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Moonlight - Änderung des Daseins

Fiktive 3. Staffel
von

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III. Blut, Tränen & Leben -Auf den Spuren des Mythos

Ich (Kain) war allein in der Dunkelheit

und ich verspürte Hunger

Ich war allein in der Dunkelheit

und mir ward kalt

ich war allein in der Dunkelheit

und ich weinte.

 

Mick seufzte auf und rieb sich die Nasenwurzel. Er hatte bereits so viele dutzende von diesen Büchern gelesen. Seit einer halben Ewigkeit befand er sich nun schon in der großen Staatsbibliothek von Los Angeles, wälzte Roman um Roman und verbrachte sowohl Tage, als auch Nächte in der Welt der Mythen und Legenden. Mit ihm auch so viele andere Vampire. Da war die kleine Zoe und der stämmige Damien, Logan – der immer mal wieder heimlich PSP spielte – und ab und an auch Josef. Mit ihnen ein Haufen unbekannter Vampire, die aus aller Welt gekommen waren um zu helfen.

Die Sonne sank dem Horizont entgegen und schien gerade mit den Dächern von Los Angeles zu verschmelzen. Mick beobachtete aus dem großen Fenster das Schauspiel und seufzte erneut auf, bevor sein Blick wieder in das Buch wanderte und er die Legende weiter las. Die Darstellungen von Lilith waren so vielseitig.

Damien gähnte lautstark, rekelte und streckte sich auf seinem Stuhl. Auch er las in einem Buch. Neben ihm hockte Zoe im Schneidersitz. Vollkommen versunken in einen griechischen Mythos, der mit ihrem Unterfangen nur wenig zu tun hatte. Mick sparte sich sie darauf hinzuweisen. Sie waren alle müde und des Recherchierens Leid...

 

Dann sprach zu mir,

eine süße Stimme,

eine Honigstimme

Worte des Beistands

Worte des Trostes

 

Mick guckte wieder in sein Buch und mit einem Mal schienen die Buchstaben förmlich zu einer Masse zusammen zu schmelzen.

„Wir schließen jetzt.“, räusperte sich die Bibliothekarin, die sie Tag um Tag aus den Räumen der Bücherei warf. Sie gingen und kehrten wenige Minuten später durch ein offen gelassenes Fenster zurück.

„Wir gehen gleich.“, raunte Mick und las noch eine kleine Randbemerkung, die irgendwer dorthin gekritzelt hatte. ‚Ich bin alleine in der Dunkelheit’.

Mick hob seine Schultern an und folgte Damien, Logan, Zoe und den anderen Vampiren nach draußen. Die laue Nachtluft hieß die Vampire willkommen. Die Sonne war verschwunden und nun dominierte das schwache Mondlicht den Himmel.

„Wie machen wir es heute Nacht?“, fragte Damien, der sich ausgiebig streckte. „... willst nicht mal du auf die Jagd? Du kannst dich nicht ewig von deinen Blutbeuteln ernähren. Ein wenig solltest du deine Instinkte schon noch beherrschen. Immerhin steht uns ein Krieg bevor.“

Mick seufzte auf. Eigentlich zog es ihn mehr zu Zara oder in die Bibliothek zurück, anstatt auf die Jagd nach Blut, nach Menschen.

„Ich begleite dich auch. Dann können mal die Jungs ohne uns weiterarbeiten.“, sprach Zoe scheu. Die dunklen Augen der Kleinen leuchteten förmlich. Mick rang sich ein Lächeln ab und nickte schließlich.

„Wir sind in einer Stunde wieder zurück – Jonas, du kommst auch bei uns mit.“, befahl Mick.

Der hochgewachsene Vampir aus dem Mittelalter nickte und folgte Mick und Zoe hinein in die Nacht.

Hier und da war das leise Hupen eines Autos zu hören und auch das eifrige Gemurmel und Gewisper der Menschen. Wie ein emsiger Bienenschwarm stürzten sie sich in das Nachtleben, feierten und dachten nicht an morgen! Niemand von ihnen ahnte, dass sie eine mögliche Beute für ein paar Raubtiere waren. Mick schielte hinauf in den Himmel. Er betrachtete den sichelförmigen Mond, fühlte diese Sehnsucht nach Zara und seufzte einmal leise auf.

Zoe räusperte sich leise, weshalb Mick ihr einen fragenden Blick zukommen ließ. „Was gibt’s?“, fragte er mit einem verwirrten Lächeln.

Sie biss sich auf die Unterlippe und trat von einem Fuß auf den anderen.

„Jetzt sag es schon...“, grinste Mick und stupste sie in die Seite.

In einer Seitengasse stürzte eine Mülltonne um. Mick warf einen kurzen Blick in die Richtung, kümmerte sich nicht weiter darum.

„Meinst du ... meinst du Logan mag mich...“, fragte sie leise und schüchtern nach.

Ein warmherziges Lächeln legte sich auf Micks Züge. So lief also der Hase. Aus dem Grund begleitete Zoe sie immer in die Bibliothek, wenn Logan mit dabei war. Da hatte die kleine Vampirin einen Narren an dem Außenseiter gefressen. Er kam nicht umhin darüber leicht zu grinsen.

„Er wäre doof, wenn er dich nicht mögen würde. Immerhin bist du ein hübsches, intelligentes Mädchen.“, zwinkerte Mick ihr zu. Augenblicklich errötete Zoe und fixierte den Boden mit ihren Blicken. Mit der Fußspitze kickte sie eine leere Coladose beiseite und zog ein paar Kreise. Es war ja schon fast niedlich wie schüchtern sie sich gerade gab.

