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Love Will Find A Way

von

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Just Like Any Ordinary Life (Ein neuer Alltag)

Es geht direkt los.

Keine großen Worte.
 

Nur viel Spaß ^-^
 

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Eine Geschichte endete. Die andere fing gerade erst an. Mit Atemus Abschied war auf einmal alles anders. Yugi Muto war nicht länger mehr der schüchterne Junge von früher. Er war erwachsener, gerade 18 geworden. Selbstbewusster, mutiger. Nicht mehr der kleine Junge auf dem alle herum hackten. Die letzten Jahre hatten er und seine Freunde Tea Gardner, Tristan Taylor und Joey Wheeler damit verbracht die Welt vor dem Bösen zu retten. Alles fing an dem Tag an als Yugis Großvater Salomon Muto auf einer seiner Expeditionsreisen im alten Ägypten das Milleniumspuzzle fand. Ein magisches Artefakt voller Geheimnisse. Damals lag das Puzzle zerbrochen in vielen kleinen Teilen in einer antiken Schatulle, verziert mit Hieroglyphen. Dieses magische Artefakt schenkte, der in Spiele vernarrte Ägyptologe seinen damals 15 jährigen Enkel Yugi. Damals war Yugi ein Außenseiter an der gesamten Schule. Für sein Alter viel zu klein und schüchtern. Nur seine Freundin aus Kindertagen Tea Gardner hielt damals zu ihm. Versuchte ihren Freund vor den Spottattacken zu schützen. Selbst Joey und Tristan neckten und ärgerten den kleinen damals. Doch auch sie waren Außenseiter. Aufgewachsen in schlechten familiären Verhältnissen. Mit dem Gesetz der Straße mehr als einmal in Kontakt gekommen. Alles änderte sich an dem Tag als Yugi die beiden versuchte vor einem riesigen Raufbolden zu schützen.

Seitdem gehörten auch die beiden Jungs zu Yugis Freunden. Welche die er zuvor noch nie hatte. Damals kam auch das neue Spiel Duel Monsters auf den Markt. Ein großer Renner. Überall wurden Turniere veranstaltet. Doch für Yugi und seine Freunde sollte dieses Kartenspiel schon bald zu einer gefährlicheren Bedrohung werden als ihnen lieb war. Auch das Puzzle spielte eine wichtige Rolle. Nach etlichen Jahren schaffte Yugi es das Geheimnis des Puzzles zu lösen und setzte es vollständig zusammen. Nicht ahnend welche Kräfte er damit freisetzte. Denn das Puzzle war das zu Hause einer antike Seele. Pharao Atemu. Der junge Pharao lebte vor 5000 Jahren im alten Ägypten und rettete die Welt damals vor den Mächten der Dunkelheit. Dabei wurde seine Seele in das Puzzle verbannt und wartete darauf endlich wieder befreit zu werden. Doch die Verbannung hatte einen weiteren Preis. All seine Erinnerungen an sein früheres Ich und Leben wurden gelöscht. Dabei war sein Name der Schlüssel zur Rettung der Welt. Durch Yugis Hilfe stellte sich Atemu seinem Weg um die Erinnerung an sein wahres Ich wieder zu erlangen und lernte dabei auch Yugis Freunde kennen. Doch keiner von ihnen schien zu bemerken, dass Yugi die alte Seele des Pharao in sich trug. Niemand? Nicht ganz. Tea bemerkte als einzigste des Quartetts, dass Yugi sich verändert haben musste. Yugi hatte ein Talent für Duel Monsters. Doch immer wenn er nicht mehr weiter wusste übernahm Atemu seinen Platz und gewann das Duell mit Erfolg.
 

Mit jedem Schritt den die Freunde unternahmen um Atemu bei seiner Suche zu helfen wurden auch ihre Gegner immer gefährlicher.

Schließlich hatten sie es geschafft die letzten Geheimnisse zu entschlüsseln und auch Joey und Tristan bemerkten, dass Atemu existierte. Ein letztes Duell zwischen Yugi und Atemu sollte über das Schicksal des Pharao entscheiden. Würde Atemu gewinnen würde er weiterhin als Geist im Milleniumspuzzle weiterleben. Würde Yugi gewinnen würde Atemu endlich seinen Frieden finden können. Das Duell war kein Zuckerschlecken. Weder für die beiden Duellanten. Noch für die Freunde. Keiner von ihnen wollte, dass Atemu sie verlassen musste. Doch sie alle wussten auch dass sie kein Recht hatten ihm seinen Frieden zu verweigern. Eine echte Herausforderung für alle. Schließlich gelang es Yugi das Duell zu gewinnen und die Zeit des Abschiedes von Atemu war gekommen.

Nicht nur Yugi litt in diesem Moment. Auch Tea war hin und her gerissen. Hegte sie doch heimliche Gefühle für den Pharao. Ebenso auch für Yugi. Doch den Gedanken daran Atemu gehen zu lassen ließ auch ihr Herz bluten. Kaum hatten sich die Tore hinter Atemu geschlossen begannen auch die Milleniumsgegenstände in der geheimen Grabkammer zu verschwinden. Und das für immer.

Atemus Geschichte endete. Doch die Geschichte von Yugi Muto hatte gerade erst begonnen.
 

Noch früh am Morgen lag Domino im Schlaf. Nur langsam füllten sich die Straßen und die Menschen begangen ihren alltäglichen Arbeiten nach zu gehen. Schließlich war auch die Sonne bereits aufgegangen. Durchflutete die kleinen Gassen mit ihrem hellen Licht und hüllte alles in Helligkeit. So auch das Zimmer von Yugi Muto. Noch lag der junge Mann, eingehüllt in seine Bettdecke, in seinem Bett und schlief den Schlaf der Gerechten.

Das leise Ticken der Zeiger seines Weckers waren das einzige Geräusch in dem kleinen Zimmer, welches nun langsam von dem Sonnenlicht durchflutet wurde.

Tick... tick....tick....

Immer weiter schritt der Sekundenzeiger weiter und lies die Uhrzeit schließlich auf sieben Uhr umspringen.

RRRRRRRRRRIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNG!!!

Die ruhige Atmosphäre des Zimmers wurde plötzlich durch das penetrante Klingeln des Weckers gestört. Sich langsam voran tastend, wanderte Yugis Hand zum Wecker und sogleich hörte das Klingeln auch wieder auf.

Stille.

Wenige Sekunden später war ein leises Gähnen zu vernehmen und schließlich erhob sich Yugi noch recht verschlafen aus seinem Bett.

Unten aus der Küche konnte er bereits seinen Großvater hören. Das Geklapper von Geschirr, das Vorbereiten des Frühstücks. All das brachte Yugi ein Lächeln aufs Gesicht.

Eine gute halbe Stunde später waren Schritte auf der Treppe zu vernehmen. Ein neugieriger Blick verriet Großvater, dass es sich dabei um seinen Enkel handelte der soeben zu ihm kam. Frisch umgezogen setzte sich der 18 jährige an den Tisch.

„Guten Morgen Großvater“, begrüßte er Salomon lächelnd.

