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Eine Freundschaft mit komischen Wendungen

auf seltsamen Wegen
von

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Verdrängte Erinnerung

>Oh man, wieso schafft er es in letzter Zeit immer, seinen Kopf durchzusetzen? Am Anfang konnte ich doch auch 'Nein' sagen... Ich bin einfach hoffnungslos verknallt und Sasu schafft es wieder, in mir wie in einem offenen Buch zu lesen. Hoffentlich bemerkt er dabei nicht irgendwann, wie ich für ihn fühle!<, geht es Naruto durch den Kopf, ehe er nach einem Seufzen meint, „Na gut. Ich werde dir erzählen, was damals passiert ist!“
 

Danach wendet Naruto seinen Blick wieder in Richtung Fenster. Sasuke hat sich inzwischen auch wieder aufgesetzt und blickt schon ein wenig neugierig zu seinem Kumpel. Dieser spürt deutlich den Blick seines besten Freundes auf sich liegen, was es ihm sogar noch schwerer macht, über die Geschehnisse vor nunmehr drei Jahren zu sprechen. Daher dauert es auch noch einen Moment, ehe er zu reden beginnt. Sasuke wartet in dieser Zeit einfach geduldig ab, da er Naruto nicht noch mehr drängen will, als er es bis jetzt schon getan hat. Und dies ist ja auch gar nicht weiter nötig, da der Blondschopf dann auch endlich sein Schweigen über sein Erlebnis bricht.

