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It starts with a game...

Wer eine Wette verliert, muss mit den Folgen leben...
von

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Let's go shopping!

Let's go shopping!
 

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war Mum gerade dabei, ihre Taschen ins Auto zu bringen.

„Tante Mika wird mich nach Tokyo fahren und in etwa zwei Stunden wieder hier sein. Ich hab dir ein bisschen Geld da gelassen, damit ihr Jungs euch einen schönen Tag machen könnt. Pass auf ihn auf, er scheint mir ein netter Bursche zu sein.“
 

Ich winkte dem Auto hinterher, während es um die nächste Strassenecke bog, und ging wieder rein. Danach machte ich das Frühstück bereit. In meinem Zimmer wollte ich Takanori wecken, der bereits wach war und sich anzog. Er stand mit dem Rücken zu mir und hatte mich noch nicht bemerkt, sodass mir etwas Zeit blieb, um sein Körper zu mustern.

Ja, ich musste zugeben, er sah nicht schlecht aus. Ein bisschen dünn, aber es ging noch. Seine Haut sah unglaublich weich und zart aus und ich verspürte den Drang, ihm mit der Hand über den Bauch zu fahren. Ist das gestört? Schon ein bisschen, oder?

„Meine Fresse, Akira! Musst du mich so erschrecken?!“, zog der kleine mich aus meinen Gedanken.

„Hö? Oh, sorry. Ich wollte dir nur sagen, dass ich Frühstück gemacht habe.“

„Ja, ich komme gleich.“ Lächelnd schickte er mich wieder aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter mir zu.
 

Während dem Frühstück–Takanori war ganz begeistert, dass so viel Essen auf dem Tisch stand- klingelte mein Handy. Den Mund voll mit einem Nutella Brötchen ging ich ran.

„Hmm?“

„Zuversichtliche Quellen haben mir gesteckt, dass du mit Taka ein romantisches Wochenende in Kanagawa verbringst? Uund? Uuuund? Haben wir den Proberaum?“

Ich spülte das Brötchen mit Kaffe runter und antwortete.

„Erstens: Wer hat dir das gesagt? Zweitens: romantisch??? Steck dir das sonst wo hin und drittens: Ich habe gerade andere Probleme!!!“

„Fahr die Krallen wieder ein, du bist ja schlimmer als Tora!“

Ich ignorierte diese Bemerkung, sagte, dass ich später wieder zurück rufen würde und legte auf.

„Aoi?“

„Wer denn sonst?“
 

„Wo ist eigentlich deine Familie hin geflohen?“, wollte Takanori wissen, nachdem wir den Tisch abgeräumt hatten.

„Dad ist keine Ahnung wo, Yuki hat sich zu ihrem Freund verzogen und meine Tante bringt gerade Mum zurück nach Tokyo. Wir haben die Bude also noch etwas für uns. Was schwebt dir vor?“ Ich wippte grinsend mit den Augenbrauen, worauf der Zwerg das Lachen anfing.

„Du siehst voll lustig aus, wenn du das machst“, war seine Erklärung.

„Lachst du mich gerade aus?“, fragte ich gespielt wütend.

„Nein…iiiich doch nicht“, grinste es.

„Na warte, das gibt Rache!“
 

Keine zehn Minuten später lagen wir schnaufend auf dem flauschigen Wohnzimmerteppich und hielten uns die Bäuche. Meine kleine Racheaktion hatte in einem schier endlos erscheinenden Kitzel-Krieg geendet und ich sog mit letzter Kraft die benötigte Luft ein, um meine Lunge zu füllen.

Der Kleine bekam zu meinem Erstaunen leider viel zu schnell wieder Energie in die Glieder, sprang auf und warf sich auf mich. Die Kitzel-Attacke vergessen rangen wir nun auf dem Boden herum wie kleine Jungs und lachten was das Zeug hielt. Am Ende sass ich auf Takanori drauf, hielt ihm die Arme über den Kopf und grinste. „Schach Matt, kleiner.“
 

„Was gibt das, wenn es fertig ist?“, hörten wir eine Stimme von hinter uns. Sofort rappelte ich mich auf, riss Takanori gleich mit mir hoch und lächelte verlegen meine Tante an. Mir war schon klar, nach was das ausgesehen haben muss.

„Wir haben…also….na ja, ich…..Ja…er wollte…uhm ich…..wir….“, stammelten wir darauf los. Urplötzlich fing Tante Mika an los zu kichern als gäbe es kein Morgen mehr.

Verwirrt sah ich zu Takanori, der genau so zurückschaute.

Was war denn jetzt mit der nicht mehr ganz dicht?
 

„Gott, das ist so süss, wie ihr da steht, beide einen hochroten Kopf und vor euch hin stammelt“, japste sie nach Luft.

„Mein Kopf ist nicht rot“, murrte ich.

Takanoris Gesichtsfarbe wurde jedoch gleich noch mal eine Spur dunkler, dass auch ich lachen musste. Süss sah es ja schon aus.

