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Grün, grün, grün sind alle meine Kleider...

Grün, grün, grün ist alles was ich mag
von

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Kapitel 22

Dieses vermaledeite Ding! Er hielt sich die Stirn, die Augen geschlossen und versuchte den Schmerz langsam abebben zu lassen. Sogleich war Sigyn bei ihm, hatte sich zu ihm gekniet. Hätte er die Augen geöffnet, hätte er den Schock in ihrem Gesicht sehen können.

„Loki… alles in Ordnung mit Euch?“, drang ihre besorgte Stimme zu ihm, er spürte eine Hand auf seiner Schulter. „Habt Ihr Schmerzen? So sagt doch etwas!“

„Es tut mir Leid, Bruder! Ich… ich wollte das nicht, hätte ich gewusst, dass…“

„Fass mich nicht an!“, zischte der Schwarzhaarige seinen Bruder an.

„Es tut mir Leid, es war nicht meine Absicht, ich dachte du würdest ausweichen!“

„Ich habe Euch abgelenkt, das tut mir so schrecklich leid, ich schäme mich so sehr…“

„Nein… nein, alles in Ordnung…“, seufzte Loki, tat einen tiefen Atemzug und versuchte wieder aufzustehen, schaffte es aber nur mit der Hilfe der beiden anderen. Ihm schwirrte der Kopf und alles drehte sich sobald er die Augen öffnete.

„Seid Ihr Euch sicher?“

„Ganz sicher… kein Grund zur Sorge. Euch trifft keine Schuld… alles wieder in Ordnung.“ Er versuchte die Hände der beiden abzuschütteln, doch er stolperte mehr nach vorne denn zu gehen, aber sein Bruder konnte ihn noch auffangen.

„Nichts ist in Ordnung… Sieh mich an, wie viele Finger halte ich hoch?“

„…Hm… acht?“

„Soll ein Heiler dich untersuchen.“

„Gib mir noch einen Versuch.“ Verdammt! Er hätte besser raten sollen!

„Du kommst erst einmal zu einem Heiler, aus und Ende! Du kannst nicht einmal geradeaus gehen.“

„Es geht gleich wieder.“

„Bruder… du hast Mjölnir an den Kopf bekommen… Ich wusste ja schon immer, dass du sie nicht alle beisammen hast, aber jetzt glaube ich, dass der wenige Verstand den du hast durcheinander geschüttelt wurde…“

Er wollte eigentlich nicht, aber konnte nicht anders als leise zu lachen, was ihn nur erneut vor Schmerzen aufstöhnen ließ. „Du hast das Ding wohl selber oft genug auf den Kopf bekommen…“

Er konnte sich nicht mehr dagegen wehren, dass sowohl Thor wie auch Sigyn je einen Arm um ihre Schultern legten und ihn so dann in den Krankenflügel brachten.

Immer wieder entschuldigte sich Sigyn, was er ja irgendwie schon recht… niedlich fand.

Er hatte zum Glück keine ernste Verletzung, die Schramme heilte schnell wieder, zurück blieben am Ende nur noch Kopfschmerzen, dennoch wurde ihm geraten lieber den restlichen Tag in Ruhe zu verbringen und Mjölnir die nächste Zeit zu meiden.

„Es stimmt was man sagt.“, seufzte Sigyn als er sich wieder von dem Bett erhob auf dem der Heiler ihn untersucht hatte.

„Was sagt man denn so?“, erkundigte er sich neugierig.

„Frauen bringen bei so etwas nur Unglück.“

„Unsinn… das hat weder mit Glück noch mit Unglück zu tun. Ich hatte nur nicht aufgepasst. Euch trifft keine Schuld. Ich weiß wie mein Bruder kämpft, ich hätte es voraussehen müssen.“

„Geht es Euch wirklich wieder gut?“

„Auch wenn Ihr mich noch hundert Mal fragt: Ja, es geht mir wieder gut.“, schmunzelte er. Es rührte ihn, dass sie sich um sein Wohlergehen sorgte.

Sie seufzte leise und senkte den Blick. „Ich fühle mich trotzdem schuldig… Kann ich das irgendwie wieder gut machen?“

„Das müsst Ihr nicht, Sigyn.“

„Es würde mich besser fühlen lassen.“

„Nun… wenn es nicht zu vermessen wäre… ich… hätte da eine Frage.“

„Fragt mich alles was Ihr wollt.“

Sie hatte sich zu ihm gewandt, setzte sich neben ihn und ergriff eine seiner Hände. Ihre Geste, ihre Hände an seiner zu fühlen, nahm ihm erneut fast den Atem. Sie sah so unschuldig aus in diesem Moment, nichts weiter als Sorge war in ihrem Gesicht zu lesen, dass er sich fast schon schämte sie wegen der letzten Nacht zu fragen.

