Zum Inhalt der Seite

Make me legend

Germania x Rom
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

XII

Dieses mal waren wir beide in Umhaenge gewickelt. Jeder mit einem Beutel Proviant und Kleidung ausgeruestet, hatten wir in Hektik und Vorsicht das Dorf verlassen. Fuer lange Abschiede blieb nicht viel Zeit, weswegen es bei einer Umarmung und einem dankbaren Kuss auf die faltige doch liebevolle Stirn blieb. Marta nahm sogar den verdutzten Germania in den Arm und taetschelte ihm die Wange.

Die Frau war einfach wunderbar und schien einen siebten Sinn fuer den Zustand eines Menschen zu besitzen. Das war damals, als ich ratlos, ohne Geld und Unterkunft im Dorf herumirrte, auch schon so gewesen. Sie hatte uns wirklich gerettet mit ihrer Warnung und dem Brief an ihre Schwester.

Nun lag nur noch ein Tagesmarsch vor uns, bis wir das beschriebenen Haus erreichten. Ich hoffte nur, dass ich mir den Weg, den Marta mir erklaerte, richtig gemerkt hatte. “Also nach der Weggabelung nach links, sollten wir die naechste Abzweigung rechts nehmen.” “Nein, wir gehen durch den Wald und nicht um ihn.” Verdutzt blieb ich stehen. Germania schritt taff an mir vorbei. “Ich kenne das Haus. Nicht die Bewohner, aber das Haus vom Sehen her. Glaub mir, ich weiss, wo es langgeht.” Folgsam lief ich ihm nach, als er den Wald betrat, der parallel zum Weg verlief. Wenn es um Waelder geht, sollte man sich auf einen Germanen verlassen.

Wir stiefelten ohne einen Pfad oder Hinweis zu haben durch Baeume, Buesche und Farne. Ich dachte schon daran den ehemaligen Weg wieder zufinden und eine laengere Strecke in kauf zu nehmen, auch wenn wir dann noch nachts unterwegs sein wuerden. Es war schon ziemlich viel Zeit vergangen, seit wir in der Wildnis liefen. Doch bevor die Sonne die Baumspitzen erreichte oder ich meinen Unmut aeussern konne, tat sich vor uns der Wald auf und eine weite Wiese erstreckte sich.

In der Mitte nur ein grosser Baum, daneben ein Haus. Es war groesser als Martas und sah weit aelter aus. In entgegengesetzter Richtung schlaengelte sich der Weg zum Haus, den wir hinter uns gelassen hatten. “Dann los. Mal sehen, wo Marta und hingeschickt hat.” Durch hohes Gras und einer Menge Wildblumen stiefelten wir zum Haus.

Eine stabile Eichentuer, verziehrt mit Zweigen und Kraenzen empfing uns. “Nett.” Fest klopfte ich an.

Fuer Sekunden tat sich nichts, dann hoerte man kleine, tippelnde Schritte und die Tuer wurde vorsichtig einen spaltbreit geoeffnet. “Ja bitte?” Tiefbraune, grosse Augen lugten neugierig zu uns auf. Als sie uns sahen, wurde ganz geoeffnet und ein kleines Maedchen stand grinsend vor uns. Ganz im Kontrast zu ihren warmen, braunen Augen kringelten sich blonde Locken um ihr schmales Gesicht. “Seit ihr Waldgoetter?” fragte sie mit einem begeisterten Funkeln.

Wir blickten uns fragen an und ich begann zu lachen. “Ich denke nicht, meine Kleine. Sag mal, ist denn ein Erwachsener da?” Ich hockte mich vor sie. “Wir haben eine ganz wichtige Sache mit dem Besitzer dieses Hauses zu bereden. Meinst du, du kannst uns bei dieser wichtigen Sache helfen?” Aufgeregt nickte sie. Ich war mir nicht sicher, ob wir wirklich richtig waren. Marta hatte nichts ueber ein Kind gesagt.

“Aber meine Mama hat gesagt, ich darf keine Fremden ins Haus lassen oder ihnen die Tuer oeffnen.” “Du hast uns aber schon die Tuer geoeffnet.” Stellte Germania schlicht fest. Die Kleine wurde blass, als haette sie das auch gerade gemerkt.

“Ann? Was tust du da am Eingang?” Eine eindringliche, weibliche Stimme liess das Maedchen zusammen zucken. “Nichts Mama.” Kurz darauf erschien auch schon eine Frau hinter Ann. “Was zum...? Ann, du sollst doch niemanden aufmachen und schon gar nicht mit ihnen reden.” Aergerlich wandt sie sich an uns, als waeren wir die Boesen. “Bitte gehen Sie sofort. Wir wollen nichts mit Ihnen oder den anderen Leuten aus dem Dorf zu tun haben.”

Gerade wollte sie die Tuer vor unserer Nase zuschlagen, als Germanias Fuss vorschnellte und einen Spalt offenhielt. Er drueckte mit einem Arm die Tuer wieder auf und stuetzte den anderen dicht neben den Kopf der Frau. Gefaehrlich nah war er ihr so und sah ihr direkt in die Augen. “Wir sind aber nicht aus dem Dorf.” “Genau Mama, sie sind Waldgoetter.” Die Frau erroetete etwas unter Germanias Bedraengen und wich zurueck. Nicht ohne ihre Tochter mit sich zu ziehen. “Was wollt ihr dann?” Ich ueberreichte ihr den Brief und ueberrascht las sie den Absender. “Meine Schwester?” Sorgsam ueberflog sie das Geschriebene.

Als sie wieder vom Papier aufsah, laechelte sie ein wenig. “Entschuldigt mein raues Benehmen. Wenn das so ist, dann tretet ein. Mein Name ist Deb und das ist meine Tochter Ann.” Ich nickte Germania anerkennend zu und betrat mit ihm das Haus. Ann rannte kichernd neben uns her und schien sich noch mehr zu freuen als wir.

Besonders den Germanen schien sie ins Auge gefasst zu haben. Bei der guenstigsten Gelegenheit griff sie seine Hand und laechelte ihn seelig an. “Bist du eine Elfe?” Germania entglitt die ernste Miene und ich konnte mir ein lautes Auflachen nicht verkneifen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück