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What brings us closer together

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26.4

Kapitel 26.4
 

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Es war nicht vor zwei Uhr morgens als Kurt schließlich aus ihrem Schlafzimmer kam, noch immer angezogen und ungeduscht. Er hatte einige Stunden in kompletter Stille in seinem Zimmer gesessen und die Worte seiner Tante immer und immer wieder im Gedächtnis wiederholt und versucht herauszufinden, wie um Himmels Willen er die Dinge richten sollte. Er war sich nicht ganz sicher, wie das passiert war. Natürlich wusste er, dass der aktuelle Streit wegen Alec war und er realisierte, dass er ein wenig anders damit hätte umgehen können. Die anderen Dinge allerdings waren… Er hatte nicht gewusst, dass Blaine sich so ungeliebt fühlte, er hatte nicht bemerkt, dass er so egoistisch gewesen war und er hatte nicht bemerkt wie schlecht ihre Kommunikation geworden war. Er wusste, dass da mehr war, aber das waren die größten Probleme.
 

Vielleicht hatte er nicht gezeigt, wie sehr er Blaine schätzte, was lächerlich war, wenn man bedachte, wie viel Blaine für ihn getan hatte. Er war mit ganzem Herzen für Kurt da gewesen seit dem ersten Tag auf der Dalton-Treppe. Am Anfang hatte Kurt seine Dankbarkeit gezeigt, aber irgendwann… schätzte er, hatte er aufgehört. Was Blaine gegenüber nicht fair war. Er hatte so ein Glück Blaine zu haben. Er hatte so ein Glück, dass Blaine immer an seiner Seite war. Die meisten Jungen hätten nicht mit achtzehn und neunzehn ihr Leben in den Hintergrund gestellt, um sich um ihn zu kümmern. Die meisten Jungen hätten nicht das College und ihr Zuhause für ihn verlassen. Nein. Um ehrlich zu sein hätte es wahrscheinlich niemand sonst getan. Blaine war einzigartig. Niemand würde jemals so wie Blaine sein und vielleicht war Kurt nicht gut genug für ihn.
 

Er war so im Stress gewesen, wegen dem College, dass er Blaine wirklich vernachlässigt hatte. Taylor hatte Recht. Kurt würde auch nicht die ganze Zeit alleine im Apartment sein wollen und es war nicht fair Blaine das anzutun. Kurt war egoistisch gewesen, als er nicht einmal über seine Gedanken und Gefühle nachgedacht hatte. Stattdessen war er einfach genervt gewesen, dass Blaine ohne Grund aufgebracht gewesen war – wenn Blaine doch ganz klar einen guten Grund gehabt hatte – Blaine wollte Aufmerksamkeit. Er wollte jemanden hier haben.
 

Wahrscheinlich war ihr größtes Problem ihre Kommunikation. Sie war nach dem ersten Streit besser geworden, aber es war immer und immer schlimmer geworden. Was, wenn Taylor Recht hatte und Blaine nicht zu ihm gekommen war, weil er ihm seine Vergangenheit vorgehalten hatte? Was würde passieren, wenn etwas Schlimmes mit Blaine passiert war oder er einen schrecklichen Fehler gemacht hatte? Würde Blaine nicht zu ihm kommen, weil er nicht wollte, dass Kurt so reagierte? Das wollte er nicht. Das wollte er überhaupt nicht. Was er wollte, war, dass sich alles klären würde. Er musste es klären und es war egal, dass es jetzt mitten in der Nacht war. Er musste es jetzt klären.
 

Er ging ins Wohnzimmer und sah Blaine auf seinem Bauch auf dem Boden ausgestreckt, eine Decke halb über ihm, den Kopf auf seinen Armen und Kreacher lag auf Blaines Rücken. Beide, Kreacher und Blaine, schliefen tief und fest und Blaine schnarchte leise.
 

