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Unvorhersehbare Wendung

Eine Megamind-Fanfiction
von

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Kleidung und ernste Gespräche

Der Tumult, der in Metro City ausbrach, war erstaunlich, selbst wenn man eine heftige Reaktion erwartet hatte. Abigails Existenz schien die Leute aufzuwühlen, obwohl sie noch nicht einmal wussten, wie sie aussah.

Manche hatten Mitleid mit ihr, während andere der Meinung waren, dass dies nur der erste Schritt zur Weltherrschaft Megaminds war, aber eines hatten beide Gruppen gemeinsam: Der Frage, woher das Kind gekommen war.

Allgemein wurde davon ausgegangen, dass das Kind entweder ein Klon war oder das Resultat einer Vergewaltigung oder Gehirnwäsche sein musste. Auch eine Leihmutter schien in Betracht gezogen worden zu sein, aber die Möglichkeit, dass Abigails Mutter Megamind vielleicht einfach nur liebte, wurde nur von einer sehr kleinen Gruppe vertreten, die von den anderen schnell stummgeschrien wurde. Schließlich wäre die Mutter schon längst aufgetaucht, wenn sie freiwillig mitgemacht hätte und hätte das Kind nicht ganz allein dem Vater überlassen.

Diese Behauptung ärgerte Roxanne ein bisschen, schließlich war es nicht ihre oder Megaminds Entscheidung gewesen, das Kind bei ihm wohnen zu lassen, allein die Angst davor, wie die Außenwelt auf Abigail reagierte, hatte sie dazu gebracht, sie im Geheimen großzuziehen.

Roxanne fragte sich auch verärgert, wer von den Menschen, die neu von Abigail erfahren hatten, es der Presse weitererzählt hatte. Dafür kamen ihres Wissens nach nur zwei Parteien in Frage: Metro Man und die Polizei. Sie war sich allerdings fast sicher, dass es nicht der Superheld gewesen war, der es weitererzählt hatte, sonst hätte er sie nicht in aller Verschwiegenheit angerufen, was nur einen oder mehrere Beamte der Polizei übrig ließ, vor allem da die Medien auch irgendwie herausgefunden hatten, dass Abigail bei ihr war.

Mittlerweile belagerten Journalisten ihr Wohnhaus und ließen ihre Hoffnung dahinschwinden, für diesen Tag noch Kleidung für Abigail zu bekommen. In Verkleidung ließe Carlos Megamind und Minion niemals durch, da er sie nicht erkennen könnte und in ihrer wahren Gestalt würden sie gleich verhaftet.

Roxanne zog wütend die Vorhänge zu, als ein Helikopter an ihren Fenstern vorbeiflog.

"Wie die Aasgeier", kommentierte Smink das Verhalten der Leute. "Denen sollte man mal die Federn rupfen."

Roxanne lächelte müde und ging zu Abigail hinüber, die zusammengerollt auf dem Sofa lag.

"Mir ist langweilig", seufzte das Mädchen, als sie sich neben es setzte. Um das Sofa herum lagen zahlreiche Zeitschriften, Zeitungen und Bücher verstreut, alle bereits ausgelesen.

"Wir können erst raus, wenn du etwas zum Anziehen hast", erwiderte Roxanne und strich ihr über den Kopf.

Abigail zog die Nase kraus. "Bei den ganzen Verrückten dort draußen können wir sowieso nicht weg", meinte sie säuerlich. "Gibt es so wenig Kinder in Metrocity?"

Roxanne musste schmunzeln. Offenbar waren Megaminds Versprecher schon auf seine Tochter übergegangen. "Warum fragst du das?"

"Na, weil sie alle hierher kommen, um mich anzustarren. Als wäre ich ein Hex-po-rat."

"Exponat", korrigierte Smink geistesabwesend und starrte weiter aus dem Fenster.

"Nun, es ist wohl eher so, dass es niemand für möglich gehalten hat, dass dein Vater ein Kind haben könnte", erklärte Roxanne. "Somit bist du etwas Besonderes."

Abigail seufzte abermals, stand auf und zog Smink vom Fenster weg. "Hoffentlich kommt Daddy bald."

"Ich könnte vielleicht an der Fassade hinunterklettern", überlegte er und kletterte in eine angenehmere Position. "Man würde mich bestimmt nicht bemerken."

Roxanne schüttelte entschieden den Kopf. "Wir sind viel zu hoch. Wenn du fällst, bist du platt wie ein Pfannkuchen."

"Aber irgendjemand muss Sir kontaktieren", gab er zu bedenken. "Und die Telefonleitung wird mittlerweile wahrscheinlich abgehört. Wenn Sie nochmal versuchen ihn anzurufen, könnten diese Leute unter Umständen mehr herausfinden als uns lieb ist."

Als es an der Tür klingelte, zuckten alle drei erschrocken zusammen.

"Wer ist das jetzt wieder?", fragte Roxanne genervt. Sie wünschte sich ernsthaft, dass diese Leute einfach verschwänden.

Sie sah durch den Türspion und gab einen erstaunten Laut von sich, als sie niemanden sehen konnte. Misstrauisch schob sie die Kette vor und öffnete die Tür einen Spalt breit.

"Bowg!" Roxanne machte einen erschrockenen Satz in die Höhe, als ein Stielauge sich durch die Tür zwängte. "Bowg-bowg!"

"Wie bist du denn hierher gekommen?", fragte Roxanne verwundert.

Sie löste die Kette und ließ den Brainbot und seine zwei Gefährten in die Wohnung. Jeder von ihnen trug eine Reisetasche in ihren Greifern.