„Nun…“ Er räusperte sich leise. „Ich… um ehrlich mit Euch zu sein, ich… bin immer noch leicht… verwirrt ob dem was… was gestern Abend… Ich weiß ehrlich gesagt nicht was… wie…“

Erneut wurde er überrumpelt als sie ihn plötzlich küsste, erneut ihre süßen Lippen schmecken konnte. Das Atmen stellte sich bei ihm ganz ein und dieses Mal schwirrte ihm nicht der Kopf weil es noch die Nachfolgen von Mjölnir waren.

Diese Frau… war einfach unglaublich, erneut stahl sie ihm den Verstand, er wusste nicht was er sagen oder tun sollte. Es gehörte sich ganz und gar nicht, jederzeit könnte jemand… abgesehen davon, dass er noch immer keine Gewissheit hatte ob sie und Thor… Als er eine ihrer Hände an seiner Wange spürte, vergaß er auch diese Gedanken. Ein warmes Prickeln ging durch seinen Körper bei der Wärme ihrer Hand. Er konnte nicht länger widerstehen und schloss seine Augen. Seine freie Hand legte er zögerlich in ihren Nacken, ihr seidiges Haar streifte seine Haut, zog sie tiefer in den Kuss. Es hatte nur wenige Sekunden gebraucht und er befand sich erneut in ihren Bann und wollte aus diesem gar nicht mehr entfliehen. Wie konnte sie ihn nur derart überrumpeln und gleichzeitig ihre Küsse so unschuldig sein? Sein gesunder Verstand ermahnte ihn jedoch erneut und er löste seine Lippen von ihren, egal wie sehr sein Körper protestierte. Nur Zentimeter trennten sie voneinander, ihre Wangen gerötet, leise schöpfte sie Luft. Oh, wie verführerisch sie in diesem Moment aussah…!

„W-wir sollten… der Speisesaal… das.. Essen, man… man wartet gewiss schon…“, nickte er und wandte sich schnell ab, er brachte es einfach nicht über sich sie zu fragen. Er wusste nicht wieso, vielleicht weil er sich selbst vor ihrer Antwort fürchtete… ganz gleich wie sie ausfallen würde. Er wollte nicht hören wie sie sagen würde sie wäre zu seinem Bruder hingezogen, er wollte nicht hören wie sie sagen würde das zwischen ihnen wäre nur geschehen weil sie nicht im vollen Besitz ihrer geistigen Kräfte gewesen war und er wollte auch nicht hören wie sie gestehen würde sich zu ihm hingezogen zu fühlen, da er nicht wusste wie er damit umzugehen hatte… Schließlich war sie in erster Linie wegen seinem Bruder hier und er hätte das Gefühl ihn damit irgendwie zu verraten.

„Natürlich, königliche Majestät…“, hörte er ihre Stimme. Die hochoffizielle Anrede… schmerzte ihn ein wenig, da sich doch schon vor langem auf Sigyn und Loki geeinigt hatten.

„Dann… dann sollten wir jetzt gehen…“, nickte er.

Kaum hatten sie das Zimmer verlassen stürmte die Königin auf sie zu und schloss ihren Sohn in die Arme. „Oh Loki, ist alles in Ordnung mit dir? Hast du Schmerzen? Geht es dir besser? Thor hat mir alles umgehend erzählt… Ach, bin ich froh, dass du noch auf deinen eigenen Beinen stehst.“ Besorgt sah sie ihren Spross an, tastete seinen Kopf ab, besah sich die Schramme und drückte ihm besorgte Küsschen auf die Wange, was ihm ein wenig peinlich war vor den Augen Sigyns.

„Mutter, mir geht es gut, wirklich. Ich kann noch stehen, also ist alles in Ordnung.“

„Wie konnte das nur passieren, du musst besser aufpassen, mein Liebling… Was, wenn Thor dich richtig getroffen hätte? Versprich mir bitte besser aufzupassen in Zukunft.“

„Versprochen…“, seufzte er leise. „Es wird gewiss nicht noch einmal passieren. Einmal reicht mir für mein ganzes Leben.“

„Was macht ihr nur für Sachen…“, seufzte die Königin und schüttelte sachte den Kopf. „Komm, ein gutes Essen wirst du zur Stärkung jetzt gewiss benötigen nach dem Schock.“

Er glaubte, den größten Schock hatte seine Mutter davon getragen. Seinem Bruder saß der Schock sicher auch noch in den Knochen. Seine Mutter hatte sich bei ihm eingehakt und mit Sigyn an seiner anderen Seite schritten sie zum Speisesaal.

„Einen Vorteil hat das kleine Unglück ja schon für dich, mein Sohn.“, schmunzelte die Königin. „Du wirst jetzt von zwei wunderschönen Damen eskortiert. Das kann wahrlich nicht jeder von sich behaupten.“ Ihr Verdacht erhärtete sich als sich die Wangen Lady Sigyns röteten und ihr Sohn seinen Blick starr zu Boden richtete und bemüht war seine Mimik neutral zu halten.