Goss sich und ihm etwas zu trinken ein bis sich auch Salomon an den Tisch gesellte.

„Guten Morgen Yugi. Gut geschlafen?“, fragte er seinen Enkel neugierig.

Nickend bejahte er die Frage seines Großvaters und schluckte noch schnell seinen Schluck Tee herunter den er sich so eben zu geführt hatte.

„Sehr gut. Und dieses Mal waren keine unheimlichen Dozenten in meinen Träumen.“

Sogleich hörte er seinen Großvater lachen.

„Das Leben an der Uni ist auch nicht einfach. Das erfordert viel Köpfchen und Disziplin.“

„Manchmal fällt es einem echt schwer sich auf das Gerede der Professoren, Dozenten und Referendaren zu konzentrieren“, beklagte sich Yugi bei ihm.

„Solange du alle wichtigen Informationen mitbekommst sei es dir auch gegönnt mal eine Weile nicht hin zuhören.“

Yugi lächelte. Natürlich war ihm klar, dass er sich für einen schwierigen Weg entschieden hatte. Das Studium der Ägyptologie.

Nicht nur wegen seinem Großvater war das Interesse an dem alten Ägypten bei Yugi schon sehr früh geweckt worden, auch seitdem Atemu wieder in seine Zeit zurück gekehrt war, war für ihn klar, dass er sich weiter den Geheimnissen der vergangenen Zeiten stellen wollte um sie weiter zu erforschen und so mit seinem Freund verbunden zu bleiben.

Tick Tack. Die Uhr zeigte acht Uhr an. Yugi aß den letzten Bissen seines Brotes, nahm noch einen kräftigen Schluck von seinem Tee und erhob sich dann. Stellte sein Geschirr weg, packte seine Pausenbrote in den Rucksack und begab sich zur Tür. Noch kurz verabschiedete er sich von Großvater und verließ pünktlich das Haus. Vor dem Spieleladen erwarteten ihn bereits seine beiden Freunde Joey Wheeler und Tristan Taylor.

Auch sie hatten es geschafft an der Uni aufgenommen zu werden um BWL zu studieren.

„Guten Morgen Yugi“, begrüßte Tristan seinen Freund mit eifrigem Winken.

„Guten Morgen ihr beiden“, grüßte Yugi fröhlich zurück.

„Seid ja schön fleißig“, kam es von Salomon der damit begonnen hatte den Weg vor dem Spieleladen zu fegen.

„Sind wir doch immer Herr Muto“, kam es von Joey zurück und sogleich machte sich das Trio auf den Weg.

Während Yugi und Tristan den Weg nebeneinander hergingen, war Joey bereits einige Meter vor ihnen. Mehr als fröhlichst gelaunt.

„Joey nun krieg dich mal wieder ein. Deine übelst gute Laune am Morgen kann einen richtig auf den Zeiger gehen“, ermahnte ihn Tristan der noch nicht ganz ausgeschlafen war.

Lachend versuchte Yugi seinen Freund zu beruhigen.

„Ich bin mir sicher Tristan dafür wird es einen guten Grund geben.“

Nachdenklich runzelte Tristan die Stirn.

„Das einzige was Joey glücklich macht ist Essen.“

„Das hab ich gehört Tristan“, kam es entrüstet von Joey.
 

„Und nein es hat nichts mit Essen zu tun. Auch nicht mit irgendwelchen Träumen von Essen.“

„Dann sag es uns doch einfach“, bat Yugi ihn.

Grinsend drehte sich Joey erneut zu den beiden Jungs um.

„Hört gut zu und fallt in Erstaunen. Mai hat mich um ein Date gebeten“, kam es voller Stolz aus ihm heraus gesprudelt und er warf sich in eine typische Joey - Pose.

„Wow, Wahnsinn. Ich gratuliere Joey“, beglückwünschte Yugi ihn.

Tristan sah eher sehr skeptisch drein. Liebte er es doch seinen Freund immer wieder auf den Arm zu nehmen. Genauso liebte es Joey ihn auf den Arm zu nehmen und so brachten sich die beiden immer wieder gegenseitig in lustige und peinliche Situationen.

„Lass mich raten du hast eher Mai um ein Date gebeten und das solange bis sie aus Mitleid zugestimmt hat“, fügte er grinsend hinzu.

„Du bist ja bloß neidisch. Weil mein kleines Schwesterchen dich noch nicht gefragt hat.“

„Wer sagt denn, dass sie das noch nicht hat?“, fügte er schelmisch hinzu.

„WAS! Tristan ich warne dich...“

Sogleich entstand zwischen den beiden eine kleine Rauferei.

Yugi sah nur amüsiert zu. Wusste er doch mittlerweile, dass es nichts bringen würde die beiden von einander zu trennen. Sie waren eben unzertrennliche Freunde.

„Wir sehen uns in der Uni Freunde“, fügte Yugi hinzu und setzte seinen Weg fort.

Schritt für Schritt näherte sich der 18 jährige junge Mann dem Unigelände. Yugi hatte sich verändert. Nicht nur hatte er einen ordentlichen Wachstumsschub durchgemacht. Neben seinem Äußeren, welches nun langsam immer mehr dem von Atemu glich war er nun auch sehr viel selbstbewusster geworden. Schon lange war er nicht mehr der kleine Junge von früher.

Er war erwachsen geworden.
 

Schließlich erreichte Yugi das Unigelände. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er noch zehn Minuten hatte ehe seine erste Vorlesung beginnen würde. Ein weiterer Blick auf den Lehrplan, welcher für alle sichtbar in der Eingangshalle aushing verriet ihm schließlich auch den Ort wo er sich hin begeben musste.

„Hey.... Yugi...“.

Überrascht drehte er sich um und sah Joey und Tristan völlig außer Atem auf ihn zu kommen.

„Wir haben... es gerade noch so geschafft“, kam es atemlos von Tristan.

„Konntet ihr wenigstens euren kleinen Konflikt klären?“, fragte Yugi die beiden neugierig.

„Wir haben Waffenstillstand. Bis zur Mittagspause“, berichtete Joey.

„So etwas habe ich erwartet. Also ihr beiden. Macht keinen Ärger.“

Auch Tristan riskierte einen Blick auf den Lehrplan.

„So wie ich das sehe haben wir nur den Nachmittagskurs zusammen.“

„Das kann doch nicht sein. Wieso haben wir immer das Pech. So viele Cliquen sind hier an der Uni und die meisten haben ihre Vorlesungen zusammen.“
 

„Tristan du vergisst, dass die meisten anderen Cliquen auch den selben Studiengang haben. Da ihr beide aber BWL und ich Ägyptologie studiere ist das doch ganz normal dass wir nicht alle Vorlesungen gemeinsam haben“, versuchte Yugi seinen Freund zu beruhigen.

„Grausame Welt“, fügte Joey hinzu.

