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The Same Old Song

A SasuSaku Lovestory
von

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Two sides of a coin

And he´s long gone when he´s next to me

And I realize the blame is on me
 

„Sai! Hey, warte mal!“

Verwundert blieb der Schwarzhaarige stehen und sah sich nach der Stimme um, die er bisher nicht allzu oft gehört hatte. Was wollte Karin denn von ihm?

Diese Frage würde die Rothaarige ihm wohl nun gleich beantworten, da sie endlich vor ihm zum Stehen kam und sich sogleich seinen Arm schnappte, um ihn an den Rand des Flures zu ziehen. „Ich muss mal kurz mit dir reden.“

„Okay.“ Schon hatte ein Lächeln den Weg auf seine Lippen gefunden, welches nichts weiter als Gewohnheit war. Früher hatte er immer gedacht, dass irgendjemand dieses Lächeln wohl bald mal durchschauen würde; heute wusste er, dass sich nur wenige Menschen die Mühe machten andere gut genug kennenzulernen, um solch kleine Unterschiede zu bemerken. Mittlerweile störte ihn das nicht mehr. Er war es gewohnt, dass andere seine stille und doch fröhliche Art einfach so hinnahmen, ohne nachzufragen, ohne sich auch nur zu wundern. Und es war nicht so, dass ihm das nicht geradezu ausgezeichnet passte. Solange er seinen Abschluss noch nicht hatte, würde niemand erfahren, wer – oder besser gesagt: wie – er wirklich war und das war gut so. Lieber spielte er Sasuke Uchiha´s dauergrinsendes Double als sich vor anderen erklären zu müssen. Das Theater mit seinen Eltern vor gut zwei Jahren hatte ihm schon gereicht und dass Choji die Sache so gut aufgenommen hatte, hatte Sai zuerst schockiert. Bis er verstanden hatte, dass Choji sich nichts aus Äußerlichkeiten machte – außer es handelte sich um seine eigenen.

„Können wir irgendwohin gehen, wo wir nicht die Hauptattraktion sind?“ Karin hätte sich auf die Zunge beißen können. Gut, sie wollte tatsächlich lieber mit Sai allein sein, aber den Ton, den sie angeschlagen hatte, musste für Unwissende nach purer Gereiztheit klingen. Dabei war sie doch nur nervös! Wobei ‚nur‘ wahrscheinlich die Untertreibung des Jahrhunderts war. Vorsichtig lugte sie nach oben in Sai´s Gesicht, fürchtete sie doch, dass er ihre Frage womöglich falsch verstanden hatte, jedoch schien er gar nicht mitbekommen zu haben, dass sie mit ihm gesprochen hatte. Er hatte seinen Blick zur Seite gewandt und betrachtete geistesabwesend eines dieser hässlichen Gemälde aus dem neunzehnten Jahrhundert, die überall verstreut in der Schule herumhingen.

Nun doch dezent verärgert – Karin mochte es überhaupt nicht, wenn man ihr nicht zuhörte –, griff sie nach Sai´s Hoodie-Ärmel und zog daran, sodass Sai seinen Blick endlich ihr zuwandte. „Können wir unter vier Augen sprechen?“

Anscheinend hatte sie nun auch Sai´s Aufmerksamkeit wieder für sich beanspruchen können, da der Schwarzhaarige erneut lächelte und nickte. Auch Karin verzog ihre Lippen zu einem kleinen Lächeln, bevor sie sich umdrehte und sich ihren Weg durch die aus der Pause kommenden Schülermassen drängelte, wobei sie strikt auf eine Nische am Ende des Ganges zusteuerte, in der bis vor Kurzem noch Schließfächer gestanden hatten. Diese waren jedoch entfernt und ein Stockwerk höher wieder aufgestellt worden. Wozu, wusste selbst Karin nicht. Bei der Nische angekommen, reichte ein kurzer Blick über die Schulter, um zu sehen, dass Sai ihr gefolgt war und nun ebenfalls zum Stehen kam, wobei er noch immer lächelte. Für einen kurzen Moment war Karin versucht ihn zu fragen, ob es denn nicht schmerzte die ganze Zeit über zu lächeln, schluckte die Frage aber hinunter und besann sich auf das, was sie ihm nun zu sagen hatte. Sie musste ruhig bleiben. Nicht überemotional werden. Tief durchatmen und ihm sagen, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Wenn das nur so einfach wäre!

