Dickkopf
Er sah verwirrt auf. Mirajane hatte sich auf die Bettkante gesetzt und hielt ihm einen Löffel entgegen. Einen Gefüllten…
„Willst du mich fü-….“ Fing er an, doch Mira war schneller. Der Löffel steckte in Luxus Mund, ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht.
„Anscheinend!“ beantwortete sie die abgebrochene Frage. Luxus sah sie wütend an. Er hob eine Hand und wollte den Löffel entfernen. Doch wieder war Mirajane schneller. Sie nahm den Löffel aus seinem Mund. „Du bist …“ Wieder unterbrach der Löffel. Luxus begann zu blitzen. Mira lächelte einfach weiter. Der Löffel wurde entfernt.
„Warum tust…“
Löffel rein.
Löffel raus.
„…du das?!“ beendete er den Satz einfach so. Das Blitzen ging trotzdem weiter.
„Weil ich es tun will! Und du bist verletzt! Und außerdem tue ich das für jedes verletzte Gildenmitglied, dass es nicht tun kann.“ Meinte sie, während ihm dreimal der Löffel in den Mund gesteckt und wieder entfernt wurde.
„Hmpf!“ schnaubte Luxus bevor sie ihn wieder zum Schweigen brachte.
„Bekomm ich auch Fleisch?“ fragte er irgendwann ganz lieb. Er brachte sogar einen Hundeähnlichen Blick zu Stande. Mira nickte.
Sie stand auf und ging hinaus. Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, stand der Blonde auf und suchte etwas zum Anziehen. Er wollte (musste!) hier weg. Und zwar schnell! Er fand zumindest seine Lederhose, die er sich schnell anzog. Dann rauschte er einfach hinaus. Rücksichtslos wie immer rannte er auch gleich Mira und seinen Großvater über den Haufen. Ja er war fies.
Die Treppe schaffte er auch noch, dann kam das erste richtige Hindernis. Natsu! Der Trottel nutzte die Gelegenheit um ihn herauszufordern. „Keine Zeit!“ raunzte Luxus und hatte schon den halben Raum hinter sich. Zu einem Zweiten Hindernis sollte es nicht kommen. Denn er wurde von einer Riesenfaust gepackt.
NEIN! VERDAMMT!!!!!!!!!!!!! Innerlich fluchend versuchte er sich zu befreien. Zappelnd wurde er in die Luft gehoben. Verfluchter Alter! Schneller als Luxus zu hoffen gewagt hatte, fand er sich wieder in dem Raum in dem er aufgewacht war. Leise grummelnd packte Makarov seinen Enkel ins Krankenbett zurück.
„Du solltest noch nicht aufstehen, Luxus!“ meinte er väterlich. Luxus hasste das. Trotzig verschränkte er die Arme vor der Brust.
„Ich kann gehen! Und ich will nach Hause!“ Schließlich hatte er noch etwas vor. Aber das musste er ja nicht unbedingt dem Master verraten. Der aber sah ihn vorwurfsvoll an.
„Meinst du, ich hab dir das Leben gerettet, damit du dich durch zu frühes Bewegen noch umbringst?“ fragte er leise. Luxus verzog den Mund.
„Ich hab aber ein Date!“ versuchte Makarovs Enkel seinen Großvater umzustimmen. Der Alte sah auf.
„Ein Date? Mit wem?“ fragte plötzlich Natsu, der dem Alten gefolgt war.
„Geht ich nichts an, Schwächling!“ fauchte Luxus wütend in die Richtung des Dragon Slayers.
„Mich schon!“ meinte Makarov, der Natsu mit einer Geste an einem Protest hinderte. Luxus schwieg.
„Es ist erst das erste Date, also mach keinen Wirbel…..“ murmelte er schließlich. Makarov aber wollte wissen, wer seine zukünftige Enkeltochter war. Luxus wurde dann doch ein klein wenig nervös. Mussten die so nerven? Eigentlichen hätten sie ja darauf kommen können, dass es eine Lüge war….
Ich werde hier drin noch verrückt!! dachte er. Dann fiel ihm etwas auf. Gerade als Makarov mit Natsu stritt, und Mirajane vermittelnd eingreifen wollte, löste sich Luxus einfach in seinem Element auf und verschwand. Die drei Zurückbleibenden starrten nur noch auf ein leeres Bett.
Makarov rauchte auch nach mehreren Stunden erfolgloser Suche noch immer. Wie konnte Luxus es wagen, eine Anweisung vom Master (und Familienoberhaupt!) zu missachten? Grummelnd marschierte er durch die Baustelle, die seine Gilde noch war. Und der Rat hatte ihm den Rücktritt nahegelegt? Nie und Nimmer!
In der Nähe standen Erza und Mirajane und beobachteten den Master zweifelnd. „So sauer hab ich ihn noch nie erlebt.“ Meinte Erza leise.