„So grausam nun auch wieder nicht. Macht euch lieber auf den Weg. Ihr müsst ans andere Ende des Unigeländes. Und das in fünf Minuten. Beeilt euch lieber.“

„Schon unterwegs“, sprudelte es aus den beiden heraus ehe sie sogleich los liefen. Übermütig wie eh und je. Lächelnd sah Yugi den beiden nach und begab sich dann schließlich selber zu seinem Hörsaal. Dieser füllte sich langsam. Neben den Cliquen hatten sich an der Uni auch bereits einige Paare gebildet.

Nachdenklich setzte sich Yugi auf einen der freien Stühle, packte seine Hefte aus und wartete auf den Beginn der Vorlesung.

Er musste an Tea denken. Die vierte im Bunde die das Quartett vollständig machte. Doch seine Freundin war nicht in Domino. Sondern in New York. Um sich ihren Traum Tänzerin zu werden erfüllen zu können. Bereits über ein Jahr war sie nun schon dort.

Lediglich Briefe und Telefonate blieben Yugi als Erinnerungen an sie. Er vermisste sie. War sie doch die jenige, die neben ihm am schnellsten bemerkte, dass es Atemu gab. Dass er existierte und dass er real war. Eingeschlossen im magischen Milleniumspuzzle. Doch nicht nur deswegen vermisste er sie. Sondern auch für alles was sie verkörperte. Lebenslust, Freude, Mut, Freundschaft und auch Schönheit. Sie war einfach für ihn und für die Jungs unersetzlich. Die Stimme der Vernunft. Die jenige die immer allen Mut schenkte, wenn sie sich selber schon aufgegeben hatten. Doch obwohl er sie vermisste war er auch glücklich, dass sie dabei war sich ihren Traum zu verwirklichen. Immer wieder berichtete sie ihm fröhlich in den Briefen und Telefonaten was sie schon alles gelernt hatte. Dabei war er selber der Meinung, dass sie kein Training mehr nötig hatte. Einmal hatte er sie tanzen gesehen. Damals als er Atemu überlistet hatte sich mit ihr zu treffen und als sie, mutig wie sie nun einmal war, die Herausforderung eines angeberischen Tänzers annahm und ihm eine Lektion erteilte.

Anmutig und elegant waren ihre Tanzschritte gewesen. Neugierig war er geworden. Neugierig auf das was sie alles gelernt hatte.

Die Vorlesung begann. Der Dozent ließ eine Anwesenheitsliste herum gehen und begann seinen Vortrag. Eine weitere Vorlesung über die alten ägyptischen Herrscher. Ihre Lebensweisen und ihre Politiken das Land zu regieren. Eine unterschiedlicher als die andere. Wissbegierig sog Yugi alles auf an Wissen was er bekommen konnte.

Den ganzen Vormittag lauschte er den Worten des Dozenten. Bis es schließlich zu Mittag läutete. Eilig und hungrig verließen alle den Hörsaal. Schnell war die Kantine gefüllt. Auch Joey und Tristan waren schon eifrig am essen. Erneut musste Yugi grinsen. Das waren seine Freunde. Kannten kein Spaß wenn es ums Essen ging. Hungrig wie eh und je. Nach einer Weile setzte er sich zu den beiden an den Tisch. Begann sein Essen zu verzehren. Verfiel erneut in Gedanken was Joey und Tristan nicht verborgen blieb.

„Woran denkst du alter?“, fragt Joey ihn neugierig.

Doch Yugi reagierte nicht. Träumte stattdessen nur weiter vor sich hin.

„Hallo. Erde an Yugi.“

Joey wedelte mit seiner Hand vor Yugis Gesicht herum und holte so seinen Freund wieder in die Realität zurück.

„Was...?“

„Na sag schon. Wovon hast du gerade geträumt?“, versuchte Joey ihn auszuquetschen.

„Ich habe nicht geträumt. Ich war nur.... in Gedanken... Mehr nicht.“

„In diesem Traum kam nicht zufällig eine gewisse Miss Gardner drin vor?“

Noch immer machte sich ein breites Grinsen auf Joeys Gesicht breit.

„Was?“

Sofort errötete Yugi auf einen Schlag.

„Ach komm schon Yugi. Du kannst mir und Tristan nichts vormachen. Zwischen euch beiden läuft doch etwas.“

„Joey hör auf. Da läuft gar nichts“, versuchte Yugi sich aus der Situation heraus zu reden.

Doch das Grinsen der beiden wurde immer breiter. Wussten sie doch schon lange, dass ihr Freund mehr für Tea empfand als er es sich selber eingestehen würde.
 

Gleich nach dem Mittagessen begann die letzte Vorlesung für diesen Tag. Während Joey und Tristan mit wenig Erfolg versuchten dem Vortrag zu folgen versank Yugi erneut in seine Gedanken. Wieder dachte er an Tea. An ihren letzten Anruf, welcher nun mehr als drei Monate zurück lag. Jeglicher Versuch sie zu erreichen schlug bis jetzt fehl. Eine Erklärung hatte er dafür nicht. Seufzend versuchte er sich wieder auf den Vortrag zu konzentrieren. Ohne Erfolg. Auch den gesamten Heimweg war er still und schweigsam. Selbst das Verabschieden seiner Freunde ließ er schweigsam über sich ergehen. Ebenso gedankenverloren öffnete und schloss er auch wieder die Eingangstür zum Spieleladen.

Knisternd und raschelnd sah Salomon von seiner Zeitung auf und erblickte seinen Enkel.

„Ah Yugi. Ist es schon wieder so spät geworden?“

„Ja.“, kam es nur knapp von Yugi der mit schweren Schritten die Treppen zum oberen Stockwerk herauf stieg um so zu seinem Zimmer zu gelangen.

Salomon dachte sich nichts weiter dabei. Wusste er nur zu gut, dass ein Tag an der Uni mehr als anstrengend sein konnte. Also widmete er sich wieder seiner Zeitung.

Yugi legte seinen Rucksack ab und setzte sich an den Schreibtisch. Seufzend legte er die Hände auf den Tisch und bettete seinen Kopf darauf. Lautlos versank er wenig später in einen kurzen Schlaf. Zum ersten Mal seit Teas Abschied fing er an über seine Gefühle nachzudenken und projizierte sie auf diesen Traum.
 

~Traum Anfang~
 

Nur wenige Wochen waren seit dem Abenteuer in Ägypten vergangen und seitdem Atemu die Freunde verlassen hatte um seinen Frieden zu finden. Alle dachten darüber nach was die Zukunft für sie bringen würde.

Die Jungs hatten sich schnell entschieden. Doch Tea dachte lange darüber nach.

Eines Tages als Yugi auf dem Weg zur Uni war, standen nicht nur Joey und Tristan vor dem Spieleladen um ihren Freund abzuholen. Sondern auch Tea. Mit gepackten Koffern. Überrascht starrte Yugi sie regelrecht an. Und auch Joey und Tristan machten kein glückliches Gesicht.

„Das Taxi kommt in wenigen Minuten... um mich zum Flughafen zu bringen“, fing sie an zu erzählen.

Ihre Stimme verriet den dreien, dass es ihr sehr schwer fallen musste ihren Freunden zu erzählen was das alles zu bedeuten hatte.

