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Kann es sein...?

Tai x Yamato
von

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Prolog

++++Prolog++++
 

„Sieh mal Yama!“ breit grinsend deutete der junge Mann auf die große Showbühne, auf der sein blonder Freund, der gerade neben ihm zum Stehen kam, in wenigen Stunden ein Konzert geben würde. Das braune, wuschelige und in alle Seiten abstehende Haar wehte in der aufkommenden Brise.

Der Angesprochene folgte mit den Augen die gedeutete Richtung und musste leicht schmunzeln. Selbst nach so vielen Jahren war sein kleiner Chaot noch aufgeregt, wenn er ein Konzert gab. Aber irgendwie hatte diese Bühne schon etwas Aufregendes an sich.

Das Licht der untergehenden Sonne hüllte die Bühne in ein angenehmes Orange und so strahlte sie eine ungewöhnliche Ruhe aus. Kaum zu glauben, dass es hier in drei Stunden garantiert nicht mehr so ruhig sein wird. Denn dann wird es hier von kreischenden Fans nur so wimmeln, die gegen das laute Jaulen der E-Gitarren, Keyboards und auch gegen seine Stimme ankämpfen werden. – So war es schließlich bei jedem seiner Konzerte gewesen. Egal in welchem Land er auf Tour war.

„Ist das nicht wunderschön?“ fragte der Brünette und griff lächelnd nach der Hand des Blonden.

„Meinst du nicht, dass du etwas übertreibst, Tai?“

„Hm, nö. Eigentlich nicht.“ grinste er zurück. „Besser kann es doch kaum noch werden. Du hast eine Spitzen Musikerkarriere hingelegt und wirst auf der ganzen Welt gefeiert. Und ich… ich habe das Glück an deiner Seite sein zu dürfen und mit dir unser Leben zu genießen.“

„Du elender Romantiker. Wenn du jetzt auch noch anfängst mir einen Antrag zu machen, bin ich weg.“ erwiderte Yamato sarkastisch. Er mochte es nicht, wenn Tai so sprach, so nostalgisch, als würde er sich wünschen, dass dieser Moment ewig anhielte. Aber er wusste, dass sein Wunsch nie wahr werden würde. Tai war eben der Optimist von ihnen, der immer an einen guten Ausgang glaubte und er, er war eher der Pessimist.

„Och Menno. Dabei hab ich extra schöne Ringe ausgesucht.“ Gespielt zog Taichi einen Schmollmund, weswegen Yamato schmunzeln musste.

„Ach hast du? Dann hoff ich doch für dich, dass du die wieder umtauschen kannst.“

„Ach weißt du…“ hauchte Taichi als er den Blonden an sich zog „… vielleicht will ich die gar nicht zurückgeben.“ Einen kurzen Augenblick lang sahen sie sich tief in die Augen bis der Brünette seine Lippen auf Yamatos legte und dieser die Arme um seinen Hals schlang.

Momente wie dieser waren es, die Yamato fürchten ließen, dass Tai recht haben könnte, dass sie wirklich in der Besten Welt lebten – neben der Digiwelt, ohne die sie sich sicher nie gefunden hätten.

„Und falls du Las Vegas vergessen haben solltest: Wir sind schon verheiratet!“ Lachend wich Tai zurück, noch bevor Yamato überhaupt ausholen konnte um ihn eine für diesen Kommentar rein zu hauen.

Aber wie war es überhaupt so weit gekommen, dass sie sich so innig liebten und selbst in der Öffentlichkeit nicht mehr davor schreckten sich zu küssen? Dabei konnten sie sich anfangs doch kaum leiden. Stritten und prügelten sich ständig miteinander. Und selbst nachdem sie die Kämpfe um den Frieden ihrer und der Digiwelt gewonnen hatten, hatte sich an ihrer Streitsucht nur wenig geändert. Selbst in der Oberstufe haben sie sich ständig in die Haare gekriegt und sich gegenseitig geärgert. – Also wie war es nur dazu gekommen, dass sie sich ineinander verliebt hatten, wo sie auch noch beide Jungs sind?
 


 

Das war der erste Streich.

Ab dem 1. Kapitel seht ihr die beiden als Oberschüler wieder. Zu dem Zeitpunkt müssten sie etwa 16 Jahre alt sein (ich kenne mich nicht so genau aus, wie alt man in welcher Klassenstufe in Japan normaler Weise sein müsste... ^^''), jedenfalls sind sie noch nicht im Abschlussjahr.
 

Ich freue mich über jede Rückmeldung und auch, wenn es jemanden auffallen sollte, dass hier Rechtschreibfehler drin sein sollten, würde es erfreulich sein, wenn man mich darauf aufmerksam machen würde, damit ich sie korrigieren kann.
 

Das war's erst mal von mir
 

LG Yurii-chan

Let's play a Game

++++Kapitel 1 ++++

Let’s play a Game
 

Ein böses Grollen verließ die Kehle des blonden Jugendlichen, während er krampfhaft versuchte auf diesen verfluchten, mit metallenen Kufen besohlten Schuhen – auch bekannt als Schlittschuhe – aufrecht stehen zu bleiben. Warum viel es ihm nur so schwer? – Sein sogenannter bester Freund schien damit nun wirklich gar keine Probleme zu haben, denn dieser drehte bereits seine sechste Runde auf der großen vereisten Fläche dieser Halle. Dabei war er gewöhnlicher Weise eher derjenige, der sich immer verletzte oder hinfiel, doch nicht er, Ishida Yamato! Gerade so schaffte der Blonde es sich im letzten Moment am Rand der Eisbahn festzuhalten, ehe er hätte fallen können. ‚Ich hasse ihn dafür…!’ Grimmig funkelte er seinen brünetten Kumpel an, der sich federleicht über das Eis gleitend auf ihn zu bewegte und eine gewisse graziöse Ausstrahlung dabei versprühte. Insbesondere während er wie ein Mädchen eine Pirouette drehte. ‚Jetzt fehlt nur noch ein rosa Tütü…‘

„Mah, komm schon Yama! Wir haben schließlich nicht jeden Tag einen Wandertag mit der Schule und dann auch noch einen, wo wir nicht in irgend so ein doofes Museum müssen!“ Mit diesen Worten wollte der Junge seinen Freund bei der Hand nehmen und ihn endlich weiter in die Mitte der Fläche ziehen, doch dieser sträubte sich dagegen und ließ sich nicht von der halbhohen Begrenzung trennen.

„Lass den Scheiß, Taichi!“ fauchte Yamato bedrohlich.

„Och komm schon~“

„Nein! – Ich mach mich hier nicht zum Deppen!“

Verwundert blinzelte Taichi seinen gegenüber an. „Du und dich zum Deppen machen? – Das machst du nur, wenn du weiter hier am Rand klebst. – Siehst du? Sie starren dich alle schon an.“ Und mit einem Ruck hatte er Yamato von der Begrenzung gelöst ehe dieser etwas erwidern konnte und zog den versteiften Blonden mit sich. In der Mitte angekommen wollte Taichi ihn eigentlich wieder loslassen, doch er krallte sich förmlich in seine Ärmel. Schelmisch grinsend sah er auf Yamato und konnte es sich nicht länger verkneifen, sich einen Scherz mit ihm zu erlauben. Anfangs recht langsam, doch dann schneller lief er rückwärts und zog den lautstark protestierenden Jungen mit sich.

„TAICHI!! Lass das! Bring mich SOFORT wieder an den Rand oder ich BRING DICH UM!!!“ drohte Yamato böse.

Doch davon ließ sich Taichi nicht beeindrucken. „Du kannst mich jederzeit wieder loslassen. Ich zwing dich jedenfalls nicht mir zu folgen.“

Jetzt hätte der Blonde zwar erwidern können, dass er das gerne tun würde, aber eben nicht selbst, ohne zu stürzen, dort ankommen würde… aber dazu war er sich zu stolz. Stattdessen funkelte er seinen Kumpel zornig an. ‚Das wirst du bereuen! ‘
 

Endlich war dieser Höllentrip namens Wandertag vorbei und er konnte endlich wieder richtigen Boden unter seinen Füßen spüren. Yamato war wirklich heilfroh, dass es vorbei war. Endlich konnte er nach Hause gehen und diesen schrecklichen Tag hinter sich lassen. Ohne zu zögern verließ er die Halle und blendete das Rufen eines gewissen brünetten Wuschelkopfes gänzlich aus.

„Hey, warte doch, Yama!“ eilig hechtete Taichi dem Blonden hinterher, der ihn penetrant ignorierte. „Mensch, ich hab mich doch schon zig mal entschuldigt, was soll ich denn noch machen, damit du mir vergibst?“

„Wie wär’s mit verrecken?“ antwortete Yamato gereizt. Niemals, schwor er sich, niemals würde er Taichi diesen Scherz verzeihen. Dank ihm war seine hart erarbeitete Coolness Geschichte!

Die gesamte Klasse hatte ihn ausgelacht, weil er so mir nichts dir nichts von Taichi mit Schwung durch die halbe Halle geschleudert worden war. Das war an sich ja nicht weiter schlimm, wenn Yamato nicht derartig stark mit dem Gleichgewicht hätte kämpfen müssen, weshalb er auf etwa der Hälfte der Strecke ausgerutscht und so den Rest des Weges auf seinem Hintern weiter gerutscht war, bis er letzten Endes endlich an einem der drei Ausgangsbereichen zum stehen gekommen war.

„Du weißt, dass ich das nicht beabsichtigt habe. – Komm schon, was muss ich tun, damit du mir verzeihst?“ treu doof sah er ihn an.

Einen Moment überlegte Ishida. Ein teuflisches Gefühl beschlich ihn. Wenn das klappen würde, wie er es sich vorstellte, hätte er nicht nur seine Rache, sondern auch als Bonus einen Sklaven. „Wie wär’s mit allem, was ich – sagen wir mal – innerhalb der nächsten Woche von dir verlange?“

Die Vor und Nachteile abwiegend kratzte sich der Brünette am Kinn. „Okaaaay… Aber dann verzeihst du mir wirklich!“

„Gebongt.“ Darauf schlug er mit Taichi ein. ‚Er hat ja gar keine Ahnung, worauf er sich eben eingelassen hat. ‘

Erleichtert grinste Taichi seinen Freund an, doch das Grinsen schwand schnell wieder, denn Yamato drückte ihm seine Tasche in die Arme. „Was..?“

„Die wirst du jetzt schön brav tragen, ach und wo du schon dabei bist, kannst du sie bis zu mir nach Hause tragen.“

„Na wenn’s weiter nichts ist.“ Damit konnte er sich abfinden. War ja auch nichts Schlimmes dabei.
 

Am nächsten Morgen in der Schule, als Taichi das Klassenzimmer betrat, staunte er nicht schlecht, als er Yamato grinsend auf dem Platz neben seinem fand. „Sitzt nicht eigentlich Hiroshi hier?“

„Diese Woche nicht.“

„Aha. Hast ihn bestochen, oder wie?“ fragte Tai, als er sich setzte.

„Jap. – Du hast übrigens heute Putzdienst.“ erwähnte Yamato, als wäre es etwas Nebensächliches während er sich ausgiebig streckte.

„Was? Aber ich hab heute Training! – Warum hab ich denn so plötzlich Putzdienst?!“

„Habe ich doch schon gesagt. Anders konnte ich Hiroshi nicht hier wegbewegen.“

Der Tag fing schon mal toll an. Was dachte sich Yamato nur dabei? Er wusste doch, dass er Training hatte, da konnte er doch die Abmachung nicht so einfach missbrauchen. ‚Und überhaupt, was bringt ihm das? Er sitzt doch sonst auch nicht weit weg von mir…‘

Das Läuten der Schulglocke kündigte den Unterricht an und alle Schüler verstummten und setzten sich eilig, weil ihr Lehrer mit dem Läuten den Raum betrat.

Der Unterricht verlief – wie erwartet – recht langweilig, zumindest tat er das, bis ihm ein gewisser blonder Teufel neben ihm einen Zettel zukommen ließ. Verwundert faltete Taichi diesen auseinander und las den Inhalt. ‚Oh Gott! Das kann der doch nicht verlangen! ‘ Total entrüstet sah er Yamato an.

Dieser jedoch signalisierte Tai, dass er das tun sollte, was auf dem Zettel stand.

Eifrig schüttelte er verneinend den Kopf. Doch als er ihn wieder ansah, blickte er auf den hochgehaltenen Block des Blonden. ‚Vergiss unsere Abmachung nicht. ‘ las er, ‚Oder ist dir unsere Freundschaft doch nicht so viel wert?‘ Rot werdend seufzte er. ‚Verdammt…‘ und so holte er Luft und hoffte, dass das hier schnell vorbei sein würde und dass er sofort aus dem Unterricht geschmissen wird. Zunächst leise begann er die ersten Zeilen des Liedes zu singen, das von ihm verlangt wurde. Nach und nach wurde er von immer mehr Klassenkameraden angesehen, bis er dann zum Refrain kam und – wie es auf dem Zettel stand lauter – im schlechtesten Englisch der Weilt, weil es eben nicht sein bestes Fach war - sang: „I kissed a boy and I liked it, the taste of his cherry chapstick. I kissed a boy just to try it. I hope my girlfriend don't mind it. It felt so wrong, it felt so right. Don't mean I'm in love tonight. I kissed a boy and I liked it…” den Tränen nahe wurde er von seinem Lehrer unterbrochen, der ihm einen nassen Tafelschwamm an den Kopf warf.

„Yagami! Vor die Tür!“

Langsam rutschte der triefende Schwamm an seinem Gesicht runter und als dieser mit einem Klatschen auf dem Boden landete, brach ein lautes Gelächter Taichis Klassenkameraden aus.

Sogar Yamato konnte sich kaum noch zusammenreißen. Mit Lachtränen in den Augenwinkeln hielt er sich sogar schon den Bauch.

Als Taichi das bemerkte fühlte es sich für ihn so an, als ob jemand ihm ein Messer mitten ins Herz gestochen hätte. Mit gesenktem Kopf und dem letzten Rest seiner Würde schritt er auf die Tür zu und versuchte sich zumindest so lange zusammen zu reißen, bis er auf dem Flur war. ‚Was sollte das nur? Warum muss er ausgerechnet so etwas von mir verlangen und dann auch noch derartig drüber lachen…? ‘ Deprimiert ließ er sich im Flur angekommen mit dem Rücken zur Wand zu Boden sacken. ‚Wenn doch nur Agumon hier wäre…’

Das Gelächter im Klassenraum war selbst jetzt noch nicht verebbt und sein Lehrer versuchte es weiterhin zu ersticken indem er mit Schulstrafen und Nachsitzen drohte.

‚Irgendwie hat das weh getan… - Aber warum…? Ich mach mich doch häufiger selbst zum Idioten und da ist es doch auch nicht so. ‘

Im weiteren Verlauf des Schultages ging Taichi Yamato aus dem Weg, ignorierte diesen sogar gänzlich. Er wusste durchaus noch, dass die Abmachung mit diesem noch bestand, aber war es das wert? War es wert, sich die restlichen sechs Tage lang zum Idioten zumachen, um eine Freundschaft aufrecht zu erhalten zu jemanden der genau das von ihm verlangte? Er wusste, dass Yamato das nicht böse meinte, aber es hatte ihn dennoch verletzt. Doch warum ließ er ihn das durchgehen? – Sicher, der blonde Junge war ihm inzwischen sehr ans Herz gewachsen, trotz ihrer ständigen Raufereien und des gegenseitigen Neckens. Irgendetwas hatte dieser Junge an sich, was Tai – aus einem ihm völlig unbekannten Grund – anzog, sogar zu faszinieren schien.

Jetzt hatte Taichi nur noch das Klassenzimmer aus zu fegen, ehe er sich viel zu spät zu seinem Fußballtraining begeben konnte. Gedankenverloren fegte er vor sich hin. ‚Warum nur kann ich ihm nicht böse sein? Er hat es schließlich gewusst, dass das Folgen mit sich ziehen würde und dennoch kann ich auf ihn nicht sauer sein. – Dabei hätte er das verdient. ‘

Besagter stand gerade im Türrahmen und schaute ihm beim fegen des Klassenraumes zu. Bei diesem Anblick bereute Yamato seinen ‚Befehl‘ schon fast wieder. Ihr Lehrer hatte Taichi doch tatsächlich für die nächsten zwei Wochen zum alleinigen Putzdienst verdonnert. So ganz wusste der Blonde aber eigentlich nicht, weshalb er nun hier sinnlos herum stand und zusah, wie Taichi die Bestrafung zu spüren bekam, die eigentlich seine hätte sein müssen.

„Was willst du?“ fragte der Brünette in einem harten Tonfall, ohne den Blonden auch nur einen kurzen Blick zu würdigen.

Leicht zusammen zuckend trat Yamato unsicher auf ihn zu. „Ich, ähm, es… es tut mir Leid.“

„Aha.“ erwiderte Taichi nur und fegte unbeirrt weiter.

„Ich habe nicht bedacht, dass die Bestrafung so… hart ausfallen könnte.“

„Aha.“

„Kannst du noch etwas anderes sagen, außer ‚aha‘?“ leicht angesäuert verschränkte Yamato seine Arme vor der Brust. Da entschuldigte er sich schon und er hatte nichts Besseres zu antworten, als ‚aha‘? Dabei müsste der Brünette doch wissen, wie selten es vor kam, dass er, Ishida Yamato, sich entschuldigte.

„Was sollte ich denn deiner Meinung nach sagen?“ etwas interessiert stützte Taichi sich auf den Besenstiel und sah den Blonden an.

„Wie wär’s mit ‚so schlimm ist das nicht‘, oder ‚mach dir keinen Kopf‘?“

„Dann müsste ich dich aber anlügen.“

„Dann lüg mich eben an.“ gab er gereizt von sich.

„Wenn das dein Befehl ist… Das ist nicht so schlimm, also mach dir mal keinen Kopf.“ leierte Tai lustlos runter. Auf dem empörten Gesichtsausdruck seines Kumpels hin zuckte er mit den Schultern. „Was ist? Wir haben immer noch eine Abmachung am Laufen. Ich weiß zwar nicht, wie es um dich steht, aber mir ist unsere Freundschaft wichtig.“

Unfähig etwas zu sagen stand Yamato einfach nur da. Was sollte er darauf auch antworten. Alles was er jetzt sagen würde, würde Tai sowieso gegen ihn verwenden.
 

Mies gelaunt ließ sich Yamato am Abend auf die Couch im Wohnzimmer fallen. Irgendwie lief das Ganze derzeitig absolut nicht nach seinen Vorstellungen. Er wusste, dass er einen Schritt zu weit gegangen war, dass er letztlich etwas Schlimmeres von Taichi verlangt hatte, als er ihm angetan hatte, doch ändern konnte er es nicht mehr. Lachen drang an sein Ohr, sodass er interessiert in Richtung Flur sah.

„Danke, Takeru. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich getan hätte.“

„Nichts zu danken. Ich weiß doch, dass Physik nicht grade deine Stärke ist und da Ichijouji-kun leider krank ist, kannst du ihn ja schlecht um Nachhilfe bitten.“ Aufmunternd lächelte Takeru seinen Gesprächspartner an. „Dann komm mal gut nach Hause, Daisuke.“

„Ok, dann Tschüss!“ rief Daisuke gut gelaunt den beiden Brüdern zu und ging weiter zur Tür.

Der jüngere Bruder begleitete Daisuke bis dorthin und winkte diesem kurz hinterher, als er sich auf den Weg zum Treppenhaus machte.

„Seit wann gibst du ihm denn Nachhilfe?“ fragte Yamato seinen kleinen Bruder, der sich nun zu ihm setzte. Besagter wohnte seit etwas über einem Jahr wieder bei ihm, zusammen mit ihrer Mutter. Nach einigem hin und her haben ihre Eltern sich doch dazu entschieden es noch einmal miteinander zu versuchen. – Tja, das war wohl den ständigen persönlichen Gesprächen in Yamatos Schule zu verdanken, zu denen sie eine Zeit lang mussten, da ein Teil der Lehrerschaft geglaubt hatte, dass er zu einem Problemkind werden würde.

„Seit heute. Du hast ja sicher eben mitgehört… Ichijouji hat sich schlimm erkältet und da Daisuke droht in Physik durch zu fallen, hat er mich gebeten ihm zu helfen.“

„Hm~“

„Sag mal, was ist eigentlich zwischen dir und Taichi-kun los?“

„Hm? Was soll schon los sein?“

„Naja, Hikari-chan hat mir vorhin eine Mail geschickt und meinte, dass er sich so komisch verhält, seitdem er vom Training wieder zurück ist. Und als sie ihn darauf angesprochen hatte, hat er nur ‚Er ist ja so ein Idiot‘ geschrien, sich die Haare gerauft und hat sich anschließend in seinem Zimmer eingeschlossen.“ erklärte Takeru und versuchte von dem Gesicht seines Bruders etwas brauchbares ablesen zu können.

„Aha… Und da glaubt ihr beide, dass er mich damit meint?“

„Wen sollte er denn sonst meinen?“

‚Auch wieder war. ‘ dachte sich Yamato. Schließlich hatte Tai zu 90 Prozent immer mit ihm ein Problem, wenn er sich so aufführte. Hoffentlich wollte sein kleiner Bruder ihm jetzt keine Standpauke halten…

„Also bist du wirklich der Auslöser. – Und, was war es dieses Mal?“

‚Ok, jetzt bloß nicht zu viel verraten. ‘ Sich räuspernd begann er in geschnittener Fassung Takeru aufzuklären, was diese Angelegenheit betraf. „Ich hab ihn dazu gebracht aus den Unterricht zu fliegen und jetzt muss er zwei Wochen lang Putzdienst schieben.“

„Und weiter? – Da kommt doch sicher noch etwas.“ Erwartungsvoll schaute er seinen Bruder an. „Du willst mir doch nicht etwa sagen, dass das alles sein soll. Selbst Taichi würde sich über eine solche Lappalie nicht derartig aufregen. – Nun rück schon raus mit der Sprache!“ Eindringlich sah Takeru ihm in die blauen Augen und das solange, bis dieser nachgab.

„Schon gut… ja da ist noch mehr. Ich habe ihn gezwungen „I Kissed a Boy“ im Unterricht zu singen. – Er hat aber angefangen!“

„Und was soll er gemacht haben?“

„Gestern auf der Eisbahn hat er mich wieder ärgern müssen und hat mich durch die halbe Halle geschleudert und das, obwohl er wusste, dass ich nicht Schlittschuh laufen kann! Und dann bin ich wegen ihm dabei auch noch ausgerutscht und auf meinem Hintern weiter geschlittert…“

Schielend betrachtete Takeru Yamato. „Und deswegen musstest du ihn blamieren?“ fragte er verständnislos nach. Er kannte zwar seinen Bruder recht gut und wusste, dass dieser sich für solche Aktionen immer rächen musste, aber dass er es ausgerechnet auf diese Weise tat, verwunderte ihn doch etwas.

„Er hätte es ja nicht machen müssen. – Er wollte, dass ich ihm verzeihe und habe nur vorgeschlagen, dass er für die nächste Woche alles machen soll, was ich von ihm verlange. – Er hätte ja nicht drauf eingehen müssen.“ verteidigte sich der Ältere trotzig und verschränkte dabei seine Arme vor der Brust. Nicht einmal sein Gabumon hätte ihn gerade verstehen können, wo er es selbst nicht mal tat.

Als ob ein Geistesblitz Takeru getroffen hätte, leuchteten seine Augen auf. „Die Abmachung gilt doch noch, oder?“

„Äh, ja. Wieso fragst du?“

„Ach, nur so.“

Zweifelnd runzelte Yamato die Stirn. Da ging sicher etwas in Takerus Kopf ab, was sicher sehr bald ans Tageslicht kommen würde. Und wie erwartet lächelte er ihn auch schon an.

„Du~? – Du willst doch sicher das Spiel zu Ende spielen, ne?“ unschuldig blinzelte Takeru ihn an. „Wie wäre es, wenn du ihm zunächst ein paar kleinere Aufgaben aufdrückst und dann am Ende die Bombe platzen lässt?“

‚Was ist denn mit dem los? ‘ Misstrauisch beäugte er ihn. Aber irgendwie interessierte es ihn schon, was sein kleiner Bruder da zu planen schien. „Was hast du dir da so vorgestellt?“
 

Nicht nur, dass Taichis Training die reinste Hölle gewesen war, was allein daran lag, dass er dank eines gewissen blonden Teufels zu spät gekommen war, nein, der neue Trainer hatte ihn auch noch über zwei Stunden länger bleiben lassen, sowie extra Runden von ihm um den Platz verlangt. Jetzt lag er halbtot auf seinem Bett und spann sich diverse Möglichkeiten aus, wie er diesen blonden Teufel als Racheakt unauffällig beseitigen konnte. Jedoch wurde sein Schmieden von Plänen durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen.

„Onii-chan? Ist alles ok mit dir? – Das Essen ist fertig, kommst du?“

„Hab keinen Appetit!“ rief er seiner Schwester zu und knautschte sein Kissen erneut.

„Aber du musst doch etwas essen!“ versuchte sie es weiter, doch ohne Erfolg.

Ein äußerst gereiztes Knurren entrann Tais Kehle. „Lass mich in Ruhe. Vielleicht esse ich später noch was, aber jetzt nicht!“ Es widerstrebte zwar deutlich seiner Natur, sich so zu seiner kleinen Schwester zu verhalten, aber an manchen Tagen konnte er sich selbst ihr gegenüber nicht beherrschen und musste es eben raus lassen, was – wie heute – eigentlich einem anderen galt. Erleichtert stellte er fest, dass sich seine Schwester wieder von seiner Zimmertür entfernte. Kurz sah er zur Tür, wartete und wartete, doch da nichts – zu seiner Erleichterung – geschah, widmete er sich wieder seinen Plänen.

‚So und wie könnte ich ihm das Zeug nun unterschieben? Ich muss ja auch sichergehen, dass die Bullen das auch bei ihm finden. – In den Spind? Oder doch in seine Schultasche? – Aber was wichtiger ist, wie komm ich nur an dieses Zeug ran?‘ Er wusste, dass es schwachsinnig war auch nur darüber nachzudenken, seinem besten Freund eine Straftat anzuhängen, aber irgendwie half es ihm seine Wut in den Griff zu bekommen. Doch war es nur der Wut wegen, oder verbarg sich etwas anderes dahinter? – Genau das wusste er nicht und allein der Gedanke, dass sich mehr hinter seinen derzeitigen Gefühlen verstecken könnte, machte ihm angst. Sie hatten sich schließlich schon häufiger in den Haaren gehabt, also warum sollte ausgerechnet dieses Mal sich etwas ändern beziehungsweise anders sein? – Er würde sich wie jedes Mal mit Yamato prügeln und anschließend mit ihm darüber lachen, wie dämlich sie sich doch mal wieder angestellt hatten, genau so wird es wieder sein – zumindest hoffte Taichi das inständig.

Jedoch wollte er Yamato diese Sache nicht so einfach durchgehen lassen und so sah er es als seine Pflicht an, sich an ihm zu rächen und ihm eine Lektion dabei zu verpassen.

Ein leichtes Grinsen schlich sich ihm auf den Lippen. ‚So müsste es eigentlich klappen! Mit denen könnte ich mich super rächen, ohne dass der Verdacht auf mich fällt! ‘
 

Am nächsten Morgen schlich sich Taichi gut gelaunt aus der Wohnung, ungewöhnlich früh für seine sonstigen Verhältnisse, denn er war der erste der sein Bett überhaupt verlassen hatte, wo er sonst immer mit Abstand der letzte war. Breit grinsend schlenderte er die recht gut gefüllte Hauptstraße entlang und steuerte seine Schule an.

Der blaue Himmel über ihm kündete einen Sonnenreichen Tag an und dennoch blies ihm ein kalter Winterwind entgegen. Nicht weiter verwunderlich, wenn man bedachte, dass es gerade mal Mitte Februar war, einer der kältesten Monaten hier. Jedoch störte sich der Brünette nicht besonders an der Kälte, denn schließlich sollte sich heute seine Chance bieten sich an seinen blonden Teufel für dessen gestrigen Streich zu rächen.

Als er einige Minuten später dann das Schulgebäude erblickte, legte er einen Gang zu und um schlängelte einzelne Grüppchen seiner Schulkameraden, die ihm den Weg versperrten. Diese riefen ihm zwar zum Teil hinterher, er allerdings ignorierte sie. Noch nie hatte er sich derartig gefreut dieses Gebäude zusehen. Zielstrebig suchte er eine gewisse Ecke auf, die normaler Weise von ihm gemieden wurde, weil sich hier all jene versammelten, die den miesesten Ruf von allen hatten. Die, die in den Pausen stetig am Qualmen waren und bereits des Öfteren wegen Mitbringens von Alkohol und anderen Rauschmitteln deftige Schulstrafen auferlegt bekommen hatten. – Doch heute wollte Tai sich gerade das zunutze machen.
 


 

Hallihallo x3
 

Nun, was kann ich hierzu sagen?

Ich bin mir nicht sicher, ob es an japanischen Schulen üblich ist, Wandertage zu machen. In ein paar Animes habe ich das zwar gesehen, aber in diesen Fällen waren es immer Museen, Aquarien und ähnliches... sagen wir mal, in meinem Universum machen sie auch schulische Ausflüge zum Schlittschuh laufen. *drop*

Sonst noch etwas...?

- Das nette Liedchen, das Tai singen durfte, "I kissed a Boy", ist natürlich nichts weiter als eine leicht abgewandelte Version von Katy Perrys "I kissed a Girl". Die meisten dürften das Lied noch kennen, ne?

Sonst... oh ja, das was Taichi vorhat dürfte schon ziemlich klar sein, oder? Freut euch auf die Konsequenzen, die für Yamato, wie auch Tai folgen werden ^^
 

Bis hierhin: danke fürs Lesen und Kommentieren. Wer Fragen hat, fragt einfach =P
 

Bis zum nächsten Mal !!
 

LG Yurii-chan

Sweet sweet Revenge

++++Kapitel 2++++

Sweet sweet Revenge
 

Was für ein herrlicher Start in einen neuen Tag. Yamato hatte nicht nur verschlafen, sondern musste jetzt auch noch feststellen, dass er weder etwas essbares, noch Geld mit hatte. Er war zwar nicht zu spät zur Schule gekommen, denn mit dem Läuten der Klingel hatte er es noch rechtzeitig geschafft sich auf seinen Stuhl zu setzten, aber in der Hektik davor hatte er in aller Eile sich mächtig im Treppenhaus seines Wohnblocks hingepackt und sich dabei seinen Ellenbogen angeschlagen, sodass er nun seinen rechten Arm nur unter Schmerzen bewegen konnte. Und so fragte er sich, warum er deswegen nicht einfach blaugemacht hatte, zumindest für die ersten Stunden. Ein kurzer Blick nach links gab ihm schon die Antwort. – Ja, er konnte doch schlecht sich einen Tag, an dem dieser brünette Junge sein Sklave war, entgehen lassen. Besonderders nachdem er am Vorabend mit Takeru einen so schönen Plan ausgehekt hatte.

Ein Kichern drang an sein Ohr, sodass er seinen Kopf in die entgegengesetzte Richtung drehte und in einer kleineren Gruppe von Mädchen eine ihm nur zu gut bekannte alte Freundin ausmachte. Diese orangen Haare hatte er früher einmal schön gefunden, doch heute verabscheute er diesen Farbton, genau wie dieses Mädchen, doch offen zeigte er es niemandem. Immerhin war er durch seine anderen Freunde dazu gewisser Maaßen gezwungen mit ihr befreundet zu bleiben. ‚Zum Glück hat sie schon seit ein paar Wochen nicht mehr mit mir gesprochen… Ist wohl auch nicht anders zu erwarten, wenn man ihr an den Kopf knallt, dass sie eine Hure ist – selbst wenn das stimmt.‘ und seit diesem Vorfall waren sie kein Paar mehr, weder offiziell, noch inoffiziell, wie sie es in den vier Monaten davor noch gewesen waren. ‚Was macht Sora auch mit anderen Kerlen rum?‘

„Was ist denn mit dir los, Ishida? Hat dir jemand die Laune verhagelt?“

„Ja, du!“ zischte Yamato scherzhaft seinen Klassenkamerad vor sich an.

„Cool! – Wie hab ich es denn dieses Mal geschafft?“ lachte dieser zurück.