Kurt beobachtete ihn einige Sekunden bevor er sich hinkniete und Kreacher von ihm herunter schob. „Ich werde Daddy ins Bett bringen, dummes Hündchen. Ich glaube nicht, dass er allzu glücklich sein würde zu wissen, dass du auf ihm liegst.“
 

Kreacher blinzelte ihm einige Male zu und ging in die Küche sobald Kurt ihn auf den Boden setzte.
 

Kurt setzte sich neben Blaine auf den Boden und strich mit seiner Hand seinen Rücken hinauf und hinunter. Blaine bewegte sich leicht und versteckte sein Gesicht in seiner Armbeuge, wimmernd.
 

„Blaine, wach auf.“, wisperte Kurt nachdem er sich hinunter gebeugt hatte. Er küsste schnell sein Haar. „Komm schon. Schlaf nicht auf dem Boden. Das ist schlecht für deinen Rücken.“
 

„Bin nicht auf meinem Rücken.“, murmelte Blaine verschlafen, als er sich zurück auf den Rücken rollte. „Nacht.“
 

„Schatz, komm schon.“, wisperte Kurt wieder, strich seine Locken zurück und sah ihn an. Er hatte wirklich den bezauberndsten Freund überhaupt. „Wach auf.“
 

„Mmmmmmhm.“ Blaine setzte sich abrupt auf und rieb sein Gesicht. Er kniff die Augen leicht zusammen, Kurt ansehend. „Kurt?“
 

Kurt stand auf und streckte seine Hand aus. „Lass uns dich ins Bett bringen. Es ist im Schlafzimmer mit der Heizung viel wärmer. Ich hasse es, wie kalt dieses Apartment ist.“
 

Blaine ergriff seine Hand und stand ihn anblinzelnd auf. „Bist du nicht wütend auf mich?“
 

„Nein, Blaine.“ Kurt beugte sch vor und küsste seine Wange. Er schlang seine Arme um Blaines Hüfte, sobald er vorwärts trat, ihn nahe ziehend. „Frierst du nicht?“
 

„Nicht bis du es erwähnt hast.“, zitterte Blaine. „Mein Rücken ist warm.“
 

„Weil unser Hund dich als Kissen benutzt hat.“, lachte Kurt, obwohl ihm nicht nach Lachen zu Mute war. Er war sehr erleichtert, dass sie nicht stritten, weil er wirklich mit Blaine reden wollte. Aber erleichtert zu sein, hieß nicht, dass er unbedingt fröhlich war.
 

„Mmmh, ich muss lernen, nicht einzuschlafen wenn er in der Nähe ist. Er lässt mich nach Hund riechen.“
 

„Du riechst nicht nach Hund.“, versicherte Kurt ihm als sie zum Schlafzimmer gingen. Er hielt die Tür auf und beobachtete, wie Blaine ins Bett krabbelte und es sich auf Kurts Seite bequem machte. „Seitenwechsel?“
 

„Seitenwechsel.“, murmelte Blaine und steckte sein Gesicht in Kurts Kissen.
 

Kurt zog seine Kleidung aus und zog sich einen Pyjama an, bevor er das Licht löschte und ins Bett kletterte. Er legte seinen Kopf auf Blaines Kissen und nahm seinen Geruch auf. Er hatte Blaine wirklich vermisst.
 

„Ich möchte nicht mehr streiten.“, wimmerte Blaine, klar im Halbschlaf. „Ich kann das nicht mehr, Kurt. Ich möchte nicht mehr traurig sein.“
 

Kurt bewegte sich plötzlich vorwärts und beugte sich über ihn. Blaine drehte seinen Kopf um ihn anzublinzeln. „Ich liebe dich, Blaine.“, sagte er mit zittriger Stimme. „Und es tut mir alles Leid. Ich liebe dich so sehr. Okay? Ich liebe dich.“
 

„Ich liebe dich auch.“ Blaine setzte sich auf und reichte hinüber um seine Nachttischlampe einzuschalten.
 