„Was wolltest du besprechen?“ Es war eine Frage, gestellt aus einfacher Höflichkeit. Im Grunde interessierte es ihn nicht, was die Rothaarige von ihm wollte, eigentlich kannten sich die Beiden ja kaum. Sie hatten nur eine Handvoll Kurse zusammen, unterhielten sich so gut wie nie und er wusste auch nicht viel mehr über sie als dass ihr Name Karin war und dass sie mit seinem Double anscheinend eine interessante Beziehung pflegte. Wobei ‚Beziehung‘ nicht im Sinne von partnerschaftlich oder sexuell zu sehen war – gut, beim Letzten war er sich nicht ganz sicher –, sondern viel eher als verkorkste Freundschaft im Frühstadium. Nichts, was ihn bei dem Uchiha verwunderte. Seit dieser von seiner Freundin – nun gut, mittlerweile war sie ja seine Exfreundin – getrennt war, benahm er sich eh verkorkst.

„Ich…“ Karin´s Stimme holte ihn wieder zurück aus seinen Gedanken und er brauchte einen Moment, um sich daran zu erinnern, weshalb er hier mit ihr stand. Irgendwie war heute nicht sein Tag, so konfus war er doch sonst nicht!

Die Rothaarige bemerkte nichts von Sai´s innerem Durcheinander, war sie doch viel zu sehr darauf konzentriert, sich selbst unter Kontrolle zu halten. Sie spürte bereits wie sich das Blut den Weg in ihre Wangen bahnte und das war etwas, das sie zutiefst verabscheute. Wenn sie rot wurde, sah sie einfach nur schrecklich aus! Des Weiteren setzte ihr ihre Nervosität reichlich zu, so bekam sie doch nicht einmal einen vernünftigen Satz zusammen. Was war bitte so schwer daran, ‚Ich habe mich in dich verliebt‘ zu sagen?! Ich habe mich in dich verliebt. Ichhabemichindichverliebt. Ichhabemichindichverliebt!

„Ich hab mich in dich verliebt.“ Es schien als würde die Welt aufhören sich zu drehen. Für den Bruchteil einer Sekunde durchströmte pure Erleichterung die Rothaarige, bevor sie verstand, was sie da soeben gesagt hatte. Verdammte Mistkacke!

Auch der Schwarzhaarige brauchte einen Moment, um die erhaltene Information zu verarbeiten. Den Schockzustand hatte er vergleichsweise schnell überwunden, für den darauffolgenden Akzeptanzzustand brauchte er etwas länger. Sein Lächeln war schon längst von seinen Lippen verschwunden als er etwas näher an die Rothaarige herantrat – welche mittlerweile aussah als würde sie sich in Grund und Boden schämen, was ein wirklich interessantes Bild war –, um ihre entschuldigend eine Hand auf den Oberarm zu legen. „Tut mir leid, Karin, aber ich werde diese Gefühle nicht erwidern können.“

Er sah wie ihr Blick von seinem Gesicht an ihm vorbei wanderte, bevor sie sich ein Stück von ihm abwandte. „Das dachte ich mir bereits. Aber ist okay, ich meine… Du kannst ja nichts dafür, dass du bist wie du bist.“ Ihr Blick huschte über den Fußboden zur gegenüberliegenden Wand, dann weiter nach rechts zu einer Tür, die in einen der Biologieräume führte, bevor er wieder zurück zum Fußboden glitt.

Sie wollte nicht mehr in seiner Nähe sein, das war ihr anzusehen und unter normalen Umständen hätte Sai sich schnellstmöglich von ihr verabschiedet, jedoch war da etwas an ihrer letzten Aussage, das ihn irritierte. „Was meinst du damit, dass ich bin wie ich bin?“

Karin gab ein kurzes, trockenes Lachen von sich und sah ihm für die Dauer ihres nächsten Satzes direkt in die Augen, bevor sie ihren Blick wieder zur Seite wandte. „Das weißt du, Sai. Aber es ist okay, wirklich. Ich hab einfach… Pech gehabt, würd ich sagen. Trotzdem danke, dass du dir die Zeit genommen hast. Bis dann.“

Ihre letzten Worte waren im Grunde nur noch ein schnelles Dahinreden von Floskeln, die ihr in den Kopf kamen, bevor sie sich in Bewegung setzte. Mit zügigen Schritten und noch immer gesenkten Kopf umrundete sie ihn und mischte sich unter die Schülermassen, welche die Treppen hinauf in das nächste Stockwerk liefen.

Nach nur wenigen Wimpernschlägen war sie bereits gänzlich verschwunden und wäre Sai nicht noch immer geschockt gewesen, weil dieses kleine Mädchen ihn anscheinend ohne Probleme durchschaut hatte, so wäre er ihr möglicherweise hinterhergelaufen. Um sie zur Rede zu stellen oder um sich nur erneut bei ihr zu entschuldigen, so genau wusste er das nicht.
 

