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Eine Freundschaft mit komischen Wendungen

auf seltsamen Wegen
von

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Sieben verdrängte Erinnerungen (Teil 2)

Seit inzwischen mehr als zwei Jahren ist Naruto nun schon ein Vampir. Mit der Zeit hat er es gelernt, seinen Blutdurst schon so gut kontrollieren zu können, dass er und Jiraiya sich nicht nur Dörfern und Städten der Menschen nähern, sondern sogar in diesen ein paar Tage verbringen können, ohne dass der Vampir seinen Instinkten nachgibt, solange er regelmäßig Blut, meist dort in Form von Blutkonserven, zu sich nimmt. Auch wagt es der Jäger nun schon, den Blondschopf stundenweise ohne Aufsicht zu lassen. Die dadurch für ihn gewonnene Freizeit weiß er natürlich in vollen Zügen zu nutzen.

Momentan sind die beiden nun schon seit vier Tagen in einer Stadt und, wie jeden Abend, seit sie dort angekommen sind, sitzt Naruto alleine in ihrem Hotelzimmer. Um der Langeweile zu entgehen, liest er ein Buch, welches ihm sein Vater hatte zukommen lassen. In diesem sind verschiedene Ninjakünste beschrieben. Wenn der Vampir und sein Aufpasser im Wald übernachten, nutzt der Jüngere die Zeit, in welcher der Weißhaarige am Abend meistens alleine unterwegs ist, um Jutsu aus diesem Buch zu trainieren, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Aber da es ihm zu riskant ist, in der Nähe von Menschen zu trainieren, da gerade in solchen Momenten seine Instinkte besonders stark sind, bleibt ihm an Abenden wie diesem nur übrig, ein wenig in dem Buch zu schmökern und sich zu überlegen, an welcher Technik er sich als Nächstes ausprobieren wolle.

Seit Längerem interessiert ihn schon eine bestimmte Technik: das Jutsu der Schattendoppelgänger. Aber da er schon mit den normalen Doppelgängern bisher nur mäßig vorankommt, hat er es immer wieder vor sich hergeschoben. Doch demnächst wird er es sicher endlich einmal probieren.

Wie jeden Abend, wenn Jiraiya das Hotelzimmer verlässt, hat Naruto auch heute direkt nach dessen Verschwinden zur Sicherheit eine seiner Konserven geleert. Das ist jetzt in etwa fünf Stunden her. Eigentlich noch keine zu lange Zeit, da es ihm bisher immer ausgereicht hatte, morgens und abends je eine davon zu trinken, damit sein Blutdurst ruhig bleibt. Doch ist ihm in letzter Zeit, wenn sie in Menschensiedlungen übernachteten, bereits aufgefallen, dass sein Durst, wenn sie endlich wieder an menschenleeren Orten waren, irgendwie stärker war als vor dem Betreten jener Orte. Und nun kommt ihm der Verdacht, dass dies daran liegen könne, dass die Konserven vielleicht mit der Zeit nicht mehr solange vorhalten, wie wenn Naruto zwischendurch auch mal jagen geht. Denn, wie er so im Bett liegt, und versucht zu schlafen, kann er an diesem Abend deutlich spüren, dass sein Durst immer stärker wird. Wenn seine Vermutung stimmt, ist das auch verständlich, denn es ist das erste Mal, dass die beiden Männer ganze vier Tage in einer Stadt verbringen. Sonst konnte der Blonde den Älteren nach zwei Tagen meist überzeugen, dass sie doch endlich weiterziehen. An diesem Ort wollte ihm dies leider nicht gelingen, denn die zahlreichen heißen Quellen dieser Stadt, welche Tag und Nacht von den Bewohnern und Besuchern genutzt werden, sind zu sehr nach dem Geschmack des alten Lustmolches.