„Wir wohnten damals schon einige Wochen in einem Dorf irgendwo zwischen Konoha und Suna. Der Name fällt mir schon gar nicht mehr ein... Ich war schon einige Tage nicht mehr draußen gewesen, weil ich nicht weiter unter die Leute wollte. Aber an diesem Tag hielt ich es zu Hause einfach nicht mehr aus. Zum Glück lag das Dorf neben einem Wald und so bin ich dorthin gegangen. Ich dachte mir, wenn ich einmal dort bin, kann ich an dem Tag ja auch mal wieder jagen gehen. Aber zuvor wollte ich mich erstmal noch eine Weile umsehen. Zu oft war ich in diesem Ort nicht raus gegangen, weil die Leute dort dann immer auf einen zukamen und wissen wollten, was man denn so vorhabe... Auf jeden Fall kam ich, während ich mich umsah, an einer Wiese vorbei, auf welcher einige Jungen Fußball spielten. Am liebsten hätte ich sie gefragt, ob ich mitspielen könnte. Doch da ich damals noch bei Weitem nicht so gut mit meinem Blutdurst klarkam wie heute, wäre das zu riskant gewesen. Darum sah ich den Jungs einfach nur eine Weile vom Waldrand aus zu. Da ich nicht wollte, dass sie mich entdecken und sonst was von mir denken, versteckte ich mich dabei auch etwas, was sich im Nachhinein als großer Fehler entpuppte... Ich weiß nicht, wie lange ich den Jungen zugesehen hatte, als mich auf einmal ein Mann ansprach. Er wollte wissen, ob ich mich mit meinen Freunden gestritten hätte, dass ich dort so alleine herumstand. Oder ob ich mich einfach nur nicht trauen würde, die anderen zu fragen, ob sie mich mitspielen ließen... Ich wollte in dem Moment dann einfach nur weg. Ich wusste nicht warum, aber dieser Mann war mir irgendwie unheimlich, obwohl es dafür augenscheinlich keinen Grund gab. Inzwischen weiß ich, dass mich mein Instinkt warnen wollte, da dieser Mann ein Vampirjäger war. Darum wollte ich einfach nur von ihm weg, ehe er mich erkennen würde. Doch leider war ich nicht schnell genug... Noch während der Jäger mich ansprach, flog einer der Jungen beim Fußballspielen hin und haute sich das Knie auf. Ich konnte mich damals zwar schon soweit beherrschen, dass ich ihn deswegen nicht gleich angriff, aber mir war mein Blutdurst an den Augen anzusehen, wodurch der Jäger erkannte, dass ich ein Vampir bin. Und da deutete er mein Verhalten zuvor auf einmal ganz anders. Er ging davon aus, dass ich die Jungs nur beobachtet hätte, um auf einen passenden Moment zu warten, in dem ich mir einen von ihnen holen könnte, um ihn zu töten! Und um das zu verhindern, griff er mich an und wollte mich auslöschen... Da das damals nicht mein erstes Zusammentreffen mit einem Jäger war, nachdem Jiraiya wieder seiner Wege gegangen war, und ich daher so langsam eine Ahnung hatte, wann es sich lohnt, zu reden, und wann ich einfach nur versuchen konnte, zu fliehen, um einen Kampf zu verhindern, erkannte ich, dass es in der Lage unmöglich wäre, dem Typen begreiflich zu machen, was eigentlich los ist. Er hatte sich seine Meinung von mir gefasst und würde meinen Worten keinen Glauben schenken. Erst recht nicht, wenn ich gegen ihn kämpfen würde. Das müsste ich zum Reden aber, da er mich sonst schon längst ausgelöscht hätte, ehe ich auch nur einen Satz hätte sagen können. Also blieb mir nur die Flucht... Da ich mich zuvor im Wald umgesehen hatte, kannte ich einige Schleichwege, auf denen er mich wahrscheinlich nicht verfolgen können würde. Immerhin war ich mit vierzehn doch noch etwas kleiner als ein Erwachsener. Doch leider kam ich nicht soweit. Er stellte mich schon, ehe ich einen solchen Schleichweg erreicht hatte. Und er war so geschickt, dass er mich, während des dadurch nun doch entstehenden Kampfes, daran hindern konnte, zu entkommen... Dadurch blieb mir nichts weiter übrig, als mich zu verteidigen, aber der Jäger ließ nicht locker. Immer wieder gelang es ihm doch irgendwie einen Treffer zu landen und bei jedem davon merkte ich, dass mein Blutdurst stärker wurde. Bei den Jungs hatte ich ihn noch unter Kontrolle, aber nun schwand diese immer mehr. Ich versuchte mit dem Mann zu reden, dass er das alles missverstehen würde, aber er glaubte mir kein einziges Wort. Und als er sich dann versehentlich auch noch mit seinem eigenen Katana schnitt, übermannte mich mein Blutdurst und ich griff den Jäger mit aller Kraft an... Ich weiß nicht, wie lange ich ihn immer wieder angriff.. ihn immer mehr verletzte.. Es waren nur ein paar Minuten, aber mir erschien es damals wie Stunden.. Am Ende blieb er einfach reglos am Boden liegen und ich war drauf und dran, über ihn herzufallen und ihn zu beißen. Jedoch trug er ein Siegel bei sich, das einen Schutzkreis um ihn errichtete, als er das Bewusstsein verlor. Dieser verhinderte, dass ich den Jäger erreichen konnte, und schirmte auch den Blutgeruch ab. Ohne den Geruch nach Blut kam ich kurz darauf wieder zur Besinnung. Mein einziger Gedanke war: 'Du hast ihn getötet!'“, erzählt Naruto immer wieder mit kurzen Pausen.
 

Zu Beginn hat der Vampir von allem fast tonlos berichtet. Doch mit dem Auftauchen des Jägers wurde seine Stimme immer unruhiger und zittriger. Auch sein leerer Blick verschwand während des Erzählens und es machten sich Selbstvorwürfe und Schuldgefühle in diesem breit.

Als der Blondhaarige auch noch stark zu zittern beginnt und seine Arme um den Körper schlingt, während seine Stimme nach den letzten Worten verstummt, hält Sasuke diesen Anblick einfach nicht mehr aus. Er will seinem Kumpel irgendwie helfen. Hätte er gewusst, was sein Fragen verursachen würde, hätte er dies nie getan. Da war es noch bedeutend leichter gewesen, die mürrische, verschlossene Laune des Vampires mitanzusehen, als nun dieses Häufchen Elend vor sich zu sehen. Und was die Sache für Sasuke noch schlimmer macht, ist die Tatsache, dass er daran auch noch schuld ist.

