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Eine Freundschaft mit komischen Wendungen

auf seltsamen Wegen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, hier ist das nächste Kapitel.
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Ich war so ein Arsch!

„Sasu, was ist passiert?“, eilt Naruto sofort wieder ins Bad, doch bleibt dennoch vorsichtig.

Als er dann jedoch sieht, wie dieser mit dem Rücken zu ihm auf dem Boden sitzt, kann er nicht anders, als diesen irritiert anzustarren.

„Ich habe wohl beim Einlassen des Wassers die falsche Temperatur erwischt. Das war auf einmal so heiß, dass ich das Gefühl hatte, mir gleich den Fuß zu verbrennen und bin deswegen etwas zu schnell zurückgewichen“, meint dieser und steht vorsichtig wieder auf.

>Das kommt mir gerade verdammt bekannt vor. Kann so aber nicht ganz passen<, muss der Mensch kurz schmunzeln, ehe er zu der Wanne geht und einfach die Hand ins Wasser hält, „Dir ist schon klar, dass ein Vampirkörper mehr aushält als ein Mensch, oder? Wenn ich sonst baden war, hatte ich immer ausschließlich das heiße Wasser aufgedreht, ohne dass dies zu heiß gewesen wäre. Doch die Temperatur gerade vertrage ich ja sogar in deinem Körper.“

„Für mich hat es sich eben aber kochend heiß angefühlt“, wendet der andere ein, wobei er sich nebenbei kurz an den Fuchsgeist wendet, 'Wäre es möglich, dass du deinen Lachanfall wieder in den Griff bekommst? Dafür wäre ich dir sehr verbunden.'

'Das kannst du mir jetzt aber nicht verübeln. Das war nämlich einfach zu geil, wie du gerade wegen ein wenig Wasser hier auf den Arsch gefallen bist und dich jetzt versuchst, vor dem Kleinen zu rechtfertigen. Aber weil du mich so gut unterhalten hast, will ich mal nicht so sein', entgegnet dieser weiterhin lachend, doch zieht sich dann soweit zurück, dass Sasuke ihn zumindest nicht mehr hören kann. Denn wirklich beruhigen kann sich Kurama von der Szene nicht so schnell.

„Es mag zwar stimmen, dass der Unterschied zwischen Wasser- und Körpertemperatur bei dir gerade größer ist und du den Temperaturunterschied daher stärker wahrgenommen hast, als ich es gerade in deinem Körper tue. Doch du darfst darauf gar nicht achten. Den Eindruck, dass das Wasser heiß wäre, hat dir eben nur der Kopf vorgemacht. Das kannst du ganz einfach ausblenden. Ist schließlich auch nur ein Schmerzreiz... Du kannst mir also glauben, dass diese Temperatur für deinen momentanen Körper kein Problem darstellt“, erklärt Naruto ihm.

„Leichter gesagt, als getan. Das mit deinem Fingerschnipser von gestern konnte ich auch nicht von selbst einfach ignorieren. Da war ich echt froh darüber, dass Kurama mich angesprochen hatte“, entgegnet der andere, doch geht wieder zur Wanne und taucht eine Hand ins Wasser, welche er jedoch sofort wieder mit leicht schmerzlichem Gesichtsausdruck zurückzieht.

„Irgendwie ist es so traurig, dass es schon wieder lustig wird, wie schwer es jemandem fallen kann, ein einfaches Bad zu nehmen, wenn man im falschen Körper steckt“, schüttelt Naruto leicht schmunzelnd den Kopf und blickt dann wieder zu Sasuke, „Willst du es jetzt lieber lassen?“

„Das wäre die reinste Wasserverschwendung. Wenn es jetzt zu warm ist, warte ich einfach, bis es etwas ausgekühlt ist und gehe dann rein“, meint dieser.

>Dann würde es ihn fünf Minuten später schon wieder zu kalt werden... Ob ich ihm vielleicht nen kleinen Schubs geben soll? Ist immerhin mein Körper und der hält das aus<, überlegt der Mensch und sagt dann, „Ich habe eine Idee, wie du vielleicht nicht so lange warten musst. Dreh dich einfach mal mit dem Rücken zur Wanne und mach die Augen zu, Sasu.“

„Keine Ahnung, was du jetzt wieder vor hast, aber von mir aus“, ist der Angesprochene leicht skeptisch, da ihn irgendetwas in dem Blick des anderen nicht gefällt, doch macht dann trotzdem, was dieser ihm gesagt hat.

