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Eine Freundschaft mit komischen Wendungen

auf seltsamen Wegen
von

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Sieben verdrängte Erinnerungen (Teil 3)

Naruto ist inzwischen vierzehn Jahre alt und hat seinen Alltag soweit in den Griff bekommen, dass er nur noch sehr selten anderen als ungewöhnlich auffällt, was auch nicht verwunderlich ist. Außer zum Jagen oder wegen der Schule verlässt er so gut wie gar nicht mehr das Haus seiner Eltern. Und in der Schule schottet er sich so gut es geht von den anderen ab. Im Unterricht und vor allem beim Sport versucht er, nicht aufzufallen. Wenn er noch Aufmerksamkeit auf sich zieht, dann ist das wegen seiner abweisenden Art. Aber zumindest ist dies nichts, weswegen er auffliegen könnte.

Doch an diesem Tag ergibt sich doch eine Situation, weswegen er sich entschließt, die Sicherheit seines Heimes zu verlassen. Seiner Mutter geht es schon seit ein paar Tagen gesundheitlich nicht wirklich gut. Und an diesem Tag hat sie sich endlich entscheiden, deswegen doch mal einen Arzt aufzusuchen. Jedoch ist Minato sehr lange auf Arbeit, weswegen er Kushina nicht begleiten kann. Doch dem jüngeren Blondschopf ist es zu riskant, seine Mutter alleine gehen zu lassen. Denn wenn sie sich bereiterklärt, zum Arzt zu gehen, dann muss es ihr wirklich schon verdammt schlecht gehen. Deswegen begleitet der Vampir anstelle seines Vaters die Rothaarige.

Zu seinem Glück betreibt der Arzt, zu dem Kushina gehen will, eine eigene kleine Praxis, sodass die beiden nicht erst in ein großes Krankenhaus müssen. Während seine Mutter im Untersuchungszimmer ist, wartet Naruto im Wartezimmer auf sie und ist schon erleichtert, dass alles bisher ohne irgendwelche Schwierigkeiten vonstattengegangen ist. Doch leider kommt seine Erleichterung zu früh. Denn nicht nur, dass seine Mutter über eine halbe Stunde beim Arzt drinnen ist, trübt den bisher makellosen Ablauf des Tages. Sondern auch, dass er selbst gebeten wird, zu der Rothaarigen ins Untersuchungszimmer zu gehen.
 

„Was ist denn mit meiner Mutter? Ist sie ernsthaft krank, dass ich hierher gebeten wurde?“, erkundigt sich der Blondschopf, als er den Raum betritt, in welchem Kushina einem Mann mit Kittel, wahrscheinlich also dem Arzt, an einem kleinen Tisch gegenüber sitzt. Die Schwester, welche ihn gerade gebeten hat, in diesen Raum zu kommen, tritt hinter ihm ein und schließt erstmal die Tür, ehe der Arzt sich dem jungen Mann zuwendet.

„Es gibt keinen Grund zur Sorge, Junge! Deine Mutter hat eine Virusinfektion, aber diese kann mit den richtigen Medikamenten behandelt werden. Es wird zwar ein bis zwei Wochen dauern, bis die Nachwirkungen vollständig verschwunden sein werden, aber danach wird sie wieder ganz die Alte sein!“, erklärt der Mediziner.

„Ach, und weswegen sollte ich dann zu Ihnen kommen?“, wundert sich der Vampir.

„Nun ja, es ist so, dass dieser Virusinfekt leider sehr ansteckend ist. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass du dich bei deiner Mutter angesteckt hast. Deswegen möchte ich dich kurz untersuchen, um dies zu klären. Denn während der Inkubationszeit ist dieser Virus schneller zu besiegen als nach dem Ausbruch!“, erklärt der Kittelträger weiter.

„Ich hatte in letzter Zeit ziemlich viel für die Schule zu tun und war deswegen wenig zu Hause mit meiner Mum zusammen. Daher glaube ich nicht, dass eine Untersuchung nötig ist!“, will sich der Blonde herausreden.

„Sei vernünftig Junge. Dieser Virus ist sehr aggressiv. Bereist durch ein kurzes Husten können sich Personen im Umkreis von sieben bis acht Metern anstecken. Also setzt dich kurz hin. Es dauert auch nicht lange!“, redet der Arzt auf ihn ein.