„Du hast mir meinen Sauerstoff weggeatmet.“

Grinsend wandte sich der Junge vor Yamato an Taichi, der sich angeregt mit einem aus seinem Fußballverein unterhielt. „He, Yagami, ich hab gehört, du warst heute früh in der Ecke, stimmt das?“

„Hm? Wie kommst du denn darauf?“

‚Typisch. Immer wenn Tai in der Nähe ist, bin ich für alle anderen uninteressant… Nur die Weiber fliegen mehr auf mich, wenn die bemerken, dass ich in einer Band singe.‘ Angesäuert stützte sich der Blonde auf seinen gesunden Arm und verzog das Gesicht seiner Laune entsprechend. Diesen Ausdruck behielt er dann auch für die nächsten zwei Schulstunden bei, bis er sich aufrappeln musste, um zur Turnhalle zu gehen. ‚Sport – wer braucht das schon?‘ Grimmig schnappte er sich seine Tasche und ging zusammen mit Tai los, der wieder das Vergnügen hatte Yamatos Sporttasche zu tragen.

„Was hast du eigentlich mit deinem Arm gemacht?“ fragte der braunhaarige Wuschelkopf während sie durch die Gänge streiften um zur Turnhalle zu kommen.

„Hab mich gestoßen.“

„Aha. – Und? Nutzt du das wieder, um heute nicht mitzumachen?“ frech grinste er dabei den Blonden an, denn selbst ihm ist es nicht entgangen, dass dieser jede Gelegenheit nutzte um dem Sportunterricht fern bleiben zu können.

„Kommt drauf an, was heute ansteht.“

Wenig später in der Umkleidekabine überlegte Yamato, ob er sich wirklich in sein Sportzeug quälen sollte. Nachdenklich besah er sich seine Tasche.

„Brauchst du Hilfe?“ fragte Taichi, der fertig umhgezogen mit einem grinsendem Gesicht auf den Blonden zutrat.

Allein der Frage wegen blickte er den Brünetten einen Moment lang böse an. „Nein danke, das schaff ich auch noch allein.“ Mit der linken Hand zog er umständlich den Reißverschluss auf und wollte eigentlich sein Shirt als erstes herausziehen, doch bei dem, was er auf eben diesem erblickte, stockte er.

„So Jungs, beeilt euch, damit wir anfangen können!“ kommandierte der Sportlehrer auch schon und erspähte Yamato unter allen als erstes, weil dieser der einzige war, der noch in seiner Uniform dastand und noch keinerlei Anstalten zumachen schien, sich sein Sportzeug anzuziehen. „Ishida, wird es bald mal was bei dir? Oder brauchst du eine Extraeinladung?“

Erschrocken fuhr Yamato um sich und verdeckte absichtlich jeglichen Blick auf seine Tasche hinter sich. „Äh, mir… mir tut mein Arm weh, ähm, könnte ich heute vielleicht aussetzten?“

Stirnrunzelnd musterte der Lehrer Yamato und schritt wenige Sekunden später auf ihn zu. „Das ist doch sicher wieder eine deiner Maschen. – Los! Beeilung! Sieh zu, dass du dich umziehst!“

„A-aber mein Arm…“ versuchte der Blonde es erneut verzweifelt. ‚Er darf das Zeug nicht zugesicht bekommen!! Sonst bin ich tot!‘

„Jetzt hab ich deine Faxen aber satt! Zieh dich um, Ishida!“ Bedrohlich nahe schritt er auf ihn zu und blickte mit seinen furchteinflößenden Augen in die Yamatos.

Darauf musste der Blauäugige schwer schlucken. „Ok, gleich…“

„He, Honjo! Hilf ihm, sonst steht der morgen noch hier. Und der Rest: ab in die Halle!“ Befahl der Lehrer.

Gehörig und mit einem unschuldigen Lächeln auf den Lippen salutierte Honjo gespielt vor dem Älteren. Es war allgemein bekannt, dass er der Speichellecker Nummer eins bei den Lehrern war und dementsprechend war sein Beliebtheitsgrad fast gleich null. Noch immer lächelnd langte Hojo in die Tasche Yamatos, wofür er von diesem entsetzt angestarrte wurde.

‚Bitte, bitte tu so, als hättest du es nicht gesehen!‘ Doch wie sollte es auch anders sein, hatte Honjo es gesehen und blickte verwundert drein.

„Aber Ishida-kun, was ist denn das?“

Interessiert sah nun auch der Lehrer, wie auch der minimale Rest der Jungs um sie herum – mit Ausnahme Taichis und einigen anderen, da diese bereits in der Halle rumrannten – zur Tasche und warteten darauf, dass der Junge es hervorholte.

„Ishida! Ist es das, was ich denke?“ fuhr der wesentlich Ältere ihn an.

„Woran denken sie denn…?“ unsicher sah er zur Seite. ‚Das gibt jetzt Ärger…‘ Auch ohne hingesehen zu haben, war er sich dem sicher. Am liebsten würde er jetzt im Erdboden versinken, aber so viel Glück hatte er noch nie gehabt. Ehe er sich versah, wurde er grob am Arm gepackt und vom Sportlehrer mitgezogen.
 

Die folgenden Stunden vergingen wie im Flug, so viel passierte und rauschte förmlich an Yamato vorbei. Eben hatte er noch in der Umkleide gestanden und jetzt – mit kleineren Zwischenstopps, unter anderem im Büro des Direktors – saß er auf dem Polizeirevier und musste sich einen äußerst pingeligen, doch mindestens genauso verfressenen dieser Exemplare der Tokioer Polizisten antun. Seit einer Stunde, wie es ihm nun schon vorkam, musste er seine persönlichen Daten zu Protokoll geben und sie auch noch zig mal wiederholen. Und zu seiner Verwunderung hatte man ihm noch nicht direkt gesagt, weshalb man ihn hierher verschleppt hatte. ‚Also so schlimm ist das doch gar nicht… Die übertreiben sicher gewaltig… Oder hat man die Gesetze wieder geändert und das ist heutzutage strafbar?‘

Und wieder langte der korpulente Mann vor dem Blonden in seine Schachtel und zog einen rosa Pocky hervor, um diesen gleich und ohne Umwegen sich in den Mund zu schieben.

‚Strafbar sollte es eher werden, sich derartig auf Arbeit vollzustopfen. Der ist bestimmt sexuell frustriert und frisst deswegen wie ein Schwein und ist so nervend pingelig. – Kann der mal damit aufhören? Ich bin schließlich derjenige, der heute absolut gar nichts gegessen hat! – Man, hätt ich doch gestern bloß Takerus Angebot angenommen und mit ihm etwas gegessen…‘ Sichtbar angesäuert musterte Yamato den Polizisten weiter und überlegte, ob er vielleicht doch über den Schreibtisch springen und sich einfach an dem Süßkram vergreifen sollte.

Gerade als sich Yamato über die möglichen Folgen Gedanken machte, kam sein Vater herein. Einen kurzen Moment blieb er stehen und sah seinen Sohn an, der wie ein schlaffer Sack im Stuhl hing, ehe er sich zu ihm begab. „Was hast du dir nur dabei gedacht?“

„Ich wünsche dir ebenfalls einen guten Tag, Papa.“ entgegnete Yamato mit sarkastischem Unterton und schaute ihm ins Gesicht.

„Ich lasse Sie beide einen Moment alleine.“ sagte der dicke Polizist und stampfte an dem älteren Ishida vorbei.

„Was soll ich nur mit dir machen…? Nicht nur, dass du ständig zu spät nachhause kommst, jetzt muss ich auch noch wegen dir von der Arbeit geholt werden, weil dich die Polizei festgenommen hat. – Warum hast du das nur gemacht?“

„Ich hab nichts gemacht.“

„Und warum sitzt du denn dann hier? – Sie werden schon Beweise haben, dass du extra hergebracht wurdest.“

„Woher soll ich auch wissen, dass mir jemand das Zeug in die Tasche geschmuggelt hat? – Und außerdem: Seit wann ist das strafbar, kannst du mir das mal bitte sagen?“

Stirnrunzelnd betrachtete Herr Ishida seinen Sohn. „Schon sehr lange? – Das solltest du eigentlich wissen.“

„Aha. Sollte ich also… Dann hätte mir das mal jemand bei Gelegenheit sagen können.“ grummelte er zurück.

„Junge, das wird doch seit Jahrzehnten in den Medien gebracht! – Denk doch mal allein an die Folgen! Nicht nur, dass das Zeug süchtig macht, es bringt dich mit der Zeit um.“

„Hä? Seit wann stirbt man denn davon? – Wir reden hier schon von der gleichen Sache, oder?“

Zweifelnd, ob sein ältester Sohn noch bei Verstand war, starrte er ihn an, „So langsam mache ich mir wirklich sorgen um dich. – Wir sollten vielleicht doch eine Therapie in Erwägung ziehen.“

„Dann geh du mal schön hin.“ erwiderte Yamato eingeschnappt und verschränkte seine Arme vor der Brust. Warum wussten alle nur, was da in seiner Tasche war und er nicht? Das, wovon er bis eben ausgegangen war, schien es ja nicht zu sein.

„Ich habe dir wohl zu viel Freiheiten gelassen.“ stöhnte Yamatos Vater entnervt. „Am besten, du bleibst über Nacht hier und denkst darüber nach, was du getan hast.“

„WAS?! – DAS KANNST DU MIR DOCH NICHT ANTUN!!“ verzweifelt war Yamato aufgesprungen und krallte sich in den Kragen des Hemdes seines Vaters, vergaß dabei den schmerzenden Arm.

„Doch. Nun lass mich bitte los. – Ich hole dich morgen ab.“

Entsetzt sah der Blonde seinen Vater an, konnte einfach nicht glauben, dass er das eben wirklich zu ihm gesagt hatte, zu seinem Sohn! „A-aber ich bin unschuldig! Ich hab das Zeug doch noch nicht mal angefasst!“

„Sie meinten, dass du es vermutlich nur mit Handschuhen berührt hast.“

„Was für Handschuhe? Ich hab meine heute Morgen zuhause vergessen!“

„Lass das. Du machst es nur noch schlimmer.“

„Sag mir wenigstens, warum die mich festgenommen haben!“ bestand der Blonde flehend weiter.

„Was glaubst du denn, weshalb du hier bist?“ fragte Yamatos Vater unsicher nach. ‚So merkwürdig hat er sich ja noch nie benommen.‘

„Naja, wegen dieser Zeitschrift eben…“ gestand er beschämt, machte allerdings immer noch keinerlei Anstalten seinen Vater loszulassen.

„Zeitschrift? – Ach die… Nein.“ Kurz überlegte er, wie er testen konnte, ob sein Sohn auch die Wahrheit sagte. „Ok, ich nenne dir jetzt drei mögliche Dinge, die in deiner Tasche gewesen sein könnten, und du sagst mir, was es war.“

„Mhh. Ok.“ Etwas erleichtert, dass sein Vater anscheinend doch noch an seine Unschuld glaubte, ließ er ihn los und setzte sich wieder. „Dann schieß mal los.“

„Erstens: eine Waffe. – Zweitens: Gras – oder drittens: Ecstasy.“

‚Oha. Sehr tolle Auswahl. Alle drei sind verwerflich. – Er hat ja was von süchtig gelabert… dann blieben nur noch zweitens und drittens. – Obwohl ich auch die Waffe nehmen könnte, aber dann würde er wieder glauben, dass ich mich nur dummgestellt hätte. – Wirklich klasse…‘ Jetzt gerade verfluchte er, dass er nicht hingesehen hatte, als sein Lehrer und Honjo ihm das eingebrockt hatten. Schwermütig sah er seinem Vater in die Augen und hoffte, dass dieser für den Fall, dass er das richtige erraten würde, ihm dennoch glauben würde, dass er davon wirklich nichts gewusst hatte. „Ich tippe zweitens?“

Stille. Schweigend versuchte Yamatos Vater etwas in seinen Augen zu erkennen, das bestätigte, dass er unschuldig war, doch so einfach, wie er es sich gedacht hatte, war es allerdings nicht. Schwer seufzend gab er sich letzten Endes geschlagen. „Was soll’s. Sehen wir zu, dass wir das hier klären und nach Hause kommen.“

Leicht irritiert sah Yamato seinen Vater an. ‚Und war es das nun, oder nicht?‘
 

Ganz so, wie es sich Tai gedacht hatte, war es ja nicht gelaufen. Er hatte eigentlich nur damit gerechnet, dass man Yamato nur eine Standpauke halten würde und eventuell eine kleinere Schulstrafe folgen könnte, aber er hatte nicht bedacht, dass es schlimmere Folgen haben könnte. ‚Oh Gott, was ist, wenn man ihn ins Gefängnis steckt?‘ nervös tigerte er durch sein Zimmer und wartete sehnsüchtig darauf, dass sein Kumpel sich meldete und hoffentlich unbeschadet davongekommen war. ‚Obwohl… wenn er mitbekommt dass ich es ihm eingebrockt hab, bin ich tot. – Vielleicht sollten die ihm doch lieber Lebenslänglich verpassen.‘ Sich die Haare raufend setzte er sich auf sein Bett.

Was war nur in ihn gefahren? Warum verspürte er jedes Mal das Bedürfnis sich für alles, was Yamato ihm angetan hatte, rächen zu müssen und sei es wegen der kleinsten Lappalie? Dabei bereute er es doch in den meisten Fällen im Nachhinein – wie jetzt zum Beispiel. Also, warum tat er es dennoch jedes Mal aufs Neue?

Irgendwie musste Tai jetzt an Daisuke und Ken denken. So unterschiedlich die beiden auch waren, nie sah man sie streiten oder hörte einen schlecht über den anderen reden. Egal wie viel Mist Daisuke auch baute, Ken blieb immer ruhig und half ihm wo er nur konnte. Einmal hatte Taichi Ken gefragt, wieso er nicht sauer wurde, wenn Daisuke sich total daneben benham und ihn damit in die peinlichsten Situationen manövrierte. Zu seinem Erstaunen hatte der Schwarzhaarige Junge ihn darauf nur fragend angesehen und gemeint, dass er gerade wegen diesen Eigenheiten Daisuke so gern hatte.

Damals hatte Tai nicht so ganz verstanden, was der Jüngere damit gemeint hatte, aber heute schienen ihm diese Worte einzuleuchten. ‚Er mag ihn, weil er ihm das Gefühl gibt am Leben zu sein… kein Wunder wenn man bedenkt wie eintönig Ichijoujis Leben vorher gewesen sein musste.‘ Seufzend lehnte er sich zurück. ‚Wenn man Yama und mich mit den beiden vergleichen würde, gäbe es bestimmt auch ein paar Parallelen… Nur Yama regt sich im Gegensatz zu Ichijouji leicht auf. Aber auch ich rege mich ständig auf über ihn. Immer, wenn wir zusammen sind, kommt es mir so vor, als sei alles andere Nebensache, die Zeit vergeht wie im Flug und manchmal wünsche ich mir, dass sie stehen bleibt…‘ Aber warum dem so war, konnte sich der Brünette beim bestern Willen nicht erklären.

Bei seinem nächsten Gedanken musste er böse das Gesicht verziehen. ‚Aber manchmal, wie gestern zum Beispiel, könnte ich ihm glatt den Hals umdrehen! Wieso musste er mich ausgerechnet dazu zwingen ein solches Lied mitten im Unterricht zu singen! Hätte er sich nicht was anderes einfallen lassen können, um sich zu rächen? – Klar, wir haben diese Abmachung grad am laufen, aber muss er das so hemmungslos ausnutzen?’ Grummelnd stierte er die gegenüberliegende Zimmerwand an und bemerkte nicht, wie seine kleine Schwester in sein Zimmer kam.

„Eh, Onii-chan?“ Unsicher, was sie von Tai gerade halten sollte, schritt sie auf ihn zu. „Yamato möchte mit dir sprechen. – Onii-chan?“

Erst nachdem er bemerkte, dass man vor seinem Gesicht mit der Hand rumfuchtelte, kehrten seine Gedanken in die Realität zurück. Kurz den Kopf schüttelnd schaute er auf. „Was ist?“ fragte er iritiert.

„Yamato ist dran.“ erklärte Hikari kurz und reichte ihm den Hörer.

Zögernd nahm er den Hörer entgegen und wartete darauf, dass Hikari das Zimmer verließ. „Hey, äh, und wie ist’s gelaufen?“

„Schrecklich. Ich weiß noch nicht mal, weswegen die mich abgeführt haben.“

Stirnrunzelnd betrachtete Tai den Boden zu seinen Füßen. Das klang zwar merkwürdig, aber nicht unbedingt schlecht für ihn, oder? Demnach hatte der Blonde also keine Hinweise bekommen, die ihn, Yagami Taichi, verdächtig machten. – Das war doch gut, oder?

„Sag mal, haben die irgendwas in der Schule zu euch gesagt?“

Ertappt zuckte Tai zusammen. Wenn er jetzt nicht aufpasste, was er sagte, unterschreib er sein Todasurteil. „Ähm, naja, nicht viel… Irgendwas soll in deiner Tasche gewesen sein. – Aber warum fragst du mich das? Du musst doch selber wissen, was in deiner Tasche ist.“

„Gerade da liegt das Problem.“ Seufzte der Blonde am anderen Ende der Leitung. „Oh, aber ich glaub, das müssen wir auf morgen schieben. Mein Vater hat mir nur fünf Minuten gegeben. Tschau.“

„Mhm, ok, bis morgen. Tschüss.“ Damit war das Telefonat beendet. Die Schultern hängen lassend betrachtete Tai wieder den Boden genauer. Yamato hatte also nicht den blassesten Schimmer, dass er dahinter steckte. Eigentlich sollte er doch erleichtert sein, aber warum fühlte er sich jetzt so schlecht?
 

Mit einem schlechten Gewissen betrat Tai am nächsten Morgen das Klassenzimmer. Er hatte dank Yamatos Anruf kaum geschlafen und dementsprchend sah er auch gerade aus. Völlig kraftlos schlürfte er sich zu seinen Platz und plumste auf seinen Stuhl.

Yamato war noch nicht da, dabei waren es gerade mal noch fünf Minuten bis zum Unterrichtsbeginn.

Darüber doch etwas verwundert sah er auf den leeren Platz neben sich. ‚Hat er etwa vor heute blau zu machen? – Aber er hat doch gesagt, dass er heute noch mit mir über das Ganze sprechen will.’

Gerade als die Schulklingel schellte betrat der Blonde das Klassenzimmer. Ohne auf die Beschwerden des Lehrers zu achten ging er gemütlich auf seinen neuen Platz neben den Brünetten.

Unsicher musterte Taichi ihn. ‚Was ist denn mit dem los? Ich dachte der ist völlig fertig und jetzt ist er wieder der Coole oder wie?’

Auch im weiteren Verlauf des Schultages wurde Tai nicht schlauer aus dem Verhalten des Blonden. Was war nur wieder mit ihm los? – Ahnte er etwa was? Diese Frage quälte den Brünetten so sehr, dass er sich in der letzten Unterrichtsstunde schon gar nicht mehr konzentrieren konnte. Ihm fiel es noch nicht einmal auf, dass man ihm etwa zehn Minuten vor Unterrichtsende einen zusammengefaltenen Zettel auf den Tisch legte in einem Moment der Unachtsamkeit des Mathelehrers.

Endlich. Es klingelte und der Wuschelkopf kehrte langsam mit seinen Gedanken in die Realität zurück. Jetzt musste er nur noch schnell das Klassenzimmer säubern und dann weiter zum Fussballtraining. Er wartete, bis alle aus dem Raum verschwunden waren, ehe er sein Zeug in seine Tasche stopfte. Gerade als er das Mathebuch wegpacken wollte, fiel ihm der Zettel auf. Interessiert, was dieser da zu suchen hatte, nahm er ihn, faltete ihn auseinander und las das doch recht ordentliche Geschmiere, das er als das Yamatos wieder erkannte. ‚Er will mit mir reden? Hoffentlich will er mich nicht umbringen…’
 

Eilig stürmte Taichi nach seinem Training – inklusive 10 Extrarunden um den schulischen Sportplatz – in die Umkleide und hoffte, dass er noch genug Zeit hatte um sich schnell zu duschen, ehe er zu Yamato weiter musste. Da er der letzte war, musste er nicht weiter warten und konnte so schnell zu den Duschen weiter, während er seine Klamotten beim Gehen auszog und sie achtlos zu Boden schmiss.

Glücklich über die kleine Erfrischung legte Tai den Kopf in den Nacken und ließ das Wasser auf sein Gesicht rieseln. ‚Hoffentlich hat er es nicht gemerkt, dass ich es gewesen war, der ihm das eingebrockt hat.’ Warum hatte er eigentlich solche Angst davor, dass Yamato es erfahren könnte? War es bislang nicht immer der Sinn der Sache gewesen, dass er davon erfuhr? Ok, dieses Mal war es definitiv zu weit gegangen aber deswegen würde der Blonde ihm doch nicht gleich die Freundschaft kündigen oder ihn umbringen. Das hoffte Tai zumindest.

Wieder in Hektik verfallend trocknete sich der Junge wenig später wieder ab und schlüpfte schnell in seine Schuluniform. Sein verschwitztes Sportzeug stopfte er anschließend in seine Tasche und machte sich danach auf den Weg zum Treffpunkt.
 


 

Sooo ~

Nach Ewigkeiten habe ich es doch noch gepackt das 2. Kapitel online zu stellen.... und das noch 2011!! (okay, das war jetzt nicht gut x3)

Sorry >.<

Ich wollte ja, aber immer wieder ist mir was dazwischen gekommen... letzten Freitag war es der neue Sherlock Holmes Film (einfach genial der Film!!) und sonst irgendein S**t vom Studium. *hust* dabei habe ich schon einige Kapitel fertig *hust*

Jup, ich bin langsam und stehe dazu - solange mir niemand in den Hintern tritt (gibt es Freiwillige?)
 

Und ja... ähm, keine Ahnung. Bei mir ist es schon 0:20 Uhr und somit Silvester... Gibt es Fragen? Lob? Oder will mich wer killen? o.Ô

Nur zu ^__^

Danke übrigens an die bisherigen drei lieben Kommischreiber hier! Durch euch hab ich noch einen Funken Hoffnung, dass jemandem mein Geschreibe interessiert ^~^
 

So, ihr Lieben, ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr !! Feiert schön und lasst eure Pfötchen nicht von den Böllern wegpusten ^^
 

Man liest sich !!

LG Yurii-chan

Second Round, new Rules

++++Kapitel 3++++

Second Round, new Rules
 

Resignierend seufzte Yamato. Er hatte es doch gewusst, dass sich sein Kumpel verspäten würde. Wenn er nicht bald mal auftauchte, würde man ihn womöglich noch in der Schule einschließen und er müsste so die Nacht auf dem Schuldach verbringen. ‚Ich hätte einen anderen Treffpunkt nehmen sollen.’

Nahe bei ihm landete ein kleiner Vogel und zwitscherte fröhlich vor sich hin. Weil es nichts besseres zu gucken gab, lenkte der Blonde seine ganze Aufmerksamkeit auf das piepende Etwas und versuchte sich abzulenken. Das war allerdings nicht so leicht, wenn er stetig an Taichi denken musste. Da wünschte er sich doch glatt sein Problem von gestern zurück und versuchte den Trottel zu finden, der ihm den ganzen Mist eingebrockt hatte, weswegen er stundenlang auf der örtlichen Polizeiwache festgehalten worden war.

Aber jetzt hatte er eben das andere Problem und um das zu lösen musste er mit Tai wohl oder übel reden. Doch war er sich nicht sicher, ob er es auch schaffen würde dieses Thema anzusprechen. Sicher, Takeru hatte das nur aus Scherz gestern Abend zu ihm gesagt, aber wo er genauer darüber nachdachte, war vielleicht etwas dran.
 

»Flashback«
 

Er hatte es schon geahnt, dass es schwierig werden würde, da ihm sein ach so freundlicher Vater großzügiger Weise ganze fünft Minuten gegeben hatte um mit dem Brünetten zu sprechen. Sein Vater startete seine Stoppuhr in dem Moment, als Yamato auf die Ruftaste des Telefons gedrückte, nicht erst als endlich jemand abnahm, was wirklich ewig zu dauern schien. Dann musste ausgerechnet Hikari, Tais kleine Schwester, abnehmen. Ausgerechnet sie. Er hatte sich es schon denken können, dass sie äußerst neugierig war, so erstaunt sie tat, als er sich gemeldet hatte. So hatte er mit ihr wieder mal diskutieren müssen bis sie das Telefon endlich zu Tai gebracht hatte.

Und dann hörte sich Tai auch noch so komisch an. „Hey, äh, und wie ist’s gelaufen?“

Über diesen unsicheren Klang Taichis Stimme runzelte Yamato die Stirn. Aber das war jetzt egal. „Schrecklich. Ich weiß noch nicht mal, weswegen die mich abgeführt haben.“ kam er gleich zum Punkt und wartete eine Reaktion ab, die erst mal jedoch ausblieb. „Sag mal, haben die irgendwas in der Schule zu euch gesagt?“

„Ähm, naja, nicht viel… Irgendwas soll in deiner Tasche gewesen sein. – Aber warum fragst du mich das? Du musst doch selber wissen, was in deiner Tasche ist.“

‚Klar doch…! Dass ich da nicht selbst drauf gekommen bin.’ dachte sich der Blonde gereizt. Was für eine Antwort. Wenn er das selbst wüsste, würde er doch nicht fragen. Okay, Tai konnte das ja schlecht wissen. „Gerade da liegt das Problem.“ seufzte der Blonde geständig. Eigentlich wollte er gerade fragen, ob Tai wusste, was man da in seiner Tasche gefunden hatte, denn so sicher war er sich selbst da noch nicht, dazu war die Reaktion seines Vaters einfach zu komisch gewesen, um nun sagen zu können, dass es echt Gras gewesen war, wie er geraten hatte. Aber besagter Vater zeigte ihm unmissverständlich mit den Fingern an, dass er nur noch fünf Sekunden hatte – nun waren es vier, drei… . „Oh, aber ich glaub, das müssen wir auf morgen schieben. Mein Vater hat mir nur fünf Minuten gegeben. Tschau.“ rasselte er so schnell er konnte runter um sich nicht noch weiter mit seinem großzügigen Vater anzulegen und legte auf.

Zufrieden nahm Herr Ishida das Telefon wieder an sich und ging damit wieder in die Küche aus der Takeru gerade kam.

Verwundert sah dieser noch seinen Vater beim vorbeigehen an und ging weiter zu seinen Bruder zur Couch ins Wohnzimmer. „Und hast du Tai noch erwischt?“

„Mehr oder weniger… Hikari war nach über drei Minuten so gütig gewesen und hat ihn mir gegeben.“ Eingeschnappt verschränkte er die Arme vor der Brust und sank tiefer in die weichen Polster unter sich.

Frech grinsend setzte sich der jüngere neben Yamato. „Das klingt ja schon fast so als hättest du Sehnsucht nach ihm.“

Schief linste der ältere seinen Bruder an. „Irgendjemanden musste ich doch sagen, dass man mich nicht weg gesperrt hat.“

„Nur komisch, dass du in solchen Fällen immer zuerst an Taichi-san denkst.“

„In solchen Fällen? Ich wurde noch nie-!“ wollte Yamato sich verteidigen, doch da war sein kleiner Bruder wieder auf den Beinen und warf ihm viel sagende Blicke zu ehe er sich ran machte das Weite zu suchen.

„Nacht, Onii-san!“ lachte Takeru und war schon dabei in seinem Zimmer zu verschwinden.

„…Nacht…“ murmelte der ältere der beiden Brüder verwirrt.
 

»Flashback end«
 

Klar, er vermisste Tai schon irgendwie wenn sie sich länger nicht sehen konnten, aber hatte er deswegen gleich Sehnsucht nach ihm? Sie waren schließlich beste Freunde, da war es doch normal, dass sie sich alles sagten und nach einem solchen Ereignis die nächste Möglichkeit wahrnahmen um dem anderen Bericht zu erstatten. Das war doch keine Sehnsucht. Oder?

Eine Stimme riss den blonden Jungen aus seine Gedanken. Erschrocken fuhr er um und sah zur Tür, die ins Treppenhaus führte. Es war eindeutig dass die Stimme von dort kam, von wo anders konnte sie ja wohl kaum stammen, doch noch konnte er niemanden sehen. Mit jeder Sekunde die verstrich kam diese Stimme näher und Yamato glaubte sie langsam zuordnen zu können, es musste Tai sein, der dort zu ihm hoch kam, aber mit wem sprach der Junge nur?

Einzelne Satzfetzen hallten zu Yamato hoch, die jedoch schwer erahnen ließen, worum sich das Gespräch drehte. „Ah, ja, hier ist der Empfang besser… Was? … Nicht schon wieder, wie oft… Wenn ich aber nicht will? Du kannst mich doch nicht zwingen. … Ach ja, meinst du. Ich will aber nicht ins Ausland!“ fauchte der nun an der Tür angekommene Tai aufgebracht in sein Handy. „Ich kann auch hier Profi werden, da muss ich nicht extra nach Europahaaaaaaaaa!“ bei dem letzten Wort hatte er seinen blonden Kumpel entdeckt und vor Schreck hatte er sein Handy in die Luft geschmissen, welches nun auf den Boden zwischen den beiden klatschte.

Verwundert und sich nichts weiter dabei denkend sah Yamato das Mobiltelefon auf dem Boden an, das den Sturz wohl weitestgehend unbeschadet überstanden hatte. Ein Kleffen drang an sein Ohr und binnen weniger Sekunden war plötzlich ein Hund zu ihnen hoch gerannt und stürmte auf das Gerät zwischen den beiden Jungs zu. Mit gehobener Braue beobachtete er wie das Tier begann das Handy ins Maul zunehmen und darauf rum zukauen, als sei es ein Knochen. ‚Das müsste der Hund des Hausmeisters sein…’

Wie versteinert starrte Taichi seinen Freund an. Es war ihm anzusehen, dass er nicht gewollte hatte, dass dieser etwas von dem Telefonat mitbekam, doch nun konnte er es nicht mehr rückgängig machen.

Da sein Gegenüber keinerlei Anstalten machte sich sein Telefon wieder zu holen, bequemte sich Yamato dazu und hockte sich zunächst neben das Tier. Vorsichtig streckte er seine Hand aus um den Kopf des Hundes streicheln zu können. Als der Hund ruhiger wurde, nahm er mit der freien Hand das Handy aus dem Maul des Tieres und verzog angewidert das Gesicht. So voll gesabbert wie das Handy bereits war, würde er es am liebsten wieder fallen lassen, doch noch konnte er sich beherrschen und hielt es zwischen Zeige und Ringfinger fest, stand auf und ging auf Taichi zu, der sich anscheinend keinen einzigen Millimeter bewegt zu haben schien. „Was ist denn mit dir los?“ fragte der Blonde, musterte den Brünetten eingehend.

Keine Antwort. Keine Reaktion.

Die Stirn kraus ziehend stupste Yamato mit dem Zeigefinger seiner freien Hand gegen das Brustbein seines Freundes und wieder reagierte der Junge vor ihm nicht. Ein weiteres Mal stupste er, wieder nichts. Ein drittes Mal, aber dieses Mal kräftiger und wieder blieb eine Reaktion aus. So langsam die Nerven verlierend begann er immer schneller auf das Brustbein des Brünetten ein zu stochern, so lange bis dieser dann endlich mit seinen Gedanken in der Realität war und sich schmerzend die Stelle hielt, wo Yamato eingestochert hatte. Zufriedener stemmte er seine freie Hand in die Seite und wartete ab, dass sein Gegenüber etwas sagte.

Unsicher sah Tai zum Blonden. Offenbar erwartete dieser, dass er etwas tat oder sagte. „Öhm, du hast mich herbestellt? Was gibt’s?“ versuchte er es und hoffte sich nicht den Groll des Jungen deswegen zu zuziehen.

„Sag du mir lieber vorher, warum du so einen Aufstand machst, nur weil ich einen Teil deines Gesprächs mitgehört hab.“

„Ach, nicht so wichtig. Hab mich nur erschreckt gehabt, das ist alles.“ Ein falsches Lachen verließ seine Kehle. ‚Hoffentlich glaubt er mir das.’ Verlegen kratzte Tai sich am Hinterkopf und grinste Yamato an.

„Ja klar. Sag mir lieber sofort was los ist, sonst werde ich gleich mal die Person zurückrufen, mit der du eben noch telefoniert hast und eben die fragen.“ Warnend hob er das Handy des brünetten Fußballers hoch und wedelte damit vor den Augen des Jungen rum.

Tai wusste, dass das kein Scherz war. Yamato würde es wirklich tun, wenn er nicht selbst mit der Sprache raus rückte. Resignierend seufzte er. „Das war nur meine Mutter.“

„Und weiter?“ fragte der Blauäugige. Was war daran so schlimm? Hatte er wieder Mist gebaut und hat Hausarrest bekommen?

„Na ja, es ist so, dass man mir vor einer Weile angeboten hat ein Jahr in Europa zu verbringen, vom Verein aus als Austausch so zu sagen. Und meine Mutter will dass ich das unbedingt mache… Sie will mich sicher nur eine Weile los sein…“

Umso weiter Tai sprach, umso ungläubiger sah Yamato ihn an. Hörte er da richtig? Sein bester Freund hatte das Angebot bekommen ins Ausland zu gehen und hatte es ihm verschwiegen?

