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Aikyo Nara

Naruto: Next Generation
von

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Die Suche beginnt

Ein Klopfen hallte durch das geräumige Haus von Temari und Shikamaru. Letzterer lag gerade auf der Couch und döste vor sich hin, während seine Freundin in der Küche das Mittagessen zubereitete. „Hey! Machst du bitte die Türe auf?“, bat sie ihre große Liebe, doch er gähnte nur laut und murmelte verschlafen: „Anstrengend.“ Die Blonde rollte ihre Augen und machte sich selbst auf den Weg zur Haustür, aber nicht ohne ihrem Freund einen kleinen Schlag auf die Stirn zu verpassen. Dieser grummelte nur und drehte sich auf die andere Seite.
 

Erneut klopfte es, bevor sie schließlich am Eingang ankam und diesen öffnete. Leicht erschrocken zuckte sie zusammen, als sie in die eiskalten Augen Uremarus blickte. „Ähm… Hallo. Was kann ich für dich tun?“, fragte sie sogleich. „Ich muss mit Aikyo sprechen“, kam die Antwort des Schwarzhaarigen, worauf die ehemalige Suna-Kunoichi zur Seite trat, um ihm Einlass zu gewähren. Mit einem Nicken bedankte er sich dafür und ließ sich von der Frau in das Wohnzimmer führen.
 

„Shikamaru. Wir haben Besuch“, teilte Temari dem Schlafenden mit, wodurch sich dieser verschlafen die Augen rieb und sich aufsetzte. Als er jedoch den Uchiha erspähte, verzog er das Gesicht und knurrte ein wenig. „Sei höflich!“, wies ihn seine Freundin sofort an und bedachte ihn mit einem tadelnden Blick. Der Nara stieß gereizt die Luft aus und lehnte sich zurück.
 

„Aikyo! Kommst du bitte kurz runter. Da ist jemand, der mit dir reden will!“, rief die junge Mutter die Treppen hinauf. Kurz darauf hörten die drei Erwachsenen bereits Schritte, die stätig näher kamen. Die Kleine betrat den Raum und stockte kurz, als sie ihren Besuch sah. „Sensei Uremaru? Was machen Sie denn hier?“, wollte sie sofort wissen und näherte sich ihm ein wenig. „Wir haben eine Mission, die ich vorher mit dir besprechen will“, erklärte er sein Erscheinen. Das Mädchen nahm neben ihrem Vater auf dem Sofa Platz und wartete gespannt auf das, was ihr Meister sagen würde.
 

Temari tauschte einen kurzen Blick mit ihrem Freund aus, welcher sofort verstand und beide darauf den Raum verlassen wollten. „Wartet! Das dürfte auch in eurem Interesse sein“, hielt sie der Sharingan-Träger jedoch auf. Leicht irritiert setzte sich das Paar wieder. „Tsunade hat mir zwar verboten mit jemandem, der nicht an der Mission beteiligt ist, darüber zu sprechen, aber ich finde, ihr habt das Recht zu erfahren, was ich vorhabe“, erzählte der Schwarzhaarige in gewohnt kalter Manier. „Wir sollen nach einer gewissen Akiko Sukawa suchen und sie davon überzeugen, mit uns nach Konoha zu kommen. Allem Anschein nach arbeitet sie für Orochimaru. Tsunade will sie durch einen Gefallen auf unsere Seite holen. Aber das ist nicht das, weswegen ich mit euch sprechen wollte“, sprach Uremaru weiter und wandte nun den Eltern seinen emotionslosen Blick zu, „Akiko Sukawa weiß wo sich Sasuke aufhält. Ich werde ihm gegenübertreten. Und wie ich Aikyo bereits versprochen habe, werde ich sie mitnehmen und ihn ihr vorstellen.“
 

Sofort klappte Temaris Kinnlade nach unten. Auch Shikamaru schaute alles andere als Geistreich drein. Das Mädchen indessen strahlte über das ganze Gesicht. Mit einem Satz war sie ihrem Lehrer um den Hals gesprungen und klammerte sich an ihm fest. „Vielen Dank, Sensei!“, frohlockte sie in sein Ohr und drückte sich enger an ihn. Der Uchiha aber stand nur regungslos da und wies sie mit gereizter Stimme an: „Lass mich los!“ Erschaudernd durch diese Worte löste sie sich von ihm, behielt allerdings ihr breites Lächeln bei.
 