„Nein! Ich verzichte! Und zwingen können sie mich nicht dazu. Daher entschuldigen Sie mich nun! Ich werde wieder rausgehen!“, dreht sich Naruto um und greift bereits nach der Türklinke.

„Überleg es dir doch nochmal!“, mischt sich die Schwester ein und greift nach dem Handgelenk des Blonden, um diesen am Gehen zu hindern. Als sie die Kälte spürt, welche von diesem ausgeht, bekommt sie einen kurzen Schrecken, welcher noch deutlich stärker wird, als sie den fehlenden Puls des Jungen bemerkt. „Was? Aber das... kann doch gar nicht sein!“, lässt sie erschrocken den Arm des Blonden los und taumelt ein paar Schritte zurück.

„Was ist denn los, Schwester?“, erkundigt sich der Arzt.

„Dieser Junge hat keinen Puls!“, antwortet diese und starrt Naruto völlig verunsichert an.

„Aber Schwester, das ist doch völlig unmöglich! Sicher haben sie sich gerade nur vertan!“, kann der erfahrene Mediziner den Worten seiner Helferin nicht glauben und sieht dann zu Naruto, welcher zu überlegen scheint, wie er nun auf diese Situation reagieren soll, „So, und du kommst nun bitte einmal kurz her, junger Mann. Es dauert wirklich nur ein paar Minuten und dann kannst du mit deiner Mutter wieder nach Hause gehen. Und nebenbei können wir die Dame hier auch gleich von ihrem Irrglauben befreien. Sonst glaubt sie noch wirklich, was sie eben von sich gab!“

Bei diesen Worten geht der Arzt auf Naruto zu, welcher noch immer so in Gedanken ist, dass er dies gar nicht bemerkt. Erst, als der Mensch ihn nun ebenfalls am Handgelenk greift, bemerkt er diesen, zuckt kurz zusammen und entreißt diesem energisch seinen Arm. Jedoch geschieht dies einen Moment zu spät, denn auch der Mediziner hat nun die Korrektheit der Aussage der Schwester bemerkt und hat nun nicht mehr vor, den Blonden einfach so gehen zu lassen.

„Lassen Sie mich in Ruhe!“, schreit Naruto den Kittelträger an und will nun endgültig das Zimmer verlassen. Aber da hält der Mediziner auch schon die Tür so zu, dass sie ohne Gewalt, was für einiges an Aufsehen sorgen würde, nicht mehr geöffnet werden kann.

„Tut mir leid, aber ich kann dich jetzt nicht mehr gehen lassen. Dein Puls ist wirklich so schwach, dass man ihn nicht mehr spüren kann. Das ist kein gutes Zeichen. Normalerweise dürftest du nicht mal imstande sein, dich zu bewegen. Daher ist es für mich als Mediziner nicht möglich, die gehen zu lassen, bis dieser Umstand geklärt ist. Schlimmstenfalls könntest du nämlich jeden Augenblick tot umfallen. Und das wollen wir doch verhindern!“, wird ihm diese Ruhe verweigert, >Außerdem könnte dies einen neuen Weg in der Medizin eröffnen. Eine noch nie diagnostizierte Krankheit zu finden, würde auch meinem Ruf nicht gerade schaden!<

>Verdammt! Dieser Quacksalber hat doch Blut geleckt. So einfach komm ich hier wohl nicht mehr weg... Vielleicht gibt er ja auf, wenn ich ihm die Wahrheit sage, auch wenn die Menschen in dieser Gegend nicht an die Existenz von Vampiren glauben!<, entschließt sich Naruto, geht etwas auf Abstand zu dem Arzt und meint dann, „Wenn Sie es unbedingt wissen wollen, sage ich Ihnen, was mit mir los ist. Ich habe wirklich keinen Puls, denn wenn man es genau nimmt, bin ich eigentlich schon tot. Ich bin kein Mensch mehr, sondern ein Vampir, allerdings keiner, der den Menschen schaden will. Es wäre also eher ungewöhnlich, wenn ich einen Herzschlag hätte. Und nun lassen sie mich endlich gehen! Denn ich denke mal, dass Sie, selbst wenn ich mich mit diesem Virus angesteckt haben sollte, nichts für mich machen könnten, denn mein Körper funktioniert anders als der eines Menschen!“

