Heilig Abend
Hallo, ihr Leseratten!
Ja ja, ich weiß. Neue ff anfangen und die alten noch nicht abgeschlossen haben. Ich bin schuldig im Sinne der Anklage! Aber immer wenn ich an meinem neuen Callboys-Kap weiterschreiben wollte, landete ich gedanklich bei dieser ff. Also dachte ich, es wäre besser diese aufzuschreiben, um den Kopf wieder für Callboys, Katzen und Piraten freizubekommen ;)
Wie bei Back in your arms sind die Kaps eher etwas kompakter gehalten, dafür habe ich aber versucht aus verschiedenen Sichtweisen zu schreiben. Urteilt am besten selbst, ob es mir geglückt ist.
Die ff wird auch nicht allzu lang, der Rest wird ja schließlich in oben genannter ff erzählt.
Viel Spaß beim Lesen!
Eure Stoechbiene
1. Robin Heilig Abend
Hail, merry Christmas
merry, merry Christmas
to all our sisters and brothers
Hail, merry Christmas
merry, merry Christmas
let all of the world join our hands
Ich bin selten in Festtagsstimmung, egal ob es sich hierbei um Weihnachten oder Ostern handelt, selbst Geburtstage sind für mich kein Grund in Verzückung zu geraten, aber dieses eine Mal freue ich mich. Sogar so sehr, dass ich permanent dieses Lied summe. Na ja, ich freue mich nicht so sehr auf das Fest, eher auf die Bescherung, weil ich dieses eine Mal meinen Mann ganz besonders überraschen möchte. Und ja, er wird überrascht sein!
Vergnügt decke ich den Tisch, falte akkurat die weinroten Servietten und stelle kleine Holzfigürchen auf den Tisch. Auf Kerzen werde ich verzichten, nicht dass wie letztes Jahr die Tischdecke Feuer fängt, weil jemand den Kerzenleuchter auf der Jagd nach dem letzten Stückchen Bratenfleisch mit seinem Gummiarm umwirft.
Sanji rastete aus, was für unseren Captain ein Weihnachtsessen ohne Nachtisch bedeutete und für uns gedrückte Stimmung. Aber dieses Jahr beuge ich lieber gleich vor.
Darin waren Nami und ich uns sofort einig; keine Kerzen! Deshalb wird die hübsche Tanne auch ohne Beleuchtung auskommen müssen, nicht dass hinterher unser Lambchen in Flammen aufgeht. Gott bewahre!
Mein Blick schweift zur Küchenuhr und ich registriere mit Besorgnis, dass ich mit meinem Zeitplan etwas hinterher hinke. Das ist suboptimal, schließlich haben Nami und ich genau zeitlich abgestimmt, wann wer ins Bad darf, nicht dass es hinterher Streit deshalb gibt und keiner rechtzeitig fertig wird.
Wie gesagt, dieses Jahr soll das Fest entspannter ablaufen.
Ein letzter prüfender Blick auf die festlich gedeckte Tafel, schon eile ich zur Tür raus. Tief atme ich die kalte Winterluft ein, die so klar und frisch meinen Körper belebt. Das wird ein schönes Fest, wenn selbst das Wetter mitspielt.
Ich kann mir schon jetzt bildlich vorstellen wie Ruffy, Lysop und Chopper eine Schneeballschlacht anzetteln und Sanji und Zorro gegen ihren Willen mit hineinziehen. Sanji wird toben und schimpfen und Zorro knurren wie ein Tiger. Ich liebe es, wenn er das tut!
Zielstrebig steuere ich das Badezimmer an und entkleide mich. Auf meinem Pullover tummeln sich Teigreste und Puderzucker vom Plätzchen backen heute Morgen, folglich kommt er in die Wäsche. Außerdem würde mir nur Ruffy auf die Pelle rücken, sobald er den Teig bemerken würde. Als hätte er hier an Bord schon mal Hunger leiden müssen.
Amüsiert lächle ich und steige in die Dusche. Zuerst hatte ich ja geplant ein ausgiebiges Bad zu nehmen, aber mein Kreislauf spielt momentan verrückt und zu viel Wärme bekommt mir nicht. Zorro würde sich bestimmt totlachen wenn er das hören würde, immerhin schlafe ich selbst im Sommer im langärmligen Schlafanzug, weil ich stets friere. Zumindest wenn er nicht bei mir ist.
Ein Gefühl der Zufriedenheit und des Glücks überkommt mich, jagt mir einen angenehmen Schauer über den Rücken, so dass mein Lächeln noch weiter anhält. Oh ja, ich bin wirklich glücklich!
Meine Hand wandert zu meinem Bauch wohin auch mein Blick sich wendet: „Na kleines Baby? Was der Papa wohl dazu sagen wird wenn er von dir erfährt?“ murmle ich zufrieden unter dem Wasserstrahl.
Ich kann es mir bildlich vorstellen! Irritiert starrt er zuerst auf die Kerze die ich ihm schenken werde, woraufhin ich ihm erkläre, dass beim Abbrennen der selbigen ein Massageöl zurückbleibt und er das auch von nun an oft brauchen wird, um seiner armen schwangeren Frau den Rücken zu massieren!
Ich mag es, wenn Zorro mit seiner Fassung kämpft weil er nicht weiß ob ich ihn nur aufziehen will oder er meine Worte ernst nehmen soll. Aber dennoch bin ich mir sicher, dass er sich genauso sehr wie ich über unser Baby freuen wird.
Ich freue mich schon auf unsere gemeinsame Zeit, wir zusammen bestaunen wie groß mein Bauch wird, wir die kleinen Bewegungen unsere Kindes spüren können.
Ein wenig bange wird es mir wenn ich an die Geburt denke. Keine Angst, eher Respekt vor der Sache an sich. Aber solange Zorro bei mir ist, werden wir das schon meistern. Zusammen eben.
