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Eine Freundschaft mit komischen Wendungen

auf seltsamen Wegen
von

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Sonderkapitel_Diese verdammten Mistelzweige!

So, diese Woche kommt nochmal ein Sonderkapitel, anstelle des regulären Kapitels, da mir aufgefallen ist, dass ich außer Weihnachten und Valentinstag soweit eigentlich alle Feiertage für ein Sonderkapitel bereits durch habe. Valentinstag will ich mir aber als finales Sonderkapitel aufsparen und das soll auch erst gegen Ende der Hauptstory geschrieben werden. Daher wird dieses hier wohl lange Zeit das letzte Sonderkapitel sein, es sei denn, ihr macht mir Vorschläge, wozu ich eines schreiben soll. Also falls es Wünsche geben sollte, immer raus damit!

Kurze Info zum Kapitel: Es gehört wie immer nicht zur Hauptstory. Die Gruppe ist in Konoha. Pairings: SasuxSaku, ItaxAysha, ShinxShikori.
 

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Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und es sind nur noch zwei Tage bis Weihnachten. Doch nicht alle lassen sich von der Besinnlichkeit der Zeit schon völlig mitreißen. Denn Naruto und seine Freunde sind selbst heute noch mit ihrem Jägertraining beschäftigt. Oder eher, waren es.

„Sag mal, was ist denn in den letzten Tagen mit dir los, Blutsauger? Seit wann bist du so unkonzentriert?“, beschwert sich Aysha, welche gerade einen Trainingskampf gegen Naruto spielend gewonnen hat. Allerdings ist dies nicht das erste mal, denn der Vampir ist schon die letzten beiden Wochen irgendwie neben der Spur.

„Ich bin halt zur Zeit einfach nicht in Hochform. Kommt halt schonmal vor. Außerdem ist heute doch eh vorerst das letzte Training, also reg dich hier nicht so künstlich auf!“, entgegnet der Blondschopf gereizt, während er sich etwas schwerfällig vom Boden erhebt. Dabei sieht er ziemlich mitgenommen aus, denn er musste in diesem Kampf so einiges einstecken.

„Hey, keine Streitereien hier! Sonst sag ich die Weihnachtsfeier in vier Tagen doch noch ab!“, mischt sich Shikori ein. Sie und ihre Schwester hatten beschlossen, eine kleine Weihnachtsparty bei sich am zweiten Feiertag zu machen, zu der alle ihre Freunde eingeladen sind. Und vor allem Aysha freut sich darauf, da sie Itachi die beiden vorherigen Tage wohl nicht zu Gesicht bekommen wird. Denn die Uchihas feiern den Heiligabend immer in der Familie und der erste Feiertag gehört den Verwandten. Und da Aysha noch immer darauf wartet, dass Itachi ihr endlich einen Antrag macht, gehört sie offiziell noch nicht dazu und muss deswegen auf ihren Freund verzichten. Und auch Sakura geht es da mit Sasuke nicht anders.

„Und da wir das nicht wollen, schlage ich vor, dass wir jetzt mit dem Training Schluss machen. Es ist immerhin schon recht spät. Außerdem muss ich noch etwas zu Hause bei den Weihnachtsvorbereitungen helfen. Es ist eh schon erstaunlich, dass Vater es mir erlaubt hat, zum Training zu kommen, da so an ihm und Neji deutlich mehr Arbeit hängen bleibt!“, kommt es von Hinata.

„Ich finde auch, dass es für heute genug ist!“, meint Sasuke und geht auf den Vampir zu, der sich zwar aufrichten konnte, aber dennoch recht wackelig auf den Beinen wirkt, „Ich bring dich wohl besser heute mal nicht nur bis vor die Haustür!“

„Ich begleite euch! So wie Aysha sich gerade ausgetobt hat, schau ich mir Narutos Verletzungen lieber mal an!“, kommt auch Sakura auf die beiden zu.

„Das brauchst du nicht, Sakura. Schließlich musst du doch eh in eine ganz andere Richtung. Und Sasu, ich bin kein Kleinkind, dass einen Aufpasser braucht!“, will der Blonde dies ausschlagen.

„Es ist für mich kein Umweg. Ich übernachte heute bei meinem Schatz!“, kontert die Rosahaarige.

„Und mir wäre es, ehrlich gesagt, wirklich wohler, wenn sich Sakura deine Verletzungen mal ansieht. Du warst nach einem Trainingskampf schon lange nicht mehr so am Ende wie jetzt gerade!“, führt der Uchiha an, woraufhin der Blonde nichts mehr zum Kontern hat und somit seinen beiden Freunden nachgibt.

Danach verabschiedet sich die Gruppe und alle machen sich auf den Heimweg, um noch die letzten Vorbereitungen für die Festtage zu erledigen.
 

Als Naruto, Sasuke und Sakura bei der Wohnung des Vampires ankommen, versucht dieser die beiden Menschen noch einmal zu überzeugen, einfach direkt weiterzugehen. Vergebens! Das Pärchen lässt sich nicht umstimmen und so betreten die Drei zusammen die Wohnung. Drinnen angekommen wird den Besuchern sofort klar, warum der Blondschopf dagegen war, dass sie ihn nach drinnen begleiten. Denn in der gesamten Wohnung sieht alles aus wie immer. Nichts lässt erkennen, dass Weihnachten vor der Tür steht.

„Das sieht hier aber trist aus! Warum hast du nichts dekoriert?“, fragt die Medizinerin nach.

„Keine Lust!“, kommt knapp und irgendwie abweisend als Antwort.

„Hast du doch vor, deine Eltern über die Feiertage in Kumo zu besuchen, dass du hier nichts vorbereitet hast?“, erkundigt sich Sasuke. Er und der Vampir hatten sich eine Woche zuvor darüber unterhalten, was sie zu Weihnachten machen. Oder eher hatte der Schwarzhaarige einfach mal spontan gefragt, was der Vampir vorhabe. Und dabei kam auch von dem Uchiha die Frage, ob sein Kumpel seine Eltern besuchen gehen würde, was dieser jedoch verneinte.

„Nein, habe ich nicht. Meine Eltern haben die Angewohnheit, immer einen riesigen Trubel zu Weihnachten zu machen und auf den habe ich einfach keinen Bock! Außerdem war ich letztes Jahr ja auch nicht da. Also wieso sollte ich dieses Jahr hinrennen?“, entgegnet Naruto genervt. Er hat absolut keinen Bock, über dieses Thema zu reden.

„Soll das heißen, du bist an Weihnachten ganz alleine hier?“, fragt die Medizinerin traurig, während sie die Kampfwunden des Vampires heilt.

„Erfasst! Und deswegen habe ich auch keine Lust, hier irgendetwas zu dekorieren. Für mich ist Weihnachten wie jeder andere Tag!“, wird der Ton des Vampires nun schon leicht aggressiv.

„Früher konntest du diese Zeit gar nicht erwarten und jetzt ist sie dir völlig egal. Du hast wohl in den letzten Jahre eine Abneigung gegen jegliche Feste entwickelt, was? Deinen Geburtstag wolltest du ja auch nicht feiern!“, stellt der Schwarzhaarige fest, was der Angesprochene nur mit einem knappen Schulterzucken abtut.
 

Kurz darauf ist Sakura auch fertig mit der Behandlung des Blondhaarigen und macht sich mit Sasuke zusammen auf den Weg zu den Uchihas. Die ganze Zeit über verhielt sich der Vampir recht abweisend, doch kaum, dass seine Freunde die Wohnung verlassen haben, setzt er sich auf einen Sessel im Wohnzimmer, zieht die Beine an den Oberkörper, schlingt die Arme herum und vergräbt sein Gesicht an seinen Knien.

'Warum hast du die beiden gerade angelogen? Warum hast du so getan, als sei dir dieses Fest vollkommen egal, obwohl du dir eigentlich wünscht, es richtig zu feiern?', hört er die Stimme des Kyubi in seinem Kopf.

„Was sollte ich denn machen? Rumjammern, dass ich nicht alleine sein will, aber zu feige bin, zu meinen Eltern zu gehen, weil mir in Kumo zu viele Jäger rumrennen, denen ich nicht ganz über den Weg traue, und daher mit meiner Vorsicht meinen Eltern nicht das Fest versauen will? Und dass ich nur nicht geschmückt habe, weil ich gerade deswegen, weil ich an Heiligabend und am ersten Feiertag völlig alleine hier in der Wohnung rumsitzen werde, nicht an dieses Fest erinnert werden will. Schließlich werde ich so schon mehr als genug daran erinnert, weil jeder andere vor Vorfreude ja beinahe platzt!“, grummelt Naruto betrübt vor sich hin, anstatt dem Fuchs einfach nur in Gedanken zu antworten.

'Hey, zum einen bist du nicht ganz alleine. Schließlich bin ich auf jeden Fall bei dir. Und außerdem kannst du dich doch zumindest auf den zweiten Feiertag freuen!', beschwert sich der Vierbeiner.

„Du bist rund um die Uhr bei mir, jeden Tag des Jahres, schon seit meiner Geburt. Selbst dann, wenn ich eigentlich alleine sein will! Du kannst ja nicht weg. Und was die Weihnachtsfeier bei den Schwestern angeht, muss ich mir doch eh nur ansehen, wie die verliebten Pärchen da dauerhaft am rumturteln sein werden und ich werd die ganze Zeit mit meiner Eifersucht auf Sakura zu kämpfen haben. Vielleicht erzähl ich Sasu morgen doch, dass ich zu meinen Eltern gehen und erst nach den Feiertagen wiederkommen werde und hau derweil einfach in irgendwelche Wälder ab. Weit weg von allen Menschen und diesem ganzen Weihnachtstrubel!“, ist der Blonde eigentlich total traurig, doch versucht dies unter einer gleichgültigen Fassade zu verstecken.

'Er würde diese Lüge früher oder später durchschauen. Und dann würdest du wieder rumheulen, weil er deswegen sauer auf dich ist. Außerdem hattest du versprochen, ehrlich zu ihm zu sein. Und wie war das noch gleich? Was du versprichst, das hältst du auch?', wirft Kyubi ein.

„Hast recht! War ne blöde Idee! Aber lässt du mich jetzt bitte in Ruhe? Ich hab heute nicht wirklich Lust zum Reden. Ich werd jetzt erstmal ein Bad nehmen, dann noch was trinken und danach ins Bett gehen. Bei den Schneemassen draußen ist Jagen ja leider ungünstig, weil meine Spuren beim Verschwinden über die Dorfmauer entdeckt werden könnten, weswegen ich mich ja nichtmal damit ablenken kann. Vielleicht hab ich ja Glück und kann einschlafen, bevor wieder die Leute Weihnachtslieder singend durch die nächtlichen Straßen latschen!“, kommt es von dem Vampir, wobei dieser sich erhebt und Richtung Bad geht.

'Von mir aus, können wir die Gespräche heute lassen. Aber ich wette mit dir, dass du von dem schrägen Gesang doch eh wieder in der Nacht geweckt wirst. War ja schließlich die letzten Tage genauso. Aber trotzdem gute Nacht!', meint der Neunschwänzige noch und zieht sich dann zurück.