„Was? Ein Vampir?“, wirkt der Arzt erst ungläubig, dann verwirrt, doch schließlich schleicht sich ein Unheil verheißendes Lächeln auf seine Lippen, „Dann wäre ich dir noch verbundener, wenn du hier bleiben würdest. Vielleicht könnte ich mit deiner Hilfe ja eine Revolution in der Medizin vollbringen!“

„Sie haben ja wohl nen Schaden! Ich bin doch nicht ihr Versuchskaninchen!“, beschwert sich der Blonde und weicht noch weiter von dem Weißkittel zurück, welcher nun sogar die Tür abgeschlossen hat.

„Lassen sie meinen Sohn in Ruhe!“, mischt sich nun auch Kushina ein, die bisher nicht wusste, wie sie ihrem Jungen helfen konnte, aus dieser Sache herauszukommen.

„Tut mir leid. Das werde ich nicht!“, scheint der Arzt schon ein wenig verrückt geworden zu sein.

>Der ist doch selbst krank, nämlich im Hirn!<, hält es Naruto nicht länger dort aus. Und da der Weg durch die Tür versperrt ist, entschließt er sich, das Fenster als Ausweg zu nehmen. Doch da er befürchtet, dass dieser irre Weißkittel stattdessen seine Mutter nun nicht mehr in Ruhe lassen würde, entschließt er sich, diese einfach mitzunehmen. Daher rennt er schnell an dem Verrückten vorbei zu der Rothaarigen. „Ich halt das hier nicht länger aus. Also halt dich bitte fest, Mum!“ Mit diesen Worten nimmt er Kushina auf den Rücken und springt schon im nächsten Moment mit ihr aus dem glücklicherweise offenen Fenster.

Der Arzt und die Schwester sind geschockt, denn immerhin befindet sich das Untersuchungszimmer im zweiten Stock. Doch wie die beiden am Fenster ankommen, können sie nur noch für einen kurzen Augenblick einen schnell in der Ferne verschwindenden Schatten erkennen.
 

Es dauert zwei Tage, ehe die Familie nach diesem Ereignis weiterziehen kann. Um nicht von diesem Quacksalber doch noch irgendwie erwischt zu werden, verbringt der Vampir diese Zeit dauerhaft im Wald. Nur ein markiertes Kunai seines Vaters hat er dabei, damit dieser ihn benachrichtigen kann, wenn es Zeit wird, das Dorf zu verlassen.