Einen kurzen Moment passiert nichts. Das macht Naruto jedoch mit Absicht, da sich der Vampir zunächst sehr angespannt hat und er keinen instinktiven Angriff von diesem provozieren will. Doch kaum, dass dieser sich entspannt hat, verpasst er diesem einen kräftigen Stoß genau auf den Brustkorb, wodurch der Vampir das Gleichgewicht verliert, nach hinten überkippt und schon im nächsten Moment quer in der Wanne sitzt, wobei seine Beine über den Wannenrand hängen und er sich den Hinterkopf an der Wand eingehauen hat.
 

„Verdammt! Was soll das, Naru?“, meckert Sasuke seinen Kumpel sofort an, welcher sich ein lautes Lachen verkneifen muss. Doch durch die Worte des Vampirs und dessen dabei wütenden aber gleichzeitig total verpeilten Gesichtsausdruck beginnt er dennoch ungewollt zu kichern.

„Ich wusste gar nicht, dass ich so ein verdattertes Gesicht machen kann“, kichert dieser noch immer.

„Verdattert schaust du öfter mal drein, aber ich bin gerade vor allem total sauer auf dich, Naru“, meckert der Blondschopf und hält sich den schmerzenden Hinterkopf.

„Doch zumindest scheint dich das Wasser nicht mehr zu stören“, stellt Naruto nüchtern fest, nachdem er sich wieder beruhigt hat.

„Wenn deine aktiven Hilfeversuche immer mit nem Brummschädel enden, dann bleib bitte bei Hinweisen und Ratschlägen. Die schmerzen nicht“, wirkt Sasuke eingeschnappt, weswegen sein Kumpel ein erneutes Lachen zurückhalten muss.

„Tut mir leid, Sasu“, meint dieser entschuldigend, geht bis zum Rand der Wanne und lehnt sich so über sie, dass er dem anderen direkt in die Augen sehen kann, während eine Hand zu dessen Wange wandert und sanft darüber streicht, „Ich werde von jetzt an sanftere Methoden nutzen, okay? Verzeihst du mir, Sasu?“

„O... kay...“, haucht dieser nur, während er das Gefühl hat, von dem gefühlvollen Blick in den schwarzen Seelenspiegeln verschlungen zu werden, während sich die Stelle, an welcher die Hand des anderen seine Haut berührt, auf einmal angenehm zu brennen scheint, >Was ist das?<

>Junge, junge... Da geht der Kleine jetzt aber gerade so richtig ran. Ob dem das überhaupt klar ist? Oder gehen mit dem einfach nur die Gefühle... naja, vielleicht auch Hormone durch, weil ihn seine Instinkte momentan nicht zurückhalten?<, ist selbst Kurama, welcher das ganze Schauspiel bisher belustigt, aber schweigend beobachtet hat, überrascht.

„Da bin ich aber froh“, freut sich Naruto, unterbricht den Blickkontakt und zieht sich wieder etwas zurück. Jedoch streckt er seinem Freund die Hand entgegen, welche dieser auch gleich – noch immer etwas irritiert – annimmt und sich nun richtig in die Wanne setzt.

„Kommt mir das nur so vor, oder kommen bei dir gerade einige Macken von früher wieder durch?“, fragt der Uchiha, nachdem er sich in der Wanne zurückgelehnt hat, >Der schafft es wieder wie als Kind, meine Wut einfach so verfliegen zu lassen. Das ist unfair... Aber zumindest sind dadurch auch die Kopfschmerzen wieder verschwunden.<

„Sehe ich zwar nicht so, aber wenn dem so sein sollte, liegt es vielleicht daran, dass meine Empfindungen jetzt wieder stärker denen gleichen, bevor ich verwandelt wurde. Immerhin gibt es bei mir gerade keinen Zwiespalt zwischen Gefühlen und Instinkten, wie es sonst immer der Fall war“, überlegt er, doch wechselt dann schnell das Thema, „Aber das ist jetzt auch egal. Ich werde jetzt wieder gehen, damit du in Ruhe baden kannst. Lass dir dabei ruhig Zeit, um den Kopf frei zu bekommen... Und noch ein kleiner Tipp: Da du jetzt ja mit der Temperatur klarkommst, lass dir nachher noch heißes Wasser nach. Du wirst merken, warum.“

Nach diesen Worten ist Naruto dann auch schon aus dem Bad verschwunden.
 

