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Nightmares of this day

-make me wanna see your smile-
von

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Rhytmus meines Herzens

Kapitel 5: Rhythmus meines Herzens
 

Die Musik hatte mein Herz geöffnet. Ich liebte die Violine nach wie vor um einiges mehr als das Klavier und dennoch spielte ich nun schon einige Zeit an dem Flügel der Schule.

Seto und ich hatten es immer noch nicht geschafft wieder miteinander zu reden.

Auf eine Art und Weise waren die Fächer, in denen er neben mir saß echt bedrückend gewesen und ich war froh am Nachmittag wieder mein Instrument in greifbarer Nähe zu haben und zu spielen.

Jetzt aber soll endlich der Plan meiner Schwester in Kraft treten und Frau Takenuji kündigt in der Musikstunde an, dass es zum Elternabend ein Musikprogramm geben soll, wo alle Jahrgänge dran teilnehmen sollen.

Wir sollen in siebener Gruppen ein Programm erstellen. Jede Gruppe wird mindestens ein Stück vorstellen.

Auf diese Art ist für die ganze Nacht der musikalische Teil gedeckt.

„Ok, das ist doof. Warum denn das? Yuri!“, ruft Mayumi Hilfe suchend.

„Eh? Du bist doch die Expertin für diese Sachen.“, wehre ich ab und Mayumi zieht eine Augenbraue hoch.

„Nein, ich singe nicht vor der ganzen Schule Techno und oder Electro Pop,weil das nämlich ein klassisches Musikprogramm sein soll. Also ist das deine Sache.“

Ich sehe sie zitternd und mit großen traurigen Augen an.

„Eh? Meinst du das ernst? Wie soll ich euch denn auf den Trichter bringen?“, sage ich vorwurfsvoll und werde von beiden Seiten geschlagen.

„Haut mir die Gehirnzellen raus und ich bin euch auch keine große Hilfe mehr.“, jammere ich und Anzu steht plötzlich vor mir.

„Hey, Yuri. Kann ich bei euch mit machen? Du spielst doch Klassik auf Violine, da komm ich bestimmt nicht in ein Team, das mir wieder alles anhängt.“

Ich nicke und überlege, was wir machen sollen um noch mindestens ein Mitglied für unser Team anzuwerben.

„Aber wir müssen mindestens 5 sein.“

Tomomi sieht mich fragend an.

„Ich dachte sieben?“

„Das geht nicht auf.“, erwidere ich und Mayumi sieht sich kurz um bevor sie nickt.

„Wir brauchen keine, die nichts können. Also wähle sorgfälltig.“, mahnt Mayumi.

„Du willst also wenn, der was kann, huh? Dann kannst du die alle vergessen.“, merkt Anzu an und erinnert sich unfreiwillig daran, was damals alles gelaufen ist.

Die meisten Schüler kommen nämlich von der Domino Middle School.

„Naja, dass heißt außer einen.“, fügt sie noch hinzu und sieht zu Seto, der mit verschränkten Armen auf seinem Stuhl sitzt und ein paar Mädchen aus der mittleren Schicht versuchen ihn für sich zu gewinnen.

Allerdings zeigt er überhaupt keine Reaktion was die Sache nicht gerade leichter macht.

„Ich versuche es.“, sage ich jedoch bestimmt und die anderen sehen mich verwundert an.

Ich schnappe mir also eine Violine und spiele ein Stück.

Das bekommt jetzt erst mal viel Aufmerksamkeit.

Anschließend gehe ich mit der Violine zu Seto.

„Schon mal Klassik gespielt?“, frage ich und lächle.

„Du kannst auch normal mit Leuten sprechen? Bisher hast du immer nur gestottert.“, merkt er schlicht an und schaut mich nicht mal an.

Innerlich stelle ich mir gerade vor, wie ich ihm die Violine auf dem Kopf zertrümmere, dann entscheide ich mich doch dagegen, weil ich Instrumente zu sehr liebe.

„Nicht wenn es um Musik geht. Musik soll auf die, die es hören beruhigend und befreiend wirken.“

„Verzähl das mal denen die Rock spielen oder Reppen.“

„Die wissen das, Seto. Repper und Rocker befreien auch Menschen durch ihre Musik. Es gibt Menschen die Rock hören, um Herr über ihre Wut zu werden oder sich gezielt mal aufregen wollen.