Für Naruto steht nach diesem Ereignis eine Sache fest. Ab sofort wird er einen riesigen Bogen um Ärzte machen, die nichts von der Existenz von Vampiren wissen. Und diese sind, wenn man alle Ärzte der Welt zusammen nimmt, die allermeisten!

~~~~~~~~~~

Vor ein paar Tagen haben sich die Wege von Naruto und seinen Eltern getrennt. Seit dem Vorfall in Ame macht er sich ständig Sorgen, dass er die beiden noch einmal gefährden könne. Daran hat auch der Umzug nach Suna nichts geändert. Und deswegen ist der Vampir nun alleine unterwegs und zwar, schon seit seinem Aufbruch, immer weiter durch die staubige, heiße Wüste. Da er diese so schnell wie möglich hinter sich lassen will, reist er auch am Tage. Nur während der Mittagszeit rastet er. Wie viel Kraft er seinem Körper damit abverlangt, ist ihm nicht wirklich bewusst.

Nach drei Tagen erreicht er dann die Grenze der Wüste. Da es in dieser auch nicht wirklich gute Jagdbeute gibt, freut er sich schon darauf, in der an die Wüste grenzenden Steppe mal wieder eine große Beute zu erlegen, denn langsam aber sicher ist er das Konservenblut leid. Doch leider sollte es nicht mehr so weit kommen.

Wie er gerade seinen Rucksack abgesetzt und in einem der wenigen Sträucher versteckt hat, da ihm dieser heute einfach irgendwie stört und er ihn deshalb nicht bei der Jagd auflassen will, soll der Vampir die Quittung für sein leichtsinniges Verhalten der letzten Tage bekommen. Ihm wird auf einmal Schwarz vor Augen und er spürt, wie die Kraft seinen Körper verlässt. Erst weiß er nicht, was das zu bedeuten hat, doch dann bemerkt er etwas, was ihm an diesem Tag entgangen ist: Es ist bereits Mittag und die Sonne scheint mit ihrer ganzen Stärke auf den jungen Blondschopf herab. Und nachdem er in den letzten Tagen schon sehr viel der direkten Sonne ausgesetzt war, ist dies nun zu viel für ihn. Die wärmenden Strahlen, welche den Menschen guttun, haben den kalten Körper des Vampires an seine Grenzen gebracht, sodass dieser nun streikt. Naruto schafft es nicht einmal mehr, sich in den Schutz des Schattens zu flüchten, da außer Sträuchern und recht kahlen Bäumen, welche keinen sehr großen Schatten werfen, kaum Bewuchs in dieser Steppe ist. Und so kommt es, dass der Blondschopf das Bewusstsein verliert und zu Boden fällt.
 

Nur ein paar Kilometer von dem Platz entfernt, an dem der Vampir zusammengebrochen ist, liegt ein kleines Dorf. In regelmäßigen Abständen geht immer eine kleine Gruppe von Männern dieses Dorfes in die Steppe, um einige seltene Pflanzen zu sammeln, welche nur dort wachsen. So auch an diesem Tag.

Auf ihrem Weg kommen die Männer auch dort vorbei, wo Naruto liegt, und entdecken den Blondschopf. Da sie jedoch keinen Puls mehr ausmachen können, gehen sie davon aus, dass der Vampir ein Wanderer sei, welcher durch die Wüste kam und wegen eines Hitzschlages leider gestorben sei. Und so traurig dieser Gedanke die Männer macht, da der von ihnen Gefundene ja sogar noch ein Kind ist, so gewohnt sind sie einen solchen Anblick schon. Denn es kommt immer wieder vor, dass sie auf ihren Ausflügen die Leichen übereifriger Wandersleute finden. Daher unterbricht die Gruppe ihre Pflanzensuche für eine Weile und sie begraben den Blonden, damit ihn zumindest die Tiere der Steppe nicht noch annagen. Dass sie einen Vampir vor sich haben, welcher gerade nur ohne Bewusstsein ist, können sie ja nicht ahnen.
 

Als der Vampir wieder zu sich kommt, kann er im ersten Moment weder etwas sehen, noch sich richtig bewegen. Bei jeder noch so kleinen Bewegung stößt er gegen etwas Sandiges. Auch die Gerüche, die er wahrnehmen kann, sind irgendwie eigenartig. Es riecht nicht nach Luft, sondern nur nach ausgetrockneter Erde. Und da er durch seinen Schwächeanfall zuvor auch noch immer nicht wieder ganz bei sich ist, dauert es ein paar Minuten, bis ihm klar wird, was los ist.