„Flughafen? Willst du verreisen?“, fragte Yugi sie und ging weiter auf die drei zu.

„Nicht direkt.“

Lächelnd versuchte Tea die Traurigkeit die in ihr aufkam zu überspielen.

„Ich gehe nach New York.“

„New York?“

„Ja. Um Tänzerin zu werden.“

Eine ganze Weile sahen sich die beiden an. Diese Offenbarung kam für Yugi mehr als überraschend.

Doch er lächelte.

„Das ist großartig.“

Tea sah zu ihm auf. In sein lächelndes Gesicht. Verstand, dass er wollte dass sie ging.

„Nun kannst du deinen Traum verwirklichen.“

Noch immer sah er sie lächelnd an. Nickend stimmte sie ihm zu.

Ein leichter Wind kam auf. Spielte mit den Haarsträhnen ihres brünetten Haares und ließen auch Yugis blonde Strähnen etwas aufwehen.

„Du wirst uns fehlen.“

„Ja genau. Du wirst uns richtig fehlen“, sprachen Joey und Tristan seinen Satz im Chor nach.

Tea sah zu den beiden Jungs.

„Nun benehmt euch nicht wie kleine Kinder. Ich bin ja nicht aus der Welt. Jedenfalls nicht für immer“, versuchte sie die beiden Jungs wieder zu beruhigen.

Plötzlich durchbrach das Hupen des Taxis die Stille. Der Taxifahrer kam auf sie zu und begann das Gepäck im Kofferraum zu verstauen.

„Ich denke es wird langsam Zeit“, kam es mit gebrochener Stimme von ihr.

„Melde dich wenn du angekommen bist“, bat Yugi sie.

Tea sah ihn an und ihre Blicke trafen sich.

Erneut wehte der Wind leicht auf.

„Das.... das werde ich. Versprochen.“

„Gut. Du solltest nun gehen. Das Flugzeug wird nicht ewig warten. Und.... du hast es dir verdient, deinen Traum wahr werden zu lassen.“

„Danke Yugi“, sprach sie ihm nickend zu und wendete sich kurz von ihm ab.

Doch sogleich ging sie wieder auf ihn zu und legte ihre Arme um ihn, um ihn zum Abschied ein letztes mal zu umarmen. Vorsichtig legte auch Yugi seine Arme zum Abschied um sie.

„Bitte gib auf dich acht. Und komm bald wieder.“
 

„Das werde ich. Ich werde meinen Traum verwirklichen und dann wieder zurück kommen. So schnell es geht“, sprach sie ihm zu.

Noch eine kurze Weile lagen sich die beiden in den Armen. Joey und Tristan grinsten nur vor sich hin. Wussten sie doch schon immer, dass es zwischen den beiden eines Tages funken würde. Und dieser Moment war einer davon.

Plötzlich ertönte das penetrante Hupen des Taxifahrers. Joey erschreckte sich dabei so sehr und regte sich wieder künstlich auf, während Tristan versuchte ihn zurück zu halten damit dieser nicht sofort auf den Fahrer los ging. Tea lächelte und fing an die Umarmung zu lösen.

„Es wird Zeit."

Yugi nickte.

"Ja."

Noch eine ganze Weile sahen sich die beiden direkt in die Augen. Noch ein letztes Mal beugte sich Tea zu ihm und gab ihn einen leichten Kuss auf die Wange. Wendete sich sogleich von ihm ab und ging zum Taxi.

Etwas verwundert blieb Yugi zurück ehe er sich wieder fassen konnte und sah wie sie ins Auto stieg. Noch ein letztes Mal trafen sich ihre Blicke ehe der Motor des Autos ansprang und der Fahrer los fuhr. Traurigkeit konnte Yugi deutlich aus ihren Augen heraus lesen. Schließlich entfernte sich das Auto immer mehr vom Spieleladen und brachte Tea zum Flughafen.
 

~Traum Ende~
 

Yugi erwachte aus seinem Traum. Noch einmal hatte er den Abschied von seiner besten Freundin hautnah mit erlebt. Jedes Gefühl durchgestanden wie damals. Gleich am nächsten Tag, daran erinnerte er sich noch genau, erhielt er den gewünschten Anruf von ihr. Sie war gut in New York angekommen. Saß bereits im Auto welches sie zu ihrer Tante brachte wo sie während ihres Aufenthaltes unter kam.

Noch einmal wünschte er ihr alles Gute. Doch die Worte die gewechselt wurden waren eher sehr oberflächlich. Wenig vertraut. Eher gefühllos und monoton.

Zum Anfang kamen noch wöchentliche Anrufe. Jeden Monat ein Brief. Doch bereits seit einigen Monaten kam gar nichts mehr.

Seufzend stand er auf und ging zum Fenster. Er fragte sich was sie wohl gerade machen würde. Sicherlich würde sie gerade wieder trainieren. Doch die Ungewissheit lies ihn nicht los.

Plötzlich entdeckte er auf seinem Bett einen braunen Briefumschlag. Dieser fiel ihm erst jetzt ins Auge. Er setzte sich auf sein Bett und nahm den Umschlag in die Hand. Dieser war an ihn persönlich adressiert. Als er den Absender sah wurde ihm plötzlich ganz anders. Er war von Tea.

Hastig aber mit großer Sorgfalt um den Umschlag und den darin enthaltenden Inhalt nicht unnütz zu beschädigen öffnete er den Umschlag. Holte alles heraus was sich in ihm befand.

Neben einem weißen Blatt Papier fand er unter anderem drei Konzertkarten. Seine Augen weiteten sich vor Erstaunen.

//Das ist der angesagteste Musikact zur Zeit//, stellte er erstaunt fest.

Sogleich nahm er das Blatt Papier in die Hand. Sicherlich würde darin alles weitere stehen. Er spürte sein Herz wild klopfen und hielt inne.

//Es ist doch nur ein Brief//, dachte er sich.

Ein Brief auf den er solange gewartet hatte. Obwohl nicht viel drin stehen würde aber das war ihm egal. Jede Nachricht von Tea war ihm recht.

Hastig faltet er das Papier auseinander. Und starrte regelrecht auf die mit weiblicher Handschrift geschriebenen Worte.
 

~Brief Anfang~
 

Lieber Yugi,
 

erstmal möchte ich mich bei dir entschuldigen, dass ich mich solange nicht gemeldet habe. Weder per Brief. Noch per Telefon. Das hatte zweierlei Gründe.

Der erste Grund betrifft die Karten, die dir sicherlich schon aufgefallen sein werden. Es war eine harte Arbeit für die New Yorker Tanzgruppe. Jeden Tag mehrere Stunden im Studio zu trainieren ist nicht gerade leicht. Aber schließlich hat es sich doch gelohnt, denn wir werden als Backgroundtänzer, die ganze Tournee über mit dem Musikact auf Tour sein. Domino wird unsere letzte Station sein.
 

Das führt mich zum zweiten Grund wieso ich nicht geschrieben oder mich nicht gemeldet habe. Ich musste mich entscheiden. Wieder mit nach New York zurück zu gehen oder wieder nach hause zurück zu kommen.
 