Darum will er jetzt auch nur noch eines: Zu Naruto gehen und diesen irgendwie wieder aufmuntern. Jedoch macht ihm da bereits das zu seinem Kumpel gelangen Probleme. Denn so, wie Sasuke aus dem Bett aufsteht, liegt er auch schon am Boden, da er völlig vergessen hatte, dass er sein Bein ja nicht richtig belasten kann. Allerdings lässt sich der Dunkelhaarige dadurch nicht weiter aufhalten. Sofort steht er wieder auf und schafft es dann doch, die wenigen Meter bis zum Bett von Naruto zu überwinden. Dort setzt er sich neben seinen Kumpel aufs Bett und legt diesem behutsam eine Hand auf die Schulter.

Naruto ist mit den Gedanken vollkommen abwesend. Trotz seiner guten Sinne bekommt er nicht einmal mit, dass Sasuke, bei dem Versuch zu ihm zu gelangen, stürzt. Erst, als der Dunkelhaarige seine Hand auf die Schulter des Vampires legt, kehrt dieser mit seinen Gedanken in die Realität zurück und zuckt erschrocken zusammen.

„Hey, ganz ruhig Naru! Es ist alles in Ordnung! Was passiert ist, ist passiert, aber deswegen musst du dir jetzt nicht noch immer dafür Vorwürfe machen!“, will Sasuke den Blonden beruhigen und zieht ihn vorsichtig zu sich heran, sodass Naruto nun an der Schulter seines Kumpels lehnt.

„Sasu... wie... wieso bist du auf einmal hier rüber gekommen?“, ist der Blondhaarige total neben der Spur, da er absolut nichts mitbekommen hat.

„Was soll denn diese dumme Frage? Ich konnte es mir einfach nicht weiter mitansehen, wie du hier wie ein Häufchen Elend Löcher in die Luft starrst!“, antwortet der andere, während er beginnt, dem Blondschopf sanft über den Rücken zu streicheln, da dieser noch immer leicht zittert.

Ein paar Minuten sitzen die beiden so einfach schweigend da. Sasuke ist erleichtert, als er spürt, dass Naruto nach und nach zu zittern aufhört. Erst als sich der Blondhaarige wieder völlig beruhigt hat, hört sein Kumpel auf, ihn zu streicheln und beendet die Stille.

„Ich glaube, es wird das Beste sein, wenn wir jetzt schlafen!“, meint er ruhig und will sich sacht von Naruto lösen.

„Nein!“, kommt es da aber plötzlich von Naruto, sodass der Schwarzhaarige doch sitzen bleibt.

„Und wieso nicht? Was hast du noch?“, fragt er leicht irritiert nach.

„Du wolltest unbedingt, dass ich dir von dieser Sache erzähle! Dann solltest du es dir auch bis zum Ende anhören!“, sagt der Vampir wieder ruhiger.

„Ich dachte nur, dass es dir lieber wäre, heute nicht mehr weiter davon zu sprechen, da es dich zu sehr mitnimmt. Aber wenn du meinst, dass du weitererzählen kannst, dann höre ich zu!“, entgegnet Sasuke und stutzt dann ein wenig, als sich Naruto regelrecht an ihn schmiegt und die Augen schließt, ehe er weitererzählt.
 

