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Moonlight - Änderung des Daseins

Fiktive 3. Staffel
von

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I. Zwei Welten - Hunger!

Mit neuer Energie starteten Josef und Zara Richtung London. Ein langer Flug lag vor ihnen und Josef stand die Sorge um Zara und dem ungeborenen förmlich ins Gesicht geschrieben. Das ein Vampir ein Kind zeugte war für ihn absolut unbegreiflich und es machte ihm auch Angst! Sogar ganz gewaltige Angst, denn es gab viele eigenartige Vampire, die andere, besondere Arten sammelten. Wenn jemand von einem Vampirkind erfuhr, dann würde die Jagd erst richtig los gehen. Josef bemerkte es gar nicht, aber er starrte die ganze Zeit auf ihren Bauch.

„Du weißt schon, dass man einer Frau eigentlich ins Gesicht schaut. Ich weiß, die meisten Männer gucken normalerweise eher wo anders hin, aber deine Blickregion ist schon überaus eigenartig.“, stellte sie fest und tippte Josef gegen die Wange.

„Entschuldige.“, räusperte er sich und schüttelte seinen Kopf.

“Du bist fasziniert von dem Baby oder?“

„Da werde ich nicht der Einzige sein, Zara. Dir ist klar, was es bedeutet, wenn die Ältesten unter den Vampiren davon erfahren. Glaub mir. Gegen die war der König nur ein kleiner Fisch. Ich habe Mick versprochen dich zu beschützen und das werde ich auch tun, solange es mir möglich ist...“, seufzte er auf.

Es blieb abzuwarten, was geschah und noch hoffte er fest, dass es zu keiner Hexenjagd wurde. „Was glaubst du wird es?“, fragte er nach.

„Keine Ahnung. Aber ist doch auch egal ob Junge oder...“

“Das meinte ich nicht.“, fiel Josef ihr ins Wort und klappte den Tisch nach oben. Man konnte ihm ja sowieso nichts zum Essen servieren, auf das er Appetit hatte.

Zara schluckte. „Um ehrlich zu sein glaube ich, dass es ein Mensch ist. Ich esse wieder und ich trinke normale Dinge. Ich brauche zwar auch Blut, aber ... es braucht normales Essen.“

Josef massierte sich die Nasenwurzel. „Seit wann weißt du es.“

„Ein paar Tage.“, zuckte sie mit ihren Schultern und schüttelte dann den Kopf. „Lass uns nicht weiter darüber reden, Josef. Ich will Mick finden und dann können wir überlegen, was mit dem Baby sein wird und jetzt lass mich schlafen.“

Josef schwieg und beobachtete sie noch eine kleine Weile, während sich seine Gedanken überschlugen.

„Oh Mick. Wo steckst du nur...?“, flüsterte er leise, als sich sein Blick im Wolkenmeer verlor.
 

Es war ein eigenartiger Traum, in dem sich Mick in dieser Nacht verlor. Immer wieder wälzte er sich hin und her. So viele Bilder und Eindrücke hagelten auf ihn hernieder. Gesichter. Namen. Stimmen. Empfindungen. Gerüche. Geschmäcker. Erlebnisse. Immer wieder warf sich der junge Mann von einer Seite zur anderen. Schwer beutelte ihn der Alkohol und doch war da so eine tiefe, innere Erkenntnis, die in ihm wuchs. Mehr und mehr, stärker und stärker. Die Fänge der Traumwelt wollten ihn einfach nicht entkommen lassen und warfen so viele Fragen auf.

Mick. John.

John.

War er John? Weshalb kam ihm der Name so vertraut und gleichzeitig so fremd vor? Was war es, das ihn gerade gefangen hielt und ihn immer mehr peinigte. Schreiend fuhr er auf und saß kerzengerade in seinem kleinen Bett. Micks Herz schlug wie verrückt, während er sich in seiner Wohnung umsah, die nur aus einem Raum bestand. „Was ist...?“, fragte er und strich sich über die Augen.

Schluckend stand er auf, schlurfte durch das Zimmer, trank einen Schluck Whiskey. Er schmeckte nach nichts. Aber was war dieses brennende Verlangen in ihm? Was wollte es? Er riss alles aus seinem Kühlschrank was er fand, doch nichts davon konnte diesen unglaublich stechenden Hunger stillen. Mick taumelte zum Waschbecken im Bad und trank Wasser. Immer mehr, doch der brennende Durst wollte nicht verschwinden. Er leckte sich seine Lippen, atmete tief ein und auf einmal war da ein Geruch. Er sah über seine Schulter, atmete wieder ein. Ein süßer, reizender Duft, der ihn buchstäblich anzog.

Er wankte ein paar Schritte in den Raum zurück und stieg Barfuß in eine am Boden liegende Whiskeyflasche. Der Schmerz verschwand nur Sekunden später. Mick sah an sich herab. Seine Hände zitterten wie bei einem Drogensüchtigen auf Entzug und da war er wieder. Er wankte ein paar Schritte weiter, wobei sich das Mondlicht, das durch das Fenster schien auf seinem nackten Oberkörper brach. Ein dünner Film Schweiß überzog seine angespannten Muskeln, als er die Hand ausstreckte und die Türklinge seiner Wohnung nach unten drückte. Die Tatsache, dass er nur eine dünne Schlafanzughose an seinem Leib trug, kümmerte ihn nicht. Nur noch dieser Geruch dominierte sein ganzes sein. Er atmete ein und befeuchtete sich seine Lippen. Die Treppen stürzte er beinahe ohne Sinn und verstand nach unten. Mick schlug sich seine Knie auf. Sofort rappelte er sich auf und sah sich wieder um.

Er fletschte seine Zähne, als er einen jungen Mann entdeckte, der die dunkle Straße entlang wankte. Nur vereinzelt beleuchteten die Straßenlaternen den Gehweg. Lallend wanderte der junge Mann weiter. Mick kannte kein halten mehr! Er rannte auf ihn zu, wurde immer schneller und hörte nur noch einen leisen Schrei des jungen Mannes.

Mick wälzte sich im Bett hin und her, spürte das Verlangen versiegen. Er rappelte sich auf und schlurfte durch die Wohnung. Die Kühlschranktür stand offen. Er ließ sich vor den Kühlschrank sinken, lehnte in ihm und schlief schließlich ein...  
 

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„Kein Mensch kann über einen längeren Zeitraum ein Gesicht

für sich selbst tragen und eins für die anderen, ohne im Endeffekt verwirrt zu sein, welches das echte sein mag."
 

Nathanial Hawthorne



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