'Der ist lustig. Wie soll ich denn den Kopf freibekommen, wenn der mich hier so verwirrt sitzen lässt? Was war das eben, als er mich hier berührt hat?', sieht Sasuke seinem Freund noch einen Moment verwirrt nach, während sich eine Hand schon fast andächtig auf seine Wange legt, an welcher er noch immer ein wohltuendes Kribbeln verspüren kann, 'Hey, Kurama, kannst du mir das gerade erklären? Du hast doch sicher alles mitbekommen, oder?'

'Es stimmt zwar, dass ich alles beobachtet habe und mir auch deine Reaktionen aufgefallen sind, aber das, was dich gerade so verwirrt, kann ich dir nicht erklären. Eine solche Reaktion habe ich bei dem Kleinen noch nie beobachtet. Für mich lässt das nur den Schluss zu, dass die Ursache dafür bei dir selbst liegt und eventuell nur aufgrund deines momentanen Vampirdaseins vielleicht sich stärker bemerkbar gemacht hat', antwortet der Gefragte, >Wobei ich nicht ausschließen kann, dass der Kleine in einer so aufgeladenen Situation nicht vielleicht doch so wegen seiner Gefühle empfunden hätte. Doch dies schien wirklich von dem Bengel auszugehen.<

'So betrachtet, kann ich es nicht abstreiten, dass diese Empfindung wirklich von mir stammen könnte', denkt Sasuke, wobei er sich wieder an einige Situationen von den Ferien erinnert, insbesondere daran, als er in Kiri das erste mal bewusst den Wandel im Blick des Vampir gesehen hatte, als dieser die Führung von zuvor seinen Instinkten an seine Gefühle übergeben hatte. Auch damals genügte der Blick in die Augen des anderen, damit sich ein angenehmes Kribbeln in ihm breit machte, auch wenn er diesem damals nicht viel Aufmerksamkeit schenkte. Doch nun, wo er wieder daran zurückdenkt und sich wie am Vorabend gefühlsmäßig wie zu diesem Moment zurückversetzt fühlt, bemerkt er die Ähnlichkeit zu der aktuellen Situation.

'Wie willst du jetzt damit umgehen?', holt die Frage des Fuchsgeistes den Vampir wieder aus seinen Gedanken ins Hier und Jetzt zurück.

'Wenn dies wirklich von mir ausgeht, dürfte es wohl keine weiteren Probleme bereiten. Daher werde ich es erst mal einfach ignorieren. Ich kann mir Gedanken darüber machen, wenn ich nicht mehr Gefahr laufe, durch zu tiefgreifende Überlegungen die Kontrolle verlieren zu können', entgegnet er.

'Da müsstest du momentan schon sehr tiefgreifend nachdenken. Schließlich hast du gerade wieder in einer Erinnerung festgehangen, ohne dass sich jedoch die Instinkte gemeldet haben', weist ihn Kurama auf einen Fakt hin, welcher den Uchiha kurz überrascht.

'Stimmt! Dennoch sollte ich mein Glück nicht überstrapazieren. Wenn es keine Gefahr bedeutet und uns weder helfen kann, dieses Chaos zu beenden, noch mir selbst, länger durchzuhalten, falls die Energie doch wieder knapp werden sollte, sollte ich mir erst später diesbezüglich Gedanken machen', beschließt Sasuke für sich, diese Sache vorerst Ruhe zu lassen.