„Ich weiß, dass du das tust.“ Kur setzte sich ebenfalls auf. „Du musst wissen, Blaine, dass… dass ich dich nicht betrüge.“ Er hielt eine Hand hoch als Blaine seinen Mund öffnete. „Ich werde nicht wütend werden. Lass mich nur zu Ende reden, okay?“ Er wartete auf Blaines Nicken und fuhr fort. „Ich bin eine schwierige Person. Ich bin… ich bin egoistisch.“
 

„Du bist nicht egoistisch.“, sagte Blaine sanft.
 

„Doch, Blaine. Das bin ich.“, sagte Kurt sehr ernst. „Ich habe dich nicht gut behandelt… und es tut mir Leid. Es tut mir Leid, dass ich dir gesagt habe, dass ich öfter zu Hause bin und es dann nicht war. Es tut mir Leid, dass ich so wütend wurde, als du nicht zu mir kommen und mit mir reden wolltest. Es tut mir Leid, dass ich wie ein Baby reagiert habe und weggerannt bin nach Haus – zum Haus meines Vaters. Und es tut mir Leid, dass es wieder passiert ist und ich zu Finn gegangen bin.“
 

Blaine sah ihn sehr vorsichtig an bevor er sprach und nickte. „Das ist okay.“
 

„Es ist nicht okay.“ Kurt schüttelte seinen Kopf. „Das ganze Semester habe ich… war ich nicht oft hier. Es war nicht fair dir gegenüber, selbst, wenn ich Hausaufgaben gemacht habe. Ich möchte, dass du weißt, dass ich das jetzt verstehe und dass ich – wir werden… es für uns beide funktionieren lassen. Wir werden gemeinsam entscheiden, wie lange ich dort sein sollte und ich werde mich daran halten. Egal was.“
 

„Kurt, du musst das nicht tun.“
 

„Doch. Das muss ich.“, sagte Kurt firm. „Ich werde es. Ich möchte, dass wir reden. Wir… Diese Streits waren schlimm, Blaine… manche Dinge, die wir zueinander gesagt haben… Wir müssen darüber reden. Wir müssen darüber reden, was wir gesagt haben, warum wir es gesagt haben und was wir tun, um sicher zu stellen, dass es nicht wieder passiert.“
 

„Ich denke, dass das eine gute Idee ist.“
 

Kurt beugte sich vor und strich durch seine chaotischen Locken. „Ich denke, dass du einen Haarschnitt brauchst.“
 

„Dass denke ich auch.“ Blaine lächelte ihn leicht an und er bemerkte, dass er dieses schon lange nicht mehr gesehen hatte.
 

„Worüber sollten wir als erstes reden?“, fragte Kurt sanft.
 

„Uh… Nun… Okay, ich werde beginnen. Ich weiß nicht ob es das ist, worüber du reden möchtest, aber…“ Blaine holte tief Luft. „Ich fühle mich alleine gelassen. Du hast diesen Typen so gehasst. Alles, was ich je über ihn gehört habe, war schlecht. Dann musstest du mit ihm arbeiten und er wurde dein bester Freund. Es war so eine drastische Veränderung. Du warst fröhlicher und das ist gut. Ich möchte, dass du glücklich bist, Kurt. Aber es war, als ob er dich glücklich machen würde. Dieser Typ, den du ganze sechs Monate gehasst hast, hat dich glücklicher gemacht als ich. So schien es zumindest. Es schien, als ob du lieber Zeit mit ihm verbringen würdest… Ich habe dich mal glücklich gemacht. Erinnerst du dich? Als wir uns kennen gelernt haben, hast du mich aufgebracht angerufen und ich bin zu dir gefahren, wir haben Kaffee gekauft und über Broadway und Musicals und Klamotten und die Vogue geredet… und als ich das erste Mal zum College gegangen bin und du traurig warst, hast du mich angerufen und alles was ich tun musste, war bloß… reden und es war alles besser. So ist es jetzt nicht mehr und ich war eifersüchtig, weil… er es konnte. So schien es zumindest. Weil du nach Hause gekommen bist und über das ganze lustige Zeug geredet, das er gesagt hat und die wunderbaren Zeichnungen… ich fühlte mich… Ich fühlte mich, als ob ich ersetzt worden wäre.“
 