„Nach dem Kampf wusste ich erst nicht, was ich machen sollte. Ich war fest davon überzeugt, dass ich diesen Jäger getötet hatte. Doch weil ich nicht wollte, dass noch jemand zu Schaden kommt, entschloss ich mich, erstmal jagen zu gehen. Denn auch wenn ich mich wieder unter Kontrolle hatte, war mein Blutdurst nicht weg. Danach ging ich einfach nach Hause und wollte niemanden mehr sehen. Meine Mum war wegen meiner Verletzungen besorgt, aber das war mir egal. Ich ging in mein Zimmer und wollte mich einfach nur schlafen legen und die ganze Geschichte irgendwie vergessen. Jedoch bekam ich die ganze Nacht kein Auge zu. Das Bild, wie dieser Jäger da reglos vor mir lag, ging mir einfach nicht aus dem Kopf... Ich verstand, dass ich auf diese Weise mit der Sache nicht fertig werden würde, also beschloss ich, am nächsten Tag noch einmal zu der Stelle zu gehen, wo wir gekämpft hatten. Vielleicht würde mir das ja helfen, eine Lösung für diese Sache zu finden... Als ich gehen wollte, sprach mich meine Mutter nochmal wegen des vorherigen Tages an. Ich kam in der Hinsicht mit mir selbst noch nicht klar und wollte ihr auch keine Probleme bereiten. Deswegen wollte ich ihr einfach nur sagen, dass sie mich damit in Ruhe lassen solle. Jedoch gingen dabei die Pferde mit mir durch und ich brüllte sie regelrecht an und rannte dann einfach aus der Wohnung... Im Wald suchte ich dann die Stelle, an der ich mit dem Jäger gekämpft hatte, aber ich konnte nichts finden. Also lief ich ziellos durch den Wald und machte mir über das Geschehene Gedanken. Ich wusste einfach nicht, wie es weitergehen sollte. Immerhin war jemand wegen mir gestorben und ich hatte Angst, dass mir bei meinen Eltern das Gleiche passieren könnte. Darum beschloss ich, erst wieder zurückzugehen, wenn ich diese Sache mit mir selbst geklärt hätte... Allerdings kam ich, je mehr ich mir darüber den Kopf zerbrach, immer mehr zu dem Entschluss, dass ich diese Sache mit mir nicht klären könnte. Und nach einer Woche kam ich zu der Entscheidung, dass das einzig Richtige wäre, meinem Dasein ein Ende zu setzen...“, erzählt Naruto weiter, bis er plötzlich von Sasuke unterbrochen wird.

„Das ist doch jetzt nicht dein Ernst Naru? Anstatt mit jemandem darüber zu sprechen, wolltest du dich einfach so umbringen? Ich dachte, dass du sowas schon allein wegen des Fuchses nicht machen wolltest!“, ist dieser besorgt und wütend zugleich bei dem, was er soeben gehört hat, während er den Blondschopf nun an den Schultern packt und regelrecht durchschüttelt.

„Mit wem hätte ich denn reden sollen? Wenn Jiraiya erfahren hätte, dass ich jemanden in meinem Blutdurst getötet hätte, wäre es doch eh darauf hinausgelaufen. Und meine Eltern wollten nichts davon wissen, dass ich ein Vampir bin. Die hätten mir also auch nicht helfen können. Zumal ich sie auch nicht mit in diese Sache hineinziehen wollte, weil ich ihnen keine Schwierigkeiten bereiten wollte! … Und was den Fuchs angeht, sah ich die Sache damals so. Wenn Kyubi vor jemandem steht, dann weiß dieser jemand, dass Gefahr droht und er sich verteidigen oder fliehen muss. Aber niemand kommt darauf, dass ein vierzehnjähriges Kind mal so, mir nichts, dir nichts, jemanden umbringen könnte. Ich sah mich damals einfach nur als tickende Zeitbombe! Darum wollte ich einfach allem ein Ende setzen, damit ich zumindest persönlich niemanden mehr gefährde!“, entgegnet Naruto seinem Kumpel, wobei er ihn ernst ansieht, wodurch dieser dann auch aufhört, den Blonden durchzuschütteln und sich die beiden nun, einfach nur einander ansehend, gegenüber sitzen. Als Naruto bemerkt, dass Sasuke sich über seine Worte Gedanken macht, erzählt er weiter.

