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Todfreunde

von

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Es war einer jener seltenen Stunden, die Succubius Eißpin auf dem Dach seines Schlosses verbrachte, ein Ort, der ihn für gewöhnlich schon lange nicht mehr zu reizen vermochte. Doch an diesem taufeuchten Sommermorgen – die Sonne hatte sich gerade erst über den Horizont erhoben und die Luft war noch frisch und kühl – hatte ihn irgendetwas hier hierauf getrieben. Vielleicht war es die Stille, diese Abgeschiedenheit, doch die hätte er in seinen Gemächern ebenso gut haben können. Vielleicht war es die um diese Uhrzeit noch süß duftende Luft, die ihm vom lauen Wind um die Nase geweht wurde, oder es war dieser beruhigende Blick in die Ferne, bis hin zu den blauen Bergen und in die Wolken darüber.

Es hätte dem Schrecksenmeister nicht egaler sein können.

Er saß auf einem kleinen Vorsprung, einem Sims, direkt neben einem furchterregend drein blickenden Gargoyle, wohl wissend, dass er ebenfalls als ein solcher hätte durchgehen können, und blickte über die noch schlafende Stadt.

Wieder einmal fiel ihm auf, wie distanziert er doch von dem Geschehen dort unten war, wie weit davon entfernt, obwohl es sich praktisch direkt vor seiner Haustür abspielte. Doch er lebte hier allein, in seiner eigenen Stadt, in seiner eigenen Welt, ja, vielleicht sogar in seinem eigenen Universum, in welchem er Regent und Untertan zugleich war, herrschend über sich selbst, beherrscht von sich selbst.

Allein...

Eißpin fuhr sich mit der Hand durch das schütte Haar und seufzte kaum hörbar.

Nein, er war eben nicht mehr allein, nicht mehr der einzige Bewohner seiner dunklen Dimension. Jemand war hinein gestolpert, sorglos hinein getapert, war durch die endlosen Korridore seines Reiches gewandert und hatte schließlich mit großen, unschuldigen Augen auf etwas geblickt, was für immer hätte verborgen bleiben sollen.

Sein Selbst.

Der Schrecksenmeister hatte keine Ahnung, wie das hatte passieren können. Seit mehr als vierzig Jahren lebte er nun schon in selbst gewählter Einsamkeit und hatte in all dieser Zeit niemals das Bedürfnis nach Gesellschaft verspürt, nie den Drang nach Dingen wie Freundschaft, Kameradschaft, Liebe.

Schon gar nicht nach Liebe.

In einem kurzen Anfall von kalter Wut trat Eißpin gegen eine lose Ziegel, die scheppernd vom Dach rutschte und nach einer Sekunde der absoluten Stille auf dem Erdboden zerschellte.

Dann beruhigte er sich wieder.

Seine Gedanken wanderten vom Schattenriss eines verlorenen Traumes zurück in die Gegenwart und damit zurück zu ihm.

Echo.

Was war das für ein wunderliches Wesen, das er sich da ins Haus geholt hatte? Wie kam es, dass er so anders war, als all seine vorherigen Forschungsobjekte, all die anderen Gegenstände seiner Studien, und nicht zuletzt als all seine anderen Opfer?

Lag es daran, dass er eine Kratze war?

Sicherlich. Und dann doch wieder nicht.

Es war sein Charakter, seine unverblümt offene, weil naive Art, diese kindliche Neugierde und zugleich erstaunliche Ignoranz, die den Schrecksenmeister über alle Maßen faszinierte.

Wobei, 'faszinierte'... nein, das war das falsche Wort. 'Berührte' traf es eher.

Traf ihn eher.

Er hatte sich erwischt, hatte sich bei etwas ertappt, dass ihn überrascht, ja geradezu geschockt hatte, in jener Nacht, in der Echo ihm in dem Raum mit den verhüllten Möbeln begegnete, den er nur zu diesen gewissen Zeiten betrat. In jener Nacht, als sie noch lange zusammen saßen, er in seinem obligatorischen Sessel, die kleine Kratze friedlich schnurrend auf seinem Schoß.

Er hatte gelächelt.

Und es war ein ehrliches, freundliches, beinahe liebevolles Lächeln gewesen, das ihn selbst mit einem Gefühl der Wärme füllte, wie er es schon ewig nicht mehr empfunden hatte und eigentlich auch nicht hatte empfinden wollen.

Es machte einen schwach, machte einen verletzlich.

Und doch...

Sie hätte für ihn ewig dauern können, diese Nacht.