>Na super! Ich wurde also, während ich bewusstlos war, von irgendjemandem verbuddelt! Hoffentlich nicht zu tief. Wer weiß, wie lange ich sonst noch brauchen werde, um hier herauszukommen. Dürfte so schon nicht gerade einfach werden!<, bedenkt der Blondschopf und beginnt sofort damit, sich irgendwie freizubuddeln. Auch, wenn er nicht ersticken kann, will er nicht unbedingt länger als nötig unter der Erde bleiben. Denn nachdem er nun weiß, wo er sich befindet, kann er sich auch denken, warum ihn überall auf seiner Haut etwas krabbelt. Nicht, dass er Angst vor Käfern hätte. Im Gegenteil, er ekelt sich normalerweise nicht mal vor diesen, wie manch anderer. Aber unter seinen Klamotten will er solche Tierchen dann doch nicht unbedingt haben.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ist es Naruto dann doch noch irgendwie gelungen, wieder an die Erdoberfläche zu gelangen. Dabei muss er feststellen, dass er entweder länger als einen Tag oder nur wenige Stunden bewusstlos gewesen sein muss. Denn die Sonne geht gerade unter. In letzterem Fall, welcher auch zutrifft, hatte die kleine Buddelpartie dann wenigstens etwas Gutes. Denn hätte der Blonde die ganze Zeit in der Sonne gelegen, wäre er frühestens am nächsten Morgen wieder zu sich gekommen.

Da er nicht nur durch die Sonne zuvor geschwächt wurde, sondern auch diese Befreiungsaktion ziemlich kräftezehrend war, geht der Vampir nun wirklich erstmal jagen, wie er es vor seinem Zusammenbruch vorhatte. Danach ruht er sich die restliche Nacht über aus. Sonst ist er zwar nachts weiter gewandert, damit er über die Mittagszeit rasten konnte, aber dieser Tag hatte einfach geschlaucht, sodass er diese Ruhe wirklich nötig hat. Daher setzt er erst am nächsten Morgen seinen Weg fort.
 

Nach einiger Zeit kommt er in die Nähe eines Dorfes. Kurz überlegt er, ob er durch dieses gehen oder einen großen Umweg um das Dorf herum machen soll. Doch da ihn dieser streckenweise wieder durch die Wüste führen würde und er auf zu starke Sonne gerade absolut keine Lust hat, entscheidet er sich für den Weg durch das Dorf. Ein großer Fehler, wie er schnell herausfinden soll.

Wie er das Dorf betritt, wandern erst nur ein paar flüchtige Blicke der Dorfbewohner zu ihm, die dann aber sofort ihr vorheriges Tun wieder aufnehmen. Doch dann beginnt ein Mann beim Anblick des Blondschopfes auf einmal heftig zu zittern, als habe er eben einen Geist gesehen. Und wie dies den anderen auffällt, werden diese skeptisch.

„Was ist denn los, mein Schatz?“, fragt eine Frau, welche direkt neben dem Mann steht.

„Das... das kann nicht sein! Dieser Junge dort... das ist unmöglich!“, überschlagen sich die Worte des Mannes, ebenso wie seine völlig perplexen Gedanken.

„Was kann nicht sein? Was ist mit diesem Jungen?“, fragt die Frau weiter, jedoch nun mit eindeutig besorgtem Tonfall.

„Das ist der Junge, welchen wir gestern bei der Pflanzensuche gefunden hatten!“, schreit der andere schon regelrecht heraus, woraufhin die Blicke alle Dorfbewohner nun auf dem Blonden kleben.

Manche Blicke sind einfach nur verwirrt, aber die meisten zeigen deutlich Angst, ja teilweise sogar Panik. Alle Dorfleute hatten am Vortag nach der Rückkehr der Pflanzensucher von dem toten Jungen gehört, welchen diese begraben hatten. Und nun soll dieser Junge in ihrem Dorf stehen? Das kann doch einfach nicht möglich sein.

„Bist... bist du dir da vollkommen sicher, dass das dieser Junge ist?“, fragt die Frau nach.

„Ja, absolut sicher!“, wird ihr auch sogleich bestätigt.

„Aber... aber dann, muss der ja... ein... ein Z...!“, stottert die Frau nun.

„Ein Zombie!“, ist dann das entsetzte Kreischen einer anderen Frau zu hören, welche ein paar Meter von dem Paar entfernt steht.