'Wie du meinst', gibt sich der Kyubi damit nun zufrieden und zieht sich wieder zurück, >Für mich waren diese starke Reaktion gerade und die letzten Erinnerungen der eindeutige Beweis: Der Bengel empfindet mehr für den Kleinen als Freundschaft, auch wenn diese Gefühle wohl noch am Anfang stehen und kein Vergleich zu denen des Kleinen momentan sind. Es wäre zwar lustig geworden, wenn der Bengel sich dieser Gefühle bewusst geworden wären, wenn der sich jetzt darüber den Kopf zerbrochen hätte, aber vielleicht ist es auch nicht ganz schlecht, wenn der noch ne Weile auf der Leitung steht. Sollte er dem Kleinen ne Liebeserklärung machen, bevor er diesen dazu gebracht hat, ihn zu verwandeln, wird dieses Vorhaben wohl unmöglich werden, da der Kleine dann denkt, er würde dies nur aufgrund seiner Gefühle zu ihm wollen und nicht aus eigenem Antrieb heraus. Doch dass würde den Kleinen vermutlich innerlich zerreißen. Seine Wünsche, dem Bengel nahe sein und diesen niemals verlieren zu wollen, würden noch stärker mit dem Vorsatz, ihn immer zu beschützen und ihn niemals einem solchen Dasein auszusetzen, kollidieren. Im Moment schafft er es noch, sich gegen diesen Widerspruch durchzusetzen, doch wenn er stärker wird, könnte dies den Kleinen zerstören. Und das wäre auch für mich schlecht.<
 

Nachdem das Gespräch beendet ist, wäscht sich Sasuke erst einmal in Ruhe. Auch wenn er sich einen lauten Aufschrei verkneifen muss, als ihm beim Haarewaschen Shampoo in die Augen läuft – dessen Schmerz durch ein erneutes, diesmal für Sasuke hörbares, Lachen des Neunschwänzigen schnell wieder in Vergessenheit gerät – fühlt es sich einfach herrlich an, in dem warmen Wasser zu sitzen. Die unangenehme Kälte, welche unterschwellig seit seinem Erwachen in diesem Körper immer da war, scheint von der Wärme der ihn umschmeichelnden Flüssigkeit vertrieben zu werden. Daher beschließt er, wenn er mit Waschen fertig ist, dem Hinweis seines Freundes nachzukommen, noch etwas warmes Wasser nachlaufen zu lassen und sich dann noch eine Weile dort zu entspannen.

Gerade als er den Lappen schon wieder weglegen will, wird ihm auf einmal klar, dass er aus irgendeinem Grund einen Bereich am Hals beim Waschen ausgelassen hat. Wie er beschließt, dies schnell nachzuholen, will Kurama ihm eigentlich noch davon abraten, doch ist damit zu langsam. Obwohl der Lappen den Hals des Blonden nur ganz leicht streift, verkrampft dieser plötzlich am ganzen Körper und ist vollkommen erstarrt, während sich ein Gefühl von Kälte und Panik in ihm breit macht. Irgendwie hat er den Eindruck, als sei er gerade ein kleines Lamm auf dem Weg zur Schlachtbank, wovor es kein Entkommen gäbe.

'Bengel! Reiß! Dich! Zusammen!', schreit der Fuchsgeist ihn mit solcher Lautstärke an, dass ihm sofort mal wieder der Kopf dröhnt. Doch zumindest erreicht dieser damit sein Ziel, den Uchiha wieder aus diesem Gefühl der Hilflosigkeit herauszureißen und in die Realität zurück zu holen.

'Was... war das?', ist dieser noch völlig verwirrt und beginnt nun auf einmal am ganzen Körper zu zittern, wobei er die Arme vor dem Körper Schutz suchend verschränkt.

'Das müsstest du selbst wissen, schließlich hat es dir der Kleine in Iwa erzählt', entgegnet Kurama.

'Die Bissstelle!', fällt es Sasuke nach einem Moment des Nachdenkens ein, 'Kaum zu fassen. Ich habe sie nur so leicht gestreift und dennoch war ich wie erschlagen. Echt verdammt heftig... Doch wie kommt das? Immerhin habe ich doch keinerlei Erinnerungen an diesen Vorfall. Wie können mich dann Empfindungen davon beeinflussen?'

'Das ist das Gleiche wie mit der Erinnerung an die Löwen gestern', entgegnet der Fuchs.

'Das bedeutet, dass diese Angst sich in den Instinkten manifestiert hat und selbst ohne die bewusste Erinnerung sich in ganzer Kraft auf den Körper auswirkt', überlegt der Uchiha.

