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Ungebrochenes Vertrauen zu Dir

Zorro/Ruffy
von

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Der bösartige Tyrann

Kapitel 2: Der bösartige Tyrann
 

„Ich steeeerbe...“, stöhnte Ruffy, doch Zorro erwiderte darauf nichts. Seit geschlagenen zwei Stunden lief er in der Stadt umher und die Wolke, der er bis eben noch Vertrauen geschenkt hatte, hatte ihn im Stich gelassen. Auf diese Weise würden sie nie zum Schiff zurückfinden und sein Kapitän war alles andere als brauchbar in seiner derzeitigen Verfassung. Wenn er genauer darüber nachdachte, war der Schwarzhaarige der einzige Mensch, den er kannte, der wegen ein bisschen Magenknurren ein solches Theater veranstaltete. Ein Seufzer entwich seiner Kehle und er richtete den Blick erneut zum Himmel.
 

Es war bereits dunkel und der Sternenhimmel hatte sich über die altmodische Stadt gelegt. Das Leben, das bis vor wenigen Stunden hier noch herrschte, hatte sich zurückgezogen und es war angenehm leise. Zumindest brauchte er sich jetzt keine Sorgen machen, dass sie auf Feinde treffen könnten. Und trotzdem! Langsam aber sicher hatte er absolut keine Lust mehr durch die Straßen zu rennen. Nun wusste er nicht einmal mehr, von wo er kam und wo er überhaupt war. Zuweilen hatte er sogar das Gefühl, im Kreis gelaufen zu sein. Wütend kickte er einen kleinen Stein, dieser flog einige Meter.
 

„Hey, Bursche! Findest du das witzig, oder was?“
 

Der Grünhaarige zuckte zusammen. Der Stein hatte einen großen Mann mit sehr muskulösen Oberkörper getroffen. Seine Nase war breit und seine Augen klein und schmal. Doch er hatte die Augenbrauen tief herunter gezogen und seine Mundwinkel waren buchstäblich im Keller. Wenn dieses häßliche Gesicht nicht gewesen wäre, hätte Zorro ihn durchaus aus Gegner ernst nehmen können, doch er verkniff sich sein Lachen und biss sich auf die Unterlippe. Bloß nicht lachen. Nicht noch mehr auffallen. Zorro wollte doch einfach nur zurück zum Schiff und nun hatte er diese Witzfigur vor sich, pardon, Witzfigur mit muskulösen Oberkörper.
 

Nun wurde auch Ruffy wieder aufmerksam und er betrachtete den Mann, verfiel dann aber in lautes Gegacker, was seinem Gegenüber gar nicht gefiel. Gerade als Ruffy sich wieder gefasst hatte und sich entschuldigen wollte, musste sein erstes Crewmitglied schnell zur Seite ausweichen, um sich zu schützen. Der Kerl hatte ohne Vorwarnung zugeschlagen. Seine Faust war noch immer geballt und ein Blick in seine kleine Augen machte deutlich, dass er die Sache nicht so belassen würde. Ruffy machte auch immer nur Ärger!
 

Erst schmiss ihm dieser Mooskopf einen Stein an den Kopf und dann lachte dieser dämlich aussehende Junge über ihn! Das würde er nicht ohne Weiteres auf sich sitzen lassen. Immer wieder schlug er mit den Fäusten zu, doch Zorro wich elegant aus. Sein Kapitän begann wieder zu lachen, legte seine Arme von hinten um den Hals seines Gefährten, klammerte sich an diesem fest und feuerte diesen an. Ruffy machte nicht einmal Anstalten, sich vom Rücken seines Crewmitglieds runter zu bewegen, stattdessen schien er es geradezu zu genießen bequem getragen zu werden und den Kampf aus der Nähe betrachten zu können.
 

„Spinnst du, Ruffy?! Du erwürgst mich ja!“, fauchte Zorro und warf nun den Schwarzhaarigen von sich, welcher mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden landete und enttäuscht zu ihm hoch sah. Doch es dauerte nicht lange, bis er wieder aufstand und sich bereit machte seinem Gegner eine zu verpassen. Gerade als er ausholen wollte, knurrte sein Magen und er warf sich kraftlos zu Boden. Er war einfach zu hungrig! So konnte er auf keinen Fall kämpfen. Also musste er diesen Kampf an Zorro weiter geben, welcher nun auch seine Schwerter zog.
 