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Erneut weiteten sich Yugis Augen. Endlich würde er die Antworten auf seine Fragen bekommen die ihn schon so lange beschäftigten.

Etwas nervös las er die nächsten Zeilen.
 

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Es war nicht sehr leicht. Aber eine Entscheidung habe ich noch nicht gefunden. Natürlich möchte ich gerne weiter machen. Weiter trainieren um noch mehr zu lernen. Meinen Traum habe ich verwirklicht. Kontakte sind geknüpft. Dazu hast du mir geraten. Das zu tun was mir mein Herz sagt. Und es hat mich zur Tänzerin gemacht.

Dafür möchte ich dir danken. Doch nun gibt es etwas was unbedingt erledigt werden muss.

Sieh dir noch einmal eine der Karten genau an.

Sie ist nicht nur die Eintrittskarte zum Konzert. Sondern auch zum Backstage-Bereich. Leider konnte ich für Tristan und Joey keine erwirken.

Ich bin mir sicher deswegen werden sie mich irgendwann einen Kopf kürzer machen. Aber ich denke damit kann ich leben.

Doch die eine Sache muss unbedingt erledigt werden.
 

Auf jedenfall wünsche ich euch dreien viel Spaß auf dem Konzert.

Bis bald
 

Tea
 

~Brief Ende~
 

Yugi sah sich die drei Karten noch einmal genau an. Tatsächlich. Eine Karte sah anders aus als die anderen beiden. Und sie war für ihn bestimmt. Sie wollte ihn sehen.
 

Währenddessen tobte in New York seit einigen Stunden das Leben. Straßen voller Autos und Menschen und volle Geschäfte. In mitten all diesen Trubels dröhnte von überall her die verschiedensten Musiken aus den Gebäuden. Das Fenster geöffnet um seinen Schülern frische Luft zu gönnen vollzog der Tanzlehrer und Choreograph Collin Berrel gerade seine nächsten Moves. Seine Schüler behielt er dabei immer durch den großen Spiegel, der das gesamte Tanzstudio durchzog im Auge und erkannte so mit Leichtigkeit sofort jeden noch so kleinsten Fehler.

„Sehr schön. Das war wirklich gut“, lobte er applaudierend seine Schüler als das nächste Lied endete.

Bereits den gesamten Vormittag war die kleine Truppe am proben.

„Kurze Pause für alle“, verkündete Collin.

Sogleich verstreuten sich die Schüler in alle Richtungen. Setzten sich zu ihren Sachen die an den Seiten auf dem Boden lagen, setzten sich hin, tupften sich mit ihren Handtüchern die Schweißperlen von der Stirn und tranken mit großen Durst ihre Getränke.

Collin ließ seine Blicken durch den Raum wandern. Das Trainingshandtuch um die Schultern gelegt, die Trinkflasche bereit haltend in den Händen. Sein Blick fiel auf eine junge Brünette. Er merkte immer sofort wenn etwas mit einem seiner Schüler nicht stimmte und dieses Mal bereitete ihn Tea Gardner sorgen. Schon seit Tagen war sie nicht richtig mit ihren Gedanken beim Training. Gab nicht volle 100 %. Zwar absolvierte sie ihr Training fehlerfrei. Doch er fand, dass ihre Ausstrahlung litt.

Und auch jetzt sah er, dass sie wieder mit ihren Gedanken woanders war.

Regelrecht mit starren Blick sah Tea durch den Raum. Etwas erschöpft nahm sie einen kräftigen Schluck aus ihrer Trinkflasche und versuchte die immer wieder aufkommenden Hitzewallungen in ihrem Körper unter Kontrolle zu bekommen.

Vorsichtig um sie nicht erschrecken setzte sich Collin zu ihr auf den Boden. Bekam sogleich ein kurzes Lächeln von ihr geschenkt.

„Du siehst erschöpft aus. Vielleicht solltest du lieber für heute Schluss machen und nach Hause gehen.“

„Nein. Das geht nicht. Ich kann das Training nicht mitten in der heißen Phase abbrechen. Das Konzert ist nächste Woche und wir haben noch eine Menge zu tun. Außerdem geht es mir bestens“, entgegnete sie ihm.

„Ich lasse dich unter einer Bedingung heute weiter trainieren. Und zwar will ich wissen was mit dir seit einiger Zeit los ist?“

„Gar nichts ist los. Ich mache mir nur Sorgen ob alles so klappt wie wir uns das denken.“

Collin lächelte kurz.

„Es wird alles klappen so wie wir uns das vorstellen. Eigentlich seit ihr alle schon längst soweit, dass ihr das Training nicht mehr bräuchtet. Aber was den meisten von euch fehlt ist die Ausstrahlung. Nur deswegen trainieren wir jeden Tag noch wie die Verrückten. Die Tanzschritte sitzen. Jeder könnte sie mit verbundenen Augen vortanzen.“

„Sage ich doch. Wir haben noch viel zu tun.“

Noch immer war Teas Blick starr geradeaus gerichtet.

„In zehn Minuten geht es weiter. Glaubst du, du kannst mir wenigsten für ein paar Lieder volle Konzentration und Ausstrahlung präsentieren?“

Kurz überlegend nickend nahm sie erneut einen kräftigen Schluck aus ihrer Flasche und sah ihren Tanzlehrer an.

„Ich denke das kriege ich hin. Versprochen“, antwortete sie ihm.

„Gut. Das höre ich gerne.“

Collin erhob sich wieder und sah nach seinen anderen Schülern. Tea blieb alleine zurück.

//Okay Tea nun reiß dich etwas zusammen. Deine Leistungen leiden bereits unter deinen Gedanken. Das Tanzen ist jetzt wichtig. Nicht die Gedanken an Yugi. Du kannst das.//

Entschlossen der Bitte ihres Tanzlehrers nachzukommen nutzte Tea die restlichen Minuten um sich weiter zu erholen ehe Collin alle mit einigen Handsignalen verdeutlichte, dass das Training weiter ging.
 

Alle stellten sich auf ihre Positionen. Die Blicke nach vorne gerichtet zum Spiegel vor dem sich nun auch Collin an vorderste Front stellte. Alle im Auge behaltend.

„Ihr könnt alle mehr als stolz auf euch sein. Die Medien haben nur positives über euer Können und eure Darbietungen der letzten Auftritte berichtet. Und ich finde wir sollten dafür sorgen, dass das auch so bleibt. Darum möchte ich von jedem einzelnen nun alles sehen. Fehlerfreies Tanzen. Und makellose Ausstrahlung. Jeder der sich dazu nicht in der Lage fühlt kann das Training für heute beenden.“

Stille. Keiner der Schüler rührte sich was Collin zum Lächeln brachte.

„Sehr gut. Diese Einstellung gefällt mir. Dann zeigt was ihr drauf habt.“

„JA!!!“, kam es sogleich mit großer Begeisterung von allen.

Sogleich gingen alle in Stellung während Collin sich einige Schritte vorbeugte und den CD Spieler aktivierte ehe auch er in Stellung ging und auf die ersten Takte der Musik wartete.