>Na super... und was mach ich jetzt? Als Monster, Missgeburt, Teufelsbrut und, was weiß ich als was noch alles, wurde ich ja schon betitelt. Aber für so nen Ekelzombie werd ich gerade das erste Mal gehalten. Soll ich versuchen, die Sache zu erklären? Hier in der Gegend weiß man ja zumindest, dass es nichtmenschliche Wesen gibt. Immerhin rennen hier recht viele Werwölfe rum... Nee, das würde sie auch nur verschrecken. Am besten mache ich, dass ich hier wegkomme. Vor allem, da die anscheinend vorhaben, mich eh vertreiben zu wollen... wenn nicht sogar auszulöschen<, bedenkt Naruto, während die Frauen des Dorfes zusammen mit den Kindern wie aufgescheuchte Hühner in die Häuser flüchten und die Männer alles zusammentragen, was man irgendwie als Waffe verwenden könnte.

„Tut mir leid, wenn ich euch Angst gemacht habe. War keine Absicht!“, meint der Vampir, während er den ersten Angriffen geschickt ausweicht und dann mit einem Affenzahn, sodass die Menschen seinen Bewegungen nicht mehr mit den Augen folgen können, zum anderen Ende des Dorfes rennt und dieses dann auch sofort verlässt.
 

An und für sich hofft Naruto, dass mit seinem Verschwinden aus dem Dorf, diese Zombiesache erledigt sei, aber da hat er sich geirrt. Die Menschen in der Gegend scheinen verdammt mitteilungsbedürftig zu sein. Denn egal, in welches Dorf er in den nächsten Wochen kommt, überall wird er dumm angestarrt und kann Getuschel hören. Und dabei dreht es sich nur um ein Thema: Ob er der Zombie sei, welcher in der Gegend sein Unwesen treiben soll.

Da neugierige Menschen oft dazu neigen, ihre Fragen auf jedem erdenklichen Wege klären zu wollen, wie er in den letzten Jahren mehr als einmal feststellen musste, ist es ihm zu riskant, in einem der Orte zu rasten, sondern durchquert sie einfach immer ohne anzuhalten. An sich hat er ja nichts dagegen, alleine zu sein. Immerhin hat er sich dies selbst ausgesucht. Aber da er bisher immer mit jemandem zusammen war, erst Jiraiya und dann seine Eltern, schmerzt ihn diese absolute Einsamkeit doch sehr. Mit niemandem sprechen zu können, ist schon verdammt hart. Was würde er gerade nicht alles dafür geben, mit jemandem ein paar Worte zu wechseln, selbst wenn es nur wäre, um nach dem Weg zu fragen. Aber dies könnte schon wieder ein Risiko bergen, dass er als unnormal auffällt und alles nur noch verschlechtern.

Aber zumindest zwei Dinge hat er so auf die harte Tour gelernt. Zum einen: Kenne deine Grenzen! Und zum anderen: Verschwinde sofort, wenn dich jemand enttarnt oder dergleichen, ehe dumme Gerüchte in Umlauf kommen!
 

***Rückblick Ende***
 

Bis hierhin hat Naruto es nach vier Stunden geschafft, Sasuke von diesen ersten sechs Ereignissen zu erzählen. Dabei begann er mehrmals wieder zu zittern, hat oft Pausen gemacht, um nach den richtigen Worten zu suchen oder sich wieder von den in ihm aufkommenden und durch die Erinnerungen ausgelösten Gefühlen zu beruhigen, und schien oft so, als sei er nicht nur mit seinen Gedanken wieder in der Vergangenheit, sonder würde sie erneut erleben.

Der Uchiha hat sich alles nur schweigend angehört, hat geduldig gewartet, dass sein Freund von sich aus weiterspricht und sich zusammengerissen, den Blondschopf nicht zu unterbrechen, da ihn dessen Anblick schon sehr mitnahm. Doch nun kann er sich nicht mehr länger gedulden. Denn nicht nur, dass schon seit geschlagenen zwanzig Minuten kein Wort mehr über die Lippen des Blonden kam, lässt die Sorgen des Uchiha ins beinahe Unermessliche wachsen. Der Anblick des Vampires ist für ihn gerade viel schlimmer. Denn dieser hat sich während des Erzählens immer mehr zusammengerollt, sodass seine Beine schon seinen Bauch berühren, er irgendwann die Arme um die Beine geschlungen hat und nun wie ein Häufchen elend daliegt. Nun sein Kopf ruht noch immer auf dem Schoß des Schwarzhaarigen, welcher ihm auch noch immer sacht durch die Haare streichelt. Doch dies scheint Naruto überhaupt nicht zu bemerken, denn sein leerer Blick scheint in weiter Ferne zu sein. Nicht nur an einem anderen Ort, sondern auch in einer anderen Zeit. Und, wir Sasuke dann auch noch sieht, dass die Augen des Vampires feucht werden, kann er einfach nicht mehr tatenlos rumsitzen. Dass die Flüssigkeit, welche sich in den Augen des Blondschopfes bildet, rot ist, bemerkt er in dem Moment gar nicht. Dies schiebt er unbewusst auf die noch immer blutroten Augen seines Freundes.