Einen Moment überlegt er, ob er nicht einfach noch etwas trinken sollte, in der Hoffnung, dass er es so bis zum nächsten Tag aushält oder zumindest solange, bis der Jäger sich von seinen sogenannten Nachforschungen losreißen kann und wieder zurückkommt. Jedoch fällt ihm da die Warnung einer Vampirin aus Kiri ein, welche er bei einem Besuch in dem Dorf vor etwa einem halben Jahr mal getroffen und die sich ihm mit ihrem Wissen förmlich aufgedrängt hatte. Klar, manche der Sachen, die sie ihm erzählt hatte, waren schon interessant und hilfreich, aber manch andere Dinge waren einfach nur nervig. Wozu sollte er bitteschön wissen, was er beachten müsse, wenn er einmal einen Menschen verwandeln wolle? Er hatte sich geschworen, niemals einen Menschen zu beißen, also käme verwandeln erst recht nicht infrage. Daher hatte er bei diesen und anderen ähnlich unbedeutenden Ausführungen schon gar nicht mehr wirklich zugehört gehabt. Doch das, was ihm nun wieder in den Sinn kommt, war alles andere als unbedeutend. Denn die Vampirin meinte, dass er aufpassen solle, wie viel Blut er zu sich nimmt. Denn nicht nur zu wenig Blut ist gefährlich, sondern auch zu viel. Blut gibt einem Vampir die Energie, welche er zum Existieren benötigt. Trinkt er zu wenig, geht ihm die Kraft aus und er zerfällt zu Staub. Doch trinkt er zu viel, kann es passieren, dass der Körper diese Kraft nicht mehr aushält, was dasselbe Ergebnis zur Folge hätte. Dies ist auch der Grund, warum Neugeborene nicht sich selbst überlassen werden dürfen, weil diese ihren Blutdurst nicht alleine stoppen können, weswegen sie sich übertrinken. Und wie viel Energie ein Vampir benötigt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, sodass man nicht pauschal sagen kann, wie viel Blut er an einem Tag mindestens oder maximal zu sich nehmen muss bzw. darf. Und auch, wenn Naruto nicht wirklich begeistert von seinem Dasein ist, so darf er trotzdem nicht riskieren, es grundlos zu verlieren. Immerhin käme mit seinem Ende der Kyubi frei. Und solange der Vampir nicht selbst ein größeres Risiko für seine Umwelt darstellt als diese Kreatur, will er sie nicht entkommen lassen.

Durch den Gedanken an die Mahnung der Vampirin verwirft Naruto sein eigentlich geplantes Vorgehen. Er hat keine Ahnung, wie viel Blut er verträgt. Bisher war er immer nur alle zwei bis drei Tage jagen und hat die übrige Zeit sein von Jiraiya besorgtes Blut getrunken. Er muss diese Vampirin, wenn er mal wieder in Kiri sein sollte, unbedingt fragen, ob und wie man das bemerkt, ob man Blut trinken darf oder nicht.

Da der Blondhaarige nicht weiß, was er nun machen soll, entschließt er sich, Jiraiya zu suchen, solange es ihm noch möglich sein dürfte, unter Menschen zu gehen, ohne zu riskieren, sie jede Sekunde angreifen zu können. Wenn er dem alten Mann die Situation erklärt, schafft er es hoffentlich, diesen von seinen Nachforschungen fortzubewegen, sodass die beiden die Stadt endlich verlassen können. Wenn er nicht mehr mitten unter Menschen ist, dürfte sich sein Blutdurst wieder etwas beruhigen, sodass er es auch ohne Blut bis zum nächsten Morgen durchhalten müsste. So hofft der Vampir zumindest.
 

Naruto eilt durch die ganze Stadt, immer aufmerksam, ob er irgendwo den Weißhaarigen erblickt oder dessen Geruch bemerkt. Doch auch nach einer halben Stunde Suchen hat er noch keine Spur von diesem. Und da er ununterbrochen den Geruch von Menschen in der Nase hat, ist sein Blutdurst auch noch um einiges größer geworden. Der Drang, einen Menschen anzugreifen und sich dessen Lebenssaft schmecken zu lassen, wird immer stärker. Letzten Endes ist er sogar so mächtig, dass sich der Blondschopf entscheidet, die Suche nach dem Jäger abzubrechen und einfach allein in den Wald zu fliehen. Soll der Alte ihn doch am nächsten Tag suchen, wenn der sich nicht finden lässt.

Der Vampir schlägt den schnellsten Weg aus der Stadt ein und hat auch schon die halbe Strecke zu seinem ersehnten Ziel hinter sich gebracht, als er gerade an einer Kneipe vorbei eilt, aus welcher lauter Krach zu hören ist. Große Beachtung schenkt er den von dort kommenden Geräuschen nicht und will sich auch keine Gedanken über das Geschehen in diesem Lokal machen, sondern einfach nur daran vorbei. Doch das soll ihm nicht vergönnt sein.

Wie der Vampir auf Höhe der Eingangstür der Kneipe vorbeikommt, fliegt diese auf, da gerade ein Mann mit großer Wucht gegen diese gestoßen wurde. Der Mann, welcher stark nach Alkohol riecht, fällt durch den Schwung weiter nach hinten, bis er schlussendlich rücklings auf die Straße kracht. Jedoch natürlich nicht, ohne sich dabei zu verletzen, sodass der Geruch des Blutes, welcher den Neugeborenen unvorbereitet erwischt, diesem mit einem Schlag seine restliche Selbstbeherrschung raubt. Jedoch ist es diesmal anders als sonst. Denn bisher waren seine Sinne in einem solchen Moment für ihn zwar wie benebelt, aber er hatte noch alles um sich herum mitbekommen. Doch dieses Mal wird sein Bewusstsein vollkommen von Dunkelheit ergriffen.
 