„Hör zu, das mit dem Stein war ein Versehen und es tut mir Leid. Lass uns in Ruhe und dir wird nichts geschehen, klar?!“
 

„Willst du mich für blöd verkaufen? Ich werde dein Kopfgeld einkassieren und dann in Saus und Braus leben.“
 

„Ach, darum geht es dir. Dann kann ich ja mit gutem Gewissen kämpfen.“ Mit diesen Worten nahm er sein drittes Schwert in den Mund, konnte sich ein überlegendes Grinsen nicht weiter verkneifen.
 

Normalerweise würde er noch sein Kopftuch überziehen, aber er war sich sicher, dass dieser Kampf nur wenige Sekunden dauern würde. Sein Gegenüber betrachtete ihn, studierte jedes einzelne Muskelzucken, um genau voraussagen zu können, was sein Gegner nun vor hatte. Doch Zorro war nicht so einfach zu durchschauen. Voller Zorn ballte er erneut die Fäuste und rannte mit siegessicherem Gebrüll auf den Schwertkämpfer zu, dieser schien nicht einmal auszuweichen. Er sah, wie sich die Lippen bewegten und er war sich sicher, dass der Grünhaarige etwas gesagt haben musste. Aber was? Hätte er raten müssen, hätte er auf ein Wort wie „Monster“ getippt. Auf einmal war der Pirat verschwunden. Die Pupillen des Hünen wurden winzig, als er überall einen stechenden Schmerz verspürte. Zuckend fiel er zu Boden. Nur der aufgewirbelte Sand am Boden verriet, dass der Schwerkämpfer bis eben dort gestanden haben musste. Langsam legte sich die kleine Staubwolke wieder und man hörte ein leises Klirren von Eisen.
 

Zorro hatte eine seiner stärksten Attacken benutzt, um diesen Mann auszuschalten. „Monster-Strike“ ließ selbst den coolsten Gegner nicht kalt. Zufrieden und triumphierend packte er seine Schwerter zurück in ihre Schwertscheiden. Der große Angreifer knallte auf den Boden. Mehrere Male zuckte sein Körper. Doch der Sieger schenkte ihm nur einen eisigen Blick, strich sein Haar zurück und bewegte sich auf Ruffy zu. Dass sein Gegner mit letzter Kraft noch einmal aufstand und zu den (vor Hunger) am Bodenliegenden rannte, konnte Zorro nicht mehr verhindern.
 

Keuchend bohrte der Hüne einen kleinen Dolch in Ruffys Schulter. Doch so viel Kraft er auch aufwand,er hatte das Gefühl, dass er ihn damit nicht töten konnte. Eher schien er ihn damit nur leicht zu verletzen. Eine Kraft zog ihn nach rechts. Zorro hatte ihn weggetreten. Nun floss das Blut über seinem Gesicht, seine Nase war gebrochen und auch sein restlicher Körper war in einem denkbar schlechten Zustand. Es war unnötig zu erwähnen, dass Zorros vorherige Attacke ihn so übel zugerichtet hatte.
 

„Ruffy! Los, steh auf! Ich werde dich nicht den ganzen Weg tragen!“, moserte das erste Crewmitglied und stupste seinen Kapitän in die Seite.
 

„I-ich weiß.“, antwortete Ruffy. Tatsächlich hatte der Hüne ihn verletzen können. Nicht zu schwer, aber es wäre besser, wenn er behandelt werden würde. Es gab nur drei Dinge, die einen Gummimenschen wie ihm schaden konnte, Wasser, Gift und Schnittverletzungen. Aber die Wunde war nicht tief, instinktiv hatte er seine Muskeln angespannt und es irgendwie geschafft, zu verhindern, dass die Spitze des Dolches noch weiter in sein Fleisch eindringen konnte. Trotzdem prickelte die Wunde, sie brannte nicht, wie er es erwartet hatte. Der Schmerz war nicht sonderlich groß, erträglich und das eigenartige Prickeln ignorierte er einfach. Nur der Huuunger... der machte ihn fertig!
 

„Reiß dich zusammen.“
 

„Hahaha! Stress dich doch nicht so, Zorro!“, lachte der Pirat und ging vor. Missmutig blickte der Schwertkämpfer ihm hinterher.
 