„Nun… ich bin ja auch ein Prinz, das… ist ja wohl mein gutes Privileg.“

Sie musste leise lachen. Bei solchen Worten schien es ihm ja doch wieder ganz blendend zu gehen, dachte sie sich lächelnd. „Dir geht es ja wohl wieder bestens? Aber bei so einer reizenden Begleitung ist das kaum verwunderlich.“, lächelte sie Sigyn zu. Sie würde mit ihrem Sohn mal ein Wörtchen reden müssen, am besten mit beiden.

Bei dem Mittagessen bekamen beide Prinzen eine kleine Standpauke von ihrem Vater bezüglich des Trainings der beiden. Sie sollten trainieren und sich nicht gegenseitig die Köpfe einschlagen. Beide gelobten Besserung und dass es nie wieder vorkommen würde. Thor hatte noch immer ein schlechtes Gewissen deswegen. Noch nie war etwas Ernsthaftes passiert, er war doch immer ausgewichen, noch nie hatte er ihn getroffen! Warum dann ausgerechnet dieses Mal?

Loki musste in dieser Zeit immer wieder einen Blick zu Sigyn wagen. Wieder saß sie an der Seite seines Bruders und er mochte diesen Anblick nicht, da verging ihm beinahe der Appetit. Er musste einfach mit ihr reden. Er musste wissen was dahinter steckte, warum sie ihn nun schon zum dritten Male völlig unerwartet geküsst hatte. Was waren ihre Motive? Empfand sie etwas für seinen Bruder? Oder für ihn? War das ein Spielchen, das sie spielte? Oh, wenn das ein Spielchen war, würde er zeigen wer hier der bessere Spieler war, sie würde ihres Lebens nicht mehr froh werden! Aber so sah sie keineswegs aus, sie sah so unschuldig, so tugendhaft aus, er glaubte eher sie wäre nie dazu in der Lage, wisse überhaupt nicht wie so etwas gehen würde. Selbst ihre Küsse waren so unschuldig und unerfahren… Er musste sich leise räuspern als er daran dachte wie sich ihre Lippen angefühlt hatten, wie weich und zart sie waren… Er nahm schnell einen Schluck Wein zu sich und atmete tief durch. Was dachte er da bloß von ihr. Es war vollkommen unwahrscheinlich, dass sie etwas für seinen Bruder empfand und dass sie ein Spielchen spielte. Er suchte nur nach Ausreden…

„Loki, mein Liebster, was hältst du davon, wenn du dich mit Lady Sigyn nach dem Essen in die Bibliothek zurückziehst? Heute Vormittag sind einige neue Bücher aus Súdhavik eingetroffen. Ich denke, da dürfte etwas Interessantes für dich dabei sein. Und zumindest heute solltest du den restlichen Tag ruhig verbringen.“, sprach Frigga und lächelte Loki dabei an.

Langsam hob dieser seinen Blick. „Oh… wirklich? Nun… Wenn Lady Sigyn mir gerne beiwohnen möchte in der Bibliothek?“, sah er jene an. Ihr Lächeln konnte wahrlich entwaffnend sein.

„Das würde ich sehr gerne.“, nickte sie. Er war sich nicht ganz sicher ob das Hoffnung war was in ihren Augen aufgeblitzt hatte. Er kannte sich damit nicht allzu gut aus.

„Wunderbar!“, freute sich die Königin.

„Aber ich…“

„Dein Vater wird ein ernstes Wörtchen mit dir reden derweil, Thor. Es gibt da einiges was dringend geklärt werden muss.“

Verwirrt blickte Odin von seinem Teller auf und sah seine Frau an. Das hatte er keineswegs vorgehabt… und wüsste in diesem Moment auch nicht was dringend geklärt werden müsste. „Eigentlich…“

„Es ist wirklich dringend.“, sprach sie mit etwas mehr Nachdruck. „Es geht um die Aufgabe…“

„Ah… ja… die Aufgabe… ja, jetzt erinnere ich mich…“

„Nun, dann sind ja alle soweit beschäftigt für den Nachmittag.“, lächelte die Königin in die Runde. „Und Lady Sigyn, gebt ja darauf acht, dass mein Sohn wirklich nur liest und sich nicht wieder gleich in seine Studien stürzt, er soll ruhen heute. Auch für ihn ist ein Schlag mit Mjölnir nicht so einfach zu verkraften.“

„Sehrwohl, Majestät. Ich werde mir die größte Mühe geben.“

„Da bin ich mir sicher.“, lächelte sie.
 

Mit Sigyn an seinem Arm, begab sich Loki nach dem Essen schließlich in die Bibliothek des Palastes. Die Bücher interessierten ihn gerade weniger. Die Dame an seinem Arm war weitaus interessanter als alle Bücher der neun Welten. Er wusste nicht, ob das nur Zufall oder reine Absicht von seiner Mutter gewesen war. Ob sie etwa ahnte, dass… er… Lady Sigyn… ansprechend fand? So wie er sie kannte war das doch eher Absicht gewesen. Vielleicht wollte sie auch nur sicher gehen, dass er sich wirklich noch ein wenig schonte. Um ehrlich zu sein war da doch noch ein leichtes, dumpfes Pochen hinter seiner Stirn.

