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Hide and Seek

Pain x Konan
von

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Träume

Gegen 21 Uhr hatte das Wetter ein Einsehen mit dem Auftragskiller, denn der Regen hörte langsam aber sicher auf. Die Straße war zwar noch nass, aber ohne den starken Regen waren die Sichtverhältnisse gleich wieder viel besser.

Er wartete noch eine weitere Viertelstunde, dann war er der Ansicht das sie den Umzug in die Zweitwohnung wagen konnten.

So verließen die beiden also das kleine Zimmer, welches direkt neben der Fabrikhalle lag und begaben sich zu dem schwarzen Motorrad, welches recht nah am Eingang der Halle stand. Es war eine gute Entscheidung gewesen die Maschine vorhin nicht draußen stehen zu lassen, da sie sonst inzwischen komplett mit Regenwasser benetzt gewesen wäre.

Seit dem kleinen Vorfall vorhin, hatten sie sich angeschwiegen. Konan war von Natur aus schweigsam, wusste nicht so recht worüber sie mit dem Gepiercten sprechen sollte und war eigentlich auch ganz froh über die Ruhe. So konnte sie ihren Gedanken nachhängen. Die Tatsache, das sie heute tatsächlich jemanden erschossen hatte, als seie dies das normalste der Welt, ließ sie nicht kalt. Sie konnte es nach wie vor noch nicht fassen.

Der Orangehaarige hingegen bevorzugte die Stille, da er eine gewisse Distanz zu der jungen Frau aufrecht erhalten wollte. Erst vorhin hatte er mit Schrecken bemerkt, wie viel er ihr doch hatte durchgehen lassen und das er zeitweilen wirklich geglaubt hatte, das Kleine wäre harmlos, bloß weil sie so aussah. Als Auftragskiller konnte man es sich nicht leisten unvorsichtig zu werden. Egal ob das Misstrauen nun begründet war oder nicht, er tat besser daran es aufrecht zu erhalten.

Es dauerte nur knappe zwanzig Minuten, bis sie schließlich vor einem großen Hochhaus hielten.

Einen besonders gepflegten Eindruck machte auch dieses Gebäude nicht, doch Konan wäre überrascht gewesen, wäre dies anders gewesen.

Wie viele Wohnungen hatte Pain eigentlich? Scheinbar ja einige, damit sich ihm genug Ausweichmöglichkeiten boten. Da war es dann auch klar, das es günstiger für ihn war unauffällige Wohnungen zu mieten. Noch besser war es, wenn in einem Haus so viele Mietparteien lebten, das die Menschen sich untereinander nur flüchtig kannten. Außerdem sollte man nicht vergessen, das er die Miete der Wohnungen ja auch noch bezahlen musste, zuzüglich Strom-, Wasser- und Heizkosten. Die Blauhaarige kam zu dem Schluss, das da ganz schön was zusammen kam. Aber allem Anschein nach verdiente der Killer mit seinem eher ungewöhnlichen Beruf auch alles andere als schlecht.

Das Hochhaus verfügte über eine Garage, in der erst einmal das Motorrad abgestellt wurde.

Pain führte die Blauhaarige durch ein wahres Labyrinth aus Fluren, bis sie schließlich ein Treppenhaus erreicht hatten. Das Haus besaß auch einen Aufzug, doch an den stählernen Türen hatte der Hausmeister ein Schild aufgehängt, auf dem in roten Großbuchstaben das Wort 'DEFEKT' zu lesen war.

Die Bürokauffrau warf dem Killer einen skeptischen Blick zu. „In welcher Etage wohnst du?“

Auch Pain wirkte nicht sehr erfreut darüber, das der Aufzug kaputt war. „Im 13. Stock.“, antwortete er murrend.

Nach einer endlosen Besichtigung des Treppenhauses, hatten sie endlich das gewünschte Stockwerk erreicht. Die Wohnung, welche sie nun betraten, war nicht unbedingt größer als die Letzte.

