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Moonlight - Neue Wege

Fiktive 2. Staffel
von

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IV. Rainess - 01. Kapitel: What a lovely treat a splash of fresh Scottish rain can be

„Die Zeit nimmt alles. Ob man will oder nicht. Die Zeit nimmt alles, die Zeit trägt es von einem fort, und am Ende ist dort nichts als Finsternis. Manchmal treffen wir andere in dieser Finsternis. Und manchmal verlieren wir sie dort auch wieder.“
 

Stephen King

~*~
 

IV. Episode

Rainess
 

01. Kapitel: What a lovely treat a splash of fresh Scottish rain can be
 

“Hay, good scottish weather, the rain comes slightly from the side…”, las Zara laut vor, imitierte dabei gekonnt den britisch-schottischen Slang und blätterte durch ihren Reiseführer.

“Was ist das?”, fragte Mick nach und hob eine Augenbraue.

„Ein schottisches Sprichwort.“, meinte Zara und schniefte, als ein großer Regentropfen über die Kante ihres Hutes nach unten lief und sie an der Nase kitzelte.

„Wohl eher eine nette Umschreibung für ‚Widerliches Wetter’“, brummte Josef und zog fröstelnd seinen Mantel etwas enger um sich herum.

„Beschwer dich nicht. Du wolltest unbedingt nach Schottland.“, lachte Mick und legte seinen Kopf kurz in den Nacken. Viele kleine Regentropfen benetzten seine Haut und bahnten sich den Weg über sein Gesicht und durch seine Haare.

„Du glaubst doch wohl nicht, dass das Wetter in Frankreich besser ist.“ Josef wischte sich über das Gesicht und ließ seinen Blick schweifen. Das war also Edinburgh. Die Hauptstadt von Schottland. Die teilweise sehr alten Backsteingebäude, die kleinen Türmchen, Burgen und all das, was hier in der Stadt als Gebäude galt. All das war so anders als in LA, wirkte gemütlicher, aber der Regen nervte. Vor allem Josef Laune war seit der Landung von vor drei Stunden in den Keller gesunken. Die Klamotten klebten geradezu an ihm und er sehnte sich jetzt nur noch nach einem trockenen Hotelzimmer, doch anstatt ihr Hotel zu finden, wanderten sie durch die Straßen von Edinburgh!

„In Frankreich gibt es dafür guten Kaffee.“, meinte Zara mit einem kleinen Schulterzucken.

„Weil du ja auch so viel davon schmeckst.“

Die Spanierin streckte Josef die Zunge raus und schlenderte weiter durch das Regenwetter. Mick und sie tauschten einen kurzen Blick. Augenblicklich lächelten Beide und wandten sich dann wieder ab. Sie waren sich näher gekommen, dass stand mittlerweile außer Frage und war auch für die anderen deutlichbemerkbar, aber keiner ahnte ja, wie sehr Mick Zara inzwischen vertraute.

Vor einer kleinen Doppelhaushälfte kamen die Vampire zum stehen. Josef warf einen entsetzten Blick in sein Prospekt. „Das ist es???“, fragte er erschüttert, starrte wieder zum Haus und erneut auf seine Unterlagen. Er wollte zwar in kein großes Hotel. In eine nette kleine Pension, wo niemand Fragen stellte, wenn sie nicht frühstückten, aber das hier war ein Witz! Einer über den er nicht lachen konnte!

„Hey, schau mich nicht so an.“, wehrte sich Logan sogleich, als Josef sich mit vor Zorn funkelnden Augen zu ihm umdrehte. „Du hast nichts von einem Luxushotel gesagt und ich dachte mir, dass ein B&B auch was Schönes wäre.“

„Logan...“, murmelte Gabriel und rollte mit seinen Augen. „Warum um alles in der Welt ein B&B. Hier ist alles viel kleiner und persönlicher. Die werden sich sicher riesig freuen, wenn wir zum Frühstück ein paar Konserven Blut anschleppen.“ Er rollte einmal theatralisch mit seinen Augen. Manchmal fragte er sich schon, mit was für Aufgaben Logan überhaupt anvertraut werden konnte. Tess grinste breit. „Ach na ja. Wenigstens kommt hier niemand auf die Idee einen Vampirclan zu vermuten.“ Kurz zwinkerte sie einmal in die Runde und schritt dann auch schon los. „Ich muss aus den nassen Sachen raus, also kommt schon.“ Gabriel folgte ihr mit einem breiten Grinsen sofort und auch Logan lief los, aber nur, damit er keinen Tritt in den Hintern bekam.