„Nun… Lady Sigyn… ich… bin eigentlich erfreut darüber… mit Euch alleine zu sein.“ Wie klang das denn?... Als wolle er sie ganz und gar unehrenhaft… „Ich wollte nämlich dringend mit Euch reden.“

„So? Über was möchtet Ihr denn mit mir reden? Ich habe immer noch ein ganz schlechtes Gewissen wegen vorhin.“

„Das müsst Ihr nicht haben. Euch trifft gewiss keine Schuld. Es hätte bei jedem anderen Training ebenfalls passieren können. Das kann vorkommen.“, zuckte er mit den Schultern. „Dafür plagt meinen Bruder wenigstens das schlechte Gewissen.“, lächelte er sachte. „Ab und an hat er das verdient.“ Ihr Kichern besserte seine Laune sofort. „Er wird es in den nächsten Tagen nicht wagen mich auch nur ansatzweise herauszufordern. Dafür sollte ich wirklich sehr dankbar sein. So wird er wenigstens seine Freunde damit nerven zu trainieren. Ihr wisst ja nicht wie nervig er sein kann wenn es darum geht, wie ein kleiner aufgedrehter Welpe, der unbedingt spielen will.“ Ihr leises Lachen ermutigte ihn zu mehr. Thor brachte sie gewiss nicht so zum Lachen… „Es fehlt nur noch, dass er genauso wie einer auf und ab springt und einem das Gesicht ableckt wenn man zustimmt.“

Mission erfolgreich ausgeführt, dachte er sich, als Sigyn begann zu lachen, wahrscheinlich stellte sie es sich gerade bildlich vor. Es fühlte sich gut an sie zum Lachen zu bringen, sie zu erheitern, dass sie lachte wegen ihm. Er würde sich in diesem Moment liebend gerne selbst auf die Schulter klopfen.

„Solange Ihr mit ihm nicht auch vor die Tür müsst…“, hörte er sie und nun lag es an ihm zu lachen. Schmunzelnd sah sie zu ihm hinauf. Sie mochte seinen Gesichtsausdruck wenn er lachte, generell mochte sie sein Lachen.

„Ab und an muss ich das schon…“, lachte er. „Aber nur zum Spielen…“

„Solange es nur das ist und nichts anderes.“

Oh, es tat gut so zu lachen, so zu lachen, dass er Luft schöpfen musste zwischendurch. Er tat es nicht allzu oft, aber bei ihr tat es einfach nur gut.

„Ihr… wolltet mich etwas fragen?“, hob sie ihre Stimme als Loki sich beruhigt hatte und wieder normal atmete.

Zuerst sah er sie fragend an bis ihm wieder einfiel, was er fragen wollte. Da hatte er sie erst so erfolgreich abgelenkt… „Oh… nun… das… eigentlich nicht so wichtig…“

„Ihr könnt mich alles fragen was Ihr wollt.“

„Lasst… uns erst einmal in die Bibliothek gehen.“, nickte er sachte und schluckte leicht. Er musste es fragen, er musste es wissen, aber jetzt war er sich nicht mehr so ganz sicher, ob es über seine Lippen kommen würde.

Sachte nickte sie und nach nur wenigen Minuten befanden sie sich in der hiesigen Bibliothek.

Sigyn versetzte es jedes Mal in Staunen wenn sie diese Bibliothek betrat. Es war für sie eine Ehre diese überhaupt betreten zu dürfen. All die vielen deckenhohen Regale, die vielen Bücherrücken zu sehen, wenn sie nur schon einige Titel las… Es versetzte sie jedes Mal in Staunen.

„Setzt Euch…“, lächelte er ihr zu und deutete auf einen Sessel. „Ihr wisst, dass Ihr Euch nach Belieben an den Regalen bedienen dürft.“

„Es ist… es… ist so eine große Ehre für mich, jedes Mal aufs Neue…“

„Bedient Euch, wann immer Ihr wollt. Die Bibliothek steht jederzeit zu Eurer Verfügung. Wollt Ihr etwas trinken?“

„Sehr gerne.“, nickte sie sachte und setzt sich. Nur Sekunden später betrat ein Bediensteter die Bibliothek und sorgfältig wurden zwei Becher auf einem Beistelltisch abgestellt. Loki hatte sich einem anderen Tisch zugewandt auf dem die neuen Bücher ruhten. Sorgfältig besah er sich jedes einzelne, bis ihre Stimme ihn aus seinen Gedanken holte.

„Was wolltet Ihr mich fragen, Loki? Es… schien dringlich zu sein.“

Er wandte ihr immer noch den Rücken zu, hielt inne in seinem Tun. Sollte er es wirklich fragen? Klang es nicht… impertinent ihr gegenüber? Wäre es nicht viel feinfühliger darüber einfach zu schweigen und es zu vergessen? Aber er musste es wissen… Als er sich zu ihr umdrehte stand sie plötzlich vor ihm und raubte ihm beinahe die Luft zum Atmen. Er schluckte schwer als der Duft ihrer Haare erneut in seine Nase stieg, diese süße Duftmischung aus Haselnüssen und Zimt, die ihm schon einmal die Sinne vernebelt hatte.