„Kommt nicht in Frage!“, meldete sich plötzlich der Nara zu Wort. Aikyo warf ihm umgehend einen empörten Blick zu: „Warum nicht?“ „Es ist viel zu gefährlich!“, meinte ihr Vater nur und für ihn schien das Thema damit erledigt zu sein. Die Kleine wollte gerade zu protestieren beginnen, doch Uremaru kam ihr zuvor: „Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Ich werde sie beschützen.“ „So wie du sie in Amegakure beschützt hast?!“, schrie ihm Shikamaru geradezu entgegen. Die Zehnjährige erschrak über die wutverzerrte Stimme ihres Vaters und warf einen kurzen Blick auf ihren Sensei. Dieser starrte aber nur unverändert auf sein Gegenüber, schloss dabei angestrengt die Augen: „In Amegakure war ich nicht bei ihr. Aber in diesem Fall werde ich keine Sekunde von ihrer Seite weichen. Sie wird in Sicherheit sein.“
 

Der Schattenkünstler wollte schon wieder losbrüllen, doch seine Freundin hielt ihn auf: „Shikamaru, lass es. Auch wenn es uns nicht gefällt, müssen wir sie gehen lassen.“ „Bist du jetzt etwa auf seiner Seite?!“, presste der Angesprochene aufgebracht heraus und fixierte die Blondine mit einem funkelndem Blick. „Nein!“, widersprach sie ihm sofort, legte ihm dabei beruhigend eine Hand auf die Wange, „aber es ist ein Befehl von der Hokage. Sie muss es tun. Es ist wichtig für ihre Ausbildung.“ Der Nara seufzte resigniert und schloss kurz seine Augen. „Na schön“, sagte er dann und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Sensei seiner Tochter, „aber wenn ihr irgendetwas passiert, mach ich dich fertig.“ ‚Als ob du dazu fähig wärst“, dachte sich der Uchiha verächtlich, sprach es aber nicht aus, sondern verneigte sich nur.
 

„Wir reisen morgen Früh ab“, wandte der Schwarzhaarige das Wort wieder an seine Schülerin, „ich erwarte, dass du um sieben Uhr am Tor bist.“ „Ich werde dort sein“, willigte die Kleine ein und verneigte sich nun ihrerseits. „Und euch möchte ich bitten, niemandem zu erzählen, was ich euch gerade berichtet habe“, sprach er an die beiden Eltern gerichtet, „laut Tsunades Befehl unterliegt diese Mission höchster Geheimhaltungsstufe. Ich hätte also nicht einmal euch davon erzählen dürfen.“ Die zwei Erwachsenen nickten verstehend. „Dann bedanke ich mich für dein Vertrauen“, fügte Temari noch hinzu, was Uremaru allerdings nur mit einem ‚Hmpf‘ erwiderte.
 

Der emotionslose Mann drehte sich um und ging in Richtung Haustür. Die kleine Familie folgte ihm. „Danke für eure Zeit“, verabschiedete er sich tonlos, bevor er hinter sich die Türe schloss. Ein synchrones Seufzen entkam dem jungen Elternpaar, während sie Aikyo mit einem abwesenden Blick bedachten. „Was?“, fragte diese nach ein paar Sekunden neugierig. „Es ist nichts“, schüttelte ihre Mutter den Kopf und lächelte, „es fällt uns nur ein wenig schwer, loszulassen. Aber du bist jetzt eine vollwertige Kunoichi und das müssen wir akzeptieren.“
 

Jetzt lächelte auch das Mädchen und ging auf die beiden Erwachsenen zu, welche sich zu ihr hinunterbeugten. Die Kleine zog ihre Eltern in eine Umarmung. „Ich hab euch lieb!“, flüsterte sie ihnen zu und drückte sich an sie. „Wir dich auch!“, erwiderte Shikamaru sanft und streichelte seiner Tochter über den Rücken. Erst nach mehreren Sekunden lösten die drei sich voneinander, worauf Aikyo wieder in ihr Zimmer verschwand, Temari sich wieder in die Küche begab und der Nara sich faul auf die Couch legte, um seine Tätigkeit von vorhin wiederaufzunehmen.
 

~*~
 

Hiko und Ino spazierten durch die Straßen Konohas und unterhielten sich über Gott und die Welt. Die Wohnung der Brünetten zum Ziel gesetzt bogen sie in eine Seitenstraße ein, in welcher sich diese befand. Die ältere sperrte die Haustüre auf und nachdem sie die Treppe zum ersten Stock überwunden hatten, waren sie auch schon vor der Tür zu ihrem Appartement. Die beiden betraten dieses und begaben sich in das Wohnzimmer, in dem sie sich sofort auf das gemütliche Sofa fallen ließen. Entspannt seufzend genossen sie die kurze Ruhe, die gerade eingetreten war.
 