>Da hat er leider auch wieder recht! Manche Leute hier klingen beim Singen schlimmer als das Quietschen rostiger Scharniere. Da fragt man sich echt, wieso die das sich und ihren Mitmenschen antun. Aber wahrscheinlich bekommen die das nicht ganz so deutlich mit wie ich. In solchen Momenten ist es wieder scheiße, so starke Sinne zu haben!<, regt sich Naruto innerlich auf und lässt sich erstmal ein entspannendes Bad ein.

Nach diesem leer er noch schnell eine Blutkonserve und ist gleich darauf im Bett verschwunden. Zwar kann er sofort einschlafen, da ihn der Kampf mit der Jägerin erschöpft hat, aber leider bewahrheitet sich Kyubis Vorhersage und der Vampir wird bereits eine Stunde später von schrägem Gesang wieder geweckt und liegt deswegen ein paar Stunden wach, ehe es ihm noch einmal gelingt, ins Reich der Träume zu entfliehen.
 

Am nächsten Morgen hat Naruto eigentlich keine wirkliche Lust, aufzustehen. Wartet doch eh nur ein weiterer Tag auf ihn, wo er beim Verlassen seiner Wohnung der Weihnachtsstimmung der anderen Dorfbewohner ausgesetzt wäre, auf die er selbst keine Lust hat. Dennoch erhebt er sich und macht sich für den Tag fertig, auch wenn er vor hat, heute das Haus nicht zu verlassen. Jedoch soll dieses Vorhaben durchkreuzt werden, als es schon kurze Zeit später an der Tür klingelt.

„Huch, was machst du denn hier?“, fragt der Vampir überrascht, als er den Besucher vor der Tür erblickt, „Ich dachte, du seist mit Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt!“

„Nette Begrüßung!“, entgegnet Sasuke gespielt beleidigt, „Die Vorbereitungen sind soweit fertig, dass die mich heute nicht mehr brauchen. Und da dachte ich mir, dass wir heute vielleicht was zusammen unternehmen könnten, wenn du schon morgen hier alleine rumhockst!“

„Und was ist mit Sakura? Solltest du nicht eher die Zeit mit ihr verbringen. Schließlich ist sie deine feste Freundin!“, fragt Naruto weiter.

„Und du bist mein bester Freund. Außerdem hab ich sie gerade erst nach Hause gebracht und darüber war ich, ehrlich gesagt, ganz froh. Die ist ja momentan noch schlimmer dem Weihnachts-Virus verfallen als meine Mutter. Und die ist schon kaum zu ertragen! Ich sag dir, das war gestern Abend ein Theater. Ich hab sogar Itachi beneidet, dass der den Abend bei der Naturkatastrophe verbracht hat!“, kommt als Antwort.

„Na dann muss es ja wirklich die Hölle gewesen sein!“, lacht der Blondschopf und ist seit Tagen endlich mal wieder etwas besserer Laune, wenn auch nur kurz. Denn ein Blick auf die geschmückten Straßen genügt, um ihn die Laune wieder zu verderben.

„Oh ja. Dieser eine Abend hat genügt, dass ich diese Tradition mit den Mistelzweigen, welche ich bis dahin einfach nur belustigend fand, inzwischen hasse. Sakura hat echt keine Gelegenheit ausgelassen, mich unter so einen zu zerren. Und meine Eltern bestehen darauf, dass diese ganze Kusssache da durchgezogen wird. Und da an fast jeder Tür so ein Zweig hängt, kann man denen bei uns nicht mal aus dem Weg gehen!“, beklagt sich der Uchiha, doch fragt dann, „Aber egal. Was ist jetzt? Wollen wir was machen oder willst du den ganzen Tag in der Wohnung vergammeln?“

„Also gut, las uns was machen. Aber bitte irgendwo, wo es nicht ganz so extrem funkelt und glitzert!“, willigt der Blonde ein, zieht sich schnell an und bricht mit Sasuke zusammen auf.
 

Da es innerhalb Konohas keinen einzigen Platz gibt, an dem man völlig von der Vorfreude auf den nächsten Abend verschont bleibt, verbringen die beiden den Tag außerhalb des Dorfes. Ausnahmsweise haben sie sich dafür sogar eine Erlaubnis geholt. Wenn sie sonst mal so für ein paar Stunden das Dorf zu zweit verlassen hatten, weil ihnen die Weiber zu sehr auf die Nerven gegangen waren, hat Naruto sie beide einfach heimlich über die Mauer heraus- und später wieder hineingebracht. Doch da man im Schnee zu leicht Fußspuren hinterlassen kann, gehen sie heute halt mal den offiziellen Weg, auch wenn es wohl das einzige Mal bleiben wird. Denn dem Vampir, welcher diese Gelegenheit gleich mal nutzt, um Jagen zu gehen, kommt eine gute Idee. Er bringt in einiger Entfernung zur Dorfmauer eine Markierung an, sodass er sich einfach hinaus teleportieren kann, wenn er das nächste Mal zur Jagd will.

Der Tag tut Naruto richtig gut. Endlich kann er sich zumindest für ein paar Stunden von seinen doch trüben Gedanken bezüglich seiner ihn erwartenden einsamen Weihnachten ablenken. Doch so schön der Tag auch für ihn ist, so müssen die beiden doch zu Sonnenuntergang wieder zurück.

Im Dorf ist sofort das Weihnachtsfest wieder überall präsent. Nur an einem Haus scheint es Streit zu geben. Denn als die beiden jungen Männer auf dem Rückweg zu Narutos Wohnung sind, können sie zwei Stimmen hören, die heftig miteinander diskutieren. Und wie es der Zufall so will, kennen sie diese beiden Personen sogar. Es handelt sich um Shikamaru und Temari, die vor der Haustür der Sabakunos stehen und wo die blondhaarige Frau ihrem Freund aus irgendeinem Grund ziemlich die Hölle heiß macht.

„Guten Abend, ihr beiden. Was soll denn der Streit?“, fragt Sasuke einfach mal nach, während er und Naruto unter einem Baum ein paar Meter vor dem Eingang des Hauses stehen bleiben.

„Huch... ach, guten Abend, ihr beiden! Was treibt euch denn hierher?“, erkundigt sich Shikamaru, doch ehe jemand antworten kann, beginnt Temari auf einmal zu kichern.

„Was ist denn mit dir los?“, wundert sich Naruto.

„Ach, wisst ihr. Shikamaru hatte vorhin, als er beim Dekorieren geholfen hat, den Mistelzweig an der Haustür fallen lassen. Und dieser wurde dann von einer starken Windböe mitgerissen und jetzt weigert er sich, den Zweig wieder vom Baum zu holen!“, antwortet die junge Frau, wobei ein nichts Gutes verheißendes Lächeln auf ihren Lippen liegt.

„Und deswegen streitet ihr so laut, dass euch die ganze Straße hören kann?“, wundert sich der Uchiha und bietet dann an, „Wo hängt der Zweig denn? Dann hol ich ihn schnell!“

„Dort!“, grinst Temari und zeigt direkt über die beiden jungen Männer, „Ihr wisst doch, was das bedeutet, oder?“

„Nee, das ist doch jetzt nicht dein Ernst, oder?“, sieht der Uchiha sie ungläubig an.

„Ist das nicht nur was für Pärchen?“, will auch Naruto das Kommende abwenden.

„Nach einer Überlieferung soll diese Kusstradition ursprünglich von einem Friedenskuss zwischen verfeindeten Truppen stammen. Der Kuss steht daher nicht nur für Liebe, sondern kann auch für Freundschaft oder einfach nur Anerkennung und Respekt stehen. Außerdem kommt es nur eurer Gesundheit zugute, wenn ihr es nicht verweigert!“, klärt Shikamaru den Blondhaarigen auf. Sasuke ist dies hingegen bereits bekannt, dank seiner weihnachtsverrückten Familie.

>Wieso müssen Weiber immer so anstrengend sein?<, geht es den beiden besten Freunden durch den Kopf, ehe diese einander ansehen und dann gleichzeitig seufzen.

„Dann führt da wohl kein Weg dran vorbei!“, spricht Naruto das aus, was auch sein Kumpel denkt, >Zum Glück verhalten sich meine Instinkte momentan relativ ruhig!<

„Stimmt!“, meint dieser nur kurz, ehe sie sich umsehen, dass sie niemand sonst beobachtet, einander näher kommen und sich schließlich einen kurzen, flüchtigen Kuss geben.

„Ihr seid wohl verdammt prüde. Man könnte, wenn man es nicht besser wüsste, denken, dass ihr noch ungeküsst wärt!“, amüsiert sich Temari über diesen Anblick.

„Sind wir nicht! Aber wie ihr wisst, hab ich eine Freundin!“, verteidigt sich Sasuke.

„Und die kann verdammt ungemütlich werden, sollte sie das erfahren!“, fügt Naruto hinzu.

Danach holt der Uchiha den Mistelzweig schnell vom Baum, ehe die beiden Jungs weitergehen.
 

Naruto und Sasuke gehen noch eine Weile in die Wohnung des Vampires und unterhalten sich. Dabei vergessen beide vollkommen die Zeit und werden auf diese erst wieder aufmerksam, als es mitten in der Nacht an der Tür klingelt. Und als Naruto diese öffnet, steht Itachi davor.

„Abend Naruto! Ist zufällig mein Brüderchen bei dir?“, kommt dieser sofort auf den Punkt.

„Abend Itachi! Ja, Sasu ist hier. Wir haben beim Reden die Zeit vergessen“, entgegnet der Vampir ein wenig verlegen.

„Tja, genau wie früher! Ihr vergesst die Zeit und ich darf ihn suchen!“, lacht der Uchiha.

„Hoffentlich nicht zu lange!“, ist dies dem Blondschopf unangenehm.

„Nein, ganz und gar nicht! Denn wenn er unabgemeldet fehlt, ist er ja eh in neunzig Prozent der Fälle hier. Deswegen bin ich erstmal direkt hierher gekommen!“, klärt der andere ihn auf.

„Wäre es nicht normaler, ihn erstmal bei seiner Freundin zu suchen?“, wundert sich Naruto.

„Theoretisch schon. Aber praktisch nicht. Denn wenn er zu Sakura geht, kündigt er das eigentlich immer an. Spontan geht er eigentlich nur bei dir vorbei!“, verrät der Schwarzhaarige ihm.

„Na dann!“, muss nun auch der Blauäugige schmunzeln, „Warte kurz. Ich hole ihn!“
 

Als Naruto wieder im Wohnzimmer ist, gibt er Sasuke sofort Bescheid, dass dessen Bruder auf ihn warte. Dabei geht er zu einem Schrank und öffnet diesen. Sein Kumpel bemerkt, dass sich darin einige eingepackte Geschenke befinden, von denen der Vampir eines herausnimmt und dem anderen in die Hand drückt. Das Geschenk ist nicht sehr groß, nur eine sehr dünne, quadratische Hülle oder soetwas ähnliches, was sich unter dem blauen Geschenkpapier verbergen könnte.

„Hier, aber machs erst morgen Abend auf!“, meint der Blondschopf dabei.

„Geschmückt hast du nicht, aber Geschenke besorgt?!“, wundert sich sein Freund.