„N-nun… was… was ich eigentlich sagen wollte…“ Er suchte Halt und stützte sich mit den Händen an dem Tisch hinter ihm ab. „Ihr… Ihr seht wirklich reizend in dem Grün aus… Grün… steht euch hervorragend…“

Ein Hauch von Rot legte sich auf ihre Wangen, dazu ein mildes Lächeln auf ihre Lippen. „Vielen Dank…diese Farbe… sieht an Euch aber auch… außerordentlich gut aus.“, nickte sie.

Wie schüchtern sie in diesem Moment wirkte… und das Rot auf ihren Wangen… Wie hatte er nur so blind sein können, wieso war ihm nicht gleich zu Beginn aufgefallen was für eine wundervolle Erscheinung sie war, warum erlag er erst jetzt ihrem Charme?

„Nun… ich… ich trug schon immer… gerne Grün…“

„So wie ich…“

Er schluckte schwer. „Nun… es ist… eine äußerst beruhigende Farbe… und… und… so… naturnah und… irgendwo in Midgard tragen die Bräute Grün zur Hochzeit weil… weil es… für ein glückliches Leben und… und Fruchtbarkeit steht…“ Wie kam er nur auf dieses Thema?! Von allem was es gab musste er plötzlich von Heirat und Fruchtbarkeit reden! Wo war seine gescheite Zunge die alle lobten wenn er sie wirklich brauchte?!

Sie kicherte leise, er wusste nicht ob seiner Verlegenheit oder dem was er sagte. „Tun sie das? Dann haben sie einen äußerst guten Geschmack… Ich finde, diese Tradition sollte man auch hier einführen.“, sprach sie leise.

„J-Ja… sollte man…“, nickte er sachte und schluckte leicht. Sein Atem ging nur noch flach, denn mit jedem Atemzug fürchtete er mehr und mehr ihres verführerischen Duftes zu inhalieren. Er wusste nicht wirklich wie er sich aus dieser Situation befreien sollte. Er wusste nicht einmal, ob er da wirklich rauskommen wollte.

„Ihr… habt dazu auch noch wunderschöne grüne Augen… Ich… habe selten solch ein… außergewöhnliches Grün gesehen…“

Wollte sie ihn foltern? Wie sadistisch war diese Frau? Wollte sie sehen wie er sich wand?

„Man kann sich glatt darin verlieren…“, hauchte sie. Sie fand es äußerst sympathisch, dass ein feiner Rotschimmer seine Wangen bedeckte und er offenbar nach Worten rang.

„Nun… ich… ich will nicht verantwortlich sein… für… für Euer Verschwinden…“

Sie kicherte erneut leise auf. Er nutzte den kurzen Moment, schloss seine Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Aber als er seine Augen wieder öffnete war es zu spät noch irgendwie zu handeln, bevor ihre Lippen seine berührten.

Sogleich schloss er seine Augen und ein leises Aufseufzen konnte er nicht verhindern. Zu süß schmeckten ihre Lippen, zu zart fühlten sie sich an, zu warm waren sie an seinen. Noch einen kurzen Moment wollte er sich dagegen wehren… aber lange konnte er den Widerstand nicht aufrecht halten. Er gab dem einfach nach und legte eine Hand an ihre Wange. Es fühlte sich einfach zu gut an um sich dagegen wehren zu können. Wärme stieg in ihm auf und er spürte deutlich wie ihm das Herz schneller ging. Was machte diese Frau nur mit ihm… Es war nur ein Kuss und er glaubte das Herz würde ihm stillstehen. Das hatte er noch nie zuvor… noch nie hatte sich ein einfacher Kuss so gut angefühlt. Kurz löste er seine Lippen um Luft zu schöpfen und drückte sie dann wieder sogleich auf ihre. Ihre Hände legten sich auf seine Brust, selbst unter dem vielen Stoff konnte er die Wärme fühlen, die von ihr ausging.

Er verstärkte den Druck seiner Lippen und wurde mit einem Seufzer von ihr entlohnt. Oh, wie süß dieser Laut von ihr war, wie verlockend. Er konnte nicht anders als seine andere Hand auf ihrer Taille zu platzieren, sie an sich zu ziehen. Erneut entfloh ihr ein verzückter Laut als er sachte mit seiner Zungenspitze an ihre Lippen stieß, mit seiner Zunge über ihre Lippen strich. Es fühlte sich für sie erst merkwürdig und fremd an, aber irgendwie sagte ihr Instinkt die Lippen zu öffnen und sobald sie dies getan hatte, nutzte er diese Chance. Sie seufzte an seinen Lippen, als er ihren Mund erkundete glaubte sie, sie verlöre den Boden unter ihren Füßen. Sie fürchtete ihre Beine würden nachgeben, musste ihre Arme um seinen Hals schlingen und sie konnte dem Drang nicht länger widerstehen und griff mit einer Hand in sein Haar. Oh, das hatte sie schon so lange tun wollen, sein Haar zwischen ihren Fingern zu fühlen… Der dunkle Laut, der ihm dabei entfuhr, erschrak sie ein wenig, ließ sie zusammenzucken.