Die Blondine wandte ihre Aufmerksamkeit an ihre Cousine, bevor sie ihre Frage stellte: „Warum hast du diese Akiko laufen lassen?“ Überrascht durch das Gesagte stutzte die Goldbraunhaarige und überlegte kurz, was sie antworten sollte. „Wegen Sasuke. Ich wusste Uremaru würde sich früher oder später auf die Suche nach ihm machen wollen und ich sah das als perfekte Möglichkeit, ihn jederzeit aufspüren zu können“, erklärte Hiko und lächelte ihre Verwandte an. Diese nickte verstehend und erwiderte diese Mimik.
 

„Was glaubst du, wie Sasuke auf Uremaru reagieren wird?“, kam die nächste Frage der jüngeren. „Ich weiß es nicht“, gab die andere zu und seufzte leise, „ich meine: Jahrelang war er jetzt der Meinung, er wäre der letzte Überlebende des Uchiha-Clans. Es wird wahrscheinlich ein Schock für ihn sein, zu erfahren, dass noch einer lebt und dass dieser eine ausgerechnet sein Onkel ist.“ „Glaubst du, er wird ihn davon überzeugen können, ins Dorf zurückzukehren?“ „Das kann ich dir leider auch nicht sagen. Sasuke wird einige Fragen an ihn haben. Aber ob seine Antworten reichen werden ihn zu bekehren, weiß ich nicht“, beantwortete Hiko die Frage ihrer Cousine wahrheitsgemäß.
 

„Ich hoffe es“, gab Ino von sich, dachte dabei an ihre beste Freundin, „um Sakuras Willen. Ihre Gefühle für ihn sind so tief. Sie versucht zwar ständig ihn zu vergessen, ihre Emotionen zu unterdrücken, weil er das Dorf verraten hat und zum Verbrecher wurde. Aber sie liebt ihn einfach zu sehr, als dass sie es könnte. Uremaru muss ihn zurückbringen – er muss einfach!“ Hiko lächelte über die Fürsorge der jüngeren ihrer besten Freundin gegenüber: „Dann werde ich ihn bitten, sich besonders viel Mühe zu geben.“ Die Brünette nahm die Hand ihrer Verwandten in ihre und drückte sanft zu. Jetzt erwiderte die Blondine das Lächeln und flüsterte ein ‚Danke‘.
 

Kurze Zeit lang saßen sich die zwei Frauen gegenüber. Die ältere streichelte zärtlich mit ihrem Daumen über den Handrücken der Blonden. „Ino“, gab die Goldbraunhaarige irgendwann von sich, um die Stille zu durchbrechen, „du hast doch in den letzten Monaten immer wieder gefragt, ob ich am Anfang Probleme mit dem Pflanzen-Versteck hatte.“ „Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst“, sagte die Blonde sanft, da sie bemerkte, dass ihre Cousine merklich nervöser wurde. „Ich habe lange darüber nachgedacht und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass du ein Recht darauf hast, es zu erfahren“, erwiderte Hiko entschlossen, knetete dabei aber unruhig ihre Hände, „du sollst es wissen.“
 

~Flashback~
 

Eine junge Frau spazierte mit ihrer kleinen Tochter durch ein friedliches Waldstück. Die ältere atmete entspannt die frische Luft ein und genoss das zarte Rauschen der Blätter, wenn der Wind durch diese hindurch wehte. Sie liebte es im Wald zu sein. Er hatte eine beruhigende und befreiende Wirkung auf sie. Hier konnte sie abschalten und für einige Zeit den stressigen Alltag hinter sich lassen. Nicht einmal das ständig plaudernde Mädchen an ihrer Hand konnte sie von diesem Gefühl abbringen.
 

„…und dann sind Uremaru und ich Eis essen gegangen. Yotoshi konnte leider nicht, weil er trainieren wollte. Aber mit Uremaru war es total lustig. Er hat sogar für das Eis bezahlt und dann haben wir noch ein bisschen gespielt“, redete die Kleine ohne Pause, doch irgendwann musste sie tief Luft holen. „Du magst Uremaru wirklich gerne, oder?“, fragte die Mutter und lächelte sie liebevoll an. „Ja! Er ist mein bestester Freund!“, grinste die Siebenjährige, „aber Yotoshi mag ich auch. Die beiden sind total nett und supercool. Aber Uremaru ein bisschen mehr. Ich werde ihn sicher einmal heiraten!“ Auf diese Aussage lachte die Kunoichi vom Yamanaka-Clan und streichelte ihrer Tochter durch deren Haar: „Ganz bestimmt, meine Kleine!“
 