„Weißt du was ich nicht verstehe?“ Karin, die es sich im Wohnzimmersessel der Familie Uchiha bequem gemacht hatte, wandte ihren Kopf vom Fernseher zu Sasuke, welcher nur ein reichlich desinteressiertes „Hn.“ für sie übrig hatte. Nicht, dass sie das nicht bereits gewohnt war oder dass es sie störte.

„Wieso genau bist du nochmal mit dem Flamingo zusammen? Ich meine, so untervögelt kannst du doch gar nicht sein!“

„Karin, bitte. Das Thema hatten wir schon.“, erwiderte Sasuke nun reichlich genervt, wobei er sich nicht die Mühe machte, vom Fernseher wegzusehen.

„Und du hast mir bis jetzt noch immer nicht auf meine Frage geantwortet! Ich meine, du kannst mir nicht erzählen, dass du wegen ihrer grünen Augen oder – Gott bewahre! – wegen ihrer augenkrebserregenden Haarfarbe mit ihr zusammen bist. Falls es dir nämlich noch nicht aufgefallen ist, Sasuke: Ich kenne dich mittlerweile ziemlich gut und weiß, dass du eher zu den Kerlen gehörst, die zuerst auf den Arsch, dann auf die Brüste und dann ins Gesicht einer Frau gucken und spätestens beim Zweiten hätte dir auffallen müssen, dass-“

„Komm zum Punkt.“, unterbrach Sasuke den Monolog der Rothaarigen mittlerweile ziemlich ungehalten, da ihm einerseits ihr ständiges Geschnatter auf den Geist ging und andererseits… Andererseits war er sich selber nicht so sicher darüber, was genau er an Sakura nun so toll fand. Natürlich wusste er, dass er sich in die Haruno verliebt hatte, das war etwas, das er seit fast zwei Wochen nicht mehr leugnen konnte, auch wenn er es bereits mehrmals versucht hatte. Und nun, da er mit ihr zusammen war, war er auch ganz froh darüber, dass es mit dem Leugnen nicht so geklappt hatte.

„Warum stehst du auf sie?“

Sasuke´s Blick glitt vom Fernseher in Richtung Boden, während sich sein Unterkiefer anspannte und er sich Gedanken über Karin´s Frage machte. Zu seinem Pech war dies nämlich genau die Frage, auf die er keine Antwort kannte. Zumindest keine, die mit Worten zu fassen war. „Sie…“, begann er zögerlich und sah bereits aus den Augenwinkeln wie sich auf Karin´s Gesicht ein Ausdruck purer Schadenfreude breit machte. Gut, er wusste, dass die Rothaarige Sakura nicht besonders mochte, was wohl auf Gegenseitigkeit beruhte, aber dass sie nun zu solch einem Miststück mutierte…

War er auch so ein Arsch gewesen, nachdem die Beziehung mit Amy in die Brüche gegangen war? Hatte er auch versucht, alles und jeden schlecht zu machen? Nun, da er darüber nachdachte, wurde ihm bewusst, dass er nicht viel anders gewesen war. Die Beziehung zwischen Itachi und Christina war kurz nach seiner eigenen kaputt gegangen. Sicherlich nicht komplett seinetwegen und doch hatte er seinem Bruder zu gern unter die Nase gehalten, wie unterschiedlich die beiden doch waren. Hatte hier und da einen zynischen Kommentar abgelassen oder Itachi einfach emotional so unter Druck gesetzt, dass dieser die Aufmunterungsversuche seiner Freundin nicht verstanden hatte und stattdessen lieber den Stress in ihrer Beziehung kompensiert hatte. Was Christina wiederum irgendwann nicht mehr akzeptiert hatte.

Und dann war da noch Naruto´s Zwei-Wochen-Flirt gewesen. Sie war hübsch gewesen, nicht ganz Naruto´s Typ und doch hätte es etwas Dauerhaftes werden können. Schade nur, dass Sasuke dringend Ablenkung in Form von hübschen One-Night-Stands gebraucht hatte und Naruto´s Flirt ein bisschen zu viel Interesse an ihm gezeigt hatte, als dass er ein guter Freund hätte sein können.

„Sie akzeptiert, dass ich ein emotional verkrüppeltes, egoistisches Arschloch bin.“, antwortete Sasuke schließlich und dachte erneut an Naruto´s Flirt, welche er nie wieder gesehen hatte.

Dafür hatte er am nächsten Tag einen verdammt sauren Naruto gesehen, der ihm ohne viel Federlesen eine reingehauen hatte. Nicht, dass Sasuke das nicht verdient gehabt hätte.