Als die Sinne des Blondschopfes wiederkehren, liegt dieser wieder in dem Bett im Hotelzimmer der beiden Männer und der alte Jäger sitzt neben ihm. Ein kurzer Seitenblick zum Fenster verrät ihm, dass es noch Nacht ist. Noch immer ist sein Blutdurst enorm stark, was ihm der Ältere deutlich an den schmalen Pupillen ansehen kann.

„Na, wieder bei Verstand?“, fragt der Weißhaarige.

„Äh... ja... Aber was war denn passiert?“, erkundigt sich der Vampir und versucht, sich aufzusetzen, wobei er jedoch feststellen muss, dass er sich nicht bewegen kann. Den Grund dafür erfährt er jedoch auch sofort darauf.

„Dann ist ja gut!“, scheint der Jäger erleichtert zu sein, entfernt ein Siegel, welches sich auf der Brust des Vampires befindet und welches für dessen Bewegungsunfähigkeit verantwortlich war, und reicht dem Blonden gleich darauf eine Blutkonserve.

„Äh... danke!“, meint Naruto vorsichtig, während er die Konserve annimmt, aber nicht sofort leert.

„Was ist denn los?“, erkundigt sich der Ältere.

„Naja... ich hatte vorhin, nachdem du dich auf den Weg gemacht hattest, etwas getrunken. Und ich weiß nicht, ob das jetzt gut geht!“, antwortet der andere zögerlich.

„Dein Blutdurst ist so stark, dass man ihn dir ansieht. Da ist es gefährlicher, dass du zerfällst, weil dir die Energie ausgeht, als dass du dich wegen zu viel Energie auslöschst!“, versteht der Jäger, was seinen Schützling bedrückt.

„Ach so! Das hätte ich früher wissen müssen!“, versteht dieser und leer daraufhin sofort die ihm gereichte Stärkung, „Aber was war nun eigentlich los? Ich weiß nur noch, dass so ein Kerl aus einer Kneipe geflogen kam. Danach hab ich nen totalen Blackout!“

„Du hattest verdammtes Glück, das ich auch in dieser Kneipe war. Die jungen Damen, mit denen ich gerade etwas Spa... ich meine, mich unterhalten wollte, hatten den Lärm bemerkt und wollten nachschauen gehen. Und da ich nun mal ein Gentleman bin, habe ich sie dorthin begleitet. Als ich dort ankam, sah ich, dass du dich auf einen auf der Straße liegenden Mann stürzen wolltest, ging dazwischen, setzte dich mit dem Siegel hier erstmal außer Gefecht und brachte dich hierher. Mehr war nicht passiert!“, erklärt Jiraiya knapp.

„Ein Glück!“, ist der Jüngere sichtlich erleichtert, doch meint gleich darauf wieder etwas bedrückt, „Bleibt nur zu hoffen, dass sowas nicht nochmal vorkommt!“

„Trink einfach was, wenn du bemerkst, dass dein Blutdurst zu schlimm wird. Solange du nicht bei jedem kleinen Anflug deines Durstes diesem nachgibst, wird mit der Zeit schon alles werden. Bleib einfach weiterhin bedacht!“, will der Weißhaarige ihm etwas Mut machen.

„Verstehe! Dann muss ich wohl noch mehr auf meine Trinkgewohnheiten achten, damit sich sowas nicht wiederholt!“, beschließt der Neugeborene, ehe die beiden das Gespräch kurz darauf beenden, um noch die paar Stunden bis zum Morgen zu ruhen.

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Naruto ist nun schon seit ein paar Monaten wieder bei seinen Eltern. Unter der Aufsicht Jiraiyas ist es ihm gelungen, sich auch nach langem Aufenthalt unter Menschen beim Geruch von menschlichem Blut beherrschen zu können, sodass der Jäger keinen Grund mehr sieht, den Aufpasser für den Vampir spielen zu müssen. Minato und Kushina geben ihr Bestes, um Naruto einen möglichst normalen Alltag zu ermöglichen, und sprechen ihrem Sohn, wenn dieser, mal wieder, am Zweifeln ist, ob der Abschied von dem alten Jäger nicht doch verfrüht war, Mut zu, dass er es schon schaffen würde, wieder ein ganz normales Leben zu führen. Allerdings ahnen sie nicht, dass allein diese Bezeichnung 'ganz normales Leben' Naruto schon schmerzt.