Repper dichten in musikalische Weise Dinge zusammen, mit denen sich Teenager und junge erwachsene Angesprochen und Verstanden fühlen.

Tut mir also Leid, aber dieses Argument widerlegt das meinige in keinster Weise.“, entgegne ich ihm.

Warum streite ich mich eigentlich schon wieder mit ihm?

Mayumi legt mir von hinten eine Hand auf die Schulter.

„Lass gut sein. Wir können auch zu viert machen.“

Ich schüttele den Kopf.

„So gut ist Tomomi mit dem Klavier nicht. Oder soll ich es im Solo spielen?“

Mayumi zuckt mit den Schultern.

„Ich weiß eigentlich gar nicht, was wir machen sollen.“

Ich überlege kurz dann schlag ich schon mal ein paar Varianten vor.

„Möglich wäre Clarinet Polka, ein australischer Volkstanz, auf den ihr gut Tanzen können solltet. Darin seid ihr doch gut. Und meine Familie kann ich um ein paar schicke Outfits bitten.

Eine andere Möglichkeit wäre es bestimmte Stücke wie die vier Jahreszeiten oder die Moldau von Smetana nach zu spielen. Ist zwar mit 3 spielenden etwas schwer aber naja.“

„Wie willst du die Moldau alleine spielen?“, kommt es gehässig von Seto.

„Das fragt mich der Präsident einer Spielefirma? Die Welt geht unter... Ich werde einfach ein paar Töne zusammen mixen. Vorgegeben ist nur, dass wir alles selber machen. Ich kann die Instrumente alle spielen...“

Jetzt habe ich angegeben ohne das zu wollen.

„Was!?“, kommt es von Tomomi und Mayumi im Chor. „Wie viele Instrumente willst du noch lernen?“

„T-tut mir Leid. Naja, also... als ich grade 3 geworden war, haben mich meine Eltern auf eine Musikschule geschickt und das sind inzwischen schon 13 Jahre, das reicht doch um viel zu lernen. Und naja, dass ich alles spielen kann, heißt nicht viel. Ich kann sie nicht so wie Piano und Violine ohne Noten oder gar ohne Übung spielen.“, versuche ich ihren Schock etwas zu mildern und will mich eigentlich setzen.

„Ha ha, du kannst Violine ohne Übung spielen, was für ein Irrglaube.“, lacht jemand in der letzten Reihe.

„Zumindest, kann ich es. Ob es dann Vivaldi gleich kommt oder nicht, ist so ne Sache. Aber da lass ich Raum für deine Fantasy. Ich spiele jedenfalls ganz gut.“

„Wie viele Concourse hast du gewonnen?“

„Einen...“

„Das ich nicht lache. Und an wie vielen hast du teilgenommen.“

„An dreien.“, antwortet Seto, was mich gerade etwas irritiert.

„Du bezeichnest dich als gut? Du kannst mir nicht das Wasser reichen.“

Mayumi und Tomomi sehen zu Anzu.

„Der war nicht in unserer Mittelschule.“, wehrt diese ab.

Ich sehe zu Frau Takenuji, die mir zur Hilfe kommt.

„Herr Edo ist allerdings ein begabter Spieler, aber nur weil seine Familie im Musikgeschäft ist, muss er sich nichts drauf einbilden. Gegen seine Mutter würdest du vielleicht ernsthafte Schwierigkeiten bekommen, Yuri. Er selber sollte kein Problem darstellen. Aber dass sehen wir ja dann am Elternabend.“

Ich nicke und will erneut gehen. Werde dieses mal aber durch wen anderen daran gehindert.

„Wenn uns die Schauspieler fehlen, dann frag doch bei den Kunst-Leuten nach. Die sind bei Bühnenbildern für Theaterstücke dran, die am Tag der offenen Tür helfen sollen. Wenn ihr euch dort als helfende Hände anbietet, könnt ihr sicher mit Gegenleistung rechnen. Ich übernehme den Flügel.“

Ich sehe zu Seto-sama, der aufgestanden ist und seine Verehrerinnen einfach stehen lässt.

Am liebsten hätte ich gefragt woher der plötzliche Sinneswandel denn käme, aber ich wollte ihn ja nicht direkt wieder vergraulen, also lasse ich es mal lieber sein.