Wenige Sekunden später fing das Lied an zu spielen. Ließen auf ein tänzerisch anspruchsvolles und rockiges Musikstück schließen.

Kaum waren die ersten Takte vorbei begannen alle sich synchron zu der Musik zu bewegen. Graziös, anmutig, elegant. Die Beine bewegten sich fast schneller als man es mit den Augen erfassen konnte. Arme und Oberkörper gingen auf und ab.

Drehungen und Windungen rundeten den Tanz elegant ab. Körperhaltung und Spannung sowie Mimik und Ausstrahlung waren die letzten Zutaten die Collin sehen wollte. Schnell gerieten die Körper der Tänzer und Tänzerinnen wieder ins Schwitzen. Gaben alles was man ihnen abverlangte.
 

Nach einer weiteren Stunde voller Einsatz beendete Collin das Training für diesen Tag. Beglückwünschte jeden für seine hervorragende Leistung und verabschiedete sich von allen. Jeder griff seine Sachen vom Fußboden auf und verließ den Tanzsaal.

Gewusel entstand in den Umkleidekabinen und schnell waren die Duschkabinen besetzt. Eifrig unterhielten sich alle untereinander und miteinander.

Ein rothaariges Mädchen setzte sich zu Tea die gerade eben aus der Dusche kam und dabei war sich ihr schulterlanges, brünettes Haar mit dem Handtuch zu trocknen. Ihr Name war Lisa und Teas beste Freundin geworden.

„Hey...“, kam es von Lisa lächelnd.

„Hey“, begrüßte auch Tea sie.

„Hast du Lust nachher noch etwas shoppen zu gehen?“

„Gar keine schlechte Idee. Ich bin dabei. Es wird bestimmt gut tun mal wieder mit seiner besten Freundin die New Yorker Innenstadt unsicher zu machen. Außerdem wird es mich sicherlich von meinen trüben Gedanken ablenken.“

Erneut lächelte Lisa. Wusste sie doch genau über alles bescheid was in ihrer Freundin vor sich ging. Der Name Yugi Muto war selbst in Amerika kein unbekannter Name.

Immer wieder staunte Lisa über die Erzählungen, die ihre Freundin ihr berichtete.

Gemeinsam zogen sich die beiden Mädchen an und verließen die Umkleidekabine. Nach wenigen Minuten erreichten sie die Bushaltestelle und fuhren in die Innenstadt.

Reges Treiben herrschte dort noch immer. Viele Läden preisten ihre Waren bereits auf den Werbeflächen an. Ein Angebot im Überfluss. Lisa erzählte viel über die Läden. Kannte sie doch schon beinahe alle auswendig und wusste auch wo man am besten gut und günstig einkaufen gehen konnte. Tea versuchte sich auf die Shoppingtour zu konzentrieren. Zum Anfang auch erfolgreich. Neben vielen kleinen Accessoires, Schuhen, Kleidern und Unterwäsche landete auch einige Körperpflegemittel gut verstaut in den Einkaufstüten der Mädchen. Nach mehreren Stunden wurden die beiden von einem großen Hunger auf Eis übermannt. Schnell war ein kleines Café gefunden und die beiden bestellten sich ihre Lieblingseissorten. Plötzlich fiel Tea in einen ihrer Taschen ein kleiner Werbeprospekt auf. Vorsichtig zog sie diesen unter all den Bergen an Besorgungen hervor. Es handelte sich dabei um die Ankündigung zum nächsten New Yorker Duel Monsters Turnier. Jeder Duellant war berechtigt mit zumachen. In wenigen Wochen würde es losgehen.

Duel Monsters war überall auf der Welt bekannt geworden. Dementsprechend wurden auch überall auf der Welt immer wieder Turniere veranstaltet. Als Lisa zu ihrer Freundin aufsah bemerkte sie sofort was los war. Sie dachte an Yugi. War ihr doch durch Teas Erzählungen längst klar gewesen, dass sie ihn liebte. Obwohl sie es sich selber nie eingestehen würden.

„Du denkst an Yugi nicht wahr?“

„Nein....“

Schnell lies sie den Flyer wieder in ihrer Tasche verschwinden und widmete sich ihrem Eisbecher.

„Mach mir doch nichts vor. Ich sehe es dir doch ganz deutlich an.“

„Vielleicht hab ich an ihn gedacht. Aber auch an die anderen. Sie fehlen mir“, erwiderte Tea ihr.

„Nicht mehr lange und wir sind in Domino. Dann wirst du sie alle wiedersehen. Ganz sicher. Außerdem.... wolltest du doch sowieso wieder nach Hause zurück kehren. Also warum bist du dann so traurig?“

Tea schwieg. Sie stand vor einer schwierigen Entscheidung.

Sie hatte in der letzten Zeit viel gelernt. Doch die Sehnsucht nach ihren Freunden verriet ihr, dass sie wieder nach Hause wollte. Nach Hause. Dort wo alles angefangen hatte. Wo sie Menschen um sich herum hatte die sie brauchten, die sie brauchte und die sie liebte.

Doch ihr endgültiger Entschluss stand noch nicht fest.

„Weil ich nicht weiß.... wo ich hin soll. Sicherlich ich sagte ich würde wieder nach Domino zurück kehren doch.... da bin ich mir nicht mehr so sicher.“

Lisa sah sie überrascht an. Musterte sie. Las Traurigkeit aus ihren Augen heraus. Und im selben Moment verstand sie. Es musste etwas mit Yugi zu tun haben.

„Yugi. Ich verstehe.“

„Was verstehst du?“, wollte Tea von ihr wissen.

„Deine Entscheidung. Es hat etwas mit Yugi zu tun. Und wenn ich richtig liege... würde ich sagen, dass ihr beide es noch immer nicht geschafft habt euch eure Gefühle zueinander zu gestehen.“

„Das ist nicht.... so einfach wie es vielleicht klingen mag“, entgegnete sie ihr unsicher.

„Wieso ist es nicht einfach. Tea du musst ihm sagen, dass du ihn liebst.“

„Und wenn er mich nicht liebt?“

Lisa sah mit welch ängstlichen Blick ihre Freundin sie ansah und verstand weswegen sie so zögerte und traurig war.

„Du hast ihn nie gefragt. Das ist die Chance für dich es endlich heraus zu finden. Rede mit ihm.“

„Genau das habe ich vor. Ich habe ihm.... eine Karte für den Backstage - Bereich zukommen lassen. Damit ich mit ihm reden kann. Ich will wissen ob er das selbe für mich empfindet, wie ich für ihn. Sollte er mich nicht lieben, werde ich mit euch allen wieder nach New York zurück kehren und das Kapitel ist für mich endgültig abgeschlossen. Denn diese Entscheidung ist schon lange überfällig.“

„Hör mir gut zu. Überstürze nichts was du später einmal bereuen würdest. Ich bin mir sicher, dass Yugi dich, nach allem was du mir über ihn erzählt hast, auch liebt. So wie du ihn liebst.“

Leicht nickend stimmte Tea ihr zu. Sie sah ein, dass sie sich ihrer Angst stellen musste. Lisa versuchte ihre Freundin weiter aufzuheitern. Mit mäßigem Erfolg.
 