Zum ersten Mal gab es etwas, das ihn von seiner immerwährenden Rastlosigkeit erlöste und ihm Frieden schenkte, ihn beruhigte und von Grund auf entspannte, sodass er sich in diesem kalten, trostlosen Schloss wirklich und wahrhaftig zu Hause fühlten konnte, wie er es noch nie zuvor getan hatte.

Echo zu betrachten, ihm einfach nur zu zu sehen, wie er schlief, wie er gespannt seinen Geschichten lauschte oder wie seine Ohren so lustig zuckten, wann immer er auf der Pirsch nach Wollmäusen, kleinen Spinnen oder umher wehenden Staubflusen war, stimmte ihn in letzter Zeit froher als jedes noch so grausame Buch über Schrecksenverbrennung.

Was war das für ein Gefühl, dass sich in seiner Brust erhob, wenn der Kleine mit leuchtenden Augen auf all die kleinen Wunder schaute, die für ihn längst Alltäglichkeiten geworden waren, wenn er wieder einmal verwundert feststellen musste, dass er, Echo, sich nicht mehr im Geringsten vor ihm zu fürchten schien, so abstoßend und widerwärtig er sich selbst auch empfinden mochte?

Hatte sich so etwa Freundschaft angefühlt? Er vermochte sich nicht zu erinnern....

Dann sprang Eißpin plötzlich auf und begannt zornig auf der schmalen Ebene des Daches auf und ab zu laufen.

Nein! Das durfte, das konnte er nicht zulassen! Er war so kurz davor zu erreichen, wovon er sein Leben lang geträumt hatte, so kurz davor etwas zu vollenden, das auf ewig in die zamonischen Geschichtsbücher eingehen würde. Da wäre es doch gelacht, wenn ihm so etwas unsinniges wie Gefühle in die Quere kommen würden!

Wind kam auf und fuhr dem Schrecksenmeister durch das nachtschwarze Gewand.

Nein, sein Entschluss stand fest. Der Vollmond würde kommen und wenn es an der Zeit war, würde die Kratze durch seine Hand, sein Skalpell sterben. Kurz und schmerzlos zwar, doch sie würde sterben, daran führte kein Weg vorbei.

Wie hatte er überhaupt auf den Gedanken kommen können, mit dieser Kreatur Freund zu sein? Welch ein ausgemachter Schwachsinn!

Er hatte keine Freunde, wollte keine Freunde, brauchte keine Freunde, so war es von je her und so war es auch jetzt. Und überhaupt: Diese Kratze war nur Mittel zum Zweck, war ein Objekt, Fett auf vier Beinen sozusagen. Und wer freundete sich schon mit einem Objekt an, mit einer Sache, mit einem Gebrauchsgegenstand? Niemand!

Er nicht!

Aufgebracht und wütend über diesen Moment der Schwäche raffte Eißpin seinen Umhang zusammen und machte sich auf den Rückweg in sein Labor.

Es gab viel für ihn zu tun bis der Erdtrabant seine volle Form erreicht hatte: Experimente wollten durchgeführt, Theorien überprüft und Formeln erprobt werden. Und nicht zuletzt musste eine Kratze gemästet und ihr Hirn mit Wissen gefüttert werden, denn nur so war für das Gelingen seiner Vision garantiert.

Und gelingen würde sie, oh ja, koste es, was es wolle!

Nichts in Zamonien, nichts auf diesem ganzen Planeten würde ihn abhalten, jetzt nicht mehr, wo er seinem Ziel so nah war, so unfassbar nah!

Die klappernden Schritte des Schrecksenmeisters hallten forsch und unerbittlich im noch leeren Ledermausoleum wieder und schickten die Botschaft seiner Ankunft in die am anderen Ende der schmalen Treppe gelegenen Räume, wo Echo bereits saß und auf ihn wartete, auf eine neue Geschichte, eine neue, spannende Lektion hoffte und nicht ahnte, dass seine Anwesenheit in seinem Meister etwas ausgelöst hatte, was diesen zum Wanken brachte, was ihn in seiner tiefsten Überzeugung erschütterte.

Denn Eißpin war zu weit gegangen, das wusste er, auch wenn er es nicht wahr haben wollte. Er hatte seinem kleinen Gast in einem Moment der Unachtsamkeit, in einem Moment der Vertrautheit sein wahres Ich offenbart und das war etwas, was er nicht würde zurück nehmen konnte, so sehr er es auch versuchte.

Er kannte ihn nun, kannte ihn auf eine Weise, wie ihn niemand sonst in ganz Zamonien kannte und das aus einem einzigen, geradezu idiotischen Grund:

Eißpin wusste, dass Echo ihn hatte weinen sehen.