'In ganzer Kraft? Das ich nicht lache!', scheint Kurama schon fast empört, 'Das, was du eben erlebt hast, ist vielleicht ein Zehntel... nein, bei Weitem nicht mal das, sondern eher ein Hundertstel von dem, was der Kleine empfindet, wenn jemand mit dieser Stelle in Kontakt kommt.'

'Ein... ein Hundertstel?', ist Sasuke über diese Aussage geschockt, ehe er auf einmal eine enorme Wut auf sich selbst verspürt, 'Ich war so ein Arsch! Ich habe Naru dazu gedrängt, sich solch einer Qual auszusetzen! Dabei ist es eher erstaunlich, dass er dadurch noch nicht verzweifelt ist. Ich kann es nicht fassen, dass ich wirklich so dumm und überheblich war, nicht zu erkennen, dass dies für ihn so schlimm ist. Ich habe das total unterschätzt und ihn in Iwa auch noch gedrängt, sich dem zu stellen... habe ihm also eigenhändig einer solch unmenschlichen Qual ausgesetzt.'

'Der Kleine ist dir dafür nicht böse, sondern sogar eher dankbar', unterbricht Kurama die Selbstvorwürfe des anderen, da ihm etwas Besorgniserregendes auffällt. Als dieser ihm nun irritiert wieder seine Aufmerksamkeit schenkt, fährt er fort: 'Der Kleine weiß selbst, dass er nicht sein ganzes Dasein über mit dieser Angst existieren kann. Stelle dir mal vor, ihr wärt später auf einer Kampfmission und ein Feind würde ihn an dieser Stelle treffen. Das würde sein Ende bedeuten. Daher weiß er, dass er sich dem irgendwie stellen muss, doch war alleine nie in der Lage, genügend Mut aufzubringen, dies zu wagen. Der passt ja selbst beim Baden wie ein Schießhund auf, nie zu viel Druck dort auszuüben, damit die Eindrücke nicht zu stark werden. Doch du hast ihm geholfen, sich dem zu stellen. Auch wenn er es alleine niemals in Angriff nehmen würde, sich dieser Angst entgegenzustellen, ist er inzwischen bereit, es mit deiner Hilfe versuchen zu wollen.'

'Naru will sich mit meiner Hilfe diesen Qualen stellen? Davon hat er, seit wir wieder hier sind, nie etwas gesagt', wundert sich der Uchiha, doch schafft es zumindest, sich ein wenig zu beruhigen.

'Es gab noch keine Gelegenheit. Während eurer Ferien wollte er die Zeit genießen. Nachdem ihr wieder hier ward, machte er sich zu viele Gedanken wegen der Dinge, von denen die Jägerinnen berichtet hatten. Nachdem er sich dann dazu seine Meinung gefasst hatte und dich eigentlich fragen wollte, wirktest du die ganze Zeit betrübt und nachdenklich, weswegen er erst abwarten wollte, bis sich dies geklärt hätte. Naja, und jetzt habt ihr beiden ja ganz andere Probleme als die Bissstelle', klärt Kurama ihn überraschend sachlich auf.

'So ist das also. Ja, das passt zu Naru', muss der Vampir kurz schwach darüber lächeln, 'Danke, Kurama. Jetzt verstehe ich auch immer besser, warum Naru meint, du seist gar kein so übler Kerl.'

'Hör mit dem Einschleimen auf, Bengel', kommt es von dem Neunschwänzigen jedoch nur knapp daraufhin, ehe dieser sich wieder zurückzieht.

'Eigentlich schade, dass es keinen Weg gibt, ihn und Naru zu trennen, ohne dass Naru dadurch sein Dasein verlieren würde. Naru meinte ja mal, dass er eigentlich nur in Ruhe leben wollte, doch dann die Menschen angriff, weil diese ihm das nicht erlaubt hatten. Doch wenn selbst ganze Horden von Drachen von den Menschen unbemerkt leben können, würde es sicher auch einen Ort für ihn geben, den wir nur erst mal finden müssten', geht es dem Uchiha unbedacht durch den Kopf. Doch überraschenderweise kommt von dem Fuchs dazu kein für ihn hörbarer Kommentar.