„…Ich weiß, es ist eine tolle Sache und so schnell wird sich sicher keine zweite Chance ergeben, aber ich weiß nicht, ob ich das auch will, verstehst du? Ich mein, da wäre ich ganz allein und könnte meine Familie und Freunde nicht sehen… und…“ Er verstummte. Langsam sank der Blick des Braunäugigen. Er wollte jetzt nicht das Gesicht seines besten Freundes sehen, dem er das Ganze so lange verschwiegen hatte. Warum musste seine Mutter auch immer zu so ungünstigen Zeiten anrufen?

Schwer schluckte der Blonde. Das hörte sich schlecht an, schlecht für ihre Freundschaft. Er konnte es doch so schon kaum ertragen Tai einen halben Tag lang nicht sehen zu können, wie ihm der gestrige Tag bewiesen hatte, wie sollte er es ein ganzen Jahr aushalten? Ganze 365 Tage? Aber das war nicht seine Entscheidung, sondern die Tais und er sollte sich dem nicht in den Weg stellen. „Was denkst du so lange darüber nach? – Wie du bereits gesagt hast, wird eine zweite Chance auf sich warten lassen, wenn es die überhaupt gibt. Und nach einem Jahr bist du doch wieder da. Ein Jahr vergeht schnell. Das ist eine einmalige Erfahrung, die du machen kannst. – Also hab dich doch nicht so.“ sagte Yamato und unterdrückte so gut es ging den traurigen Klang seiner Stimme.

„Du bist mir nicht böse dass ich dir davon nichts erzählt hab?“ fragte der Brünette erstaunt.

„Ach, ich hätte an deiner Stelle auch nicht so recht gewusst wie ich es dir hätte sagen können. – Immerhin hast du es mir ja noch gesagt, bevor du abgehauen bist.“ Falsch lächelte Yamato seinen Kumpel an. „Komm, lass uns mal besser das Schulgelände verlassen, ehe die uns hier noch einschließen.“
 

Eine Weile gingen die beiden schweigend nebeneinander her. Sie gingen ihren üblichen Heimweg und in etwa fünf Minuten würde sich ihr Weg trennen. Inzwischen war es bereits stockdunkel geworden und die unzähligen Lichter der ganzen Reklametafeln und Geschäfte erhellten die Straßen, auf denen sie gingen. Wenn es nicht auch noch so kalt wäre, hätte man es glatt genießen können.

„Du meinst, ich soll gehen?“ fragte Tai. Toll. Der Anruf seiner Mutter hatte alles kaputt gemacht. Jetzt waren da plötzlich diese merkwürdigen Spannungen, die ihm Angst machten.

„Das ist deine Entscheidung.“ Erwiderte Yamato mit gesenktem Blick. „Die kann ich dir nicht abnehmen.“ Ihm war zum Heulen zu mute. Aber er durfte ihm nicht sagen, dass er nicht wollte, dass er ging. Das wäre nicht nur egoistisch sondern auch falsch.

Etwas enttäuscht über die Antwort sah Tai weg vom Blonden. Was erwartete er auch, dass er ihn auf Knien anbettelte zu bleiben oder ihm in den Arsch trat und ihn wenn nötig eigenhändig zum Flugzeug schleifen würde? – Genau deswegen hatte er nicht gewollt, dass Yamato davon erfuhr. Es machte alles nur noch komplizierter.

„Wann… Wann würdest du denn nach Europa gehen, also wenn du dich dafür entscheidest?“

„In den Frühlingsferien.“

Mit einem so frühen Termin hatte Yamato nicht gerechnet. Das waren doch vielleicht noch so um die sechs bis sieben Wochen. „Dann solltest du dich wohl besser schnell entscheiden, ne?“ versuchte er amüsiert rüber zubringen, doch so recht gelang es ihm nicht. „Und wohin soll es gehen?“

„Ähm, nach Spanien.“

„Dabei kannst du noch nicht einmal Spanisch… Vielleicht sollte Ichijouji dir vorher etwas Nachilfe geben. Der kann Spanisch richtig fließend sprechen.“ Erklärte Yamato und musste kurz an seinen Aufenthalt in Mexiko mit dem Schwarzhaarigen denken, als damals zu Weihnachten die ganzen Digimon in ihrer Welt Chaos gestiftet hatten. Nur ein Brummen bekam er zur Antwort. Nach einer weiteren Weile des Schweigen versuchte er das Thema zu wechseln und das, wo er doch sonst der Schweigsame von ihnen war. „Bei dem Schulfest bist du doch noch da, oder? Wäre auch blöd wenn nicht.“

„Ich glaube schon.“ Taichi wusste worauf sein Freund hinaus wollte, man hatte den Blonden und seine Band darum gebeten eben auf diesem Fest aufzutreten. Bisher hatte er noch keines der eher kleinen Konzerte verpasst und nur ungern würde er dieses verpassen, besonders wo es für lange Zeit das letzte sein könnte. „Wie laufen eigentlich eure Proben?“

„Geht so. Wir studieren gerade ein paar neue Songs ein, aber noch läuft’s nicht all zu gut mit ihnen.“ Der Blonde konnte bereits die Kreuzung sehen, an der sich ihre Wege üblicher Weise trennten. „Man, du glaubst ja nicht, wie sauer die gewesen waren, weil ich gestern nicht bei der Probe war.“

Diese Wendung gefiel Tai nicht all zu besonders. Er ahnte, dass sein blonder Freund gleich darauf zu sprechen kommen würde, wer ihm den Streich gespielt hatte und dass er ihm das Leben zur Hölle machen will.

„Wenn ich den Kerl in die Finger kriege der mir das Zeug unter geschoben hat! – Ich vermute ja, dass es dieser Arschkriecher Honjo war. Der ist bestimmt noch pissig gewesen, weil ich ihm letzte Woche in Sport ein Bein gestellt hab.“ Grimmig guckend schlug er seine Fast in die andere Hand. „Dafür wird der bitter bluten!“

Tai wurde unwohl. Wenn er jetzt nichts sagte, würde sich sein Kumpel am falschen rächen, selbst wenn dieser das seiner Meinung nach verdient hatte. Niemand mochte Honjo. Aber darum ging es nicht. „Du Yama?“

„Hm?“ Irritiert über diese Tonlage blinzelte der angesprochene den Brünetten an.

Dieser blieb stehen, da sie die Kreuzung erreicht hatten. „Also, Honjo war es nicht gewesen…“

„Ach ja? Wer denn dann? Hast du etwa gesehen wer es gewesen war?“ Erwartungsvoll blieb der Blonde ebenfalls stehen und wartete auf eine Antwort.

„Ich war es gewesen. Ich weiß, dass das scheiße von mir gewesen ist, aber ich war so sauer gewesen wegen der Sache mit dem Singen im Unterricht… Es tut mir schrecklich Leid, ich habe einfach nicht nachgedacht!“ reumütig verbeugte sich der brünette Junge vor dem Blonden, erwartete bereits Schläge von ihm.

Entsetzt starrte Yamato Tai an. Er war fassungslos, was sollte er nur darauf sagen? Er hatte Tai nicht als möglichen Täter einkalkuliert gehabt, obwohl jetzt im Nachhinein betrachtet hätte wohl kaum einer den Mut gehabt ihm das anzutun. Besonders weil jeder wusste, dass die Rache immer schlimmer ausfallen würde als das was man ihm bereits angetan hatte. So auf die Schnelle fiel ihm nichts anderes ein, als Tai einen kräftigen Schlag mit der Faust auf den Kopf zu verpassen. „Idiot! Hast du jetzt völlig den Verstand verloren?“

Sich schmerzend den Kopf haltend richtete sich der brünette Wuschelkopf wieder auf. „Sorry… das hätte ich nicht tun dürfen…“

„Immerhin etwas… Und wie hast du vor das wieder in Ordnung zu bringen? Wegen dir hatte ich mächtigen Ärger gehabt!“ Eingeschnappt verschränkte der Blonde seine Arme vor der Brust und sah seinen gegenüber böse an.

„Ich weiß nicht… Ich ähm, ich könnte doch … genau! Ich bin noch eine Weile länger dein Sklave!“ Beim besten Willen war ihm nichts besseres eingefallen. Auch wenn es schwer werden würde, musste er diese Pein wohl noch länger über sich ergehen lassen.

Ungläubig zog Yamato eine Braue hoch. Okay, Tai schien sich wenigstens Gedanken zu machen, aber so ganz bei Sinnen schien dieser ja nicht gerade zu sein. Wenn sie dieses Spiel genauso wie bislang weiter treiben würden, würde sicher wirklich jemand von ihnen im Gefängnis landen. „Mh, gut. Aber wir Stellen besser ein paar Regeln auf. Nicht dass du mir noch mal solche Schwierigkeiten bereitest.“ Mahnend wedelte er kurz mit erhobenen Zeigefinger vor dem Gesicht des Wuschelkopfes rum ehe er gegen dessen Nase stupste. Er war durchaus noch sauer, aber ihm war auch klar, dass Tai das nie getan hätte, wenn er ihn nicht so geärgert hätte und außerdem hätte er sich eher gewundert, wenn sein Wuschelkopf das alles einfach so mit sich machen lassen hätte.

Erleichtert atmete Tai auf. Noch hatte er ihre Freundschaft gerade mal so vor dem Aus retten können, auch wenn das für ihn bedeutete weiterhin ein Sklave des Ishida Yamatos zu sein.
 

Ein wenig später hockten die beiden zusammen in Yamatos Zimmer um die neuen Spielregeln aufzustellen und sie nebenbei gleich schriftlich festzuhalten. Sicher ist schließlich sicher.

„… Ok, also von jetzt an also nichts mehr anstellen – auch nicht als Rache – das den anderen in ernsthafte Schwierigkeiten stürzen könnte.“ hielt Yamato fest und schrieb es auf das Nicken seines Kumpels hin auf. Dieser Punkt war besonders für den Blondschopf wichtig, denn noch einen Tag auf der Polizeiwache würde ihn sicher endgültig in den Wahnsinn treiben. Bei seinem Glück würde er nur wieder bei diesem dicken Süßigkeiten fressenden Gehopse landen, das zu allem Überfluss nicht nur einem was vor fraß, sondern auch noch ober pingelig war.

„Und nun die Länge. Also wie lange soll das ganze gehen, Yama?“ wollte der Braunäugige nun wissen und sah eben mit diesen braunen Augen den Blonden lieb an, in der Hoffnung dass es nicht all zu lang werden würde.

„Wenn du schon so lieb fragst, sagen wir bis du abfliegst!“ scherzte Yamato grinsend.

„Und wenn ich doch nicht will? Dann würde das ja nie enden!“ beschwerte sich Tai gleich aufgebracht.

„Schon gut, dann eben bis das Schulfest vorbei ist, einverstanden?“

Das klang schon wesentlich besser und hatte nicht diesen bitteren Beigeschmack dass er unbedingt nach Spanien musste. Auch wenn das sieben Wochen als Zeitraum vorsah, so willigte er dennoch ein. Bei den neuen Regeln war es auch nicht mehr so schlimm wie am Anfang und klang wesentlich erträglicher.

„So, das hätten wir.“ Zufrieden besah sich der Blauäugige das Blattpapier und sah dann zu Tai, der sich inzwischen auf seinem Bett aalte. „Du hast doch nicht etwa vor heute Nacht darin zu schlafen?“ fragte er sicherheitshalber nach als er sah, wie sich sein bester Freund begann in der Bettdecke einzurollen.

„Vielleicht? Kommt ganz darauf an, was meine Mutter dazu sagt und natürlich mein Meister.“

Sicher, es war nun schon Freitag und am nächsten Tag hatten sie keinen Unterricht, aber das kam doch etwas plötzlich. Aber so lange Tais Mutter nicht ihr Ok gab, brauchte sich Yamato keine Gedanken zu machen. Je nachdem wie sie gelaunt war würde sich entscheiden wie es heute weiter gehen würde. „Dann frag mal deine Mutter. Weißt ja wo das Telefon steht.“

Freudig setzte sich der Brünette wieder auf, grinste seinen Kumpel an und stürmte auch schon los.
 


 

Puh. Endlich hab ich es gepackt dieses Kapitel hoch zu laden… ^^’’
 

Ich hatte schon vor einem Monat vorgehabt, was Neues online stellen, aber irgendwie war meine Faulheit zu stark. Und jetzt, wo meine Prüfungen erst mal vorbei sind, konnte ich mir die paar Minuten nehmen.
 

Zum Kapitel selbst… als ich daran geschrieben habe – so vor etwa einem oder doch schon zwei Jahren? – fand ich die Grundidee spitze, nur habe ich kurz danach in anderen Fanfics ähnliches gelesen, dass z.B. Tai ins Ausland geht – was bei mir auch der Fall sein könnte (wer weiß?). Kurzzeitig habe ich deswegen überlegt alles umzuschreiben, aber das hätte fast die ganze Geschichte beeinflusst, also habe ich es so gelassen. Ich hoffe, wenigstens das Ende – das bislang nur in meinem Kopf herum geistert – existiert noch nicht in der Form im Internet …
 

Ach was soll’s. Hauptsache es gibt Leute, denen meine Geschichte gefällt(?)
 

LG Yurii-chan

Complicated

++++Kapitel 4++++

Complicated
 

Misstrauisch sah Tai seinen blonden Freund vor sich an. „Ein Date?“ fragte er ungläubig. Es war ihm ein Rätsel wieso Yamato ihn um so etwas bat. Ihr kleines Spiel ging nun schon vier Wochen – nach der Verlängerung – und abgesehen vom Tragen der Schultasche für ihn oder hin und wieder eine Meinung abgeben, wie sich die neu ein geübten Songs anhörten, hatte der Junge vor ihm nicht groß was anderes von ihm verlangt, aber ein Date?

Bejahend nickte Yamato. „Du kennst doch Kyoko-chan aus der Volleyball AG, ne? Also ich hab sie gestern gefragt, ob sie mit mir ausgehen will, aber sie meinte dass sie es nur tut, wenn du mitkommst.“

Noch verwirrter zog der Brünette eine Grimasse. „Wieso soll ich mitkommen?“

„Als Begleitung für ihre Freundin, Ruri heißt sie glaub ich. Der ihr Freund hat letzten Monat mit ihr Schluss gemacht und seit dem soll sie nur depri sein… na ja, und Kyoko-chan meinte dass Ruri dich süß findet.“

„Und? Ich kenne die doch noch nicht mal.“ murrte Tai und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Es war zwar gerade Pause, aber das Klassenzimmer war dennoch ganz schön voll. Genau dieser Zustand ließ ihn wundern, dass sein Freund ihn ausgerechnet jetzt darum bat ihm den Gefallen zu tun mit einem Mädchen auf ein Date zu gehen, dass er noch nicht einmal kannte. Und das auch noch mit ihm und dieser Kyoko.

„Dann lernst du sie eben kennen. Du musst mit ihr ja nicht gleich rummachen oder ne Nummer schieben.“ Eindringlich sah Yamato in Tais braune Augen, stützte sich dabei auf dessen Tisch.

„Sehr witzig. Sag mal lieber wie es kommt, dass du dich so plötzlich verabredest? Seit dem mit Sora Schluss ist hast du doch kein einziges Mädchen auch nur angesehen.“

Ein Knurren verließ die Kehle des Blonden. Das ging doch nun wirklich nur ihn was an und nicht Tai! Auf die Idee mit dem Date war er zwar nicht selbst gekommen, sondern Takeru, aber genau deswegen durfte Taichi davon nichts erfahren. „Ist doch egal wie es dazu gekommen ist. Ich finde Kyoko eben süß und du wirst schön mitkommen und die Begleitung für ihre Freundin spielen, kapiert?“

„Und wenn ich nicht will?“

„Hast du Pech gehabt, Sklave.“

War ja auch klar gewesen. Immerhin hatte Tai ihm ja selbst das Angebot gemacht gehabt noch weiter bis zum Schulfest sein Sklave zu sein, um seinen Streich etwas aus zu bügeln. Allerdings hatte er nicht gedacht dass man ihn dazu nötigen würde mit einem Mädchen ausgehen zu müssen. „Und wann soll es sein, das Date?“ grummelte Tai.

„Heute Abend. Wir wollen ins Kino und vorher in ein Cafe.“

„Toll, wie früh du mir Bescheid geben kannst.“
 

Wie abgesprochen stand Taichi nun am Bahnhof von Shibuya. Leider war es derartig überfüllt mit passierenden Menschen hier, dass er Yamato beim besten Willen nicht sehen konnte. Ein Passant rammte ihn unsanft an der Schulter, steiß einen Fluch aus und ging ohne jede Entschuldigung weiter. Darüber konnte der Brünette nur den Kopf schütteln. Es war sinnlos darauf etwas zu erwidern.

‚Wer kommt auch auf die sau dämliche Idee an einem Freitagabend nach Shibuya zu fahren und ausgerechnet hier in ein Kino zu gehen, wenn es in Odaiba doch auch eins gibt?’ Sichtlich gereizt sah er sich weiter nach seinen Kumpel um, den er momentan am liebsten eine rein hauen würde. Nach weiteren zehn Minuten, in denen er vergebens nach dem Jungen ausschau gehalten hatte, tippte ihm jemand auf die Schulter, sodass Tai erschrocken zusammen fuhr. Als er sich jedoch umdrehte, wurde er von zwei großen braunen Kulleraugen an geglotzt. „Hä?“ entfloh es ihm geistreich. ‚Wer ist das?’

Vor Tai stand ein Mädchen, etwa in seinem Alter, mit schulterlangen glatten schwarzen Haaren, die ihn mit ihren riesigen Kulleraugen ansah. Sie reichte ihm zwar gerade mal bis zu den Schultern, aber gerade dies ließ ihre Kulleraugenaktion noch um einiges kindlicher wirken. Als würde gerade ein Hunde- oder Katzenbaby ihn ansehen.

Ein paar Meter hinter diesem fremden Mädchen erspähte er Yamato, der frech in seine Richtung grinste. Ein Augenverdrehen unterdrückend wusste er nun auch wer vor ihm stand: Ruri, sein Date. Innerlich am Kotzen, dass er wirklich so dumm war gekommen zu sein, lächelte er das schwarzhaarige Mädchen vor sich an. „Du bist wohl Ruri-chan, ne?“

Nun auch lächelnd nickte das Mädchen.

‚Sehr gesprächig scheint die ja nicht zu sein.’

Kichernd nährte sich Yamato mit einem Brünetten Mädchen am Arm den beiden. „Sorry, wir haben die U-Bahn verpasst und hatten auf die nächste warten müssen.“ erklärte der Blonde noch immer Grinsend.

Am liebsten würde Tai ihm dieses Grinsen aus dem Gesicht prügeln, aber da waren leider die beiden Mädchen im Weg, die womöglich dazwischen gehen würden. Bei den Amazonen von der Volleyball AG wäre das zumindest nicht weiter verwunderlich, das hieß, wenn man den Gerüchten Glauben schenken konnte.

„Wollen wir weiter?“ fragte der Blauäugige, eher an seine Begleitung gerichtet, die darauf glücklich quietschte.

Angewidert verzog Tai das Gesicht. ‚Auch das noch. Ein Fan von ihm… Seit wann datet der denn bitteschön Fans?’ Da die beiden bereits los gingen setzte auch er sich in Bewegung. „Kommst du?“ fragte er Ruri, die wohl sonst stehen geblieben wäre.

Mit einem Rotschimmer auf den Wangen nickte sie und folgte den anderen.

Wenig später saßen die vier auch schon in einem der massigen Cafes von Shibuya.

Gelangweilt stocherte Taichi in seinem Stück Erdbeerkuchen rum. Er hatte hierzu einfach keinen Bock. Bereits vor drei Jahren hatten ihm Dates keinen Spaß gemacht gehabt und das heute war noch langweiliger als all seine zuvor zusammen. Sogar noch langweiliger als die, die ihm seine kleine Schwester in den vergangenen Wochen beschert hatte. Bei allen wäre er am liebsten abgehauen, aber aus einer Mischung aus Freundlichkeit und Mitleid war er immer bis zur letzten Minute geblieben. Egal wie gelangweilt, angewidert oder abgelenkt er gewesen ist.

Seine derzeitige Begleitung war zu schüchtern um ihn anzusprechen und er wusste beim besten Willen nicht, worüber er mit ihr sprechen sollte. Immer wenn er bemerkte dass sie ihn ansah und er zu ihr blickte, wurde sie knallrot und drehte ihren Kopf schnell weg. Sicher, Ruri war durchaus hübsch und irgendwie auch süß, aber so schüchtern und schweigsam sie war, konnte er mit ihr nichts anfangen. Er hatte sie bislang nur sprechen hören, wenn sie von ihrer Freundin angesprochen wurde und sonst kam kein einziges Wort über ihre Lippen.

Dagegen schienen sich Yamato und seine Kyoko prächtig zu verstehen. Am laufenden Band waren sie bereits am Quatschen und Kichern.

Wozu war er überhaupt noch hier? Um sich anzusehen wie sich Yamato mit jemand anderem als ihm amüsierte und Spaß hatte? – Wenn er nicht als Yamatos Sklave hier wäre, wäre er bereits gegangen. Gelangweilt sah er aus dem Fenster neben sich auf die Straßen runter. Vielleicht schaffte er es so sich ein wenig die Zeit zu vertreiben. Irgendwie machte ihn diese Situation sauer. Yamato hatte Spaß und er nicht. Wie gerecht das doch war.

Einen Blick auf ihre Armbanduhr werfend schrak Kyoko auf. „Huch? Wir müssen los! Der Film fängt gleich an!“ eilig stand sie auf und zog den Blonden gleich mit sich.

„K-kommst du?“ stotterte Ruri schüchtern und wurde erneut rot.

Gelangweilt stöhnte Tai. „Wenn’s sein muss…“ Immerhin hatte sie ihn gerade zum ersten Mal angesprochen. Neben dem Mädchen her trottend folgte er seinem Kumpel und dessen wohl neue Freundin. Der Gedanke allein gefiel ihm schon nicht. Das würde wieder bedeuten, dass sie wieder weniger Zeit miteinander verbringen können werden, besonders wo er doch in ein paar Wochen für ein ganzes Jahr lang nach Europa gehen wird. ‚Einen ungünstigeren Zeitpunkt hätte er sich wohl nicht aussuchen können. Dabei hat er mich ja fast schon indirekt dazu gedrängt zugehen.’

„Sie würden ein süßes Pärchen abgeben, findest du nicht?“

Hatte er sich eben verhört, oder hatte Ruri eben wirklich ohne zu stottern mit ihm gesprochen? – Na ja, so ganz unrecht hatte sie leider nicht. „Scheint so.“ gestand er und würde sich am liebsten selbst ohrfeigen. Warum nur gefiel ihm das nicht? Es konnte doch wohl kaum nur daran liegen, dass er in dem Fall weniger Zeit für ihn hätte.

Das Kino, in das sie wollten, war nur fünf Minuten Fußmarsch entfernt und so waren sie recht schnell angekommen, zahlten ihre Eintrittskarten und man hatte Tai dazu auserwählt die Knabbereien kaufen zu gehen. Schlecht gelaunt nannte er dem Angestellten hinter dem Tresen, was er haben wollte – größten Teils für die anderen, denn ihm reichte schon seine Cola – und machte sich anschließend mit dem ganzen Zeug beladen auf zum Kinosaal. Als er dort ankam und dann auch noch seine drei Leute erspähte, musste er die Augen verdrehen. So wie es aussah, würden zwischen ihm und seinem Kumpel die beiden Mädchen sitzen. Wenigstens hier hatte er gehofft neben ihm sitzen zu können, aber nicht einmal das gönnte man ihm. Noch schlechter gelaunt ging er zu ihnen weiter. Angekommen verteilte er schnell die ganzen Knabbereien und Getränke und setzte sich danach genervt auf seinen Platz neben Ruri.

Die sah ihn besorgt an. „Geht es dir nicht gut?“ fragte sie vorsichtig nach während sie ihn musterte.

„War schon mal besser, danke der Nachfrage.“ antwortete er ihr barsch und trank gleich durch den Strohhalm seine Cola. „Das Training heute war nur hart gewesen…“ erklärte er als ihm die merkwürdigen Blicke des Mädchens aufgefallen sind.

„Ach so.“ Damit richtete sie ihren Blick auf die Leinwand, kurz danach wurde es dunkel und die ganzen Werbungen begannen auf dieser abgespielt zu werden.

Irgendwann, vielleicht bei der Hälfte des laufenden Films, wurde es Taichi langsam zu viel. Nicht nur dass da vor seiner Nase eine Liebeskomödie gezeigt wurde, nein, sein bester Freund hatte nichts besseres zu tun als mit dieser Kyoko die ganze Zeit über rum zu turteln. Dem schien es noch nicht einmal aufzufallen, dass er schlecht drauf war und das schon seit dem Beginn des Dates. Das Date, das er nie gewollte hatte. Das Date, das ihn langweilte und von Minute zu Minute immer schlimmer wurde. Er konnte sich noch nicht einmal mehr auf das Geschehen des Film konzentrieren, so sehr ärgerte es ihn nun schon, dass Yamato Spaß hatte und das zu allem Überfluss auch noch mit jemand anderem. Ein weiteres Mal riskierte er einen Blick zu Yamato und bereute es auch gleich wieder.

Besagter war gerade dabei dem brünetten Mädchen seine Zunge in den Hals zu schieben!

Wütend ballte Tai seine Hand zur Faust, während er mit der anderen krampfhaft seinen Colabecher umklammerte. Es machte ihn rasend das gesehen zu haben. ‚Warum? Warum tut er das und vorallem warum stört mich das so?’ War das etwa Eifersucht? Aber worauf? Dass Yamato ein Mädchen küsste? So recht konnte er das nicht glauben, aber es fiel ihm kein anderer Grund ein. Als das Kichern Kyokos an sein Ohr trat wurde es ihm zu viel. So ruhig wie möglich lehnte er sich zu Ruri rüber. „Ich hau ab. Mir geht es nicht so gut.“

„Aber…! Soll ich dich nicht besser begleiten?“ flüsterte sie zurück.

„Nett gemeint, aber das schaff ich noch alleine.“ Leicht lächelte er sie an. Und schon stand er auf und drängelte sich nach draußen.

Auf dem Gehweg stehen bleibend holte er einmal tief Luft. Er hätte es wohl keine einzige Minute länger da drinnen ausgehalten. Andernfalls hätte er für nichts mehr garantieren können.

„Yagami-san! Warte bitte!“

Verwundert drehte sich der Gerufene um und sah Ruri auf sich zu rennen. „Ich hab doch gesagt dass ich es alleine schaffe.“

„Schon, aber man weiß ja nie.“ Freundlich lächelte sie den größeren an.
 

Zur gleichen Zeit biss sich Yamato auf die Unterlippe. Was war nur mit Tai los, dass er so plötzlich abgehauen ist? Dass es ihm schlecht gehen soll wie Ruri gesagt hat, glaubte er nicht, dazu kannte er den Jungen einfach viel zu gut. Sie war ihm zwar hinterher gelaufen, aber trotzdem machte er sich Sorgen. Die ganze Zeit schon benahm sich Tai komisch. – Ob er wohl krank wurde? Den Kopf schüttelnd sah er auf. Der Film würde wohl bald vorbei sein. „Ich sollte ihm besser nachgehen…“ murmelte der Blonde.

„Machst du dir etwa Sorgen um ihn?“ wollte Kyoko wissen. „Ruri-chan ist doch bei ihm. Sie wird schon auf ihn aufpassen.“ Beruhigend streichelte sie die Hand Yamatos, die noch vor wenigen Minuten auf ihrem Oberschenkel geruht hatte, doch jetzt auf der Armlehne ihren Platz gefunden zu haben schien.

„Mag schon sein, aber so komisch wie heute hat er sich noch nie verhalten.“

„Krieg dich mal wieder ein. Du tust ja schon so, als währed ihr ein altes Ehepaar. – Vielleicht hat er das ja getan um mit Ruri allein sein zu können, wer weiß?“ schelmisch grinste sie den Jungen neben sich an.

„Das würde Tai nie tun.“ Blockte Yamato und zog seine Hand von ihr weg, erntete einen verwirrten Blick von seiner Begleitung. „Selbst wenn er Interesse an ihr haben würde, hätte er sich schon viel früher mit ihr von uns abkapseln können. Und das hat er nicht. Außerdem war er schon die ganze Zeit über so schlecht drauf. Mach was du willst, aber ich werde ihm nachgehen.“ Entschlossen sammelte er mit diesen Worten seine Sachen zusammen und wollte gerade aufstehen, als ihn Kyoko am Arm festhielt.

„Selbst wenn du jetzt losgehst, wirst du ihn sicher nicht mehr antreffen. Also setze dich hin. Wenn du dir solche Sorgen machst, kannst du ihn ja nachher immer noch anrufen.“ Allmählich genervt schlug sie ihre Beine übereinander.

„Aber…“ versuchte der Blonde es erneut, wurde jedoch von einigen Leuten um ihn herum böse angeguckt und erhielt von einigen auch noch ein „Psssssst“. ‚Ok, dann geh ich einfach… soll die doch selbst zu sehen.’ Entschlossen drehte er sich von ihr weg und drängelte sich gnadenlos nach draußen, ohne auch nur einen winzigen Blick hinter sich zu riskieren. Er hatte es gerade mal geschafft den Kinosaal zu verlassen, da wurde er auch schon am Oberarm gepackt und am Weitergehen gehindert.

„Bleibst du gefälligst mal stehen? Ich rede mit dir!“ aufgebracht und sichtlich angesäuert zwang Kyoko den jungen Musiker zum Bleiben.

„Nerv nicht. Ich will zu Tai. Wenn du nicht mitkommen willst, dann bleib eben hier.“ Starrköpfig riss er sich von ihr los und ging weiter zum Ausgang. Das war doch kaum auszuhalten. Konnte das Weib denn nicht verstehen, dass sie gerade gewaltig störte?

„Du tust ja schon so, als wärst du mit ihm zusammen!“ blaffte das Mädchen ehe sie ihm hinterher lief. So hatte sie sich ihr Date zwar sicher nicht vorgestellt, aber so leicht wollte sie den Blonden wohl nicht abhauen lassen.

Entschlossen sich nicht weiter aufhalten zu lassen ignorierte er den letzten Satz des Mädchens hinter sich und öffnete die Tür um nach draußen zu gehen. So weit so gut. Jetzt müsste er nur noch seinen brünetten Fußballidioten finden. Eigentlich war er sich sicher, dass Tai bereits unterwegs zur U-Bahnstation war, aber vielleicht war er doch noch hier in der Nähe und so hielt Yamato Ausschau nach dem Wuschelkopf. Allerdings konnte er ihn nicht sehen, nicht einmal als er sich auf die Zehenspitzen stellte um über die Menschenmassen hinweg sehen zu können.

„Ich hab dir doch gesagt, dass sie schon weg sind.“ meinte Kyoko beleidigt mit verschränkten Armen vor der Brust. „Aber nein, du musst ja unbedingt deinen Kopf durchsetzen. Dabei dachte ich immer Yagami sei der Dickschädel von euch beiden, doch da habe ich mich wohl getäuscht… Und ich dachte schon, wir könnten uns einen netten Abend miteinander machen.“

„Netten Abend?“ hakte er misstrauisch nach. Er hatte es aufgegeben weiter nach Tai Ausschau zu halten und musterte nun die Brünette neben sich.

„Ja. Vielleicht hätte ich dich auch ran gelassen… aber jetzt kannst du das vergessen.“ Zickig drehte sie ihm den Rücken zu. „Es stimmt wohl was alle sagen… Schade eigentlich.“

„Was sagen alle?“

„Na dass du was mit Yagami hast. Ist doch kaum zu übersehen, wie ihr aneinander klebt. – Warum sind nur alle schönen Kerle schwul?“ Theatralisch seufzte sie und zuckte mit den Schultern.

„Ich bin doch nicht mit Tai zusammen. Wer erzählt denn so einen Scheiß? – Wir sind nur gut befreundet, mehr nicht.“

„Ach ja, Ishida-kun, ist das so?“ kommentierte sie ihn mit vor Sarkasmus triefenden Stimme.

„Türlich ist das so!“ fauchte Yamato zurück, musste sich beherrschen Kyoko gegenüber nicht handgreiflich zu werden.

„Dann muss mindestens einer von euch schwul sein. – Warum hatte Sora-chan nochmal Schluss gemacht?“

„ICH hab mit IHR Schluss gemacht, nicht anders rum!“ Vor Wut ballte er seine Hände zu Fäusten und wurde ordentlich rot im Gesicht.

„Da erzählt sie aber was anderes. Sie meinte sogar, dass sie das Gefühl habe, dass du sie mit Yagami betrogen hattest. Na ja, jetzt hast du ja freie Bahn.“ Arrogant drehte Kyoko sich zu Yamato um, sah ihn abschätzend an.