Während die beiden gingen, bemerkte Zorro, dass Ruffy immer leiser und langsamer wurde. Keine sinnlosen Kommentare mehr und sein auch seine Wehklagen aufgrund seines Hungers verstummten immer mehr. Sie schienen sich dem Strand genähert zu haben, denn Zorro glaubte eine Kiste am Wegesrand wieder erkennen zu können, die er bereits heute Nachmittag gesehen hatte. Im gleichen Moment, als Zorro den gesuchten Piraten ansprechen wollte, lehnte sich dieser an eine Mauer. Er stieß sich wieder ab, schwankte einige Schritte vorwärts und stürzte zu Boden. Bis eben ging Ruffy doch noch gut! Was war los? Erschrocken fiel der Ältere auf die Knie, schüttelte mehrmals an dem Bewusstlosen.
 

Warum kippte er jetzt um? Seine Atmung war ungleichmäßig und sein Körper zitterte. Hatte dies mit seinem Hunger zu tun? Vorsichtig hievte er seinen Kapitän hoch und richtete seinen Oberkörper auf. Noch immer floss Blut aus seiner Wunde. Es brauchte nicht viel Intelligenz oder Medizinwissen, um erkennen zu können, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Behutsam öffnete er die Weste seines Kapitäns und zog diese etwas herunter. Seine Schulter hatte eine violett ähnliche Farbe angenommen und wirkte entzündet. Seine Haut wies violette Flecken auf, so, als hätte ihn jemand geschlagen, doch Zorro wusste, dass sich Ruffy die ganze Zeit über zurückgehalten hatte. Er hatte an seinem Kampf nicht teilgenommen. Moment. Wie ein Blitz kam ihm ein Gedanke. War es möglich, dass der Dolch in Gift getränkt gewesen war?!
 

Verärgert knirschte er mit den Zähnen und kniff seine Augen zu. Dieser Bastard! Wieso hatte er nur zugelassen, dass dieser Kerl Ruffy angriff? Es war seine Schuld. Er hätte aufpassen müssen. Wenn er nicht so siegessicher gewesen wäre, wäre das alles gar nicht erst passiert. Aber nun war es zu spät für Schuldzuweisungen. Nun musste er schnell einen Arzt finden. Egal, ob einer aus dieser Stadt oder Chopper. Das Gift musste aus dem Körper des Kapitäns entfernt werden und gleichzeitig quälte ihn der Gedanke, wie viel Zeit ihm noch blieb. Ruffys Verfassung war schlecht. Bereits vorher war er durch den Hunger geschwächt gewesen. Auch der stärkste Krieger konnte ein solches Gift nicht abwehren.
 

Zorro wusste nicht so recht, was er tun sollte. Alle Straßen sahen verdammt noch mal gleich aus! Dass er nicht den richtigen Weg fand, lag natürlich an der Bauart der Stadt und der einzelnen Gebäude, niemals würde der stolze Schwertkämpfer zugeben, einen schlechten Orientierungssinn zu haben. Nein, er war überzeugt, dass man sich auf ihn verlassen konnte. Bisher war er immer rechtzeitig da gewesen, wenn seine Freunde ihn gebraucht hatten. Und jetzt zählte nur noch eines, Ruffy brauchte ihn.
 

„Sir...?“ Eine zarte Stimme ertönte hinter ihm. Überrascht drehte er sich um. Ein junges Mädchen im rosa Sommerkleid stand schüchtern einige Meter entfernt von ihm. Sichtbar verängstigt vergrößerte sie den Abstand, hielt schützend ihre Hände vor ihrer Brust. Was wollte das Mädchen? Er hatte nun wirklich keine Zeit, um mit ihr zu spielen.
 

„Ich... ich...“, stammelte sie vor sich her und starrte ehrfürchtig den Boden an.
 

„Was willst du? Ich habe keine Zeit!“, zischte er im gewohnt genervten Tonfall. Sie zuckte zusammen.
 

„Ich möchte Ihnen helfen...“, flüsterte sie.
 