Schweigend schlenderten die beiden den schönen Waldweg entlang, bis die ältere wieder ihre Stimme erhob: „Und, Hiko? Wie läuft es in der Akademie?“ Sofort richtete das Mädchen einen beleidigten Blick auf seine Mutter: „Das habe ich gerade erzählt. Hast du mir nicht zugehört?“ „Ich war wohl irgendwie in Gedanken versunken“, entschuldigte sich die blonde Frau und kratzte sich ertappt am Hinterkopf. „Gemeinheit!“, schimpfte die Kleine mit den goldbraunen Haaren und drehte sich, die Arme eingeschnappt vor der Brust verschränkend, in die andere Richtung.
 

„Komm schon, Liebling. Sei mir nicht böse“, versuchte die Erwachsene das Kind zu besänftigen, „dreh dich bitte um. Ich will dein hübsches Lächeln wieder sehen.“ Doch die junge Brünette blieb stur, ihrer Mutter den Rücken zugewandt, stehen. „Ich mache dir einen Vorschlag“, murmelte sie nun in das Ohr der Kleinen, „wenn du aufhörst zu schmollen, gehen wir heute in dein Lieblingsrestaurant und du darfst bestellen was du willst.“ Hiko zuckte ein wenig, zeigte der Erwachsenen damit, dass sie aufmerksam wurde. „Und wer weiß…“, fuhr diese fort, während sie sich ein bisschen von ihrer Tochter entfernte, „…vielleicht hat Uremaru ja Lust mitzukommen?“ Und ehe sie es sich versah, war das Mädchen schon aufgesprungen und ihr um den Hals gefallen: „Das wäre super, Mama!“ Die junge Frau lachte wieder und drückte ihren kleinen Augenstern sanft an sich.
 

Nachdem die kleinere wieder Boden unter den Füßen hatte spazierten sie weiter. Immer tiefer drangen sie in den Wald hinein. Hiko plapperte wieder munter vor sich hin, während ihre Mutter die idyllische Umwelt betrachtete. Sie kamen an einer Lichtung vorbei, in der die Blondine mehrere schöne Blumen ausmachte, was sie auf einen Gedanken brachte. „Sag mal, Hiko. Wie kommst du mit dem Pflanzen-Versteck zurecht?“, wollte sie von ihrem Kind wissen, welches seinen Redeschwall unterbrach und die ältere ansah, sowie sie in dem Wäldchen zum Stehen kamen.
 

„Super!“, frohlockte die Siebenjährige und zeigte ihr breitestes Grinsen, „ich habe die verschiedenen Blumen schon im Griff und Onkel Inoichi hat mir sogar geholfen, Grashalme ohne die Hilfe von Samen wachsen zu lassen.“ ‚Sie kann bereits in diesem Alter bloß mit den beiden Chakra-Naturen alleine Gras erschaffen? Sie ist wirklich begabt‘, schoss es der Mutter stolz durch den Kopf und lächelte das Mädchen vor ihr an. „Aber Pflanzen nur wachsen zu lassen, finde ich irgendwie langweilig“, sprach die Brünette weiter und fing an nervös mit ihren Händen zu spielen, „Uremaru hat dieses coole Metall-Versteck. Da kann er sogar Kunai und Shuriken aus seinen Armen wachsen lassen. Bitte sei mir nicht böse, aber ich wollte mit meinem Kekkei Genkai auch kämpfen können.“ „Was meinst du?“
 

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drehte sich Hiko in eine andere Richtung und begann damit, Fingerzeichen zu formen. ‚Seltsam… diese Zeichenfolge habe ich noch nie gesehen‘, dachte sich die Blonde, als die jüngere das letzte Siegel zeigte. Keine zwei Sekunden später stiegen aus dem Boden vor ihnen zwei breite Dornenranken aus dem Boden. Die Goldbraunhaarige ließ die meterhohen Pflanzententakel ein paar Mal auf den Boden peitschen, bevor sie wieder ruhig wurden.
 

‚Sie… hat ein eigenes Jutsu entwickelt?!‘ Fassungslos starrte die ältere auf ihre Tochter hinab. „Hiko, das… das ist wirklich unglaublich!“, kam es erstaunt aus ihrem Mund, „hast du dir das tatsächlich selbst beigebracht?“ Die Kleine grinste ihrer Mutter entgegen und nickte stolz. Doch wegen ihrer kurzen Unaufmerksamkeit verlor sie die Kontrolle über ihr Jutsu, worauf die Ranken sofort unkontrolliert um sich peitschten. Das Mädchen reagierte schnell und konzentrierte sich wieder auf die Pflanzen, ließ sie einfach verwelken. Jedoch hatte sie nicht bemerkt, dass eine der beiden mit einem harten Schlag einen Baum zu Fall brachte.
 