„Hör auf so einen Mist zu erzählen! Sie hat immer noch mich betrogen! Und das nicht nur einmal, verdammt!“ Voller Wut funkelte er sie an. Was bildete sie sich nur ein? Nur weil er sich Sorgen um seinen besten Freund machte, dass er was mit ihm hatte? Mit ihm zusammen war? Ein Paar? – So ein Schwachsinn! Bedrohlich knurrte er sie an, wovon sie doch eingeschüchtert einen Schritt zurück machte. ‚Gut so! Habe Angst vor mir!’ Nur um sie weiter einzuschüchtern trat er einen Schritt näher. „Gut, wenn du nun fertig bist, dann geh doch zu Sora und erstatte ihr Bericht, du elendes Flittchen!“ Insbesondere das letzte Wort sprach er mit so viel Verachtung aus, wie er es nie für möglich gehalten hatte. Binnen von vielleicht zehn Minuten hatte Kyoko es geschafft ihn sauer zu machen und ihn dazu zu bringen sie zu hassen. „Mit so einer Hure wie dir würde ich eh nie Vögeln wollen!“ Es war ihm egal, dass er von allen Leuten um sie herum entsetzt angestarrte wurde, genauso wie es ihm egal war, dass er am Montag von seinen Mitschülern merkwürdig angeguckt werden würde. Rasend vor Wut wandte er sich von ihr ab und ging zur U-Bahnstation.

Zurück blieb ein äußerst verängstigte Kyoko, die sich gerade wünschte ihre Klappe nicht so weit aufgerissen zu haben.
 

Vergeblich versuchte sich Yamato wieder zu beruhigen. Kaum dass er glaubte es geschafft zu haben, musste er wieder an die Unterstellungen denken, dass er schwul sei und auch noch mit Tai was haben solle. – Vielleicht sah es von außen schon etwas komisch aus, wie eng er mit Taichi befreundet war, aber deswegen war er noch lange nicht mit ihm zusammen oder tat sonst was perverses mit ihm.

Die ganze Fahrt in der U-Bahn über grummelte er vor sich hin und selbst auf dem Weg zur Wohnung der Yagamis konnte er das Grummeln nicht abstellen. Erst als er den Wohnblock seines besten Freundes sehen konnte, stieg seine Laune wieder. Jetzt musste Tai nur noch zu hause sein und er sah tatsächlich noch eine Chance heute wieder beruhigt schlafen gehen zu können. Wenn er mit ihm über alles reden konnte, würde er sich bestimmt besser fühlen, da war sich Yamato sicher.

Aber wenn Tai nicht da war, was dann? Sollte er auf ihn warten, oder doch nach hause gehen und bei den Yagamis anrufen und darum bitten dem Jungen auszurichten, dass er bei ihm doch bitte anrufen solle? Zweifelnd zwang sich der Blondschopf dazu weiter zu gehen, zumal die Bewegung gegen den kühlen Wind, der ihm ins Gesicht bließ, half sich warm zu halten. Es war anfang März und doch noch ganz schön kalt, zu kalt für seinen Geschmack, aber in einem Monat würde es wenigstens wieder wärmer werden.

Es trennten ihn nur noch zehn Meter von dem Eingang ins Innere des Wohnblocks, als er stehen blieb. Das, was er gerade sah, schien ihm so unrealistisch, dass er es für Einbildung hielt. Das konnte einfach nicht wahr sein… sicher träumte er wieder.

Unweit von Yamato entfernt sah er seinen besten Freund, doch der war nicht alleine, Ruri war bei ihm. Doch das war nicht ganz das, was den blonden Musiker zweifeln ließ, denn das Zweifelhafte an der Situation war, dass Tai und Ruri eng umschlungen da standen und sich küssten…
 


 

Hallöchen ^^

Nach knapp 2 Monaten melde ich mich mal mit einem neuem Kapitel zurück =D

Es hätte schneller gehen können, aber naja… meine Semesterferien haben nicht unbedingt positive Auswirkungen auf meinen Tatendrang und meine Kreativität gehabt xD
 

Was ich bezüglich diesem Kapitel anmerken möchte ist, dass ich mir nicht so sicher bin, ob es in Japan reguläre Frühlingsferien gibt und wie lange diese dauern. Deswegen habe ich das Geschehen auf Anfang März gelegt, wo hoffentlich keine Ferien sind.

Wenn jemand genaueres zu diesem Thema Ferien in Japan weiß, wäre es nett, mich aufzuklären – Danke schon mal dafür.
 

Sonst möchte ich mich für alle Kommi-schreiber bedanken ^.^

Und natürlich bei allen anderen, auf deren Favo-liste diese Geschichte steht und alle restlichen Leser =P
 

See ya!

When did your Heart go missing?

++++Kapitel 5++++

When did your Heart go missing?
 

Völlig planlos und gänzlich überfordert stand Yamato einfach nur da und starrte seinen besten Freund an. Er konnte es einfach nicht fassen, dass dieser gerade mit diesem Mädchen rum machte, wo er doch noch vor ein paar Stunden so gelangweilt gewirkt hatte. Gut, rum machen war jetzt übertrieben, aber dass sein Kumpel sie küsste war einfach zu skurril. Damit hatte Yamato nun wirklich nicht gerechnet. Nicht nur dass er nicht wusste was er tun sollte, breitete sich auch noch ein merkwürdiges Gefühl in ihm aus, dass ihm langsam zu Kopf stieg und ihm einreden wollte, dass er dazwischen gehen sollte. Warum wusste er aber nicht. Völlig neben sich stehend stellte er sich hinter einem dieser Zierbüsche am Haus und beobachtete die beiden weiter. Ein Teil in ihm sagte sich ‚na und? Sollen die doch knutschen’ und der andere könnte vor Wut an die Decke gehen. Dumm nur, dass er nicht wusste auf welchen Teil er hören sollte, weswegen er weiterhin dumm stehen blieb und genauso dumm aus der Wäsche glotzend die beiden wie ein Spanner von seinem Versteck hinter dem Busch anstarrte.

Irgendwann endete der Kuss, der insgesamt vielleicht zehn Sekunden gedauert hatte, was wiederum Yamato wie mindestens zehn Minuten vorgekommen war. Er sah die beiden auch weiterhin an, sah wie sich ihre Münder bewegten und etwas zueinander sagten, doch dank des Lärms des Straßenverkehrs konnte der Blonde nichts verstehen.

Zu seinem Ärgernis hatte sich ein kleiner Straßenhund zu ihm gesellt und dem war überflüssiger Weise danach zu spielen und biss sich ins Hosenbein des Blonden. Als dieser das bemerkte, versuchte er das Tier loszuwerden in dem er sein Bein schüttelte, doch dadurch feuerte er den Hund nur noch mehr an und ein Knurren war zu hören. „Sei still!“ zischte er den kleinen Hund an. Sich weiter versuchend zu befreien schüttelte er sein Bein so kräftig er konnte und sprang dabei notgedrungen herum. Dabei musste er dummer Weise sein Versteck verlassen und hopste für jeden gut sehbar auf dem Bürgersteig rum. Während er eine weitere Runde um die eigene Achse gesprungen war und so nun wieder zu Tai blicken konnte, sah er wie Ruri ihn fassungslos anstarrte. Bei diesem Blick erstarrte er, hielt sein Bein, an welchem der Hund hing, seitlich von seinem Körper angewinkelt in der Luft.

Einen Moment lang sahen sie sich schweigend an. Yamato fragte sich ernsthaft, was das Mädchen jetzt gerade dachte, doch ehe er sich versah, sah er, wie sie sich vor Taichi verbeugte, als wolle sie sich entschuldigen.

Erleichterung machte sich in Yamato breit, insbesondere als der nervende Köter von seinem Hosenbein abließ und weglief. Als Tai jedoch den Kopf in seine Richtung warf und ihn nun auch bemerkte, war es als würde ein Blitz seinen Körper durchstoßen. Sich überwindend ging er auf den Brünetten zu.

„Was machst du denn hier? Ich dachte du wolltest noch etwas mit Kyoko allein sein.“ nuschelte Tai vor sich hin. Es war ihm anzusehen, dass es ihm unangenehm war gerade jetzt seinem besten Freund gegenüber zu stehen, doch da musste er wohl oder übel durch.

„Ach weißt du, es hat sich herausgestellt, dass sie doch nicht so ganz mein Fall ist. Und na ja, hab mir ein bisschen Sorgen gemacht wegen dir und wollte noch mal nach dir sehen ehe ich Heim gehe.“

„Du… hast dir Sorgen gemacht?“ hoffnungsvoll sah Taichi den Jungen vor sich an, der jedoch den Blick gesenkt hielt.

„Mmh, schon, aber anscheinend umsonst. Na dann noch viel Spaß ihr zwei.“ Den Coolen mimend schlenderte er grinsend an ihnen vorbei und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. Vielleicht lag Kyoko doch nicht so falsch. Es ging ihm wirklich gegen den Strich, wenn Tai mit jemand anderem als ihm so dicke war, aber das könnte doch genauso gut daran liegen, dass Tai noch nie eine ernsthafte Beziehung mit jemandem geführt hatte. Da musste Yamato sich erst noch dran gewöhnen, dass sein Freund auch so etwas wie ein Privatleben und eventuell ein Sexleben haben wollte. ‚Uh, Memo an mich selbst: Ein anderes Wort für Freund in Bezug auf Tai finden.’ Dieses betretene Gefühl zog die Laune des Blonden noch weiter runter, als sie es vorher schon gewesen war. ‚Man, ich hätte doch im Kino bleiben sollen und mich mit der Ollen danach noch etwas amüsieren sollen. Die wäre bestimmt mit mir in die Kiste gegangen und irgendwann nach Mitternacht wäre ich abgehauen. Endlich sexuell befriedigt, seit Monaten das erste Mal. Ach verdammt, woran denke ich denn schon wieder? Seit wann schiebe ich mit überhaupt jemanden One-night-stands?’ Einen Gang zulegend sah er zu dass er verschwand, ehe er noch etwas tat oder sagte, was er eventuell bereuen konnte.

„Ach so…“ gab der Brünette der beiden enttäuscht von sich. Eigentlich hatte er sich eine andere Antwort erhofft, aber das konnte er nicht zugeben. Sicher waren sie Freunde, aber dank diesem blöden Date und dem Gespräch mit Ruri war er sich nicht mehr so sicher, ob es das ist was er wirklich wollte. Mit gesenktem Kopf sah Tai den Boden zu seinen Füßen an. So war das aber nicht gedacht gewesen.

„Mach dir nichts daraus. Er wird schon nicht denken dass zwischen uns was ist.“

„Ach lass gut sein, Ruri-chan. Ich kenne ihn schon eine Weile. Er wird für die nächsten paar Tage seine Scherze machen, egal ob was dran ist oder nicht. So ist er eben.“ Seufzend drehte er sich um und ging langsam zur Haustür. „Danke, dass du dir Sorgen um mich gemacht hast.“ sagte Tai ohne sich um zudrehen.

„Keine Ursache.“ Noch immer verwirrt sah sie den Brünetten an, der langsam ohne sie dabei anzusehen in seinen Wohnblock verschwand. Erst als sie den brünetten Wuschelkopf nicht mehr sehen konnte, schüttelte sie ihren Kopf und ging nach Hause.
 

Die Tür fiel ins Schloss und Tai schlürfte mit hängenden Schultern in Richtung seines Zimmers weiter. Dort angekommen schmiss er sich gleich in voller Montur auf sein Bett. Einen derart beschissenen Tag hatte er schon lang nicht mehr gehabt. Erst dieser Zwang zu diesem blöden Date gehen zu müssen – als ob er durch seine kleine Schwester nicht schon genug Dates in den letzten Woche gehabt hatte – und dann langweilte er sich während sich Yamato köstlich mit dieser Tussi amüsierte und dann wurde ihm dank Ruri – ausgerechnet seinem Date – klar dass Yamato wo möglich mehr für ihn war, als nur sein bester Freund. Wie ihm das klar wurde ist recht leicht erklärt…
 

»Flash back«
 

Freundlich und unschuldig zugleich lächelte Ruri den Brünetten vor sich an. Gerade so, als würde sie ganz genau wissen, dass er ihr Angebot ihn nach Hause zu begleiten nun nicht mehr abschlagen konnte.

Ergeben seufzte Tai. „Wenn du unbedingt willst.“ Eine Zeit lang schwiegen sie sich an, während sie zur U-Bahnstation gingen. Am liebsten wäre er jetzt alleine, aber irgendwie war er auch froh, dass dem nicht so war. So hatte er wenigstens etwas an seiner Seite, dass ihn daran erinnerte es zu vermeiden in aller Öffentlichkeit zu heulen anzufangen.

Die Bahn fuhr wenig später vor den beiden Jugendlichen ein und sie drängelten sich hinein. Glücklicher Weise bekamen sie beide einen Sitzplatz ab, doch auch weiterhin schwiegen sie sich an.

Zwischendurch blickte das Mädchen Tai kurz besorgt an, wandte jedoch ihren Blick wieder schnell ab. Nach etlichen weiteren Minuten erhob sie aber doch ihre Stimme. „Dir ist nicht schlecht, oder?“

Tai, der gerade fast eingenickt wäre, schreckte auf. „Was?“

„Ich meine, dass du nicht krank oder so was bist.“ Ohne ihn anzusehen wartete sie auf eine Antwort.

„Hm. Das vielleicht nicht. Aber das habe ich auch nie behauptet.“

„Was ist es dann?“

„Was weiß ich. Es ist eben so.“ murrte Taichi und stützte seinen Kopf auf seine aufgestützten Hände.

„Bist du eifersüchtig?“

Die Stirn kraus ziehend schielte er zu Ruri. „Auf was?“

„Na darauf, dass Ishida mit Kyoko-chan Spaß hat.“ Erst jetzt gab sie dem Brünetten die Ehre, dass sie ihn ansah.

„Ach quatsch. Warum sollte ich auf ihn eifersüchtig sein?“

„Das meine ich nicht.“

„Was denn dann?“

„Du bist eifersüchtig auf Kyoko. Leugnen bringt nichts, Yagami-kun. Ich habe dich die ganze Zeit über beobachtet und jedes Mal, wenn du gesehen hast, dass sie sich berührten oder dass er über einen Witz von ihr lachte, hast du diesen gewissen Blick aufgelegt.“ Lächelnd sah sie ihn an. Sie war sich sicher, dass sie richtig lag.

„Was für einen Blick bitte?“ Trotzig verschränkte er die Arme vor der Brust. Das wollte er sich nicht von ihr bieten lassen. Warum sollte er denn auch eifersüchtig sein?

„Das ist schwer zu beschreiben. Es sah so aus, als würde es dir weh tun das zu sehen.“

Tai wusste nicht wie sie das machte, aber sie traf mitten ins Schwarze. Es tat ihm wirklich weh so was zu sehen. War es denn so offensichtlich, dass ein ihm fremdes Mädchen das bemerkte, aber weder er noch Yamato? Sie hatten ihre Station erreicht, weshalb er verwirrt aufstand und ihr auf den Bahnsteig folgte. Er wusste nicht was er darauf antworten sollte. Woher nur wusste sie, dass ihm es nicht gefiel, dass sich Yamato mit anderen so gut verstand, dass sein Yama es duldete, dass man ihn anfasste, dass jemand anderes als er ihn anfasste. Es wunderte ihn schon, dass sie jetzt schon ein paar Minuten lang nichts gesagt hatte, während sie nun schon längst auf dem Gehweg weiter zu ihm nach Hause gingen, aber so war es ihm wesentlich lieber. Nicht dass sie auf die Idee kam noch weitere solcher Dinge aufzudecken, die er lieber nie erfahren hätte.

Ganz bewusst ließ sie ihm Zeit über ihre Worte nachzudenken, wartete noch ein, zwei Minuten, ehe sie erneut zu sprechen anfing. „Was meinst du, warum es dich verletzt, wenn Ishida sich so gut mit anderen versteht?“

„Woher soll ich das wissen?“ Er war hier offensichtlich nicht der Psychiater.

„Meinst du nicht, dass es möglich wäre, dass du mehr für ihn empfindest als nur Freundschaft?“

Nahezu entsetzt glotzte er sie mit aufgerissenen Augen an. „Spinnst du? Er ist doch ein Junge! Genau wie ich!“ Er war doch nicht schwul, also wirklich.

„Das schon, aber bei solchen Dingen spielt das Geschlecht keine Rolle.“ Freundlich lächelte sie ihn an. „Es ist nicht schlimm sich in seinen besten Freund zu verlieben.“

„Ich bin doch nicht verliebt in ihn! Du hast sie doch nicht mehr alle.“ Sie hatten seinen Wohnblock bereits erreicht und er blieb stehen. „Er ist mein bester Freund. Nicht mehr und auch nicht weniger, verdammt!“

„Und wenn er doch mehr für dich ist?“ Direkt vor dem Jungen stehend sah sie ihn eindringlich an.

„Äh, dann wäre unsere Freundschaft futsch. – Aber er ist nicht mehr als mein bester Freund, also wird dieser Fall auch nicht eintreten.“

„Bist du dir da sicher? Was wäre zum Beispiel, wenn er sich in dich verlieben würde und er es dir sagen würde, wie würdest du reagieren?“

„Ich, äh, was weiß ich? Er würde das sicher nie tun.“ Diese Fragerei von ihr machte ihn so langsam nervös.

„Und wenn doch? Würdest du die Freundschaft zu ihm kündigen?“

„Nein… ich glaube nicht. Er ist schließlich mein bester Freund und wir haben schon eine Menge miteinander erlebt…“ Er wüsste gar nicht wo er heute ohne den blonden Schönling wäre. Der war es doch immer gewesen, der ihn auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hatte, wenn er mal wieder vorschnell Handeln wollte.

„Na also. Und glaubst du dass er es tun würde, wenn du dich in ihn verliebt haben solltest?“

Verneinend schüttelte Taichi langsam den Kopf. „Aber woher soll ich wissen, dass ich ihn … liebe, wenn ich… noch nie jemanden geliebt habe?“ Erwartungsvoll sah er das Mädchen vor sich an, als wäre sie seine allwissende Göttin die ihm verdammt noch mal Antworten zu geben hatte. Er hatte wirklich noch nie das Gefühl gehabt, dass er sich in jemanden verliebt hatte, also woher sollte er es denn wissen, dass es – so wie sie es ihm gerade einreden wollte – bei Yamato der Fall war?

Einen Moment überlegte Ruri ehe sie ihm antwortete. „Küss mich.“

„Wie bitte?“

„Küss mich. Wenn es dir nicht gefällt, wissen wir wenigstens, dass es möglich ist, dass du nicht auf Mädchen stehst.“

„Du spinnst doch. Das hilft mir doch wohl kaum herauszufinden, ob ich in ihn verliebt bin oder nicht.“ Obwohl, sie hatte da gar nicht so unrecht. Er war in den vergangenen Wochen mit zig Mädchen ausgegangen, die ihm Hikari ausgesucht hatte – alle haben ohne Zweifel gut ausgesehen und waren recht nett gewesen – und keines hatte wirklich sein Interesse geweckt gehabt. „Na gut. Aber es hat zwischen uns nichts zu bedeuten und du machst mir keine Vorwürfe, klar?“

Einverstanden nickte Ruri.
 

»Flash back end«
 

Der darauf folgende Kuss war irgendwie komisch gewesen. Es war weder gut noch schlecht gewesen. Er hatte einfach nichts dabei empfunden. Ob es direkt an Ruri gelegen hatte oder daran dass sie ein Mädchen war, konnte Tai nicht sagen. Immerhin wusste er nun, dass er für sie nichts empfand. ‚Und dann war plötzlich Yama da gewesen… Ob er es gesehen hatte? Sicher hat er es, aber warum hat er keine Bemerkung dazu abgelassen?’ Und da hatte er schon wieder sein Problem: Ishida Yamato, sein bester Freund. Tai wusste einfach nicht ob er den blonden Jungen wirklich liebte. Bislang hatte er sich darüber keinerlei Gedanken gemacht und genauso wenig hatte er darüber nachgedacht, ob er überhaupt jemanden lieben könnte – wozu auch? Er hatte einfach dieses einschlagende Gefühl nie verspürt, wie es seine kleine Schwester mal beschrieben hatte. Auch wenn er zugegebener Maßen sehr oft an Yamato denken musste, glaubte er nicht dass er es tat, weil er ihn liebte oder so was in der Art. Sie waren beste Freunde und da kann es ja nicht so abnormal sein an eben diesen besten Freund häufiger zu denken.

„Mah, das reicht jetzt langsam. Er ist nur mein bester Freund und damit basta!“ Zur Untermalung seiner Wort setzte er sich dabei auf und schlug anschließend die Fast in seine Hand und nickte. Ehe er erneut sich in Gedankengänge verirren konnte, in die er gerade nicht hinein wollte, stand er schnell auf und ging hinüber zu seinen Schreibtisch und öffnete die oberste Schublade. Ein Wenig kramte er darin, bis er das Gesuchte darin fand. Grinsend nahm er ein Gerät heraus und schlenderte zurück zu seinem Bett. Dort angekommen ließ er sich darauf wieder nieder und schaltete es an. „So, nun wird wieder eine Runde gezockt.“ Glücklich, dass er dieses wunderbare kleine Gerät zu seinem letzten Geburtstag geschenkt bekommen hatte und nun sich damit ablenken konnte, ohne dass er befürchten musste im Falle eines Stromausfalls einen Wutanfall zu bekommen. ‚Lang lebe der Erfinder der Sony PSP!’

Nach etlichen Minuten klopfte es an seiner Zimmertür, was Tai allerdings nicht hörte, da er bereits viel zu sehr in seinem Spiel vertieft war, als dass er überhaupt etwas hätte mitbekommen können. Neben ihm hätte eine Bombe hochgehen können oder seine Mutter könnte sogar einen ihrer berühmten Wutanfälle bekommen und er würde es nicht mal ansatzweise registrieren.

Nach einem weiteren vergeblichen Versuch wurde die Tür dann doch einfach geöffnet und Hikari trat ein. Als sie ihren großen Bruder daddelnd auf dem Bett sah, stemmte sie ihre Hände in ihre Hüfte. „Also wirklich, Onii-chan, wie alt bist du dass du noch immer so besessen von Videospielen bist?“ Es freute sie zwar, dass ihm sein letztes Geburtstagsgeschenk gefiel, aber fast jedes Mal wenn sie seither in sein Zimmer kam, war er ständig am Daddeln. „Und überhaupt: Was machst du so früh schon hier? Hattest du nicht ein Date?“

„Schon, aber das war mir zu blöd geworden und da bin ich nach Hause.“ antwortete er ihr ohne sie dabei anzusehen.

Eine Augenbraue hebend musterte sie ihren Bruder eine kleine Weile, ehe sie sich dafür entschied ihn mal etwas auszufragen. „Zu blöd, ja? Was ist denn passiert? Ist dein Date ein Reinfall gewesen obwohl Ishida-kun sie ausgesucht hat?“ Sie wusste ja, dass ihrem Bruder die ganzen Mädchen, mit denen sie ihn auf ein Date geschickt hatte, nicht sonderlich zu gesagt hatten, aber dass sogar Yamato mit der Idee eines Doppeldates ins Klo griff, wunderte sie schon etwas.

„Sieht so aus, Nee-chan.“ Halt, woher wusste sie, dass Yama sie ausgesucht hatte, wenn man das so nennen konnte. Immerhin hatte er ihn mit der Abmachung dazu gezwungen mitzukommen, damit der Blonde mit dieser Kyoko rummachen konnte und davon hatte Taichi seiner kleinen Schwester doch gar nichts erzählt gehabt! Misstrauisch drückte er auf Pause und sah Hikari Stirn runzelnd an. „Woher weißt du, dass Yama sie ausgesucht hat?“

„Hm? Hast du das nicht erzählt, bevor du los bist?“

„Nein, habe ich nicht.“

„Sicher?“

„Ja.“

„Huh… mir war so als ob.“ Unschuldig verhakte sie ihre Finger hinter ihren Rücken und blinzelte ebenso unschuldig vor sich hin.

„Komm, sag mir woher du das weißt!“ Sicherheitshalber legte er seine PSP zur Seite.

„Och Nii-san, da hab ich eben zufällig richtig gelegen, was ist daran jetzt so schlimm?“ Hikari legte ihr unschuldigstes Lächeln auf und strahlte damit Tai an, der sich davon jedoch nicht blenden ließ, er kannte sie schließlich inzwischen schon eine Weile.

„Ja klar. Wer hat es dir gesteckt? Takeru?“

„Wo denkst du hin? Woher sollte er denn wissen mit wem du ausgehst?“

„Von Yama zum Beispiel?“

„Und warum sollte er es mir denn sagen?“ mit schief gelegtem Kopf sah sie zu ihren großen Bruder, der sie wiederum noch immer misstrauisch anguckte.

„Weil ihr aneinander klebt wie die Kletten? In letzter Zeit bist du doch nur noch mit ihm unterwegs und gibst Motomiya-kun bereits einen Korb, bevor er dich überhaupt fragt, ob du Lust hättest was mit ihm zu unternehmen. Und Miyako-chan hab ich auch schon eine Weile nicht mehr bei dir gesehen.“ Eindringlich sah er ihr in die Augen. „Was genau ist zwischen euch? Habt ihr etwa was miteinander?“ Es war kaum heraus zuhören, aber in Tai Stimme schwang ein scharfer, bedrohlicher Unterton mit, der Hikari eine Gänsehaut bescherte.

„Ach quatsch. Wir sind nur gute Freunde.“ Sie wusste, dass wenn sie jetzt was Falsches sagen würde, würde Takeru sicher nicht mehr lange leben.

„Huh, so sieht es aber nicht aus.“ Ehe seine Schwester etwas erwidern konnte, langte er nach sein Handy und wählte die Nummer seines Yamas an. Der würde ihm schon sagen können, ob Takeru was von dem Date erzählt hat.

Hikari schluckte schwer. Sie ahnte bereits, wen ihr lieber Bruder da anrufen wollte und es gefiel ihr nicht.
 

Gerade mal ein paar Minuten schlenderte Yamato durch die Stadt. Ursprünglich hatte er ja vorgehabt ohne Umwege nach hause zu gehen, aber danach war ihm im Moment nicht und so machte er eben einen kleinen Spaziergang in den Park. Er war noch immer verwirrt darüber, dass es ihn wirklich aufregte, dass Tai und Ruri sich geküsst hatten. Dabei sollte es ihm doch egal sein, wen Tai küsste, oder nicht? Seufzend fuhr er mit einer Hand durch sein zerzaustes Haar. ‚Dabei hab ich ihn dazu gezwungen mit ihr auszugehen… Vielleicht bin ich ja auch nur eifersüchtig, dass er mehr Erfolg hatte als ich.’ Er schüttelte den Kopf. Nein, das war es sicher nicht.

Tai hatte noch nie eine Freundin gehabt – zumindest keine die länger als drei Tage mit ihm zusammen gewesen war. Sie himmelten ihn alle an, aber wenn sie ihn näher kennen lernten, fiel ihr Bild in sich zusammen, das sie sich von ihm zuvor gemacht hatten. Er war eben nicht der coole Typ vom Fußballfeld, der immer wusste was er zu tun hatte, nicht nur… Tai hatte nun mal auch diese andere kindische Seite, mit der viele nicht klar kamen. Diese ganzen Mädchen wollten nur seine coole Seite, nicht seine unsichere, verspielte.

Und genau wegen dieser Mischung mochte Yamato den brünetten Wuschelkopf. Es wurde nie langweilig mit ihm. Sie konnten gegensätzlicher nicht zueinander sein, aber Gegensätze ziehen sich bekannter Maßen an. Er war eher ruhig und spielte den Coolen, während Tai naiver Weise immerzu hoffte ein Abenteuer hinter der nächsten Ecke zu finden. Der Brünette hielt ihn stets in Bewegung. Und irgendwie fürchtete Yamato, dass wenn Tai nicht mehr an seiner Seite war, dass er in sich zusammenfallen könnte. Dass er ohne Tai wieder zu diesem Eisklotz werden könnte, der er gewesen war, bevor sie in der Digiwelt ihr erstes gemeinsames Abenteuer zusammen erlebten und gleich zwei Welten zu retten hatten. Damals hatten sie sich ständig in die Haare gekriegt und geprügelt, doch inzwischen waren sie eher damit beschäftigt sich gegenseitig Streiche zu spielen.

Nun war er schon eine ganze Weile durch den Park spaziert und in Anbetracht der Tatsache, dass es doch ganz schön kühl war, entschloss er sich nun doch nach hause zu gehen, ehe er sich eine Erkältung einfing, die er derzeitig absolut gar nicht gebrauchen konnte. In ein paar Wochen war schließlich das Schulfest, auf welchem er mit seiner Band auftreten sollte und davor war noch eine kleine Klassenfahrt angesagt.

Bei dem Gedanken an diese Klassenfahrt musste er schmunzeln. Es würden zwar nur drei Tage sein, aber da er Tai sicher in seinem Zimmer haben würde, würden diese drei Tage ein Highlight werden.

Das letzte Highlight bevor dieser Spinner ihn für ein ganzes Jahr alleine lassen würde…

Ein ganzes Jahr lang würde Yamato seine Stimme nicht hören können. Ihn nicht lachen sehen können. Nicht zusehen können, wie dieser brünette Idiot diesem schwarz-weißen Fußball hinterher jagte.

Wie hatte er ihn nur dazu überreden können doch zu gehen?

„Nur noch drei Wochen…“ Es war ihm so, als würde etwas sein Herz zu schnüren. In drei Wochen würde Taichi ihn für ein ganzes Jahr verlassen und er war auch noch selbst schuld dran. Hätte er nichts dazu gesagt, wäre Tai sicher geblieben. So aber hatte er sein Urteil selbst zu verschulden, dass er ein ganzes Jahr lang allein sein würde. Sicher hatte er da noch seinen Bruder und die anderen Digiritter und auch seine Band, aber es würde eben nicht das Gleiche sein.

Niedergeschlagen schlürfte er mit hängenden Schultern weiter in Richtung Heimat.

Wann nur wurde Yagami Taichi zu dem wichtigsten Menschen in seinem Leben? Wann ist dieser Junge nur so wichtig für ihn geworden, dass er ohne ihn nicht mehr wusste was er tun sollte?

Ein Kichern riss den Blonden aus seinen Gedanken. Irritiert blickte er auf und sah um sich.

Auf einer Bank in seiner Nähe sah er zwei Mädchen sitzen, die sich umarmten.

Da er so oder so an ihnen vorbei musste, ging er näher und erkannte, dass es sich bei diesen Mädchen um niemand anderen handelte, als um Kyoko und Ruri.

Das schwarzhaarige Mädchen hatte ihre Arme um den Hals der anderen geschlungen, während diese ihre wiederum um die Taille von ihr. Kurz kicherten sie noch, bis sie ihre Lippen aufeinander pressten.

„Was soll denn der Scheiß?“ entfloh es ihm. ‚Oh Gott, ich habe mit einer Lesbe rum gemacht! Eine, die gerade dem Mädchen ihre Zunge in den Hals schiebt, die vorhin Tai geküsst hat!’ Er war sich nicht sicher, was er tun sollte. Aber ohne dass er ernsthaft darüber nachdachte, setzten sich seine Beine in Bewegung. ‚Bloß weg hier…’
 

Gerade als er die Wohnungstür hinter sich ins Schloss fallen ließ, klingelte sein Handy. „Huh?“ doch recht verwundert kramte er es aus seiner Jackentasche und nahm den Anruf entgegen. „Hallo?“

„Hey, Yama!“ trällerte eine fröhliche Stimme dem Blonden entgegen.

„Tai? Was ist los?“ Das Handy an sein Ohr gedrückt zog sich Yamato seine Jacke aus.

„Nicht viel. Hab nur eine Frage an dich.“

„Die da wäre?“

„Hast du deinem Bruder was von dem Date erzählt?“

Die Stirn kraus ziehend hing er seine Jacke auf. „Wieso fragst du?“

„Nur so. Und hast du?“

„Schon… Sag jetzt nicht, dass Hikari-chan was damit zu tun hat.“

„Hm, irgendwie schon. Weißt du, ob er ihr davon erzählt hat?“

„Du kannst Sachen fragen… So wie die aneinander kleben wird er es ihr sicher erzählt haben. Ich kann mich da aber auch irren.“ Er war hier schließlich nicht der mit dem Kontrollkomplex. ‚Takeru ist schließlich alt genug um selbst zu entscheiden was er wem sagt, oder mit wem er was macht.’

„Kannst du ihn mal fragen?“

„Tai, ist das denn jetzt so dringend? Ich bin gerade erst nach hause gekommen. Wer weiß wo er überhaupt ist.“ murrte der Blauäugige zurück in den Hörer, während er ins Wohnzimmer ging.