An diesem Tag hat Kushina ihren Sohn nach langem Reden überzeugt, sie bei ihrem Einkauf zu begleiten. Zwar hat der junge Blondschopf eigentlich keine Lust dazu, aber da er keine Freunde hat, mit denen er nach der Schule was unternimmt, hat seine Mutter darauf bestanden, damit er wenigstens mal ein wenig die Stadt, in welcher sie nun schon seit zwei Monaten wohnen, kennenlernt. Denn wenn er bisher mal das Haus verlassen hat, ist er immer direkt durch den Garten in den dahinter befindlichen Wald verschwunden, um zu jagen, oder zur Schule gegangen.

Wie von Naruto erwartet, ist die Einkaufstour mit seiner Mutter für ihn mehr als anstrengend. Zwar verzichtet sie darauf, ihn, wie seinen Vater sonst, zum Packesel zu degradieren, und ist auch die ganze Zeit über darauf bedacht, zu versuchen, ihm eine Freude zu machen, aber das funktioniert nicht. Denn kaum, dass die beiden das Kaufhaus betreten und dem Vampir die Unmengen an Gerüchen und lauten Geräuschen entgegenschlagen, bekommt dieser davon solche Kopfschmerzen, dass seine Laune auf dem absoluten Nullpunkt angekommen ist. Doch das Schlimmste soll ihm leider erst noch bevorstehen.

Als sich die Rothaarige nach geschlagenen fünf Stunden endlich von ihrem Sohn überreden lässt, doch wieder nach Hause zu gehen, ereignet sich in einem der Geschäfte gerade ein Diebstahl und der Räuber rennt genau an den beiden vorbei. Wie Narutos Mutter die Worte 'Haltet den Dieb!' hört und erkennt, wer damit gemeint ist, dreht sie sich sofort um und verpasst dem Flüchtigen einen dermaßen harten Schlag ins Gesicht, dass dieser mit gebrochener Nase bewusstlos zu Boden geht. Der Geruch des Blutes, der dabei zu dem Vampir dringt, ist das Letzte, was dieser gerade gebrauchen kann. Zwar ist er soweit, dass ihm dieser nicht mehr die Kontrolle über sich kostet, aber anzusehen ist ihm sein Blutdurst nun trotzdem mehr als deutlich in den Augen. Und leider entgeht dies einigen der Schaulustigen nicht.

„Mum, lass uns von hier verschwinden. Mir geht es gerade nicht so gut!“, meint der Blondschopf schnell, packt seine Mutter am Arm und verschwindet mit ihr nach Hause, in der Hoffnung, dass sich die Sache damit erledigt habe.
 

Doch leider ist diese Hoffnung vergebens, was Naruto schon am nächsten Tag mitbekommen soll.

Bereits, als er sich auf den Weg in die Schule macht, soll ihm dies bewusst werden. Alle Leute, an denen er vorbeikommt, sehen ihn mit ängstlichen oder hasserfüllten Augen an. Selbst die Blicke der Lehrer, welche ihn bisher wie jeden anderen Schüler behandelt hatten, da sie keine Ahnung von der Existenz von Vampiren haben, verhalten sich nun abweisend ihm gegenüber, als habe er eine schlimme, ansteckende Krankheit. Seine Mitschüler fanden ihn ja schon die ganze Zeit ein wenig seltsam, weil der Blondhaarige oft nervös wirkte, sich zwar mit ihnen unterhielt, aber sonst nichts mit ihnen unternehmen wollte, oder manchmal während einer Unterhaltung einfach wortlos verschwunden war. Doch nun schneiden sie ihn oder beleidigen ihn als Monster.

Auch, als der Vampir wieder zu Hause ankommt, kann er sich nicht entspannen. An die Wand des Hauses seiner Eltern wurde, während er in der Schule war, 'Verschwinde du Teufelsbrut!' geschmiert und, als er gerade in seinem Zimmer etwas liest, kommt ein Stein durch seine Fensterscheibe geflogen. Er muss nicht einmal zum Fenster gehen, um herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist, denn die Stimmen, welche er leise Lachen hören kann, gehören den Nachbarskindern. Eigentlich hatte er sich mit den beiden, für seine Verhältnisse, recht gut verstanden gehabt. Wenn die beiden Siebenjährigen im Garten spielten, wenn er von der Schule kam, hatten sie sich meist nett unterhalten. Heute hingegen waren sie, als sie den Blondschopf sahen, sofort ins Haus geflüchtet.
 

Drei Tage erträgt Naruto dies schweigend und verkriecht sich nach der Schule regelrecht in seinem Zimmer. Die Versuche seiner Eltern, an ihn heranzukommen, scheitern kläglich. Doch eine Sache zögert an diesem Tag seine Flucht ins Zimmer heraus.

Normalerweise arbeitet sein Vater recht lange. Doch an diesem Tag ist er bereits zu Hause, als der Sohn der Familie aus der Schule kommt. Etwas neugierig und mit ungutem Gefühl im Magen belauscht er ein Gespräch seiner Eltern in der Küche.