Das Holzgebilde stürzte Richtung Boden und drohte das Kind unter sich zu begraben. „Hiko, Vorsicht!“, rief die Blonde ihrer Tochter zu und sprintete auf sie zu. Sie konnte sie rechtzeitig wegschubsen, bemerkte aber zu spät den dicken, spitzen Ast, der sich nun durch die Haut ihres Rücken stach und sie durch die Last des Baumes vollkommen durchbohrte. Aufgrund des Gewichts des Stammes brach der Ast entzwei, wodurch auch die Bruchstelle wenig später in ihren Körper eindrang. Sie spuckte Blut auf den Waldboden und atmete nur noch Stoßweise.
 

Das Mädchen hatte sich inzwischen wieder aufgerafft und lief sofort zu der verletzten Frau, ließ sich vor ihr auf die Knie fallen: „Mama!“ „Hiko…“, keuchte die junge Mutter unter Schmerzen, schaute ihrer Tochter ins Gesicht und lächelte, „ich bin… so unglaublich stolz auf dich. Du wirst eines Tages… eine herausragende Kunoichi sein.“ Mit aller Kraft die ihr verblieben war hob sie ihren Arm, um der Kleinen ihre Hand auf die Wange zu legen. „Ich liebe dich… über Alles… mein Liebling!“ Nach diesen Worten hustete sie noch einige Male, spuckte wieder eine Ladung Blut, bevor das Leben aus ihrem Körper schwand, ihre Hand zu Boden sank und sie schließlich reglos unter dem Baum begraben liegen blieb.
 

In Strömen flossen die Tränen über Hikos Gesicht. Sie legte ihre zitternden Hände auf die Schultern ihrer Mutter und rüttelte leicht an ihr. „Mama! Mama, wach auf!“ Doch auch nach mehreren Sekunden tat sich nichts. „Mama! Mama!“, weinte sie immer wieder, während sie immer wieder schluchzte und schniefte, „Mama! Mama, wach bitte auf! Mama! Mama!“ Nach ewig langem Schütteln und Rufen nahm sie ihre Hände von dem Körper und weinte in diese hinein. „Mama! Mama!“, murmelte sie immer wieder in ihre Handflächen, bevor sie realisierte was geschehen war und verstand, warum ihre Mutter nicht aufwachte.
 

„MAMA~~!!“
 

~Flashback Ende~
 

Ino saß geschockt ihrer Cousine gegenüber. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt und ihre rechte Hand war auf ihren Mund gepresst, um sich selbst vom Schluchzen abzuhalten. „Es tut mir so leid, Hiko!“, hauchte sie gepresst und versuchte krampfhaft, nicht zu weinen. „Ist schon gut“, startete die Brünette einen Beruhigungsversuch, „es ist schon sehr lange her.“ „Es ist trotzdem schrecklich“, wimmerte die Blondine und konnte nun nicht mehr verhindern, dass sich ein wenig der salzigen Flüssigkeit aus ihren Seelenspiegeln löste. „Das ist wahr. Das war der schlimmste Tag in meinem Leben“, gab die ältere zu und seufzte kurz, „aber es war vor 33 Jahren. Ich habe es inzwischen überwunden.“
 

Die jüngere wischte sich gerade die Tränen aus dem Gesicht, als ihre Cousine wieder ihre Stimme erhob: „Aber dein Vater nicht.“ Verwirrt richtete sie nun ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihre Gesprächspartnerin. Diese lächelte nur ein wenig. „Genau wegen diesem Ereignis hasst er mich so sehr“, erklärte die Goldbraunhaarige und lehnte sich in die Couch, „es war ein richtiger Schock für ihn, von dem Tod seiner Schwester zu erfahren. Die beiden standen sich nämlich sehr nahe. Er hat sie so sehr geliebt, dass er dich sogar nach ihr benannt hat.“
 

Die Augen der Blondine weiteten sich leicht. „Ihr… Ihr Name war Ino?“, brachte sie erstaunt heraus, was ihr Gegenüber mit einem Nicken beantwortete. „Und nicht nur das“, fuhr die Brünette fort, „du siehst ihr auch unglaublich ähnlich. Ihr habt dieselben Gesichtszüge, denselben Farbton in den Augen und sogar euer Lächeln ist identisch. Es ist wirklich erstaunlich.“ „Wow“, konnte die jüngere nur hervorbringen, wurde dabei jedoch ein wenig unruhig.
 