„Wie gesagt, ich hatte eigentlich vor, an diesem Tag dann allem ein Ende zu setzen. Zu keinem anderen Zeitpunkt stand ich so kurz davor, dies wirklich umzusetzen... Jedoch wollte ich, ehe alles aus sein würde, den Tag des Kampfes noch einmal Revue passieren lassen. Darum ging ich noch einmal zu dieser Wiese, wo ich den Jäger ja getroffen hatte. Es spielten sogar die gleichen Jungs wieder Fußball. Ich stand wieder an derselben Stelle, wie einige Tage zuvor. Doch auch wenn mein Blick zu den Fußballspielern gerichtet war, bekam ich von dem Spiel nichts mit. Meine Gedanken waren bei den Erlebnissen eine Woche zuvor... Ich weiß nicht, wie lange ich so einfach nur da stand. Vielleicht hätte ich die ganze Nacht dort verbracht, wenn mich nicht irgendwann jemand direkt angesprochen hätte. Und als ich aus meinen Gedanken aufschreckte und sah, wer mich da gerade ansprach, wich ich erstmal geschockt zurück, weil ich glaubte, einem Geist gegenüber zu stehen. Denn es war der Jäger, den ich meinte, getötet zu haben!“, berichtet Naruto, während er den Blick nun die ganze Zeit nach unten gerichtet hat.

„Dieser Jäger hatte überlebt? Aber sagtest du nicht, du hättest ihn getötet?“, ist Sasuke irritiert.

„Ich sagte, ich glaubte, ihn getötet zu haben!“, korrigiert der Blondschopf ihn und erzählt dann, weiterhin mit abgewandtem Blick, zu Ende, „Als ich den Jäger erkannte, glaubte ich, er würde wieder versuchen, mich auszulöschen, was mir zu dem Zeitpunkt allerdings nur recht war. Dann hätte ich es nicht selbst zu Ende bringen müssen. Jedoch kam es anders, als ich erwartete habe... Er griff mich nicht an, sondern unterhielt sich mit mir über den Tag unseres Kampfes. Er erzählte mir, dass uns die Jungs wohl gefolgt sein müssen und ihn, nachdem ich verschwunden war, fanden und Hilfe holten. Er war danach drei Tage im Krankenhaus gewesen, bis er außer ein paar Schrammen und einem gebrochenen Arm wieder gesund war. Während er im Krankenhaus lag, hatte er sich wegen der Begegnung mit mir Gedanken gemacht und erkannt, dass ich, hätte ich die Kinder wirklich angreifen wollen, anders reagiert hätte. Außerdem wäre ich dann, nachdem er nach dem Kampf ohnmächtig wurde, nicht einfach gegangen. Er wollte sich daher unbedingt mit mir aussprechen und sei deswegen noch einmal zu dieser Wiese gekommen... Während unserer Unterhaltung sagte er mir mehrfach, dass ich mir wegen der ganzen Sache keine Vorwürfe machen bräuchte, weil ihn mehr Schuld an dieser Sache treffen würde als mich. Hätte er nicht so vorschnell angegriffen, wäre das ja nie passiert... Durch dieses Gespräch beruhigte ich mich dann auch wieder und schlug mir den Gedanken, mein Dasein zu beenden, erstmal wieder aus dem Kopf... Danach ging der Jäger wieder seiner Wege. Die Jungs vom Fußballfeld hatten uns bemerkt und kamen danach zu mir. Sie meinten, dass der Mann seit vier Tagen zu dieser Wiese gekommen sei, nur um mit mir zu sprechen. Danach fragten sie, ob ich vielleicht mitspielen wolle, aber ich verneinte. Zum einen war ich noch immer zu unsicher, ob ich nicht doch jemanden gefährden könnte. Und zum anderen wollte ich einfach nur wieder nach Hause. Immerhin hatte ich meinen Eltern sicher schon mehr als genug Sorgen bereitet... Als ich wieder zu Hause war, sagte ich mir, dass ich diese Sache einfach vergessen sollte. Denn immer, wenn ich daran denke, kommt das Gefühl wieder, welches ich direkt nach dem Kampf hatte. Das Gefühl, jemanden getötet zu haben, ohne etwas dagegen tun zu können. Das Gefühl dieser Hilflosigkeit... Auch wenn der Jäger den Kampf ja letztendlich überlebt hatte, war das nur reines Glück. Denn ohne sein Siegel wäre das, was ich eine Woche lang für Realität hielt, auch wirklich zu dieser geworden. Darum wollte ich einfach alles, was damit zu tun hat, vergessen... Aber immer, wenn meine Eltern über Vampirjäger sprechen, kommen diese Erinnerungen zurück und damit auch diese Hilflosigkeit!“

