich sah Gaara tief in die Augen und begann damit, seinen Gürtel zu öffnen. Wieder drückte er mir sein Becken entgegen. Gaara wurde langsam ungeduldig.
„NARUTO, GAARA ESSEN!“, brüllte Temari durchs ganze Haus. Es gibt keinen größeren Lustkiller als Temari's schrilles Geschrei.
XXX
Wie ihr gemeinsames Wochenende verlaufen wird, könnt ihr schon bald in meiner FF erfahren!