„Ja, ist es. Frag ihn.“

Gezwungener Maßen machte er sich auf den Weg zu Takerus Zimmer. Großartig woanders konnte der Junge hier in dieser Wohnung auch nicht sein. Yamato wusste, dass wenn er jetzt nicht einfach tat, was Tai von ihm wollte, würde der Kerl ihm noch die ganze Nacht lang auf die Nerven gehen und womöglich vor der Tür stehen, um notfalls selbst die Angelegenheit zu überprüfen. Am Zimmer angekommen klopfte er an, ehe er einfach rein ging. Takeru konnte sich schon glücklich schätzen, dass er überhaupt angeklopft hatte. „Hey, Kurzer.“

Von seinem Manga aufblickend sah der jüngere seinen Bruder von seinem Bett aus an. „Was gibt’s?“

„Tai fragt, ob du heute Hikari was von dem Date erzählt hast.“

„Kann sein… Wieso?“

„Genau, wieso nun, Tai?“ wandte Yamato sich wieder an seinen Kumpel.

Dieser hatte die Antwort gehört und schwieg noch kurz ehe er zu einer Antwort ansetzte. „Ich wollte nur was überprüfen. Ach und wo ich schon dabei bin, frag ihn doch bitte, was er so mit meiner kleinen Schwester macht, wenn sie zu zweit unterwegs sind.“

Den Kopf leicht schüttelnd leitete er die Frage weiter. „Er will auch wissen, was ihr miteinander macht, wenn ihr allein seid… unterwegs seid.“ Korrigierte er sich, ehe Tai noch was missverstehen konnte, oder Takeru.

„Was soll denn diese dumme Frage?“

Darauf zuckte Yamato nur die Schultern.

„Quatschen, im Einkaufszentrum rumhängen, ins Kino gehen…“ ein leichter rosa Schimmer legte sich auf einmal auf die Wangen des jüngeren.

Skeptisch beäugte Yamato seinen Bruder, ehe er sich wieder an Tai richtete. „Haste das gehört?“

„Jap. Ist das alles?“

Yamato stöhnte. Wie lange sollte denn dieses Verhör denn noch gehen? „Er will wissen, ob das alles ist…“

Noch roter werdend nickte Takeru.

„Er nickt.“ Zum Glück konnte Tai das hier gerade nicht sehen, denn sonst würde Tai es seinem Bruder nie abkaufen.

Doch offensichtlich glaubte der Brünette es trotzdem nicht. „WAS HAT ER MEINER SCHWESTER ANGETAN?!“ keifte er plötzlich los, sodass Yamato es in den Ohren klingelte.

„Was ist denn mit dir los? Komm mal wieder runter.“

„Hikari ist knall rot geworden!“ erklärte Tai aufgebracht.

‚Ui, also hört sie mit… und Takeru ist auch so schön rot. O là là. Was die beiden wohl gemacht haben?’ Er wusste nicht, ob es nur Küssen sein könnte, oder ob sich die beiden mehr zugetraut haben, aber solange Taichi mithören konnte, würde er seinen Bruder sicher nicht danach fragen. Er wollte schließlich noch etwas mehr Zeit mit dem Jungen haben. „Jetzt krieg dich mal wieder ein. Was die beiden miteinander machen, geht uns nichts an.“

„A-Aber!“

„Nichts aber… beruhige dich. Sie sind schon alt genug um zu wissen, dass es dumm wäre miteinander in die Kiste zu springen und das Risiko einer Schwangerschaft einzugehen. – Und Takeru will ganz bestimmt kein Teenievater werden.“ Insbesondere bei seinem letzten Satz sah er seinen kleinen Bruder scharf an.

Dieser verstand und schluckte schwer.

„So und nun lass mich in Ruhe mit deiner Hysterie. Tschüss bis Montag.“ Und damit legte er einfach auf, ohne auch nur ansatzweise auf eine Reaktion Taichis zu warten. Jetzt hatte Yamato viel mehr Interesse daran zu erfahren, ob sein kleiner Bruder echt so lebensmüde gewesen ist, ausgerechnet mit Tais kleiner Schwester ins Bett zu gehen. Wenn dieser echt den Mut dazu gehabt hatte, dann war es nun endgültig sicher, dass Takeru das letzte bisschen gesunden Menschenverstand verloren hatte. „Jetzt, wo er nicht mehr zuhören kann, kannst du mir ruhig erzählen, was du wirklich mit ihr machst.“ Mit einem Blick, der keine Ausreden und Lügen duldete sah er seinen kleinen Bruder an.

„Äh, was soll ich denn schon mit ihr machen? Ich hab doch schon erzählt, dass wir nur-“

„Ja klar. Und ich hab mit Sora nur Händchen gehalten.“

„Aber wir haben… nicht… du weißt schon…“ Ein kräftiges Rot im ganzen Gesicht, gepaart mit Schweißtropfen machte diese Aussage nicht gerade glaubhafter, das wusste Takeru, aber er konnte es nicht unterdrücken.

„Und wie ihr miteinander geschlafen habt!“ lachte Yamato. „Niemand würde dir deine Lüge mit deiner derzeitigen Miene abkaufen.“

Noch ehe der Jüngere etwas erwidern konnte, rief die Mutter der Beiden nach ihm. Äußerst dankbar sprang er auf die Beine und sah zu, dass er weg kam.

Dreckig grinsend sah Yamato ihm nach, ehe er selbst das Zimmer verließ um in sein eigenes zu gehen.
 

Hallöchen ^^
 

Da bin ich wieder =D

Ich hätte dieses Kapitel gerne gestern schon hoch geladen, aber da hat meine miese Internetverbindung nicht mitgespielt – ich war so was von auf Entzug! Den ganzen Tag ohne Internet ist wirklich grausam, so grausam, dass ich Mahjong spielen musste. Aber egal… Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen ^^

Wenn es Fragen gibt, fragt einfach.
 

Danke fürs Lesen, bisherige Kommentieren und hoffentlich bleibt ihr mir treu =P
 

LG Yurii-chan
 

Two of those Girls

++++Kapitel 6++++

Two of those Girls
 

Montagmorgen. Schule. Taichi war gerade zum Kotzen zu mute. Wer hatte nur dieses vermaledeite Gesetz erfunden, dass alle Kinder und Jugendlichen in die Schule müssen? – Ok, eigentlich hatte er gesetzlich gesehen keine Schulpflicht mehr, aber seine Eltern, insbesondere seine Mutter bestand darauf. Als würde er durch einen schwer erarbeiteten Schulabschluss ernsthaft irgendwo studieren können. Er hatte so schon keine Lust mehr auf das Lernen und da sollte er auf die Uni gehen? Er war zwar nicht so schlecht, aber eben alles andere als gut. Nur in Sport hatte er es bislang geschafft Einsen zu bekommen. Bei so ziemlich allen anderen Fächern sah es mangelhaft aus, mit nur wenigen Ausnahmen, die alle paar Monate Mal vor kamen, jedoch stets Einzelfälle blieben. – Wie gesagt: Lernen war nicht sein Ding.

Doch kam er eben nicht drumherum in die Schule zu gehen. Er hatte nun mal doch zu große Angst vor den Wutausbrüchen seiner Mutter. Die neben den mörderischen Kochkünsten der Grund Nummer eins waren um sich in weiser Voraussicht in Sicherheit zu bringen, ehe der Vulkan ausbrechen konnte.

Das einzig Positive an der täglichen Quälerei in der Schule war, dass er Yamato sehen und mit ihm in den Pausen herum albern konnte. Und das wollte er die letzten Tage die ihm noch vor seiner Abreise blieben auch genießen.

Noch recht verschlafen schlürfte sich Tai über den Hof um ins Schulgebäude zu gelangen. Während er sich an diversen Trauben von Schülern vorbei drängelte, hörte er das übliche Tratschen der Mädchen und das Protzen der Jungs. Nichts was wirklich von Bedeutung wäre. Gerade als er eine Gruppe um ein gewisses rothaariges Mädchen passierte, hörte er eines der Mädchen schrill den neusten Tratsch verkünden.

„Habt ihr das auch schon gehört? Kyoko und Ruri waren am Freitag wieder im Park gewesen.“

Was daran jetzt so besonders war, konnte sich Tai nicht erklären. War das nun ein Codewort, oder wie?

„Das hab ich auch gehört.“ Warf ein anderes Mädchen ein. „Sie haben sich da wieder hemmungslos mit einander vergnügt.“

Tai blieb stehen und belauschte die Mädchen weiter. ‚Die sprechen doch nicht etwa von der Ruri und der Kyoko?’

„Ich habe sogar gehört, dass Ishida-san und auch Yagami-kun mit denen ausgegangen waren. – Oh, entschuldige, Sora-chan…“ schuldbewusst blickte das dritte Mädchen die Rothaarige unsicher an.

„Macht nichts. Ich glaube nicht, dass Yamato so dumm ist mit denen irgendwo hinzugehen. Schließlich weiß wirklich jeder, dass die beiden was miteinander haben. Und wenn doch, dann ist er selbst schuld.“ Breit grinste Sora vor sich hin und alle anderen Mädchen stimmten ihr kichernd zu.

Sich wieder zusammenreißend zwang Yagami sich dazu schnell rein zu gehen, ehe die Mädchen bemerkten, dass er ihnen zugehört hatte. Einmal hatte es ihm gereicht von einer dieser Mädchengruppen nieder gemetzelt worden zu sein. Das brauchte er kein zweites Mal. Im Klassenraum angekommen, sah er sich an der Tür erst um, ehe er rein ging.

Yamato war schon da.

Seit Freitag hatte er nicht mit ihm gesprochen. Klar hatte Yamato für das Schulfest mit seiner Band proben müssen und er war immer gern gesehen bei eben diesen, aber irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl gehabt. Er hatte ja gehen wollen, aber da er noch immer nicht wusste, ob an Ruris Vermutung, dass er möglicher Weise in Yamato verliebt war, etwas dran war, hat er es lieber bleiben lassen. Einmal tief durch atmend ging er weiter zu seinen Platz und setzte sich.

„Hey, da bist du ja. Ich dachte schon dass du wieder zu spät kommst.“ Frech grinste der Blonde Tai an.

„Weißt doch wie schwer ich montags aus dem Bett komme.“ Irgendwie schien alles wie beim Alten geblieben zu sein. Das lag sicher nur daran, dass Yamato beschlossen hatte, das Ganze vom Freitag zu den Akten mit der Aufschrift ‚nie vorgefallen’ zu legen. Etwas was der Blonde in letzter Zeit immer häufiger tat – seit dem mit Sora endgültig Schluss war. Tai hatte diese drei Monate danach als äußerst schrecklich empfunden. Stetig waren Yamatos Launen am Schwanken gewesen. Eben noch lustig am Lachen und im nächsten Moment ein heulendes Elend, oder am Fluchen und über Sora und die Welt herziehend. Schlicht gesagt: schrecklich. Aber er wäre kein guter Freund gewesen, wenn er nicht über diese Stimmungsschwankungen hinweg gesehen und dem Jungen sich abreagieren lassen hätte. – So hatte Yamato wenigstens nichts in sich rein gefressen.
 

Ein paar Schulstunden später in der Mittagspause hatte sich Tai auf den Weg zur Turnhalle gemacht. Sein Sportlehrer Herr Fujisaki hatte ihn gebeten gehabt für ihn mal nachzusehen, ob dort alle Türen abgeschlossen waren, denn in der Eile war sich sein Lehrer nicht so sicher, ob er es selbst getan hatte und zudem hatte er auch noch sein Handy verlegt, wonach Tai ebenfalls Ausschau halten sollte, wo er doch schon in der Halle herum lief. Es hatte zwar hin und wieder Vorteile bei dem eigenen Sportlehrer so gut da zu stehen, aber auch Nachteile wie jetzt. Er hatte schließlich auch was Besseres zu tun, als hier dumm herum zu latschen und zu checken, ob die Türen ja auch alle abgeschlossen waren. Wozu das ganze auch noch gut sein sollte, war ihm ein Rätsel, denn immerhin würde in der nächsten Stunde doch eh eine Klasse in der Halle Unterricht haben.

An der großen Tür zur Halle angekommen, öffnete er sie und schlenderte hinein. Gelangweilt schlürfte er zu den Umkleiden und fand diese Türen abgeschlossen vor, wie er es sich bereits gedacht hatte. Der Notausgang war ebenfalls zugeschlossen, womit er nur noch einmal quer durch die Halle musste, um die letzte Tür abzuchecken und durch diese wieder zu verschwinden. ‚Mission Sinnlos.’ dachte er sich noch und verdrehte die Augen dabei. Gerade als er die Halle betreten wollte, blieb er überrascht stehen. Dort stand doch tatsächlich sein Lieblings Geschwisterpärchen und schien sich ausgiebig zu streiten. Sicherheitshalber ging Tai in Deckung. Das Letzte was er jetzt wollte, war sich in einen von deren Streitereien einzumischen. Sicher versteckt hinter einem riesigen Matratzenstapel sperrte er seine Lauscher auf.

„Und die haben sich wirklich geküsst? Bist du dir sicher?“ ungläubig beäugte Takeru seinen Bruder.

„Mensch ja doch. Wie oft soll ich es dir denn noch sagen, bis du es mir glaubst? Die haben sich richtig abgeleckt!“

„Ich weiß nicht…“

„Wenn ich es dir doch sage! Ich hab’s doch Freitag gesehen!“

Irritiert hob Taichi eine Augenbraue hoch. ‚Sprechen die über mich und Ruri-chan? – Würde mich mal interessieren, was das dem kleinen Scheißer angeht…’

„Und du glaubst dass da noch mehr zwischen den beiden war, oder wie soll ich das jetzt verstehen?“

Doch recht angepisst verschränkte Yamato seine Arme vor der Brust. „Na so wie die Zugange waren würde es mich wundern wenn nicht. Und du tu nicht so unschuldig. Du wusstest das doch vorher schon.“

Abwehrend hob Takeru seine Hände. „Woher sollte ich? Sie sind doch aus deinem Jahrgang und nicht aus meinem. Da solltest du doch besser darüber informiert sein als ich.“

„Etwa genauso, wie ich nicht darüber informiert sein kann, dass du was mit Tais Schwester hast? Sogar Motomiya-kun hat schon lange nicht mehr versucht sich an sie ran zuschmeißen, weil er sich sicher ist, dass ihr beide was am Laufen habt. – Das hast du übrigens Ichijoujis Einfluss auf ihn zu verdanken.“ Zufrieden beobachtete Yamato, wie sein kleiner Bruder rot wurde. Zum Glück hatte er in letzter Zeit sich häufiger mit dem kleinen Goggleboy unterhalten. Der war echt wie ein offenes Buch.

„Aber ich habe nichts mit ihr… ich…“

„Ja? Dann hattet ihr also mal was miteinander gehabt? Interessant. – Und wie war es?“

„Ich, äh… Mah! Lass den Quatsch!!“ fuhr Takeru den älteren mit knallroten Wangen an.

„Oh wie süß. Mein kleiner Bruder wird erwachsen.“ Schelmisch grinsend kniff Yamato seinem Bruder in die Wangen. „Und wie mutig du doch bist, es ausgerechnet mit Tais kleiner Schwester zu tun. Na hoffentlich erfährt er nicht so schnell davon, denn sonst bist du sehr bald tot, weißt du? Und dabei habe ich dich gerade erst so richtig ins Herz geschlossen. – Wer wäscht denn nur das schmutzige Geschirr ab, wenn er dich irgendwo ganz tief im Wald unter der Erde verscharrt hat?“

Hinter den Matratzen musste Tai sich zwar zusammenreißen nicht wie ein wild gewordenes Tier aus seinem Versteck zu springen und Takeru in der Luft zu zerfetzen, aber immerhin schien Yamato den Ernst der Lage seinem Bruder klar zu machen, auch wenn Tai auf genau diese Idee mit dem Verscharren im Wald ohne Yamato unter Garantie nicht gekommen wäre.

Angesäuert packte Takeru die Handgelenke seines Bruders, sodass er damit aufhören musste in seine Wangen zu kneifen. „Wie nett von dir, dass du dir solche Sorgen machst, aber ich muss dich enttäuschen. Hikari und ich sind nur gut befreundet. Nicht mehr und auch nicht weniger.“

Plötzlich war ein Klicken zu hören, das die beiden Brüder zusammenfahren ließ. Nicht sicher, was sie tun sollten, suchten sie schleunigst ein Versteck hinter einem der breiten Kästen auf. Schließlich war es für die Schüler verboten in den Pausen in der Sporthalle zu sein.

Auch Tai hatte dieses Klicken gehört und auch wie die beiden Blondinen eilig in ein Versteck gekrochen sind. Wo genau wusste er nicht, denn dazu hätte er schon einen Blick riskieren müssen. Aber das konnte er nicht, denn so würde Yamato ganz bestimmt bemerken, dass er sie belauscht hatte und auf seine Rache hatte er keine Lust. So musste er vorerst hinter seinem Matratzenstapel hocken bleiben und abwarten, bis alle wieder weg waren. ‚Und das alles nur dank Herrn Fujisaki… Hätte der nicht selbst seinen Hintern herbewegen können? Oder noch besser: Honjo aus seinen faulen Arsch ziehen und den losschicken?’

„Ha, siehst du? Es ist nicht abgeschlossen, genau wie ich gesagt hab.“

Taichi zog die Stirn kraus. ‚Die klingt ja wie Kyoko.’ Ganz vorsichtig wagte er es hinter seinem Stapel einen Blick zu riskieren. Und tatsächlich da stand Kyoko mit Ruri am Eingang. ‚Die beiden haben sich wohl direkt vom Schulgebäude aus her geschlichen… genau wie Yama und Takeru.’ Kaum dass er die beiden Mädchen erblickt hatte, zog er seinen Kopf wieder zurück. Sicher war schließlich sicher.

„Mh, findest du es nicht komisch, dass die Tür offen war?“ warf Ruri zweifelnd ein.

„Ach komm schon. Sei doch froh, dass mal wieder einer zu trottelig war um abzuschließen.“ Frech grinste die Brünette ihre Freundin an. „Lass es uns doch wie geplant ausnutzen. Wir haben noch zehn Minuten.“ Kaum, dass sie das gesagt hatte, legte sie ihre Arme um das schwarz haarige Mädchen und legte zärtlich ihre Lippen auf die Ruris.

Da es plötzlich so still war, spitzte Yamato seine Lauscher. Ihm war zwar auch aufgefallen, dass es diese beiden gewissen Mädchen waren, die sich in die Halle geschlichen hatten, aber was sie plötzlich so verstummen lassen hatte, wunderte ihn, sodass er interessiert seinen Kopf hinter dem Kasten hervor steckte und sah wie die beiden mal wieder am Knutschen waren. ‚Nicht mal in der Schule können die sich zusammenreißen. Typisch Weiber…’

Sich wundernd, was sein Bruder so lange zu begaffen hatte, krabbelte auch Takeru ein Stück näher, kniete sich so hin, dass er seinen Kopf über den seines Bruders raus steckte um das Gleiche sehen zu können wie er. Lediglich ein „Huh“ verließ seine Lippen, als er die beiden Mädels knutschen sah.

Yamato schlug seinen Ellenbogen in Takerus Seite. „Sei still. Oder willst du das sie uns bemerken?“ zischte er so leise wie möglich.

„Sorry.“ Flüsterte der jüngere und hielt sich schmerzend die Stelle, die von seinem Bruder getroffen wurde.

Neugierig, was die beiden Mädchen jetzt wieder taten, dass es so ruhig war, linste Tai erneut aus seinem Versteck. Erst nach genauerem Hingucken kapierte er was Ruri und Kyoko taten. ‚Dann stimmt das also, was die Weiber vorhin gelästert haben. Wow, dass die mal über die Wahrheit tratschen. – Deswegen hatte Ruri mir also diesen Hinweis gegeben, dass ich Yama vielleicht lieben könnte… Ob’s bei ihr auch so gewesen ist?’ Bei der langen Zeit, die er nun schon die beiden Mädchen begaffte, vergaß der Brünette leider dabei seine Deckung, sodass Yamato ihn nun auch sehen konnte. Erst nachdem Taichi seinen Blick etwas durch die Halle schweifen ließ, fiel ihm sein Fehler auf.

Der ältere Blonde hatte Tai erblickt, fragte sich im ersten Moment zwar, seit wann der hier war, aber dann kam ihm in den Sinn, dass Tai die Mädchen begaffte. ‚Dem scheint das ja zu gefallen. Gut, welcher hetero Kerl mag es nicht Lesben beim knutschen zu zugucken?’ Damit war für ihn die eventuelle Homosexualität, die er von Zeit zu Zeit bei seinem besten Freund vermutet hatte, widerlegt. Irgendwie missfiel ihm diese Erkenntnis. Eine gefühlte Ewigkeit starrte er Taichi an, erst als er sah, wie dieser ihn ansah, zuckte er kurz zusammen.

Beide wurden prompt rot. Ein paar Sekunden vergingen, ohne dass auch nur einer von ihnen es wagte sich zu regen.

„He, Onii-san!“ flüsterte Takeru und zog seinen Bruder mit Bestimmtheit zurück. „Willst du, dass sie dich entdecken, oder was?“

Noch völlig erstarrt sah Yamato seinen Bruder an. ‚Verdammt! Was war das eben?’

Ein paar Meter entfernt hatte sich auch Tai wieder hinter seinen Stapel Matratzen zurückgezogen. ‚Verfluchte Scheiße! Warum rast mein Herz gerade so? Yama weiß doch schließlich nicht, dass ich ihn belauscht hab! Das kann keine Angst sein… Aber, was ist es denn dann? – Herzflattern? Bin ich etwa wirklich verl… nein. Das kann und darf nicht sein. Das würde alles kaputt machen. Yama mag schließlich Mädchen und steht nicht auf Jungs. – Schlag dir diese scheiß Liebesgeschichte aus den Kopf, Taichi!’ Verzweifelt zog er sich an seiner braunen Mähne.
 


 


 

Hallöle =^_^=

Ja, da bin ich wieder, nach so um die 5 Wochen.

In diesem Kapitel ist mir mal wieder aufgefallen, dass ich das Wort "Matratze" nicht wirklich schreiben kann, denn ich habe das Wort jedes Mal falsch geschrieben xP
 

Jetzt dürfte den Meisten unter euch aufgegangen sein, wozu ich die beiden Mädels Kyoko und Ruri eingeführt habe, oder? Groß vorkommen werden die beiden zwar nicht mehr, aber ihren Zweck haben sie erfüllt ^^
 

Im nächsten Kapitel geht es übrigens auf Klassenfahrt! Freut euch schon mal auf ein paar intimere Szenen *hrhr*
 

bis dahin viel Spaß und schöne Sommertage (schönere als den heutigen... blöder Regen...)
 

LG Yurii-chan

Dream of You

++++Kapitel 7++++

Dream of You
 

Selbst Tage nach dem kleinen Zwischenfall in der Turnhalle vermieden es die beiden auch nur ein Sterbenswörtchen darüber zu verlieren. Ohne darüber gesprochen zu haben, hatten sie sich darauf geeinigt so zu tun, als sei es niemals vorgefallen. Damit hätte zwar alles beim Alten sein können, doch beide Parteien mussten zu ihrem Leidwesen immer wieder daran denken.

So war Taichi der festen Überzeugung, dass er niemals eine Chance haben würde, selbst wenn er seinem Blonden Freund seine Liebe gestehen würde. Zumal er sich ständig versuchte einzureden, dass es nicht diese besondere Art der Zuneigung war, die er für Yamato empfand. Doch was es dann sonst sein sollte wusste er auch nicht. Der Tag seiner Abreise nach Europa rückte immer näher, doch zu seiner Erleichterung hatte er noch die Klassenfahrt mit Yamato vor sich ehe es hieß Abschied zu nehmen.

Besagte hatte bereits angefangen. Die Schüler saßen alle im Bus auf dem Hinweg. Die meisten Schüler alberten herum auf ihren Plätzen und schmiedeten schon Pläne, wie sie heimlich sich von der Gruppe abkapseln könnten, ohne dass es den Lehrern auffallen konnte. Getuschel und vereinzeltes Lachen erfüllte die meiste Zeit über den Bus.

Eigentlich sollte Tai bei bester Laune sein, doch zu wissen, dass er seine Klassenkameraden bald für ein ganzes Jahr nicht sehen können wird, zog seine Laune in den Keller. Insbesondere Yamato nicht sehen zu können sorgte bereits jetzt dafür, dass er ihn vermisste. Und das, obwohl dieser gerade neben ihm saß…

Yamato bemerkte durchaus, dass es seinem besten Freund offensichtlich nicht gut ging, doch hatte er seiner Band versprochen über die Klassenfahrt den letzten Songtext fertig zu bekommen, denn andernfalls würde es schlecht aussehen wenn sie nicht wie versprochen einen neuen Song präsentierten. Nur gecoverte Songs zu spielen wollte er nach Möglichkeit vermeiden. Also musste er dieses Mal Taichi hinten anstellen und sich mit dem Songtext beschäftigen.

Beinahe die gesamte Fahrt über hatte Tai gedankenverloren aus dem Fenster geschaut. Dass keiner ihm weiter Beachtung schenkte kam ihm da nur gelegen. Ihm war einfach nicht danach den Hyperaktiven zu spielen. Irgendwann kam es ihm in den Sinn, dass er sich vielleicht etwas anders hinsetzen sollte, weil ihm sein Hintern drohte ein zu schlafen, doch als er es versuchte, fiel ihm auf, dass ein Gewicht gegen seinen Arm drückte. Sich wundernd, was das war, sah er zur Seite, nur um festzustellen, dass sein bester Freund nicht nur eingepennt war, sondern sich auch noch an ihn gelehnt hatte. ‚Wann hat der denn das gemacht?’ Er befürchtete, dass das jemand bereits mitbekommen haben könnte, denn noch mehr Gerüchte darüber, dass er mit Yamato was am Laufen hatte, konnte er nicht gebrauchen. Das würde nur den Blonden schaden wenn er ihn erst mal ein ganzes Jahr lang hier allein zurück ließ.

Zu Taichis Glück schien anscheinend bei den beiden Mädels auf der Sitzbank neben ihnen ihre Girly-Zeitschrift interessanter zu sein. Die Jungs vor den Mädchen schienen zu schlafen und die Mädchen auf den Sitzen schräg hinter Yamato und Tai waren zu beschäftigt damit mit den beiden hinter ihnen zu tratschen. Was den Rest betraf, konnte Tai nichts Genaueres sagen. Erleichtert atmete er auf. Jetzt hieß es nur unauffällig bleiben bis… ja, bis wann? Bis Yamato aufwachte, oder bis sie angekommen waren? In beiden Fällen könnte es noch eine Weile dauern. Genug Zeit für die anderen die Szene zu bemerken.

Aber Yamato wollte er auch nicht wecken. Dieser sah derzeitig einfach zu niedlich aus, als dass er es könnte. ‚Niedlich? Oh nicht schon wieder! Kann ich diese Gedanken nicht endlich loswerden? Er ist mein bester Freund und nicht mein fester Freund oder Geliebter… oder was auch immer.’ Ungewollt knurrte er mit zusammen gebissenen Zähnen. Yamato hatte es nicht verdient jemandem zum Freund – besser gesagt Kumpel – zu haben, der bereits Träume davon hatte wie er es mit ihm trieb. Besonders nicht weil der Blonde seines Wissens nach nicht auf Jungs stand. ‚Davon darf er nie was erfahren….’ Wenn er schweißgebadet aus eben diesen Träumen erwachte, wünschte er sich von Mal zu Mal mehr, dass etwas an den Gerüchten dran wäre. Er seufzte. ‚Es wäre wohl das Beste, wenn ich ihn wach mache, ehe jemand was bemerkt.’ Und das ehe er drohte sich seinen Erinnerungen aus seinen Träumen hinzu geben. Hier im überfüllten Bus käme ihm das alles andere als Gelegen.

Yamato schien unbewusst bemerkt zu haben was Tai vor hatte, denn er schmiegte sich an dem Brünetten und seufzte leise. „Tai… bleib…“ drang genuschelt über seine Lippen.

Das Gehörte sorgte dafür dass Taichi im ersten Moment seine Augen weit auf riss. Pures Chaos brach in seinem Kopf aus, sodass es ihm nicht gelang auch nur einem Gedanken so lange zu verfolgen, dass er den Sinn dahinter verstand. All die Szenarien wovon sein bester Freund wohl träumte schossen binnen Bruchteilen von Sekunden vor seinen Augen vorbei.

Das plötzliche starke Bremsen des Reisebusses riss nicht nur Tai aus seinen Gedanken, sondern weckte auch Yamato unsanft.

Verschlafen rieb sich der Blonde seine Augen. Ein Blick auf seinen Schoß ließ ihn kurz aufschrecken, da sein Schreibblock sowie Bleistift herunter gefallen waren und nun irgendwo unter den Sitzen vor ihm lagen. ‚Mist! Ich hätte doch nicht einschlafen dürfen!’ Innerlich am Fluchen stand er von seinem Sitz auf um seine Schreibutensilien wieder einzusammeln.

Der nun allein sitzende Brünette blinzelte einige Male verwirrt. Er hatte damit gerechnet, dass sein Kumpel bemerkt hatte, dass er eben noch an ihm gekuschelt gepennt hatte, doch anscheinend war dem doch nicht so. ‚Oder sein blöder Songtext ist ihm wichtiger…’

Als Ishida dann endlich wieder zurück kehrte, sah er seinen wuschelhaarigen Freund Stirn runzelnd an. „Was ist denn mit dir?“ So verwirrt wie der Andere schien, begann er sich ernsthaft zu fragen, was vorgefallen war, während er geschlafen hatte.

„Hä? Nichts…“ Erwiderte Tai zögernd. In der Hoffnung dass es helfen würde, begann er schief zu lachen.

Mit hochgezogener Augenbraue setzte sich der Blonde wieder. In Anbetracht der Tonlage des Lachens, hielt er es für das Beste gar nicht weiter nach zu fragen…
 

Die Einteilung der Zimmer ist genauso abgelaufen wie es sich Tai bereits gedacht hatte. Er war zusammen mit Yamato in einem gemeinsamen Zimmer, nur hatte die Zimmeraufteilungen einen kleinen, nervenden Haken. Nur weil sie zu spät bemerkt hatten, dass ihre Klassenkameraden sich bereits im Bus abgesprochen hatten, mit wem sie in ein Zimmer wollten, hatten sie nun das Pech mit dem Außenseiter und zugleich des Lehrers Liebling in einer Person sich ein Zimmer teilen zu müssen. Honjo…

Keiner der Beiden war davon begeistert, doch da mussten sie leider durch. Sie waren fast die letzten, die jetzt noch in dem Eingangsbereich des Hotels standen.

Niedergeschlagen ließ der Brünette den Kopf hängen. „Das darf doch nicht wahr sein…!“

Yamato klopfte ihm schief lächelnd auf die Schulter. „So schlimm, wie du gerade tust, ist es nun auch wieder nicht.“

Vor Schadensfreude fast platzend stolzierte Sora an den beiden zusammen mit ihrer Clique vorbei. Es brauchte keine Worte um ihren Ex-Freund deutlich zu zeigen wie sehr sie sich daran ergötzte, dass dieser mit Honjo in einem Zimmer schlafen musste. Einen kurzen Blick und ein teuflisches Grinsen ließ sie den Blonden sehen, ehe sie kichernd mit ihren Freundinnen auf ihr Zimmer weiter ging.

Im ersten Moment wie erstarrt, rührte sich Yamato nicht, doch als er das Kichern bewusst wahrnahm, drohte er zu explodieren. Wütend, wie schon lange nicht mehr, knirschte er mit den Zähnen und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „Können wir endlich?“ knurrte er stark gereizt.
 

Auf dem Zimmer angekommen, starrten sie entgeistert die Betten an. Sie waren zu dritt, da hatten sie angenommen, dass mindestens drei Betten hier stehen würden, doch es waren nur zwei. Auf einem der beiden hatte Honjo bereits seine Reisetasche abgestellt. Das andere war noch frei…

„Das ist jetzt nicht wahr…“

„Ich fürchte schon.“ Sich auf die Unterlippe beißend schritt der Sänger langsam auf das freie Bett zu.

„Es ist euch doch sicher recht, dass ich das Einzelbett nehme, ne?“ Grinsend beäugte Honjo die beiden. „Ich meine, ihr seid doch eh so gut befreundet, da will bestimmt keiner von euch mit mir in dem Doppelbett schlafen, ne?“

„Doppelbett ist gar kein Ausdruck. Das würde ich viel eher als Ehebett betiteln...“ Nun traute sich auch Taichi an das Ungetüm von einem Bett heran.