Bei seinen letzten Worten beginnt Naruto, erneut zu zittern. Auch dieses mal kann Sasuke diesen Anblick nicht ertragen und nimmt seinen Kumpel wieder behutsam in den Arm. Jedoch sagt er dieses mal zunächst nichts, sondern macht sich seine Gedanken über das, was der Blondschopf ihm eben alles anvertraut hat. Im ersten Moment kann er einige von Narutos Entscheidungen von damals absolut nicht verstehen. Doch dann versucht er, sich gedanklich in die Lage seines Freundes damals zu versetzen, und da werden ihm diese Punkte verständlicher.

Als Sasuke mit nachdenken fertig ist, will er eigentlich mit Naruto über die Sache reden, um diesem seine Bedenken zu nehmen. Allerdings lehnt dieser zu dem Zeitpunkt mit geschlossenen Augen an der Schulter des Schwarzhaarigen, welcher noch immer einen Arm um den Vampir gelegt hat.

>Na toll, ist der jetzt eingeschlafen?<, fragt sich der Uchiha innerlich, doch ehe er weiter überlegen kann, öffnet Naruto die Augen und setzt sich vorsichtig auf, wobei er sich aus dem Arm des anderen befreit, und sieht diesen dann mit fragendem Blick an, der aber auch eine innere Unruhe ausdrückt.

„Na, ausgegrübelt?“, meint Naruto zu Sasuke, welcher irritiert scheint.

„Ja, aber, woher weißt du das? Hast du nicht eben noch geschlafen?“, fragt dieser nach.

„Nein, ich war wach! Aber da du völlig in Gedanken versunken warst, was man dir deutlich angesehen hat, hab ich einfach versucht, mich zumindest etwas zu beruhigen, bis du fertig bist. Und wie ich das mitbekommen habe, dass du mit grübeln fertig bist, darauf dürftest du eigentlich auch alleine kommen!“, erklärt der Blonde, >Puls und Atmung verraten einen Menschen halt!<

„Um die Uhrzeit hab ich auf solche Ratespielchen keine Lust mehr!“, entgegnet der Schwarzhaarige nur und kommt dann zum eigentlichen Punkt zurück, „Aber was das betrifft, was du mir eben erzählt hast, da muss ich leider zugeben, dass du recht behalten hast. Ich kann mir wirklich nicht direkt vorstellen, wie es dir damals ergangen sein muss. Denn das Gefühl, die Kontrolle über sich zu verlieren und seine eigenen Handlungen nicht mehr steuern zu können, kenne ich wirklich nicht. Zum Glück! Aber ich kann mir vorstellen, dass dich das sehr mitnimmt. Das ist mir schon bei den malen aufgefallen, wo du die Kontrolle wegen meines Blutes verloren hattest. Und dabei war ja nichts weiter passiert, was längerfristige Folgen gehabt hätte!“

„Dass ich damals bei Orochimaru deinem Blut verfallen bin, nennst du, keine längerfristigen Folgen haben?“, unterbricht der Vampir seinen Kumpel kurz.

„Ich sprach von den Folgen, die dein Kontrollverlust mit sich brachte. Dass du meinem Blut verfallen bist, ist davon keine Folge, sondern die Ursache. Darum zählt das nicht!“, korrigiert dieser ihn und spricht dann weiter, „Aber wie gesagt, hab ich ja mitbekommen, dass du dir schon wegen dieser male immer ziemliche Vorwürfe gemacht hattest. Und in Anbetracht dessen, dass du damals der Meinung warst, dass du diesen Jäger getötet hättest, kann ich mir vorstellen, dass das zu dem Zeitpunkt noch um einiges schlimmer für dich gewesen sein muss... Ich hatte versucht, mich in dich hineinzuversetzen, um zu verstehen, warum du damals so gehandelt hattest, wie du es tatest. Und in den meisten Punkten kann ich deine Reaktionen so halbwegs nachvollziehen. Warum du damals weggelaufen bist, oder dein Verhalten deinen Eltern gegenüber. Das einzige, was ich partout nicht verstehe, ist, warum du dein Dasein beenden wolltest. Ansonsten regt es dich tierisch auf, wenn jemand leichtsinnig mit seinem Leben spielt, was ich bei Karin und Sai ja selbst miterlebt habe. Und dann hattest du ernsthaft vor, dich selbst umzubringen?“