Josef seufzte tief. „Herr, gib mir die Kraft ihm nicht den Kopf abzureißen.“, murmelte er mit einem Blick in den Himmel.

„Seit wann bist du gläubig?“, fragte Mick nach.

„An irgendwas muss ich ja momentan glauben... ansonsten werden wir die nächsten Tage wohl nicht überleben.“

„Oh, der wandelnde Pessimismus ist zurück gekehrt. Ich hätte wirklich darauf verzichten können.“, murmelte Mick mit einem kleinen Augenrollen.

„Pessimismus und Paranoia sind gerade schwer in Mode.“, erwiderte Josef und schritt die Stufen nach oben.

Der Rest des Clans folgte. Das Innere des kleinen Hauses war genauso wie das äußere. Altmodisch. Der Aufnahmebereich war sehr klein Gehalten und nur eine Tür weiter befand sich der Speisesaal. In den oberen beiden Stockwerken die Zimmer, von denen einige sogar besetzt waren. Josef betrachtete die vier Schlüssel in seiner Hand. „Logan, du bist doch ein Computerfreak und ein Mathegenie oder?“, fragte er seinen kürzlich ernannten Assistenten.

„Ja warum?“, fragte er mit Unschuldsmiene nach.

„Wir haben vier Zimmer, sind aber 11 Personen.“, stellte Josef matt fest. „Und ich wüsste nicht, dass wir auf einer Klassenfahrt sind und in Stockbetten übernachten.“

„Aber...“, verteidigte sich Logan sofort. „Es sind 11 Betten. Drei Doppelbetten und fünf Einzelbetten auf vier Zimmer verteilt.“

Josef blinzelte. „Und wer soll deiner Meinung nach in den Doppelbetten schlafen.“

„Ähm... na Tess und Gabriel zum Beispiel.“

„Das wäre dann ein Bett.“ Josef tat einen Schritt auf ihn zu und murmelte leise Worte von Wegen Herz rausreißen.

„Ganz einfach: Wir losen!“, stieß er mit einem Mal aus. Josef schnaubte. „Logan. Es gibt hier genau zwei Personen mit denen ich im Bett schlafen würde, also bete, dass ich einen davon ziehen werde.“ Damit waren unweigerlich die Beiden Frauen gemeint.

Zara verkniff sich ein kleines Lachen und stupste Josef an. „Wenn du so ein großes Problem hast, kannst du ja auch auf dem Boden schlafen.“

Josef atmete tief durch und massierte sich die Schläfe. „Eindeutig... ich bin von Amateuren umgeben, die keine Ahnung davon haben, wie man einen Krieg führt.“ Wieder ging ein kleines Lachen durch die Runde.

„Wir sind doch alle Erwachsen. Wir können durchaus vereinbaren, wer mit wem in einem Bett schläft.“, schaltete sich Lisa in die Unterredung ein. „Ich nehme Mick.“

„Darf ich da auch mit reden?“, wollte dieser sofort mit einem kleinen perplexen Blick wissen.

„Nein.“ Lisa schüttelte lachend ihren blonden Kopf.

„Und ich bleibe bei meinem spanischen Freund.“, meinte Zara und hackte sich gekonnt bei Guillermo unter. „Yeah...“, meinte dieser und ließ es sich nicht nehmen Logan einmal die Zunge rauszustrecken, auch wenn das vollkommen unmännlich war. „Gewonnen. Viel Spaß im Einzelbett...“

Logan seufzte auf. Er hatte es sich so schön vorgestellt mit Lisa und ... oder Zara. Aber bedauerlicherweise hatten die Frauen mal wieder demonstriert, dass sie den Ton angaben, wenn es um solch wichtige Dinge ging.
 