„Also jetzt erzähl endlich, was los ist. Nicht nur, dass du heute verdammt früh zu Hause bist, du wirkst auch irgendwie geknickt!“, wendet sich Kushina an ihren Mann.

„Ich werde gleich auf den Punkt kommen! Wir müssen wohl umziehen!“, meint dieser darauf.

„Was? Wieso das denn?“, ist die Rothaarige geschockt.

„Die Kollegen haben von meinem Chef verlangt, dass dieser mich entlassen soll. Die Sache mit Naruto neulich kommt ihnen unheimlich vor und deswegen wollen sie halt, dass wir verschwinden, und haben den Chef ein Exempel statuiert. Entweder er entlässt mich, oder sie kündigen alle!“, erklärt der erwachsene Blondhaarige.

„Haben die nen Knall? Wer ist das, der uns loswerden will? Dem werd ich mal gehörig die Meinung geigen!“, sieht man seiner Frau an, dass es bei dieser Aktion Tote geben würde.

„So sind die Menschen halt. Sie fürchten sich vor Dingen, die sie nicht verstehen... Aber beruhige dich erstmal wieder. Mein Chef kann es sich leider nicht erlauben, wegen einem Angestellten alle anderen zu verlieren. Aber er hat mir ein gutes Angebot gemacht. Er hat noch in anderen Orten Unternehmen wie das hier. Ich könnte einfach in einem anderen davon da weitermachen, wo ich hier aufgehört habe. Außerdem wäre es doch auch für Naruto besser, wenn er aus dieser Umgebung herauskäme. Die Leute verachten ihn, nur weil er ein wenig anders ist als sie. Mit einem Umzug könnten wir alle einen Neuanfang machen!“, meint der Mann.

„Stimmt! Für Naru-chan ist das hier die Hölle!“, bedenkt Kushina, „Also gut. Machen wir woanders einen Neuanfang, damit Naru-chan wieder glücklich werden kann!“
 

Keiner der beiden ahnt, dass ihr Sohn das ganze Gespräch belauscht hat und sich nun einfach heimlich in sein Zimmer zurückzieht. Auch die vorherigen Tage war er nach der Schule immer gleich wortlos dort verschwunden, ohne dass Kushina seine Ankunft zu Hause bemerkt hatte.

In seinem Zimmer angekommen, schmeißt Naruto sein Schulzeug einfach in eine Ecke, legt sich aufs Bett und beginnt nachzudenken.

>Nur wegen mir müssen meine Eltern jetzt hier weg. Dabei hassen die Leute doch mich! Ich bin doch das Monster und nicht meine Eltern! Wieso müssen sie Schaden hinnehmen, nur weil ich nicht normal bin? … Aber das war bei Jiraiya ja auch nicht anders. Wenn herauskam, was ich bin, hatte er immer alle Hände voll zu tun, um die Lage wieder zu beruhigen, oder wir mussten verschwinden. Und jetzt ist es genau dasselbe mit meinen Eltern. Jeder, den ich in meine Nähe lasse, würde wegen mir nur leiden müssen... Und darum darf ich einfach keinen mehr an mich heranlassen! Ich hatte zwar gehofft, wenn ich sicher genug wäre, um keinem mehr zu schaden, vielleicht Freunde finden zu können, aber diesen Wunschtraum sollte ich wohl aufgeben. Spätestens wenn herauskäme, was ich bin, würde sich jeder von mir abwenden. Und wenn es doch jemanden geben sollte, der es akzeptieren sollte, würde ich dieser Person nichts als Schwierigkeiten bringen. Da ist es besser, wenn ich gleich alleine bleibe... Nur meine einfältigen Eltern werden wohl weiterhin zu mir stehen. Sie wollen ja nicht begreifen, dass ich anders bin... Aber letzten Endes meinen sie es ja irgendwie auch nur gut mit mir. Daher sollte ich versuchen, zumindest ihnen nicht noch weitere Probleme zu bereiten. Sie sollen nicht meinetwegen leiden!<

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Naruto und seine Familie sind gerade nach Iwa gezogen. Dies ist schon der dritte Umzug der Familie in dem einen Jahr, seitdem der Vampir wieder bei seinen Eltern ist. Und es würde sicher nicht der Letzte bleiben. Denn abgesehen vom ersten Umzug, hatten alle denselben Grund: Narutos Sicherheit. Ein halbes Jahr, nachdem der junge Blondschopf wieder zu seinen Eltern zog, erfuhren die Drei von Jiraiya, dass es Orochimaru anscheinend noch immer auf ihn abgesehen hat. Und um es dem niederträchtigen Vampir möglichst schwer zu machen, ihren Sohn ausfindig zu machen, beschlossen Kushina und Minato, dass sie in regelmäßigen Abständen den Wohnort wechseln.