Es war zwar schnell wieder Gras über die Sache gewachsen – Naruto war Gott sei Dank nicht sonderlich nachtragend gewesen, obwohl er jedes Recht dazu gehabt hatte – und doch hatte Sasuke eins aus dieser Sache gelernt: Egal wie emotional verletzt du bist, lass die Finger vom Mädchen deines Freundes.

„Und trotzdem sitzt du mit mir hier und schaust South Park, anstatt Zeit mit deiner Freundin zu verbringen. Das muss wahre Liebe sein.“, erwiderte Karin schnippisch und schenkte ihm ein falsches Lächeln.

Auch wenn Sasuke ihr dafür am Liebsten einen unschönen Kommentar gedrückt oder – noch besser – sie rausgeworfen hätte, verzog er seine Lippen ebenfalls zu einem Lächeln. „Du hast Recht.“

„Was?!“ Nun war Karin doch überrascht. Seit wann gab der Uchiha denn irgendjemanden Recht? War er irgendwann in den letzten fünfzehn Minuten auf den Kopf gefallen und sie hatte es nur nicht mitbekommen?

Sasuke ignorierte Karin´s verwirrten Gesichtsausdruck und erhob sich, um Karin die Fernbedienung in den Schoß zu werfen und anschließend in den Flur zu gehen.

„Hey, wo willst du hin?!“ Noch immer verwirrt, beförderte Karin das Stück Plastik von ihrem Schoß auf den Wohnzimmertisch, bevor sie sich daran machte, Sasuke in den Flur zu folgen, welcher gerade in ein Paar schwarzer Chucks schlüpfte.

„Deinen Rat annehmen und den Nachmittag mit meiner Freundin verbringen. Fühl dich ruhig wie zu Hause, Essen und Trinken sind im Kühlschrank, Itachi wird erst in ein paar Stunden wieder hier sein, bis dahin hast du das Haus für dich. Tu mir einen Gefallen und fackel´ es nicht ab.“ Mit diesen Worten schnappte sich Sasuke sein Portmonee, welches beinahe sofort in seiner hinteren Hosentasche verschwand, und seinen Schlüsselbund, bevor er sich zum Gehen wandte.

Er hatte die Haustür noch nicht ganz hinter sich zugezogen, da drehte er sich noch einmal zu Karin um, welche den Anschein eines begossenen Pudels erweckte, so wie sie im Flur stand und ihn noch immer verwirrt ansah. „Ach und übrigens: Hör auf das verbitterte Miststück zu spielen, das versaut den Charakter. Glaub mir, ich kenn mich da aus.“

Und schon fiel die Haustür zu, sodass Karin nur noch auf das weiße Plastik starrte. Hatte er sie gerade wirklich stehen gelassen? Und sie auch noch ein verbittertes Miststück genannt?! So ein… „Arschloch!“
 

„… werde also erst am Donnerstagabend wieder da sein. Das heißt aber nicht, dass du hier Rambazamba veranstalten kannst! Du hast immer noch Hausarrest und sollte mir zu Ohren kommen, dass du dich nicht daran hältst, werden da auch nochmal zwei weitere Wochen drauf kommen. Nur damit du Bescheid weißt.“

Ich gab ein leises Brummen von mir, was meiner Mum signalisieren sollte, dass ich ihr zu gehört hatte, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder auf meine Kommode richtete, die gerade abgestaubt wurde.

Dank der genialen Idee meiner Mutter, mir Hausarrest aufzubrummen, sodass ich nicht einmal meinen bezahlten Urlaub genießen konnte, hatte ich nun so viel freie Energie und Zeit, dass ich beschlossen hatte, einfach mal Frühjahrsputz zu betreiben. Im November. Und da meine Mum heute auch noch früher von der Arbeit nach Hause gekommen war, weil sie am Abend beruflich nach Toronto fliegen und dafür noch ihre Koffer packen musste, konnte ich nicht einmal unsere Nachbarn mit ein bisschen Dubstep erfreuen. Das einzig Gute an der Sache war, dass mein Zimmer endlich mal vom Staub befreit wurde, der sich angesammelt hatte seit ich begonnen hatte bei den Uchihas zu arbeiten.