Ein alter Pizzakarton lag noch auf dem Wohnzimmertisch, ansonsten war es im Inneren der Wohnung überraschend ordentlich.

Da sie 13 Stockwerke des Treppenhauses bezwungen hatte, hatte die Blauhaarige einen ganz trockenen Hals. Sie war es nicht gewohnt Treppen in diesem Ausmaß hinauf zu laufen.

„Kann ich etwas Wasser haben?“, erkundigte sie sich daher. Mit einem Kopfnicken deutete der Orangehaarige zur Küche. „Die Gläser sind im Schrank.“

Etwas später hatte die junge Frau sich aufs Sofa gesetzt und den Fernseher eingeschaltet. Es liefen gerade die 22 Uhr Nachrichten.

Pain war mit dem Telefon in die Diele verschwunden. Vermutlich ging es wieder um irgendeinen Auftrag.

Als er das Wohnzimmer wieder betrat, legte er das Telefon auf den Tisch und setzte sich ebenfalls aufs Sofa. Im Fernseher verabschiedete die Nachrichtensprecherin sich gerade. Eine langweilig wirkende Dokumentation über Brüllaffen begann.

„Es ist schon merkwürdig, findest du nicht?“ Aus den Gedanken gerissen blickte Konan erst zu ihrem Gegenüber, dann zum Fernseher, der gerade zeigte wie die Affen sich von Baum zu Baum schwangen. Irritiert sah sie wieder den Gepiercten an. „Eh? Was meinst du?“, erkundigte sie sich.

„Andere Menschen in deinem Alter sind unternehmungslustig und stehen mit beiden Beinen im Leben. Wie kommt es also, das du so versessen darauf bist das Zeitliche zu segnen?“

Das Thema hatten sie schon einmal. Die Bürokauffrau konnte sich daran erinnern, ihm damals keine Auskunft gegeben zu haben. Und auch nun wollte sie nicht zwingend darüber reden.

„Es ist eben so.“, antwortete sie nur. „Ich habe meine Gründe.“

Er konnte sich erinnern, das sie gerade vom Friedhof gekommen war, als er sie entführt hatte. Es musste also ein Zusammenhang zwischen dem Friedhof und ihrem Wunsch ,endlich sterben zu können, bestehen.

Da die Dokumentation im Fernsehen eh langweilig war und der Orangehaarige sich diese Frage nicht nur ein mal gestellt hatte, beschloss er also erneut zu versuchen eine Antwort aus ihr heraus zu kriegen. Nicht das es irgendetwas an der derzeitigen Situation geändert hätte, doch er wollte es wissen. Normalerweise zeigten seine Opfer Angst und flehten um ihr Leben, aber die Frau war anders. Und genau das machte ihn neugierig.

„Ich habe dich neulich vom Friedhof kommen sehen.“ Sie erinnerte sich daran. Er hätte sie beinah überfahren. So ein Erlebnis war recht schwer zu vergessen. „Wer ist es? Mutter oder Vater?“, erkundigte der Killer sich.

„Es geht dich nichts an.“, war die Antwort. Die Körperhaltung der Blauhaarigen ließ erahnen, das ihr das Gesprächsthema nicht gefiel.

„Ist es denn so ein Geheimnis?“ Er zog eine Augenbraue fragend empor. Als Antwort erntete er Schweigen. Sie hatte den Blick nach unten gerichtet. In dieser Position verweilten die beiden einige Sekunden. Er, der sie fragend und leicht fordernd ansah und sie, die überlegte ob sie ihm nun eine Antwort geben sollte oder nicht. Mit einem leisen Seufzen gab Konan schließlich klein bei.

„Nicht meine Eltern, meine Freunde.“

„Ah. Und das ist ein Grund sich umbringen zu wollen?“, bohrte der Orangehaarige weiter nach.