„Nein.“, sagte Kurt fest, rutschte näher und sah ihm in die Augen. „Niemals. Und nichts hat sich zwischen uns verändert. Du machst noch immer alles besser.“
 

„Es ist nicht dasselbe.“ Blaine schloss die Augen. „Es ist nicht dasselbe, wie, wenn ich an einem Samstagmorgen zu deinem Haus kommen würde und du herunter rennen würdest und wenn wir ins Haus gehen, du mich ansehen würdest, als wäre ich … alles“
 

Kurt kletterte auf seinen Schoß, die Arme um ihn schlingend. „Du bist alles für mich. Es tut mir Leid, dass ich dir das nicht sage und zeige. Aber du bist noch immer mein Ein-und-Alles. Das wirst du immer sein. Alec hat einen festen Freund, Blaine.“
 

Blaine öffnete seine Augen und blinzelte Kurt an. „Hat er das?“
 

„Ja. Sie sind zusammen seitdem Alec vierzehn ist. Alec ist nicht im Mindesten an mir interessiert. Und ich bin nicht an ihm interessiert. Ich könnte nie an jemand anderem als dir interessiert sein.“ Kurt küsste seine Wange. „Du bist meine erste große Liebe und ich möchte keine zweite.“
 

Blaine schlang seine Arme um Kurt, ihn näher zu sich ziehend. „Du bist auch meine erste Liebe.“
 

„Jeremiah.“, räusperte Kurt sich.
 

„Finn.“, hustete Blaine.
 

„Zählt nicht!“, lachte Kurt.
 

„Dann Jeremiah auch nicht.“ Blaine drückte ihn.
 

„Gut, du gewinnst. Willst du einen Keks?“
 

„Doppel-Schokolade, bitte.“
 

„Wisch dir das Grinsen aus dem Gesicht.“, lachte Kurt wieder und strich über seine Haare im Nacken. „Ich weiß, dass du grinst. Ich weiß es.“
 

„Du hast Recht.“, murmelte Blaine gegen seine Schulter.
 

„Du bist nicht ersetzt worden.“, wisperte Kurt. „Niemals. Ich würde verrückt werden ohne diese Locken und deine Augen und dein Lächeln.“
 

„Ich bin ziemlich süß, oder etwa nicht?“
 

„Ziemlich eingebildet!“ Kurt drückte ihn fest. „Fühlst du dich besser?“
 

„Ein bisschen, ja.“ Blaine setzte sich auf. „Es ist einfach… es war so eine drastische Veränderung, dass du auf einmal gar nicht mehr hier warst und dann immer mit ihm zusammen.“
 

„Mit ihm, wie in, im demselben Raum. Es lief nichts außer Schulaufgaben, Blaine. Das verspreche ich.“
 

„Okay.“ Blaine holte tief Luft und nickte. „Okay. Gut. Nun… okay… wegen der NYU. Ich war sehr… ich war sehr aufgebracht, als ich gesagt habe, dass ich mir wünschte, dass du weggezogen wärst. Es war wirklich etwas, was ich im Eifer des Gefechts gesagt habe, aber alles, was ich im letzten Gespräch gesagt habe, ist… nun, ist wahr. Ich mache mir Sorgen um dich. Ich mache mir Sorgen, wenn du so spät kommst. Ich mache mir Sorgen, dass du nicht so viel isst wie du sagst oder wenn du nicht genug Schlaf bekommst… Du hustest wieder mehr nachts, weißt du? Und ich weiß, dass du gerne denken würdest, dass das alles vorbei ist.“ Blaine gestikulierte zu Kurts Brust. „Aber ich mache mir deswegen noch immer Sorgen. Ich… ich habe dich vor der OP gesehen und du konntest nicht atmen und ich hatte Angst. Ich weiß nicht. Ich möchte einfach nicht, dass du deine Lungen überforderst, weil… Nun du hast nur zwei. Vielleicht ist es irrational, dass ich Angst habe, aber ich möchte einfach nicht, dass du… ich möchte nicht, dass du wieder verletzt wirst. Ich möchte, dass du gesund bist damit du gesund bleibst. Ich mache mir Sorgen um dich, Kurt. Ich… ich mache mir wirklich Sorgen um dich.“
 