Leise seufzend rückte ich meine pinke Kerze wieder zurück auf ihren Platz und widmete mich meinem Nachttischchen, welches auch dringend vom Staub befreit werden musste. Ich hatte noch nicht einmal meinen Wecker, welcher seit mindestens drei Jahren nicht mehr als die Funktion einer Uhr erfüllte, hochgehoben, um besser putzen zu können, da ertönte unsere Klingel. Für einen kurzen Moment überlegte ich, einfach so zu tun als hätte ich es nicht gehört. Dann entschied ich mich dagegen. „Ich geh schon!“

Ohne auf eine Antwort meiner Mum zu warten, begab ich mich aus meinem Zimmer und die Treppe hinunter. Das Staubtuch, welches ich noch immer in der Hand hielt, fand schnell seinen Platz auf der Kommode neben der Wohnungstür, bevor ich eben jene öffnete und beinahe einen Herzinfarkt erlitt. „Was machst du denn hier?!“

Sasuke, der anscheinend nicht besonders begeistert war von meiner zugegeben nicht gerade fröhlichen oder begeisterten Begrüßung, zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. „Ich wollte den Nachmittag mit meiner Freundin verbringen. Bisher dachte ich immer, dass man das so macht, wenn man in einer Beziehung ist.“

„Ich, ehm, ja…“, stotterte ich mir einen zurecht, während ich völlig überfordert von seiner Logik – Gottverdammte, wieso musste er immer Recht haben?! –, meinem Aussehen – Wieso genau hatte ich zum Putzen nochmal meine mit Farbe bekleckerte Jogginghose, ein viel zu weit ausgeschnittenes Top und eine mir zwei Nummern zu große Sweatjacke angezogen? –, seinem Aussehen – Holy Shit, er sah sooo gut aus! Wieso musste dieser Bastard immer so gut aussehen?! – und der Tatsache, dass meine Mutter seit Sonntag seeehr schlecht auf Sasuke zu sprechen war und deshalb seinen Besuch sicherlich nicht gutheißen würde, zwischen ihm und der Wohnzimmertür hin und her sah, durch die meine Mum wohl jeden Moment treten würde, um herauszufinden, wer da wohl geklingelt hatte. Verdammte Scheiße, sie würde Sasuke erwürgen, wenn sie ihn jetzt zu Gesicht bekäme!

„Du musst gehen.“, beschloss ich schließlich und trat bereits einen Schritt in seine Richtung, um meine Hände auf seine Schultern zu legen und ihn in Richtung Treppenhaus zu bugsieren, als die Stimme meiner Mutter erklang, gefolgt von ihr höchstpersönlich.

„Schatz, wer ist denn da? Ich hoffe doch, nicht schon wieder – Oh!“

Erschrocken sah ich über meine Schulter zu meiner Mum, deren Miene von überrascht zu düster wechselte, bevor sie ihre Arme vor der Brust verschränkte und näher kam. Fuck, fuck, fuck! Sie würde ihn häuten! Lebendig verbrennen! In Beton einschließen und im Meer versenken!

„Guten Tag, Mrs. Haruno.“, unterbrach Sasuke höflich lächelnd meine innere Panikattacke und sorgte damit dafür, dass sich mein Magen umdrehte. Er durfte nicht sterben! Er war doch so höflich, selbst jetzt noch, wo er seinem Tod bereits ins Auge blickte, er-

„Guten Tag. Sasuke, nehme ich an?“ Erschrocken zuckte ich zusammen als die Stimme meiner Mutter plötzlich direkt neben mir ertönte. Umso überraschter war ich als sich ihre Lippen zu einem höflich-distanzierten Lächeln verzogen und sie Sasuke die Hand reichte, welche er kurz zur Begrüßung schüttelte. Irgendwie war ich doch gerade im falschen Film. Meine Mum begrüßte Sasuke einigermaßen nett? War das ihre neue Methode? Erst Harmlosigkeit vortäuschen und dann aus dem Hinterhalt angreifen?

„Sasuke wollte gerade wieder gehen, Mum. Nicht wahr, Sasuke?!“ Ich verzog meine Lippen zu einem verkrampften Lächeln, während ich verzweifelt versuchte, Sasuke mit meinen Augen mitzuteilen, dass er sich schnellstens vom Acker machen sollte. Dass ich dabei wahrscheinlich eher aussah wie ein Hühnchen auf Crack, war dabei für mich nebensächlich. Dass Sasuke mein wildes Augenzucken aber anscheinend nicht begriff, sorgte bei mir beinahe für einen Herzstillstand. Der musste doch merken, dass er gerade in Lebensgefahr schwebte! Sonst war er doch auch nicht so blöd!

„Das ist aber schade. Ich hätte mich gerne noch etwas mit dir unterhalten, Sasuke. Über Orlando zum Beispiel. Oder über Entführung.“ Das Lächeln meiner Mutter blieb und doch schien Sasuke ein Licht bei ihren Worten aufzugehen, da er im nächsten Moment entschuldigend lächelte.

„Leider hat Sakura Recht. Ich muss bereits wieder los. Wir können das Gespräch ja gerne ein andermal führen. War schön, Sie kennenzulernen, Mrs. Haruno.“ Guter Junge, endlich hatte er´s kapiert.