Die Brainbots sahen sich neugierig in der Wohnung um und kommentierten ihre Umgebung lautstark. Megamind hatte ihnen vor Jahren bereits verboten, in ihre Wohnung zu kommen, da sie einmal zu oft die Einrichtung zerstört hatten.

Roxanne entschied, dass es vermutlich besser war, die Brainbots gleich wieder wegzuschicken, damit sie auf keine dummen Ideen kommen konnten.

"Ist das Abigails Kleidung?", fragte sie den ersten Bot, der einen fürchterlichen Überbiss ähnlich dem Minions und einen stachelbesetzten Mohawk hatte.

Der Brainbot machte zustimmend "Bowg!" und streckte ihr die Tasche hin. Die anderen beiden folgten seinem Beispiel.

"Nun, das löst zumindest eines unserer Probleme", meinte sie und nahm die Taschen entgegen. "Sagt Megamind danke von mir."

Die Brainbots "bellten" ihre Zustimmung und schwebten zur Tür zurück, deren Klinke sie hinunterdrückten. Roxanne sah noch, wie die Brainbots durch ein kleines Fenster am anderen Ende des Flurs verschwanden, ehe sie wieder die Tür schloss.

Smink hatte wieder seinen Platz am Fenster eingenommen. "Sieht so aus, als käme uns die Polizei zu Hilfe", meinte er. "Zumindest kommen da ein paar ihrer Autos."

Roxanne ging zu ihm hinüber und lugte durch die Vorhänge. "Was die wohl wollen?", fragte sie besorgt. "Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass sie uns helfen wollten."

Das Polizeiauto verschwand aus ihrer Sicht und wenige Minuten später klingelte es abermals an ihrer Tür.

"Wir müssen die Sachen verstecken", flüsterte Roxanne und schleifte eine Reisetasche nach der anderen in ihr Arbeitszimmer.

Ein zweites ungeduldigeres Klingeln ertönte und Roxanne rief "Komme schon!", ehe sie die Arbeitszimmertür hinter sich abschloss und zur Wohnungstür eilte.

Vor ihrer Tür standen zwei Polizisten, ein Mann von vielleicht sechzig Jahren und eine Frau, die in ihren Dreißigern sein musste.

"Miss Ritchi, nehme ich an", meinte die Frau und als Roxanne nickte, zeigte sie ihren Polizeiausweis hervor. "Rebecca Jones von der Metro City Police. Ich habe eine Mitteilung in Bezug auf das Kind." Durch den Türspalt warf sie Abigail einen Blick zu, die sich prompt hinter dem Sofa versteckte. "Könnten wir reinkommen?"

Roxanne blinzelte verwirrt, ehe sie die Kette entfernte. "Ah, ja, natürlich."

Die beiden Beamten traten ein und sie schloss die Tür hinter ihnen.

"Es tut mir leid, wenn es hier etwas unaufgeräumt ist", meinte sie entschuldigend. "Ich hatte keinen Besuch erwartet."

"Das macht nichts", erwiderte Officer Jones und setzte sich aufs Sofa. "Wir bleiben nicht lange."

Roxanne nickte und nahm auf dem anderen Sofa Platz. "Nun gut. Was wollen Sie von mir?"

"Wir müssen Ihnen mitteilen, dass Megamind ausgebrochen ist", erklärte Rebecca Jones.

"Ja, das weiß ich."

Die Polizistin sah sie misstrauisch an. "Woher?"

"Metro Man hat es mir gesagt", erklärte Roxanne schulterzuckend.

"Natürlich." Officer Jones nickte. "Dann verstehen Sie auch sicher, dass wir unter diesen Umständen - und aufgrund der Tatsache, dass sie von Journalisten belagert werden - gezwungen sind, eine neue Bleibe für das Kind zu finden."

Roxanne sah sie erschrocken an, während sich Abigail hinter ihrem Rücken versteckte. "Warum das?", wollte Erstere wissen. "Sie konnten doch niemanden finden, der sie bei sich aufnimmt, Niemand will dieses Risiko eingehen."

Die Polizistin seufzte. "Es ist nunmal von äußerster Wichtigkeit, dass das Kind von seinem Vater ferngehalten wird. Aber das ist bei Ihnen leider nicht gegeben."

"Und wer soll sich um sie kümmern?", hielt Roxanne dagegen. "Gestern wurde mir gesagt, dass sich das Jugendamt geweigert hat sie aufzunehmen. Wollen Sie Abigail wie Ihren Vater ins Gefängnis stecken?"

Der ältere Polizist zuckte zusammen, als sie das sagte. Vielleicht hatte er ja mal mit Megamind zu tun gehabt?

"Natürlich werden wir sie nicht ins Gefängnis stecken, Miss Ritchi, machen Sie sich da keine Sorgen", versuchte Officer Jones sie zu beruhigen. "Dr. Emmanuel Striker hat sich bereit erklärt, das Mädchen bei sich aufzunehmen. Er weiß sich gegen Megamind zu wehren."

In Roxannes Kopf begannen alle Alarmglocken zu schrillen. Sie hatte schon einmal von Dr. Striker gehört und Megamind hatte damals kein gutes Haar an ihm gelassen. Er war ein zurückgezogen lebender Wissenschaftler und - wenn sie Megamind glauben konnte - seit Jahren an dem Außerirdischen interessiert. Eigentlich war er eher unbekannt, sodass sie erst durch den Superschurken von ihm erfahren hatte. Und was er erzählt hatte, klang nicht sehr vertrauenerweckend.

"Lebt dieser Mann nicht ziemlich isoliert?", fragte sie schließlich mechanisch. "Hat er denn überhaupt Ahnung von Kindern?"