„Es geht mir gut.“, versicherte Kurt ihm. „Wenn ich huste, dann huste ich nicht genug um aufzuwachen. Also solltest du dir keine Sorgen machen.“
 

„Es ist einfach so, dass ich… Husten mit dem damaligen Rest verbinde. Und das war schrecklich.“
 

„Ich erinnere mich nicht an viel davon.“, gab Kurt zu. „Es ist alles verschwommen bis… ich erinnere mich kaum noch an den Streit mit deinem Vater.“
 

„Du hast viele Medikamente bekommen. Deswegen, da bin ich mir sicher. Es war schlimm, Kurt. Es war wirklich beängstigend.“, wisperte Blaine.
 

Kurt drückte seine Hand. „Ich werde mich besser um mich kümmern. Ich werde damit beginnen mehr zu schlafen.“
 

Blaine nickte. „Ich denke, dass ist alles, was ich sagen wollte… nur dass… dass ich mir wirklich nicht wünschte, dass du nach New York gegangen wärst. Ich liebe es, mit dir zusammen zu sein und mit dir zusammen zu leben, selbst wenn es zeitweise chaotisch werden kann.“
 

„Ich hab gesagt, dass ich es mir wünschte… weil ich so wütend war. Den Gedanken hatte ich nie. Ich habe darüber nachgedacht, aber nie ernsthaft oder so. Es wäre schön gewesen zur NYU zu gehen, aber du würdest nicht dort sein.“
 

Blaine gab ein erleichtertes Seufzen von sich. „Gut. Ich hatte Angst, dass du wirklich dorthin gehen wolltest.“
 

„Nein.“ Kurt drückte wieder seine Hand. „Bin ich dran?“
 

„Nein. Noch nicht. Ich bin noch nicht fertig.“ Blaine seufzte wieder. „Hör zu, ich habe einige Dinge zu dir gesagt, die ich nicht hätte sagen sollen. Nein. Ich habe einige Dinge gesagt, die ich nicht so hätte sagen sollen. Ich wollte dich nicht verletzten, Kurt, und es tut mir Leid, dass ich diese Dinge gesagt habe. Ich hätte den Kommentar über meine Eltern nicht machen sollen und auch nicht den, darüber wie du dich unter Medikamenteneinfluss verhalten hast. Es war kindisch und unter die Gürtellinie. Ich hatte das Gefühl, dass diese Dinge gesagt werden müssen, aber ich hätte es ganz anders angehen sollen, als es dir mitten in einem Streit an den Kopf zu werfen. Es tut mir Leid, dass ich das gesagt habe, aber gleichzeitig bin ich erleichtert, dass es raus ist und ich hätte es ansonsten wahrscheinlich nie gesagt.“
 

Kurt sah schluckend hinunter. „Blaine, es tut mir Leid, wie ich mich verhalten habe, als ich unter Medikamenteneinfluss stand. Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll. Es tut mir wirklich Leid, das sich dich gebeten habe die UK zu verlassen und es tut mir Leid, wie ich dich behandelt habe.“
 