„Was hast du gesagt? Hör zu, wenn du mir auf die Nerven gehen willst, ist das ein ungünstiger Moment. Also mach die Fliege!“
 

„Ich will euch helfen!“, schrie sie und errötete. Dann drehte sie sich um und lief einige Schritte weg. Der Schwertkämpfer verstand sie nicht und schüttelte entgeistert mit dem Kopf. Dieses Mädel tickte anscheinend nicht mehr ganz sauber. Mit Achtsamkeit hob er Ruffy hoch und trug ihn auf seinen Armen. Als er sich erhoben hatte und sich umblickte, wurde ihm bewusst, dass das Mädchen auf ihn wartete. Vermutlich wollte sie, dass er ihr folgte. Sollte er das tun? Konnte er ihr vertrauen? Auch wenn es sich nur um ein scheinbar schüchternes Mädchen handelte, so war er sich nicht sicher, was er tun sollte. Auf der anderen Seite konnte er nicht noch mehr Zeit verschwenden. Ruffy brauchte Hilfe und zwar dringend!
 

Obgleich er nicht besonders davon angetan war, einer Fremden wie ihr Vertrauen zu schenken, fasste er sich ein Herz und folgte ihr. Diese ganze Situation setzte ihm ganz schön zu. Da er die verheerende Wirkung von Gift in der Vergangenheit am eigenen Körper erleben durfte, wusste er, dass damit nicht zu scherzen war.
 

Immer wieder blieb das Mädchen stehen, um sicher zu gehen, dass er ihr folgte. Sie führte ihn zu einem kleinen Haus und der Pirat bekam immer mehr das Gefühl, dass sie sich wieder vom Strand entfernten. Hoffentlich war das keine Falle! Die Tür des Hauses wurde geöffnet und eine alte Frau kam zu Vorschein, sie lächelte das Mädchen an und in ihrem Wesen konnte der Besucher spüren, dass sie eine liebevolle und einfühlsame Großmutter sein musste. Erst zögerte er, dann trat er in das Haus ein.
 

„Mayleen, da hast du uns aber komische Gäste mitgebracht.“, sagte sie und goss heißen Tee in zwei Tassen.
 

„Großmutter, der Junge mit den schwarzen Haaren ist verletzt. Du musst ihm helfen!“
 

„Das ist doch ein Pirat? Piraten helfe ich nicht!“
 

„Aber das ist doch jetzt nicht wichtig!“, widersetzte sie sich ihr.
 

„Phe...“, stöhnte Zorro herablassend. Es war doch immer dasselbe. Als Pirat wurde man nicht wie ein Mensch behandelt.
 

„In meiner Zeit hat man Piraten aus den Städte vertrieben. Nichtsnutze sind das, jawohl!“
 

„Aber sie sind gute Menschen. Ich weiß das. Bitte...“, flehte sie und Tränen in ihren Augenwinkeln waren zu erkennen.
 

„Woher willst du das wissen, meine liebe Enkelin? Piraten sind alles ruchlose Mörder ohne Scham und Anstand. Los, raus mit euch! Schert euch weg!“
 

„Wie Ihr wünscht, alte Schachtel.“, brachte Zorro heraus und wand sich zum Gehen, doch das Mädchen hielt ihn auf, indem sie sich vor ihm stellte und die Arme ausbreitete.
 

„Sie haben sich Brigard entgegen gestellt! Niemand hat sich das getraut! Sie sind Helden.“, erklärte sie und drehte sich zu ihrer Großmutter, welche die beiden anstarrte.
 

„I-ihr habt Brigard angegriffen? Warum?! Seid Ihr denn von allen guten Geistern verlassen?!“ Sie zitterte, ließ die Teekanne zu Boden fallen. Laut scheppernd zersprang sie in tausend Teile.
 

„Wer ist Brigard?“, fragte Zorro das Mädchen. Sie hatten zu Zweit das Haus verlassen. Widerwillig kümmerte sich die alte Frau um den Verletzten. Dabei hatte sie sich vorher dagegen gewehrt und wollte die beiden herauswerfen, doch obwohl sie so böse wirkte, so wurden ihre Taten von Verzweiflung gelenkt. In Wirklichkeit war die ältere Dame liebevoll und gutmütig.
 