Weil es kaum möglich ist das wir alle den Musikraum nutzen, dürfen wir uns alle in einen Zettel eintragen, der hinterher festhält, wer wann in welchem Raum üben darf.

Uns bleibt dafür genau eine Woche.

„Es gibt ein Limit, wie spät man mit solchen Ideen dran sein kann.“

„Das wird nur darüber entscheiden, wer nun tatsächlich am besten ist.“, antworte ich Tomomi und schicke sie, Anzu und Mayumi zu den Künstlern.

Dann nehme ich mir eins nach dem anderen die unterschiedlichen Instrumente zur Hand, die ich für die Moldau brauche und übe sie wieder etwas.

Edo knirscht die Zähne, als er meine Musik aus dem Flur hört und patscht die Türe zu.

„Idiot.“, sagt Seto, der seinen Laptop als Aufnahmegerät benutzt.

„Hey! Das ist noch nicht verwertbar.“, protestiere ich.

„Der zeichnet auch deinen Fortschritt auf. Bemüh dich lieber, wegen dir haben wir jetzt einen Rivalen aus der Musik.“

„Wo war das denn bitte meine Schuld?“, jammere ich und hänge mich noch mehr ins Zeug.

Am Ende der Zeit haben wir dann schon ein paar Instrumente fertig.

„Nicht schlecht. Du machst dich.“, sagt er und geht.

Die anderen drei sehen ihn verwirrt hinterher.

„Mayumi. Wir dürfen am Anfang des Abends auch andere Musikarten spielen. Wenn du also singen willst. Mr Déjà Vu wäre doch nicht schlecht.“

„Eh? Dafür brauchst du ne Reihe an ...“

„Effekten?“, unterbreche ich sie, als sie widersprechen will.

„Keine sorge. Mein Vater ist gut mit dem Keyboard. Und Keyboard und Klavier unterscheiden sich doch kaum. Vielleicht wäre nen Synthesizer aber auch besser.“, überlege ich laut.

„Hm und das Schlagzeug und die Gitarre oder das Bass? Wir bräuchten mindestens 2 Keyboards.“, denkt sie laut.

„Na ja, Seto?“

Mayumi sieht mich entsetzt an.

„Glaubst du, dass macht er?“

Ich zucke mit den Schultern.

„Er will diesem Edo zumindest gehörig das Maul stopfen.“

Mayumi nickt, dann rennt sie los und will Seto fragen.

„Kennt ihr wen der Schlagzeug spielen kann und auf diese Schule geht?“, frage ich Tomomi und Anzu.

Tomomi nickt.

„Mein Cousin.“

Zufrieden nicke ich und verabschiede mich von ihnen.

Ich muss einen Termin mit meiner Familie ausmachen, wann ich kommen kann um zu üben.
 

„Hm, Keyboard? Onkel Michelle kommt am Freitag und bleibt übers Wochenende.“, sagt mir meine Schwester am Telefon.

„Kann Mayumi denn nicht spielen?“

Ich lache, dann frage ich.

„Während sie singt?“

Miharu lacht leicht verlegen.

„Na ja, aber ne Gitarre wäre schon nicht schlecht, dass geht auch während dem Singen.“

„Stimmt. Miharu, kannst du uns eine besorgen?“

„Klar. Ach so. Noch etwas...“
 

„Seto -sama?“

Angesprochener macht „Hm?“ zum Zeichen das er meine Präsenz wahrgenommen hat.

„Mayumi hat mit dir gesprochen, oder?“

„Mm.“

„Naja, also... mein Onkel kommt am Freitag aus Paris und hat sich ein Musikstudio geliehen, weil er selber gerne Musik spielt und na ja, hat uns angeboten es mit zu nutzen... Ich wollte dich fragen, ob du nicht Lust hättest...“

Eigentlich hatte ich keine Hoffnung.

„Mm.“

Meine Augen weiten sich.

„Eh, Seto?“, frage ich, weil mir nicht ganz klar ist, ob er zuhörte.

„Wann am Freitag?“, hakt er nach und ich falle beinahe aus allen Wolken.