"Das weiß ich leider nicht", gab Officer Jones schulterzuckend zu. Wenigstens hatte sie den Anstand verlegen dreinzuschauen. "Aber er ist der Einzige, der sich dazu bereit erklärt hat, das Kind aufzunehmen."

"Ich bin auch noch da", meinte Roxanne wütend.

"Aber Miss Ritchi, Sie haben sich doch noch nie um ein Kind gekümmert!", protestierte die Polizistin.

"Ach? Und warum wird dann Dr. Striker in Betracht gezogen, wenn es darum geht?", wollte Roxanne bissig wissen. "Soweit ich weiß, ist er kinderlos und ein Eigenbrödler obendrein."

"Sie kennen ihn?"

"Ich habe mal von ihm gehört", erwiderte sie. "Und ich glaube nicht, dass er besser für Abigail sorgen wird als ich."

"Sie müssen bedenken, dass Abigail hier den Journalisten ausgesetzt ist", versuchte Officer Jones zu argumentieren. "Man muss an das Wohl des Kindes denken."

"Die Journalisten werden sie überall finden und bei Dr. Striker wäre sie noch dazu vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten", widersprach Roxanne wütend. "Wie soll sie da lernen, sich der Gesellschaft anzupassen? Und wie soll das gut für das Kind sein?"

Officer Jones öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Dann öffnete sie ihn erneut und sagte: "Miss Ritchi, Sie müssen bedenken, dass Abigail-"

"Nein, ich glaube nicht, dass ich irgendetwas bedenken muss, Officer", unterbrach Roxanne sie. "Sie wollen sie abschieben, damit sie von ihrem Vater getrennt ist. Aber zu wessen Wohl ist das eigentlich? Sicherlich nicht zu Abigails, denn dann wäre nicht alle Welt darauf erpicht, sie zu verstecken. So ein schlimmer Vater kann Megamind gar nicht sein, wenn sie unbedingt zu ihm zurück will."

Ihr Gegenüber runzelte die Stirn. "Sie ergreifen also Megaminds Partei? Haben Sie vielleicht vergessen, wie oft dieser Mann Sie schon entführt hat?"

"Ich ergreife nicht für ihn sondern für Abigail Partei", erklärte Roxanne bestimmt. "Schließlich versucht jeder, durch sie an ihren Vater heranzukommen und sieht in ihr nur einen geschrumpften Megamind. Und dieses ganze Aktion tut nichts anderes als dem Kind um des Vaters willen zu schaden. Mal abgesehen davon, dass gestern nur Metro Man und ein paar Polizisten von ihr wussten und heute die ganze Stadt über sie redet. Wer hat es den Medien weitergesagt?"

Officer Jones' Mund hatte sich zu einer dünnen Linie verzogen, allerdings sah sie eher unbehaglich als wütend aus. "Wir suchen bereits nach demjenigen, der diese internen Geheimnisse preisgegeben hat." Sie stand seufzend von der Couch auf, gefolgt von ihrem Begleiter. "Ich werde sehen, ob ich etwas tun kann, damit Abigail weiterhin hier bleiben kann. Metro Man scheint schließlich genug Vertrauen in Sie gehabt zu haben, wenn er Sie mit der Kleinen weggehen ließ."

Roxanne lächelte. "Das freut mich. Es wäre wirklich schade wenn sie wegen ihres Vaters leiden müsste."

Die Polizistin nickte und sie und ihr Partner verließen die Wohnung.

Nachdem die beiden Polizisten gegangen waren, lehnte sich Roxanne gegen die Tür und atmete erleichtert auf. "Eins zu null für uns, wie es scheint."

"Eigentlich ja zwei zu null", meinte Smink und versuchte sich unter der Couch hervorzuquetschen, unter die ihn Abigail gesteckt hatte. "Wirklich, Miss Abigail, man zwängt seinen Minion nicht unter Gegenstände, auf die sich Leute setzen. Dieser blöde Polizist hat mir ständig mit seinem Fuß gegen die Nase geschlagen. Wie soll ich Sie da beschützen?"

"Ist vermutlich besser so", kommentierte Roxanne. "Du hättest die beiden wahrscheinlich angegriffen und so die Situation verkompliziert."

"Tse!" Das Wiesel rümpfte beleidigt die Nase. "Das ist also der Dank dafür, dass man sein Bestes gibt."

"Vielleicht könntest du dein Bestes etwas weniger gewalttätig geben", erwiderte sie und zog die Taschen wieder aus ihrem Arbeitszimmer heraus.

In der Ersten - und Schwersten - befanden sich Bücher und haufenweise kleiner blauer Würfel, bei denen sie vermutete, dass es sich um dehydriertes Spielzeug handelte. Und nach der Menge der Würfel zu schließen, schenkte Megamind seiner Tochter sogar noch mehr Spielzeug als sie befürchtet hatte.

In der zweiten Tasche fanden sich Straßenkleidung und ein kleiner Toilettenbeutel. Wo Megamind einen Toilettenbeutel herhatte, wunderte Roxanne, hatte er sich doch nie die Mühe gemacht, einen mitzunehmen, wenn er vorbeikam. Aber vielleicht setzte er bei seiner Tochter höhere Standards.

Die letzte Tasche enthielt Unterwäsche, Strümpfe und ein paar Handtücher in Abigails Lieblingsfarbe Orange. An das oberste Tuch war ein Post-It-Sticker geklebt mit den Worten "Diese mag sie am liebsten!" und einem Smileygesicht darunter.