„Naru, hey... komm wieder zu dir!“, spricht Sasuke den Blonden an und rüttelt ihn leicht, um ihn in die Gegenwart zurückzuholen.

„W... w... was?“, kommt es erschrocken von diesem, als ihm die Berührung des Schwarzhaarigen bewusst wird. Sofort reißt er sich etwas panisch von diesem los und würde beinahe rücklings aus dem Bett fallen, bekäme der Uchiha nicht sein Handgelenk gegriffen.

„Naru, ganz ruhig! Ich bin es!“, redet der Uchiha mit ruhiger Stimme auf den Vampir ein und zieht ihn langsam wieder zu sich.

„S... Sasu“, blickt dieser ihn einen Moment direkt in die Augen. Dabei bemerkt Sasuke erst bewusst die rote Farbe der Tränen seines Freundes. Doch ehe er auch nur in der Lage ist, sich lange zu wundern, befreit dieser sein Handgelenk aus dem Griff des Schwarzhaarigen und fällt diesem daraufhin erstmal stürmisch um den Hals, wodurch beide nach hinten aufs Bett kippen, der Blondhaarige auf dem Menschen liegend. Das Gesicht vergräbt Naruto am Hals des anderen. Dabei bahnen sich die beiden gebildeten blutigen Tränen ihren Weg die Wangen des Vampires entlang, bis sie auf das Oberteil des Schwarzhaarigen tropfen und von diesem aufgesogen werden.

„Was ist denn jetzt los?“, ist Sasuke von dieser Aktion erstmal völlig überrumpelt, doch legt dann seine Hände vorsichtig auf den Rücken des Vampires, über den er mit einer Hand auch streichelt.

„Danke, dass du bei mir bist, Sasu!“, hört der Uchiha die Worte des Blonden, welche jedoch nicht mehr als ein leises Flüstern sind.

„Ich lass dich nicht alleine. Das weißt du doch!“, entgegnet er daraufhin ruhig, wobei nun ein leicht beruhigtes Lächeln auf seinen Lippen liegt.

„Können... wir noch ein wenig so bleiben?“, fragt Naruto unsicher, doch drückt sich dabei noch etwas näher an seine heimliche Liebe.

>Er scheint wieder ein wenig ruhiger zu werden. In der Nacht vor diesem Chaos hatte es noch den gegenteiligen Effekt, als ich ihn so hielt. Da wollte er mich deswegen beißen, aber die Gefahr scheint jetzt nicht zu bestehen. Schon erstaunlich, wie unterschiedlich er reagiert, nur weil seine Instinkte weg sind!<, staunt der andere, doch antwortet dann, „Ja, können wir.“

„Danke!“, kommt es erneut geflüstert, ehe erstmal wieder Stille in den Raum einkehrt. Das einzige Geräusch, welches in dem Moment dort zu hören ist, ist der Atem des Menschen, welchem der Blondschopf immer ruhiger werdend lauscht.
 

Gut eine halbe Stunde liegen die beiden noch so da. Obwohl sich der Vampir vor fünf Minuten wieder völlig beruhigt hatte, denkt keiner der Jungs daran, an der aktuellen Situation etwas zu ändern. Für beide ist es angenehm, dem anderen so nahe zu sein, auch wenn Sasuke nicht wirklich weiß, warum er so empfindet. Aber letztendlich ist ihm dies auch völlig egal. Im Moment zählt nur, dass sich sein bester Freund wieder beruhigt hat. Doch dann soll diese entspannte Ruhe schlagartig unterbrochen werden.

Auf dem Flur sind auf einmal schnelle Schritte zu hören. Während der Uchiha diese sofort als solche wahrnimmt und auch heraushören kann, dass es sich um mehr als eine Person handeln muss, welche diese verursacht, kann Naruto die gehörten Geräusche erst nach einigem Überlegen zuordnen. Und als dem Blondschopf dies endlich bewusst wird, kann er schon ein anderes Geräusch hören, ein Knarren gefolgt von einem Knallen.

Als die Zimmertür auffliegt, wendet Sasuke seinen Blick vom Vampir ab und dem Eingang des Raumes zu. Dort kann er zuerst Aysha erblicken, welche einfach, ohne anzuklopfen, das Zimmer betreten hat. Gleich hinter der Blondine treten dann auch deren Schwester, Sakura und Hinata ein. Und wie die vier jungen Frauen die beiden Männer dort auf dem Bett liegend und aneinandergekuschelt erblicken, ein paar von ihnen sogar der kleine Blutfleck am Kragen des Schwarzhaarigen bemerkend, schwant Sasuke absolut nichts Gutes, wie er deren Blicke zu deuten versucht.

