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Treat it like that

Fortsetzung zu Please don't be like this
von

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III

Natürlich hatte es Ärger gegeben.

Mit einem Außenstehenden über einen laufenden Fall zu sprechen war ein absolutes No-Go.

Wenn dieser Jemand dann sogar noch ein Betroffener war, hätte er für Gewöhnlich seinen Job gleich an den Nagel hängen können.

Tatsache allerdings war, dass noch immer Menschen starben und dieser Vorschlag wohl der bisher einzig Brauchbare zu sein schien.

Demnach wurde Milde walten gelassen und einzige Konsequenz war ein unbezahlter Zwangsurlaub.

Doch ihm sollte das nur Recht sein, so hatte er mehr Zeit für andere Dinge, während andere die Vorarbeit übernahmen, entsprechende Läden und Werkstätten ausfindig machten und die Kunden observierten, um den Einstieg in die Undercoverarbeit einfacher und vor allem gezielter zu gestalten.

Er selbst würde sicherlich noch früh genug in alles eingeweiht werden.

Aber auch, wenn er nun etwas Zeit gehabt hatte, er hatte gleich von Beginn an darauf verzichtet, sich an den Herd zu stellen. Zum Einen wollte er niemanden vergiften, zum Anderen wäre es wohl von Vorteil, wenn sie noch einige Zeit eine intakte Wohnung haben würden.

Stattdessen sah er sich nun erst einmal aufmerksam auf dem Flur des Krankenhauses um, ehe er die kleine Kerze auf dem Cupcake anzündete. Mehr war hier und heute einfach nicht drin. Und bevor er doch noch entdeckt werden würde, betätigte er die Türklinke, um die Tür rückwärts aufdrücken zu können, ehe er eintrat, sich schon in der Bewegung drehte, wenn auch sein Blick weiter auf die Kerze gerichtet war, um wenigstens nichts verkleckern zu können.

"Happy birthday to you, happy birthday to you, happy birthday dear Kou, happy birthday!", sang er, wenn auch leise genug, dass man ihn nicht noch über den ganzen Flur hören würde. Und als er nun das Bett erreichte und aufsah, konnte er das Strahlen auf den Lippen des Älteren sehen, der von seinem Buch aufgesehen hatte, dieses nun sinken ließ.

"Ist schon wieder ein Jahr um, ja?", hinterfragte er amüsiert, ließ die Augenbrauen des Blonden zucken.

"Sieht wohl ganz so aus.", gab er trocken zurück, hob damit aber auch den Cupcake weiter in das Blickfeld des Älteren.

"Du musst dir etwas wünschen, bevor die uns erwischen.", wies er weiter an, bedachte ihn mit einem fordernden Blick, wenn das auch kaum der Grund war, weswegen Angesprochener der Aufforderung nachkam, ehe er das Gebäck an sich nahm und zusammen mit dem Buch erst einmal zur Seite stellte, dafür aber auffordernd auf das Bett klopfte.

Und noch während Ruki sich setzte, sah Uruha ihn auch schon wieder an.

"Selbst gebacken?", fragte er, doch der Blonde verzog nur das Gesicht. Als ob!

"Selbst gekauft!", korrigierte er also resolut, ließ den Größeren nur umso breiter grinsen, während Ruki nun auch weiter fortfuhr. "Eine kleine Stärkung, bevor dir deine Familie nachher die Bude einrennt. Und mal etwas anderes als der Krankenhaus-Fraß."

Und nur einmal mehr lachte der Brünette auf. "Es ist ja nicht so, als würdest du mir regelmäßig was zum Essen mitbringen, ich werde noch fett."

Wieder verfinsterte sich das Gesicht des Jüngeren. "Ich meine es nur gut, ich kann es auch lassen.", protestierte er, doch das konnte dem Grinsen des Anderen keinen Abbruch tun. Stattdessen zog er den Jüngeren lieber noch weiter an sich.

"Habe ich dir schon einmal gesagt, wie süß es von dir ist, wie du dich um mich kümmerst? Elender Brummbär.", fragte er leise, gab ihm einen sanften Kuss gegen die Schläfe.

Er musste gar nicht erst hinsehen, um zu wissen, wie Ruki das Gesicht verzog, während er missmutig vor sich hin brummte.
 


 

Bis alle wieder weg gewesen waren, hatte es eine halbe Ewigkeit gedauert. Jedenfalls kam es ihm so vor. Letztlich hatte er sich lieber aus dem Zimmer verzogen und eine Runde gedreht und als Uruha immer noch nicht allein war, als er zurück kam, hatte er es vorgezogen, sich vorerst in der Cafeteria des Krankenhauses nieder zu lassen.