„Schau, ich glaube nicht, dass du dich schlecht fühlst, weil ich die UK verlassen habe. Ich glaube nicht, dass du realisiert hast, was ich aufgegeben habe. Die Sache mit meiner Familie wäre eh passiert, aber… aber nicht für eine lange Zeit, Kurt. Aber ich habe mehr als das aufgegeben, okay? Ich habe alles aufgegeben um nach Lima zu kommen. Meine zwei Jobs, mein College und vielleicht sogar die Chance auf ein gutes Jusstudium. Ich sage das nicht, damit du dich schlecht fühlst, aber Semester auszulassen sieht auf Bewerbungen nicht gut aus. Und ich weiß, dass es meine Entscheidung war. Ich sage nicht, dass es das nicht war. Ich möchte bloß, dass du verstehst, dass ich das für uns – für dich getan habe. Weil ich dich liebe und ich denke, dass du es wert bist.“
 

„Ich weiß, dass du viel aufgegeben hast. Und ich habe mich vor langer Zeit dafür entschuldigt, Blaine. Ich sollte mich nicht den Rest meines Lebens dafür entschuldigen müssen.“
 

„Das will ich auch nicht.“, seufzte Blaine. „Ich möchte einfach, dass du das Ausmaß dessen verstehst, was ich getan habe. Weil ich es nicht musste. Ich wollte es. Es tut mir Leid, wie ich es im Streit angesprochen habe. Ich hätte mit dir wie jetzt im Moment darüber reden sollen, wie ich mich fühle. Wenn es ruhig war und wir beide reden und einander zuhören können. Ich fühle mich schrecklich, dass ich meine Familie im Streit erwähnt habe und wie du dich verhalten hast, als du krank warst. Es tut mir ehrlich Leid. Aber du musstest es hören, also nehme ich es nicht zurück…“
 

Kurt nickte. „Ich verstehe. Damit kann ich leben, denke ich.“
 

„Ich hätte dich nicht Idiot nennen sollen und ich hätte dich nicht des Betrügens beschuldigen sollen. Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass ich dich Idiot genannt habe. Es war respektlos. Ich denke, dass wir beide respektlose Dinge zueinander gesagt haben und du musst wissen, dass es mir Leid tut, wie ich mich in diesem ganzen Chaos habe gehen lassen.“
 

„Ich habe dich einen Feigling genannt.“, unterbrach Kurt.
 

„Siehst du? Wir haben es beide getan, aber das macht es nicht richtig. Ich werde nie wieder so etwas Erniedrigendes zu dir sagen, Kurt. Ich verspreche es.“, sagte Blaine sanft. Er sagte einige Sekunden lang nichts und sie saßen still da, Kurt strich mit den Fingern Blaines Hand auf und ab. „Und die Sache mit… dem Betrügen. Ich habe dir gesagt, warum ich es gedacht habe… du hast Zeit mit ihm verbracht und warst glücklicher… aber es tut mir Leid, dass ich das dachte und es tut mir Leid, dass ich darum so ein großes Aufheben gemacht habe. Trotz allem hätte ich dir vertrauen sollen. Wenn ich dir einfach vertraut hätte oder mit dir geredet hätte, wäre es sehr viel weniger schlimm gewesen. Wir wären jetzt nicht in dieser Situation. Und wie ich es gesagt habe… in einer Abstellkammer ficken… es tut mir Leid. Ich glaube nicht, dass ich wirklich rechtfertigen kann diese Dinge zu sagen. Ich hoffe nur, dass du verstehst, dass ich weiß, dass ich unrecht hatte und ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst.“
 

„Ich weiß.“, nickte Kurt und drückte seine Hand. „Ich verzeihe dir. Und ich denke, dass ich es verstehe…“
 

„Okay, gut.“ Blaine gab ein tiefes Seufzen von sich und drückte Kurts Hand, ebenfalls still werdend.
 