Und vielleicht – da war er sich nicht sicher und wollte es auch gar nicht sein – hatte er es gewollt. Vielleicht hatte er tief in seinem Inneren den irrsinnigen Wunsch gehegt, jemandem zu zeigen, dass auch er verletzlich war, dass auch er Schmerz empfand.

Dass es einen Grund gab, warum er war, wer er war.

Was für ein Irrsinn!

Als der Schrecksenmeister schließlich seinem Schüler gegenüber trat, war sein Gesicht die übliche autoritäre Maske und der Wille dahinter eisern und bestimmt.

Nur noch wenige Tage, nur noch wenige Nächte und er würde sich zur Krone der Schöpfung aufschwingen, zum ultimativen Herrscher über Leben und Tod. Und dann war all das nichts weiter als eine Lappalie, eine niedere Belanglosigkeit und ein unsinniges Zögern auf seinem Weg nach ganz oben, etwas, das er milde belächeln würde, wenn er sich auf seinem Thron niederließ, ein Glas Wein einschenkte und der Unsterblichkeit entgegen sah.

Ja, Succubius Eißpin lebte in seiner eigenen Welt, wo er unnachgiebig herrschte, über sich und über das, was er tief in seinem Inneren verbarg.

Und in dieser Welt war definitiv kein Platz für zwei.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Pumpkin_Queen
2012-10-19T19:32:58+00:00 19.10.2012 21:32
KF

Hoi hoi!
=P

Als erstes: Ich mag deine ausgefallenen Namen XD
Ich bin nämlich auch jemand, der versucht, die eher 'ungebräuchlichen' Namen einzusetzen.

'Wieder einmal fiel ihm auf, wie distanziert er doch von dem Geschehen dort unten war, wie weit davon entfernt, obwohl es sich praktisch direkt vor seiner Haustür abspielte. Doch er lebte hier allein, in seiner eigenen Stadt, in seiner eigenen Welt, ja, vielleicht sogar in seinem eigenen Universum, in welchem er Regent und Untertan zugleich war, herrschend über sich selbst, beherrscht von sich selbst.'
Damit hast du mich. Ab hier, hing ich an deinen Worten, wie eine Ertrinkende!

Deine Wortwahl ist wirklich sehr schön und ich finde irgendwie keine Rechtschreibfehler. Liegt aber vielleicht auch daran, das meine Konzentration heute Abend etwas im argen liegt.

Du verstehst es eine Atmosphäre zu schaffen, die den Leser einfängt und einfach nicht mehr gehen lässt.
Was soll man sonst noch sagen?
Mir fällt (leider) nichts mehr ein XD

Liebe Schreibziehergrüße
P_Q
Von:  Anemia
2012-10-17T15:36:49+00:00 17.10.2012 17:36
Aloha!
Ich muss zugeben, dass mich die Geschichte schon wegen der Überschrift total gereizt hat. Das Wort 'Todfreunde' klingt so entschlossen und man kann einiges da hineininterpretieren. Genau das ist ja auch Sinn und Zweck von Titel - sie sollen neugierig machen und zum Lesen animieren. Das ist dir wirklich gut gelungen und gibt schonmal den ersten Pluspunkt.
Leider muss ich sagen, dass ich den Namen 'Eißpin' überhaupt nicht leiden mochte. ;D Aber das ist Ansichtssache. Nur muss ich sagen, dass solche Dinge für mich persönlich fast immer ein Wegklickgrund sind..doch natürlich kann man es nicht jedem Recht machen, geht ja gar nicht. Beim Schreiben ist es ohnehin so: Ich mag es. Wenn du es magst, schön, wenn nicht, dann hau ab. xD

Du besitzt einen tollen, abwechslungsreichen Schreibstil, der auch mal durch sehr kurze Sätze und Ausrufe wie z.B. "Er nicht!" bereichert wird. Das wiederum mag ich persönlich, denn ich mache das auch so. Und vertraute Dinge sind immer gut. ;) An sich lockern solche Sätze die Erzählung schön auf und man sollte von ihnen Gebrauch machen.

"Lag es daran, dass er eine Kratze war?"
Wtf? Beim Begriff 'Kratze' musste ich schon ein wenig lachen. xD

"Diese Kratze war nur Mittel zum Zweck, war ein Objekt, Fett auf vier Beinen sozusagen."
Hier musste ich gleich noch mehr lachen. Fett auf vier Beinen - ich liebe Geschichten, die mit etwas Humor gewürzt sind. ;)

Ansonsten habe ich eigentlich gar nicht viel zu sagen. Deine Rechtschreibung ist gut und obwohl innere Monologe manchmal recht langweilig sein können, hast du diese Hürde gut gemeistert. War schön. :)

lg Serpa,
vom Kommentarfieber gepackt.
Von:  konohayuki
2012-10-16T20:14:51+00:00 16.10.2012 22:14
~KF~

Zu Anfang: Ich habe keine Ahnung von der Zamonien-Reihe, dementsprechend kann ich in die Richtung natürlich keine Beurteilung abgeben. Allerdings kann ich schonmal sagen, dass mir der Titel außerordentlich gut gefällt, weil er mich als Leser neugierig macht.