„Hinata hatte mich an einem Tag mal gezwungen, sie zum Weihnachtsshoppen zu begleiten, da sie selbst noch Geschenke besorgen musste und keine Ahnung hatte, was sie für dich besorgen solle. Aber da Aysha ja darauf bestand, dass jeder für jeden für die Feier ne Kleinigkeit zu besorgen habe, bat sie mich eben um Rat und dabei hab ich halt auch das Meiste besorgt. Eigentlich alles, außer dem hier für dich!“, erklärt Naruto, während er Sasuke zur Tür begleitet.

Die beiden Brüder machen sich dann auch sofort auf den Weg. Allerdings wirkt der Ältere nach verlassen der Wohnung etwas nachdenklich, da auch er die nicht vorhandene Dekoration bemerkte und den Jüngeren deswegen auf dem Heimweg darauf anspricht. Dieser erklärt ihm auch, was die Ursache dafür ist.
 

Am nächsten Morgen kommt Naruto nur sehr gequält aus dem Bett. Hatte er am Vortag schon keine große Lust, den Tag zu beginnen, auch wenn dieser am Ende doch recht schon wurde, ist seine Unlust heute noch hundertmal größer. Dennoch zwingt er sich dazu, aufzustehen, auch wenn er die meiste Zeit des Tages nur damit verbringt, im Wohnzimmer auf der Couch zu liegen und mit Ohrstöpseln in den Ohren zu lesen. Ganz gelingen, die von draußen ins Zimmer klingenden Weihnachtsgesänge auszublenden, tut es ihm zwar vorerst nicht, aber es ist für ihn nicht ganz so unerträglich laut wie ohne.

Im Laufe des Tages gelingt es ihm dann irgendwann doch, die Geräusche um sich herum völlig auszublenden. Doch als gegen Abend auf einmal jemand bei ihm klingelt, bemerkt er dies dadurch auch nicht. Auch das zweite und dritte Klingeln nimmt er nicht für voll. Erst, als er einen nicht zu der Situation passenden Geruch in der Nase hat, wird er Aufmerksam und blickt von seinem Buch in Richtung Zimmertür. Aber da ist es schon zu spät und noch ehe er jemanden erblicken kann, landet ein Schneeball in seinem Gesicht.

„Was sollte das denn? Und was machst du überhaupt hier? Ich dachte, du seist bei deiner Familie!“, fragt er leicht verstimmt, während er sein Buch weglegt, sich den Schnee aus dem Gesicht wischt und die Ohrstöpsel aus den Ohren nimmt, ehe er zu Sasuke blickt, welcher amüsiert grinsend in der Zimmertür steht.

„Wenn du nach dreimal klingeln dich noch immer nicht erhebst und wie gewöhnlich zu faul warst, die Tür abzuschließen, musst du halt mal mit einer feuchten Überraschung rechnen, Naru!“, entgegnet dieser belustigt.

„Und deswegen schießt du hier gleich rum? Bisschen übertrieben, find ich! Aber was willst du jetzt hier?“, fragt der Blonde noch einmal.

„Dass du mitkommst!“, entgegnet der andere, welcher derweil zur Couch gegangen ist und nun den Vampir am Arm packt und auf die Beine zieht.

„Ach, und wohin?“, wundert sich dieser, „Ist irgendwas vorgefallen?“

„Komm einfach mit, dann wirst du es schon erfahren!“, macht der Uchiha ein Geheimnis daraus.

Dennoch geht Naruto mit ihm nach draußen, wo Sasuke ihn wieder am Arm greift und mit sich durch die inzwischen recht leeren Straßen zieht. Die meisten anderen sitzen nämlich gerade mit ihrer Familie beim Abendessen und freuen sich auf die baldige Bescherung.

Schon nach wenigen Minuten kommen die beiden jungen Männer beim Haus der Uchiha an, in welches Sasuke den anderen einfach mit hinein zieht. Noch immer hat der Blauäugige keine Ahnung, was er hier soll. Sind doch der heutige und morgige Tag bei den Uchihas ausschließlich für die Familie und Verwandtschaft reserviert. Was soll er also jetzt hier?

Der Schwarzhaarige zieht seinen Kumpel zielsicher ins Wohnzimmer, wo Itachi und Fugaku bereits an einem großen, gedeckten Tisch sitzen und Mikoto gerade noch den gerade geholten Weihnachtskarpfen hinzu stellt. Die Drei begrüßen Naruto freundlich, als er und Sasuke ins Zimmer treten und unter dem Türrahmen stehen bleiben, weil der Blondhaarige nun gar nicht mehr weiß, was Sache ist und deswegen wie zur Salzsäule erstarrt angehalten hat.

„Was soll ich hier?“, zischt er seinem Kumpel zu, der sich bei dem perplexen Anblick seines Kumpels das Lachen verkneifen muss.

„Sasuke war heute den ganzen Tag in Gedanken versunken. Und als wir ihn fragten, was los sei, sagte er uns, dass du heute alleine zu Hause wärst. Aber da an Heiligabend niemand alleine sein soll, haben wir einfach beschlossen, dass du mit uns zusammen feierst!“, erklärt Mikoto.

„Aber ich dachte, dass ihr nur in der Familie feiert. Und ich...“, begreift der Blonde noch immer nicht ganz.

„... gehörst doch auch schon fast zur Familie. Immerhin stehst du Sasuke so nah wie ein Bruder, weswegen sich Itachi manchmal verdammt kindisch aufführt! Also setz dich schon hin, damit wir essen können“, unterbricht Fugaku ihn, wobei der Uzumaki erst jetzt bemerkt, dass nicht für vier, sondern für fünf Personen gedeckt ist.

„Na na, nicht ganz so schnell! Vorher noch was anderes!“, lächelt Frau Uchiha auf einmal breit und deutet auf den Türrahmen über den beiden jungen Männern.

„Was? Wo kommt der denn her? Den hatte ich doch extra noch abgenommen, bevor ich los bin!“, erblickt Sasuke dort erschrocken einen Mistelzweig.

„Tja, und ich hab ihn wieder aufgehangen!“, ist sein Bruder schadenfroh, „Außerdem frage ich mich, wo dein Problem liegt, Brüderchen! Wenn ich da so an Ostern denke...“

„Ostern? Was war denn da?“, wird dessen Mutter nun hellhörig.

„Da war gar nichts!“, will der jüngste Uchiha abwinken.

„Dann würdest du dich nicht so benehmen, Sasuke!“, kommt dies nun auch dem Familienvater irgendwie verdächtig vor.

„Sagen wir mal so. Die Hasenkostüme waren damals nicht die einzige dumme Idee von Aysha!“, bringt Naruto nur als kurze Erklärung ein, mit der sich die Eltern der Brüder zufrieden geben.

„Na gut, lassen wir die Frage! Aber trotzdem wird erst gegessen, wenn der Tradition genüge getan wurde!“, beschließt dann Mikoto.

„Du bist echt schlimm, Mutter!“, kommt es genervt von Sasuke, ehe dieser zum Blondschopf blickt, welcher noch immer eher verdutzt, als genervt zu sein scheint, >Man ist das peinlich. Ich hab nicht wirklich ein Problem damit, Naru zu küssen. Ist ja irgendwie schon fast normal an irgendwelchen Feiertagen geworden. Aber vor meinen Eltern ist mir das schon unangenehm!<

Trotz seiner Scham, dies vor seinen Eltern zu tun, legt Sasuke eine Hand vorsichtig auf Narutos Wange und dreht so dessen Gesicht zu sich, welchem er sich mit dem seinigen dann langsam nähert. Dabei sucht er den Blickkontakt zu dem Blonden, um sicherzustellen, dass dieser nicht mit seinen Instinkten zu kämpfen hat. Denn schon, wenn nur ein Kontrollverlust wegen des Kusses drohen könnte, würde dies den Vampir verraten. Dass nicht nur Itachi, sondern auch Sasukes Eltern dieses Geheimnis bereits kennen, wissen die beiden Jüngsten im Haus ja noch nicht. Darum will der Uchiha jedes Risiko ausschließen. Doch da er in den blauen Augen des anderen erkennen kann, dass mit diesem im Moment alles in Ordnung ist, überwindet Sasuke die Distanz zu ihm und legt seine Lippen sanft auf dessen. Im Verglich zum Vorabend bei Temari und Shikamaru ist dieser Kuss deutlich sicherer, aber trotzdem sehr zurückhaltend. Würden die Eltern der Brüder, vor allem deren Vater, mitbekommen, dass den beiden jungen Männern dieser Kuss gefällt, sogar sehr gut gefällt, könnte das ja auch wieder Probleme mit sich bringen. Vor allem da Sasuke weiß, dass Fugaku eigentlich gegen diese eine Tradition ist, insofern sich nicht Pärchen küssen, die eh zusammen sind, wie Sasuke und Sakura am Vortag.

Nachdem die beiden den Kuss wieder gelöst haben, gehen sie zusammen zum Tisch und setzen sich, damit endlich alle mit dem Essen beginnen können. Narutos Verwunderung verschwindet mit der Zeit dabei auch immer mehr und macht einer unbeschreiblichen Freude Platz. Die ganzen letzten Wochen hatte er diesen Abend innerlich verflucht, weil er dachte, ihn alleine verbringen zu müssen. Und jetzt ist er nicht nur nicht alleine, sondern auch bei seinem besten Freund und seiner gleichzeitig heimlichen Liebe, welche er sogar küssen konnte.
 

Nach dem Essen folgt bald die Bescherung. Sogar Naruto bekommt ein Geschenk, welches Sasuke für ihn besorgt hatte. Was Sasuke betrifft, interessiert ihn von den ganzen Geschenken nur ein einziges. Nämlich das kleine, blaue Päckchen, welches ihm der Vampir am Vorabend gegeben hatte.

>Eine DVD? Aber unbeschriftet. Was da wohl drauf ist?<, wundert sich der Schwarzhaarige und sieht dabei zu seinem Kumpel, welcher den Blick verlegen erwidert, >So wie der schaut, bringt es nichts, ihn wegen des Inhaltes zu fragen. Da werd ich mich wohl noch ein wenig gedulden müssen, bis wir ins Zimmer gehen!<

Noch volle zwei Stunden sitzen Naruto und die Uchihas nach der Bescherung zusammen, ehe der Heiligabend sozusagen offiziell beendet ist. Der Blondschopf will eigentlich sofort danach nach Hause gehen, um die Familie nicht unnötig zu stören. War es für ihn doch schon eine wundervolle Überraschung, diesen Abend bei ihnen sein zu dürfen. Da will er am nächsten Tag, wenn die Verwandten der Familie, welche dieses Jahr das Weihnachtstreffen bei sich veranstaltet, kommen, niemanden stören. Jedoch kommt es, als der Vampir sich gerade verabschieden will, ganz anders, als er denkt.

„Nichts da, Naruto! Du bleibst hier!“, hält Mikoto ihn auf.

„Aber ich möchte nicht noch mehr zur Last fallen, wenn ihre Angehörigen morgen herkommen!“, entgegnet der Blauäugige.

„Du fällst uns nicht zu Last. Außerdem wollen dich viele von denen, die morgen hier sein werden, eh schon seit langer Zeit kennenlernen!“, meint Fugaku daraufhin, was für einen verdutzen Blick bei dem Angesprochenen sorgt.