Geschwind trockne ich mich ab und schlüpfe in meinen Frotteebademantel. Es wird Zeit das Feld zu räumen, Nami wird sicherlich gleich vor der Tür stehen um ihr Beautyprogramm zu absolvieren. Als ob sie nicht auch so eine schöne Frau wäre. Sanji liebt sie jedenfalls wie sie ist und seit dem ersten Advent sogar offiziell.
Kaum bin ich aus dem Bad geeilt kommt mir unsere Navigatorin auch schon entgegen, wie vorhergesagt mit diversen Kosmetikartikeln bewaffnet. Wenn ich es mir recht überlege, besitze ich vielleicht die Hälfte davon. Aber, oh Wunder, meine bessere Hälfte kann sogar Komplimente verteilen, angeblich habe ich das nämlich überhaupt nicht nötig, denn ich sei auch so ein Schwert in Frauengestalt.
So etwas kann auch nur er sagen!
Wieder summe ich dieses Weihnachtslied und beginne damit mich einzucremen und anschließend anzuziehen. Weinrote Unterwäsche, passend zum Fest und außerdem liebt es Zorro, wenn ich diese trage und sie ist passend zu meinem roten Kleid.
Heute werde ich es meinem Tiger alles andere als einfach machen. Ich weiß, dass er aus einem mir unerfindlichen Grund seine Finger nicht von mir lassen kann, sobald er mich in diesem Kleid sieht, aber er wird sich sicherlich nicht vor den anderen die Blöße geben dies zuzugeben.
Ein letzter Blick in den Spiegel, sehe mich selbst strahlen vor Vorfreude, ehe ich mein kleines Zimmer auch schon wieder verlasse. Auf dem Flur fällt mir ein, dass ich meine Geschenke vergessen habe und eile noch einmal zurück. Angeblich soll das typisch für Schwangere sein, Gedächtnislücken am laufenden Band.
Armer Zorro, da wird noch einiges auf ihn zukommen. Gedächtnislücken, Gemütswechsel, Hungerattacken, zum Glück aber kein Erbrechen. Vermutlich werde ich jammern, sobald mein Bauch einen gewissen Umfang überschritten hat und er muss das alles ertragen.
Ich freue mich darauf!
Mein Weg führt mich zurück in die Kombüse wo sicherlich bereits die anderen eingetroffen sind. Doch zu meiner Überraschung treffe ich bloß auf Lysop, der mich mit großen Augen kurz mustert und anschließend errötet.
Ich frage mich, was an diesem Kleid so besonders ist. Zorro antwortete mir einmal darauf, dass dieses Kleid einfach meinen Sexappeal genau treffen würde und man als Mann gar nicht anders könnte, als schmutzige Phantasien zu bekommen. Ich glaube ja eher, dass dies eine Ausrede ist, obwohl mir Lysop’s Reaktion auf mein Erscheinen schon zu denken gibt.
„Sind die anderen zurück?“ frage ich den Kanonier deshalb, um keine peinliche Stille aufkommen zu lassen.
„Wie? Nein…nein. Ich frage mich, was sie so lange in der Stadt treiben.“
„Das ist wirklich eine gute Frage.“
„Vermutlich kann sich Sanji nicht entscheiden, aber egal was er für Nami auch kaufen wird, von mir gibt’s die tollsten Geschenke!“
„Na dann.“ kichere ich leise in mich hinein und begebe mich zum Weihnachtsbaum, unter dem ich meine Geschenke platziere. Noch ist der Platz relativ leer, denn offensichtlich liegen bis jetzt nur Lysop’s und meine Geschenke darunter.
„Ich habe übrigens das Anatomiebuch für Chopper gekauft, das du mir empfohlen hast. Glaubst du wirklich, dass ihm das gefällt?“ greift Lysop das Gespräch wieder auf.
„Definitiv sogar. Unser kleiner Arzt besitzt keinen vollständigen Anatomieatlas und über einige Organe hat er überhaupt keine Karten, wie zum Beispiel das Ohr oder die Milz. Außerdem ärgert er sich jedes Mal über die verlorene Zeit die vergeht, bis er alle seine Bücher durchgeblättert hat, um das richtige Bild zu finden. In diesem Anatomieatlas wird der Mensch einmal als Skelett dargestellt, auch mit Detailkarten über den Schädel, die Hände oder Füße. Es gibt Karten über die Muskeln, die Blutgefäße, Nervenfasern, Organe und was weiß ich noch alles. Er wird begeistert sein und die nächsten Wochen sein Wissen in Anatomie erweitern wollen. Nimm dich also besser in Acht, sollte er wieder auf der Suche nach einem Versuchskaninchen sein.“
„Warum schenkst du ihm nicht dieses Buch?“
„Ich hatte schon eine Rezeptursammlung eines alten Apothekers gekauft, als ich dieses Buch hier auf der Insel gesehen habe. Und da du sagtest dir würde für ihn ein passendes Geschenk fehlen, dachte ich, das wäre eine Möglichkeit.“
„Ja, danke.“
Die Kombüsentür öffnet sich und Nami gefolgt von Chopper betritt den Raum. Beide sind mit Geschenken beladen und auch ihnen ist die Vorfreude aufs Fest anzusehen. Bei Nami kommt natürlich auch noch Sanji mit ins Spiel, immerhin ist es ihr erstes Weihnachten als Paar.
Beide zeigen ihre Liebe sehr offen, lassen uns bereitwillig daran teilhaben. Sie sind anders als Zorro und ich, extrovertierter würde ich sagen.
„Sind unsere drei Helden noch immer nicht zurück?“ fragt uns Nami und späht dabei aus dem Küchenfenster.