„Stört es dich, wenn ich in deiner Nähe bin?“, fragte sie zaghaft und schaute beschämt auf ihre Hände, mit denen sie nervös spielte. Hikos Lächeln schwang sofort in eine irritierte Grimasse um: „Wie kommst du denn jetzt darauf?“ „Na ja…“, druckste die andere herum, traute sich nicht Blickkontakt herzustellen, „wenn ich deiner Mutter so ähnlich bin, wirst du doch sicher jedes Mal wenn du mich siehst an sie erinnert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du immer wenn wir uns treffen, an diese Sache denken willst.“ Ino bereitete sich innerlich schon darauf vor, dass ihre Cousine dem zustimmen und sie wegschicken würde. Doch wider ihrer Erwartung, kicherte ihr Gegenüber leise.
 

„Ach, Ino“, lachte sie die jüngere an und nahm wieder eine ihrer Hände, „eben weil du mich so sehr an sie erinnerst, bin ich so gerne mit dir zusammen. Wenn ich Zeit mit dir verbringe, kommen mir nur die positiven Dinge, die ich mit meiner Mutter erlebt habe, in den Sinn. Mach dir also keine Sorgen!“ Jetzt war die Blondine bereit, den Augenkontakt wiederherzustellen und lächelte nun ebenfalls. Nur kurz später lagen sich die zwei Frauen in den Armen und drückten sich sanft aneinander.
 

Dadurch bemerkten sie nicht, dass jemand die Wohnung betrat und im Türrahmen zum Wohnzimmer zum Stehen kam: „Was ist hier los?“ Erschrocken durch die eiskalte Stimme des Mannes fuhren die beiden auseinander und wandten ihre Aufmerksamkeit Richtung Tür. Mit gleichgültigem Gesichtsausdruck stand er da und wartete auf die Antwort auf seine gestellte Frage. „Oh, Uremaru. Ich hab dich gar nicht bemerkt“, grinste ihn seine beste Freundin an, worauf er aber nur ungeduldig schnaubte: „Beantworte die Frage!“
 

Die Brünette schnitt eine Grimasse und streckte ihm frech die Zunge heraus. „Treib es nicht zu weit!“, fuhr er sie erbost an, während sich seine Hände zu Fäusten ballten und sich sein Kekkei Genkai aktivierte. „Welche Laus ist dir denn schon wieder über die Leber gelaufen? So habe ich dich ja schon lange nicht mehr gesehen“, bemerkte Hiko, was der Uchiha nur mit einem ‚Hmpf‘ erwiderte. Die erfahrene Kunoichi seufzte tief: „Ich habe Ino erzählt, was mit meiner Mutter passiert ist.“ Der Körper des Schwarzhaarigen entspannte sich wieder und sein Sharingan verschwand. „Verstehe“, äußerte er nur monoton und verschwand dann aus dem Sichtfeld der beiden Frauen.
 

Die Blondine machte ein verächtliches Geräusch. „So ein Schwein!“, fing sie leicht erzürnt an und verschränkte die Arme vor der Brust, „er hätte ruhig etwas Mitleid zeigen können. Er kennt doch die Geschichte.“ „Ist schon gut“, erwiderte die ältere aber nur darauf und lächelte, „er zeigt solche Dinge nicht offen, wie andere es tun. Aber genau in diesem Moment befindet er sich in der Küche und bereitet mein Lieblingsessen zu.“ Die jüngere hob eine Augenbraue, schaute ihre Cousine zweifelnd an: „Ach, ja?“ Sie nickte. „Ja. Das hat er schon früher immer getan, wenn ich traurig war, um mich ein bisschen aufzumuntern“, erklärte die Braunhaarige und kicherte ein wenig, „ich glaube er selbst ist sich dessen gar nicht bewusst. Er tut es einfach, ohne zu wissen warum.“
 

„Man. Uremaru ist ja wirklich ein sehr seltsamer Mensch“, gab die Blonde von sich und seufzte. „Da stimme ich dir zu. Er ist sehr unsensibel und abweisend anderen gegenüber. Sogar mir zeigt er oft die kalte Schulter“, sprach die hübsche Frau mit den ozeanblauen Augen weiter und richtete einen verträumten Blick auf die Küchentür, die ans Wohnzimmer angrenzte, „aber wenn es darauf ankommt ist er für mich da. Er beschützt und sorgt sich um mich. Ich könnte mir keinen besseren besten Freund wünschen.“
 