Nicht, dass er diese Familie nicht mögen würde, aber es wurde ihm einfach schnell zu viel. Wie konnten Menschen nur eine so untrübbare gute Laune haben? Aber wenigstens wurde er selbst akzeptiert und das war unglaublich viel wert und auch, wenn er es selten zeigte, aber dafür war er dankbar.

Trotzdem war er froh, als er ihn wieder für sich, sie ihre Ruhe hatten, denn nur so konnte er seinen Plan in die Tat umsetzen.

Der Brünette war nach all der Bettruhe noch etwas wacklig auf den Beinen und auch beim Anziehen musste er ihm an ein oder anderer Stelle helfen, aber das stellte für ihn das geringste Problem dar. Und so hatte er ihn schon bald in seinen Wagen verfrachtet, den schnellsten Weg aus der Stadt hinaus zu einem abgelegenen Platz in den Bergen eingeschlagen - natürlich nur nach Absprache mit dem Arzt, wo er ihn immerhin nicht gefährden wollte.

Im Gegenteil, hatte er ihnen doch auch noch etwas zum Essen eingepackt, dort draußen mit dem Älteren ein kleines Picknick veranstaltet. Und nun waren sie noch immer hier, als nach und nach die Sonne hinter dem Horizont versank. Sie würden bald zurück müssen, waren garantiert auch schon viel zu spät dran, aber gerade interessierte ihn das nicht.

Uruha hatte sich an das Auto gelehnt, seine Beine gehorchten ihm nach und nach immer mehr und sein Blick war entspannt auf den Sonnenuntergang gerichtet, während Ruki hinter ihm auf der Motorhaube saß, die Boots auf der Stoßstange abgestellt und dennoch darauf bedacht, keine Kratzer oder Beulen zu hinterlassen. Die Arme hatte er um den Älteren gelegt, der Kopf auf dessen Schulter gebettet, während er gedankenverloren den Bauch unter seinen Fingern kraulte und die selbe Aussicht wie sein Freund genoss, die warmen Hände an den eigenen.

Dennoch entkam ihm ein leises Seufzen.

"Wir müssen uns bald wieder auf den Weg machen, sonst lassen sie mich nie wieder zu dir.", ließ er den Anderen leise wissen, vergrub für den Moment die Nase in der Halsbeuge des Brünetten, als er die Augen schloss.

Dieser aber legte den Kopf zur Seite, schaffte ihm damit mehr Platz und konnte zugleich versuchen, ihn mit einem Schmunzeln über die Schulter hinweg anzusehen.

"Wir wissen doch beide, dass sie dich davon sowieso nicht abhalten können."

Eine Aussage, die mit einem amüsierten Schnauben quittiert wurde. "Ich muss dich ja noch vollkommen in den Fall einführen.", folgte dennoch die schon beinahe abfällige Antwort. Als ob das das Einzige wäre - und als bräuchte er eine Ausrede. Vielleicht waren sie nicht verheiratet oder anderweitig verwandt, er hatte kaum eine rechtliche Grundlage, aber sicherlich würde er sich nicht aufhalten lassen, da hatte sein Partner vollkommen Recht. Und doch wurde er wieder ernster.

"Du traust dir das wirklich zu? Ich will dich zu nichts zwingen, Kou.", fragte er aber noch einmal vorsichtig, hob auch den Kopf wieder weiter an, um auf den Älteren hinab sehen zu können, der aber nur tief durchatmete, sich in den Armen des Blonden drehte, der diese schließlich lieber auf den Schultern seines Gegenüber platzierte, ihn aufmerksam anblickte.

"Dir sollte klar sein, dass du der Erste bist, den ich wissen lassen würde, wenn ich es mir nicht zutrauen würde. Wir schaffen das schon. Und immerhin sind wir doch zusammen, hm? So schaffen wir alles.", erwiderte er ruhig und zauberte so ein vorsichtig zuversichtliches Lächeln auf Rukis Lippen.

"Ich liebe dich.", war lediglich die leise Antwort, ehe er sich zu dem Größeren hinabbeugte, um dessen Lippen mit den eigenen zu versiegeln.
 


 

"Bekomme ich eigentlich auch eine Waffe?"

Eine Frage, die ihn sichtlich überrascht von seiner Tasche aufsehen ließ, ehe er aber das Gesicht verzog.