„Hab…. Habe ich etwas… falsch gemacht?“, keuchte sie leise.

„Nein… nein, Ihr macht alles genau richtig.“, wisperte er, legte mehr Leidenschaft in den folgenden Kuss. Er wollte gar nicht mehr ablassen von ihren Lippen. Es hatte nur drei unschuldige Küsse benötigt und er war ihren Lippen einfach verfallen. Nie wieder wollte er etwas anderes kosten. Keine anderen Lippen konnten so lustvoll schmecken, soviel mehr versprechen wie ihre es taten. Beinahe zu spät bemerkte er wie es ihn erregte, sein gesunder Verstand war nur noch eine winzig kleine Stimme, die sich in den hintersten Winkel seines Denkvermögens geschlichen hatte. Gerade noch rechtzeitig kam sie wieder hervor und ermahnte ihn. Bevor es peinlich werden konnte für ihn löste er sich von Sigyn, schob sie ein Stückchen von sich. Keuchend fixierte er einen Punkt hinter ihr, versuchte sich auf diesen zu konzentrieren und wieder Herr seiner Sinne zu werden.

„Warum hört Ihr auf…?“

„Würde ich weiter machen… wäret Ihr bald keine tugendhafte Dame mehr…“, schluckte er, beruhigte sich langsam. „Wenn ich könnte… wenn ich damit nicht Eure Ehre beschmutzen würde… könnte ich auf der Stelle…“

„Ihr seid ein Prinz, Ihr könnt tun was Ihr wollt…“

Erst jetzt sah er ihr wieder in die Augen. Es fiel ihm schwer dem Blick nicht nachzugeben.

„Nein… das… ich würde Euch entehren.“

Er riss seinen Blick los und löste sich auch ganz vor ihr, trat mehrere Schritte weg, den Rücken ihr zugewandt. Er konnte unmöglich… Mit einer Hand fuhr er sich durchs Haar, die andere hatte er an den Mund geführt. Noch immer konnte er ihre Lippen fühlen. Ja, er war ein Prinz und ja, er konnte im Grunde tun was er wollte. Aber er konnte und wollte ihre Ehre nicht beschmutzen, sie war keine Trophäe, keine billige Magd oder dergleichen. Er durfte nicht weitergehen und eigentlich hätte er auch das eben geschehene nicht tun dürfen. Er hatte das Gefühl seinen Bruder irgendwie verraten zu haben.

„Warum?!“, fuhr er zu ihr herum. „W-Warum, Sigyn, was… Ihr seid wegen meines Bruders hier! Warum… warum tut Ihr das?! Warum küsste ihr mich immer völlig unerwartet?!“

„Gefällt es Euch nicht…?“

„Das… das… natürlich gefällt es mir, ein Narr derjenige, dem es nicht gefallen würde, was rede ich da eigentlich, das ist nicht der Punkt, es geht nicht darum ob es mir gefällt! Warum tut Ihr das? Was… spielt Ihr mit mir? Versucht Ihr Zwietracht zwischen mir und meinem Bruder zu säen?“

„Ich will nicht Euren Bruder… und ich spiele auch nicht, mit keinem. Ich… Loki, ich… ich… ich möchte Euch…“ Ihre Wangen hatten ein tiefes Rot angenommen ob des Geständnisses. „Ich… ich kann nichts dagegen tun, ich habe es versucht, tausend Mal hat die Vernunft in mir schon geschrieen, aber ich… ich komme einfach nicht dagegen an. Die Art wie Ihr sprecht, wie Ihr Eure Hände bewegt, ich könnte ewig einfach nur Eurer Stimme lauschen, so wunderschön ist sie, jeder Blick in Eure Augen fasziniert mich, ich fühle mich so unendlich geschmeichelt wie Ihr mit mir umgeht, ich fühle mich so geehrt, dass Ihr mich in Eure Studien eingeweiht habt. Ich könnte ewig einfach nur mit Euch zusammensitzen und einfach über alles Mögliche reden. Als ich wieder fortgegangen bin, habe ich Euch sehnlichst vermisst und habe mich Tag und Nacht gefragt was Ihr tun möget. Ich kann nichts dafür… ich bin einfach irgendwann… zwischen all unseren Gesprächen… Euch einfach verfallen… und ich bereue es nicht einmal…“

Ihr Geständnis überrumpelte ihn. Sie hat das geschafft was kein anderer je schaffen würde, sie hatte ihn sprachlos gemacht. Ihm fehlten jegliche Worte, abgesehen davon wusste er nicht einmal wie er reagieren sollte. War das… ein Liebesgeständnis von ihr? Hörten sich so Liebesgeständnisse an? Er wusste es nicht, er hatte keinen Schimmer, er kannte nur die aus Büchern, aber die hatten ja bekanntlich meist kaum etwas mit der Realität zu tun. Wie es in der Realität aussah wusste er nicht, denn ihm hatte noch keine Frau ihre Liebe gestanden. Er war zu anders, zu… sonderbar, mit seinem schwarzen Haar und seiner Blässe zählte er nicht zu der Sorte, die bei den Asen umschwärmt wurde. Aber… wenn dieses wundervolle Geschöpf… wirklich in Liebe zu ihm entbrannt war… zu ihm!