„Die Freude war ganz meinerseits.“ Mir wäre beinahe ein hysterisches Lachen entkommen, da das Lächeln meiner Mum noch etwas an falscher Höflichkeit zunahm und damit bereits etwas äußerst… Bedrohliches bekam. Jedoch verkniff ich mir jegliche Laute der Hysterie und Panik und schnappte mir lieber meinen Wohnungstürschlüssel.

„Ich bring Sasuke schnell nach unten, nicht dass er noch stolpert, die Treppe runter fällt und dann keiner da ist, der den Notarzt ruft. Bin gleich wieder da.“ Ohne auf die Widerworte meiner Mutter zu achten, schlüpfte ich in meine Lieblingssneaker und folgte Sasuke in den Flur, die Tür fest hinter mir ins Schloss ziehend.

Sasuke öffnete bereits den Mund, um etwas zu sagen, jedoch schüttelte ich nur den Kopf und bedeutete ihm mir zu folgen, während ich die Treppen hinab in das Stockwerk unter unserem lief. Erst dort angekommen blieb ich stehen und wiegte mich und Sasuke in genügend Sicherheit, um ein kurzes Gespräch zu führen.

„Das war knapp.“, gab ich einigermaßen erleichtert von mir und schenkte Sasuke das erste ehrlich fröhliche Lächeln seit einigen Minuten.

„Das kannst du laut sagen. Deine Mum sah aus als würde sie mich gleich mit einer Kuchengabel erstechen wollen.“ Sasuke grinste und lachte leise, während er näher an mich heran trat und seine Hände auf meine Hüfte legte.

„Glaub mir: Das hatte sie auch vor.“ So ernst ich meine Worte auch meinte, Sasuke´s Grinsen brachte auch meine Lippen dazu sich zu verziehen, was sich aber auch auf seine Hände zurückführen ließ, die mich nun enger an sich zogen und sich anschließend auf meinen unteren Rücken legte.

Lächelnd streckte ich mich ihm entgegen und legte meine Arme locker um seinen Hals, bevor ich ihm einen federleichten Kuss auf die Lippen hauchte. „Hallo erst mal.“

Sasuke zog grinsend eine Augenbraue in die Höhe. „Was war das denn?“

„Ein Begrüßungskuss?“

„Das war kein Begrüßungskuss.“

„Ach nein? Woher willst du das wissen?“

Sein Grinsen wurde noch etwas breiter. „Weil das hier ein Begrüßungskuss ist.“

Im nächsten Moment trafen seine Lippen wieder auf meine, diesmal deutlich härter und verlangender als zuvor, jedoch kam es mir nicht in den Sinn, mich zu beschweren. Genießend öffnete ich meine Lippen einen Spalt breit, um den Kuss zu vertiefen, während ich meine Hände zu seinem Nacken wandern ließ und sie dort in seine weichen Haare krallte. Nur am Rande bekam ich mit, wie er mich nach hinten dirigierte und seine Hände dabei immer weiter in Richtung Hintern rutschten.

Im gleichen Augenblick, in dem ich die Wand in meinem Rücken spürte, legten sich Sasuke´s Hände gänzlich unter meinen Hintern und hoben mich hoch, sodass ich meine Beine um seinen Körper schlingen musste, um nicht einfach wieder runterzufallen. Erschrocken gab ich einen leisen Schrei von mir, jedoch wurde dieser von Sasuke´s Lippen einfach geschluckt, sodass wohl niemand außer uns beiden etwas davon mitbekam. Was mir im Übrigen auch ganz recht war, es musste ja nicht unbedingt gleich die ganze Nachbarschaft hier auftauchen und stören.

„Sakura Haruno! Soweit ich weiß, dauert es keine fünf Minuten einen Gast zur Haustür zu begleiten und danach sofort wieder in die Wohnung zu kommen. Wenn du also nicht in den nächsten dreißig Sekunden hier aufschlägst, werde ich mit dem Baseballschläger deines Onkels nach dir suchen kommen!“

Sasuke und ich zuckten erschrocken zusammen und lösten den Kuss, jedoch dachten wir gar nicht daran uns weiter als wenige Millimeter voneinander zu entfernen.

„Ich denke, ich sollte gehen.“ Erneut kehrte das Grinsen auf Sasuke´s Lippen zurück, während er einen bedeutungsschweren Blick nach oben an die Decke warf, über welcher sich der Hausflur vor meiner Wohnung befand. Und sich zweifellos auch meine Mutter gerade befand.

„Mh.. Ich fürchte auch.“ Das interessierte mich aber gerade einen Scheiß, weshalb ich mich auch nicht davon abhalten ließ, einen weiteren Kuss zu eröffnen.