Roxanne seufzte frustriert, als sie an die Einräumaktion dachte, auf die sie keine Lust hatte. Vor allem die Spielsachen mussten rehydriert und weggeräumt werden, wenn sie keinen Verdacht erregen wollten.

"Man könnte glatt meinen, du wärest umgezogen", meinte sie zu Abigail, die sich neben die erste Tasche gestellt hatte. "Ich hoffe nur, keiner dieser Würfel beinhaltet dein Bett."

Abigails Bett war breit genug, dass zwei Menschen eng aneinandergekuschelt darin Platz haben konnten und mit einem großen Baldachin verhangen. Logischerweise passte es auch nicht in Roxannes Schlafzimmer.

"Ich glaube nicht, dass Minion Daddy das erlaubt hätte", erwiderte Abigail ernst.

"Na, wenigstens einer, der noch etwas Verstand hat", murmelte Roxanne, während sie die Würfel zählte und auf dem Boden ablegte. Sie kam auf fünfundzwanzig Würfel, alle unbeschriftet. Somit konnte sie auch nicht einfach Abigails Lieblingsspielzeug rehydrieren und den Rest in einem Einmachglas verstauen.

Abermals seufzte sie. Sie konnte nur hoffen, dass sie genug Platz in ihrer Wohnung hatte.
 

Metro Mans Befürchtung, dass Megamind gleich nach seinem Ausbruch Roxanne zu entführen versuchte und dabei seine Tochter bei ihr fand, bewahrheitete sich nicht, aber dass der Superschurke sich bisher noch gar nicht gemeldet hatte, war auch kein Grund zur Beruhigung. Schließlich bedeuteten mehrere Tage ohne einen seiner Coups, dass er etwas viel Größeres plante. Und vielleicht plante er dieses Mal sogar voraus, was er mit dem armen Teufel machte, bei dem sein Kind untergekommen war. Also Roxanne. Und egal was sie sagte, Metro Man glaubte nicht, dass sie jetzt noch sicher war, wenn Megamind schon eine Frau gefunden hatte, die er offenbar lieb genug hatte, um ihren Namen auf keinen Fall weitersagen zu wollen.

Jahrelang hatte der Superheld in der Gewissheit gelebt, dass Roxanne nichts geschah, weil der blaue Außerirdische in sie verliebt war. Und manchmal wenn er früher ankam, glaubte er sogar, die beiden miteinander flirten zu hören.

Vielleicht war das der Grund, warum Roxanne sich so sicher war, dass Megamind ihr nichts tun würde, selbst jetzt noch. Und irgendwie hoffte auch Metro Man darauf, dass sein Gegner seine Pläne wie üblich ausführen würde, auch wenn ihm das ewig gleiche Hinundher auf den Keks ging.

Der Sonntag blieb ruhig, sah man mal von den Reportern ab, die Roxannes Wohnhaus belagerten und ihr überallhin nachliefen, wenn sie mit dem Kind das Haus verließ. Erst das beherzte Eingreifen eines Bürgers brachte die Reporter dazu, das Feld zu räumen.

Der Montag begann damit, dass Roxanne ihn früh morgens anrief, als er noch halb schlief und ihn nach einem Babysitter für Abigail fragte, wovon er natürlich keine Ahnung hatte.

Gegen Mittag sah er die Kleine dann hinter Roxanne herrennen, wobei sie sich allerdings größte Mühe zu geben schien, aus dem Blickfeld der Kamera zu bleiben.

Auch heute fehlte von Megamind jede Spur, obwohl seine Tochter frei auf der Straße herumlief. Dafür sah Metro Man den Mann von gestern Nachmittag wieder, der Roxanne geholfen hatte, die Reporter zu vertreiben. Er saß zusammen mit Roxanne und Abigail in einem Café in der Nähe des Rathauses und hielt die Hände der Frau in einer sehr innigen Geste fest.

Da die Wahrscheinlichkeit für einen Angriff sank, je später am Tag es wurde, beschloss Metro Man sich den Dreien anzuschließen. Megamind war immer schon eine Morgenperson gewesen und führte seine Pläne am liebsten dann aus, wenn die Leute entweder noch schliefen oder auf dem Weg zur Arbeit waren.

Metro Man ließ sich zu Boden sinken und ging auf das Café zu. Kaum hatte er es betreten, liefen die jungen Frauen kreischend auf ihn zu. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Megaminds Tochter sich bei seinem Anblick unter dem Tisch versteckte und der fremde Mann den Kopf wandte und Roxannes Hände losließ.

Der Superheld wimmelte seine Bewunderer ab und trat an Roxannes Tisch. "Hey, Roxie", grüßte er fröhlich. "Ich habe dich von draußen gesehen und dachte, ich schau mal rein."

"Ihr Name ist Roxanne", knurrte der Mann, der bei ihr am Tisch saß und zog Abigail unter dem Tisch hervor. "Nicht Roxie."

"Und Sie sind?", fragte Metro Man freundlich, den feindseligen Ton seines Gegenübers ignorierend.

"Das ist Andrew", erklärte Roxanne. Ihr Gesicht sah ein wenig gerötet aus. "Er ist ein alter Freund von mir."

"Komisch, ich habe ihn noch nie gesehen", meinte er und streckte die Hand zum Gruß aus. "Freut mich, Sie kennen zu lernen, Mr. ...?"

"Ah, oh, äh, Hopkins ist der Name", stotterte Roxannes Bekannter und schüttelte die ihm dargeboten Hand kurz und ließ sie gleich wieder los, als hätte er sich verbrannt.

"Andrew ist ziemlich ... introvertiert", erwiderte Roxanne. "Er ist nicht gern unter Menschen." Sie rutschte zur Seite, um Metro Man Platz zu machen.