Mit drei großen Schritten war er bei ihr, stürmisch hatte er sie in seine Arme gezogen und küsste sie leidenschaftlich. Es war ihm in diesem Moment alles egal. Wenn er das nur früher gewusst hätte, wenn er es nur geahnt hätte… Er raubte ihr den Atem mit dem Kuss bis er abrupt wieder von ihr abließ.

„Was tue ich hier eigentlich…“, seufzte er, schüttelte sachte den Kopf, wollte sich wieder abwenden. „Ihr seid hier wegen meinem Bruder… weil mein Vater es so will…“

„Ich will ihn aber nicht.“

„Und wenn er aber Euch will?... Ich kann das nicht… Vielleicht ist es schon beschlossene Sache und wir wissen es nicht?... Wer weiß, was die gerade hinter verschlossenen Türen besprechen? Er hat Interesse an Euch, sonst wäret Ihr nicht schon zum zweiten Mal in den Palast geladen worden, das kann weder ich abstreiten noch Ihr.“

Wenn es so wäre, dann wüsste er nicht was er tun sollte. Er konnte es nicht mehr einfach ignorieren. Solange sie an der Seite seines Bruders wäre, solange würde ihn auch die Eifersucht zerfressen. Er wollte es sich nicht vorstellen, er wollte nicht einmal daran denken wozu manche aus Eifersucht fähig waren.

„Warum… habt Ihr nicht früher…“

„Wie sollte ich? Ich war mir nicht einmal sicher ob… Ihr wart immer noch so distanziert, so… reserviert. Ich glaubte manchmal, Ihr würdet es nur tun weil es Eure Pflicht ist mich als Gast zu unterhalten, mich herumzuführen, zu tanzen, spazieren zu gehen und dergleichen… Außerdem, wie Ihr sagtet… ich bin wegen Eurem Bruder hier… weil Euer Vater und Euer Bruder es wollten, weil meine Eltern darum gebeten wurden und diese mich hierher geschickt haben. Als gute Tochter habe ich zu gehorchen. Ich kann mich nicht widersetzen, das Privileg habe ich nicht, ich bekleide nicht solch einen hohen Stand, dass ich mich widersetzen kann.“

Ein verzweifelter Laut entrang sich ihm. Sie hatte Recht, sie konnte sich nicht dem Wunsch seines Vaters widersetzen. Das konnten nicht einmal er und Thor sich erlauben. Und es gab wohl kein Elternteil das sich weigern würde, wenn deren Tochter dem Kronprinzen vorgestellt werden sollte. Er seufzte schwer und ging auf und ab, fuhr sich durchs Haar. Er konnte sie nicht als Geliebte oder Mätresse halten, das wäre ihrer nicht würdig und unter ihrem Niveau. Sie würden es geheim halten müssen und das war schier unmöglich. Sein Vater müsste nur den kleinsten Verdacht hegen und er würde…

„Lasst es bitte nicht vorbei sein bevor es angefangen hat…“, flüsterte Sigyn und war näher getreten.

„Und wie stellt Ihr euch das vor? Es ist aussichtslos… Wie… wie soll das weitergehen? Glaubt Ihr wirklich es geheim halten zu können? Versteht mich nicht falsch, wenn es keine Probleme geben würde, würde ich sofort… aber… “ Er seufzte leise auf, trat langsam auf sie zu. Zögernd legte er seine Hände an ihre Wangen. „Es würde nicht lange dauern bis man uns erwischt. Euer Ruf wäre ruiniert. Ich möchte Euch nicht in solch eine Situation bringen, Ihr habt viel mehr zu verlieren als ich.“

„Das nehme ich in Kauf. Außerdem würde kaum einer etwas davon erfahren, sollte man uns erwischen. Da Ihr involviert seid, denke ich, würde Euer Vater die Sache diskret behandeln.“

Sie war definitiv zu klug um sie einfach von etwas abbringen zu können, dachte er sich, vor allem nicht mit solch schwachen Argumenten.

„Ich nehme das alles gerne in Kauf wenn ich nur bei Euch sein kann, Loki…“, seufzte sie, legte ihre Hände auf seine Unterarme. „Ich will nicht mehr ausharren müssen… Ich… ich habe mich schon überwinden müssen um Euch zu küssen, also lasst meine Mühe bitte nicht umsonst sein…“

Er musste Schmunzeln. „Ihr mögt es mich zu überrumpeln und plötzlich zu küssen, oder?“

Mit roten Wangen senkte sie verlegen den Blick. „Nun… ja… ein wenig…“

Er legte seine Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an, lächelte sachte. „Dann will ich Euren Mut belohnen…“, wisperte er.