Spät am Abend machten sich die beiden wieder auf den Weg nach Hause.

Lisa wohnte nur wenige Straßen weiter. Etwas erschöpft erreichte Tea die Wohnung ihrer Tante.

Nach einem kurzen Abendessen verstaute Tea ihre Taschen in ihrem Zimmer, wünschte ihrer Tante eine gute Nacht und ging in ihr Zimmer. Sofort holten sie ihre Gedanken wieder ein. Draußen fing es an dunkel zu werden. Doch ihre Gedanken kreisten nicht nur alleine um Yugi und ihre Freunde. Sondern auch um einen Freund, der sie alle vor einiger Zeit verlassen hatte. Atemu. Viele dachten, Yugi gehörte sicherlich auch zu ihnen, dass Tea in Atemu verliebt sei.

Sehr lange musste sie sich damit auseinandersetzen. Sich ihrer Gefühle zu Atemu und Yugi klar werden. Sie wollte ihren Freund, der immer für sie da war, der sie aus vielen brenzligen Situationen, zusammen mit Yugi gerettet hatte nicht verlieren. Wollte ihn nicht gehen lassen. Doch sie wollte für ihn nur das Beste. Wollte dass er glücklich werden würde. Auch wenn es bedeuten würde ihn für immer zu verlieren.

Erst wenige Monate nach Atemus Abschied hatte sie erkannt, dass es keinen Sinn mehr machen würde auf jemanden zu warten, der nie wieder zurück kehren würde. Schmerzlich war die Erkenntnis. Doch sie erkannte auch für wen ihr Herz wirklich all die Jahre schlug. Yugi war kein Ersatz für Atemu, nur weil dieser in seine Zeit gegangen war. Sie kannten sich beide schon seit ihrer Kindheit. Hatten immer auf den jeweils anderen aufgepasst und ihn nie im Stich gelassen. Dennoch. Sie vermisste Atemu genauso wie sie Yugi und die anderen vermisste. Wie gerne würde sie ihm sagen was sie all die Jahre für ihn empfunden hatte. Wollte dass er wusste das er jemand ganz besonderes war. Für sie und für jeden einzelnen von ihnen.

Tea löste ihre Blicke wieder von der Glasscheibe, sah sich im Zimmer um und schritt auf ihren CD Spieler zu. Mit leichtem Druck lies sie die CD abspielen, die in diesem lag. Genau jene Musik zu denen sie mit ihrer Gruppe auf dem Konzert tanzen würde. Noch am Abend übte sie eifrig weiter. Versuchte die Schritte perfekt hinzubekommen und arbeitete an ihrer Ausstrahlung, ihrer Körperhaltung und ihrer Mimik. Denn tanzen war nicht gleich Tanzen wo man einen Fuß vor den andern setzte. Es hatte auch etwas mit Körpersprache und Ausdruck zu tun um die Gefühle des Liedes an das Publikum weiter zu geben.
 

Ein kurzer Ton auf dem Klavier erklang durch die Lautsprecher, kündigte ein ruhiges und trauriges Lied an und schon gleich begann die Sängerin mit ihrem ruhigen und nachdenklichen Gesang. Deutlich war der Schmerz aus ihrer Stimme zu vernehmen.
 

I've been thinking over

All the things that you've been saying to me

No reason or answers

Do I deceive myself when I'm making ought to be...
 

Elegante und leichte Schritte wie die einer Balletttänzerin. Genau richtig für dieses Lied welches Tea richtig unter die Haut ging. Im Inneren sah sie sich bereits wieder auf der Bühne stehen. Mit ihrem Tanzpartner, denn die Choreographie war als Paartanz ausgelegt. Ein verliebtes Paar.
 

Doch während das Mädchen versucht ihm klar zu machen was sie für ihn empfindet, nimmt der Junge ihre Umwerbungen nur teilnahmslos zur Kenntnis.
 

I thought I'm the girl with everything

If only you could stay

Only you could stay around a while for me
 

In Gedanken ihren Partner umrundend, legt Tea all ihre sehnsüchtigen Gefühle für ihn in ihre Augen und sieht ihn damit direkt an. Noch immer nimmt ihr Partner sie nicht war.
 

Thought I had it all and anything

And what did you to really matter...
 

Die Mädchen entfernen sich von ihren Partnern und beginnen einen erneuten Versuch sie zu Umwerben.
 

And I find myself searching

Through the days and all that you meant to me

I'm playing with fire

Will I burn inside when you passionates for me
 

I thought I'm the girl with everything

If only you could stay

Only you could stay around a while for me
 

Thought I had it all and anything

And what did you to really matter...
 

Endlich beginnen die Jungs die Mädchen zu registrieren und gehen langsam auf ihre Tanzpartnerinnen zu.
 

When all is sad and done for me

There is no other one for me

Cause everytime you speak I feel my eyes drifting all around to...
 

Tea beendete ihre letzte Drehung und verblieb einige Sekunden in ihrer Position wie versteinert stehen. Selbst diese wenigen Bewegungen haben die erfahrene Tänzerin etwas aus der Puste gebracht. Ruhig versuchte sie wieder Luft zu bekommen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sich wenige Tränen den Weg über ihre Wange gesucht hatten.

Noch bevor das Lied zu Ende war lief sie schnell zum CD Player und beendete das Lied. Übermannt von dem Schmerz und der Traurigkeit lies sie sich auf ihr Bett sinken. Dachte erneut an Yugi. Dachte daran wie sie ihm klar machen könnte was sie für ihn fühlte. Fühlte erneut ihre Angst in sich aufkommen.

Die Angst davor zurückgewiesen zu werden. Alles spielte sich in ihrem Kopf ab. Noch erschöpft vom Training, der Shoppingtour und von ihren Gefühlen lies sich Tea in einen langen Schlaf sinken.
 

................................................................................
 

Soooo.... das war das erste Kapitel.
 

Ziemlich lang. Und hoffe ihr seid alle hier angekommen und nicht verloren gegangen.
 

Würde gerne eure Meinungen, wünsche etc. lesen.
 

Der hier verwendete Songtext von Indiana Evans Lied "If Only You Could Stay" aus der TV Serie H20 - Plötzlich Meerjungfrau
 

Vielen Dank.