Er setzte sich neben sie und wurde von Andrew mit Blicken durchbohrt.

"Also, wie ist es heute gelaufen?", fragte der Superheld. "Sind noch mehr Reporter aufgetaucht?"

"Andrew hat sie im Zaum gehalten", sagte sie und lächelte den Mann liebevoll an. "Und nachdem ich mich selbst dazu geäußert habe, hat sich die Aufregung fürs Erste etwas gelegt."

"Das ist gut", meinte Metro Man. "Dann werdet ihr wenigstens ein wenig in Ruhe gelassen."

"Ich hoffe, dass sich die Wogen bald glätten werden, damit ich Abigail zur Schule schicken kann", fuhr Roxanne fort und erntete von beiden Männern ein erschrockenes "Was?!".

"Das kannst du ihr nicht antun, Roxanne!", protestierte Andrew entsetzt und drückte das Mädchen an sich. "Du hast doch gehört, wie es mi-, Megamind dort ergangen ist!"

"Ich kann sie aber nicht unterrichten", widersprach sie. "Und ich glaube nicht, dass ein Privatlehrer so eine gute Idee für sie wäre."

"Megaminds Karriere begann in der Grundschule", wandte Metro Man ein.

"Es wäre wohl nicht so weit gekommen, wenn man ihn akzeptiert hätte", konterte Andrew. Seine Augen blitzten gefährlich. "Aber da niemand dazu bereit war, hatte er keine andere Wahl."

"Man hat immer eine Wahl", widersprach der Superheld. "Man muss es nur versuchen."

"Nur leider wurden solche Versuche im Keim erstickt", hielt Andrew dagegen. "Ich kann mich auch nicht erinnern, dass Sie Megamind jemals dazu ermutigt hätten, etwas anderes aus seinem Leben zu machen."

"Andrew!", wies Roxanne ihren Freund zurecht, während Metro Man ihn nur entgeistert anstarrte. "Jetzt gehst du wirklich zu weit."

Andrew schloss die Augen. "Es tut mir leid", sagte er. "Vielleicht ist es besser, wenn ich mich entferne."

Abigail klammerte sich an seinen Arm und sagte in trotzigem Ton: "Nein!"

"Also das verwirrt mich", meinte Metro Man und deutete auf das Mädchen. "Alle anderen lässt sie in ihre Nähe, nur ich werde immer zurückgewiesen."

"Vielleicht geht es ihr bei Ihnen wie andere Menschen mit Megamind", mutmaßte Andrew abweisend. "Sie findet Sie wohl nicht besonders vertrauenerweckend."

Bevor Metro Man etwas darauf erwidern konnte, meinte Roxanne: "Andrew, warum gehst du nicht mit Abigail irgendwohin spielen? In deiner Gegenwart wird sie vor Reportern sicher sein."

Der Mann nickte ergeben und stand auf, gefolgt von Abigail und ihrem Wiesel.

Kaum waren sie außer Sichtweite, beugte Metro Man sich zu Roxanne rüber und meinte: "Bilde ich es mir nur ein oder ist er eifersüchtig auf mich?"
 

Andrew ging mit Abigail an der Hand in einen abgelegeneren Teil des Parks, an dem man keinen so guten Blick auf sie haben konnte.

Kaum war er sich sicher, dass niemand mehr in der Nähe war, ließ er ihre Hand los und berührte wie beiläufig seine Armbanduhr. Ein blaues Licht umgab ihn, dann stand Megamind in voller Superschurkenmontur neben seiner Tochter.

"Andrew", sagte er gedehnt und verzog angewidert das Gesicht. "Ein Glück für dich, dass du kein Junge bist. Deine Mutter ist zwar die intelligenteste Person, die ich kenne, aber sie kommt auf die unmöglichsten Namen."

Abigail beobachtete ihn dabei, wie er seinen Kragen richtete und aufmerksam die Gegend nach möglichen Spionen absuchte.

"Daddy?", fragte sie schließlich.

"Hm?"

"Wer ist Dr. Striker?"

Kaum hatte er den Namen vernommen, wirbelte Megamind herum, sodass Abigail erschrocken einen Schritt zurückging und Smink an sich drückte.

"Woher kennst du diesen Namen?", wollte er besorgt und aufgebracht wissen.

Abigail machte sich klein. "Officer Jones hat gestern gemeint, dass dieser Mann mich aufnehmen will. Aber Mommy wollte nichts davon hören."

Megamind biss frustriert die Zähne aufeinander. War ja klar, dass dieser Mensch früher oder später versuchte, an seine Tochter heranzukommen.

Der Superschurke hielt Abigail an den Schultern fest, sodass sie ihn ansehen musste. "Wenn jemals ein Mann mit diesem Namen bei euch auftaucht, musst du dich verstecken, ist das klar?", sagte er ernst.

"Und was wenn er sich nicht mit seinem Namen vorstellt?", fragte Smink skeptisch. "Ich kann schließlich nicht jeden Menschen beißen, den ich verdächtig finde."

Megamind ging nicht darauf ein. "Wie sagtest du war der Name des Polizisten? Jones? Frau oder Mann?"

"Es war eine Frau", meinte Abigail. "So eine mit ganz strengem Gesichtsausdruck und zurückgekämmten Haar."

"Das hätte ich mir ja denken können", knurrte er. "Diese Frau ist auf mein Blut aus, wie es scheint."

"Ist sie ein Vampir?" Seine Tochter sah ihn verwirrt an. "Aber es war doch noch Tag draußen!"