„Also, was macht ihr beiden hübschen heute noch so?“

Zeitgleich zuckten wir die Schultern.

„Shoppen?“

„Au jaaa!“ Sofort Feuer und Flamme sprintete der Zwerg in mein Schlafzimmer und kam kurz darauf top gestylt heraus. „Gehen wir?“

„Wie machst du das?“, fragte Mika, die noch immer neben mir stand.

„Was?“

„Na, in so kurzer Zeit dich so hübsch zu machen. Gott, jede Frau wird dich darum beneiden!“
 

Lächelnd fuhr sich Takanori durch die Haare. „Ich hab da meine Tricks.“

„Also, gehen wir?“ Die beiden sahen mich an. „Bist du dir sicher, dass du so raus willst?“, fragte der Kleine grinsend.

Ich schaute an mir herunter. Boxershorts und ein Tanktop.

„Ich geh mich mal eben umziehen“, meinte ich kleinlaut und verzog mich ins Zimmer. Etwa doppelt so langsam wie Takanori und nur halb so gut gestylt kam ich raus. „Are you ready to Rock?“, fragte ich mit den Augenbrauen wippend.

„Aber klar, lass uns die City auf den Kopf stellen. Und hör auf mit diesem Wippen, das sieht so lustig aus.“
 

Kanagawa ist nicht unbedingt wahnsinnig riesig, weshalb wir schon bald im Zentrum der Innenstadt angelangt waren.

„Also, hier wären wir. Welcher Laden zieht dich am meisten an?“; fragte ich an meinem Eis leckend, welches wir auf dem Weg gekauft hatten.

„Es gibt da so ein Geschäft, dass massenhaft Kleider verkauft, die dir gefallen würden. Er ist nicht weit von hier. Wie wär‘s?“, schlug der kleine vor.

Kleider, die mir gefallen würden? Klingt gut.

„Nichts wie hin!“
 

Es war schon eine Weile her, seit ich das letzte Mal hier gewesen war und ich kannte mich nicht mehr so gut auf. Scheinbar ging es Takanori gleich. Nach kurzer Zeit hatten wir uns nämlich in dieser Kleinstadt tatsächlich verlaufen.

„Oh Mann, sowas kann auch nur uns passieren“, murrte der Zwerg.

Ich verdrehte die Augen. „Du wolltest zu diesem Geschäft,“

„Willst du mir jetzt die Schuld in die Schuhe schieben?“

„Nein…iiiich doch nicht“, grinste ich, ass den Rest meiner Eiswaffel auf und zog Takanori an der Hand mit mir, zu Keine-Ahnung-wo.

Offensichtlich war mein Orientierungssinn doch nicht so schlecht. Keine zwei Minuten später schrie er „Da ist er!“, deutete auf einen Laden und stürmte auch sogleich hinein. Ich betrachtete das Geschäft erst mal von aussen. „Ruki“ stand in grossen Buchstaben darüber geschrieben.

Ruki….was für ein bescheuerter Name….

„Guten Tag bei Ruki’s, was kann ich für Sie tun?“, begrüsste uns die Verkäuferin freundlich.

„Eh, wir schauen uns nur mal um. Trotzdem danke.“

Der Gnom hatte zu meiner Überraschung gar nicht so unrecht, was die Klamotten betraf. Einige sahen wirklich gut aus. Mit deutlich weniger Geld als vorhin verliessen wir den Laden wieder, in der Hand eine grosse Einkaufstasche haltend.

„Echt jetzt, du musst mir nicht ständig irgendwas kaufen, ich hab mein eigenes Geld dabei.“

„Du hast doch mein Eis bezahlt, das ist nur gerecht“, gab ich von mir und zündete eine Zigarette an.

„Ich denke, ein Eis für 80 Yen und drei T-Shirts für jeweils 950 Yen kann man nicht miteinander vergleichen“, sprachs, nahm die Kippe die ich ihm hinhielt entgegen und zog daran.

„Sorry, ich bin sehr schlecht in Mathe“, grinste ich vor mich hin. Der kleine gab darauf nur ein Brummen von sich. War auch besser so.
 

Den restlichen Tag verbrachten wir weitestgehend mit Kleider anprobieren und uns in den viel zu kleinen Umkleiden halb tot zu lachen. Ausversehen schlug ich Takanori sogar gegen die Rippen.

„Aua, pass doch auf!“

„Ich hab gesagt, die Umkleide ist zu klein für zwei, aber du wolltest ja nicht auf mich hören.“

Kein Kommentar. „Takanori?“

Immer noch nichts.

Ich drehte mich vom Spiegel ab zu dem kleineren, welcher sich auf dem Boden in die Länge quetschte um in eine offensichtlich ziemlich enge Jeans zu kommen.

„Machst du das immer so?“

„Halt die Klappe!“
 

Als wir aus der Umkleidekabine traten, wurden wir von vielen Seiten schräg angeschaut.