Doch mit einem Mal zerriss die ruhige Atmosphäre! Etwas fiel mit einem eigenartigen, klatschenden Laut vor ihnen auf den Boden. Mick erstarrte und Zoe quietschte einmal auf. Vor ihnen lag der abgetrennte Kopf von Jonas! Augenblicklich spannten sich sämtliche Muskeln in Micks Körper an. Er wirbelte herum und schon sah er sie: Coraline!

 

Eine Frau,

dunkel und lieblich

mit Augen, die

die Dunkelheit durchdrangen

kam zu mir.

 

Ihre burschikos kurzen Haare standen ihr wild vom Kopf ab und auf ihren Lippen lag ein kühles Lächeln. Die Fangzähne leicht entblößt schimmerten die starren Vampiraugen geradezu in der Dunkelheit. Mick schob sich beschützend vor die kleine Zoe und starrte hinüber zu seiner Exfrau.

„Was tust du hier...“, knurrte er ihr entgegen.

Seine Hände ballten sich zu Fäusten und seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als auch seine Schneidezähne zu Fangzähnen wurden.

Sie lachte auf, gab nicht viel auf seinen Zorn und schritt langsam auf ihn zu. Eine Hand locker in die Seite gestemmt betrachtete sie den Mann, den sie eins geliebt hatte und vielleicht noch immer liebte. Sie wollte ihn besitzen. Auf immer und ewig!

„Wir haben ein paar Dinge zu klären Mick, denn so geht es doch zwischen uns nicht weiter. Du weißt doch im Grunde schon ganz genau, dass du nicht gegen mich gewinnen kannst, ganz gleich wie viele lächerliche Vampire du auch anheuern wirst. Wir besitzen andere Qualitäten...“, lächelte sie ihm entgegen.

„Hast du aus dem Grund deinen eigenen Vater umgebracht?“, schallte Micks Stimme durch die Dunkelheit.

Sie rollte mit ihren Augen. „Der alte Mann war uns im Weg und somit musste er mir und Lance weichen. Seine Zeit war gekommen.“, nickte sie bestätigend.

„Vor ein paar Jahren bist du zu mir gekommen, um Hilfe gegen Lance zu ersuchen. Du hast ihm etwas gestohlen, dich gegen deine Familie gestellt und jetzt bist du ihm hörig und unterwürfig, tötest sogar deinen eigenen Vater?“, kam spöttisch über seine Lippen.

“Dinge ändern sich. Lance Weg ist der einzig Wahre und noch kannst du dich uns anschließen Mick. So oder so, bist du einer von uns. Schon seit ich dich damals verwandelt habe.“, meinte Coraline energisch.

„Du irrst dich. Ich werde niemals einer von euch sein und egal was es auch kostet, ich werde Mittel und Wege finden, euch zur Strecke zu bringen.“, raunte er energisch. Coraline hatte nur ein kleines Kopfschütteln für ihn übrig.

 

"Kain von Nod"

sagte sie lächelnd.

"Du hast Hunger. Komm!

Ich habe Nahrung.

Dir ist kalt. Komm!

Ich habe Kleider.

Du bist traurig. Komm!

Ich habe Trost.

 

Sie tigerte die Seitenstraße entlang, betrachtete Mick und die scheue Zoe, die sich kaum hinter seinem Rücken hervor traute.

„Mick du vergisst, wer dich geschaffen hat. Ich lehrte dich ein Vampir zu sein, ich führte dich in diese Welt. Mir hast du es zu verdanken und du weißt selbst, wie stark das Bündnis zwischen dem Macher und dem Vampir ist. Dagegen wirst du dich nicht auflehnen können.“, nickte sie mit einem milden Lächeln.

„Das werden wir noch sehen, denn ich werde dich töten... ich habe dich schon einmal verbrennen lassen und glaub mir, diesmal mache ich nicht den Fehler, deinen Tod nicht zu überprüfen. Ich werde es sein, der dir deinen hübschen Kopf abschlägt und diesem ganzen Theater ein Ende setzt. Was ihr vor habt ist vermessen und ebenso dumm war es, dass du dich hier alleine eingefunden hast. Das besiegelt deinen Untergang nur noch.

 

Wer würde einen trösten,

der verflucht ist wie ich?

Wer würde mich kleiden?

Wer würde mich nähren?

 

„Mick, du warst doch sonst immer so clever, glaubst du wirklich ich würde mich dir offenbaren, wenn ich nicht einen Grund dafür hätte. Du hast dir ja eine niedliche kleine Armee aufgebaut, nur von der Kriegsführung verstehst du gar nichts... SIE braucht etwas von dir und genau deshalb bin ich hier...“, lächelte Coraline finster.

Mick stutzte und betrachtete mit angespannten Kiefermuskeln Coraline, die ihn wie eine Löwin umkreiste.

„Sie ist bereits erweckt worden, nicht wahr?“, wisperte er in die Dunkelheit.

Ein kleines Lächeln kräuselte die Lippen von Coraline. „Unsere Mutter ist zurück...“, antwortete sie ihm und ließ ihren Blick an Mick vorbei gleiten.

Augenblicklich befiel ihm ein schrecklich kalter Schauer und ein eigenartiger Geruch stieg in seine Nase. Zoe stieß gegen seinen Rücken. Die beiden Vampire standen Schulter an Schulter und sie wussten, wer dort auf sie lauerte.

 

"Ich bin deines Vaters erste Frau,

die mit ihm droben uneins war

und Freiheit errang in der Dunkelheit

Ich bin Lilith!!“



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