>Das glaubt der doch wohl selbst nicht, was der sich da gerade zusammengesponnen hat. Jetzt wird mir langsam klar, wieso selbst ich Mitleid mit dem bekomme. Seit er sich mit dem Gedanken abgefunden hat, dass der Kleine ein Vampir ist, ist der extrem treudoof geworden. Oder der hat durch die Begegnung mit den ganzen nichtmenschlichen Wesen bereits nen zu großen Schaden genommen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der in der letzten Zeit mehr als einmal schwer verletzt wurde und er eventuell einfach zu oft eins auf den Schädel bekommen hat. Wer weiß?<, denkt sich dieser, doch behält diesen Gedanken für sich, >Naja, aber immer noch besser, als wenn er so weiter macht, wie kurz zuvor. Das wäre sehr gefährlich.<
 

Nachdem er das Gespräch mit dem Neunschwänzigen beendet hat, beschließt Sasuke, dem Hinweis Narutos nachzukommen, lässt etwas von dem inzwischen ausgekühlten Wasser aus der Wanne fließen, dreht neues, heißes Wasser auf und lässt die Wanne wieder volllaufen. Anschließend lehnt er sich wieder zurück, rutscht bis zum Kinn ins Wasser und genießt die ihn umgebene Wärme.

'Naru hatte recht. Ich verstehe, warum er mir dazu geraten hat... Das warme Wasser vertreibt nicht nur diese innere Kälte, die unterbewusst immer da war. Es scheint auch so, dass es alle fremden Gerüche aufsaugt. Außer dem Wasser ist tatsächlich nichts zu riechen und dieser Geruch ist irgendwie beruhigend. Zwar nicht so sehr wie Narus gestern, aber zumindest ähnlich. Und da auch dieser nervige Blutdurst weg ist, fühlt sich das hier gerade fast an wie der Himmel auf Erden', geht es ihm durch den Kopf, wobei er gar nicht bemerkt, dass nicht nur die Sorgen, die ihn eben noch quälten, langsam verschwinden, sondern seine Gedanken mehr und mehr abdriften.

Jedoch werden sie dieses mal nicht von den Instinkten eingenommen. Nein, diese sind gerade völlig ruhig. Seine Gedanken driften ganz langsam ins Reich der Träume ab, sodass der Vampir bereits nach wenigen Minuten den Schlaf der letzten Nacht nachholt, welchen er wahrlich nötig hat.
 

Während Sasuke badet, frühstückt Naruto erst einmal. Zu seinem Glück muss er nicht versuchen, mit Messern zu hantieren, da Hinata am Vorabend vorausgedacht hatte und zumindest für diesen Tag für den Schwarzhaarigen bereits Essen vorbereitet hat. Nachdem er mit dem Essen fertig ist, nimmt er sich ein Buch, macht es sich damit auf der Couch bequem und liest etwas. Auch wenn er dies früher sehr oft gemacht hatte, wurde dies in den letzten Monaten sehr selten. Entweder war er von der Schule und dem Training mit den anderen so erledigt, dass er sich recht früh schlafen gelegt hatte, nachdem er nach Hause kam. Oder er hatte sich an ruhigen Abenden mit Kurama unterhalten. Auf der einen Seite findet er die Ruhe und den Frieden schon sehr angenehm. Doch er kann auch nicht abstreiten, dass sich ein schwaches Gefühl der Einsamkeit in ihm breit macht.

>Kaum zu glauben, dass ich nach nicht mal einem ganzen Tag den Fuchs bereits vermisse. Wenn ich bedenke, dass es ja eigentlich noch gar nicht all zu lange her ist, seit er begonnen hat, mit mir zu sprechen, und er einen nicht geringen Anteil unserer Gespräche damit verbringt, mich aufzuziehen, habe ich mich wohl dennoch inzwischen schon so sehr an seine Gegenwart gewöhnt, dass es schon wieder seltsam ist, dass er fehlt<, geht es ihm durch den Kopf, ehe er sich in sein Buch vertieft.
 

Inzwischen ist Sasuke nun schon fast seit einer Stunde im Bad und Naruto wundert sich langsam, wo dieser denn bleibt. Daher legt er sein Buch auf den Tisch, erhebt sich und geht zu dem anderen. Da er nach seinem Anklopfen keine Antwort erhält, es jedoch völlig still im Inneren ist, sodass der Vampir dort vermutlich nicht unkontrolliert herum wütet, öffnet er die Tür und tritt ein.