Megamind lachte. "Nein, das bedeutet nur, dass sie alles tut, um mir zu schaden."

"Das ist aber nicht nett." Sie zog die Nase kraus.

"Nein, das ist es wirklich nicht", stimmte er ihr zu. "Und ich weiß auch gar nicht, was ihr Problem mit mir ist, schließlich kommt sie nicht aus Metrocity. Vielleicht erhofft sie sich dadurch eine Beförderung."

Er seufzte schwer und drehte das Zifferblatt seiner Uhr, ehe er die Hand nach Abigail ausstreckte. "Keine Sorge, du musst dich mit diesem Problem nicht befassen. Wir suchen uns jetzt einen ruhigen Spielplatz, dann kannst du schaukeln gehen."
 

Metro Man sah zur Tür und meinte nachdenklich: "Die beiden sind immer noch nicht zurück. Soll ich sie suchen gehen?"

Roxanne schüttelte bestimmt den Kopf. Das fehlte noch, dass er Megamind bei Abigail sah. "Andrew hat die Situation schon im Griff. Er wird nicht zulassen, dass Abigail etwas passiert."

"Ich glaube nicht, dass er gegen einen rachelüsternen Megamind eine Chance hätte", erwiderte er. "Er sucht das Mädchen, Roxanne. Und wahrscheinlich wird er nicht eher ruhen, bis er es wiederhat."

Sie schnaubte. "Wenn er bis jetzt noch nicht aufgetaucht ist, wird er auch weiterhin nichts unternehmen", sagte sie. "Mittlerweile müsste ganz Metro City erfahren haben, dass sie bei mir ist. Und ich lasse sie nicht in der Obhut eines Mannes wie Dr. Striker", fügte sie grimmig hinzu.

"Dr. Striker ist ein netter Mensch", erklärte er. "Und Megamind meidet ihn wie der Teufel das Weihwasser. Abigail wäre bei ihm sicher."

"Vor wem?", konterte Roxanne. "Vor ihrem Vater, der ihr nie etwas getan hat? Und der Grund, warum Megamind nicht in seine Nähe kommt, könnte auch der sein, dass er Angst davor hat, auf einem Seziertisch zu enden."

"Nicht jeder Wissenschaftler will Außerirdische und ihre Nachkommen in ihre Einzelteile zerlegen", widersprach Metro Man.

"Gut, vielleicht nicht, aber trotzdem wüsste ich gerne, warum du der Meinung bist, dass sie dort gut aufgehoben wäre." Sie schüttelte den Kopf. "Sie wäre vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten. Wie soll sie da lernen, sich anzupassen?" Sie winkte einen Kellner heran und bedeutete ihn, dass sie zahlen wollte. "Ich glaube, ich gehe jetzt besser wieder. Mein Chef hat mir zwar eine verlängerte Pause zugesagt, solange ich niemanden habe, der auf Abigail aufpassen kann, aber ich sollte meine Privilegien nicht überstrapazieren."

Der Kellner brachte die Rechnung und wurde bezahlt.

"Bist du mir jetzt böse, Roxie?", fragte Metro Man unsicher. "Ich dachte nur, dass das Kind in deinem Beruf eher ein Hindernis ist."

"Megaminds Entführungen sind auch Hindernisse, aber ich kann mich nicht erinnern, dass du deswegen jemals etwas gesagt hättest", meinte Roxanne gelassen. "Und es hat meiner Karriere letztendlich keinen Abbruch getan."

Er seufzte. "Ich verstehe dich einfach nicht."

"Ich will nicht, dass Abigail so endet wie ihr Vater", sagte sie und schlang ihre Handtasche über die Schulter. "Aber wenn man ihr das Gefühl gibt, dass sie Schuld an ihrer Situation hat, wird sie seinen Weg einschlagen, egal wie streng man sie zu erziehen versucht."

Metro Man sah schuldbewusst drein, war er doch teilweise verantwortlich für Megaminds Lebenslauf als Superschurke. Auch wenn Megamind sich nicht mehr viel daraus zu machen schien, selbst wenn er ihn immer noch zu Kämpfen herausforderte.

Und Roxanne wusste, dass beide Männer eine gewisse Bewunderung für die Fähigkeiten des jeweils anderen hatten.

Sie klopfte Metro Man zum Abschied aufmunternd auf die Schulter. "Mach dir keine Sorgen, mir passiert schon nichts." Zumindest nicht von Megaminds Seite des Konflikts. "Bis dann."

"Wiedersehen", murmelte der Superheld missmutig.
 

Wie sich herausstellte, waren Megamind und Abigail bereits zurück bei dem KMCP 8-Wagen, als Roxanne zurückkehrte. Hal hielt sich im Hintergrund und beäugte die beiden misstrauisch, wobei er zusammenzuckte, wann immer Abigail sich zu ihm umdrehte, was das Mädchen natürlich für ein unwiderstehliches Spiel hielt.

"Na, da kann ich ja lange warten, wenn ihr gar nicht erst zum Café zurückkommt", scherzte Roxanne und verstaute ihre Handtasche im Wagen.

Abigail unterbrach ihr einseitiges Spiel. "Es tut mir leid, Mo-miss", sagte sie, den Drang unterdrückend sie "Mommy" zu nennen. "Da-, Andrew hat gemeint, wir sollten lieber hierhin gehen, weil du noch arbeiten musst."

Roxanne sah zu Megamind rüber, der ein paar Leute auf der anderen Straßenseite mit einem wütenden Blick fixierte. "Ist das so?", fragte sie. "Metro Man hatte schon die Befürchtung, dass Megamind dich mitgenommen hätte."