Seufzend schloss sie ihre Augen als sie seine Lippen spürte, schlang ihre Arme um seinen Hals. Dieses Gefühl wollte sie nie mehr vermissen. Sie fragte sich wie sie überhaupt so lange seinen Lippen, diesem Lächeln, hatte widerstehen können. Das hatten ihre Eltern nun davon… sie als brave, sittsame und gefolgsame Tochter zu erziehen…. Und jetzt ging sie eine Affäre mit einem Prinzen Asgards ein.

Alle Konsequenzen waren ihm in diesem Moment egal. Er würde sich später gewiss dafür verfluchen und daran verzweifeln… aber in diesem Moment wollte er nur noch ihre Lippen spüren und ihr mehr solcher süßen Seufzer entlocken. Er zog sie näher an sich, vertiefte ihre Küsse. Vergessen waren die Bücher, das hier war hundert Mal besser. Er vergaß alles andere um sich herum und verlor sich in dem berauschenden Gefühl. Seine Lippen löste er von ihren, fuhr mit diesem über ihr Kinn, die Wange, weiter zu ihrem Hals. Einen verzückten Laut schenkte sie ihm als er eine Stelle an ihrem Hals küsste, die zarte Haut zwischen seine Lippen sog, mit der Zunge darüber glitt. Mit den Händen auf ihrem Rücken und der Taille, zog er sie näher an sich, glitt mit den Lippen bis zu ihrem Schlüsselbein. Er wollte ihr mehr der hellen Töne entlocken, mehr von ihrer Verzückung hören. Der Griff um ihre Taille wurde fester als sie mit einer Hand in sein Haar griff, sachte daran zog. Es war kein Laut der Verzückung den sie daraufhin von ihm hören konnte, es glich mehr einem dunklen Stöhnen. Er war selbst überrascht darüber wie leicht sie ihn mit simplen Gesten erregen konnte… Eine Hand in seinem Haar genügte und er musste sich Mühe geben sich zurückzuhalten.

Was tat er nur mit ihr… sie verlor beinahe ihren Halt, sie spürte wie schwach ihr die Beine wurden bei seinem Tun, bei seinen Kosungen, seinen Händen. Bei dem dunklen Laut von ihm wurde ihr ganz heiß. Sie glaubte ihr müsse schwindelig werden, soviele neue Gefühle brachen über ihr herein, soviel neues schenkte er ihr. Es schien eine kleine Ewigkeit zu dauern ehe er seine Lippen von ihr löste. Sogleich fühlte sich die Stelle kalt an und sie wünschte sich er würde weiter machen. „Bitte nicht aufhören…“

Dieses leichte Betteln, das leichte Wimmern in ihrer Stimme… Merkte sie eigentlich wie schwer sie es ihm machte? Er wollte eigentlich nicht über sie herfallen als wäre er völlig ausgehungert. Aber mit dem leisen Wimmern in ihrer Stimme, machte sie es ihm nicht gerade leicht. Er tat mehrere tiefe Atemzüge, musste kurz seine Augen schließen um sich zu beruhigen.

„Wenn ich jetzt nicht aufhöre… werde ich nicht mehr aufhören können, Sigyn… Ihr… du...“, lächelte er sachte, „hast besseres verdient als ein unbequemes Sofa in der Bibliothek…“

„Dann bringt mich in Euer Schlafgemach…“

Er hob seine Brauen, war doch überrascht über… ihren Tatendrang, um es mal so auszudrücken, bevor er leise lachte. „Erstens… ich denke in Anbetracht der Situation kannst auch du das Du benutzen bei mir. Und zweitens… du wirkst ein wenig ungeduldig.“, schmunzelte er.

Beschämt und mit hochroten Wangen wandte sie ihren Blick ab. Wirkte sie wirklich so… billig, so dringlich, so als würde sie nicht mehr länger warten können? Mit einem Finger unter ihrem Kinn hob er erneut ihr Gesicht an.

„Die natürlich geröteten Wangen einer Frau… können so verführerisch und erregend wirken auf einen Mann…“, wisperte er ihr zu.

Seine Stimme so nah ihrem Ohr, seinen Atem auf ihrer Haut zu spüren…

„Verspreche mir, nie das Rot auf deinen Wangen zu verlieren…“

„Ich verspreche es…“

Gierig begegnete sie seinem nächsten Kuss. Mit jedem Kuss wurde sie mutiger und mutiger, lockte ihn mir ihrer Zunge, fuhr mit ihren Fingern durch sein Haar. Sie wollte sich gar nicht mehr lösen von diesem Mann. Seine Lippen waren einfach wie eine Sucht für sie, sie konnte nicht anders als sie zu liebkosen. Dass er so einfühlsam war, sie hätte besseres verdient, dafür verehrte sie ihn nur noch mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rubyca
2013-11-23T22:56:47+00:00 23.11.2013 23:56
ENDLICH! :D
ENDLICH HAT ER'S BEGRIFFEN!!!
Oh wow! Bis hier war die Story wirklich der Wahnsinn und absolut mitreißend! Mein Kompliment an die Autorin!


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