Das Einzelbett war der Zimmertür am nächsten, genauer gesagt stand es genau gegenüber dieser an der Wand. Das Doppelbett dagegen befand sich ein paar Meter weiter nach rechts von der Tür aus, an der hintersten Wand. Auf der einen Seite hatte man die wundervolle Aussicht auf den Balkon und auf der anderen konnte man die türkise Wand angucken. Von der rechten Seite des Bettes hatte man allerdings den kürzesten Weg zum Badezimmer, welches sich direkt hinter der Wand am Kopfende befand.

Während Tai sich wünschte, er wäre gar nicht erst hier her gefahren, machte Yamato die Balkontür auf. Irgendwo auf dem Weg dahin hatte er seine Reisetasche einfach fallen gelassen. Mussten die anderen beiden eben aufpassen wohin sie traten. Nach draußen tretend, stellte er fest, dass er beim Nächsten Mal besser Schuhe anziehen sollte, denn der Boden war sehr kühl an den Füßen. Zu sehen gab es nicht viel, außer Wald und in der Ferne ein paar Hügel. Über diesem strahlte hellblauer Himmel mit ein paar kleinen Schäfchenwolken. Man konnte noch nicht einmal das Brummen eines einzigen Autos hören. Kein Wunder, wenn man beachtete, dass die nächste Hauptstraße zehn Kilometer entfernt war. Warum sie ausgerechnet hier in der Pampa eine Klassenfahrt hin machen mussten, wollte Yamato einfach nicht in den Kopf. Er wäre lieber nach Osaka, Kioto oder sonst irgendeine Stadt gefahren. Hier in Mitten eines Waldes gab es nur eines, wozu sie von ihrem Lehrer gezwungen werden konnten: Wandern. Wie er dieses Wort hasste. Fast so sehr wie Sport. Aber noch nicht so sehr wie Sora momentan… Ein Ohrenbetäubender Laut ließ ihn zusammenfahren.

Irgendjemand im Zimmer hatte vor Schreck geschrieben.

Wieder das Zimmer betretend sah sich der Sänger um. Honjo stand noch an seinem Bett und zuckte mit den Schultern, als dieser den Fragenden Blick Yamatos bemerkte. Von dem Brünetten war nichts zu sehen. „Tai? Alles okay bei dir?“

Der Gefragte ließ ein Jammern von sich hören.

‚Ist er im Bad?’ Die Tür zum Badezimmer stand offen, weshalb Yamato sich entschloss dort nach zu schauen. Dort angekommen sah er seinen besten Freund auf dem Boden sitzen. „Bist du hingefallen oder wie?“

Erschrocken drehte Tai seinen Kopf zum Blonden. „N-Nein. Da… da ist eine… Sp… Spin… Spinne…“ versuchte er stotternd zu erklären, während er mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf diese deutete.

Darauf konnte Yamato nur die Augen verdrehen. „Seit wann hast ausgerechnet du Angst vor Spinnen?“ Kopfschüttelnd machte er sich ein paar Blätter Toilettenpapier ab, um damit anschließend das Krabbeltier einzufangen. Eigentlich könnte er die Chance nutzen um Tai ein Wenig zu ärgern, doch war ihm nicht danach, sodass er einen kurzen Blick auf Taichi warf.

Es war dem Brünetten anzusehen, dass er panisch die Flucht ergreifen würde, falls Yamato mit der Spinne näher kommen sollte.

Erneut schüttelte Yamato den Kopf. ‚Dann musst du eben dran glauben, Kleine.’ Dachte er und in der nächsten Sekunde zerdrückte er die Spinne in seiner Hand, klappte den Toilettendeckel hoch und warf das Papier hinein. Noch ehe er dazu kam zu spülen, war Tai bereits aufgesprungen und drückte mehrmals auf die Spülung. Der Gesichtsausdruck, den Yamato bei seinem besten Freund in diesem Augenblick sah, schrie förmlich das was dieser gerade dachte: ‚Verrecke, verrecke, verrecke!!’
 

Schneller als erwartet hatte es die Runde gemacht, dass die beiden sich ein Bett teilen mussten, sodass kaum, dass sie zum Abendbrot das große Esszimmer des Hotels betraten, heftiges Gelächter ausbrach.

Böse knurrend biss sich Yamato auf die Unterlippe. Er war sich absolut sicher, dass Honjo nicht hatte die Klappe halten können. Außer ihm hatte sonst niemand davon gewusst und auch noch ihren Klassenkameraden davon erzählen können. Seinem Lehrer traute er es nicht zu, dass er anderen davon erzählte. Nach Außen spielte der Sänger entgegen seiner momentanen Laune den Coolen und setzte sich mit Tai an den letzten Tisch, der noch zwei Stühle frei hatte. Aus den Augenwinkeln heraus konnte er gut Sora beobachten, die in seine Richtung sah und dreckig Kicherte. Genau wie die anderen Zicken um sie herum. ‚Sicher hat die wieder ihre Fresse nicht halten können… Ich könnte sie gerade wirklich erwürgen!’

Ich hab’ Hunger, Hunger, Hunger. Hätt’ gern Hummer, Hummer, Hummer. Dazu noch Brötchen, Brötchen, Brötchen und etwas Tee’ sang Taichi in Gedanken während er gelangweilt seinen Kopf auf seinem Arm stützte auf dem Tisch vor sich. Das Getuschel der Anderen war ihm ziemlich egal. Solange niemand auf die Idee kam sie heimlich nachts zu fotografieren oder gar zu filmen während sie schliefen, sah er keinen Grund sich zu ärgern. ‚Wo bleibt das Essen, Essen, Essen? Ich will was fressen, fressen, fressen…

Noch bevor das von Tai heiß ersehnte Essen verteilt wurde, räusperte sich ihr Lehrer Fujiwara. „Jetzt, wo endlich alle eingetroffen sind“ bei diesen Worten sah er hinüber zu Yagami und Ishida, „kann ich euch endlich über den morgigen Tagesablauf informieren. Frühstück ist für punkt 7 Uhr 30 angesetzt. Gleich im Anschluss danach brechen wir für einen Tagesausflug auf.“ Das aufgeflammte Getuschel ignorierend fuhr er fort. „Dieser wird eine Wanderung sein. Stellt euch schon mal auf einen langen Fußmarsch ein. Besonders an die Mädchen möchte ich richten, dass hochhackige Schuhe und Sandalen jeglicher Art völlig unangebracht sind. Ich möchte morgen niemanden jammern hören, dass ihm die Füße weh tun.“ Damit schloss er während die ersten Servierwagen hinein geschoben wurden.

Neben sich vernahm Tai einen dumpfen Laut des Aufschlages, sodass er zu Yamato sah, der seinen Kopf auf die Tischplatte hatte fallen lassen. Er konnte sich vorstellen wie sehr sein Freund gerade innerlich am Jammern war. Ihm war schließlich nicht erst seit gestern bekannt wie sehr dieser jede Art der körperlichen Anstrengung verabscheute. „Na na. Du wirst es schon überleben.“ Meinte er dümmlich lächelnd.

„Werde ich sicher nicht…“ murmelte der Blonde ohne es auch nur zu versuchen sich wieder aufzurichten.
 

Das Essen verlief in dem Sinne vorhersehbar, dass Yagami wie immer wie ein Scheunendrescher alles in sich hinein schlang und Ishida dagegen lustlos in seinem Essen herum stocherte und es letzten Endes an den noch immer hungrigen Tai verfütterte. Als sie beide fertig waren, machten sie sich auf den Weg in ihr Zimmer.

„Und du bist dir wirklich absolut sicher, dass du satt bist?“

„Wie oft willst du das noch fragen?“ Dem Brünetten neben sich schenkte Yamato einen genervten Blick. Diese Frage hatte er nicht nur heute zig Mal gestellt bekommen, sodass er sich fragte, warum Taichi sich immer noch danach erkundigte. So war es doch jedes Mal, wenn sie gemeinsam aßen. Er war schnell von ein paar Happen satt und überließ Tai den Rest, denn dieser hatte immer Platz für eine zusätzliche Portion in seinem Magen.

Auf ihrem Zimmer angekommen, musste Tai neidisch zusehen, wie sich Yamato auf die linke Seite des Bettes fallen ließ. Nur zu gerne hätte er diese Seite genommen. Doch seinen Willen durchsetzen war nicht drin dank der blöden Sklavengeschichte. Egal was der Blonde wollte, Tai musste folge leisten. Solange es sich innerhalb der Spielregeln abspielte. Seufzend ließ er die Schultern hängen. „Gehst du zuerst ins Bad oder darf ich?“

Einen Moment dachte Ishida darüber nach. „Geh du ruhig. Ich habe grade keine Lust aufzustehen…“

Erstaunt schnappte sich der Brünette seine Sachen und verschwand im Bad. Die Tür schloss er sicherheitshalber hinter sich ab. Ihm war es noch durch frühere Klassenfahrten bekannt, dass man sich Scherze erlaubte, während jemand unter der Dusche stand. Sicher könnte er darauf vertrauen dass Yamato das verhindern könnte, doch derzeitig würde er dafür nicht seine Hand ins Feuer legen.

Nachdem er sich seiner Kleidung entledigt hatte, betrat er die Duschkabine und drehte den Wasserhahn auf. Das warme Wasser prasselte auf ihn herab. Seufzend musste er an die Nacht denken. Er musste neben Yamato in ein und demselben Bett schlafen und das wo er schon ohne die Anwesenheit des Blonden träumte, dass er mit ihm schlief. Wie sollte er es erklären, dass er im Schlaf den Namen des Blonden stöhnte? Oder wenn er im Halbschlaf über diesen herfiel, weil er fälschlicher Weise glaubte, dass es eh nur ein Traum war? Nicht auszumalen was dann passieren würde. Dank Honjo würde es schnell die Runde machen und die Freundschaft mit Yamato wäre schneller beendet als er sich erklären könnte – wenn er nicht schon vorher vom Blonden erschlagen werden würde… Er hoffte inständig dass es nicht soweit kam und er sich beherrschen konnte. Nur die paar Tage und Nächte.
 

Frisch geduscht und umgezogen kam Taichi wieder ins Zimmer zurück.

Honjo saß auf seinem Bett und las in einem Buch. Als er den Brünetten bemerkte, deutete er auf Ishida und legte seinen Zeigefinger gleich wieder auf seine Lippen um Tai zu sagen, dass er leise sein solle.

Stirn runzelnd sah Tai zu seinem Freund. Dieser schlief wirklich.

Schultern zuckend setzte er sich auf seine Hälfte des Bettes und holte seine PSP hervor. Um es dem Blonden nachzumachen war es für seinen Geschmack noch zu früh und mit dem Schleimer Honjo wollte er sich nicht abgeben. Da bevorzugte er es sich die Zeit mit seiner kleinen tragbaren Spielkonsole zu vertreiben, statt Gefahr zu laufen, dass sich Honjo einbildete, dass er von jemandem gemocht wurde oder dass Ishida aufwachte und mal wieder mit Gegenständen um sich warf. Der Blonde war für gewöhnlich unmittelbar nach dem Aufwachen äußerst leicht zu reizen. Da kam es häufiger vor, dass dieser selbst den leisesten Laut oder Gesichtsausdruck als Herausforderung sah und wie wild um sich zu schlagen und werfen begann.

Nach einer Weile legte sich der Brünette hin. Sein Blick war ununterbrochen auf dem Bildschirm seine PSP gerichtet, doch mit der Zeit merkte selbst er, wie ihm die Lider schwerer und schwerer wurden. Schon bald gab er es auf sich gegen die Müdigkeit zu wehren. So war er nicht in der Verfassung den Endboss zu besiegen. Er saß derzeitig am dritten Versuch und er konnte jetzt schon mit Gewissheit sagen, dass er keine Chance mehr hatte. Sich vernehmend es Morgen wieder zu versuchen, schaltete er das Gerät aus und legte es zur Seite. Einen kurzen Blick auf die Uhr seines Handys werfend, stellte er fest, dass es bereits nach ein Uhr nachts war und zudem nur noch seine Nachttischlampe brannte.

Honjo schlief anscheinend auch bereits seit einer ganzen Weile.

In der Hoffnung, dass er wenigstens heute Nacht nicht von seinen Sexträumen verfolgt werden würde, schlüpfte Tai unter seine Decke.
 

Er bemerkte dicht hinter sich, dass sich jemand bewegte, näher an ihn heran rutschte. Ein fremder Arm legte sich um ihn. Ganz sacht fuhren weiche Fingerspitzen über seinem Bauch, zogen kleine Kreise auf der leicht gebräunten Haut. Diese Berührungen ließen sein Herz schneller schlagen, es schien sogar kleine Freudenhüpfer zu machen. Doch wusste er nicht wem er diese zu verdanken hatte. Also drehte er sich auf den Rücken, um seinen Wohltäter sehen zu können, doch dieser legte, noch ehe er etwas sehen konnte, seine Hand über seine Augen. „He…!“ beschwerte er sich.

Darauf legten sich weiche Lippen auf seine.

Auch wenn dieser Kuss nur sehr kurz andauerte, war er so unglaublich zärtlich, dass es ihm fast wieder weh tat, dass er so schnell beendet worden war.

Kein Wort der Erläuterung folgte. Stattdessen küsste der Andere sein Schlüsselbein und ließ die freie Hand über den Brustkorb unter sich wandern.

Um seine Beherrschung kämpfend, versuchte er sich darauf zu konzentrieren herauszufinden, wer sein fremder Wohltäter war. Durch die fremde Hand auf seinen Augen, konnte er nichts mit Bestimmtheit sagen. Nur eines schien offensichtlich: es handelte sich um eine männliche Person. All zu deutlich spürte er zu einem, dass sein Gegenüber oben rum Flach wie ein Brett war und zum anderen rieb sich der Fremde von zeit zu Zeit an ihm, sodass er die Genitalien an seinen Beinen spürte. Doch welcher Kerl würde auf die Idee kommen so was mit ihm zu tun? Einen Augenblick genauer darüber nachdenkend, kam er zu dem Schuss, dass er wieder einmal träumte. Das wäre die einzige logische Erklärung. Und somit blieb nur eine Person, die das tun könnte. „Yama?“

Ein leises Kichern war zu hören. „Als ob du das nicht schon längst wüsstest.“ Mit diesen Worten nahm der Blonde seine Hand von den Augen seines Freundes, legte sie aber sogleich auf eine andere Stelle des Körpers unter sich.

Scharf die Luft einziehend riss Tai erschrocken seine Augen auf. Seine Gedankengänge überschlugen sich. Auch wenn er häufiger Träume dieser Art hatte, so war es jedes Mal aufs Neue Überraschend, wenn sein Freund ihn dort anfasste. Der Zeitpunkt war so ziemlich das einzige, das variierte.

Yamato massierte die bereits angeschwollene Körpermitte Tais mit seiner Hand und beobachte dabei wie sich der Brünette vor Erregung unter ihm zu winden begann. Wieder zwischen die Beine seines Freundes rutschend, nahm er seine Hand weg, nur um mit ihr gleich im Anschluss damit zu beginnen, die Shorts an ihrem Bund von den schmalen Hüften zu ziehen.

Die kühle Luft auf seiner nun freigelegten Haut spürend, schluckte Taichi schwer. Er ahnte, was gleich passieren würde. Er sehnte sich danach, dennoch fürchtete er es zugleich. Einen Blick nach unten riskierend, sah er wie sein blonder Freund gerade mit seinen Lippen ansetzte…
 

„TAI!“

Verwirrt riss der Gerufene seine Augen auf und schaute in das Gesicht Yamatos. Besagter saß auf ihm und hielt seine Arme fest auf die Matratze gepinnt.

„Endlich. Ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf.“ Sagte Yamato mit gesenkter Stimme. Den fragenden Blick bemerkend fuhr er fort. „Du hast im Schlaf um dich geschlagen und geklungen als würdest du einen Marathon laufen…“

Er schluckte. „Hab ich das?“ Tai war heilfroh, dass Ishida mit seiner Anmerkung weit von dem entfernt war, wovon er wirklich geträumt hatte. Doch so, wie der Blonde jetzt auf ihm saß, wunderte es ihn, dass dieser nichts bemerkt hatte. Hätte man so nicht merken müssen, dass er sexuell erregt war? Oder ist sein Traum noch nicht weit genug fortgeschritten gewesen, dass sein Körper darauf hatte reagieren können?

Stirn runzelnd stieg Yamato wieder von seinem besten Freund runter, um sich wieder hin zulegen. Es war noch mitten in der Nacht und zu seiner Erleichterung hatte Honjo nichts von den Merkwürdigkeiten Tais mitbekommen. „Ja, hast du. – War das ein Albtraum?“

„Ja, so was ähnliches.“ Gab er errötet zu. Er konnte schlecht gestehen, dass es ein Sextraum gewesen war, der zu allem Überfluss Yamato beinhaltete. „War aber nicht all zu schlimm. Lass uns weiter schlafen, okay?“ Ergänzte er, um zu verhindern, dass weitere Fragen gestellt wurden.

Skeptisch zog der Blonde seine Brauen zusammen. „Okay.“ Er war zu müde, um weiter nach zu haken, weswegen er sich wieder zudeckte und versuchte ein zu schlafen.
 


 

Hallihallo =^.^=
 

Auch wenn ich ehrlich gesagt in den vergangenen Wochen nicht sonderlich fleißig bei dieser Fanfic war, habt ihr doch schon dieses Kapitel zum Lesen bekommen. (Jetzt muss ich mich mal ernsthaft ran halten, damit die Story langsam fertig wird xD) noch eine Woche Uni überleben und dann hab ich wieder richtig Zeit zum schreiben!

- Wie findet ihr es eigentlich, also das Kapitel? o.O
 

Beim nächsten Kapitel wird es übrigens etwas ... ähm, Kawaii? xP

Wer wissen will, inwieweit es kawaii wird, der sollte das 8. Kapitel auch lesen ^^
 

Vielen lieben Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!!

LG Yurii-chan
 

Pants down!

++++Kapitel 8++++

Pants down!
 

Wie am Vorabend angekündigt fand zum Leidwesen Yamatos die Wanderung statt. Das Wetter war schön. Die Sonne schien und zudem war es auch einigermaßen warm, sodass man nicht unbedingt eine Jacke anziehen musste. Wenn es geregnet hätte, dann wäre die Wanderung ausgefallen, doch so viel Glück hatte er nicht. Die meisten waren gut gelaunt, lachten und scherzten, was nicht auf den Blonden Sänger der Klasse zutraf, aber er zählte ohnehin selten zu „den Meisten“. Wenn Blicke wirklich töten könnten, dann würde sein Lehrer jetzt gerade mindestens einen Herzinfarkt erleiden, wenn er nicht vorher schon an den unzähligen Löchern in seinem Körper verendet wäre… Die gesamte Zeit über bedachte er seinen Sensei Fujiwara mit diesen Blicken, während dieser ungerührt die Truppe motiviert weiter durch den Wald führte. Während er also all diese tödlichen Blicke sendete, dachte er dass es an Tagen wie diesen wirklich nützlich wäre ein Death Note zu besitzen. Einmal kurz den Namen Fujiwaras darin aufschreiben und schon wäre sein Lehrer Geschichte. So ganz nebenbei könnte er dann auch Honjo beseitigen, der gerade mal wieder voller Begeisterung Fujiwara folgte.

Viele seiner Klassenkameraden hatten diese spezielle Aura Ishidas schon längst wahrgenommen und allein deswegen den Mindestsicherheitsabstand eingenommen. Das letzte was sie wollten war in die Schusslinie der tödlichen Blicke zugeraten oder von der dunklen Aura vergiftet zu werden.

Einzig Tai blieb nahe an seinem besten Freund. Nicht etwa weil er es im Sinn hatte diesen aufzuheitern, sondern weil er sich an dem Gemütszustand Yamatos erfreute. Es war schließlich mal eine Abwechslung wenn jemand anderes für die schlechte Laune des Blonden verantwortlich war als er selbst. So ging er dümmlich vor sich hin grinsend neben diesem her und genoss einfach die Situation. Er wusste dass schon sehr bald der Hass Yamatos verschwunden sein würde und dieser dann darüber klagen würde, dass ihm die Füße so sehr weh taten, dass er keinen Schritt mehr weiter gehen könnte. Wenn dieser Punkt erreicht war, hieß es im Allgemeinen, dass Yamato unerträglich war. Das ständige Gejammer würde so ziemlich jeden dazu bringen notfalls aus dem 10 Stock zu springen nur um es nicht mehr hören zu müssen. Und dank der Abmachung würde es früher oder später darauf hinauslaufen, dass Tai ihn tragen musste.

Der von ihrem Lehrer vorgegebene schmale Weg wurde allmählich mächtig uneben und die Wurzeln einzelner Bäume ragten wirklich ungünstig auf ihrem Weg, sodass man aufpassen musste, dass man nicht stolperte. Zu einer Seite ging es steil hinauf und auf der anderen entsprechend steil nach unten. Niemand der bei gesundem Menschenverstand war würde es wagen vom Weg abzuweichen. Irgendwo in der Ferne, weit vorne am Anfang der Gruppe, konnte man Fujiwara irgendetwas rufen hören, doch hier hinten bei Yamato und Tai – die inzwischen die Schlusslichter bildeten – kam es kaum an.

Nach vorne schauend und dabei versuchend zu verstehen was gerufen wurde, war sich Tai nicht sicher ob er zuhören sollte oder nicht. Zu einem müsste es einen Grund geben, dass Fujiwara so laut rief, aber zum anderen könnte es auch an jemand bestimmtes gerichtet gewesen sein, der aus der Reihe tanzte und ihn damit ärgerte. Letzteres hätte mit ihm nichts zu tun und wäre somit unwichtig zu wissen. Gerade als Taichi sich an den Blonden Schönling neben sich wenden wollte, hörte er wie dieser eine Art Quietschen von sich hören ließ. Verwundert sah er zu ihm und sah noch wie Yamato den Abhang neben ihrem Trampelpfad herunterrutschte, der doch ganz schön steil war. Geschockt weiteten sich seine braunen Augen als er begriff was gerade geschah. „YAMA!!“ Eilig hechtete er hinterher, passte dabei auf wohin er trat, um nicht auch noch zu stürzen. Beim hinterher Rennen wusste Tai nicht worauf er sich mehr konzentrieren sollte. Entweder darauf wohin er trat oder darauf zu achten wo lang Yamato runterrutschte.

Es waren nur wenige Sekunden die es dauerte bis Yamato dann doch zum Stillstand kam, dennoch waren es einige Meter, in denen er mit den Beinen und Armen hart gegen Baumstämme und Felsen knallte. Auch der Rest seines Körpers bekam einiges ab. In seinem Kopf drehte sich alles, sodass er etwas Zeit brauchte um zu begreifen was eben geschehen ist. Erst als er Tais besorgte Stimme neben sich wahrnahm, kam Ordnung in seine Gedanken. Er lag auf dem Boden und schaute zum Brünetten auf, der so viel Sorge in den Augen sehen ließ, dass Yamato nicht verstand was diesem dazu Anlass gab.

„Bist du okay? Tut dir was weh?“

Noch einmal die Augen zusammen kneifend richtete sich der Blonde schwer auf. Natürlich wurde er sofort von seinem Kumpel gestützt. „War schon mal besser.“

„Alles okay bei euch?!“ Perplex standen die Klassenkameraden der beiden zusammen mit ihrem Lehrer oben auf dem Weg, völlig unschlüssig ob jemand von ihnen hinunter gehen sollte um zu helfen. Selbst Sora stand mit ihren Mädels unschlüssig in der Gegend rum, nicht sicher ob die Situation nun ernst war oder ob sie den blonden Exfreund Soras auslachen sollten.

Kurz zu den Anderen hoch schauend erhaschte Tai einen besorgten Blick von Sora, doch schnell sah er fragend zu Yamato. „Kannst du aufstehen?“ Momentan wollte er sich nicht mit den Launen des Mädchens beschäftigen. Er wusste dass sie durchaus noch menschliche Züge besaß, die sie selbst für ihren ärgsten Feind Mitleid empfinden ließ.

Sich auf den Brünetten stützend stand Ishida auf, als er jedoch versuchte selbstständig zu stehen wurde ihm schmerzhaft bewusst dass er sich schwerer verletzt hatte als Gedacht. Nicht nur, dass ihm seine rechte Schulter inklusive Arm weh tat, kam ausgerechnet noch sein rechtes Bein hinzu. Irgendwann während seines Sturzes musste er wohl mit dem Schienbein gegen einen Baum oder ähnlichem gestoßen sein.

Sofort bemerkte Taichi, dass sein Freund nicht fähig war allein wieder auf den Weg zu kommen, sodass er ohne weitere Fragereien den Jungen stützte.

Jede Bewegung schmerzte, dennoch ließ sich Ishida nichts davon anmerken. Es reichte wenn die anderen aus seiner Klasse wussten, dass er sich am Bein verletzt hatte und so nicht weiter an der Wanderung teilnehmen konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er den Weg erreicht und wurde von Fujiwara skeptisch angesehen.

„Kannst du alleine gehen?“ Offensichtlich war der werte Herr Lehrer unsicher wie er mit der Situation umgehen sollte.

Verneinend schüttelte der Blonde langsam den Kopf.

„Yagami, könntest du ihn zurück ins Hotel bringen?“

Im ersten Moment dumm aus der Wäsche glotzend starrte der Gefragte ein Loch in die Luft. „Ich denke… schon….“ Gab er unsicher zur Antwort.
 

„Und du bist dir sicher, dass wir in die richtige Richtung gehen?“ Skeptisch sah sich Yamato um. Nicht dass es hier irgendeinen Orientierungspunkt wie Straßenschilder geben würde, doch hoffte er etwas wieder erkennen zu können.

Leicht genervt brummte Tai. Vor einigen Minuten hatte er den Blonden huckepack genommen, weil er es nicht länger mit ansehen hatte können, wie dieser bei jedem Schritt das Gesicht verzog. „Ruhe auf den billigen Plätzen. Lass das nur meine Sorge sein, Prinzesschen.“

Seinen Brünetten Kumpel in einen Würgegriff nehmend, indem er seinen linken Arm fest gegen den Hals des Brünetten drückte, fletschte Ishida mit den Zähnen. „Wie war das?!“

Mit dieser Reaktion hatte Tai nicht gerechnet, sodass er arg zu kämpfen hatte um zu einem sich frei zu kämpfen und zum anderen dabei nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Er wusste nicht wie er beides zeitgleich realisieren sollte, sodass er hoffte, dass der Blonde bald die Lust verlor und aufhörte. Und das ehe er erstickte. So blieb ihm nichts anderes übrig als zu versuchen sich zu entschuldigen. Nur wie, wenn man kaum mehr als ein Röcheln heraus bekam?

Das elende Geschaukel missfiel Yamato bald, sodass er Gnade walten ließ. Das letzte was er wollte, war erneut harte Bekanntschaft mit dem dreckigen Waldboden zu machen und wo möglich dabei wieder über diesen einen Abgang nach unten zu machen wie vorhin.

Erleichtert atmete Yagami tief ein und aus. Mit Provokation würde es nicht voran gehen, also nahm er sich vor lieber die Klappe zu halten, statt erneut zu riskieren erwürgt zu werden.
 

Am Ende mit seinen Kräften sah Tai endlich die Herberge. Es hatte doch länger gedauert zurück zu finden als gedacht. Er wusste zwar nicht wie spät es war, aber so lange es noch hell war, konnte es noch nicht all zu spät sein. Ihre Klassenkameraden schienen auch noch nicht hier zu sein. Von dem Blonden auf seinem Rücken kam schon seit längerem kein Wort und selbst jetzt blieb dieser still, sodass Tai annahm dass er schlief. ‚Genieß es. Denn wenn wir in unserem Zimmer sind werde ich dich von mir schmeißen.’ Sich grimmig auf die Unterlippe beißend betrat er die Herberge ohne weiter Aufsehen zu erregen. Das Personal schien ohnehin nicht auffindbar zu sein.

Im Zimmer angekommen, trat er die Tür hinter sich zu und ging weiter zu seinem und Yamas Bett um den Blonden dort abzulegen. Mit der Zeit konnte selbst ein Leichtgewicht wie er sich schwer wie ein Sumoringer anfühlen. So gut es ging setzte er zunächst den Blonden auf das Bett und löste anschließend dessen Arme von sich.

Yamato schlief bis zu diesem Moment noch seelenruhig, doch als er dann doch ruckartig fallen gelassen wurde, war es vorbei mit dem Schlafen. Zutiefst erschreckt und verwirrt starrte er die Zimmerdecke an.

„Na, endlich wach?“

Von jetzt auf sofort böse, setzte sich der blonde Sänger auf und stierte Taichi vor sich an.

„Lass stecken. Das macht mir keine Angst mehr.“ Völlig gleichgültig wandte er sich vom Blonden ab. „Wir sollten lieber deine Wunden versorgen.“

Eingeschnappt das Gesicht verziehend beobachtete Yamato, wie sein Kumpel ins Badezimmer verschwand, nur um nach wenigen Sekunden mit einem Verbandskasten wiederzukommen.

Der Brünette kniete sich vor dem Blonden und öffnete den weißen Kasten. Als er wieder auf sah, beäugte er den Anderen skeptisch.

„Was?“ fauchte Yamato gereizt.

„Also, so geht das nicht. Wir müssen dich aus deinen Klamotten bekommen.“ Mit diesen Worten richtete er sich wieder auf und überlegte wo er anfangen sollte. Vor allem wie. Er konnte sich vorstellen, dass es Yamato weh tun könnte, wenn man versuchte seine Kleidung beispielsweise von seinem angeschlagenen Arm zu entfernen.

Ohne überhaupt über die nähere Bedeutung der gehörten Worte nachgedacht zu haben, wurde der Blonde rot um die Nase. Er ließ sich die Worte mehrfach durch den Kopf gehen, solange, bis er verstand, worauf es hinauslief und wurde noch eine Spur roter. Er wollte sich wehren, aber er wusste, dass er es sich gefallen lassen musste. Sich selbst medizinisch versorgen konnte er mit seinem verletzten Arm nicht.

Tai seufzte. „Ich guck dir schon nichts ab.“

Sprachlos starrte der Blonde ihn an. In seinem Kopf huschten einige coole Kommentare herum, aber er kam nicht dazu auch nur einen davon auszusprechen. Also grummelte er nur und ließ Tai machen.

So vorsichtig wie möglich schälte Taichi seinen Freund aus den Klamotten. Der gesunde Linke Arm war schnell vom Blazer seiner Schuluniform befreit, wie auch mit einem kleinen Zusammenzucken seitens Yamato der rechte, doch wo es nun an das weiße Hemd ging, musste Tai schlucken. Er hatte sich in den letzten Tagen schon oft ausgemalt, wie es wohl wäre dem Blonden die Kleidung vom Leib zu entfernen, doch hatten diese Fantasien eher einen erotischen Hintergrund gehabt. Das hier war etwas völlig anderes. Wenn er jetzt Erregung zeigte, würde Yamato ihn sicher angewidert von sich stoßen. Genau das wollte Tai vermeiden. Doch da musste er durch, wenn er die Wunden seines Freundes verarzten wollte.

Interessiert beobachtete Yamato Tai. Für seinen Geschmack war der brünette Fußballidiot viel zu ruhig. Und da, als besagter begann die Knöpfe des Hemds auf zu knöpfen, bildete sich ein rosa Hauch auf dessen Wangen. Misstrauisch sah er weiter zu.

Der letzte Knopf war offen und wieder schluckte Tai. Mit zittriger Hand schob er zuerst den weißen Stoff von der linken Schulter, staunte über die wunderschöne blasse Haut darunter, die sich nun Stück für Stück ihm offenbarte. Sich auf die Unterlippe beißend, zog er den Ärmel von Yamatos Arm und setzte sein Tun beim anderen fort. Sein Blick streifte die Brust des Jungen und besonders die rosigen Knospen auf der fast weißen Haut fingen seine Aufmerksamkeit. Wie gern würde er sie jetzt berühren?

Die Stirn runzelnd registrierte Yamato wohin der andere schaute, konnte seine Schamröte nicht von seinen Wangen vertreiben. Es kribbelte in seiner Magengegend. Er kannte dieses flatterhafte Gefühl und wusste, dass er sehr kurz davor stand in Erregung zu verfallen.

Zärtlich streifte Taichi den Stoff von Yamatos Schulter, besah sich dabei die freigelegten Wunden, an denen schon getrockneter Schorf klebte. Doch manche Wunden rissen wieder auf, weil sich der weiße Stoff an diese festgeklebt hatte.

Ein leiser Schmerzenslaut entwich dem jungen Sänger. Seinen Blick richtete er nun selbst auf seine Wunden, er hatte schlimmeres erwartet, weswegen er schon bald wieder seinen Blick abwandte und so kreuzte seiner den von Taichi, der ihm auf einmal so nahe war. Er konnte schon den Atem des Anderen auf seinem Gesicht spüren.