„Du solltest wissen, dass ich meinen Dad angerufen habe und wir haben… geredet. Er ist nicht gerade glücklich, aber ich habe ihm gesagt, dass er sich nicht einmischen darf. Ich kann einfach nicht glauben, dass er das zu dir gesagt hat. Es tut mir Leid. Wirklich. Ich bin dahin gegangen, weil ich nicht wusste, wohin sonst. Aber ich weiß jetzt, dass ich gar nicht hätte gehen sollen. Ich hätte hier bleiben und versuchen sollen mit dir zu reden. Ich gehe nicht mehr mit meinen Problemen zu Dad – besonders, wenn sie dich betreffen. Ich muss anfangen alleine mit den Dingen klarzukommen, anstatt zu anderen Personen um Ratschläge zu rennen. Ich werde es ab jetzt besser machen.“
 

„Ich habe einige ziemlich schlimme Dinge zu ihm gesagt.“, seufzte Blaine.
 

„Er hat jedes Einzelne davon verdient. Er hatte kein Recht hierher zu kommen und so mit dir zu reden. Er muss einfach darüber hinweg kommen, weil er sich lächerlich verhalten hat.“, sagte Kurt unbeeindruckt was seinen Vater betraf. Er konnte noch immer nicht glauben, dass sein Dad sich so eingemischt hatte.
 

„Er verdiente es, aber… ich hätte es nicht sagen sollen. Er ist dein Vater. Ich habe mich bloß angegriffen gefühlt und er hat es immer wieder gesagt und ich bin einfach… ich bin ausgetickt. Ich habe versucht es für mich zu behalten, aber sobald er gesagt hat, dass du bei mir nicht sicher wärst, bin ich einfach – .“ Blaine erzitterte. „Das ist einfach… ich weiß nicht was es an dieser Aussage war, aber…“
 

„Ich habe achtzehn Jahre bei meinem Dad gelebt, Blaine. Ich weiß wie er werden kann, wenn er angepisst ist. Er ist ein sehr guter Dad und eine sehr gute Person, aber er… er hat ein wildes Temperament und manchmal braucht es nicht viel, um ihn aufzuregen. Es tut mir Leid, dass du damit umgehen musstest. Ich weiß nicht, warum er diesen Schluss gezogen hat. Du hast praktisch geweint, als du gedacht hast, dass du das Eichhörnchen überfahren hättest. Du könntest keiner Fliege etwas zu leiden tun.“
 

Blaine legte seinen Kopf auf Kurts Schulter. „Meinst du, er hasst mich?“
 

„Nein. Er weiß, dass er falsch lag, sonst hätte er es mir selber erzählt.“, wisperte Kurt. „Er ist bloß zu stolz, um zu sagen, dass er falsch lag. Ich wette, dass Carole und er deswegen am Freitag gestritten haben.“
 

„Ich glaube, dass ich für eine Zeit lang nicht zu diesen Freitagabendessen gehen kann, Kurt. Es tut mir Leid.“, sagte Blaine sanft.
 

„Nein, das ist okay.“ Kurt strich Blaines Rücken auf und ab. „Ich beschuldige dich nicht. Dad hat eine Grenze überschritten. Wenn du dich so verhältst, als wäre nichts passiert, wird er versuchen es wieder zu tun.“
 

„Solange es dich nicht wütend macht.“
 

„Es tut mir Leid, dass ich deine Vergangenheit erwähnt habe… ich weiß nicht, warum ich es getan habe, aber es wird nicht wieder passieren. Ich möchte, dass du mir vertrauen kannst und mit solchen Dingen zu mir kommen kannst und das wird nicht passieren, wenn ich dir nicht beweise, dass du mir solche Dinge erzählen kannst. Ich möchte, dass wir mehr reden. Für eine Weile hatten wir bessere Kommunikation und es wird einfach immer schlimmer. Wir müssen daran arbeiten und einander vertrauen.“
 

„Das ist ein großes Problem für mich.“, gab Blaine zu. „Es ist hart. Aber wenn du daran arbeitest solche Dinge nicht gegen mich zu verwenden, dann werde ich daran arbeiten, dass ich dir mehr vertraue und über solche Dinge rede.“
 

Kurt lächelte und küsste sein Gesicht. „Das klingt für mich nach einem guten Deal.“



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