Da es in Iwa eine Ninjaschule gibt und Naruto, was Ninjatechniken angeht, auch als Vampir sehr interessiert daran ist, haben seine Eltern beschlossen, ihn für die Zeit ihres Aufenthaltes in diesem Dorf dort anzumelden. Außerdem hoffen sie, dass sich ihr Sohn dort nicht ganz so verstellen muss. Denn inzwischen unterscheiden sich seine physischen Fähigkeiten erheblich von denen eines Menschen. Aber da auch Ninja die normalen Grenzen der menschlichen Fähigkeiten durch ihr hartes Training zu überwinden vermögen, muss der Blondhaarige dort vielleicht nicht ganz verbergen, was er kann. Außerdem wissen die Bewohner Iwas, anders als die ihrer vorherigen Wohnorte, aufgrund der Nähe zur Schule der Vampirjäger von der Existenz von Vampiren und, dass nicht alle Vampire schlecht sind. Trotzdem hat Naruto darauf bestanden, dass sie diesen Fakt so lange wie möglich für sich behalten sollen, weswegen nur die Lehrer der Schule eingeweiht, den Schülern gegenüber aber zum Schweigen verpflichtet sind.

Die ersten Tage in der neuen Schule verlaufen auch ganz gut für den Vampir. Er vermeidet zwar den Kontakt zu anderen so gut es geht, aber diese scheinen, das einfach zu akzeptieren. Immerhin gibt es viele ungewöhnlich Leute in diesem Ort und da Naruto erst neu dahin gezogen ist, braucht er vielleicht einfach nur etwas Zeit, um warm zu werden. Und da er nur für sich sein will und niemanden bedroht oder dumm anmacht, stören sich seine Mitschüler nicht weiter an seinem Verhalten. Doch dies soll sich nach einer Woche ändern.
 

Narutos Klasse hat gerade Sport und der Blondschopf soll einen Trainingskampf gegen einen seiner Mitschüler machen. Dieser ist der beliebteste Junge in der ganzen Klasse und wurde bisher noch nie in einer solchen Übung besiegt. Doch dieser Kampf verläuft anders als alle bisherigen.

Bereist beim ersten Schlagabtausch kassiert er einen Treffer, welcher ihn nach hinten taumeln lässt. Und auch im weiteren Kampfverlauf muss er immer wieder einstecken, doch schafft es selbst nicht ein einziges Mal, seinen Kontrahenten richtig zu treffen. Am Ende steht der Blondschopf eindeutig als Sieger fest und das anscheinend sogar, ohne dass er sich dafür hätte anstrengen müssen.

„Ein guter Kampf!“, meint Naruto und will seinem Kontrahenten die Hand reichen. Doch dieser schlägt sie einfach weg.

„Ich kann es sogar mit Erwachsenen aufnehmen. Und du bist nicht mal ins Schwitzen gekommen. Wer oder was bist du?“, kommt es geflüstert, aber mit drohender Stimme von diesem, sodass es außer Naruto niemand hören kann, ehe er sich umdreht und lauter noch im Gehen meint, „Mach dich schon auf das Rematch gefasst!“
 

Nach der Schule will Naruto einfach nach Hause gehen. Die Drohung seines Klassenkameraden hat er nicht wirklich ernst genommen. Er schiebt es einfach nur darauf, dass dieser ein schlechter Verlierer sei, und einfach nur in dem Moment etwas Dampf ablassen wollte. Doch leider ahnt er nicht, dass sein Mitschüler sehr nachtragend ist.

Als der Vampir gerade das Schulgelände verlassen hat und in eine Seitenstraße eingebogen ist, bemerkt er, dass er von mehreren Personen verfolgt wird.

„Wer ist da?“, dreht er sich um und sieht in sieben grimmige Gesichter. Eines davon erkennt er sofort wieder.

„Ich sagte dir doch, du sollst dich auf das Rematch gefasst machen. Denn das kommt jetzt!“, sagt sein Klassenkamerad mit boshaftem Blick.

Gleich darauf greifen er und seine sechs Kumpane den Blondschopf an. Dieser weiß nicht, was er machen soll. Wenn er sich gegen diese Mehrheit verteidigen wollte, müsste er alles geben, und würde dabei riskieren, jemanden versehentlich zu verletzen. Daher versucht er nur, auszuweichen.

„Was soll das werden? Ich habe dir und den anderen doch nichts getan!“, versucht er die Angreifer zur Vernunft zu bringen.