„Schon kurze Zeit, nachdem du vor zehn Jahren mit deinen Eltern das Dorf verlassen hattest, kam bei den ersten Interesse für dich auf. Unsere Großmutter wollte nämlich schon seit damals wissen, wer es geschafft hat, Sasuke so einzunehmen, dass er damals ständig an nichts anderes denken konnte, als an die Frage, wann du endlich wieder zurückkommst. Und da das sich auch nach neun Jahren noch nicht wirklich gebessert hatte, wurde die Anzahl derer, die deswegen neugierig wurden, immer größer und größer!“, erklärt Itachi grinsend, was dem Vampir verrät, dass dieser sich wohl deswegen am nächsten Tag der Aufmerksamkeit der Besucher kaum entziehen können wird.

>Echt nett, dass man diesbezüglich nicht mal gefragt wird! … Aber was solls. Wird sicher immer noch besser sein, als den ganzen Tag zu Hause alleine Trübsal zu blasen!<, bedenkt Naruto kurz und willigt dann ein, „Wenn dem so ist, danke ich vielmals!“

„Na dann ist ja alles geklärt. Also komm mit, Naru!“, freut sich Sasuke, dass sich sein Kumpel so schnell hat überreden lassen. Ihm war zwar klar, dass Naruto gegen die drei keine Chance hätte, sich durchzusetzen, aber er hatte doch mit heftigerer Gegenwehr des Blonden gerechnet. Und so ist er über die schnelle Einigung einfach froh, schnappt sich die DVD, welche er von seinem Kumpel bekommen hat und geht mit diesem zusammen auf sein Zimmer.
 

Dort angekommen wird Naruto sofort klar, dass es bereits zu dem Zeitpunkt, als Sasuke sich auf den Weg gemacht hatte, um ihn abzuholen, beschlossene Sache war, dass der Vampir an diesem Abend bei den Uchihas übernachten würde. Denn obwohl Sasuke von da an die gesamte Zeit über in Narutos Nähe war, ist das Gästebett zurechtgemacht. Und der Vampir weiß, das sein Kumpel es hasst, dieses vorzubereiten, und es, wenn Sakura bei ihrem Freund übernachtet, nie vorbereitet wird, da es eh nicht gebraucht wird.

Sofort setzen sich die beiden und der Schwarzhaarige legt die DVD ein. Obwohl er es zu verbergen versucht, kann man ihm recht deutlich ansehen, dass er verdammt Neugierig auf deren Inhalt ist. Naruto hingegen scheint ein wenig nervös zu sein. Er ist sich nicht sicher, wie das Geschenk bei dem anderen ankommen wird. Daher blickt er verlegen zur Seite, während der Mensch den Film auf der DVD startet und neugierig die ersten Sekunden betrachtet.

Zu sehen ist ein kleiner, schwarzhaariger Junge, etwa im Alter von fünf Jahren, welcher im Park in Konoha nahe des Waldes herumsteht, als auf einmal ein blonder Junge in seinem Alter schnell an ihm vorbei in den Wald hinein rennt. Und die beiden Jungen kommen dem Uchiha verdammt bekannt vor, denn sie sehen genauso aus, wie er und sein Kumpel als kleine Kinder. Sasuke ahnt zwar bereits, was als nächstes passieren wird, aber dennoch lässt er den Film erstmal einfach weiterlaufen. Und seine Vermutung bewahrheitet sich. Dieser Film zeigt die erste Begegnung der beiden Jungen in ihrer Kindheit. Den Unfall mit dem Reh, durch welchen der Schwarzhaarige noch immer eine lange Narbe auf seinem Rücken trägt, inklusive eines kurzen Ausschnittes, wie Narutos Mutter den Uchiha damals ins Krankenhaus gebracht hatte, und das erste Gespräch der beiden dort, bei dem sie sich angefreundet haben.

Mitten während dieses Gespräches stoppt Sasuke jedoch den Film, welcher noch lange nicht zu Ende ist, und blickt fragend zu Naruto.

„Wie... hast du das denn hinbekommen?“, fragt er verdutzt. Ihm sind in diesem Film kleine Unterschiede zu seinen Erinnerungen aufgefallen, weswegen er sich sicher ist, dass dies irgendwie nachgestellt worden sein muss. Zumal sie damals ja niemand gefilmt hatte. Aber dennoch sieht dieser Film so echt aus, als sei er aufgenommen worden.

„Ich hab einige meiner Schattendoppelgänger in unserer früheren Ebenbilder verwandelt und sie die Sachen, so wie ich sie in Erinnerung habe, nachspielen lassen!“, erklärt der Vampir und kratzt sich dabei verlegen am Hinterkopf, „Ich hoffe, es gefällt dir!“

„Klar gefällt es mir! Das ist echt toll! Danke Naru!“, ist der Uchiha aufrichtig begeistert, „Aber das muss doch ein enormer Aufwand gewesen sein!“

„Manche Szenen zwar schon, aber die meisten waren nicht wirklich schwierig!“, gibt dieser zu, „Aber jetzt schau schon weiter!“

Sofort kommt Sasuke dem nach und ist überrascht, wie viele Szenen der beiden Naruto für diesen Film nachgestellt hat. Nicht nur ihre erste Begegnung ist in dem Film enthalten, sondern auch noch etliche andere Situationen, manche lustig, manche ernst, manche fröhlich. Eine Sache ist sogar dabei, die sogar den Uchiha verlegen macht: Der erste Kuss der beiden, nachdem sich Sasuke beim Wettrennen den Fuß verstaucht hatte und Naruto ihn unbedingt nach Hause bringen wollte. Aber auch die Sache mit den Handschellen damals, durch welche sie ihre Ketten mit den Schlüsseln bekommen hatten, darf natürlich nicht fehlen, ebenso wie ihr Abschied damals, als die beiden sieben Jahre alt waren und Naruto mit seinen Eltern Konoha verließ.

Sasuke glaubt, dass nach der Abschiedsszene Schluss sei, doch da täuscht er sich. Denn an diese schließt sich eine Szene an, die der Uchiha nicht kennt, nicht kennen kann. Diese zeigt den achtjährigen Naruto, wie dieser seiner Mutter auf die Nerven geht, dass er Sasuke wiedersehen will. Der Vampir erklärt ihm dazu, dass er diese Szene nicht nachgestellt hat, sondern dass dies damals wirklich von seinem Vater so aufgenommen wurde und er das nur in den Film eingefügt habe. Minato wollte damals verewigen, wie sehr der junge Blondschopf die Nerven seiner Eltern damals strapaziert hatte, denn schließlich benahm er sich so fast jeden Tag.

Mit dieser Szene endet der Film dann aber wirklich und Sasuke bedankt sich noch einmal bei seinem Kumpel für das tolle Geschenk, ehe sich die beiden anschließend schlafen legen.
 

Der nächste Tag verläuft ohne größere Probleme. Wie befürchtet sind die Verwandten seines Kumpels schon recht neugierig, aber dies erträgt der Blonde und so ist der Tag für ihn eigentlich ganz toll. Es gelingt ihm und Sasuke sogar, den Mistelzweigen den gesamten Tag über auszuweichen. Wäre ihnen beiden recht peinlich, sich vor den versammelten Verwandten des Schwarzhaarigen zu küssen. Nur eine Sache stört den Blauäugigen: das Essen. Da er sich als Vampir nicht verraten will, isst er früh, mittags und abends ganz normal mit den Uchihas zusammen. Und da es leider auch recht deftige Kost gibt, schlägt dies dem sonst nur Blut Trinkenden so ziemlich auf den Magen. Er kann seine Übelkeit zwar unter seiner guten Laune verbergen, aber seine Versuche, eine Ausrede zu finden, auch nur mal kurz nach draußen an die frische Luft zu gehen, geschweige denn sich verabschieden zu können, scheitern immer wieder aus irgendwelchen Gründen. Letztendlich ergibt es sich sogar, dass er noch einen Abend bei der Familie seines besten Freundes übernachtet.

Als die beiden jungen Männer am Abend wieder in Sasukes Zimmer kommen, wirft sich Naruto erstmal der Länge nach auf das Gästebett und vergräbt das Gesicht im Kissen. Er hat nun absolut keine Lust mehr, seine Maske, dass alles bestens sei, aufrecht zu erhalten. Selbst auf die Gefahr hin, dass sein Kumpel deswegen mal wieder überbesorgt sein könnte. Jedoch scheint dies überraschenderweise mal nicht der Fall zu sein, denn Sasuke setzt sich einfach nur ruhig auf den Rand des Bettes und legt dem Blondschopf beruhigend eine Hand auf die Schulter.

„Was ist los? Hat dich meine Verwandtschaft so zur Verzweiflung gebracht, dass du jetzt sogar mit mir schmollst?“, scherzt er ein wenig.

„Mir ist schlecht!“, kommt es knapp von dem Liegenden, ehe dieser sich auf den Rücken dreht und den anderen ansieht. Dabei entkommt ihn auf einmal ein leises Kichern, wie er in das verwirrte Gesicht des Menschen schaut. „Versteh mich nicht falsch. Deine Mutter ist schon eine verdammt gute Köchin. Aber auch, wenn ich mich inzwischen wieder recht gut an normales Essen gewöhnt habe, war das heute einfach zu deftig und zu viel. Was deine Verwandtschaft betrifft, sind mir schon deutlich anstrengendere Leute untergekommen. Es hat zwar manchmal etwas genervt, dass ich auf Schritt und Tritt beobachtet wurde, aber solange das nicht zum Dauerzustand wird, hab ich damit kein Problem!“, erklärt er.

„Na wenn das so ist, bin ich ja erleichtert. Aber kann man nichts gegen deine Übelkeit machen?“, erkundigt sich der Mensch anschließend.

„Da hilft nur frische Luft und was zu trinken. Darum werd ich nachher, wenn hier alles ruhig ist, mal kurz Jagen gehen. Zum Glück hatte ich vorgestern diese Markierung außerhalb des Dorfes angebracht, sodass das kein Problem wird. Doch da ich ja schon mitbekommen habe, dass dein Bruder gerne mal zu den seltsamsten Zeitpunkten unangekündigt in dein Zimmer kommt, und es nur Fragen geben würde, wenn ich dann auf einmal verschwunden wäre, warte ich noch etwas, bis die Luft rein ist, sozusagen!“, entgegnet der Blondschopf.

„Dann werde ich dich begleiten!“, beschließt sein Kumpel einfach.

„Das wirst du nicht! Du weißt, dass meine Instinkte im Kampf und bei der Jagd am aktivsten sind. Und ich werde kein Risiko eingehen, dich versehentlich zu verletzen!“, will der andere dies nicht.

„Das letzte Mal, als du Jagen warst, wo dir schlecht war, hatte Sakura dich dabei beobachtet. Darum werde ich auf jeden Fall mitkommen. Schließlich wollen wir doch nicht, dass du wieder ertappt wirst!“, bleibt der Uchiha stur.

„Zum einen war das innerhalb des Dorfes und sie war mir bereits in den Wald gefolgt. Da ich mich nach draußen teleportieren werde, fällt dieses Risiko weg. Und außerdem sind heute doch eh alle Leute um diese Uhrzeit zu Hause und schlafen schon oder feiern noch. Da rennt keiner im Wald rum!“, kontert Naruto.