Für einen Moment sprang Sasuke auch darauf an, jedoch löste er den Kuss keine fünf Sekunden später schon wieder, während er mich vorsichtig zurück auf meine eigenen Beine stellte. „Ich sollte wirklich gehen.“

War mir klar. Verstand ich auch irgendwie. Wollte mein verklärtes und zerküsstes Hirn aber gerade nicht einsehen. Mordlüsterne Mutter hin oder her. „Aber wieso denn?“

Sasuke gab ein leises, amüsiertes Lachen von sich. „Weil deine Mum gleich mit einem Baseballschläger diese Treppe hinunter kommt und ihre Mordfantasien an mir auslebt?“

„Oh… Stimmt.“ Irgendwie holte mich das wieder zurück in die Realität. „Stimmt. Du solltest gehen.“, stellte ich daraufhin fest und legte Sasuke meine Hände auf die Brust, um ihn in Richtung Treppe zu schieben.

Ein amüsiertes Grinsen legte sich auf seine Lippen und er wandte sich gerade ab, um tatsächlich zu verschwinden, als mir ein Gedanke kam. Schnell griff ich nach seinem Shirt und hielt ihn fest, bevor ich mich ganz nah an ihn heran und auf die Zehenspitzen stellte.

„Ich schreib dir, wenn sie weg ist.“ Ganz leise hatte ich es ihm zugeflüstert und ihm anschließend einen kleinen unschuldigen Kuss auf die Wange gegeben, bevor ich mich grinsend abgewandt hatte und die Treppen nach oben gelaufen war, um meine Mum von einer Straftat abzuhalten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wunderschönen Sonntagabend, ihr Honigkuchenpferdchen! <33
Ein gaaaanz großes Dankeschön an die herzallerliebsten Pazifik, SakuraBlossoms, DarkBloodyKiss, BlackSakura, Jade, LikeParadise, Kleines-Engelschen, Zyklon64, dracery_the_Beychamp und Girly für ihre supersüßen Kommentare zum letzten Kapitel! :DD
Kleines Posting-Update: Ich werd mir Mühe geben, alle zwei Wochen ein Kapitel zu posten. Es kann natürlich auch vorkommen, dass ich ein Kapitel mal etwas früher poste (eher unwahrscheinlich) oder dass eins mal wieder etwas später kommt (leider viel wahrscheinlicher). Ich bitte um Verständnis. :)
Ich wünsch euch allen ein paar sonnige Maitage und schöööne Vater-/Mutter-/was-weiß-ich-Tage! ;DD
Herzallerliebste Grüße! <33 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Enyxis
2014-01-26T13:06:51+00:00 26.01.2014 14:06
>Sie würde ihn häuten! Lebendig verbrennen! In Beton einschließen und im Meer versenken!<
xDDDDDD *zu Tode kicher* Tja... normalerweise denkt man ya, große Brüder oder Väter würden das tun xDDD

>„Sakura Haruno! Soweit ich weiß, dauert es keine fünf Minuten einen Gast zur Haustür zu begleiten und danach sofort wieder in die Wohnung zu kommen. Wenn du also nicht in den nächsten dreißig Sekunden hier aufschlägst, werde ich mit dem Baseballschläger deines Onkels nach dir suchen kommen!“<
O___O HOLLA DIE WALDFEE... Sakuras Mutter is mordsgefährlich...
Hamma Kapitel! Sasuke und Sakura sind einfach nur zu knuffig *___*
xDDDD Ich hätte so gern ein Foto von Karins Blick gehabt xDDDD
Von:  dracery_the_Beychamp
2013-05-16T13:24:07+00:00 16.05.2013 15:24
Also das Kapitel war mal wieder echt super
Mir gefällt es das man auch Hintergründe und jetzt bei Karin auch etwas mehr erfährt
Die Szene mit Sakuras Mam fand ich auch echt klasse
Kuchengabel und Baseballschläger o_O :D
Freuch mich schon auf das nächste Kapitel und hoffe wie alle anderen das es nicht so lange dauert
lg Dracery
Von:  nutellafan
2013-05-14T13:51:48+00:00 14.05.2013 15:51
Hallöchen nochmal. Ich nerv‘ dich jetzt auf’s Neue, habe nämlich jetzt endlich mal Zeit, alles Mögliche zu kommentieren, hihi.