Sich noch ein Stück weiter zum Blonden lehnend, diesen betörenden Duft einatmend, den er einfach nicht einordnen konnte, senkte er seine Lider. Der ruhige Atem blies ihm entgegen und er sah, wie auch Yamato seine Augen schloss. Nur wenige Millimeter trennte sie, bis Taichi klar wurde, was er im Begriff war zu tun. Erschrocken fuhr er zurück.

Er konnte doch nicht…!

Verwirrt öffnete Yamato seine Augen wieder. Er war sich so sicher gewesen…

Entschieden schüttelte Tai seinen Kopf. Er hockte sich neben den Verbandskasten, besah sich dessen Inhalt, während er krampfhaft versuchte das Geschehen von eben zu verdrängen. „Ah, wir müssen die Wunden ja noch reinigen!“ eilig sprang er auf die Füße und flüchtete ins Bad. Sich am Waschbecken festhaltend, atmete er tief durch. ‚Wie konnte ich das nur tun?! Oh mein Gott! Verdammte Scheiße!’ Er würde sich am liebsten selbst schlagen, aber das würde der Blonde mitbekommen und dann würden sicher Fragen folgen, unangenehme Fragen. Fragen, auf die er keine Antwort wüsste.

Er schüttelte den Kopf und machte sich daran, eine Schüssel zu finden, in der er Wasser einlassen konnte, damit er Yamato im Zimmer die Wunden auswaschen konnte. Den Jungen konnte er unmöglich hier im Bad unter die Dusche stellen und dabei helfen, mit dem Duschkopf diese aus zu spülen. Das würde er nicht überleben, ohne etwas Dummes zu tun, das er sofort wieder bereuen würde.

Yamato derweil im Zimmer wusste nicht so recht, wie er das Verhalten seines besten Freundes beurteilen sollte. Hatte dieser tatsächlich versucht ihn zu küssen? Alles hatte darauf hingedeutet. Aber wieso hatte Tai das machen wollen, sie sind doch Freunde und beide Jungs. Yamato verstand das nicht. Zu einem war diese eindeutige Situation von eben und zum anderem hatte er nichts dagegen gehabt. Er wusste, dass wenn Tai sich soweit vor getraut hätte, hätte er ihn nicht aufgehalten, aber warum? Hätte er ihn in einem solchen Fall nicht stoppen müssen? Etwas in ihm hat diese Nähe gefallen.

Sich bei dem Gedanken ertappend, wurde er rot im Gesicht. Das konnte doch nicht wahr sein. Noch nie zuvor hatte er dergleichen im Bezug auf Tai empfunden. Sicher war er das eine oder andere Mal eifersüchtig gewesen, wenn der Brünette beispielsweise mit Koushiro am Schäkern war, oder Motomiya-kun ihn eine kleine Rauferei verwickelte. Beides waren in Yamatos Empfinden Dinge, die irgendwie nur ihm vorbehalten waren, nicht Motomiya und auch nicht Koushiro. Und doch hatte er nie etwas gesagt. Taichi war mit den beiden Jungen genauso befreundet, wie mit ihm, demnach durfte er es seinem besten Freund nicht verbieten, nur weil es ihm nicht sonderlich gefiel, oder?

Der Blonde hörte seinen Kumpel näher kommen, besagter trug eine gelbe Plastikschüssel, in der Wasser bei jedem seiner Schritte schwappte. Skeptisch wurde besagte Schüssel von blauen Augen beäugt.

In Yamato erwachte die Befürchtung, dass das schwappende Wasser sehr schnell über ihm ausgeschüttet werden könnte. Das wäre schließlich nicht das erste Mal, dass Taichi, der Tollpatsch, dergleichen täte. So konnte der Blonde nicht anders, als ganz genau im Auge zu behalten, was Tai tat.

Behutsam stellte Tai die Schüssel auf den Boden vor dem Blonden. Den mitgebrachten Lappen tauchte er ins Wasser und machte sich nun tupfend dran wortlos den Dreck aus den Wunden zu entfernen, dabei stets wachsam beobachtet durch seinen besten Freund. Er wusste, dass er sich ungewohnt ruhig und leise verhielt, aber auch nur, weil er sich fest vorgenommen hatte Yamato keinen Anlass zur Nervosität zu geben.

Eine Weile hing das gut. Die Wunden am Arm waren gereinigt, desinfiziert und auch verbunden. Doch nun war da noch die Wunde am Oberschenkel…

Skeptisch schaute Taichi vom Bein in Yamatos Gesicht. Im war klar, dass das hier jetzt der schwierigste Teil werden würde. Wenn er einen Blick auf diese Verletzung werfen wollte, dann musste er den blonden Jungen aus seiner Hose bekommen. Bei der gegenwärtigen Atmosphäre zwischen ihnen konnte das nur Gegenwehr vom Sänger bedeuten.

Noch ehe ein Wort dazu gesagt werden konnte, erwiderte Yamato böse den skeptischen Blick seines besten Freundes. „Denk ja nicht dran!“

„Aber-“

„Vergiss es!“ Seinen Gegenüber böse an funkelnd, beobachtete er, wie der Brünette sich vor ihm aufbaute.

„Soll es sich entzünden?“ Herausfordernd die Arme vor der Brust verschränkend schaute Tai von oben herab auf den Blondschopf.

„Das ist dann wohl mein Problem!“ fauchte dieser unbeirrt zurück.

Gereizt verengten sich die braunen Augen zu schmale Schlitze. „Runter mit der Hose, oder ich zieh sie dir aus.“

‚Pah!’ dachte sich der Blonde. ‚Das schaffst du nicht.’

Für einen Moment starrten sie sich an, abwartend, wer den ersten Schritt wagen würde. Es war nur eine Frage der Zeit, bis – wie sie beide wussten – Taichi sich auf den Blonden stürzen würde, denn dieser hatte noch nie viel Geduld besessen.

Nicht einmal eine Minute war vergangen, als Tai sich mit einem Kampfschrei auf Yamato stürzte, doch diese hatte damit bereits gerechnet und ist somit im letzten Moment ausgewichen. Während er sich vom Bett wieder aufrichtete, entdeckte er, wie der Blonde zur Zimmertür flüchtete. Wild entschlossen hechtete er hinterher.

Die Tür aufreißend hoffte Yamato, dass er schnell genug war und auch weiterhin einen Vorsprung behalten würde. Es war ihm egal, wie kindisch er sich gerade verhielt, solange er dadurch verhindern konnte, dass er vor Tai seine Hose herunter lassen musste. Kaum, dass es ihm gelang einen Schritt auf den Flur zu setzen, wurde er von hinten besprungen und zu Boden gerissen. Nach Hilfe kreischend strampelte er verzweifelt, versuchte sich zu befreien. Doch es half alles nichts. Taichi hatte ihn fest im Griff. Warum nur, musste der Brünette auch stärker sein als er? Am Ende mit seinem Latein schaute er sich um, bemerkte so, dass sie nicht allein waren.

Verwirrt starrten ein paar ihrer Klassenkameraden, die vor wenigen Minuten angekommen waren, sie an. Keiner von ihnen traute sich, sich in diesen Kampf der Beiden einzumischen. So beobachteten sie nur, wie Yagami den auf dem Boden liegenden, jammernden, halbnackten Sänger, an den Knöchel packte und diesen wieder zurück in ihr Zimmer zog und die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel.
 


 

La-Li-Ho !!

Da bin ich wieder ^.^
 

Na, wie war’s? Ich hoffe, ich konnte euren Ansprüchen gerecht werden *hrhr*

Nachdem ich mit meiner lieben Freundin (der pöse Einfluss ♥) lang diskutiert hab, wie die Szene zwischen Tai und Yama aussehen soll, also das Verarzten, ist das bei raus gekommen. Ohne ihren Einfluss, wäre es viiiiiiel~ sexueller geworden xD

Aber so passt es besser ins Ganze.
 

Im nächsten Kappi gibt’s auch (wieder) Herzklopfen! ♥

Da es auch (eigentlich) fertig ist, kam ich leider zu der Erkenntnis, dass das 10. Kapitel wohl das letzte sein wird. Es sei denn, mir fällt mal wieder zu viel ein…

- ach, mal schauen.
 

Danke an alle Leser, Kommischreiber und Favoler!!

Und bis zum nächsten Mal ♥
 

LG Yurii-chan

You’re always gonna be the one

++++Kapitel 9++++

You’re always gonna be the one
 

In all den vielen Vorbereitungen, die noch für das Schulfest zu erledigen waren, blieb Yamato nicht viel Zeit um sich mit seinen Freunden zu treffen. Neben dem Einstudieren der Songs war noch das Problem, dass er noch keinen neuen Song hatte, weder einen Text, noch eine Melodie. Dabei hatte er sich so fest vorgenommen auf der Klassenfahrt einen fertig zu bekommen. Doch wegen gewissen Umständen, die alle irgendwie in Verbindung zu Yagami Taichi standen, hatte er nichts geschafft. Auf der Hinfahrt ist er zu abgelenkt gewesen und dank seinem Unfall beim Ausflug ist er zu aufgebracht zum Ende hin gewesen, als dass er etwas Brauchbares hatte verfassen können.

Der Zorn seiner Bandmitglieder war ihm gewiss.

Noch eine lausige Woche hatte er Zeit. Tage, die er lieber mit Tai verbracht hätte, als wie jetzt allein in seinem Zimmer über etwas grübelnd, das ihn mehr frustrierte als der Gedanke, dass es in wenigen Tagen ein Normalzustand sein wird. Er allein, weil Yagami fort war. Weit weg, irgendwo in Europa. Für ein ganzes Jahr.

Yamato seufzte.

Schon wieder hatte er sich ablenken lassen. Es gelang ihm einfach nicht sich auf den Songtext zu konzentrieren. Immer wieder schlich sich die Trauer über den kommenden Abschied von Tai in seine Gedanken. ‚So wird das nie etwas!’

An der Zimmertür klopfte es. Mit einem Grinsen im Gesicht betrat Takeru ohne Abwarten das Zimmer seines Bruders.

„Was ist?“

„Ich wollte dich nur fragen, ob du nun mitkommst zum Straßenfest.“

‚Ach stimmt ja.’ Für einen Augenblick dachte der ältere der Beiden noch nach, ob er sich erlauben konnte bei so knapper Zeit auf das Fest zu gehen, statt produktiv zu sein. Aber da ihn die Muse einfach nicht küsste, machte es wohl keinen Unterschied, ob er nun hier dumm auf dem Bett saß oder seine Zeit draußen verplemperte.
 

Freudestrahlend erblickte Taichi seine Lieblingsblondine zusammen mit Takeru, Hida-kun und Miyako-chan, als sie endlich zu ihnen stießen. Am liebsten würde er ihn vor Wiedersehensfreude bespringen, dabei hatten sie sich erst am Vortag in der Schule gesehen. Also grinste er stattdessen breit.

„Wo ist denn Ichijouji-kun?“ fragte Miyako während sie sich schmachtend umsah. Ihr langes violettes Haar trug sie in einer eleganten Hochsteckfrisur, womit sie wohl die Aufmerksamkeit des vermissten Jungen erwecken wollte. In der ganzen Gruppe war längst bekannt, wie sehr sie in Ichijouji Ken verknallt war.

„Ach, der ist mit Motomiya vor ein paar Minuten los gezogen. Ich glaube sie haben irgendetwas von Fischen erwähnt.“ Erklärte Hikari. Als sie jedoch sah, wie sich ihre Freundin begann aufzuregen, fügte sie noch eilig hinzu „Aber ich bin mir sicher, dass sie gleich wieder hier sein werden.“

Niemand hier wollte eine gereizte Miyako. Am allerwenigsten Ichijouji, dem am Ende nie etwas anderes übrig blieb, als alles mit sich machen zu lassen, was das Mädchen von ihm verlangte – zum Allgemeinwohl. Dabei hatte dieser mehr als nur offensichtlich kein Interesse an ihr, was sie geflissentlich ignorierte.

Tai sah den leidenden Ichijouji Ken schon jetzt vor sich, wie er an Miyako wie ein Accessoire hing. Neben den beiden mürrisch her trottend Motomiya, nicht zu vergessen.

Diese Dreiecksbeziehung war wirklich nicht zu beneiden.

Bei dem Gedanken musste Tai unweigerlich an das Theater denken, dass er selbst vor nicht all zu langer Zeit durchlebt hatte. Selbst er ist in einer solchen Dreiecksgeschichte gefangen gewesen, nur bestand der Unterschied darin, dass Yamato und Sora für einige Zeit ihre Gefühle erwiderten und Tai als der Dumme daneben stand, mit dem leisen Verdacht, dass er das Mädchen lieben würde, das dem Blonden ihr Herz geschenkt hatte. Die Eifersucht von damals hatte er jedoch wohl falsch interpretiert, denn es war nicht Sora, an deren Seite er hatte sein wollen, sondern die Yamatos.

Das allerdings war Tai nicht gewillt dem Blonden in der nächsten Zeit zu beichten. Vielleicht, wenn er aus Europa zukehren würde… das hieß, wenn sich seine Gefühle bis dahin nicht verändern.

Den suchenden Blick Yamatos bemerkend, legte der Brünette den Kopf schief. „Suchst du jemanden?“

Den Blick auf Tai heftend, blinzelte Yamato ein, zwei Mal.

Da doch selbst jetzt keine Antwort kam, ging er einige Schritte auf seinen besten Freund zu, bis nicht einmal mehr ein Meter sie trennte. „Und?“

Noch einmal sah Yamato kurz um sich, wollte sicher gehen, dass niemand vor hatte sie zu belauschen. „Kommt Sora auch?“ fragte er fast flüsternd.

‚Ach deswegen…’ Darauf hätte er aber auch selbst kommen können. Auch wenn sich der blonde Sänger schon vor einigen Wochen von Sora getrennt hatte, waren die Spannungen zwischen ihnen unerträglich. Ein winziger Blick reichte, um sie zum Streiten zu bringen. „Izumi wollte sie abholen, soweit ich weiß. – Ignoriere sie einfach, okay?“

Wage nickte Yamato.

„Notfalls brenne ich mit dir durch!“ Ein breites Grinsen zierte das Gesicht des Brünetten.

Diese Bemerkung ließ ein kleines Lächeln über die Lippen des Blauäugigen huschen. Dass dieses Versprechen gehalten werden würde, war ihnen beiden klar.

Für etwa eine halbe Stunde blieben die Digiritter beieinander, unterhielten sich, probierten das eine oder andere Gericht von den Buden und nahmen an einigen Spielchen der Spielstände teil. Selbst bei der Rückkehr von Motomiya und Ichijouji hatte sich die ausgelassene Stimmung nicht im Geringsten verändert, obwohl jeder insgeheim fürchtete, dass Miyako an die Decke ging, sowie sie Ichijouji zusammen mit dem jüngeren Goggleboy erblickte. Doch nichts dergleichen geschah. Erst, als Jou Sora und Izumi auf sie zukommen sah, machte sich die übliche Spannung breit.

Sora, im Gespräch mit Koushiro versunken, bemerkte schnell, dass man sie böse ansah, sodass sie vom Rothaarigen neben sich weg zur Gruppe sah. Ishida erblickend, erwiderte sie seinen bösen Blick einen Moment lang.

Misstrauisch beobachtete Yamato, wie seine Exfreundin ihn böse ansah und dann ihr liebenswürdiges Lächeln auflegte, als seien ihr eben nur die Gesichtszüge entglitten. Zugegeben, sie sah heute Abend unheimlich gut aus, aber aus Erfahrung wusste er, dass es nur Fassade war, nur äußerlich. Von innen war sie genauso hässlich, wie seit Monaten. Warum es ihn noch immer beschäftigte, warum er es überhaupt bemerkte, war ihm jedoch schleierhaft. Sie war längst nicht mehr seine Freundin. Mit wem auch immer sie sich die Zeit vertrieb, konnte ihm egal sein, genauso für wen sie sich so auftakelte. Von der Seite wurde er an gestupst.

„Guck nicht so böse, das gibt Falten.“ Stichelte Tai grinsend. „Wollen wir uns verziehen?“

Ohne nachzudenken nickte er bejahend. Er war dankbar, dass Taichi ihn auch ohne Worte verstand. Schnell verabschiedeten sich die beiden von der Gruppe und schon schlängelten sie sich durch die Menge. „Und wohin gehen wir?“

„Keine Ahnung.“ Lachend ging der Brünette voran.

‚Das war ja klar.’ Dachte sich Yamato Augen rollend. Dennoch war er sich sicher, dass das Abkapseln von den Anderen wesentlich lustiger werden würde, als wenn sie beide geblieben wären, denn dann hätte Sora die Atmosphäre weiter verpestet.

Nach einigen Minuten, in denen sie sich über die vergangenen Schultage unterhielten, blieben sie vor einer Schießbude stehen. Die braunen Augen Taichis musterten die Preise, die von kleinen Schlüsselanhängern, über Kugelschreiber, bis hin zu gigantischen Pandaplüschtieren reichten.

Yamato besah sich nur kurz das Preissortiment, welches ihn eher minder interessierte, als er jedoch seinen besten Freund neben sich ansah, fiel ihm der kleine Funken in den braunen Augen auf. Dieses bedeutete in der Regel, dass dem Jungen etwas ganz besonders gefiel. Nur was? Erneut warf er einen Blick auf die Preise, doch noch immer konnte er sich nicht erklären, was die Aufmerksamkeit des Wuschelkopfes neben ihm erweckt hatte. Das hieß bis seine blauen Augen ein Plüschtier erblickten, von dem es hier definitiv kein zweites geben durfte. „Das ist jetzt nicht dein Ernst.“

„Hm?“ Blinzelnd sah Taichi den Blonden an.

„Du willst doch nicht etwa die Riesenausgabe eines schlecht kopierten Koromons haben!“ Es fiel dem Blinden hörbar schwer den fauchenden Unterton zu unterlassen.

„Wieso denn nicht? Und außerdem ist das keine schlechte Kopie. Das sieht doch haargenau so aus wie mein Koromon!“

Ein Knurren entrann Yamato. „Bitte, wenn du meinst, dann verspiele mal schon dein Taschengeld, denn du wirst garantiert nie die Punkte zusammen kriegen.“

Das sah Tai nun als Herausforderung. „Du wirst sehen!“
 

Bereits eine Stunde war vergangen und noch immer schien der Sieg in weiter Ferne. Fast sein gesamtes Taschengeld war schon drauf gegangen und Tai hatte gerade mal so die Hälfte der Punkte für das Koromonplüschtier zusammen.

„Ich habs dir doch gesagt.“

„Ach halt doch den Mund!“ Und wenn er seinen letzten Yen dafür ausgeben musste, Taichi wollte unbedingt das Koromon.

Kopfschüttelnd stand Yamato neben seinen langjährigen besten Freund und sah diesem dabei zu, wie er zum wiederholten Mal das Gewehr mit der Spielzeugmunition auf die sich bewegenden Enten richtete. ‚Das schafft der doch nie.’

Und ein weiteres Mal traf der Brünette nicht. „Ach verdammte Scheiße! Das Spiel ist doch getürkt!“

Der Standbetreiber hob beschwichtigend die Hände. Ihm war anzusehen, dass er Tai nicht unnötig reizen wollte. „Aber bitte mein Herr. So etwas würde ich doch nie tun.“

„Genau, was kann der nette Mann denn dafür, dass du zu blöd bist zu treffen?“ maulte Yamato groß kotzig.

„Du hast gut Reden! Versuch du es doch mal! Dann sehen wir ja, wer zu blöd ist.“ Mit diesen Worten drückte er seinem blauäugigen und zu tiefst geschockten Freund das Gewehr in die Hände.

„Aber ich habe so was doch noch nie gemacht.“

„Einmal ist immer das erste Mal.“

Panik brach in Yamato aus. „Vergiss es. Du wolltest das Plüschtier haben und nicht ich.“

„Du hast hier eben noch meine Schießkünste schlecht geredet, also zeig mir doch, dass du besser bist! Sonst werde ich allen sagen, was du letzten Valentinstag mit Soras Unterwäsche gemacht hast.“

„Das wagst du nicht!“ Böse funkelte Yamato seinen besten Freund an.

„Und ob.“ Ein Blickduell entfachte zwischen ihnen, da nun auch Taichi den Blonden herausfordernd anstarrte. Der Böseblick hatte schön länger kaum bis keine Wirkung auf ihn, also warum sollte es jetzt anders sein? Es war Tai ein Leichtes den Blonden in die Knie zu starren.

„Aber wehe du sagst irgendjemandem was davon!“ Niedergeschlagen nahm Yamato die knall bunten Enten mit dem Gewehr ins Visier.

„Jaja.“

An sich war es nicht schwer. Er musste nur eine Ente treffen. Je nach Farbe gab es unterschiedlich hohe Punktzahlen. Wenn es ihm gelingen sollte eine goldene zu erwischen, dann gab es dafür ganze 1000 Punkte und das Plüschtier wäre Tai gewiss, doch eine gelbe gab nur einen Punkt. Von den goldenen gab es allerdings nur eine pro Reihe, wohingegen die gelben Enten in Massen vorhanden waren. Des Weiteren gab es noch blaue (10 Punkte), grüne (50 Punkte) und rote Enten (100 Punkte), doch gab es auch schwarze, die Punktabzug bedeuteten. Yamato hatte Tai lange zugesehen und schätzte seine Chancen recht gut ein wenigstens eine blaue Ente abschießen zu können. So visierte er also eine der blauen an, wartete auf einen günstigen Moment und schoss.

Voller Unglauben klappte Tai die Kinnlade herunter. Sein bester Freund hatte eben eine der roten Enten getroffen! Ihm ist das noch nicht mal gelungen, er war doch der sportliche und geschicktere von ihnen, oder etwa doch nicht? Stand die Welt heute Kopf, oder wie konnte es sein, dass Ishida Yamato besser war als er? ‚Das… das war doch nur Glück!’

Über sich selbst erstaunt blinzelte Yamato ein paar Mal. Einen Blick auf Tai werfend, musste er grinsen. „Ich weiß wirklich nicht was du hast. Das war doch einfach.“

Der Mundwinkel des Brünetten zuckte. „Dann… dann hol mir doch die letzten 200 Punkte für mein Koromon!“

Sich selbst überschätzend schnalzte Yamato mit der Zunge. „Das wird ein Klacks!“
 

Zähne knirschend und die Arme vor der Brust verschränkt stampfte sich Yamato seinen Weg durch die Menge. Er konnte es einfach nicht fassen, dass er darauf hereingefallen war. Wie hatte er nur so dumm sein können, den Quatsch mitzumachen? Warum nur hatte er nicht früher erkannt, dass es ein Glückstreffer gewesen war? Nicht eine einzige weitere Ente hatte er danach noch getroffen. Keine bei seinen zwanzig Versuchen.

Neben dem Blonden stolzierte ein glücklicher Taichi mit seinem rosa Koromon im Arm. Die verstörten Blicke der anderen Menschen um ihn herum tangierten ihn dabei rektal. Er war einfach zu happy, dass er seinen Willen hatte durchsetzen können und nun die Koromonplüschausgabe sein Eigen nennen konnte. ‚Da wird Agumon aber Augen machen!’

„Kannst du mal aufhören so blöd zu grinsen? Wenn ich nicht gewonnen hätte, dann hättest du das Vieh jetzt nicht!“

„Wenn man den Preis kauft, hat man nicht gewonnen, sondern beschissen. – Was? Ich mein doch nur…“ Der pissige Blick des Blonden ließ ihn etwas Abstand einnehmen.

„Halt einfach die Klappe!“ Diese Aktion hatte ihn sein gesamtes Taschengeld gekostet, während Tai immerhin noch einen kleinen Rest übrig hatte. Nachdem Yamato die zwanzig Versuche vergeigt hatte, hatte der Standbetreiber den beiden den Vorschlag gemacht, dass sie das Plüschtier kaufen konnten, da ihnen ohnehin nur noch 200 Punkte gefehlt hatten. ‚Wäre ich doch bloß nicht drauf eingegangen…’

„Uhm, in ein paar Minuten fängt das Feuerwerk an.“

„Schon so spät?“ Einen Blick auf seine Armbanduhr werfend, musste er erkennen, dass Tai Recht hatte. „Wir sollten zu den Anderen…“

„Wenn wir wüssten wo die sind.“

„Dann rufen wir eben an. Hast du dein Handy bei?“

Verneinend schüttelte Tai den Kopf. „Der Akku war leer.“

„Klasse. Ich habe kein Guthaben mehr.“ Das traf sich mal wieder. Es ärgerte Yamato, dass sie die anderen Digiritter nicht rechtzeitig würden finden können, aber da war wohl nichts mehr zu machen. „Komm, lass uns wenigstens einen guten Platz suchen.“

Und so gingen sie weiter im Versuch einen guten Platz erhaschen zu können, um das Feuerwerk sehen zu können. Irgendwann kam Taichi auf die Idee, dass am Strand des Tokyo Bays noch Platz sein könnte. Seinen blonden Freund zog er eiligen Schrittes hinter sich her, da dieser für seinen Geschmack zu langsam war. Leicht außer Atem erreichten sie noch rechtzeitig den Strand, als die erste Rakete in den Himmel schoss.

Staunend weiteten sich Yamatos Augen. Auch wenn hier viele Menschen waren, hatten sie dennoch eine gute Sicht. In bunten Farben erhellten die Raketen den dunklen Nachthimmel Tokios.

„Weißt du…“ begann Tai.

„Hm?“ widerstrebend löste Yamato den Blick vom Himmel, um seinen besten Freund neben sich anzusehen.

„Am liebsten würde ich ewig mit dir hier stehen.“ Gedankenverloren blickte Taichi hinauf zum Feuerwerk. Was er sagte, stimmte. Auch wenn er sich schon darauf freute, ein Jahr in Europa sein zu dürfen, so hatte er auch Angst davor. Außerdem wollte er nicht all die Monate ohne Yamato verbringen. Allein der Gedanke daran sorgte dafür, dass er den blonden Sänger schrecklich vermisste.

Eine Weile lang sah Yamato den Brünetten schweigend an. Auch ihm kam der Gedanke, dass er Tai wohl bald nicht mehr sehen konnte, wann er wollte. Mit traurigem Blick wandte er sich von ihm ab. „Mir geht es genauso.“ Flüsterte er. Wieder aufblickend musste er die aufkommenden Tränen zurück kämpfen. Es schnürte ihm das Herz zu. Er wollte Tai nicht gehen lassen. Er würde ihn am liebsten für immer an seiner Seite wissen. Doch das war wohl ein kindischer Wunsch, oder? Was gab ihm das Recht dazu? Er konnte und durfte sich Taichis Traum nicht in den Weg stellen. Am Tag des Abschlussfestes endet ihr Vertrag, den Tai zu seinen Sklaven machte. Von da an würden sie getrennte Wege gehen, wenn auch vorerst nur für ein Jahr. ‚Aber ein Jahr ist viel Zeit… Zeit, die Dinge ändern kann. Vielleicht will Tai nicht mehr zurück, wenn es ihm in Europa so gut gefällt? Und dann? Werde ich ihn nicht mehr wieder sehen?’ Entgegen seiner depressiven Stimmung zwang er sich weiterhin den Kopf empor zu halten. Er glaubte den Halt zu verlieren und zu fallen. Ohne Tai, wie sollte er da weiter machen? Wer gab ihm die Sicherheit, die er so dringend brauchte? Wo blieb die Konstante in seinem Leben, die mit Tais Abreise verschwand?

Einen Kloß im Halse herunter schluckend erhaschte Taichi einen Blick von Yamato, der stur hinauf zum Spektakel starrte. ‚Sind das Tränen?’ In den blauen Augen sah er etwas glitzern. Bei genauerem Hinschauen bemerkte er, wie sich eine glänzende Träne ihren Weg über die blasse Wange seines Freundes bahnte. Etwas in ihm sagte ihm, dass es Yamato genauso erging wie ihm. Einem Impuls folgend ergriff er mit zittriger Hand die des Sängers. Bereits die erste hauchzarte Berührung löste ein Kribbeln in ihm aus. Da sein Freund seine Hand nicht weg zog, oder gar etwas dazu sagte, nahm Tai seinen Mut zusammen und verhakte seine Finger mit seinen ineinander. Die warme Hand des Anderen zu halten, ließ sein Herz schneller schlagen. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl breitete sich in ihm aus. Unzählige Schmetterlinge tanzten in seinem Bauch, die ein Lächeln auf seine Lippen zauberten.

Yamato war so dankbar, dass Tai den ersten Schritt gemacht hatte und ihm den Halt gab, den er wohl gerade am meisten brauchte. Aus Angst, Taichi könnte ihn wieder loslassen, drückte er dessen Hand. Er wollte ihn nie wieder loslassen. „Ich wünschte… du würdest bleiben.“ Gestand Yamato leise.

Tai, der dies dennoch hörte, lächelte den Blonden sanft an. „Ich auch…“ Er legte seinen freien Arm um den Blonden, zog ihn näher an sich heran. Das Koromon hatte er schon längst auf den Boden abgelegt.

Der Blick Yamatos fing den des Braunäugigen. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Der intensive Blick, der ihn durchdrang, sorgte für ein angenehmes Kribbeln auf seiner Haut. Noch nie zuvor hatte er derartiges durch einen simplen Blick eines anderen empfunden. Er legte seine Hand auf Taichis durch trainierte Brust, senkte die Lider leicht und nährte sich dem Anderen.

Es fühlte sich so richtig an. Tai konnte das Knistern deutlich spüren. Mit jedem Millimeter, dem er sich Yamatos Lippen mit den eigenen nährte, hüpfte sein Herz freudiger in seiner Brust auf und ab.

„Da sind sie ja!“ freudig winkend kam Motomiya, sich durch die Massen windend, zu den beiden angerannt.

Ertappt sprangen Tai und Yamato panisch auseinander.

‚Ausgerechnet jetzt!’ Am liebsten würde Tai seinem Kohai den Kopf abreißen. Verärgert sah er den Jungen an, der seinen Blick allerdings zu übersehen schien. Oder wollte es nicht bemerken. Dicht hinter dem Jungen sah er, wie auch die anderen Digiritter zu ihnen kamen. ‚Damit ist der Moment wohl zerstört.’ Dachte Taichi seufzend.
 


 

Hallihallo!!
 

Also wirklich Leute, ihr macht mir angst… ich schau mal so aus Langeweile auf die Favo-Liste und was sehe ich? 34 Leute haben diese Fanfic favorisiert! Ich habe keine Ahnung, was die gut 30 Leute von dieser FF genau halten, die noch gar nix von sich haben hören lassen… Aber gut, ich bin schon happy, dass es so viele gibt, die diese FF verfolgen ^^
 

Lasst uns mal auf's Kapitel kommen:

Der Titel entstammt dem Lied "First Love" von Hikaru Utada, das ich beim Schreiben die ganze Zeit gehört hab ^^ Hört es euch bei Gelegenheit mal an, es ist wirklich soooo schön~

Übrigens wird es wirklich nur noch ein Kapitel und den Epilog geben. Bin damit sogar schon so gut wie fertig =P Sowie ich mit dem Epilog zufrieden bin, werden die beiden dann online gestellt.
 

Ach ja, nach dieser FF wird eine weitere Ergänzungsstory folgen: „Verdammtes Las Vegas“.

Diese Geschichte wird den Junggenellenabschied von Takeru behandeln (der Titel sagt schon wo der stattfinden soll…) und auf eine kleine Äußerung Tais vom Prolog eingehen. Ich sag nur: noch mal lesen, wer seine Vermutung machen möchte xD

Hier wird es wieder wie bei „Verräterische Fotos“ um sau dämliche Dinge gehen – Ja, ich gebe es zu… ich bin voll der Hangover-Fan ^^’’ – ich versuche aber etwas Neues zu machen (was nicht leicht ist, bei der Masse an Las Vegas Komödien…).

Pairings werden folgende sein: Takeru x Hikari, Taichi x Yamato und angedeutet Daisuke x Ken

Alle Charaktere werden irgendwie auftauchen, die einen mehr, die anderen weniger. Hauptsächlich kommen hier die Jungs zum Zug. – Freut euch schon mal =^.^=
 

Also, dann sag ich mal Tschüssi und bis zum nächsten Mal.

LG Yurii-chan

Could it be?

++++Kapitel 10++++

Could it be?
 

Yamato konnte es noch immer nicht glauben. Wenn Motomiya nicht dazwischen gefunkt hätte, dann hätte er doch tatsächlich seinen besten Freund Yagami Taichi geküsst! Den ganzen restlichen Abend, bis er endlich allein in seinem Zimmer war, hatte er sich vor den anderen Digirittern stark zusammen reißen müssen und nach außen hin auf normal getan. Doch innerlich war er so… verwirrt. War er womöglich doch so richtig in Tai verknallt, wie alle hinter seinem Rücken munkelten?