"Nein, natürlich nicht! Meine wird auch nur als Rückhalt in der Unterkunft deponiert. Und jetzt pack weiter, wir haben nicht mehr ewig Zeit, bis wir abgeholt werden." Er konnte es nicht verhindern, dass er ein wenig genervt klang, als er noch ein weiteres Shirt in seine Tasche stopfte.

"Aber sollte ich im Ernstfall nicht auch damit umgehen können?", fragte der Andere weiter, brachte ihn zu einem überdeutlichen Augenrollen, als er ihn wieder ansah.

"Du weißt, dass die nichts für dich ist, ich werde schon auf dich aufpassen. Aber wenn es dir dann besser geht, dann gehen wir eben irgendwann Mal zusammen auf den Schießstand.", gab er zurück, hoffte, dass es das jetzt gewesen war, doch noch ehe er weiter seiner Arbeit nachging sah er schon das breite, zufriedene Grinsen, schüttelte für sich den Kopf und so flog das nächste Shirt eher in die Richtung des Brünetten, der es sich dieses kurz darauf lachend vom Kopf fischte.

"Jetzt hör auf, dich wie ein Kind zu verhalten und pack!", forderte Ruki nur noch einmal, versuchte, sich wieder auf sein eigentliches Vorhaben zu konzentrieren und war froh, als er bemerkte, dass auch Uruha das endlich tat.
 


 

"Vor etwa einem halben Jahr hatten wir bei uns die ersten Fälle von Acid Bee auf dem Tisch. Verabreicht wird es über Pillen, auf die eine Biene geprägt wurde. Gefährlich ist diese Droge, da sie hoch abhängig macht und gleichzeitig ein sehr enges Wirkspektrum hat. Nur etwas zu viel und die Überdosis kann nicht mehr behandelt werden und die Einnahme führt innerhalb kürzester Zeit zum Tod. Der verzögerte Wirkeintritt verleitet schnell dazu, genau diese Überdosierung zu sich zu nehmen.

Bisher haben die Spuren uns hauptsächlich in Sackgassen geführt. Verkauft wird der Stoff in beinahe jedem Club, spätestens bei den Dealern verläuft sich jede Fährte und auch die genauen Verteilerwege haben sich uns bisher nicht erschlossen.

Licht ins Dunkel kam durch den Bombenanschlag vor wenigen Monaten. Zwar verstarben die Verdächtigen Nanase und Inuzuka bereits beim Verhör und ihr Wagen verschwand von der Bildfläche, tauchte allerdings Wochen später 450 Kilometer entfernt in den Händen von Shouta Amano wieder auf. In diesem Auto konnten wir in einem nachträglich eingebauten Fach im Tank einige Pfund von Acid Bee sicher stellen. Diese Nachrüstung sowie auch weitere Änderungen am Fahrzeug haben uns einen neuen Weg eröffnet.

Die letzten Wochen haben viele Kollegen die Zeit mit der Observation verschiedenster Passanten verbracht. Die Meisten waren unauffällig, Einzelne wiederum lieferten uns genügend Anhaltspunkte, um sie weiter zu verfolgen. Sie alle stehen im Kontakt mit Takeo Hibari - diverse Vorstrafen wegen Drogenbesitz und Gewaltverbrechen. Und an dieser Stelle kommen nun Sie ins Spiel, Takanori, Takashima. Wir können zwar die Kontobewegungen nachvollziehen, aber wir sind sicher, dass wir bisher nur an der Oberfläche kratzen. Schleusen Sie sich ein, infiltrieren Sie das Team, das der Mann haben muss und finden Sie Beweise, mit dem wir den Ring dingfest machen können und dem Ganzen ein Ende setzen."

Eine Präsentation, welcher der Blonde schon beinahe emotionslos gefolgt war, wäre nicht deutlich gewesen, wie er an der ein oder anderen Stelle die Kiefer fest aufeinander presste, während er nur augenscheinlich entspannt auf dem Stuhl zurück gelehnt war, während sein Partner neben ihm schon aufmerksamer folgte, sich nach vorn gelehnt hatte und die Ellenbogen auf dem Tisch ruhen hatte, die Hände gefaltet und den Kinn darauf abgelegt. Und auch, wenn Watanabe sich hier vor versammelter Mannschaft auf das Wesentliche beschränkt hatte, so war es dem Jüngeren doch wie ein endlos langer Vortrag vorgekommen, der ihm auch bewusst machte, wie lang sich all das bereits zog, wie lang auch Uruha schon zu kämpfen hatte.