„Ja, das hatte ich. Denn es gibt zwischen mir und den beiden zwei entscheidende Unterschiede. Zum einen kann ich nicht mit meinem Leben spielen, weil ich eh schon seit über sieben Jahren tot bin. Und zum anderen hatte ich damals wirklich keinen Grund mehr, der mich hier festhielt, wenn man Kyubi mal außer Acht lässt! Klar hätte ich meine Eltern damit traurig gemacht, aber den Sohn, den sie in mir sehen, gab es schon damals nicht mehr!“, wirft Naruto seinem Kumpel teils wütend, teils verzweifelt an den Kopf.

„Mensch, Naru! Auch wenn du aus medizinischer Sicht nicht lebst, so ist deine Existenz doch trotzdem nicht weniger wertvoll, als die eines Menschen. Egal, wie dich deine Eltern damals sahen, oder noch immer sehen, du bist und bleibst ihr Sohn! Und nur, weil du ein Vampir bist, würden sie deswegen noch lange nicht weniger um dich trauern, als die Eltern eines anderen Kindes! Und nicht nur die beiden wären traurig, wenn du nicht mehr wärst. Ich hatte damals immerhin auch noch darauf gewartet, dass wir uns wiedersehen, obwohl ich schon seit Jahren nichts mehr von dir gehört hatte!“, redet Sasuke energisch auf den Blondschopf ein, der ihn daraufhin nur sprachlos und verdutzt ansieht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Onepiece123
2016-01-03T18:10:17+00:00 03.01.2016 19:10
Kapitel 111 von 231: Naruto hat echt eine schlimme Kindheit gehabt. So was muss total schrecklich sein. Ich mein, das muss einen Leben lang zeichnen...
LG Onepiece123
Antwort von:  Kagome1989
03.01.2016 22:38
Das ist bisher nur die Spitze des Eisbergs. Er hat noch mehr solcher Dinge erlebt.
Das ist auch der Grund, weswegen er in meiner FF sehr selbstkritischen und (wie du es irgendwo mal bezeichnet hattest) depressiven angehaucht ist.

LG
Kagome
Von:  Suki96
2012-11-19T22:01:37+00:00 19.11.2012 23:01
Wie süß sasus erklärrung doch am ende ist.
Von:  Onlyknow3
2012-11-15T14:36:37+00:00 15.11.2012 15:36
Das ist heftig was Naruto da durch gemacht hat,ich kann seine reagtion gegenüber seinen Eltern mehr als verstehen.
Naruto sieht Sasuke überrascht an,war das ein halbes Liebesgeständnis in seinen Ohren,oder hat er nur geglaubt so was ähnliches zu hören.
Mach weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  AyshaMaySezaki
2012-11-15T08:57:03+00:00 15.11.2012 09:57
Also diese Geschichte ist echt krass. Ich habe nicht geglaubt das du mich wirklich noch einmal überraschen kannst, da wir ja eh immer viel über deine Geschichte reden und du mich immer wieder einweist, wie du es evtl. weiter geplant hast. Aber von dem hier hast du mir nichts erzählt und so habe ich nun einmal wirklich gestutzt, denn Naru hat wirklich eine schreckliche woche hinter sich. Als ein teenie muss das wirklich traumatisch sein und daher verstehe ich, warum er so lange darüber geschwiegen hat.
Aber in diesem Kapitel wird wieder mal gezeigt das sasu wirklich ein Tollpatsch ist ^^ wie kann der sein bein so schnell vergessen? Das ist unglaublich, wie er versucht das zimmer mit seinem körper versucht auszumessen. ^^ aber das kapitel ist wirklich klasse geworden und man fühlt richtig mit dem blutsauger mit. Auch finde ich, das die story schön in ein einziges kapitel passt ^^
Mach weiter so.
lg


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