Bis zum nächsten Mal
 

Tea-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Tebian
2012-03-19T11:36:50+00:00 19.03.2012 12:36
Hallo TeaGardnerchan,


jetzt komme ich endlich auch dazu deine Geschichte zu lesen. ^^ Für den Anfang hört es sich sehr interessant an, ich mag es auch, dass du so ausschweifend und detailliert bist und auch die kleinen Gespräche zwischen Yugi und seinem Großvater mit einbeziehst.
Oh, viel geändert hat sich ja scheinbar nicht unter ihrer Freundschaft. Joey ist immer noch so ein fröhlicher junger Mann und Tristan der vernünftige Schläger. XD Schon krass, dass sie schon auf die Uni gehen, aber es ist ja auch schon über ein Jahr vergangen. Die Schule ist vorbei und sie gehen ihren eigenen Weg und Yugi will Ägyptologe werden. Das finde ich interessant, aber durchaus nachvollziehbar, da er Atemu immer sehr nahe gestanden war und natürlich hat der Großvater viel dazu beigetragen. Du scheinst dir ja um Yugi viel Gedanken gemacht zu haben warum und wieso er was tut und dass finde ich lobenswert. Er ist schließlich kein eindimensionaler Charakter, sondern besitzt Tiefe. Er ist so ein lieber, herzensguter Mensch und das hast du vor allem bei Abschied vom Tea gut rüber gebracht. So würde er wirklich reagieren, da bin ich sicher, also großes Kompliment. Auch Teas Charakter hast du bisher gut berücksichtigt und ich hoffe das bleibt weiter so – auch wenn manche Dinge natürlich Ansichtssache sind. X3 Z.B. was ich nicht schön finde, ist, dass Yugi angeblich Yami immer ähnlicher sieht und wird. Die beiden sind verschieden in meinen Augen, aber dass ist wie gesagt Ansichtssache. ^^
Ganz ehrlich, du hast Yugi süß beschrieben und seine Beziehung zu Tea hat etwas sehr unschuldiges und auch romantisches. Ich bin Revolutionshipper und kein Peachshipper, aber trotzdem muss ich sagen, ist die Darstellung der Beiden gut gelungen. Tea scheint ja auch etwas für ihn zu empfinden in deiner Geschichte. Armer Yugi, hoffentlich findet er seine große Liebe noch, denn schließlich kommt Tea ja in der Geschichte mit Atemu zusammen. Aber vielleicht kommt ja Rebecca noch hinzu? ^^ Wäre schön. :)
Hm, obwohl du viel geschrieben hast, gibt es zu der Geschichte an sich noch nicht viel zu sagen. Ich warte einfach mal die nächsten Kapitel ab. ^^ Aber vorab wirklich großes Lob. Du hast die Charakter von Yugi und Tea sehr IC rüber gebracht, man hat vor allem bei Tea ihre Verwirrung bemerkt. Anscheinend ist sie in Sachen Liebe immer noch total unschuldig und ob sie nun Yugi, oder Atemu liebt scheint selbst sie zu verwirren. Armes Mädel, aber ich bin gespannt wie es weiter geht.

Nur eins noch: Atemu ist kein 5000 Jahre alter Geist, sondern 3000. Vor 5000 Jahren ist das ägyptische Reich erst entstanden und da herrschte noch kein Pharao. Sorry, aber so viel Ordnung muss sein. ^^ Und was ich auch nicht so schön finde ist dieses ‚RRRRRIIIIIIIIIIINNNNNNG!‘.
Der nächste Satz sagt doch aus wie nervig der Klingelton ist, da brauchst du es nicht auch noch so überdeutlich zu schreiben. Du musst auch nicht immer sagen was ein Traum, oder ein Brief anfängt. Das kannst du deutlich durch ducke und kursive Schrift markieren.

Schön, dass du angefangen hast wieder zu schreiben. Ich freue mich schon auf die Geschichte und werde sie weiter verfolgen! ^o^

LG,
Tebi
Von:  TeanalovesAtem-Girl
2012-01-04T21:28:13+00:00 04.01.2012 22:28
Hi!

Danke das du mir bescheid gegeben hast und ich würde mich auch weiterhin gerne über benachrichtigungen von dir freuen. Ach ja, bevor ichs vergesse, dein kapi ist total geil geworden...ATEMU!!! Wann wird er auftauchen??? Freue mich schon auf das nächste Kapi.

lg TeanalovesAtem-Girl
Von:  Yatimu
2011-12-27T16:23:01+00:00 27.12.2011 17:23
Angekommen^^
Ein langes Kapi da geb ich dir Recht aber gelesen war es trotzdem schnell...
Der Schreibstil ist ganz flüssig und übelst gut zu lesen.
Dazu noch eine interessante Storyline und fertig ist die Mischung.^^
Diese hast du überigens sehr gut hinbekommen!
Ein super Anfang für diese ff. Ich bin gespannt wie es weitergeht^^...
Bis denne...^^
Lg Yatimu
Von:  Nestalia
2011-12-25T08:05:46+00:00 25.12.2011 09:05
Hey Schatzi :)

Klasse Einstieg in die FF. Die Zusammenfassung der Story war wirklich gut so kann man sich schnell wieder einfinden.
Ohman Tea hats echt nicht leicht sie tut mir leid...bin ja mal gespannt wie das Wiedersehen verläuft und wann Atemu auftaucht^^
Von:  PharaoxAtemu
2011-12-24T17:12:16+00:00 24.12.2011 18:12
SIE IST DA!
SIE IST DA!
SIE IST DA!
SIE IST ENDLICH DAAAAAAAAAAAAAA!!!!
*mit nem Lautsprecher in die ganze Welt rausposaunt*
*vor freude Luftsprünge macht*

Und ein super klasse Einstieg der FF.^^
Du hast den gesamten Anime am Anfang nochmal schön kurz und knapp zusammengefasst. Das hat mir sehr gut gefallen.^^
Nur.....warum ist Tea nicht bei Yugi und den anderen?
*schnieft*

Und Yugi an der Uni.*.*
Der Kleine ist richtig erwachsen geworden. ^^

Joey und Tristan studieren BWL.XDDDDD
Ach herrje, die Armen tun mir jetzt schon leid.XD

*rofl*
Tristan kann es echt nicht lassen Joey zu ärgern.
Aber so sind die beiden nun mal. Und dafür LIEBEN wir sie.^^

*.* *.* *.* *.*
Der Traum von Yugi....der Abschied von Tea....der war.....SOOOOOOOOO SCHÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖN und SOOOOOOOOOOOOOOOOO SÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜSS!!!! *.* *.* *.* *.* *.*
*taschentücher gezückt hat*
*schnaubt*

*den Brief von Tea mitliest*
Also....
*Ärmel hochkrempelt*
.......wenn die beiden sich dann nicht ihre Liebe gestehen, mach ich sie BEIDE MEHRERE KÖPFE KÜRZER!!!!!!

ATEMU!!! WARUM MUSS ER DENN AUCH GEHEN??!!
*schnieft*
Und bricht der armen Tea quasi damit das Herz.
*ihn verhaut*
Aber Tea ist sich ihrer Gefühle anscheinend wirklich nicht so sicher.
Wer wird es werden?
Atemu...Yugi....
Yugi....Atemu....
oder beide?XD
Wäre ja auch ne möglichkeit.XDDDDD
*sich nen Pflaster auf den Mund klebt*
Ich sollte mich mal im Zaum halten,was meinen Kommentar angeht.XD

Das Kapi war auf jeden Fall EINSAME Spitze und ich freu mich schon TIERISCH und GÖTTLICH auf das nächste Kapi.
^o^

Liebe Grüße von

deiner Hope




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