"Noch irgendwelche Fragen?", stellte sein Vorgesetzter in den Raum und für einen Augenblick flog sein Blick zu dem Mann an seiner Seite. Er wirkte furchtbar angespannt und er konnte es ihm keinesfalls verübeln. Auch er selbst machte so etwas nicht jeden Tag und es würde sicherlich nicht einfach werden, den Einstieg zu finden. Und Uruha hatte nie eine entsprechende Ausbildung genossen.

Natürlich, man wusste ohnehin nie, was auf einen zukam, doch für den Älteren hatte es lediglich eine allgemeine Unterweisung gegeben, als er noch im Krankenhaus gewesen war. Er hatte nicht einmal eine wirkliche Chance gehabt, nach Haus zu kommen, obwohl Ruki darum gebeten hatte.

Kuro war noch immer bei seinem Bruder, würde sicherlich furchtbar beleidigt sein, wenn sie ihn wieder zu sich nehmen konnten. Sie selbst hatten nur ein paar wenige Tage zum Packen gehabt, bis man sie zu diesem Meeting abgeholt hatte und in diesen Tagen war sein Freund auch noch beim Friseur gewesen, damit man Haarfarbe und Frisur den Gegebenheiten hatte anpassen können. Noch immer war der Anblick ungewohnt.

Und auch ihre Wohnung wirkte unglaublich kalt und leer, wo sie immerhin nicht wussten, wann sie wieder dorthin zurück kehren würden.

Es musste furchtbar stressig sein und das tat ihm leid. Gerade, wenn er sich denken konnte, dass auch dem Älteren gerade erst wirklich bewusst wurde, auf was er sich eingelassen hatte. Wozu Ruki ihn überredet hatte.

Wie zu einer Entschuldigung strich der Jüngere über den Oberschenkel des mittlerweile Dunkelhaarigen, der ihm einen beinahe verschreckten Blick zuwarf, ehe er aber vorsichtig lächelte. Und er selbst? Konnte nicht anders, als dieses Lächeln zurückhaltend zu erwidern. Jedenfalls so lang, bis er aus seinen Gedanken gerissen wurde, als der Geräuschpegel in dem Raum zunahm, die anderen ihre Akten zusammen packten, um gehen zu können.

Augenblicklich verfinsterte sich der Blick des Jüngeren wieder und er zog die Hand zurück, als er aufsah und bemerkte, dass Watanabe zu ihnen herüber kam. Zwar war ihre Beziehung spätestens seit der Explosion selbst auf dem Revier ein offenes Geheimnis, doch es war immer noch ihr Privatleben. Er musste es niemandem auf die Nase binden, nicht einmal seinem Vorgesetzten. Dieser zog sich einen weiteren Stuhl heran, ließ sich ihnen gegenüber an dem Tisch nieder, ehe er sie genau musterte, aber wartete, bis sie allein waren.

Schließlich fixierte er den Älteren. "Sie sind sich auch weiterhin sicher, dass Sie nicht abspringen wollen?", versicherte er sich noch einmal, worauf Uruha aber nickte, Watanabe zum tiefen Durchatmen veranlasste. Der Blonde derweil war sich sicher, dass Uruha diese Frage schon nicht mehr hören konnte.

"In Ordnung. Mit ihrem Arbeitgeber ist alles abgesprochen. Im Hintergrund stehen Männer bereit, die im Notfall jederzeit eingreifen können. Sie werden mit allem ausgestattet, was sie brauchen werden. Im Gegenzug benötigen wir regelmäßig Bericht. Gleich im Anschluss an dieses Gespräch werden wir Sie in ihre alternativen Identitäten entlassen.", fing er an, sah die beiden jungen Männer aufmerksam an, forschend, ob sie verstanden hatten, ehe er weitere Akten zu sich zog, sie so hielt, dass nur er selbst Einsicht hatte.

"Also, dann werden wir noch einmal durchgehen, wer sie ab sofort sein werden."
 

Es dauerte seine Zeit, bis sie so weit durch waren und Watanabe zufrieden. Und als sie hinaus traten, legten sich bereits die ersten Spuren der Nacht über die Stadt. Als sie nun auf den Parkplatz hinaus traten, stoppte der Blonde, atmete tief durch, die Hände in die Taschen gestopft, während sein Blick die Umgebung scannte. Nicht lang, und eine Hand legte sich auf seine Schulter, drückte diese ermutigend, was ihn selbst aufsehen ließ, ihm ein weiteres, leichtes Lächeln an diesem Tag entlockte.

"Dann Mal auf in unser neues zu Hause."

Und damit machten sie sich auf den Weg zu den gestellten Autos, um sich zu der gestellten Wohnung auf zu machen und in das gestellte Leben einzutauchen.



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