Lange Zeit saßen die zwei nun schweigend da, Hiko ihren abwesenden Blick stetig auf die Tür zur Küche gerichtet. Um die Stille zu durchbrechen, rang sich Ino zu einer Frage durch: „Bist du… in ihn verliebt?“ Erschrocken durch diese Frage wurde die Brünette aus ihrer Trance gerissen und wandte ihr Augenmerk auf ihre Cousine. Sie atmete einige Male ein und aus, seufzte hin und wieder lautlos, bis sie sich zu einer Antwort zwang: „Ich will dich nicht anlügen. Natürlich habe ich gewisse Gefühle für Uremaru. Wenn man so lange mit jemandem befreundet ist wie wir beide, ist es nur selbstverständlich, dass einer irgendwann mehr als Freundschaft für den anderen empfindet.“ Bei diesen Worten klang sie traurig und ein wenig niedergeschlagen. „Aber es ist nicht so, als würde jemals mehr zwischen uns sein“, fuhr sie fort und mit jedem Wort klang sie ein klein wenig trauriger, „zum einen empfindet er nicht dasselbe für mich. Er hat Shizune und er liebt sie über alles. Die beiden sind so glücklich miteinander, da möchte ich mich nicht dazwischen drängen.“ Die Blonde nickte verstehend. „Und zum anderen gibt es da jemanden, den ich nicht vergessen kann.“ Eine kleine Träne schlich sich aus dem Augenwinkel der älteren, welche sie aber sofort wegwischte. „Wen?“, wollte die Blondine interessiert wissen. Ihre Cousine holte zur Beruhigung tief Luft und wollte gerade eine Antwort geben, als die Küchentür aufflog und der Uchiha den Raum betrat: „Das Essen ist fertig!“
 

Erschrocken wandten sich ihm beide Frauen zu. „Störe ich?“, fragte er mehr höflichkeitshalber in den Raum, klang es doch sehr gleichgültig. „Nein“, schüttelte seine beste Freundin den Kopf und stand auf, um sich in die Küche zu begeben. Ino folgte ihr sofort und zusammen nahmen die drei am Küchentisch Platz.
 

Schweigend aßen sie die Köstlichkeiten, die Uremaru zubereitet hatte. Die Blondine schielte immer wieder zu dem Schwarzhaarigen hinüber, welcher dies aber nicht zu bemerken schien und einfach ruhig aus seiner Schüssel aß. „Was?!“, ertönte irgendwann seine kalte, bedrohliche Stimme, jedoch ohne dass er in seinem Tun inne hielt. Die jüngere aus dem Yamanaka-Clan atmete einmal tief durch, bevor sie ihm eine Antwort lieferte: „Sasuke bedeutet einigen im Dorf sehr viel. Bitte bring ihn zurück.“ Angesprochener stoppte kurz seine Bewegungen, ließ seine Augen den Bruchteil einer Sekunde über das Gesicht der Blonden streifen, seufzte lautlos und fuhr damit fort, sein Essen in den Mund zu schaufeln.
 

Ino tauschte einen kurzen Blick mit ihrer Cousine aus. „Du… willst ihn doch zurückbringen?“, richtete sie ihre Frage an den emotionslosen Mann. „Ich werde der Situation entsprechend handeln“, gab er tonlos von sich, ohne seine Gesprächspartnerin anzusehen. „Was willst du damit sagen?“, wollte die Blondine leicht verunsichert wissen. „Dass er ihn auch töten würde, wenn es sein muss“, antwortete die Goldbraunhaarige an seiner Stelle und schaute ihrer Cousine in die Augen. In diesen erkannte sie Fassungslosigkeit, Entsetzen und sogar ein wenig Angst.
 

„Nein! Nein! Das kannst du nicht tun!“, stieß sie beinahe panisch aus, erhob sich sogar ruckartig von ihrem Stuhl, „du musst ihn zurückbringen! Vermutlich bist du der Einzige der das schaffen kann. Du kannst ihn verletzen oder sonst etwas tun. Aber du darfst ihn nicht töten. Sakura würde das nicht verkraften. Sie liebt ihn!“ Uremaru aß ruhig den letzten Rest seiner Speise und wischte sich mit einer Serviette den Mund ab. „Die Gefühle deiner Freundin sind mir egal“, sagte er mit eiskalter Stimme, stand auf und wandte sich zum Gehen, „ich werde tun, was ich tun muss!“ Mit diesen endgültigen Worten verließ er den Raum und ließ eine verzweifelt dreinschauende Ino zurück.
 