Die Stimmung, die du am Anfang aufbaust, gefällt mir wirklich sehr gut. Dein Schreibstil liest sich flüssig, man kann gut folgen und vor allem deine Beschreibungen haben es mir angetan. Die Szene in der Eißpin neben dem Gargoyle sitzt hatte ich sehr deutlich vor Augen.

>Sie hätte für ihn ewig dauern können, diese Nacht.

Ich finde, seine Gedanken kommen sehr gut rüber, sein innerer Zwiespalt über die Gefühle, die er empfindet. Vor allem hier. Das Hin und Her, was er durchmacht, man merkt richtig, dass es ihn beschäftigt.

>Und in dieser Welt war definitiv kein Platz für zwei.

Oh nein.
Das Ende ist gut gewählt, irgendwo weiß man, dass er nur versucht sich selbst zu überzeugen dass die Entscheidung, die er getroffen hat, die richtige ist. Und ich bin mir sicher, dass er irgendwo in sich weiß, dass es nicht so ist.
Und die Tatsache, dass wir - zumindest in diesem One-Shot - nicht erfahren, ob er seinen Plan tatsächlich in die Tat umsetzt, gibt mir ein wenig Hoffnung.
Eine gut geschriebene Geschichte, die mir auf der Beschreibungs- und Stimmungsvermittlungsebene sehr gut gefallen hat.

Liebe Schreibziehergrüße,

konohayuki
Von:  Eldeen
2012-10-14T19:39:11+00:00 14.10.2012 21:39
So, ich bin ja offenbar schon die zweite, die vom Kommentarfieber hergeführt wurde, das hat auch was. :P Ich muss im Voraus gestehen, dass ich die Buchreihe, auf der der Oneshot basiert, nicht gelesen habe und dass ich dementsprechend als komplett Ahnungslose an die Sache herangehe, aber dann sieht man auch mal, ob die Geschichte auf für Ignoranten wie mich funktioniert. ;D

Inhaltliches:
Den großen Inhalt gibt es hier natürlich nicht, aber im Endeffekt lebt diese Geschichte ja schlicht und ergreifend von dem inneren Monolog, von den Gedanken, den Zweifeln der Hauptfigur. Diese ist ja - wie ich einem Vorkommentar entnehme - nicht dein eigener, aber gut, für mich kommt er auf jeden Fall überzeugend rüber und ob du ihn dabei selbst erdacht oder einfach gut getroffen hast, spielt natürlich keine Rolle. Ich kann die Gewissenskonflikte der Figur auch ohne Vorkenntnisse aus den Büchern nachvollziehen, sodass ich auch hier eigentlich nur ein Lob aussprechen kann. : )
Auch die doch eher düstere Entscheidung beziehungsweise Pointe sagt mir hier ganz klar zu. Auch wenn man natürlich nicht sicher erfährt, ob die Figur seinen Gast (oder sollte man sagen "seinen Freund"?) wirklich opfern wird, scheint er sich ja zumindest dazu zu entschließen und das wiederum ist ziemlich logisch, insbesondere auch im Bezug auf den Charakter der Hauptfigur.

Stilistisches:
Der Stil ist wirklich gelungen und wir haben hier auch mal eine Geschichte, bei der verschiedene Satzstrukturen zum Einsatz kommen, was beim Lesen in jedem Fall sehr angenehm ist. Abgesehen davon kommt die Stimmung des inneren Monologs sehr gut rüber, du hast da deinen Ausdruck und Satzbau definitiv gut angepasst. Eigentlich habe ich immer irgendwas, das mir nicht passt, etwas, das man bemängeln kann, aber hier ist der Stil schlicht und ergreifend flüssig und gut. :)

Rechtschreibung & Grammatik:
Die Fehler, die mir hier jetzt aufgefallen sind, hat Turnaris bereits aufezeigt, die werde ich jetzt nicht noch einmal posten. Ansonsten habe ich an Fehlerchen eigentlich nichtsmehr gefunden, dementsprechend kann ich auch hier nur "Daumen hoch" sagen. Mir ist spontan nur eins aufgefallen:

Er hatte sich erwischt, hatte sich bei etwas ertappt, dass ihn überrascht, ja geradezu geschockt hatte, in jener Nacht, in der Echo ihm in dem Raum mit den verhüllten Möbeln begegnete, den er nur zu diesen gewissen Zeiten betrat. In jener Nacht, als sie noch lange zusammen saßen, er in seinem obligatorischen Sessel, die kleine Kratze friedlich schnurrend auf seinem Schoß.
Ich würde diesen Abschnitt in das Plusquamperfekt setzen, einfach weil es ja Vorzeitigkeit ist, er denkt ja über das nach, was bereits passiert ist und im nachfolgenden Satz ("Er hatte gelächelt") ist das Plusquamperfekt ja schließlich auch vorhanden. :)

Fazit:
Wirklich sehr gelungene Geschichte mit einem hervorragenden inneren Monolog. Es ist tatsächlich selten, dass ich mal nichts finde, das ich noch bemängeln kann, du darfst dich also geehrt fühlen. :P
Geschichte ist übrigens auch für Ignoranten wie mich, die sich die zugehörigen Bücher nicht zu Gemüte geführt haben, nachvollziehbar und ansprechend. :)

Liebe Schreibziehergrüße,
Eldeen im Kommentarfieber
Von: abgemeldet
2012-10-07T10:56:22+00:00 07.10.2012 12:56
- KF -

Guten Tag.
Durch Aktionen stößt man auf Geschichten, die man allein wohl nicht gefunden hätte. Das macht richtig Spaß.
Den Titel finde ich hier schon sehr gut gewählt. Ob er zum Inhalt passt, kann ich zwar noch nicht beurteilen (ich mache mir beim Lesen Notizen), aber der Bezug zu Todfeinde ist ja offensichtlich.
Gerade entdecke ich das Thema Zamonien! Hach, da sollte ich mal weitere Bücher lesen. Jetzt bin ich neugierig.
Die Kurzbeschreibung ist super. Durch die Gänsefüßchen bin ich mir nicht sicher, ob es ein Zitat aus der Geschichte ist, aber es gefällt mir.

Der Start in die Geschichte ist sehr gut gelungen, dein Ausdruck ist hier super.
hatte ihn irgendetwas hier hierauf getrieben. Stattdessen würde ich persönlich "hier herauf" schreiben, da die Hier-Dopplung merkwürdig klingt.

In einem kurzen Anfall von kalter Wut trat Eißpin gegen eine lose Ziegel
Ist das ein Tippfehlerchen und sollte "einen losen Ziegel" heißen?
Dementsprechend auch "der Ziegel". Oder heißt es wirklich "die"?

trostlosen Schloss wirklich und wahrhaftig zu Hause fühlten konnte,
Da hat sich wohl ein t eingeschlichen, wo es nicht hingehört. "fühlen"

sich nicht mehr im Geringsten vor ihm zu fürchten schien,
"geringsten" wird klein geschrieben.

Dann sprang Eißpin plötzlich auf und begannt zornig
Wieder ein überflüssiges t -> begann.

so war es von je her und so war es auch jetzt
"jeher" schreibt sich zusammen.

denn nur so war für das Gelingen seiner Vision garantiert.
Bei diesem Satz musste ich stutzen. Meiner Meinung nach könnte das "für" weggelassen werden.

auch wenn er es nicht wahr haben wollte
"wahrhaben"?

was er nicht würde zurück nehmen konnte
"zurücknehmen" würde ich ebenfalls zusammenschreiben, weiß aber auch nicht, ob das richtiger wäre oder einfach Geschmackssache ist.

Und nun vergessen wir die Krittelei dort oben. Auch alles keine Fehler, die man nicht einfach überlesen könnte.
Das heißt, deine Rechtschreibung ist klasse. Dein Ausdruck erste Sahne. Du baust interessante Sätze auf die verschiedensten Weisen. Dein Schreibstil ist flüssig lesbar und schafft eine Atmosphäre. Ich fühlte mich dazu genötigt, mich zu sammeln, meine Emoitionen unter Kontrolle zu halten, genau wie Eißpin.

Lesenswerter One-shot. Was bleibt da noch zu sagen?

Liebe Schreibziehergrüße,
Turnaris
Von:  Kadan
2012-01-25T22:08:18+00:00 25.01.2012 23:08
Wow!
Sehr gut. Ich finds total schön.
Auch dein Schreibstil gefällt mir gut und ich finde den Kontrast zwischen dem Gefühl der Freundschaft und dem Zorn darüber sehr gut gemacht.
Du hast Eißin wirklich perfekt getroffen!
Da wird das Geschichtlein doch gleich favorisiert~ :)



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