So bezogen also die Vampire die Zimmer, natürlich alles andere als nicht begeistert von der Situation. Tess und Gabriel schliefen zwar gemeinsam in einem Doppelbett, aber in dem Zimmer standen zwei weitere Betten, die kurzum von Leslie und Logan bezogen wurden. In Zimmer Nummer zwei teilten sich Guillermo und Zara das Bett und in dem einen, vorhandenen Bett quartierte sich Nathan ein. Zimmer Nummer drei bestand aus zwei Einzelbetten, die sich Josef und Thomas unter den Nagel rissen und im letzten Zimmer quartierten sich Guillermo und Zara ein, wobei nur nach einer Stunde Logan mit einem Kopfkissen und einer Decke angeschlurft kam. Laut seinen Äußerungen nervte Leslie mit seinem militärischen Gehabe zu sehr. So schlief er auf dem Boden.

Guillermo und Zara schwatzten die meiste Zeit auf spanisch. Es war jetzt 13 Uhr, aber für die Vampire war jetzt die Beste Zeit zum schlafen. Aber nicht lange blieben sie in ihren Betten. Zumindest zwei von ihnen. Josef rüttelte Mick wach, der ganz wie ein Gentleman auch auf dem Boden schlaf, ganz zum missfallen von Lisa.

„Ich muss mit dir reden, also komm ....“, murmelte er und sogleich folgte Mick ihm nach draußen auf die nasse Straße.

„Was ist los?“, fragte Mick und gähnte. Ein Vorteil im verregneten Schottland hatten sie eindeutig. Die Sonne tat nicht so schrecklich weh!

„Wir haben einen Spion in unseren Reihen.“, sagte Josef sogleich.

Die beiden Vampire schlenderten durch eine hübsche kleine Straße in Schottland und entfernten sich immer weiter vom Hotel. Sie sprachen extra in einer Tonlage, die für einen Menschen nicht mehr zu hören war, denn von dieser Unterredung sollte niemand etwas mitbekommen.

Mick seufzte auf. „Ja. Ich weiß. Aber wer glaubst du ist es.“

„Arbeiten wir uns langsam vor. Guillermo und Logan fallen aus. Logan kann nicht mal die Geheimzahl seines Handy für sich behalten und Guillermo ist zu gutmütig für so was.“, begann Josef nachdenklich.

„Außerdem vertraue ich den Beiden.“, fügte Mick hinzu. Josef nickte lediglich.

„Gabriel und Tess...?“

„Was hätten die Beiden davon? Sie haben mit LA eigentlich nichts zu tun und auch nicht mit dem Vampirclan. Sie sind hier um uns zu helfen und du weißt nur zu gut, dass sie uns auch in der Vergangenheit immer wieder geholfen haben.“, meinte Mick.

„Ja, aber Gabriel und Tess waren nicht nur Freunde von dir, sondern auch von Coraline.“

Mick schürzte seine Lippen. Bedauerlicherweise hatte er gerade Recht. Aber trotzdem konnte er sich das nicht vorstellen.

„Lisa?“

“Nein.“, sagte diesmal Josef. „Sie wird eine Cleanerin. Sollte sie etwas damit zu tun haben, hätten das die Cleaner bei ihrem Vergangenheitscheck rausgefunden. Außerdem spielt sie seit Jahrzehnten ein Collegmäuschen. Da bezweifle ich doch, dass sie dafür in Frage kommt.“

Mick nickte. „Was ist mit Leslie.“

„Unser Soldat... nun. Er wäre mit Sicherheit dazu geeignet uns zu verraten, wobei er einen Schwur geleistet hat Unschuldige zu beschützen und ich konnte in seiner Vergangenheit keinen eigenartigen Todesfall finden.“, erklärte Josef, wobei er den Soldat nicht ausschließen konnte.