„Er macht sich wohl große Sorgen um Luxus. Einfach so abzuhauen ist auch nicht gerade die feine Art.“ Bemerkte Mirajane darauf. Erza nickte.
„Wo hat er sich versteckt? Wir kennen ihn genauso lange, wie die anderen aber keiner weis, wo er steckt.“ Selbst Erza machte sich schon Sorgen um ihn.
Mira lächelte. „Mit Ausnahme von Gildartz, der ihn solange kennt wie der Master; und Reedus, Macao und Wakaba kennen ihn auch erheblich länger….“ Fügte sie hinzu. „Möglicherweise wüsste Gildartz wo er ist, aber wenn selbst sein Großvater nichts weis…“ sagte sie traurig.
Erza nickte stumm. Seit er sie gerettet hatte, dachte sie öfter über ihn nach. Sie dachte bisher, sie kenne Luxus, doch nun wurde ihr bewusst, dass sie ihn überhaupt nicht kannte. Das machte sie fertig.
„Die Raijinshu!“ sagte Mirajane plötzlich. Erza drehte sich um. „Wie?“ fragte sie nach. Verschwinde endlich aus meinem Kopf, Luxus! meinte sie in Gedanken.
„Luxus´ Leibwächter! Sie kennen ihn wahrscheinlich besser als wir.“ Meinte Mira lächelnd. Erza erwiderte es herzlich.
„Richtig, aber wo sind sie? Sie waren lange nicht in der Gilde.“ Gab Makarov zu bedenken. Neugierig hatte er gelauscht. „Wann hatten sie zuletzt einen Auftrag? Vielleicht gibt uns das einen Hinweis.“ Spekulierte Mirajane. Makarov schüttelte den Kopf. „Wenn, dann hat Luxus die Aufträge besorgt.“ Meinte er.
„Cana! Sie kann vielleicht etwas mit ihren Karten herausfinden…“ sagte Erza und wandte sich um. Hinter ihnen saß die freizügige Kartenmagierin und starrte auf eine Konstellation Karten, die wohl nur sie verstand.
„Wen suchst du?“ fragte Mirajane leise.
Ohne aufzublicken meinte Cana: „Luxus! Aber ich finde Mystgun!“ meinte sie zweifelnd. Makarov, der inzwischen zwischen Mirajane und Erza stand, sah auf die Karten. „Wo ist er?“ fragte er. Zweifelnd sahen Mirajane und Erza zu ihm herunter. Doch bevor sie fragen konnten, antwortete Cana: „Er ist in der Nähe. Im Wald. Genauer kann ich es nicht sagen….“
/Was will er denn im Wald?/ fragte sich Erza. „Ist er auf dem Weg hierher?“ fragte sie laut. Cana schüttelte den Kopf. „Er verharrt an der Stelle, aber Luxus muss in seiner Nähe sein, sonst würden die Karten mir nicht ständig Mystgun zeigen….“ Gedankenverloren tastete Cana nach dem Bierfass, das neben ihr stand und ging ihrer Lieblingsbeschäftigung nach.
Erza hatte sich derweil entschieden. „Master, ich gehe zu ihm. Möglicherweise ist er wirklich bei Luxus!“ verkündete sie und verschwand auch gleich von der Baustelle. Zweifelnd und hoffend gleichzeitig sah der Master ihr nach. Erza ging allerdings nicht direkt in den Wald. Zuerst machte sie einen Abstecher zu einem Haus in der Stadt. Sie brauchte besondere Hilfe, da selbst Cana die genaue Position nicht feststellen konnte. Hoffentlich war er da….
„ICH WILL DICH ABER NICHT HIER HABEN!“ drang das Gekreische einer Frau aus dem Haus, zu dem Erza wollte. Vorsichtig und auf alles gefasst, öffnete Erza die Tür. Kurz danach musste sie zur Seite springen, da ein grinsender Natsu aus der Tür flog. „UND LASS DICH NICHT MEHR BLICKEN!“ ertönte das Kreischen erneut. „Lucy…. Lass ihn ganz, ich brauche ihn!“ meinte Erza dann laut genug, dass die blonde Stellarmagierin nicht gleich auf sie losging. „Wozu denn?“ fragte Lucy. Gleich darauf aber hüpfte Natsu vor ihr auf und ab. „Du willst gegen mich kämpfen richtig?“ freute er sich sichtlich.
Erza seufzte. „Nein, ich brauche deine Hilfe. Es besteht die Möglichkeit, dass Mystgun bei Luxus ist. Cana konnte aber nicht feststellen, wo genau er ist.“ Erklärte Erza schnell. Einen Kampf gegen Natsu konnte sie wirklich nicht brauchen. Natsu wirkte enttäuscht. Erza sah ihn finster an und Natsu fuhr geschockt zurück. „Sofort!“ sage sie noch und Natsu war bereits auf dem Weg.
„Ich habe gerade nichts zu tun, darf ich mitkommen?“ fragte Lucy. Erza nickte. Beide folgten Natsu.