„Ich sagte es bereits. Deine Kraft ist nicht menschlich. Du kannst also kein Mensch sein und das bedeutet, dass du irgendein Monster bist. Und Monster haben hier nichts zu suchen!“, droht sein Mitschüler wieder und die Angriffe von ihm und seinen Kameraden werden heftiger.

Lange gelingt es dem Vampir nicht mehr, den Attacken auszuweichen. Und da er, trotz dieser Anschuldigungen, keinen von ihnen verletzen will, verteidigt er sich nicht, weswegen er immer wieder, teilweise sehr heftige, Treffer einstecken muss, denn die Sieben schrecken auch nicht davor zurück, bisher gelernte Jutsu gegen den Blondschopf einzusetzen. Das einzige, was dieser verhindern kann, ist, dass ihn seine Gegner zu fassen bekommen, sodass ihnen die Kälte seines Körpers und der fehlende Puls nicht auffallen. Und irgendwann gelingt es Naruto dann sogar, sich auf dem Dauerfeuer ihrer Attacken zu befreien und nach Hause zu fliehen, wo er sich sofort in sein Zimmer zurückzieht. Seinen Eltern sagt er nichts von dem Vorfall, da er nicht will, dass sie sich seinetwegen noch mehr Sorgen machen. Und glücklicherweise ist sein Körper so widerstandsfähig, dass außer ein paar kleinen Kratzern keine Spuren des Kampfes zurückgeblieben sind. Als Mensch wäre er jetzt mit zahllosen blauen Flecken überseht, hätte etliche Verbrennungen und wahrscheinlich auch so manchen gebrochenen Knochen.
 

Sechs Wochen lang verschweigt Naruto seinen Eltern, was sich zwischen ihm und diesen sieben anderen Schülern zuträgt. Innerhalb der Schule tun diese so, als sei nichts, um ihrem Ansehen nicht zu schaden. Aber nach dem Unterricht lauern sie dem Blonden jeden Tag auf und es kommt zu einem heftigen Kampf, in dem der Vampir nur versucht, auszuweichen, bis ihm irgendwann die Flucht gelingt. Da er am darauffolgenden Tag keinerlei Spuren der Treffer des Vortages aufweist, kommt Naruto diesen Sieben nur immer verdächtiger vor. Aber da es keinem von ihnen bisher gelungen ist, den Blondhaarigen zu greifen zu bekommen, blieb sein Geheimnis bisher noch unbemerkt.

Doch an diesem Tag ändert sich das. Denn langsam aber sicher kommen Narutos Peiniger hinter seine Ausweichmuster und so gelingt es ihrem Anführer, den Blondschopf in einem nur leicht unachtsamen Augenblick von hinten zu fassen zu bekommen und zu Boden zu drücken. Dabei bemerkt er auch die fehlende Wärme von Narutos Körper. Dies weckt einen starken Verdacht in ihm, sodass er, um sicherzugehen, den Puls des Blonden überprüft, welcher ganz seiner Erwartung entsprechend nicht zu spüren ist.

„Das ist also mit dir Monster los! Du bist wirklich kein Mensch, sondern ein widerlicher Blutsauger, ein Vampir!“, verkündet er mit angeekelter Stimme seinen Helfern.

„Was? Ein Vampir in unserem Dorf? Wie kann das sein?“, ist einer von diesen entsetzt.

„Dein Bruder besucht doch die Jägerschule! Am besten sagst du ihm Bescheid, damit er sich mit einigen seiner Kollegen um dieses Monster und seine Familie kümmern kann!“, wendet sich ein anderer an ihren Anführer, welcher Naruto noch immer gegen den Boden drückt.

„Lasst meine Eltern aus dem Spiel! Sie sind normale Menschen und haben mit dieser Sache hier nichts zu tun!“, protestiert dieser und versucht, sich zu befreien, ohne den Menschen zu verletzen.

„Ich kann mich nicht entsinnen, dass du eine Bissspur irgendwo hättest. Und mein Bruder meinte, dass dies nur bei Vampiren der Fall ist, die schon immer Monster waren. Und das bedeutet wiederum, dass deine Eltern ebenfalls solche elenden Blutsauger sein müssen. Daher werden sie ebenfalls dran glauben dürfen!“, kommt es von dem Anführer.

>Ich habe meinen Eltern schon genug Probleme bereitet. Ich darf nicht zulassen, dass ihnen wegen mir jetzt auch noch sowas passiert!<, ergreift ein ungemeiner Zorn von dem Vampir Besitz und er faucht den, der ihn festhält, regelrecht an, „Lass mich sofort los und schwöre, dass du meine Eltern in Frieden lassen wirst, oder du wirst es schrecklich bereuen!“

„Vergiss es! Als ob ich mir von einem Monster was vorschreiben lassen würde!“, lehnt dieser jedoch spottend ab, was bei dem Blondhaarigen einen Schalter umzulegen scheint.