~*~
 

Am nächsten Morgen standen Hiko und ihr bester Freund am großen Tor Konohas. Der Uchiha hatte sie früh aus ihrem Schlaf geweckt, um möglichst schnell abreisen zu können, weshalb die chronische Langschläferin übel gelaunt war. Laut gähnend streckte sie sich und betrachtete ihren alten Teamkameraden mit einem giftigen Blick. „Du hättest mich ruhig noch ein wenig länger schlafen lassen können“, fuhr sie ihn müde an und lehnte sich gegen eine Wand, „wir sind viel zu früh dran. Wieso musst du immer so überpünktlich sein?“ „Hör auf zu jammern“, erwiderte der Schwarzhaarige unberührt und verschränkte die Arme vor der Brust, „es schadet dir nicht, einmal früher aufzustehen als gewohnt.“ „Und dir würde es nicht schaden, einmal richtig auszuschlafen“, murrte die Yamanaka verstimmt, worauf der Sharingan-Träger ein wenig lächeln musste.
 

Doch sowie er mehrere Schritte vernahm, verbannte er diese freundliche Mimik wieder aus seinem Gesicht. Er erspähte seine drei Schüler, die in großer Eile in seine Richtung liefen. Ein wenig außer Atem kamen sie vor ihm zum Stehen. „Ihr seid zur Abwechslung einmal pünktlich“, stellte er nüchtern fest, worauf er von allen drei angegrinst wurde. „Wir wollten auf keinen Fall zu spät kommen! Diese Mission ist wichtig und wir wollten, dass wir so schnell wie möglich aufbrechen können“, erklärte Aikyo, während sich die drei aufrichteten und ihrem Sensei enthusiastisch entgegen schauten.
 

Uremaru stieß unerwartet einen amüsierten Laut aus und sah seine beste Freundin an: „Siehst du, Hiko. Sogar die Kinder haben es verstanden.“ Die Brünette funkelte ihn aus zusammengekniffenen Augen an und streckte ihm kurz die Zunge heraus. „Und wann kommt dein Anhang endlich?!“, fragte er nun in ungeduldigem Ton, worauf Hiko resigniert die Luft ausstieß. „Jetzt beruhig dich erst mal. Wir sind nicht in Eile“, wies die Brünette den Uchiha zurecht und sah in der Ferne Ino auf sie zukommen, „da kommt sie auch schon.“ Er wandte sein Augenmerk ebenfalls in die gedeutete Richtung und schnaubte verächtlich: „Ja! Zwei Minuten zu spät!“ Die Kunoichi mit den ozeanblauen Augen schüttelte tadelnd ihren Kopf und verpasste ihrem besten Freund einen leichten Schlag auf den Hinterkopf: „Sei nicht so pingelig. Wir kommen schon noch früh genug weg.“ Auf diese Aussage folgte nur ein ‚Hmpf‘.
 

„Guten Morgen!“, grüßte die eben angekommene Blondine in die Runde, „tut mir leid, aber Sakura war ziemlich hartnäckig. Sie hat nicht locker gelassen, bis ich ihr irgendetwas erzählt habe, wo ich hin will.“ „Und was hast du gesagt!?“, ertönte die bedrohliche Stimme des Schwarzhaarigen. Die junge Kunoichi verdrehte genervt die Augen: „Keine Sorge. Ich habe nichts verraten. Unsere Mission ist nicht gefährdet.“ Wieder nur ein ‚Hmpf‘ seitens des Sharingan-Trägers.
 

„Ok! Ich denke, wir können jetzt abreisen“, ließ Hiko verlauten, worauf ein bestätigendes Nicken durch die Runde ging. „In der Tat“, stimmte auch Uremaru zu und drehte sich in Richtung Dorfausgang. „Hiko übernimmt die Führung. Ino und die Kinder direkt dahinter. Ich werde den hinteren Bereich im Auge behalten.“ „Hey! Wer hat dich denn bitte zum Anführer gemacht?“, keifte die Blonde aufgebracht, doch ihre Cousine fuhr ihr in die Parade: „Das geht schon in Ordnung. Ich will es so. Ich könnte mir keinen besseren Team-Captain vorstellen.“ Immer noch mürrisch grummelte die jüngere der Yamanaka, akzeptierte aber den Sachverhalt. „Los jetzt!“, ertönte der Befehl des Uchihas, worauf sich die Gruppe auch schon auf den Weg machte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2013-02-14T21:39:33+00:00 14.02.2013 22:39
Super Kapi^^
Antwort von:  Samehada92
15.02.2013 08:06
Vielen Dank für dein Kommentar :)


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