„Thomas und Nathan.“

„Möglich.“, sagte Josef augenblicklich. „Wir müssen eindeutig mehr über die Beiden erfahren und vor allem vorsichtig in ihrer Gegenwart sein. Aber du hast noch jemanden vergessen.“

Mick hob fragend seinen Blick.

„Zara? Du traust ihr doch nicht ernsthaft oder?“, fragte Josef nach, doch sogleich hob Mick gebietend eine Hand.

„Nein, sie würde mich nicht verraten.“

Josef hob fragend eine Augenbraue.

„Hast du ihr schon mal in die Augen gesehen?“, wollte Mick wissen. Er war stehen geblieben und hielt seinen besten Freund zurück. Dieser schüttelte leicht seinen Kopf.

„Sie lügt nicht. Ihre Augen lügen nicht!“

„Mick, das kannst du nicht wissen. Vielleicht ist sie einfach nur eine gute Schauspielerin.“

„Nein.“, beharrte er sofort.

Josef schürzte die Lippen. „Kann es sein, dass du dich in sie verliebt hast?“

„Red keinen Unsinn. Ich mag sie. Aber ich werde mich niemals wieder verlieben. Nicht nach der Sache mit Coraline und dem Tod mit Beth. Liebe ist zu riskant.“, wehrte Mick sofort ab, aber Josef sah ihn nur ungläubig an.

„Bedauerlicherweise liegt es nicht in deinem Ermessen zu urteilen, wann du dich verliebst und wann nicht. Manche Dinge passieren einfach. Sei einfach vorsichtig in ihrer Gegenwart.“, bat Josef und setzte seinen Weg fort.

„Das bin ich. Aber sie würde mich nicht verraten...“ Beide bogen in eine weitere Seitenstraße ein und blieben stehen. In der Menge sahen sie einen jungen Mann verschwinden, der ihnen zu ähnlich vorkam. „Nathan ... .“ Beide Vampire tauschten einen kurzen Blick. Sicher waren sie sich nicht, aber es war möglich, dass sie den Verräter in ihren Reihen bereits gefunden hatten.

Mick beschleunigte seine Schritte etwas, aber von Nathan fehlte jede Spur.

„Wie war es eigentlich?“, fragte Josef nach, der sich ebenso nach Nathan umsah.

„Was?“

„Na deine Nacht mit Zara. Und jetzt tu nicht so, ich hab dich in der früh aus ihrem Zimmer kommen sehen.“

Der andere Vampir lächelte. „Da war nichts.“ Nathan war wie vom Erdboden verschluckt. Was trieb er nur für ein perfides Spiel mit ihnen, wenn er es denn wirklich gewesen war.

„Wie komm ich nur darauf, dass da was gewesen ist... vielleicht weil ihr euch die ganze Zeit diesen ganz bestimmten Blick zu werft.“, knurrte Josef.

„Hör zu.“, bat Mick. „Zwischen uns war nichts... aber wie ich dir schon sagte. Ich vertraue ihr. Und jetzt lass uns zurück zu den anderen. Ein paar Stunden Schlaf könnte nicht schaden, bevor wir uns in den Krieg stürzen.“

„Wenn es hier überhaupt einen Krieg gibt.“, meinte Josef noch, folgte ihm aber. „Und ich glaube dir kein Wort! Zwischen euch ist sicher etwas passiert!“

Mick lächelte nur scheinheilig vor sich hin, während seine Gedanken zu jener Nacht wanderten, von der Josef sprach...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luna-Noir
2012-04-16T09:13:20+00:00 16.04.2012 11:13
Hahaha, ein B&B und Joseph is fassungslos, erst das Wetter und nu das XD ich schmeiß mich weg.
Armer Logan, kommt er nich mal in den Genuß eines Zweierbettes XD
Ja, ja, ja, Männer, egal ob Vampir oder Mensch, gehört wohl zu ihren liebsten Dingen, immer jemanden zu suchen, der gegen sie ist oder über das ein oder andere Liebesabenteuer zu sinnieren XD



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