„Die Wachen am Tor nicht. Und wenn die dich entdecken, gibt es gewaltigen Ärger!“, hat der Schwarzhaarige selbst dafür ein Gegenargument.

„Bei denen weiß ich, dass die da sind, und werd deswegen schon entsprechend vorsichtig sein!“, will der Vampir dieses entkräften.

„Wenn du gerade auf eine Beute fixiert bist, bemerkst du die nicht. Schließlich wissen sie, wie sie sich heimlich heranschleichen können!“, gibt der andere nicht nach.

„Mal ganz im Ernst, Sasu! Es ist doch gerade egal, was ich sage. Du hast für dich doch schon beschlossen, dass du mitkommen wirst, obwohl du eigentlich weißt, dass es dafür keine Notwendigkeit gibt, nicht wahr?“, wird dem Blonden da klar und er erkennt im Blick des anderen, dass er mit seiner Vermutung absolut Recht hat, weswegen er nachgibt, „Oh man, dieser bescheuerte Uchiha-Dickkopf. Gegen den ist echt kein Kraut gewachsen... Also gut, dann komm halt mit. Aber ich garantiere für nichts! Da ich nicht ganz auf der Höhe bin, kann es durchaus passieren, dass meine Instinkte mit mir durchgehen. Also mach dich dann auf alles gefasst!“
 

Eine halbe Stunde später ist im Haus alles still. Naruto setzt schnell noch in Sasukes Zimmer eine Markierung, damit die beiden nach der Jagt auch wieder zurückkommen, und dann schleichen sich die beiden zur Haustür, zeihen sich Schuhe und Jacke an und befinden sich schon kurz darauf dank des Jutsu von Narutos Vater außerhalb des Dorfes.

Der Vampir beginnt sofort mit der Jagd und Sasuke folgt ihm dabei und behält die Umgebung wegen erdenklicher Beobachter im Auge. Lange dauert es nicht, bis der Blondhaarige eine Beute ausgemacht, erlegt und ausgesaugt hat. Mit jedem Schluck Blut bemerkt er, dass sich seine Übelkeit ein wenig mehr bessert, jedoch ebenso, dass er kurz davor ist, dass seine Instinkte stärker als sein Wille werden und damit drohen, ihm die Kontrolle zu entreißen. Ohne es selbst bewusst zu merken, hatte der Vampir diese nämlich den ganzen Tag über, weil er sich ständig unter Menschen aufhielt, die nicht hinter sein Geheimnis kommen sollten, aber leider recht scharfsinnig waren, sehr stark zurück gedrängt. Und deswegen drängen sie nun, wo er ihnen bei der Jagd wieder sehr viel Freiraum gelassen hat, mit enormer Macht nach außen. Und wonach es seinen Instinkten verlangt, kann der Blauäugige nur zu deutlich spüren.

>Verdammt! Das ist schlecht! Er hätte doch zu Hause bleiben sollen!<, wird der Drang der Instinkte, seinen Gefühlen den Uchiha bezüglich nachzugeben, fast unerträglich.

'Warum wehrst du dich denn? Du spürst doch, dass sein Leben trotz allem nicht in Gefahr ist. Wieso wehrst du dich gegen den Drang, endlich seine Nähe spüren zu können, nachdem du dich über einen Tag zurückgehalten hast, obwohl er die ganze Zeit in deiner Nähe war und du sogar die Chance gehabt hättest, ihm unauffällig noch den ein oder anderen Kuss zu stehlen? Da ist es doch kein Wunder, dass die Anziehungskraft, die er momentan auf dich ausübt, besonders stark ist. Denn diese menschliche Schwäche konntest du nicht ablegen. Gerade das, dem du entsagst, obwohl du es unbedingt willst und es direkt vor deiner Nase ist, zieht dich am meisten an!', meldet sich Kyubi auf einmal zu Wort.

'Weil ich dann zu weit gehen würde. Gebe ich jetzt meinen Instinkten nach, werde ich nicht mehr aufhören können!', meint Naruto und muss sich sehr konzentrieren, nicht dem Drang seiner Instinkte zu unterliegen.

'Du traust dir selbst zu wenig zu. Langsam wird das echt anstrengend!', beklagt sich der Vierbeiner, ehe er kurz zu überlegen scheint und dann mit hinterlistiger Stimme meint, 'Vielleicht muss ich doch mal nachhelfen, damit du dir nicht immer selbst im Weg stehst!'

'Was... hast du vor?', wird dem Blonden gerade Angst und Bange, wie er bemerkt, dass sich die Energien des Fuchses in seinem Körper auszubreiten scheinen. Oder besser gesagt weniger in seinem Körper, als eher in seinem Geist, den sie ein wenig wie zu benebeln scheinen. Doch im Augenblick genügt dieses bisschen schon, damit die Instinkte des Vampires dessen Geist überwinden können. 'Was machst du da? Lass das!', beklagt sich Naruto, wie sein Körper beginnt, sich selbstständig zu machen.

'Da das Siegel schon mehrmals kurz vorm Zerbrechen war, hat sich ein Teil meines Chakra direkt in dir festgesetzt. Und auch, wenn dieser zu schwach ist, dass ich dich ernsthaft kontrollieren könnte, genügt er doch zumindest, deinen Geist ein wenig abzulenken. Und mehr bedarf es gerade ja auch nicht, dass du endlich mal das machst, was du wirklich willst. Und das schöne ist ja, dass du alles mit allen Schikanen mitbekommst, schließlich tust du es ja, auch wenn deine Instinkte nun deine Handlungen leiten!', erklärt der Vierbeiner leicht hinterlistig und meint dann, 'Sieh es doch einfach als kleines Weihnachtsgeschenk von mir an!'
 

Nachdem Naruto mit trinken fertig ist, erhebt er sich wieder, wischt sich das Blut, welches seine Mundwinkel heruntergelaufen ist mit dem Handrücken ab und geht auf Sasuke, welcher in ein paar Metern Entfernung an einen Baum gelehnt wartet, zu. Zu diesem Zeitpunkt haben sich die Instinkte des Blonden bereits die Kontrolle über dessen Handlungen erkämpft. Dennoch bemerkt der Mensch davon bisher noch nichts, da sich der Vampir wie immer bewegt. Das einzige Anzeichen, welches dem Uchiha zeigen könnte, was Fakt ist, sind die Augen des anderen mit den verengten Pupillen. Doch da der menschliche Sehsinn dem vampirischen deutlich unterlegen ist, kann der Uchiha diese bei den schwachen Lichtverhältnissen nicht erkennen.

„Und? Geht es dir wieder besser, Naru?“, erkundigt sich der Schwarzhaarige, bekommt aber keine Antwort darauf, >Ist er irgendwie eingeschnappt?<

Der Blonde geht auf den anderen direkt zu und bleibt erst direkt vor diesem stehen. Nun bemerkt Sasuke, dass irgendetwas nicht stimmt. Doch ehe er zu einer erneuten Frage ansetzen kann, hören sie ein flatterndes Geräusch über sich, woraufhin beide nach oben blicken.

>Ach, nur ne Eule!<, stellt der Uchiha fest, als er bemerkt, dass dort noch etwas anderes zu sein scheint, >Was ist das? … Doch nicht etwa...? Nein, das ist jetzt ein Witz, oder?<

Das entdeckte Objekt, welches auch dem Vampir nicht entgangen ist, ist ein Mistelzweig, welcher direkt über den beiden jungen Männern im Baum hängt und die Instinkte und Gefühle des Blonden sogar noch mehr hochkochen lässt. Schließlich lag es an eben einem solchen Gewächs, dass er seine heimliche Liebe in den letzten Tagen bereits küssen konnte. Und die Erinnerung daran, die beim Anblick der Mistel wieder deutlich hervorkommt, drängt das letzte bisschen Selbstbeherrschung Narutos, welches verhindert hat, dass er den Schwarzhaarigen direkt anspringt, endgültig untergehen, sodass es nun nicht einmal mehr der Sabotage durch den Fuchsgeist bedarf, um das Kommende zu ermöglichen.

In dem Moment, in welchem Sasuke seinen Blick wieder senkt, spürt er sofort die kalten Lippen des anderen auf den seinigen. Da der Vampir die Augen geschlossen hat, entgeht ihm weiterhin der Ernst der Lage.

>Naru nimmt es mit diesen Traditionen wohl auch sehr ernst. Eigentlich wäre es ja nicht nötig, da keiner hier ist, der uns dazu zwingen könnte, aber was soll es!<, schießt es dem Uchiha durch den Kopf, ehe er den Kuss einfach erwidert, die Augen ebenfalls schließt und sich kurz dem angenehmen Gefühl hingibt.

Doch dies soll sich als ein Fehler erweisen. Denn da er damit verdeutlicht, dass ihn diese Berührung nicht missfällt, bestärkt er die Handlungen des anderen sogar noch. Hätte er sich gewehrt oder es zumindest nur toleriert, ohne zu erwidern, hätte dies bei dem Vampir einen Zweifel wecken können, welcher genügt hätte, dass Naruto wieder Herr seiner Sinne geworden wäre. Doch so erschwert er es seinem Kumpel nur immer mehr, sich nicht selbst völlig von seinen Gefühlen mitreißen zu lassen und immer weiter zu gehen.

Sein Fehler wird Sasuke erst bewusst, als Naruto sich auch nach mehreren Sekunden noch immer nicht von seinen Lippen löst und stattdessen den Kuss sogar noch verstärkt. Irritiert öffnet er wieder die Augen und versucht, den Blonden von sich zu schieben, was dieser allerdings schnell unterbindet, indem er nach den Handgelenken des Menschen greift, diese seitlich nach unten führt, wo sie ihn nicht stören, und dort festhält. Außerdem tritt er gleichzeitig noch näher an der anderen heran, sodass die Körper der beiden nun dicht aneinandergepresst sind.

>Was... geht hier vor?<, versteht Sasuke gerade gar nichts mehr. Zum einen, weil dieses Handeln absolut nicht zu Naruto passt. Gut, sie hatten sich schon mehrmals geküsst, aber da lag immer irgendein Grund für vor. Entweder so eine dumme Pflichtaufgabe, Alkohol oder wie die letzten Tage dieser Weihnachtsbrauch. Aber von sich aus tat der Vampir dies nie. Bis auf das eine Mal, wo seine Instinkte ihn übermannt hatten. Doch da es nicht den Anschein hat, dass der Vampir versuchen könnte, ihn zu verwandeln, schließt Sasuke diese Ursache für sich aus. Zum anderen ist der Uchiha aber auch über sich selbst verwirrt, denn dieser Kuss gefällt ihm einfach zu sehr. Etwas in ihm will gar nicht, dass dieser Kuss endet, sondern sogar, dass es weitergeht. Er kann es sich selbst nicht erklären, aber dieses Gefühl wird immer stärker, füllt ihn beinahe völlig aus und lässt selbst den Gedanken, sich zu wehren, immer schwächer werden.