>Was denn? Ist er wieder in Gedanken, dass er mich nicht bemerkt? Oder ist er etwa...?<, überlegt der Schwarzhaarige, als er seinen Freund in der Wanne erblickt, und muss dann schmunzeln, >Tatsächlich, er scheint zu schlafen. Naja, eigentlich auch kein Wunder, denn vermutlich hat er in der Nacht wegen des Blutdurstes kein Auge zubekommen. Da ist es nicht überraschend, dass er um diese Zeit in einer solchen Situation den benötigten Schlaf nachholt.<

Eigentlich will sich Naruto nach diesem Gedanken wieder umdrehen und den anderen noch etwas schlafen lassen, als sich um diesen herum auf einmal ein rotes Chakra ausbreitet.

>Scheinbar hat er mich bemerkt<, weiß der Mensch gerade nicht, ob der Anblick vor ihm jetzt etwas Gutes oder Schlechtes verheißt.

Es dauert nur wenige Sekunden, bis das Chakra den ganzen Körper des Vampirs umgibt, dieser sich etwas aufsetzt, die Augen öffnet und den anderen direkt ansieht. Jedoch erkennt dieser in dem Blick sofort, dass es nicht der Uchiha ist, welcher ihn da betrachtet. Die Augen sind feuerrot und die Pupillen leicht verengt, jedoch anders, als wenn die vampirischen Instinkte sich bemerkbar machen. Zudem sind die sonst dünnen Linien auf den Wangen des Blondhaarigen nun breiter.

„Was bringt dich dazu, dich so zu zeigen, Kurama?“, fragt der Uzumaki nach, da er sich absolut sicher ist, wem er da gerade gegenüber steht.

„Als ich dich bemerkt habe, wollte ich die Gelegenheit nutzen, um kurz mit dir zu sprechen“, entgegnet der Gefragte.

„Was ist gerade mit Sasu? Bekommt er das hier mit? Hat es Auswirkungen auf ihn, dass du gerade den Körper kontrollierst?“, will der andere zuvor wissen.

„Dein Süßer schläft tief und fest, was der nebenbei bemerkt gut gebrauchen kann. Darum habe ich ihn abgeschirmt, sodass er nichts mitbekommen kann. Aber keine Sorge. Durch den aktuellen Zustand des Siegels ist mir dies möglich, ohne dass sein Geist Schaden nimmt. Und wenn wir uns hier kurz fassen, dürfte auch dein Körper durch mein Chakra unversehrt bleiben“, antwortet der Fuchsgeist, da er weiß, dass vorher kein Gespräch mit dem anderen möglich wäre.

„In Ordnung. Dann schieß los, auch wenn es irgendwie seltsam ist, so mit dir zu reden. Immerhin sehe ich mich gerade selbst an“, ist dieser nun jedoch dazu bereit.

„Ach, bei deinem Schatzi hat dich das bisher nicht gestört“, zieht der andere ihn kurz auf.

„Sobald ich ihm in die Augen sehe, ist mir halt irgendwie deutlich bewusst, dass er es ist. Da mache ich mir darüber keine weiteren Gedanken. Aber wenn ich dir bisher gegenüberstand, dann immer nur im Seelenraum, wo du schließlich deutlich größer bist. Das irritiert irgendwie“, erklärt der Schwarzhaarige, ehe er entgegnet, „Doch jetzt mach hin und sag, was du sagen willst.“

„Es scheint so, dass sich manche deiner Gefühle in deinen Instinkten festgesetzt haben, sodass der Bengel diese mitbekommt“, kommt der Neunschwänzige dann auch sofort auf den Punkt.

„Was? Soll das bedeuten, er weiß jetzt, wie ich für ihn empfinde?“, sind Narutos erste Sorgen.

„Nein, diesbezüglich besteht momentan keine Gefahr. Doch vorhin ist er ungewollt mit der Bissstelle in Kontakt gekommen. Das hat ihm einen ziemlichen Schrecken versetzt und er begann sich Vorwürfe zu machen, dass er dich damals dazu gedrängt hatte, dich dem zu stellen. Ich hatte zwar versucht, ihn zu beruhigen, doch du solltest später dennoch mal in Ruhe mit ihm darüber reden. Denn während der Vorwürfe, hatte ich den Eindruck, dass er dabei unnötig Energie verbraucht hätte, was gefährlich werden kann“, erklärt Kurama.