Brigard war der Anführer einer Piratenbande, der seit längerer Zeit sein Unwesen hier trieb und von den Menschen hier Schutzgeld verlangte. Sollten die Menschen nicht in der Lage sein, ihren Anteil zu zahlen, tötete er wahllos Menschen. Die Großmutter, ihr Name war Oka, hatte durch diesen Tyrannen ihren Sohn und seine Schwiegertochter verloren. Jeder, der sich ihm widersetzte, verlor sein Leben. Doch das war nicht genug. Brigard war grausam und hatte nicht einmal Respekt vor den Toten. Bösartig spießte er die Getöteten außerhalb der Stadt auf, um Reisende davon abzuhalten, in diese Stadt einzutreten. Dieser Plan funktionierte. Die Marine fuhr hier oft ihre Runden, doch sie schritten nicht ein. Manchmal glaubte Oka sogar, dass sie mit dieser abartigen Piratenbande unter einer Decke steckten. Seit Jahren wurden sie auf diese Weise gequält und es schien keinen Ausweg zu geben. All jene, die sich aufgelehnt hatten, hatten ihren Tod gefunden. Brigards Männer waren ebenfalls nicht zu unterschätzen.
 

„Bitte sei Oma Oka nicht böse. Sie ist ein guter Mensch.“
 

„Ich weiß.“, kam es einsilbig vom mutigen Schwertkämpfer, der wieder zum Himmel hoch sah.
 

„Ihr... Ihr seid so stark. Habt Dank, dass Ihr euch ihm entgegen gestellt habt.“
 

„Wo befindet sich das Hauptquartier dieser Typen?“, stellte er seine Frage monoton, ohne jegliche Gefühlsregung.
 

„Was meint Ihr? Was habt Ihr vor?“ In ihrer Stimme war deutlich ein Hauch von Angst zu vernehmen.
 

„Ich habe noch eine Rechnung mit diesen Typen offen. Und ich habe auch vor sie zu begleichen.“
 

Mayleen riss ihre Augen auf uns starrte den Mann zu ihrer Linken an, welcher voller Stolz seine Hand auf seinem Schwert gelegt hatte und sich nicht von anderen unterdrücken ließ. Bewundernd sah sie ihn an, konnte den Blick nicht abwenden. Doch als Zorro sich bewegte, senkte sie den Blick. Nachdenklich hob sie ihre Hand vor den Mund.
 

Dieser Kerl sprühte eine unheimliche Aura aus und jeder, der in seine Augen sah, konnte sofort erkennen, dass er übermenschliche Kräfte haben musste. Im Moment hatte sie sogar das Gefühl, als würde sein Wesen die Atmosphäre beeinflussen, so als hätte die Erde selbst Furcht vor ihm. War dieser Pirat vielleicht in der Lage, ihre Stadt zu befreien? Konnte dieser Mann ihnen den Weg in die Freiheit ebnen? Seine Motive zu kämpfen, mochten selbstsüchtig sein, doch sie war sich sicher, dass sein egoistisches und unüberlegtes Handeln der ganzen Stadt zu Gute kommen würde.
 

Gegen seinen Willen fasste sie nach seiner Hand und zog ihn zurück ins Haus. Ihr brünettes, langes Haar bewegte sich dabei hin und her. Auf ihrem schmalen Rücken waren mehrere blaue Flecke. Zorro würde nicht fragen und wenn er ehrlich war, interessierte es ihn auch nicht. Außerdem hatte jeder seine Geheimnisse, also würde er soviel Respekt haben und nicht noch mehr aus ihr herausquetschen, als unbedingt nötig.
 

„Sie sind doch bestimmt müde. Ruhen Sie sich aus und schlafen Sie etwas, Herr Pirat!“, sagte sie und lächelte.
 

„Hör zu, ich hab keine Zeit zum Schlafen! Ich habe etwas zu erledigen.“
 

Finster sah er sie an, sie schreckte zurück und traute sich nicht, noch etwas zu sagen. Dies war der Blick eines Mannes, der sich entschlossen hatte, etwas zu tun und sich von nichts und niemanden davon abbringen lassen würde. Zorro konnte es nicht akzeptieren. Seine Unfähigkeit hatte dazu geführt, dass Ruffy verletzt worden war. Wenn er richtig aufgepasst hätte, dann wäre Ruffy immer noch froh und munter neben ihn am herum albern und würde ihn durch seine durchgeknallte Art ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubern. Stattdessen war Ruffy verletzt, außer Gefecht gesetzt. Ihn so sehen zu müssen, quälte Zorro und irgendwer musste dafür büßen. Es war ihm egal wer. Irgendjemand. Und wenn er dabei eine Stadt befreite, dann war es eben so.
 