„Na...“, reißt er sich noch einmal zusammen und will den Blonden irgendwie von dessen Tun abbringen. Doch so, wie Sasuke zu sprechen ansetzt und dafür den Mund einen kleinen Spalt breit öffnet, spürt er auch schon die Zunge des anderen in seinem Mund. Nebenbei öffnet Naruto nun auch langsam die Augen und blickt direkt in die des Menschen, welcher aufgrund der Nähe nun endlich erkennt, was los ist.

Erst macht dies dem Menschen kurz Angst, wie er die verengten Pupillen und diese für ihn erstmal nicht deutbare Gier in den blauen Augen sieht. Doch dann ist es gerade letztere, die ihn von jetzt auf gleich gefangen nimmt und die letzten Gedanken an Widerstand vergessen macht. Auch wenn sein Kopf nicht zuordnen kann, worauf sich diese bezieht, sagt ihm sein Gefühl, dass dieses Verlangen nicht nur in eine Richtung geht, sondern Sasuke dasselbe tief in sich trägt. So schwindet die Angst schnell wieder und der Schwarzhaarige lässt sich einfach von diesem Augenblick mitreißen, gibt die Gegenwehr auf, schließt erneut die Augen, lässt sich fallen und erwidert den Kuss, welcher immer inniger und inniger wird.

Als der Mensch sich auf den Kuss einlässt, vertieft Naruto nicht nur diesen. Seine Hände lassen nun auch die Handgelenke des anderen los und wandern stattdessen langsam die Arme des Uchiha zu den Schultern hinauf. Von dort aus gleitet eine Hand nach hinten in dessen Nacken und verkrallt sich in den schwarzen Haaren, während die andere Sasukes Jacke ein Stück weit öffnet, unter diese fährt und über den Brustkorb des anderen streicht. Währenddessen verfolgen seine Augen jedes noch so kleine Flattern der Augenlider des Menschen, welcher inzwischen jegliche Bedenken im Rausch seiner Gefühle vergessen hat.

Normalerweise hätte Sasuke diese Situation schon längst beendet. Doch dies gelingt ihm einfach nicht, oder besser, er will es auch gar nicht mehr. Der Blondschopf hat ihn momentan so sehr gefangengenommen, dass es keine Aussicht auf Flucht mehr gibt. Diese Gefühle, die schon alleine der Kuss in dem Menschen auslöst, sind wie ein wunderschöner Rausch. Anstatt sich zu wünschen, dass sie aufhören, will Sasuke sogar unbedingt, dass sie noch stärker werden, ihn immer mehr mitreißen. Und wie die Hände des anderen dann auf Wanderschaft gehen, geschieht dies auch.

Wäre gerade noch das geringste Fünkchen klaren Verstandes bei Sasuke vorhanden, würde sich entweder alles in ihm dagegen sträuben, Naruto soetwas machen zu lassen, da es einfach falsch ist. Schließlich hat der Schwarzhaarige ja eine feste Freundin. Oder er wäre völlig perplex über das Verhalten des Vampires und würde diesen nach den Gründen für sein Handeln ausfragen wollen. Doch da dem nicht mehr so ist, genießt er es einfach und ist sogar recht enttäuscht, als der Vampir irgendwann den Kuss beendet.

Jedoch gelingt es Sasuke nicht, sich auch nur minimal wieder zu fangen, da er jene kalten Lippen, welche eben noch die seinen gefangen hielten, nun auf einmal an seinem Hals spüren kann, wie sie diesen nun verwöhnen. Dieses durchweg angenehme Gefühl, welches der Kuss zuvor ausgelöst hat, und das noch immer anhält, mischt sich mit einem leichten Hauch von Gefahr. Genügt doch gerade eine winzige Bewegung des anderen, um dem Menschen das Leben zu nehmen. Besonders stark ist dieses, wenn der Vampir sanft mit seinen Zähnen über die empfindliche Haut streift, was mehrfach als Ergebnis dem Uchiha ein geräuschvolles Seufzen entlockt und ihn veranlasst, den Kopf in den Nacken zu werfen, damit der Blondhaarige auch wirklich an jede Stelle des Halses heran gelangen kann, keinen Millimeter mit seiner Behandlung auslässt.

Doch so gut sich dies auch bereits anfühlen mag, so genügt es Sasuke bald schon nicht mehr. Je stärkere Gefühle Naruto in ihm auslöst, desto größer wird das Verlangen in ihm nach noch mehr, bedeutend mehr. Er will dem anderen noch näher sein, noch deutlicher spüren und überall von diesem verwöhnt werden. Bereits bei dem Gedanken an das, wonach sich dieses etwas, was gerade vollkommen sein Denken übernommen hat, sehnt, breitet sich eine Gänsehaut auf seinem gesamten Körper aus, er drückt sich noch enger an den anderen und schlingt seine Arme um diesen.

„M... mehr!“, haucht er erstickt. Zu mehr ist er gerade nicht fähig, denn sein Hals fühlt sich staubtrocken an.

Beim vernehmen dieser Worte bildet sich ein gieriges Grinsen auf Narutos Lippen. Er hört kurz mit seinem Tun auf und sieht dem Menschen direkt in die Augen, welche inzwischen von derselben Gier zeugen, wie seine eigenen.

„Nicht... aufhören!“, gelangt nur ein schwaches, aber dennoch flehendes Flüstern an Narutos Ohren, welches das Grinsen noch stärker werden lässt.

Bereits im nächsten Moment vereinen sich sie Münder der beiden wieder zu einem hitzigen Kuss. Doch während Sasuke sich immer fester an den anderen klammert, löst dieser seine Hände von Brustkorb und Haar des Menschen und legt sie nur locker um dessen Rücken.
 

Kurz darauf wandern sie aber schon wieder besitzergreifend über den Körper des anderen, befreien diesen von seiner Jacke, fahren unter das Oberteil und schieben dieses nach oben, nur um es kurz darauf ebenfalls auszuziehen. Doch überraschenderweise wird es dem Menschen nun nicht eiskalt, sondern wohlig warm, was ihn dazu veranlasst, seine beim Kuss wieder geschlossenen Augen zu öffnen. Dadurch stellt er fest, dass er und der Blonde nun nicht mehr im Wald, sondern in seinem Zimmer sind. Als Naruto die Arme kurz locker um den Uchiha gelegt hat, hat er sie beide wieder in sein Zimmer teleportiert, wo er den Menschen nun langsam, aber zielsicher in Richtung von dessen Bett drängt, auf dem Sasuke kurz darauf zu sitzen kommt und sich mit den Armen nach hinten abstützen muss, um von den fordernden Küssen des anderen nicht umgestoßen zu werden.

Doch schon bald wendet sich der Vampir anderen Zonen zu. Vom Ohr aus beginnt er, sich nach unten vorzuarbeiten, über den Hals, zum Brustkorb, wo er kurz mit der Zunge Sasukes Brustwarzen umkreist, und dann immer weiter bis hin zum Bauchnabel. Derweil wird der Rücken des anderen anfangs eifrig mit den Händen erforscht, ehe sich diese dann etwas anderem zuwenden: dem Verschluss von Sasukes Hose.

Der Uchiha seinerseits weiß inzwischen gar nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Obwohl die Berührungen des Vampires eigentlich kalt sind, kommt es dem Menschen so vor, als würden sie in ihm überall dort, wo Hände und Mund des Blonden ihn verwöhnen, ein Feuer entzünden. Ein Feuer, welches ihn einerseits lieblich umschmeichelt, andererseits gleichzeitig völlig verzehren will und ihm jegliche Kraft raubt. Daher fällt es Sasuke auch, je länger der Blondhaarige diese Empfindungen in ihm hervorruft, immer schwerer, sich auf seine Arme gestützt zu halten, sodass er schließlich einknickt und sein Gewicht nun auf seine Ellenbogen anstelle auf die Handballen stützt.

Wie sich der Vampir kurz darauf an seiner Hose zu schaffen macht, kommt in dem Uchiha schwach das Gefühl hindurch, dass das alles zu schnell geht, wodurch er sich entschließt, das Spiel etwas zu verlängern. Darum greift er mit einer Hand nach dem Kragen von Narutos Jacke, während er endgültig mit dem Rücken auf die Matratze fällt, und zieht den anderen gleichzeitig zu sich nach oben, wo er diesem nun seinerseits in einen Kuss verwickelt und diesen nebenbei auch endlich etwas freier macht. Zuerst landet nur dessen Jacke auf dem Boden neben dem Bett, doch schon bald genügt das dem Menschen nicht mehr und das Oberteil des Vampires folgt dieser, ehe Sasuke die Arme regelrecht um den Rücken des anderen schlingt und diesen soweit nach unten zeiht, dass Naruto sich nicht mehr über dem Uchiha abstützen kann, sondern direkt auf ihm liegt, während der Kuss, welcher beim Ausziehen des Kleidungsstückes kurzzeitig unterbrochen wurde, sofort noch inniger wieder aufgenommen wird.

Nur kurz allerdings lässt Naruto Sasuke die Führung übernehmen, ehe er das, was er zuvor im Begriff war zu tun, dann doch durchführt. Und so ist der Schwarzhaarige schon wenig später seine Hose, samt Schuhe und Socken los und liegt nun nur noch in Boxershorts unter dem Blauäugigen, welcher ihn eindringlich mustert. Da das Licht im Zimmer die gesamte Zeit über schon aus ist, kann Sasuke diesen Blick zwar nicht sehen, aber dafür umso deutlicher spüren, was ihn innerlich einen wohligen Schauer bereitet. Als Naruto damit fertig ist, entledigt er sich schnell selbst noch seiner überflüssigen Kleidung, sodass er nun ebenfalls nur noch in Boxershorts ist, und zieht Sasuke dann mit sich zusammen richtig aufs Bett, sodass die beiden nun längst, statt quer in diesem liegen, der Vampir weiterhin über seine heimliche Liebe gebeugt, welche ihn sofort wieder dicht an sich zieht.
 

Noch mehrere Minuten liegen die beiden so da. Küssen sich und lassen die Hände über den Körper des anderen wandern. Während Naruto schon von Anfang an nur seinen Instinkten folgt, hat Sasuke im Laufe ihres Tuns erst nach und nach völlig die Kontrolle über sein Handeln verloren, aber inzwischen folgen beide schon seit einiger Zeit gleichermaßen nur noch ihren Gefühlen füreinander, dieser Gier nach dem anderen, von welcher der Mensch bisher noch nicht einmal ansatzweise wusste, aber die alle Bedenken, Zweifel oder Unsicherheiten blitzschnell vertrieben und den Verstand vernebelt hat. Doch als auf einmal die Hand des Blonden von hinten unter den Bund seiner Boxershorts wandert, genügt auch dies nicht mehr, um die Zweifel völlig zu unterdrücken, weswegen Sasuke zusammenzuckt, den entsprechenden Arm greift, gleichzeitig den Kuss unterbricht und erschrocken zu dem anderen sieht.