"Megamind würde sie sicherlich nicht in einem Park vermuten", meldete sich "Andrew" zu Wort. "Er sucht vermutlich an anderer Stelle."

"Wenn Metro Man endlich mal wirklich was gegen Megamind unternehmen würde, würde es dieses Problem nicht geben", meinte Hal.

"Und was glauben Sie kann man gegen ihn unternehmen, Mr. Stewart?", wollte "Andrew" wissen. "Er ist schließlich ein Superschurke. Die lassen sich nicht so leicht gefangen halten wie gewöhnliche Verbrecher."

"Metro Man sollte einfach kurzen Prozess mit ihm machen", erklärte Hal, woraufhin Megamind ihn finster anblickte, Abigail sich an ihren Vater klammerte und Roxanne zusammenzuckte.

"Metro Man ist kein Mörder", sagte Letztere. "Und als Superheld muss er sich an Regeln halten."

Hal murmelte etwas Unverständliches, offenbar beleidigt darüber, von ihr in die Schranken gewiesen worden zu sein.

Roxanne wandte sich "Andrew" und Abigail zu. "Danke, dass du auf sie aufgepasst hast. Ich kann sie jetzt wieder übernehmen."

Er nickte, ließ Abigail aber nur zögerlich los. "Es war mir eine Freude", sagte er in melancholischem Ton, ehe er sich zum Gehen umwandte.

"Mal ehrlich, wenn er das Ding so gerne hat, warum lässt er dich die ganze Arbeit machen?", wollte Hal missmutig wissen.

"Das reicht, Hal", wies Roxanne ihn zurecht. "Du redest dich noch um Kopf und Kragen."
 

Das Apartment war dunkel und Abigail und Smink lagen im Bett, die eine schon fest eingeschlafen, während der andere immer wieder die Augen aufschlug und misstrauisch die Badezimmertür beobachtete, durch die Megamind und Roxanne verschwunden waren. Durch die Tür drang das Rauschen von Wasser und das nun schon eine halbe Stunde lang.

"Wie lange kann man eigentlich unter der Dusche stehen?", fragte er misstrauisch, als die beiden endlich aus dem Badezimmer kamen. "Sie waren doppelt so lange duschen wie Abigail."

Megamind warf einen Blick auf seine schlafende Tochter. Er wusste, dass sie es nicht gerne hatte, wenn er ihren Minion anfuhr, deshalb sagte er im neutralsten Ton, den er aufbringen konnte: "Vielleicht müssen Erwachsene einfach länger duschen als Kinder."

Smink sah nicht überzeugt aus. "Was Sie miteinander machen, geht mich nichts an. Ich will nur nicht, dass Abigail etwas mitbekommt, das nichts für sie ist."

"Das wollen wir alle nicht", meinte Megamind.

Roxanne hingegen verdrehte die Augen. "Selbst wenn sie uns entdecken sollte, dächte sie sich nichts dabei. Mein Bruder erwischte meine Eltern einmal als er fünf war. Er hat mir gesagt, dass er der Meinung gewesen war, sie würden schmusen."

"Sie scheinen aber zu vergessen, dass Miss Abigail ein photographisches Gedächtnis hat", gab Smink zu bedenken. "Mag sein, dass sie sich jetzt nichts dabei denkt, aber irgendwann wird sie eins und eins zusammenzählen."

"Und bis dahin wird sie alt genug sein, ob die Vorgänge zu verstehen", erwiderte Roxanne und streichelte ihr über den Kopf.

Megamind räusperte sich unbehaglich. "Ich glaube, ich sollte zurück zu Minion gehen, bevor mich jemand erwischt", murmelte er. Er drückte seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn. "Ich muss sowieso an meinem nächsten Plan arbeiten."

Beim Gang zur Wohnungstür, hob er seinen Umhang von der Couch auf. Ehe er die Tür öffnete, drehte er sich um und sagte zu Roxanne, die gegen das Geländer der Treppe lehnte: "Schlaf gut!"

"Du auch", antwortete sie leise.

Er lächelte und griff mit der Hand ins Leere, als er die Klinke runterdrücken wollte. "Glatt!", kommentierte er, um sein Missgeschick runterzuspielen.

Schnell huschte er auf den Flur hinaus, ehe er sich noch mehr zum Deppen machen konnte.

Roxanne schüttelte amüsiert den Kopf. Selbst nach sieben Jahren musste er noch immer so tun, als wäre es die Schuld des Objekts, gegen das er rannte, darüber stolperte oder an dem er sich stieß, wenn er abgelenkt war.

"Ist Daddy schon weg?", fragte eine verschlafene Stimme und tapsende Schritte kamen aus dem Schlafzimmer.

"Gerade eben", bestätigte Roxanne. "Er muss noch arbeiten."

Abigail schmollte. "Warum hat mich keiner geweckt?", fragte sie vorwurfsvoll.

"Weil du klein bist und deinen Schlaf brauchst", meinte ihre Mutter und schob sie wieder ins Zimmer zurück.

"Ich bin überhaupt nicht klein!", protestierte das Mädchen beleidigt. "Ich bin viel größer als Smink."

"Ich glaube kaum, dass ich ein guter Maßstab bin", meinte das Wiesel trocken, als Abigail ins Bett gesteckt wurde und rollte sich neben ihrem Kopf zusammen.

"Gute Nacht, Smink."

"Hm-hmpf."

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Somit wäre auch Kapitel 3 abgeschlossen.
 

@ SainzDeRouse: He, ich habe das einfach auf die Aufregung zurückgeführt, dass Abigail "entführt" wurde. Und Megamind ist in einer Stimmung, in der er an ihm wegen Nichtigkeiten rummäkelt. Und genau genommen sollte die "Verkleidung" mit der Perücke auch eine Hommage an den Film sein.