Naruto hingegen hat zu dem Zeitpunkt erst begriffen, dass sie Besuch erhalten haben, und dreht daraufhin langsam den Kopf in Richtung Zimmertür. Jedoch soll er noch, ehe er mit dieser Handlung fertig ist, anderweitig mitbekommen, wer angekommen ist.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Onepiece123
2016-11-13T07:20:55+00:00 13.11.2016 08:20
Gutes Kapitel, ich sage Sakura geht komplett ab, Hinata bleibt im Hintergrund und bei den anderen weiß ich es nicht. Und was wünscht du dir als letzten Kommi?
Lg Onepiece123
Von:  Suki96
2013-09-26T15:40:07+00:00 26.09.2013 17:40
Manno meter ohne seine Vampier insinkte ist Naruto wirklich ein spätzünder
Von:  Onlyknow3
2013-09-24T18:07:28+00:00 24.09.2013 20:07
Die übereifrige Aysha hat zu geschlagen,ohne das Naruto etwas erklären kann,und das nach dem er in Sasukes Armen geweint hat.Eindeutig eine falsche Entscheidung.Werden ja sehen was daraus wird,vielleicht kann Sasuke das alles für seinen Kumpel aufklären,wenn man ihn lässt und dann muss sich jemand Entschuldigen.Was Sasuke da fühlt sind seine erwachenden Gefühle für Naruto der mehr als ein einfacher Freund für ihn darstellt,so sieht es aus,wie lange der wohl noch braucht um sich das einzugestehen,freue mich jetzt schon auf sein Gesicht bei der Erkenntnis dabei.Mach weiter so,freue mich schon auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Kagome1989
24.09.2013 22:20
Danke fürs Kommi ^^ Und ich freu mich, dass mal wieder jemand spekuliert ^^
Schöne Theorie, aber nicht ganz richtig. Bin gespannt, wie du auf die wirkliche Reaktion der vier Frauen reagieren wirst ^^
LG
Von:  AyshaMaySezaki
2013-09-23T18:00:55+00:00 23.09.2013 20:00
also mal ehrlich -.- du hast doch da sicher auch ahnung, aber so schnell, kann man nun wirklich nicht feststellen ob jemand einen puls hat oder nicht. Selbst erfahrene ärzte brauchen zwei anläufe um ihn zu finden. Und auch ninjas werden da nicht anders sein (was diese ärzte aber wohl eh nicht sind). Diese sache finde ich doch sehr unglaubhaft und passt daher wohl von der logik her nicht rein. Aber da ich weis, dass du genau so schreiben musst, damit alles im ganzen Sinn ergibt, werde ich wohl einfach mal drüber hinweg sehen ^^ aber natürlich wollte ich es mal angesprochen haben ^^
wow ^^ der arzt ist ja genau wie oro oder kabuto ^^ immer nur das experimentieren im kopf (und in dem fall des arztes auch der ruf). Aber naru handelt an sich richtig. Kein arzt hat das recht jemanden für seine forschung zu missbrauchen ^^
*kicher* vampir-beerdigung ^^ hat man auch noch nie gesehen. Klar es gibt laut legenden vampire, die sich nur durch die kühle der erde wieder regenerieren, wenn sie zu lange der sonne ausgesetzt waren, doch das ist nur wenig überliefert ^^
hihi geschlaucht? Er hat doch den ganzen Nachmittag unter der erde verbracht *g* ähm… durchatneb * nicht mehr könne und anfang zu alchen* ein zombi… das ist doch echt mal was neues bei naru ^^ aber niedlich wie naru sich sogar noch entschudligt.
Aber ich habe in dem moment gerade richtig respekt vor naru, denn ein vampir erlebt innerlich alles noch einmal, was er in der vergangenheit erlebt hat, wenn er davon erzählt. Und ich finde du hast das mit den blutigentränen gut eingebaut ^^
Au man *kicher* da bin ich ja mal gespannt wie die vier frauen auf das bild reagieren, dass sich ihnen da zeigt ^^ mal schaun ^^ also ich glaub sakura oder shikori werden die sein, die überreagieren ^^ aysha wird evtl wieder einen blöden spruch reisen und hinata… keine ahnung ^^ bei ihr kann ich mich am wenigsten rein versetzten ^^
Aber super kapitel. Mach weiter so.


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