Durch diese unsichere Reaktion des anderen gelingt es Naruto auf einmal, wieder Herr seiner Sinne zu werden. Ganz zu beginn hatte er noch krampfhaft versucht, die Kontrolle über sich zurückzuerlangen. Doch wie sich Sasuke immer mehr auf die Küsse des Blonden eingelassen hatte, schwanden auch dessen Versuche, dies zu beenden immer mehr, sodass er seine Gegenwehr bereits aufgegeben und sich seinen Gefühlen voll und ganz hingegeben hatte, lange bevor sie in Sasukes Zimmer gelandet waren. Doch diese eine Handlung des Menschen weckt schlagartig wieder den Geist des Blonden, welcher somit wieder selbst seine Aktionen steuern kann und dem sofort bewusst ist, dass er sich selbst stoppen muss. Doch noch immer sind seine Gefühle enorm stark, sodass es ihm widerstrebt, diesen Moment einfach so abzubrechen.

>Auch auf die Gefahr hin, dass er mich morgen dafür hassen wird, kann ich einfach nicht anders. Ich will ihn noch nicht loslassen!<, ist der Verstand des Blondschopfes wieder beinahe klar, im Gegensatz zu dem des Uchiha.

Wie Narutos Hand wieder den Rücken des Menschen langsam nach oben wandert, beruhigt dieser sich auch wieder etwas und lässt sich schon kurz darauf in einen erneuten Kuss verwickeln, auch wenn er diesen nun etwas zögerlicher erwidert. Doch je länger der Kuss andauert, desto sicherer wird der Schwarzhaarige wieder und gibt sich schon bald darauf erneut den Berührungen des anderen genießerisch hin. Auch als dieser sich und den Menschen umdreht, sodass nun Sasuke derjenige ist, der auf dem Blonden liegt, beachtet er dies nur nebenbei, weil der Kuss ihn einfach zu sehr gefangen nimmt.

Noch ein paar Minuten kleben die Lippen der beiden förmlich aneinander, wobei die Küsse nun allerdings immer vorsichtiger werden und auch die Hände der beiden sich langsam auf dem Rücken des jeweils anderen einen Ruhepunkt suchen. Nachdem Naruto dann schließlich den Kuss wieder löst, legt sich eine seiner Hände auf Sasukes Hinterkopf und führt diesen langsam nach unten, bis der Mensch mit dem Gesicht auf der Brust des Blondhaarigen zu liegen kommt. Danach legt sich die Hand wieder auf dessen Rücken und streicht noch ein paar Mal sacht über diesen, bis der Mensch langsam wieder zur Ruhe gekommen ist.

Unbewusst versteht Sasuke dieses Handeln sofort. Bereits während des Kusses am Ende hatte der Vampir es geschafft, die Sturmflut an Gefühlen, welche auf den Uchiha hineinstürzte, soweit zu besänftigen, dass nur noch ein angenehmes Prickeln in seinem Körper übrig blieb, sich sein Herzschlag und seine Atmung von der Intensität einen Marathonlaufes wieder fast normalisierten. Doch wie sein Körper nun wieder zu Ruhe kommt, übermannt Sasuke immer mehr die Müdigkeit, welche er zuvor überhaupt nicht wahrgenommen hat. Und so kommt es, dass das sanfte Streicheln des Blonden ihn nun ganz schnell ins Reich der Träume leitet. Er kann nur noch spüren, wie Naruto ihm noch einen sanften Kuss auf die Stirn gibt, ehe seine Sinne völlig abdriften.

Kaum, dass Sasuke eingeschlafen ist, wirft der Vampir sich und dem Uchiha die Zudecke über, lässt seine Hand, welche diesen eben noch gestreichelt hatte, auf dessen Rücken ruhen und schließt die Augen. Normalerweise würde er jetzt überlegen, wie er seinem Kumpel diese Situation am nächsten Morgen erklären könne. Doch dann würden seine Gedanken dieses wohlige Gefühl, welches ihn gerade durchströmt, zunichte machen. Daher verscheucht er alle Gedanken, die sich aufdrängen wollen, und genießt dieses Gefühl noch etwas, bis auch er letztendlich friedlich einschläft.
 

Am nächsten Morgen ist Naruto als Erster wach. Es dauert einen kurzen Augenblick, bis er sich orientiert hat. Doch wie er sieht, dass Sasuke, noch immer eng an ihn gekuschelt, friedlich schläft, fällt ihm sofort wieder alles vom vorherigen Abend ein. Auf der einen Seite könnte er sich dafür gerade selbst schlagen, dass er soetwas hat geschehen lassen. Aber auf der anderen Seite ist er irgendwie auch froh darüber, dass es so gekommen ist. Denn die Gefühle, welche er dabei verspürte, wird er wohl nie wieder vergessen. Immerhin war er seinem Geliebten noch nie so nahe, wie in dieser Nacht, und wird es wahrscheinlich auch nie wieder sein. Denn selbst, wenn Sasuke ihm diesen Vorfall auf unerklärliche Weise verzeihen sollte, wird er wohl, wenn Sakura davon Wind bekommen sollte, sich die Radieschen von unten betrachten können. Und selbst, wenn die Medizinerin nicht dahinter kommen sollte, ist sich Naruto darüber bewusst, dass sich dies niemals wiederholen darf. Denn ein zweites Mal würde nicht einmal Sasuke bei sowas nochmal ein Auge zudrücken und die Freundschaft zu dem Uchiha ist dem Vampir einfach zu wertvoll, um sie aus welchem Grund auch immer aufs Spiel zu setzen.

Noch ein paar Minuten macht sich Naruto so seine Gedanken, bis schließlich auch Sasuke aufwacht. Einen Moment ist auch der Uchiha irritiert, als er bemerkt, dass er auf etwas Kühlem liegt. Doch recht schnell ist ihm wieder bewusst, was los ist. Doch anstatt erschrocken aufzuspringen, bleibt er einfach noch kurz schweigend liegen.

>Was war da nur gestern los? Wieso habe ich mich darauf eingelassen? Das war doch sowas von falsch! … Auch wenn ich nicht abstreiten kann, dass es ein irres Gefühl war... Aber es war dennoch nicht richtig. Ich bin mit Sakura zusammen und hätte beinahe mit Naru geschl... Oh Gott, bloß nicht daran denken, was beinahe passiert wäre. Das, was passiert ist, ist schon schräg genug... Oh Mann, was mach ich jetzt bloß? Am besten wird es sein, die Sache einfach direkt zu klären, auch wenn ich selbst nicht weiß, wie das gehen soll. Ich hab ja nicht mal eine Ahnung, wieso ich mich darauf eingelassen hatte. Mein Kopf war einfach von jetzt auf gleich völlig leer... Wie ich Naru kenne, ist er sicher schon wach und hat sich nur noch nicht weiter bewegt, weil er mich nicht wecken wollte. Na dann, auf in die Schlacht!<, überlegt der Schwarzhaarige, ehe er ein wenig unsicher sagt, „Naru? Bist du wieder du selbst?“

>Verdammt! Wieso konnte er nicht noch länger schlafen? Ich weiß noch immer nicht, wie ich ihm das von gestern erklären soll... Aber jetzt bleibt mir keine Zeit mehr, um weiter nachzudenken, also Augen zu und durch!<, ist Angesprochener ebenso unsicher, „Ja, bin ich! Und die Sache gestern Abend, das tut mir unendlich leid. Ich...!“

„Du musst dich nicht entschuldigen!“, unterbricht der andere ihn, „Du hattest mich doch selbst vorgewarnt, dass deine Instinkte dich überrumpeln könnten. Ich hatte doch dennoch darauf bestanden, dich auf die Jagd zu begleiten und war dann zu langsam, dich aufzuhalten... Und außerdem hatte ich ja auch selbst mitgemacht, auch wenn ich selbst nicht ganz verstehe, warum mich deine Küsse da so schnell um den Verstand gebracht hatten.“

„Du hörst bei sowas doch nie auf mich! Deswegen hätte ich es von vorn herein verhindern müssen! Unter anderen Umständen hätte ich dich sonst verwandelt!“, hört man dem Vampir die Selbstvorwürfe deutlich an der Stimme an.

„Das glaube ich nicht, Naru! Denn als ich unsicher wurde, warst du nicht mehr weiter gegangen. Daher bin ich mir sicher, dass du auch nicht zugebissen hättest!“, entgegnet der Schwarzhaarige, wobei er sich etwas aufrichtet, sodass er dem Blauäugigen ins Gesicht sehen kann und ihm die Decke ein Stück über die Schultern hinab rutscht, wie er sich mit den Unterarmen auf Narutos Brustkorb abstützt. Dadurch werden nun mehrere Knutschflecke auf Sasukes Brustkorb und in der Halsgegend und viele kleine, oberflächliche Kratzer auf dessen Rücken sichtbar, was den Vampir einmal schwer Schlucken lässt. „Was ist denn mit dir jetzt los?“, hat Sasuke diese bisher noch gar nicht bemerkt.

„Sieh dich mal genau an!“, bringt Naruto immer gequälter hervor.

„Wieso?“, wundert sich der Mensch, doch kommt der Aufforderung nach, was auch ihn kurz stutzen lässt, „Ups... die sollte Sakura wohl besser nicht sehen. Zum Glück fährt sie heute Abend noch gleich nach der Feier mit ihren Eltern in den Winterurlaub und kommt erst im neuen Jahr wieder. Also muss ich nur heute aufpassen!“

„Wie kannst du das so locker sehen?“, fasst es der Blondhaarige nicht.

„Ich habe es dir schon einmal gesagt. Du warst nicht du selbst und es war meine Schuld, dass es so weit gekommen war, weil ich mal wieder nicht auf dich hören wollte. Und solange du mich in solchen Momenten nicht beißt oder ich mich danach im Krankenhaus wiederfinde, bin ich deswegen nicht wütend. Außerdem kann ich nicht leugnen, dass es mir gefallen hat, sonst hätte ich wohl nicht so den Kopf bei der Sache verloren und es sofort aufgehalten. Also hör du jetzt auf, dich deswegen selbst zu zerfleischen!“, entgegnet Sasuke ernst.

„Aber...“, will er Vampir erneut etwas entgegensetzten, doch wird unterbrochen.

„Nichts aber, Naru!“, klingen die Worte des Menschen schon nach einem Befehl, als sich dieser etwas herunter beugt und gleich darauf seine Lippen auf die des anderen legt.

Erst starrt Naruto geschockt auf die geschlossenen Augen des anderen, ehe er es diesem gleichtut und den Kuss erwidert. Es ist nur ein sanfter Kuss, doch dieser genügt, die Gefühle der letzten Nacht noch einmal in dem Blonden aufkommen zu lassen, wodurch dieser jegliche Wiederworte vergisst und daher den Uchiha nur erstaunt ansieht, nachdem dieser den Kuss gelöst hat.

„Hör zu, Naru! Du kannst nichts dafür und es ist ja nichts wirklich Schlimmes passiert. Schließlich hast du, bevor es ernst wurde, aufgehört. Und das, obwohl du dich nicht unter Kontrolle hattest. Also belassen wir es dabei. Wir behalten das, was letzte Nacht passiert ist, einfach für uns und fertig!“, meint Sasuke nun ruhig und sieht dem anderen ebenso in die Augen.

„Du meinst also, wir sollen die Sache einfach so vergessen?!?“, klingt dieser nüchtern, doch verspürt innerlich einen gewaltigen Schmerz.