Die Kassiererin lächelte freundlich. „Hach ja, die junge Liebe ist schon was Schönes“, seufzte sie komplett missverstehend. „Ehm, wir sind nicht zusammen“, stellte ich gleich klar.

„Schade, Sie zwei wären ein süsses Pärchen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.“ Damit packte sie Takanoris Jeans in eine Tasche und wünschte uns einen schönen Tag.

Nachdem wir draussen waren, sah ich verwirrt zurück. „Die hat auch einen an der Klatsche. Blöde Kuh.“

Der Zwerg zuckte nur die Schultern. Irritiert sah ich zu ihm. Für gewöhnlich hätte er doch jetzt einen teils lustigen und teils dummen Spruch von sich gegeben. Echt verrückte Menschen, die mich umgaben! Da passte ich ja perfekt rein.
 

Die Sonne verschwand viel zu schnell hinter dem Horizont und wir machten uns auf den Weg zurück zum Haus von Tante Mika. Diese wollte auch sogleich wissen, was wir erbeutet hatten.

„Diese Hose steht dir bestimmt super gut!“, meinte sie begeistert.

„Ja, wenn er denn rein passt“, gab ich gewitzelt von mir und wurde mit einem Killerblick bestraft.

„Ach was, Takanori hat eine schöne Figur. Ich bin mir sicher, du wirst darin voll heiss aussehen.“

Das war mein Stichwort! „Ich verzieh mich. Ihr könnt ja noch weiter flirten.“

In meinem Zimmer hing ich die neu gekauften Kleider in den Schrank und warf mich geschafft aufs Bett. Shoppen war toll, aber wirklich anstrengend wenn man es den ganzen Tag tat. Takanori sah das scheinbar genauso. Kaum hatte ich es mir in meinem Bettchen gemütlich gemacht, kam er rein und warf sich neben mich.
 

Wir mussten wohl eingeschlafen sein, da das Klopfen an der Tür mich weckte. Der Zwerg schlief an mich gekuschelt einfach weiter. Ich glaube neben dem könnte ne Bombe hoch gehen und er würde es nicht bemerken.

„Ja?“

Die Tür ging auf und Tante Mika kam rein.

„ Es gibt gleich Abende- och ist das süüüüss“, quiekte sie los.

Warum zum Teufel fand das in letzter Zeit jeder?

„Ja ja, wahnsinnig süss. Wir kommen gleich.“
 

Unsanft schubste ich den Zwerg von mir, wodurch er aus dem Bett fiel und tatsächlich aufwachte.

„Aua! Ein normales „Takanori wach auf“ kennst du wohl nicht, was?“

„Nö. Komm, Abendessen ist fertig.“

Nur langsam bequemte er sich hoch, murmelte etwas unverständliches in seinen nicht vorhandenen Bart und folgte mir ins Esszimmer.

„Also dann, bis später“, meinte Mika.

„Wohin gehst du?“, wollte ich gleich misstrauisch wissen.

Ein breites Grinsen im Gesicht meinte sie „Och, ich muss noch dies und das erledigen“ und war auch schon verschwunden.

Habe ich schon erwähnt, dass Tante Mika wahrhaftig eine Hexe sein konnte? Das durfte doch nicht wahr sein, wollte sie mich wirklich mit diesem kleinen Zwerg verkuppeln??!! Ja, ich habe schon zugegeben, dass Takanori gut aussieht und nett ist er auch, aber unsere Freundschaft, wenn man das überhaupt so nennen konnte, baute doch von Anfang an auf Lügen auf.

Erstens wollte ich mir nicht vorstellen, wie er reagieren würde, wenn er das erfahren würde und zweitens könnte ich ihm das niemals antun. Liebe und Zärtlichkeiten vortäuschen, nur um an den Proberaum zu kommen. Das wäre nicht fair. Genau, er hatte etwas besseres verdient!
 

„Ehm, Akira, das Essen kommt nicht alleine in deinen Mund, du musst die Hand schon bewegen“, holte er mich grinsend aus meinen Gedanken.

„Hm? Ja, stimmt.“

„Ist alles okay mit dir? Du wirkst so betrübt.“

„Was? Nein, alles super.“ Ich setzte mein bestes falsches Lächeln auf, dass ich aufbringen konnte, während mir ein Gedanke durch den Kopf ging.
 

Ich muss diese Freundschaft schnellst möglich beenden, wenn ich ihn nicht verletzen will!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KenTsu
2012-03-28T19:57:16+00:00 28.03.2012 21:57
ich liebe mika. die is cool. aber toller einkaufsbummel. oder eher lustiger *hihi*
nur die gedanken am ende von akira waren da schon ein bißchen ... hmm keine ahnung. er sollte die freundschaft wirklich beenden und ein schritt weiter gehen. aber natürlich nur wenn er taka die komplette wahrheit gesagt hat. obwohl das noch genauso schlimm wird für beide denke ich.

also dann LG und bis zum next chap.


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