Naruto springt einfach auf, wodurch er den Menschen mit ziemlicher Kraft gegen eine nahe Mauer schleudert, rennt auf diesen zu, packt ihn am Kragen und drückt ihn an diesem mit einer Hand gegen die hinter ihm stehende Wand.

„Lass uns in Ruhe!“, knurrt der Vampir nun schon, woraufhin ihn der andere einfach nur ins Gesicht spuckt, „Du hast es nicht anders gewollt!“

Gleich darauf schlägt Naruto dem Menschen mit großer Kraft ins Gesicht, welcher daraufhin wie eine Marionette ohne Fäden in seinem Griff hängt und eine große Platzwunde im Gesicht hat. Da sich der Junge nicht mehr rührt, lässt der Blondhaarige ihn einfach zu Boden fallen. Zwar greifen die anderen Schüler nun, wie sie ihre kurze Schockstarre über diese brutale Tat überwinden konnten, den Vampir an, aber jeder von ihnen kassiert nur einen einzigen Schlag in den Magen und verliert dadurch das Bewusstsein.

Wie Naruto so zwischen den sieben reglosen Körpern steht, verfliegt der Zorn wieder und er rennt, von seiner eigenen Tat geschockt, nach Hause. Dort berichtet er seinen Eltern, was sich an diesem Tag zugetragen hat, woraufhin diesen bereits am nächsten Tag weiterziehen. Über die vorherigen sechs Wochen verliert der Vampir jedoch kein einziges Wort. Und immer, wenn er nun wieder an eine neue Schule kommt, passt er seine Stärke dem Mittelfeld seiner Mitschüler an, um nicht noch einmal eine solche Situation zu riskieren.

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Onepiece123
2016-11-13T06:41:16+00:00 13.11.2016 07:41
Boah, zum Teil haben die überhaupt kein Hirn. "Hey, Vampir, wir lassen mal dich und deine Familie umbringen und das sagen wir dir ins Gesicht. Was soll den da passieren."
Antwort von:  Onepiece123
13.11.2016 07:41
Ps: Gutes Kapitel. Lg Onepiece123
Von:  Suki96
2013-09-20T13:04:54+00:00 20.09.2013 15:04
Naruto der Arme muste ja schon einiges mit machen. Besonders das er sich so lange Ferprügel lassen hat ohne was zu sagen oder Hilfe zu hollen.
Von:  AyshaMaySezaki
2013-09-16T19:06:16+00:00 16.09.2013 21:06
das mit den heißenquellen war ja so klar, bei jiraya! Damit hätte naruto aber von vornherein rechnen können ^^
logische idee, naru: wenn amn durst hat, kann man ja schlecht zu viel intus haben ^^ klar bei neugeborenen ist das etwas anders, aber die haben sich ja nicht wirklich im griff ^^ du hingegen schon.
Aber der erste abschnitt ist ganz gut geworden. Mal gucken wie es nun noch weiter geht und was noch so alles passiert.
Au man… mit dem schneiden kann man es auch übertreiben und außerdem hatte es doch bisher mit naruto in der stadt gut geklappt, also sollten sie verdammt noch mal nicht so ungerecht sein! Naruto tut einem bei solch einer vergangenheit fast schon etwas leid… aber halt nur fast. Aber mal abwarten was noch kommt.
Au man.. naru hätte sich währen sollen. Die kerle hätten es verdient. Aber was das mit den blauen flecken und allem anderen angeht: naruto hat als vampir wohl einfach nur zu gute heilungskräfte, als dass er lange spuren an sich getragen hatte ^^ *weiter les* mal schaun was noch alles kommt.
Heilige scheiße muss naru was einstecken… aber ich muss mal ehrlich sagen: das was naru den kerlenen angetan hat, haben sie mehr als nur verdient! Die sind hier doch die monster, da sie gleich zuschlagen statt erst mal zu reden und alles zu klären und zu prüfen!
Aber an sich ein super kapitel. Ist zwar sehr ernst, aber irgendwie auch interessant (wobei ich ernste sachen nicht so mag, wie du ja weist). Mach weiter so ^^
Von:  Onlyknow3
2013-09-15T19:06:25+00:00 15.09.2013 21:06
Wahnsinn was Naruto alles durch machen musste,er kann einem nur leid tun.Doch das er es nun Sasuke erzählt ist schon eine Leistung,die auch Mut erfordert das erlebte so zu verarbeiten.Nun kann er es langsam aber sicher doch zu den Akten der Erinnerung legen und von vorne Anfangen.Sehr gutes Kapitel,mach weiter so,freue mich schon auf das nächste.

LG
Onlyknow3


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