„Ich habe nichts von vergessen gesagt, denn daran könnte ich mich selbst nicht halten. Die letzte Nacht war so schön, dass ich es nicht einfach vergessen kann. Ich sagte nur, dass wir es für uns behalten, also vor anderen kein Wort darüber verlieren und auch nicht groß weiter darüber reden. Es ist passiert, aber wir haken nicht weiter nach. Wenn du es vergessen willst und kannst, dann ist das deine Sache, aber ich werde das nicht!“, erklärt der Uchiha, woraufhin der Schmerz sofort wieder verschwindet und einem unterschwelligen Glücksgefühl Platz macht.

„In Ordnung! Dann bleibt die letzte Nacht unter uns!“, stimmt er Vampir erleichtert zu.
 

Danach stehen die beiden auf, ziehen sich an und bringen heimlich Jacken und Schuhe wieder in den Flur, um keinerlei Spuren ihres nächtlichen Ausfluges zu hinterlassen. Nach dem Frühstück schnappt sich Sasuke die Geschenke für die Feier und geht mit Naruto zu diesem nach Hause, wo sich die beiden Jungen noch so lange unterhalten, jedoch nicht über die letzte Nacht, bis es Zeit wird, zu den Sezakis zu gehen, wo die Weihnachtsfeier gleich beginnen soll. Als sie, auf die Minute genau zur angegebenen Zeit, bei diesen klingen, wird ihnen schon gleich darauf von Shikori die Tür geöffnet, welche sie ins Wohnzimmer bringt. Dieses ist wunderschön für die Feier eingerichtet und darin befinden sich bereits Aysha, Itachi, Sakura, Hinata, aber auch Shikoris Freund Shin und dessen Bruder Sai. Naruto und Sasuke wussten zwar, dass Shikori die beiden eingeladen hatte, aber hätten sie nicht gedacht, dass sie wirklich erscheinen würden. Doch da sich die Probleme zwischen dem Vampir und Sai ja gelöst hatten, sodass sie einander achten, trübt dieser Umstand die Laune der Gäste kein bisschen.

„Wow, sind die letzten beiden Gäste auch schon eingetrudelt!“, grinst Aysha die beiden frech an.

„Wir waren pünktlich. Was können wir dafür, wenn es der Rest so eilig hat, sich von dir Naturkatastrophe auf die Nerven gehen zu lassen!“, kontert Sasuke.

„Oh, da ist aber jemand heute auf Zack. Zumindest was die Worte angeht. Beim Rest jedoch nicht!“, grinst die Blondine noch breiter und deutet auf die Decke über Sasuke und Naruto.

„Hä? Wo kommt der denn her? Wir hatten doch extra auf sowas geachtet?“, stutzt der Vampir, wie er dort einen Mistelzweig erkennt. Doch wie er etwas genauer hinsieht, begreift er, was los ist. Der Mistelzweig ist an dünnen, fast unsichtbaren Fäden an der Decke befestigt, welche sich über die gesamte Zimmerfläche verteilen und hinter einer extra aufgestellten Bar, hinter welcher gerade die Blondine steht und ihrem Freund einen Drink gibt, zusammenlaufen. Mithilfe der Fäden ist es Aysha möglich, den Mistelzweig überall hinzubewegen. Und während sie mit den beiden gesprochen hatte, führte sie ihn eben direkt über sie.

„Ist doch egal, wo der herkommt. Tatsache ist aber, dass er genau über euch beiden hängt. Und ich gehe davon aus, dass ich nicht erst erklären muss, was das bedeutet! Und bitte schön mit Gefühl!“, wird das Grinsen der jüngeren Sezaki sogar noch breiter.

Während Sasuke gerade an die letzte Nacht denken muss und dabei leicht Rot im Gesicht wird, verdreht Naruto nur unauffällig die Augen.

>Immer mal ein Kuss übers Jahr verteilt wäre viel schöner, als jetzt so viele an den wenigen Tagen. Aber da das nur in meinen Träumen umsetzbar ist, geht es halt nicht anders!<, ärgert sich der Vampir ein wenige, dass dieser Brauch nur um die Weihnachtszeit gängig ist, doch dreht sich dann zu seinem Kumpel, welcher sich inzwischen wieder gefangen und auch seine Gesichtsfarbe wieder in den Griff bekommen hat, >Also dann, auf ein Neues!<

Ohne zu zögern kommen sie einander näher und küssen sich zärtlich, was Aysha ein wenig den Spaß verdirbt, da diese mit mehr Protest gerechnet hatte. Doch der Anblick der beiden sich küssenden jungen Männer macht dies sofort wieder weg. Auch Sakura und Hinata kommen nicht umhin, sich eingestehen zu müssen, dass sie dieses Bild süß finden, wodurch die Rosahaarige sogar ihre Eifersucht im Griff hat. Shikori entlockt dies ein kurzes Schmunzeln, wie selbstverständlich das für die beiden doch schon geworden ist. Denn ihr war dank ihrer Fähigkeit nicht entgangen, dass Naruto die letzten beiden Tage bei den Uchihas war, was sie ihrer Schwester jedoch nicht erzählt hatte, da diese sonst sofort ebenfalls zu ihrem Freund gestürmt wäre. Und da die ältere Jägerin über die Traditionstreue bei den Uchihas informiert wurde, ahnt sie schon, dass diese Tage nicht ohne den ein oder anderen Kuss abgelaufen sein werden, da die beiden Jungs ja förmlich aneinander kleben, wenn sie zusammen sind. Was für Ausmaße dies angenommen hatte, ahnt sie dabei allerdings nicht. Itachi betrachtet die beiden auch ruhig, obwohl dieser Kuss sogar etwas inniger ist, als jener vor den Eltern der Brüder. Nur Shin und Sai machen große Augen.

„Läuft da zwischen euch irgendwas? Das wirkte nämlich für Freunde zu intim!“, fragt Sai nüchtern, als die beiden sich wieder voneinander gelöst haben.

„Sasu ist mit Sakura zusammen, falls du das vergessen hast. Und selbst, wenn da was wäre, würde ich mich zwischen keine Beziehung drängen. Aber wenn man den Fehler begeht und sich zu einem Wahrheit-oder-Pflicht-Spiel mit den Damen dort überreden lässt, muss man auch auf sowas gefasst sein. Es war also nicht das erste Mal!“, erklärt Naruto ruhig.

„Stimmt, da gehen dann noch ganz andere Sachen ab!“, bringt sich Itachi ein und gibt seiner Freundin einen Kuss, „Vor allen, wenn du die Aufgaben stellst, nicht wahr, meine Kleine!“

„Tja, ich hab halt Fantasie, was das Stellen solcher Aufgaben angeht!“, meint diese glücklich und grinst ihn unschuldig an.

„Ich staune weniger über Sasuke und Naruto, als mehr über dich Itachi. Seit wann bleibst du bei sowas so locker?“, erkundigt sich dann Shikori bei dem älteren der Uchiha-Brüder.

„Nach dem Schock zu Ostern komm ich mit sowas klar!“, antwortet dieser.

„Ich glaube, die Erfahrung, mit diesen Mitspielern das zu spielen, lasse ich lieber ausfallen!“, will sich Shin gar nicht ausmalen, was dieser Schock wohl gewesen sein mag.

„Dabei zusehen würde ich zwar schon gerne, aber selbst mitmachen, wäre dann doch nicht so meine Sache!“, meint Sai ruhig.

„Also wenn, dann alle! Und ich bin dafür, dass wir nachher gleich mal ne Runde spielen!“, schlägt Aysha vor.

„Ohne mich! Ich wette, es warten heute eh noch genügend Überraschungen auf uns!“, verneint Sasuke sofort.

„Dann wären das schonmal mindestens vier Leute, die nicht mitspielen, also lassen wir es!“, schließt sich auch Naruto dem an.

Auch, wenn Aysha wegen des Ausfallens ihres Lieblingsspieles kurz ein wenig deprimiert ist, dauert es nicht lange, bis sie ihre gute Laune wiederfindet und so die Feier mit dem Austauschen der Geschenke richtig starten kann. Da Naruto und Sasuke das Spiel ausfallen ließen, wandert der Mistelzweig eben bei jeder Gelegenheit zu den beiden, was diesen die Laune jedoch nicht verdirbt. Innerlich freuen sie sich sogar, die Nähe des anderen genießen zu können, zeigen dies nach außen hin aber niemanden. Trotzdem haben alle bei der Feier richtig ihren Spaß. Und anders als bei Halloween achtet Itachi diesmal besser darauf, dass seine Freundin niemanden ungewollt abfüllen kann. Dafür schraubt er ihr zur Liebe seinen Polizeiblick etwas zurück, sodass sie auch Naruto und den anderen ihre kleinen Spezialitäten anbieten und geben darf, jedoch nur dann, wenn diese das auch wollen. Und da alle vernünftig bleiben, geht diese Feier am Ende sogar für alle ohne nervigen Kater aus und damit auch ohne Hausarrest für die Uchiha-Brüder.
 

ENDE des Sonderkapitels
 

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Hoffentlich hat euch dieses Sonderkapitel gefallen. Wie angekündigt wird es das vorletzte gewesen sein, es sei denn, ihr macht mir Vorschläge, was ihr in einem solchen lesen wollt.
 

Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2014.

Wäre schön, wenn ihr meiner FF auch im nächsten Jahr treu bleiben würdet. Ich würde mich darüber riesig freuen.

Liebe Grüße von eurer

Kagome1989



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Onlyknow3
2013-12-27T20:49:30+00:00 27.12.2013 21:49
Das Kapitel ist Gold wert,es ist sehr gut geworden.Vorallem kam es sehr gut rüber was Naruto für Sasuke fühlt.Warum nicht gleich Romeo und Julia,wobei Sasuke dann Julia dastellt.Oder aber die Twillight Saga,wo er sich selbst spielt.Mach weiter so,freue mich auf das nächste kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Kagome1989
28.12.2013 19:12
Danke für das Kommi und das Lob.
Da euch die Idee mit dem Theaterstück ja so gut zu gefallen scheint, werde ich das auf jeden Fall irgendwann mal umsetzen *schnell fest in die Planung eintrag* Zu welchem Stückt und wann dieses Kapitel rauskommt, werd ich mir noch überlegen. Das wird dann wohl was spontanes werden.
Wünsche dir einen guten Rutsch.
LG
Von:  Suki96
2013-12-24T19:42:50+00:00 24.12.2013 20:42
Wie wärs wen Naru und Sasu in einem Theaterstück wie Die schöne und das Bist die Hauprollen spielen müssen. Da durch einen dumen zufall alle anderen die Hauptrollen nicht besetzen können. Z.b. Das Naru das Bist ist und Sasu die schöne. Das währ doch mal was.
Abere auch so war das Spitzial kapitel sehr gut. Ach war es toll das sich Naru und Sasu etwas nähergekommen sind. Mach weiter so. Ich glaube aber auch das sich unsere Aysha gene noch ein zwei Sonderkapitel mit Itaschi freuen würde.
Antwort von:  Kagome1989
25.12.2013 18:55
Danke für dein Kommi und den Vorschlag. Ich werd mir mal notieren und bei Gelegenheit umsetzen. Wird allerdings noch ein wenig dauern, da ich mich jetzt erstmal voll und ganz auf die Hauptstory konzentrieren will.
LG


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