„Das werde ich. Vielen Dank für den Hinweis“, meint der andere, >Erstaunlich, dass er extra deswegen das Gespräch sucht. Sasu scheint seine hilfsbereite Seite geweckt zu haben.<
 

Nachdem die beiden dies geklärt haben, verabschiedet sich Naruto kurz und verlässt dann auch schnell wieder das Bad. Bis Sasuke wieder aufwachen wird, wird er noch etwas weiterlesen. Wenn er sich nämlich nicht irgendwie ablenkt, macht er sich nur zu viele Gedanken darüber, wie wohl Shikori später reagieren wird, wenn er ihr erklärt, warum der andere nicht mehr oben im Schlafzimmer eingeschlossen ist.

Kaum dass die Badtür wieder geschlossen ist, lehnt sich Kurama in der Wanne zurück und übergibt die Kontrolle über den Körper wieder an Sasuke, auch wenn dieser noch immer friedlich schlummert. Dadurch verschwindet auch binnen Sekunden wieder das rote Chakra um den Körper herum, zusammen mit allen anderen äußerlichen Veränderungen, welche damit zusammenhängen. Unbewusst und noch immer schlafend rutscht der Vampir in der Wanne etwas tiefer, bis er mit dem ganzen Gesicht unterhalb der Wasseroberfläche ist.

>Das kann später spaßige werden, wenn der Bengel wieder wach wird<, entkommt dem Fuchsgeist ein vorfreudiges Grinsen, wie dieser das mitbekommt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Hokagebernd
2022-08-01T12:32:27+00:00 01.08.2022 14:32
Tolles Kapitel mehr u. Mehr bekommt sasuke ein Eindruck was es heißt ein Vampir zu sein Ich musste lachen wo kurama verschiede Vermutungen angestellt wo ran es liegen kann das sasuke Mitleid mit ihm hat ob wohl ich das nich Mitleid nenen würde denn es stimmt das kurama kein schlechter Kerl bzw. Fuchs is
Antwort von:  Kagome1989
02.08.2022 13:11
Vielen Dank für dein Kommi ^^
Freut mich, dass du bei der Stelle lachen musstest. Tja, Kurama will halt selbst nicht zugeben, dass er (inzwischen) eigentlich nur auf böse tut und ihn Naruto und jetzt auch Sasuke durchschaut haben.

LG Kagome ^^
Von:  Yuna_musume_satan
2022-07-23T02:52:24+00:00 23.07.2022 04:52
Na das wird ein erwachen werden obwohl ich gerade ein wenig Twilight Saga Erinnerung bekomme vom Thema her das Vampire nicht atmen🤣🤣
Antwort von:  Kagome1989
23.07.2022 14:23
Danke sehr für dein Kommi ^^
Ich habe mir zwar verschiedene Quellen zu Vampirlegenden als Grundlage für meine FF genommen und mir diese teilweise etwas passend zurecht gelegt, aber Twilight war da nicht mit dabei. Es wird also auch keine Glitzervampire geben ^^

LG Kagome ^^
Antwort von:  Yuna_musume_satan
23.07.2022 18:09
Das konnte ich mir denken aber bei der Szene musste ich an Bella denken wo sie gerade frisch verwandelt würde und das alles lernen musste um nicht aufzufallen deswegen musste ich schmunzeln
Von:  Scorbion1984
2022-07-19T16:45:04+00:00 19.07.2022 18:45
Oh ,ist Sasuke abgetaucht ,na hoffentlich ertrinkt er nicht .Ist das bei Vampiren eigentlich möglich ,ich hab keine Ahnung.
Toll wie Kurama sich um seine beiden Jungs sorgt .
Freu mich auf das nächste Kapitel .
Antwort von:  Kagome1989
20.07.2022 23:10
Vielen lieben Dank für dein Kommi.
Nein, Sasuke kann nicht ertrinken, da Vampire nicht atmen müssen. Das wurde mal während der Sommerferien in der Vampirburg im Verbotenen Wald angesprochen. (Aber ich verstehe, wenn man sich daran nicht mehr erinnert. Ist ja schon seeehr lange her, als ich das hochgeladen hatte ^^)

LG Kagome ^^


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