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Das Spiel

von

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Prolog

Wie gebannt saß James auf dem penibel saubergehaltenen Teppich vor der Eingangstür und lauerte dort wie eine Katze auf ihre Beute. Eigentlich sollte er heute ankommen, sein neuer Computer!

Eigentlich war James nie so gespannt auf etwas. Seine Eltern hatten Geld, Einfluss, Aussehen... alles was man wollte als Kind, hatten sie. Und das war genau das was James nicht wollte. Ihm war langweilig, er hatte alles was er sich wünschte, bekam es sofort wenn er es sich wünschte und es war klar das er wohl kaum lange Spaß an etwas hatte. Aber dieser Computer hatte ihn sofort in seinen Bann gezogen.

Wie jedesmal wenn ihm langweilig war, war er auf irgendwelchen Seiten herum gesurft, hatte alles versucht um seinem alten Computer einen Virus einzufangen, um vielleicht endlich etwas Abwechslung in sein Leben zu bringen. Allerdings war alles was er sich eingefangen hatte, dieser Computer. Ein Popup Fenster war plötzlich vor ihm aufgeploppt, welches ihm einen gratis PC mit einem völlig neuen Betriebssystem versprochen hatte. Natürlich hatte er auf Annehmen gedrückt, wieso auch nicht? Er hatte alles was Geld kostete, wie konnte etwas kostenloses langweiliger sein, als diese ganzen Luxusartikel? Außerdem wäre vielleicht endlich was los, wenn er irgendwas abbonieren würde, was seinem Vater allmählich das ganze Geld aus der Tasche zog. Würde Stress geben... Gott, es würde dann mal was PASSIEREN! Wunderbarer Stress, wunderbares herumschreien, Ärger, Zorn... Gefühle würden entstehen die James nur aus Märchen kannte.

Er konnte sich noch an den Tag erinnern, als er als Erster in seiner Klasse ein Handy bekommen hatte. Stolz hatte er es herum gezeigt, in der Hoffnung, einige würden sich für ihn interessieren... Doch alles was er geerntet hatte war nur noch mehr verachtung seiner Mitschüler. 3 Mal schon hatte er die Schule gewechselt. Hoffend, das es dort besser wurde wie in seiner Alten. Doch bisher war es immer wieder das Selbe gewesen. Sobald die Leute erfuhren, dass sein Vater Politiker war und Geld schiss das er sogar die Wände mit 100 Dollar Scheinen tapezieren könnte, wandten sich alle von ihm ab und wollten nichtsmehr mit ihm zu tun haben. Es war schon ein Ärgernis, allerdings... würde das jetzt in der... 4ten neuen Schule vielleicht besser werden. Immerhin war er jetzt 18 und so langsam sollten auch seine Mitmenschen begriffen haben das man den Wert eines Menschen, nicht an seinem Geldbeutel ermaß.

Ein Lautes Klingeln riss James aus seinen gedanken und er riss sofort die Tür auf. "Ich-", nanu? Niemand stand draußen. Kein Postauto weit und breit... nur ein Karton auf dem Boden mit seiner Anschrift. Kein Absender, kein Zettel zum Unterschreiben, kein gar nichts. Leicht verwirrt schaute sich James den Karton an. Könnte in diesem Wirklich sein neuer PC sein? Na das wollte er doch mal hoffen! Schnell nahm er die Kiste auf seine Arme und brachte sie nach Oben in sein geräumiges Zimmer. Trotz seines Reichtums war sein Zimmer eher Spartanisch eingerichtet. Ein Bett, ein Sofa, Schreibtisch mit PC und ein Aquarium in denen tote Fische, vom Filter angezogen, hin und her trieben. James stellte den Karton sofort auf seinen Schreibtischstuhl, zog den großen Mülleimer ran und fegte mit einer gekonnten Handbewegung den alten Monitor in eben diesen Eimer. Jeder andere hätte sich wohl mit der flachen Hand an die Stirn geschlagen, doch für James hatte das alles keinen wirklich Wert. Der Wert nach dem er sich sehnte war nicht mit materiellen Dingen zu befriedigen. Einen kurzen Moment dachte er nach und sah auf den Monitor im Eimer, der ihn aus mechanischen Augen anweinte. Doch James kannte keine Tränen, weswegen er den Blick sofort abwand und sich dem verschlossenen Karton widmete. Anflug von Mitleid? Schuld? Fehlanzeige.

Mit einem Brieföffner, den sein Vater ihn zum 18ten Geburtstag geschenkt hatte, öffnete er die Klebestreifen, die die Pappflügel des Kartons zusammenhielten. Flink riss er diese auf, um den Inhalt der Schachtel zu beäugen. Jetzt wo er es sah... machte sich doch eine Gewisse enttäuschung breit. Nur ein Monitor. Kein ganzer Computer, wie das Popup versprochen hatte, nur ein alter gammeliger Monitor. Zwar war er flach, aber nichtmal anschlüsse hatte dieser. Der Rahmen war abgerundet und ungewöhnlich... weich. Fast als würde der Monitor nicht aus Plastik, sondern einer seltsamen, organischen Masse bestehen. Der Bildschrim war dagegen fester, aus Glas, oder irgendwas anderem, jedoch musste er mit berühungen zu bedienen sein, ansonsten wusste James nicht wie er irgendwelche Tastaturen daran anschließen könnte.

Etwas verwirrt durch diese... Begebenheit stellte er den Monitor an den Platz, andem sein Alter gestanden hatte, schmiss den Karton vom Stuhl und nahm auf diesem Platz. Die Stimmung gerade war... faszinierend. Die schwärze des Monitors war wie ein Loch, das ihn langsam in sich hinein saugte, nach ihm greifen wollte. Als würde die bloße Anwesenheit dieses... Dings, die Luft zum vibrieren bringen, sie bedrohlich erscheinen lassen. Langsam hob er seine Hand, bewegte diese auf den On-Knopf zu, welcher zumal noch der Einzige Knopf auf diesem Teil war.

"JAMES!", schrie jemand von unten und der Jugendliche zuckte erschrocken zusammen. "Ja?! Ich bin beschäftigt!", rief er hinunter in Richtung der weiblichen Stimme, die ihn gerufen hatte. Doch schwere Schritte stampften die Treppe hinauf und eine recht dicke Frau, stellte sich in den Türrahmen, wirkte fast... wie eine Tür selbst. "Essen ist fertig!", schrie sich und James strich sich die Haare zuerecht "Ruhig Doris, ich sitze direkt vor dir... und ich bin nicht schwerhörig.." nuschelte der Junge. Die dicke Frau schnaufte "Kann sein! Trotzdem kommst du jetzt mit runter und isst gefälligst!", weiterhin schrie sie ihn an, doch... DAS war eben Doris. Die liebevolle Haushälterrin mit der Liebevollen Stimme, gleich einer Sirene, die einem etwas schönes vorsang.... Um ihm danach die Wirbelsäule aus dem Körper zu ziehen und den Saft rauszusaugen...

Seufztend lies James den Monitor, mal Monitor sein und begab sich mit Doris zusammen, hinunter in die Küche. Doch kurz bevor er sein Zimmer verlies, glaubte er gesehen zu haben, wie der Bildschrim einfach angesprungen war... Auch wenn das unmöglich war. Vielleicht sollte er sich einfach des Abends noch etwas weiter mit diesem seltsamen Gerät beschäftigen.



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