„Direkt nach der Schule. Aber wir hatten vor bis Sonntag um eins in der Nacht da zu bleiben, um die Zeit auszunutzen. Wir sind es ja gewohnt mal ne Nacht durch zu machen.“

„Mm. Wenn mich was nervt, geh ich früher.“

Mein Herz schlägt wie viele achtel Noten hintereinander. Oder doch eher 16tel?

Fröhlich entferne ich mich wieder, bevor er es sich doch anders überlegt.

„Yuri?“

Steif vor Schreck, dreh ich mich nur sehr langsam wieder um, aber er sieht mich ohnehin nicht an.

„Ja?“, frage ich zögerlich.

„Ich mach dir einen Vorschlag.“

Er klappt den Laptop zu und steht auf, um mir direkt in die Augen zu sehen.

Mir geht ein Schauer über den Rücken, weil ich nämlich nicht weiß wie ich darauf reagieren soll, weil er doch immer durch mich durch sieht und eh alles merkt.

„Bist du verknallt oder so? Deine vorsichtige Art geht mir auf die Nerven.“, damit geht er wieder und lässt mich auf 180 zurück.

„Dann müsste ich ja echt nen Schuss haben!“, schreie ich ihm nach und bekomme ein „Hast du doch auch.“ zurück.

Was ist denn los mit diesem Idioten?

Genervt tapse ich meiner Wege und bleibe aber wenige Schritte geschockt stehen.

„Hat... hat er bei diesem letzten Satz gelächelt?“

Meine Beine zittern leicht und ich gehe in die Knie.

Der Klang seiner Stimme.

Er war amüsiert.

Ich hob die Hände vor meinen Mund und versuchte krampfhaft meine Freudentränen runter zu kämpfen.

„Yuri ist was passiert?“, fragte Tomomi aufgeregt und kommt durch die Bäume hindurch auf mich zu gerannt.

„Er saß hier... auf der Parkbank.“, fing ich an und zeigte auf die nun leere Bank.

„Und?“

Ich sah sie mit tränenden Augen an.

„Er war amüsiert. Ich bin fast sicher! Er muss gelächelt haben...“

Erleichtert darüber, dass es nur Freudentränen waren atmete die Brünette aus und lieh mir eine Hand.

„Du machst Sachen. Komm ich helf dir auf. Findest du eigentlich, dass ich und Mayumi dich in letzter Zeit auffallend oft alleine lassen?“, fragt sie mich und mustert mich sorgfältig, als wir zusammen den Weg zum Junggenwohnheim ansteuern.

Ich schüttele den Kopf.

„Das geht schon in Ordnung. Mayumi hat ihre beste Freundin wieder gefunden und du gehst wieder mit deinem Cousin auf eine Schule. Außerdem kann ich sein Herz nicht erobern, wenn ich immer mit euch rum renne.“

Tomomi sieht gen Himmel.

„Hast du dich verliebt.?“, fragt sie mit sanfter Stimme.

Und mir fällt wieder ein, was Seto zu mir gesagt hatte.

„Lieber als diese Frage zu beantworten, würde ich ihm eine Torte ins Gesicht werfen.“

Warum durchschaute er mich so gut?

„Ich war doch noch nie verliebt...“, flüsterte ich und bekomme von Tomomi einen aufmunternden Schlag auf den Rücken.

„Du hast noch mehr Talente, außer die Musi, oder? Versuchs doch mit unterschiedlichem. Oder willst du dein Herz so gut es geht vor Schmerzen bewahren. Dann sage ich, so bekommst du ihn nie. Du hast dir da nämlich ein echt schweres Ziel ausgesucht.“

Ich nicke und laufe etwas vor.

„Gut, dann will ich jetzt was backen. Aber für die besten Freundinnen der Welt.

Glaubst du Anzu mag auch Kuchen?“

„Wieso backen wir nicht was für unsere Künstler. Weil wir doch nicht die Zeit hatten ihnen bei ihrem Bühnenbild zu helfen. Jounouchi würde sich sicher darüber freuen.“

„Und Mister Miesmuschel bekommt auch einen, weil er uns echt gut aushilft. Mag der eigentlich Kuchen?“

Tomomi zuckt mit den Schultern.

„Gute Frage. Frag ihn doch.“

Energisches Kopfschütteln als Antwort genügt ihr.

„Dann setz am Wochenende doch deine Mutter darauf an. Die hat bisher noch alles raus gekriegt.“

„Das mache ich!!“



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