Ich muss sagen, allmählich kriegt Karin Mini-Pluspunkte. Sie ist anscheinend zum ersten Mal richtig nett, wie’s aussieht. Ich mein‘, sie wirft Sai nichts vor und schreit ihn auch nicht an, weil er ihr sofort eine deutliche Abfuhr gibt.
Ich hab‘ eigentlich nicht zu 100% damit gerechnet, dass es wirklich Sai ist, in den sie sich verliebt hat, aber ich glaub‘, wir haben darüber mal geschrieben, right?
Mich würde übrigens mal interessieren, wie das passiert ist und vor allem wann – schon bevor Sakura an die Schule kam oder erst vor Kurzem?
Uuuund du bist scheiße gut darin, deine Random-Charaktere in die Story mit einfließen zu lassen. Von Sai war bisher nur am Anfang kurz die Rede und jetzt ist er ein wichtiges Detail. O.ô Das ist beneidenswert, wie dein Gehirn auf solche Ideen kommt.
Noch was: Ich weiß, was Karin mit ihrer Anspielung meint und ich weiß jetzt auch gaaaanz genau, für wen Sai etwas empfindet. Sind er und der andere er zusammen, also „heimlich“ und unoffiziell, mein‘ ich?
Übrigens gefällt es mir, dass Sai sich nicht so gibt, wie er eigentlich ist. Sein Charakter scheint tiefgründiger zu gehen und er lässt auch nicht jeden x-Beliebigen an sich ran. Umso interessanter ist es, wie der andere er das anscheinend geschafft hat. Kommt das noch ans Tageslicht oder bleibt das ein mysteriöses Geheimnis, wegen dem ich schlaflose Nächte verbringen muss? :o

Ich find’s übrigens süß, dass Sasuke mehr oder weniger zu gibt, dass er sich in die liebe Sakura verliebt hat und jetzt offensichtlich auch erkennt, wie er sich benommen hat. Sie scheint ihm ja jetzt schon gut zu tun. ;3
Und ich muss dich an dieser Stelle wieder loben – du hast ein Händchen dafür, mitten in einer Szene Sachen auffliegen zu lassen, die echt interessant sind. So kleine Details am Rande genau im richtigen Moment. Schick, schick hast du das gemacht. Übrigens finde ich es irgendwie geil, dass Naruto Sasuke eine reingehauen hat. :D

Irre ich mich, oder würde Sakuras Mama Sasuke gerne killen? :D Er ist der verhasste Freund ihrer geliebten Tochter, der große, böse Wolf, der sie entführt und verschleppt hat. xD
Es ist übrigens sehr knuffig, wenn die zwei knutschen. :3

Noch was: wieso sind bei dem Satz „Weil [style type=“italic“]das[/style] hier ein Begrüßungskuss ist.“ diese Zeichen drin? Und was bedeuten die? :o Höchstwahrscheinlich irgendwas zum Unterstreichen, Kursiv schreiben oder so, kann das sein?

Und wtf, alle zwei Wochen ein neues Kapitel!? :o Hast du vorgetippt, einen Ideenrausch oder Turbo im Arsch, was das Tipseln betrifft? Wooooow. Das ist soooo cool. *-*
Ich freu‘ mich! :D

Also dann, mach’s gut, ich wünsch‘ dir schöne Sonnenstrahlen, aber nicht zu viel, nicht, dass du dir das Näschen verbrennst und dann ’n Sonnenbrand kriegst.
Von:  Kleines-Engelschen
2013-05-11T21:11:14+00:00 11.05.2013 23:11
mit einem baseballschläger? krasse sache! ich freue mich schon auf das nächste kapitel. mach weiter so!

greetz
Von: abgemeldet
2013-05-10T19:55:43+00:00 10.05.2013 21:55
Hi,
echt ein tolles Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste ^^
lg
Von:  Katalina
2013-05-09T20:55:47+00:00 09.05.2013 22:55
Ein super Kapitel :-)
ich freue mich schon auf das nächste und ich hoffe es dauert nicht allzu lange..
die beiden sind dann ya alleine zu hause hahahah das wird lustig :-D
mach weiter so ;-D
lg
Von:  grueneskaetzchen
2013-05-09T18:53:26+00:00 09.05.2013 20:53
erstmal ... tut mir leid \(._.)/
hatte das letzte pitel mit dem ipod gelesen und war mir dann zu doof, damit zu kommentieren :D aber das letzte war genauso supi wie das hier <3
Und irgendwie fand ich es toll, dass jetzt klar wurde, für wen Karin was fühlt :)
Also - maaaach weiter! <3
Von:  Ushia-sama2011
2013-05-08T21:47:11+00:00 08.05.2013 23:47
hammer kapitel
Von:  DarkBloodyKiss
2013-05-08T06:37:17+00:00 08.05.2013 08:37
HI ^^
Super super dupper tolles Kappi ^^
Ja ja die Liebe Mutter ^^
freue mich schon tierisch aufs nächste Kappi ^^

glg & einen schönen Mittwoch Morgen ^^

DarkBloodyKiss ^^
Von:  happines
2013-05-08T05:45:23+00:00 08.05.2013 07:45
Tolles kappi wieder


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