Es war sein inniges Verlangen das nach Vergeltung schrie. Rache für seinen Kapitän. Für einen Jungen, der ihm alles bedeutete und für den er ohne nachzufragen, sein Leben riskieren würde. Ruffy würde dasselbe für ihn tun und er ließ nicht zu, dass irgendjemand es wagte, seinen Kapitän so zu verletzen.
 

„Aber, aber... junger Mann.“, mischte sich nun Oka ein, die aus dem Nebenzimmer kam. Bis eben hatte sie den Kapitän der Strohhutpiraten behandelt.
 

„Wie geht es ihm?“, fragte der Schwertkämpfer und machte dabei einen leicht nervösen Eindruck.
 

„Er wird sich wieder erholen. Er braucht erst mal Ruhe. Und Sie sollten auch eine Pause einlegen.“
 

„Das geht nicht.“, erwiderte der Grünhaarige, doch Oka schob ihn gegen seinen Willen in das Nebenzimmer, in welchem sich auch Ruffy befand.
 

Sein Körper bebte, als er seinen schlafenden Kapitän dort sah. Noch nie hatte er so ruhig dagelegen. Zumindest hatte er ihn noch nie so gesehen. Der Anblick schmerzte ihn. Er musste sich an Brigard und seinen Männern rächen, um so die Ehre seines Kapitäns wieder herzustellen. Ein Mann, der 300 Millionen Berry wert war, konnte doch nicht so einfach niedergeschlagen werden. Auch Zorro hatte großen Respekt vor ihm, hatte ihn ins Herz geschlossen und sich dafür entschieden, an dessen Seite zu kämpfen und für ihn da zu sein. Doch er spürte, dass sein Körper nach einer Pause verlangte.
 

Vielleicht sollte er sich wirklich etwas hinlegen und sich ausruhen. Erschöpft ließ er sich auf das andere Bett fallen und ließ noch einmal seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Sein Blick blieb bei einem Foto hängen, auf dem Mayleen, eine erwachsene Frau und ein Mann zu sehen war. Wer waren diese beiden? Die Frau sah dem Mädchen, das er kennen gelernt hatte, sehr ähnlich. Ihr Blick war sanftmütig und ihr langes Haar fiel über ihre Schultern. Und der Mann hatte kurzes, rotes Haar. Sie wirkten glücklich. Wie eine Familie.
 

War das Mayleens Familie? Zorro schloss die Augen und schlief ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Lady_ita-sasu_
2012-02-03T23:37:01+00:00 04.02.2012 00:37
Tolles Kapitel *-* Ruffy hat echt Glück einen solch guten freund zu haben^^ Die Charakter sind wirklich realitätstreu beschrieben und ist sehr nah an den richtigen Charakteren.
der Bösewicht erinnerte mich ein bisschen an Arlon, wegen dem Schutzgeld, war bestimmt aber nur Zufall
Nächstes kapi ich komme
Von:  mor
2011-12-18T10:33:32+00:00 18.12.2011 11:33
^^ Na da hat Ruffy aber Noch mal Glück gehabt ^^
Von:  NeKo_Ni_NaRu
2011-12-12T14:34:24+00:00 12.12.2011 15:34
Das war wirklich eine gute Idee, wie der Tyrann Ruffy vergiftet hat, und das weil er verhungert werde x'D Mein Gott, da hab ich mich wirklich gut amüsiert ! Und Zoro hast du wunderbar beim Kampf beschrieben. Freu mich schon riesig wie es weiter geht, wirklich toll. Bitte schreib mir doch eine Pn, wenn es weter geht, hab riesen Interesse an dieser Fanfiktion, bitte schreib schnell weiter =) Und wieder so toll ! Ich liebe es, wenn Ruffy was gefährliches, grauenvolles passiert und sich Zoro, bzw die Crew Sorgen macht =D Aus sowas stehe ich ! >__< Lg !
Von:  Jackie20
2011-12-10T15:04:07+00:00 10.12.2011 16:04
tolles kapitel
zum glück hat die alte dame ruffy doch
noch geholfen
freu mich aufs nächste kapitel
bai
Von:  Luna-san
2011-12-10T14:14:56+00:00 10.12.2011 15:14
Cool *_* du hast Zorros Aura so toll beschrieben... er ist echt der geilste aber wenn es um Ruffys Gesundheit geht wird er nervös und macht sich Sorgen sweeeeet^^ vergifteter Dolch wie fieeeees!!!
Freu mich aufs Nächste mal
Bis dann
LG
Luna


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