Zu Megamind und Roxanne: Du hast das Wörtchen "scheinbar" hier wunderbar gesetzt. Sie sind zwar in einer Beziehung miteinander, aber Megamind hatte gerade am Tag zuvor erfahren, dass seine Tochter von der Polizei gefunden worden war und ist mit der Absicht dorthin gekommen, um ihr zu sagen, dass er versagt hat. Da verschwendet man keinen Gedanken an Liebesschwüre und er ging davon aus, von ihr zumindest Vorwürfe zu hören.

Das, und ich bin ein lausiger Romantikschreiber. ^^'

Gut, die Beziehung zu Abigail kam wirklich ein wenig forsch rüber, das gebe ich zu, da ich erst noch in Charakter kommen musste, aber auch hier kann ich sagen, dass viel auch durch die Umstände bedingt war. Roxanne hegt schon mütterliche Gefühle für Abigail, aber es muss auch ein ziemlicher Schock gewesen sein, sie dort auf der Polizeiwache zu finden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SainzDeRouse
2011-12-14T15:50:51+00:00 14.12.2011 16:50
Wow, das geht ja hier im Schnelldurchlauf.
Was mich gerade wunder ist, wieso bin ich die einzige die hier einen Kommentar schreibt???? Aber vielleicht wird momentan nicht so viel gelesen.
Also: Deine Anspielungen auf den Film sind bei mir natürlich alle angekommen, da ich ihn fast auswendig kann. ^^
Schade das du keine große Romantik-Schreiberin bist. LIegt es eher daran das du glaubst es nicht zu können, oder magst du es generell nicht so romantisch?
Da wir gerade beim Thema sind: DIESE Duschscene hätte ich mir nicht entgehen lassen. ^^ Und wieso konnte er denn nicht dableiben, eine sportlich-heiße Aktivität in der Dusche und ein kuschliger Abend auf der großen Couch. Mit seiner Uhr kann er doch als "Andrew" nicht entdeckt werden.
Und Andreeeeewwwwww Hopkins, fand ich einfach nur zum Schießen. ^^ Diese Cafe-Scene war sowieso zu geil. Auch die dehydrierten Spielsachen. hehe
Allerdings fand ich es riskant das er sich im Park zurückverwandelt hat, auch wenn im ersten Augenblick niemand da zu sein scheint, in so einer Metropole, gerade am Nachmittag, kann jederzeit einer vorbei kommen.
Roxannes kaltes Verhalten ihrer Tochter gegenüber kannst du meiner Meinung nach nicht mal mit der Situation erklären.
Als sie sie entdeckt hat, hätte sie gerade zu panik schieben müssen. Die Gefühle von einer Mutter zu ihrem Kind sind geradezu überirdisch, das kannst du nichts vergleichen. Metro Man hätte ja vermuten können das sie des Kindes wegen in Panik gerät. Einfach weil sie ebenfalls denkt das Megamind ein Klon erschaffen hat, evtl sogar mehr, um ... was weiß ich... Weltherrschaft.... eine eigene Armee... oder gar das er eine unschuldige Frau vergewaltigt hat... und und und.
Und wenn nicht so, hätte sie im Auto oder spätestens in der WOhnung einen Gefühlsausbruch kriegen müssen.
Was die nicht-romantische Begrüßungsscene angeht, hätte sie verdammt sauer und er verdammt erleichtert und ängstlich sein müssen. Ich glaube sie hätte das nicht so einfach hingenommen, sondern in mit ins Schlafzimmer genommen (man streitet ja nicht vor den Kindern) und ihn zur Sau gemacht. Er wäre geradezu auf den Knien gekrochen und hätte um sein Leben gebettelt (was jetzt natürlich übertrieben ist). Aber da hätte man ja andeuten können das sie zusammen sind. Er hätte ja sowas sagen können wie: Glaubst du wirklich das ich, meinen teuersten Schatz, abgesehen von dir, so in Gefahr bringen würde????
Bla bla, schieß mich tot... irgend sowas...
Und jetzt die Frage die mir seit Tagen in meinem Hirn herumwuselt.
Wieso nennen ihn alle Megamind???? Metro Man bekommt einen normalen Vornamen und Megamind nicht????? Er ist zwar im Gefängnis aufgewachsen, aber ich glaub nicht das er deswegen nur eine Nummer bekommen hat, statt einen Namen. Also in meiner FF werde ich das anders machen. ;-)
Das ist für mich etwas paradox das Roxanne nach jahrelanger Beziehung Megamind sagt. ^^ Gibt es noch etwas?
Ach ja, das kleine Wieselchen. Wie kommt dieser kleiner Minion daher? Die einzige Erklärung die ich habe ist, das Megamind sich ein Wieseljunges geschnappt hat und ihm ein neues Gehirn oder einen Teil eingepflanzt hat, ala Dr. Frankenstein. Und warum Minion? Minion ist doch der Name vom Fisch oder? Die Eltern von Megamin nannten ihn ja auch nicht Minion sondern Helferlein oder sowas. Ich frage mich auch wie Minion in seiner kleinen Glaskugel überhaupt überleben konnte ohne etwas zu Essen. Na ja, vielleicht war ja eine bestimmte Substanz im Wasser, so das sein Körper versorgt wird, aber später im Film, bei dem Streit, sieht man ja auch wie er seine "Sachen packt" (Fischfutter... lol)...
So, das wars erstmal... ich will hier ja kein Roman schreiben... ^^
LG


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