In seinem Zimmer angekommen, schmiss er sich dann auf sein Bett und schrie einige Minuten lang in sein Kopfkissen. Irgendwann war es wohl raus, sodass er nicht mehr das Bedürfnis danach hatte zu schreien. Er musste sich eingestehen: es war wahr. Er liebte Tai. „Verdammt.“

Nach all den Gefühlen des heutigen Abends, konnte er es nicht länger leugnen. ‚Nur blöd, dass die Einsicht wohl zu spät kommt.’ Dachte sich der Blonde leicht schmunzelnd. In einer Woche ist Tai nicht mehr in Japan. Das war wohl wirklich ein ungünstiger Zeitpunkt zu so einer Erkenntnis zu gelangen. ‚Welch Ironie.’ Er seufzte. Doch da half kein Jammern. Jetzt musste er sich entscheiden, ob er es ihm binnen der nächsten Tage beichtete, oder ob er darauf hoffte, dass diese Gefühle in den nächsten Monaten verflogen sein würden. Letzteres bot keine Garantie. Er konnte in einem Jahr noch genauso verschossen sein in den Fußballidioten, wie jetzt. Wenn nicht sogar schlimmer.

Schweren Herzens erhob Yamato sich. Er musste es ihm sagen. Nur wie? Wie sagte man seinem besten Freund, dass man zu einem offensichtlich schwul war und zu allen Überfluss auch noch in ihn verschossen war?

Gut, Tai schien dem Ganzen nicht ganz abgeneigt zu sein, hatte dieser schließlich damit angefangen, doch es bestand die Möglichkeit, dass dieser nur kurzzeitig verwirrt war. Und dann? Wenn Taichi es nicht ernst gewesen war und er mit seinem sau dämlichen Liebesgeständnis um die Ecke kam? Dann würde Tai ihn sicher abstoßen.

Aber Yamato beschlich das Gefühl, dass er nicht lange mit diesem Geheimnis leben konnte.

Und da war noch das andere Problem. Er musste für das Schulfest am Freitag einen Song fertig haben. Song und ein Liebesgeständnis? Was war wichtiger? Fest stand, dass keines der beiden warten konnte.

Yamatos Augen hefteten sich auf seinen Notizblock, den er vor ein paar Stunden hatte auf seinem Bett liegen lassen. ‚Warum nicht beides verbinden?’
 

Die folgenden Schultage über versuchte Yamato sich nichts anmerken zu lassen. In Tais Gegenwart verhielt er sich so normal wie möglich, nutzte den Sklaven-Deal in Form von Taschen tragen, Botengänge erledigen, Besorgungen machen und das tägliche Mittagessen kaufen. Auf den ersten Blick schien sich Yamato dabei ein schönes Leben zu machen, doch genauer betrachtet, musste man erkennen, dass seine zufriedene Fassade bröckelte und die Aufregung und Angst zunahm, je mehr Zeit verstrich. Tai schien dies jedoch nicht aufzufallen.

Seine Bandkollegen konnten ihn schon kaum noch ertragen. An jeder Kleinigkeit hatte er etwas zu meckern. Sei es das Arrangement selbst oder ein seiner Meinung nach schiefer Ton der Gitarre, oder des Synthesizers oder ein falscher Rhythmus der Drums. Sie alle waren heilfroh, als es endlich Samstagabend wurde.

Die Schulturnhalle, sowie der Pausenhof waren geschmückt, den ganzen Tag über wurde letzterer bereits ausgiebig benutzt. Jetzt, wo es draußen dunkler wurde, drängten sich die Oberschüler zunehmend in die große Turnhalle, in welcher das Konzert der Schulband stattfinden sollte. Gut, ‚Konzert’ war wohl übertrieben ausgedrückt, denn für die Teenage Werwulves waren schlappe dreißig Minuten des Abends eingeplant. Die restliche Zeit über sollte ein DJ für Stimmung sorgen.

Nervös spielte Yamato mit dem Plektrum in seinen Händen. Er und auch seine Kollegen haben sich hinter der Bühne eingefunden. Er selbst saß auf einem Stuhl, den Rücken den anderen gekehrt. Nur noch wenige Minuten bis zu seinem Auftritt verblieben. Seine Bandkollegen um ihm herum stimmten noch ein letztes Mal ihre Instrumente, während sie sich miteinander unterhielten, doch Yamato selbst nahm dies schon lang nicht mehr wahr. Von dem Auftritt hing alles ab.

Wenn Tai nun doch nicht wie erhofft dasselbe empfand wie er, dann würde in wenigen Minuten die Freundschaft zu ihm in die Brüche gehen, alle würden sich über ihn lustig machen und das Schlimmste daran war wohl, dass er Taichi wohl nie wieder sehen wird. Dieser würde dann wohl nie aus Europa zurückkehren, wenn er wusste, dass sein liebeskranker, ehemals bester Freund hier auf ihn wartete. Oder, mit ein wenig Glück, blieben die Gefühle des Blonden doch nicht unerwidert und er würde glücklich bis ans Ende seiner Tage leben. Wenn er mal von dem Hohn und Spott absah, den sie beide dann wohl ernten würden, wenn sie sich outeten. Ja, wenn. Bevor es dazu kommen konnte, müsste er schon vorher sein Geständnis loswerden und Tai dieses verstehen.

Schwer seufzte der Blonde. Er konnte nur hoffen, dass alles gut ausging. Erschrocken fuhr er zusammen, als er eine fremde Hand auf seiner Schulter bemerkte. Als er herumfuhr, erblickte er den grinsenden brünetten Wuschelkopf hinter sich.

„Hast du dich erschreckt?“ Lachend verschränkte der junge Yagami seine Hände hinter seinen Kopf.

„Nein, ich habe nur so getan.“ Giftete Yamato zurück. „Was willst du jetzt noch hier?“

„Ich wollte dir nur noch mal Glück wünschen!“

Ein leichter rosa Hauch legte sich bei dem Gehörten auf Yamatos Wangen. „Das… das ist doch nicht nötig… Ist doch nur ein Schulkonzert.“ Nuschelte er verlegen.

„Konzert ist Konzert! Und außerdem sind alle schon gespannt auf deinen Song!“

„Meinst du?“

Bestätigend nickte Taichi eifrig. „Klar. Wenn nicht mal ich den bis jetzt habe hören dürfen, muss er ja klasse sein. Ich bin schon so aufgeregt!!“

Yamato wollte schon zu sprechen anfangen, ihm sagen, dass dieser Song ihm gewidmet war, doch ihm fiel noch rechtzeitig ein, dass er hier nicht allein mit Tai war. Wenigstens bis die Fronten mit Taichi geklärt waren, musste er ein Geheimnis aus allem machen. Am liebsten würde er ihm hier und jetzt das Geständnis machen.

„Hey, macht euch fertig! Ihr seid jetzt dran!“ rief eine Schülerin der Band zu, ehe sie wieder hinter dem Vorhang verschwand.

„Also, viel Glück!“ wünschte Taichi noch, wandte sich ab und beeilte sich, damit er noch einen guten Platz in der Halle ergattern konnte.

Noch einmal atmete Yamato tief durch.
 

Hibbelig drängte Tai sich durch die Schülerschar. Er konnte es kaum erwarten, Yamato wieder singen hören zu können. Schade fand er es allerdings, dass es wohl für lange Zeit das letzte Mal sein wird. Wenn er erst das Flugzeug nächste Woche bestieg, dann würde er seinen besten Freund nicht einmal mehr sehen können. Und die sicher seltenen Telefonate und wenigen E-Mails würden seine Sehnsucht nur noch schlimmer nach Yamato machen. Nur konnte er schlecht diese einmalige Chance sausen lassen, wo er noch nicht einmal sicher wusste, ob überhaupt die Möglichkeit bestand, dass sein Yama ihn liebte. Sicher gab es da diese beinahe Küsse auf der Klassenfahrt und letztens auf dem Straßenfest, nur war das für Tai noch nicht Beweis genug, da die Initiative von ihm und nicht vom Blonden ausgegangen war. Zu allem Überfluss war dieses heikle Thema bislang auch nicht angesprochen worden.

‚Und er ist mir aus den Weg gegangen…’ dachte Tai seufzend. ‚Sicher ist es ihm zu unangenehm in meiner Nähe. Kann ich auch irgendwie verstehen. An seiner Stelle würde ich mir wohl auch nicht näher als nötig kommen.’

„Hi Tai.“

Verwundert blickte der Brünette um sich und sah den roten Haarschopf Soras neben sich. „Hm? Was gibt’s?“ Wenn er sich nicht irrte, dann hatte Sora schon seit Wochen kein Wort mehr mit ihm gewechselt.

„Weißt du…“ druckste sie. „… es tut mir Leid.“ Nervös nestelte Sora an ihrem Rock. Ihr Blick wich dabei dem Taichis aus.

So ganz verstand er nicht, was sie meinte. Hatten sie sich gestritten? – Nicht dass er wusste. Sie hatte doch mit Yamato Streit, oder? „Wovon sprichst du?“

„Ähm, also, dass ich so fies zu euch war.“

„Euch?“

„Ich habe da böse Dinge gesagt, weswegen all die Gerüchte entstanden sind. Ich… ich war nur so sauer auf ihn. Da habe ich meinen Freundinnen gesagt, er hätte mit mir Schluss gemacht, weil… er… und du…“ Beschämt hob sie den Blick, ließ die Röte auf ihren Wangen sehen.

„Du hast echt überall herum erzählt, dass wir was miteinander haben?!“ Entsetzt verzog Tai das Gesicht. ‚Wenn sie nur wüsste, wie lieb es mir wäre, wenn das stimmen würde.’

Bejahend nickte Sora.

„Und… woher kommt dieser Sinneswandel?“ Irgendwas ließ Tai zweifeln. Klar war Sora sauer und hat deswegen Mist erzählt, aber warum entschuldigte sie sich auf einmal und das als erstes bei ihm und nicht bei Yamato, der es wohl mehr verdiente?

„Äh, Kyoko hat mir heute von eurem Date erzählt… und… ähm, sie war noch immer so stinkig, dass Yamato nichts von ihr wollte und lieber dir hinterher ist. Da hat sie behauptet, dass er und du wirklich…“ Unsicher blickte Sora um sich, offenbar in der Hoffnung, dass sie überzeugend genug wirkte.

Doch, wie dämlich Tai auch manchmal sein konnte, durchschaute selbst er, dass hier etwas im Busch war. Schließlich wusste er schon länger, dass Kyoko mit Ruri zusammen war und demnach keinen Grund hatte sich so aufzuregen. Sora log ihn dreckig ins Gesicht und das nicht mal besonders gut. Die Frage war nur warum? „Ach so? Und was meinte Ruri-chan dazu?“ Fragte er mit schief gelegtem Kopf.

„Ruri?“ langsam wanderte ihr Blick zum Eingang der Turnhalle.

Natürlich folgte Taichi dem Blick und sah dort seine Schwester zusammen mit Takeru stehen. Diese beiden machten einen verdächtigen Eindruck auf ihn. Zu einem hatten die beiden behauptet, dass sie sich heute Abend mit den anderen der zweiten Generation hatten treffen wollen und zum Anderen erschraken sie, kaum, dass sie bemerkten, dass er in ihre Richtung schaute.

„Sie sagte nichts dazu. Sie spricht doch so schon kaum?“

„Stimmt auch wieder.“ Gute Mine zum bösen Spiel mimend, löste er den Blick von Hikari und Takeru, sah Sora an und Grinste.

„Jedenfalls habe ich da ein schlechtes Gewissen bekommen und da wollte ich mich bei euch entschuldigen, was ich ja hiermit bei dir getan habe. Zu Yamato gehe ich nachher noch, er hat ja gleich seinen Auftritt.“ Verhalten lachte sie.

„Ja, mach das.“

Darauf zog sich Sora schnell zurück und verschwand in der Menschenmenge.

„Tze, na wartet…“ sagte Tai zu sich selbst. Sobald der Auftritt Yamatos vorbei war, würde er diesen von seinem Verdacht berichten und dann konnten sich ihre beiden Geschwister auf etwas gefasst machen. ‚Dann stecken die beiden hinter all dem. Erst macht Hikari mich kirre mit den ganzen Dates, dann hat sie mit Takeru Kyoko und Ruri irgendwie dazu überredet, dass sie mit uns ausgehen und nebenbei sollte Sora Gerüchte verbreiten, dass ich und Yamato ein Paar sind. Da ist es kein Wunder, dass Yama und ich, auf der Klassenfahrt, in einem Zimmer mit Honjo mit nur zwei Betten gelandet sind. – Die beiden werden ihr blaues Wunder erleben!’

Noch während Tai sich aufregte, betrat Yamato die Bühne und leitete den Auftritt seiner Band ein. Die gesamte Schülerschaft jubelte. Im Ganzen war es ein grandioser Gig, von Anfang bis Ende. Schon beim ersten Song vergaß Tai seinen Ärger und erfreute sich der Musik und der Stimme seines Freundes.

„So, das war jetzt der vorletzte Song. Jetzt kommen wir, wie versprochen, zu unserem neuen, ganz eigenen, Lied!“ Die Menge bejubelte diese Aussage Yamatos. „Dieses Lied liegt mir sehr am Herzen und deswegen hoffe ich sehr, dass es Anklang findet und … dass die Message verstanden wird.“ Letzteres fügte er mit gesenkter Stimme hinzu.

Die ersten Töne erklangen in Form eines sachten Gitarrenspiels.
 

I Know we've been friends forever

But now I think I'm feeling something totally new

and after all this time I've opened up my eyes

now I see you were always with me
 

could it be you and I

never imagined

could it be suddenly I'm falling for you

could it be you were right here beside me and I never knew

could it be that it's true

that it's you
 

‘Was zum…?’ Irritiert starrte Taichi zur Bühne hinauf. Verhörte er sich da gerade, oder hörte er ein Liebesgeständnis?
 

It's kinda funny you were always near

but who would ever thought we'd end up here

and every time I needed you you've been there for me

now it's clear I've been waiting for you
 

could it be you and I

never imagined

could it be suddenly I'm falling for you

could it be you were right here beside me and I never knew

could it be that it's true

That it's you
 

'Cause today is the start of the rest of our lives

I can see it in your eyes

and it's real,

and it's true

and it's just me and you

could it be that it's true,

that it's you
 

could it be you and I

never imagined

could it be suddenly I'm falling for you

could it be you were right here beside me and I never knew

could it be that it's true

that it's you

could it be that it's true

that it's you
 

Ja, das war ein Liebesgeständnis, da war Taichi sich absolut sicher. Auch wenn er diese Tatsache begriff, war er dennoch völlig baff. Nie im Leben hätte er damit gerechnet, besonders nicht auf diese Art.

Nur hoffentlich hatte niemand sonst es verstanden…

Yamato verließ mit seiner Band die Bühne und im gleichen Moment machte sich Taichi auf, um seinen blonden Freund abzufangen. Als er besagten Jungen erwischte, verstaute dieser seine Gitarre in seiner Tasche. „Yama!“

Verwundert sah der gerufene auf, denn so schnell hatte er nicht mit dem Aufkreuzen des Brünetten gerechnet. Er hatte sich schon oft ausgemalt, wie die Reaktion Tais ausfallen könnte. Eine freudige Umarmung, eine Ohrfeige oder eine Rede darüber, wie toll der Auftritt war – weil Tai nicht verstanden hatte… Doch es sollte anders kommen, wie er erkennen musste.

Bestimmt packte Tai den Blonden am Arm und zerrte diesen mit sich nach draußen. Die irritierten Blicke der restlichen Teenage Werwulves ignorierte er dabei.

„Was ist denn los?“ wollte Yamato wissen, doch erhielt er keine Antwort. Stattdessen zog man ihn weiter. ‚War es doch ein Fehler? Hab ich ihn mit dem Lied verärgert…?’ Er verstand es nicht.

Erst als sie beide auf dem verlassenen, spärlich beleuchteten Schulhof standen, blieb Tai stehen.

„Wärst du vielleicht so gütig mir zu sagen, was los ist?!“ giftete Ishida während er sich seinen Arm rieb, der eben noch im Griff Tais gewesen war.

„Also… ich weiß nicht wo ich anfangen soll…“ Dieses Lied hatte seinen Plan über den Haufen geworfen. „Ach verdammt. Weißt du eigentlich, dass du eben unseren Geschwistern in die Karen gespielt hast?!“ Aufgebracht drehte Tai sich zum blonden Sänger um.

„Wovon sprichst du?“ Yamato verharrte in seinem Tun und beäugte interessiert den Fußballidioten vor sich. War dieser nun sauer, weil er ihm auf diese Weise seine Liebe gestanden hat, oder weil er es überhaupt getan hat? Oder war noch etwas anderes los?

„Ich fühle mich ja geehrt, aber … DAS WAR ALLES GEPLANT!“ Sich die Haare raufend stand er vor Yamato, der nichts verstand. „Hikari und Takeru haben den ganzen Mist verzapft!“

„Hä?“ Sollte er am Verstand des Brünetten zweifeln? „Sprich in zusammenhängenden Sätzen! Außer dir versteht dich niemand.“

„Die beiden haben alles geplant! Erst macht Hikari mich wahnsinnig mit den ganzen Dates, dann setzt sie zusammen mit deinem Bruder Ruri und Kyoko auf uns an und zu allem Überfluss verbreitet Sora die fiesen Gerüchte, von wegen, dass du und ich was miteinander haben!“ Sich schnaufend die Haare lang ziehend starrte Tai in die blauen Augen Yamatos.

Dieser ließ sich das Gehörte durch den Kopf gehen. Wenn er davon ausging, dass Tai Recht hatte, dann ergab es Sinn, dass Takeru so sehr an der Sklaven-Abmachung interessiert gewesen war. „Wie kommst du darauf?“

„Vorhin war Sora bei mir – um sich zu ‚entschuldigen’. Da habe ich die beiden am Eingang gesehen.“ Tai ließ seine Haare los. „Außerdem log Sora ziemlich schlecht, denn sie meinte, dass Kyoko sich heute bei ihr aufgeregt hätte, von wegen dass sie sauer sei, weil du sie hast sitzen lassen und so.“

„Also entweder das, oder Kyoko sollte sie anstacheln, damit die Sache ins Rollen kommt.“ Nachdenklich legte er seine Stirn in Falten. „Davon mal abgesehen, meinst du echt, dass die beiden uns zusammenbringen wollen?“

„Huh? – Schon. Ich meine, warum sonst das ganze Theater? Nur so zum Spaß würden die das doch nicht machen… oder?“ Laut ausgesprochen, kamen ihm Zweifel. Doch, seine kleine Schwester wäre aus Langeweile durchaus dazu fähig und Takeru machte bekanntlich alles, was sie wollte.

Es herrschte Stille.

‚Moment.’ Dachte Tai. „Wie kommst du darauf, dass sie uns zusammenbringen wollen?“

Der Wind fegte über den Pausenhof, wirbelte dabei ein paar Blätter auf.

Röte schoss dem Blonden ins Gesicht. „Uhm, hast du das nicht gesagt?“

„Nein. Nicht dass ich wüsste.“ Tai musterte das Gesicht Yamatos, bemerkte die Röte und den beschämten Blick. „Ich glaube, wir sollten vorher noch etwas anderes klären…“

Beschämt schaute Yamato zur Seite.

„Das Lied… meinst du das ernst?“

Der junge Sänger nickte, wagte es aber nicht den Jungen vor sich anzusehen. „Ich dachte nur… nach dem… Beinahekuss… auf dem Straßenfest… dass du wie ich fühlen könntest…?“

„Ein ungünstiger Zeitpunkt, was?“

„Leider…“ gestand Yamato. ‚Das war kein Nein, oder?’ Hoffnungsvoll sah er den Brünetten wieder an. „Glaubst du, dass es funktioniert?“

Darauf fuhr sich Taichi durch die Haare. „Keine Ahnung. Bis vor ein paar Wochen dachte ich, dass wir ewig beste Freunde bleiben würden. Aber irgendwann hat es sich wohl verändert.“

„Seit wann weißt du es?“ wollte Yamato wissen, denn offensichtlich war die Einsicht schon vor einer Weile beim Brünetten gekommen.

„So richtig weiß ich es erst seit dem Doppeldate.“

„Der Kuss… mit Ruri?“ Riet der Blonde ins Blaue.

„Genau. Sie hat mir die Augen geöffnet, würde ich mal sagen.“ Ein Grinsen huschte über Tais Lippen.

„Dann hatten Takeru und Hikari wohl doch Erfolg mit ihrem Plan.“

„Scheint so. Aber ich verstehe nicht, warum sie das ausgerechnet jetzt abziehen. Ich fliege schließlich nächste Woche nach Europa.“

„Vielleicht will Hikari dich nicht gehen lassen.“

Schulter zuckend hakte Tai das Thema ab. „Sag du mir mal lieber, seit wann du es weißt!“

„Ist doch egal.“ Wich Yamato aus. „Jetzt wissen wir es beide und gut ist.“ Freiwillig wollte er es nicht preisgeben, dass ausnahmsweise Tai etwas schneller begriffen hatte als er.

„Hehe, du hast es erst nach mir gemerkt, stimmt’s?“ Neckend piekste Taichi seinem Freund in die Seite.

„Quatsch! Und nun ist gut.“ Beim Versuch dem Gepieckse auszuweichen wurde er am Handgelenk festgehalten und wurde durch die zweite Hand des Wuschelkopfes an diesen herangezogen.

„Nein, ist es nicht.“ Raunte Tai. Sein Gesicht war dem des Blonden gefährlich nahe. „Es fängt gerade erst an.“

Das Herz Yamatos schlug mit einem Mal heftig in dessen Brust. Sanft streifte der Atem Tais sein Gesicht, die Nase strich sanft seine und kurz darauf legten sich die fremden Lippen auf seine. Für eine Sekunde war er überrascht, doch dann besann er sich wieder, schloss seine Augen und genoss dieses unglaubliche Gefühl. Ein wohliger Schauer huschte über seine Haut. ‚Unser erster Kuss.’ Dachte Yamato glücklich.

Als er sich vom Blonden löste, sah er diesen breit grinsend an. ‚Dieses Mal hat uns niemand gestört!’

„Ich wünschte, du könntest bleiben.“ Flüsterte Yamato. Seine freie Hand legte er auf die Wange des Anderen.

„Dann… befiel es.“

„Mh?“

„Der Sklaven-Deal gilt noch.“

„Aber… was ist wenn du es bereust?“

„Wie könnte ich es je bereuen bei dem Menschen zu sein, den ich liebe?“

„Und wenn es nicht funktioniert? Dann wirst du mich dafür hassen, dass ich dich nicht hab gehen lassen.“

„Das wird nie passieren.“

„Das ist eine einmalige Chance. In einem Jahr können wir immer noch…“ er hörte auf zu sprechen, denn das Kopfschütteln Tais unterbrach ihn.

„Hör auf so pessimistisch zu sein. Und wenn schon? Dann werde ich eben kein Profifußballer. Du bist mir wichtiger.“

Er und wichtiger als Fußballspielen? Das fiel Yamato schwer zu glauben. Es schien, als würde ein anderer Mensch vor ihm stehen. Für Yagami Taichi war das Fußballspielen doch alles, oder etwa nicht?

„Zieh deine hübsche Stirn nicht so kraus, das gibt nur Falten!“ lachte Tai.

„Du würdest deinen Traum dafür aufgeben, wenn ich dich bitten würde zu bleiben?“

Bejahend nickte Taichi. „Sag es und ich bleibe.“

„Und deine Mutter? Wird die nicht sauer werden?“

„Ganz bestimmt sogar.“ Wieder lachte Tai. Bei der Vorstellung bekam er es schon beinahe mit der Angst zu tun.

„Und das macht dir wirklich nichts aus?“

„Macht es nicht.“

„Okay, dann bleibe hier bei mir.“

„Zu Befehl.“ Erneut küsste er den blonden Jungen in seinen Armen. 'Cause today is the start of the rest of our lives’, "Und was machen wir mit unseren Geschwistern?” wollte Tai wissen, als sie den Kuss wieder lösten.

„Die beiden werden bald wissen, dass sie sich nicht mit uns anlegen sollten.“ Ein fieses Grinsen zierte das Gesicht Yamatos, welches Tai schnell erwiderte. Er hatte schon einen genauen Plan, wie er sich an den beiden rächen würde und dieses Mal würde Tai sein Partner dabei sein.
 


 

Uff, das war jetzt das letzte Kapitel~

Ich hoffe es findet Gefallen (auch wenn ich selbst nicht all zu begeistert von bin...). Es ist zwar etwas sehr kitschig geworden, aber ich denke, das passt schon... irgendwie... xD

In wie weit sich die beiden an ihren kleinen Geschwistern rächen, müsst ihr euch selbst ausdenken (auch wenn ich im Epilog eine Kleinigkeit diesbezüglich eingebaut habe) *grins*
 

Das eingebaute Lied stammt von Christy Carlson Romano und heißt "Could it be". Und ja, es kam in der Serie "Kim Possible" vor. Bei der deutschen Ausstrahlung gibt es allerdings eine deutsche Version, die jedoch nicht sonderlich lang ist... Auf die Originalversion bin ich im Übrigen durch ein Taishiro-Video (Tai x Koushiro) gestoßen und ich liebe das Lied einfach~
 

Der Epilog knüpft unmittelbar nach dem Prolog an! Also nicht wundern.

- Danke fürs Lesen bis hierhin und viel Spaß mit dem Epilog!
 

LG Yurii-chan

Epilog

++++Epilog++++
 

„Das waren damals noch Zeiten.“ Lachte Taichi. Das Konzert von Yamato war vorbei – welches grandios war, wie Tai fand – und er saß mit seinem Liebsten, in einer Decke gekuschelt, auf einer großen Couch im Hotelzimmer bei Kerzenschein.

„Oh ja. Kaum zu glauben, dass wir schon über neun Jahre zusammen sind.“

„Noch schwerer zu glauben, dass die Anderen das erst beim Outing von Motomiya und Ichijouji erfahren haben.“

Yamato rollte mit den Augen. „Wann schnallst du es endlich, dass alle das schon vorher wussten?“ Sicher, wenn eine gewisse Nacht im Einkaufszentrum damals nicht gewesen wäre, dann hätten immerhin Jou und Iori es eine Weile später erst erfahren. Soweit Yamato wusste, waren vor jener Nacht nur sein Bruder Takeru, Tais Schwester Hikari, Sora, Daisuke und Ken darüber im Bilde, während die letzten fünf der Digiritter wohl noch im Dunklen tappten.

Darauf konnte Tai nur lachen.

„Du bist manchmal auch einfach nur selten dämlich.“ Dennoch schmunzelte der Blonde.

„Genau deswegen liebst du mich.“ Schnurrte Tai in Yamatos Ohrmuschel, nicht im Geringsten beleidigt, wie er es zu Teenagerzeiten vielleicht gewesen wäre. „Weißt du noch, wie geil es war, Hikari und Takeru zu ärgern?“

Lachend strich der Blonde über Taichis Rücken. „Die beiden müssen Höllenqualen gelitten haben, wenn wir im Nebenzimmer extra laut miteinander rum gemacht haben.“ Und das mit purer Absicht.

„Von unserer Rache haben sie noch Jahre nach ihrem Streich was gehabt.“ Zärtlich knabberte Tai am Ohr seines Liebsten, der leise darauf stöhnte.

„Wollten wir nicht eigentlich…“ Der blonde keuchte vor Erregung. „… über Motomiya und Ichijouji sprechen?“

„Wollten wir, aber jetzt ist mir nach was anderem.“ Genüsslich sog Taichi den süßlichen Geruch von den blonden Haaren seines Freundes ein.

„War klar. Wenn es nach dir ginge, dann würden wir unser Bett nie verlassen.“

„Ich krieg eben nie genug von dir.“

Auch wenn er schon gerne Tais Liebkosungen erwidert hätte, wollte er nun endlich das aktuelle Vorhaben mit ihm klären. Nach dem Junggesellenabschied Takerus in Las Vegas hatten sie sich vorgenommen, dafür zu sorgen, dass Motomiya Daisuke und Ichijouji Ken wieder zueinander finden, nach nun gut vier Jahren der Trennung, in denen sich die beiden weder gesehen, noch ein Wort miteinander gewechselt hatten. Motomiya hatte sogar das Land verlassen, als hätte er nicht weit genug von seinem Ex wegkommen können.

Als Yamato ihn nun von sich weg schob, grummelte Tai. „Ist ja gut… Also?“

‚Na bitte.’ Dachte Yamato. „Also, Motomiya ist aus den USA zurück und wir haben es geschafft ihn in Ichijoujis Wohnung unterzubringen.“

„Ja, dafür das Konzert heute… Und weiter?“ Mit großen Augen sah Tai den Blonden an.

„Wir sollten uns etwas ausdenken, falls es nicht ausreichen sollte, dass sie so nahe aufeinander glucken.“

„Du meinst, falls sie so schon nicht wie ausgehungerte Löwen übereinander herfallen.“ Tai war sich absolut sicher, dass die beiden jüngeren nach wie vor etwas füreinander empfanden, nicht zuletzt, weil er erst kürzlich miterlebt hatte, wie sie auf die bloße Präsenz des anderen reagierten. „Und so nebenbei: ich kenne da noch jemanden, der das jetzt gerne tun würde.“ Verschmitzt grinste er seinen Freund an. Obwohl sein baldiges Opfer nur genervt mit den Augen rollte, ging er zum Angriff über.

Unter einem Quieken wurde Yamato längs auf die Couch gedrückt und nur wenige Sekunden später leckte die freche Zunge Taichis seinen Lippen nach. Stöhnend gewährte er Zutritt in seine Mundhöhle. ‚Wir haben wohl nachher immer noch Zeit, die Beziehung zwischen den Beiden wieder aufzubauen.’ Dachte er noch, während er das Shirt des Brünetten hoch schob, um die gebräunte Haut darunter streicheln zu können.



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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Von:  Sini_x3
2013-12-13T05:09:48+00:00 13.12.2013 06:09
Huhu :3
Bin über deine FF gestolpert und muss sagen dass sie mir super gut gefällt x3
Endlich mal wieder was fürs Herz <3

Von:  Bina-Jay
2013-05-30T00:18:21+00:00 30.05.2013 02:18
du schreibst so geil!! ich liebe die ff!! einfach hamma
Von:  xxReikaxx
2013-03-11T17:01:16+00:00 11.03.2013 18:01
Habe nun gebannt deine FF gelesen.
Sie ist sowas von toll!!
Ich könnte ewig weiterlesen *_______*
Unglaublich gut wurde alles rüber gebracht... die Charas, Empfindungen, innere Selbstzweifel und Hoffnungen
Abgerundet mit Witz und freche 'Chara-typische' Sprüche
Einfach Perfekt!!

LG
Reika
Von:  Renchen
2013-02-13T10:21:13+00:00 13.02.2013 11:21
Wieso hab ich diese FF erst jetzt entdeckt??
War echt super, hat mir total gut gefallen :D
Dein Schreibstil gefällt mir echt gut.
Sehr schöne FF x3
Von:  tenshi_90
2012-10-23T17:48:36+00:00 23.10.2012 19:48
war total schön :)

lg :)
Von:  Zion108
2012-10-23T17:25:59+00:00 23.10.2012 19:25
njaaa!!
Kawaiiii
wie immer eigentlich^^ total romantisch und... äh.. ja halt romantisch ähähähä^^'
Von:  Zion108
2012-09-22T12:47:47+00:00 22.09.2012 14:47
Wie noch keine von allen Kommis??
Omg das geht doch gaaarnicht
Ok ich hab mich bis jetzt glaube ich auch noch nicht gemeldet und viele sinds eh nicht die in den letzten ihre Kommis gelassen haben aber
HEY IWR KOMMEN AUF GANZE 11
2 mehr als Kapitell vorhanden *hust hust*
egal das beiseite^^°
Es war wieder süß^^ naja süß eher witzig besoders wegen der Schießbude XD

Von:  MTToto
2012-08-21T16:06:39+00:00 21.08.2012 18:06
Ein super niedliches Kapitel - und DIE GEWISSE SZENE ist sooo süß beschrieben! Hab echt sehr mitgefiebert, hehe. :D
Von:  MTToto
2012-07-23T11:03:53+00:00 23.07.2012 13:03
Wuuu, als ob dieses Kapitel nich schon super kawaii ist! Ich sag nur eins: KLASSENFAHRT!!! lululululu (\*³*/) Ich kann kaum abwarten, wie es weitergeht, hihi. ^^ ..und ob Honjo irgendwann doch noch im Lehrerzimmer übernachten muss. ;)
Von:  StoneLyrics
2012-07-23T09:26:46+00:00 23.07.2012 11:26
UHHHH*-*
kanns kaum erwarten bis dass neue Kapi on kommt *sabber*
beeil dich jaaa?! gut verstehen wir uns ;)
achja ich find dieses Kapitel super ;) besonders den Traum ;P

Glg Lucechan3


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