„Es reicht jetzt!“, fauchte Angesprochene ihn ungewöhnlich gereizt ein. Der Auftragskiller war es gewohnt das die Frau eher ruhig und kühl war. Ein wenig aus der Bahn geworfen war er tatsächlich erst einmal still.

Nun war es Konan, welche das Wort ergriff. „Aber wo wir schon dabei sind. Es würde mich interessieren, aus welchem Grund man mich aus dem Weg schaffen lassen möchte.“ Ihre Stimme klang wieder ruhig und gefasst wie immer.

Pain zuckte leicht mit den Schultern. „Mein Auftraggeber hat mir lediglich den Auftrag gegeben dich umzubringen, sowie deine Adresse und ein Foto.“

„Das ist alles?“ Als Antwort nickte er. „Der Auftrag muss innerhalb einer Woche erledigt sein.“

Aus dem Fernseher drang das tropische Geschrei von Brüllaffen. Reflexartig griff Pain zur Fernbedienung und schaltete ein anderes Programm an. Nicht das ihn der Actionfilm wirklich interessierte, aber alles war besser als die Affendoku zu sehen.

So saßen sie also schweigend auf dem engen Sofa und sahen fern. Der Actionfilm war so actionreich, das der Gepiercte plötzlich aus den Gedanken gerissen wurde, als er ein leichtes Gewicht auf seiner Schulter spürte.

In Gedanken verfluchte er sich selbst. Er hatte schon wieder keine Vorsicht in ihrer Nähe walten lassen, war sogar so in Gedanken gewesen, das er die Welt um sich herum ausgeblendet hatte.

Als er ruckartig den Kopf in Richtung seines Entführungsopfers wand, entspannte er sich jedoch sogleich wieder. Scheinbar war er nicht der Einzige, der das Misstrauen für einen Moment vergessen hatte. Die junge Frau neben ihm schien von den Ereignissen des heutigen Tages so erledigt zu sein, das sie eingeschlafen sein musste. Unbewusst musste sie sich an seine Schulter gelehnt haben.

Für den Orangehaarigen war dies ein sehr merkwürdiges Gefühl. Wann lehnte sich bitte jemand mal vertrauensvoll an die Schulter eines Auftragskillers? Kurzzeitig überlegte er, ob er sie wecken sollte, doch aus irgendeinem Grund beschloss er letzten Endes doch, sie einfach schlafen zu lassen.

Es störte ja nicht sonderlich.

Etwa zwanzig Minuten passierte nichts weltbewegendes, bis auf die Tatsache, das der Film endlich zuende war. Der Orangehaarige griff nach der Fernbedienung und schaltete weiter.
 

Sie saß in einem Eiscafé in der Stadt. Alles war wie immer. Die Welt um sie herum war normal. Wie es für Boston so typisch war, waren natürlich auch eine ganze Menge Leute unterwegs.

Menschen bahnten sich ihren Weg über die überfüllten Straßen, pilgerten in die Läden oder waren einfach nur geschäftlich in der Stadt unterwegs. Irgendwo in der Menge hatte sie Ren entdeckt, welcher mit seinem Skateboard durch die Menschenmenge fuhr.

Sie hielt den langen Eislöffel ihres Eisbechers noch in der Hand. Plötzlich schloss sich ihre Hand fester um das Metall, ihr Arm hob sich ganz automatisch.

Nun bemerkte die Blauhaarige das sie nicht mehr den Löffel sondern eine Pistole in der Hand hielt. Etwas daran erinnerte sie verdächtig an die P8. Sie zielte ganz automatisch. //Nein! Was tue ich da? Aufhören!// Doch sie konnte ihren Körper nicht dazu bringen die Bewegung zu stoppen.

Ihr Finger betätigte den Abzug der Pistole. Ein Schuss fiel. Tauben flatterten auf, während die Menschen weiter gingen, als seie nichts passiert. Einzigst Ren brach auf der Straße zusammen. Eine Blutlache breitete sich unter ihm aus. Die anderen Passanten schienen ihn gar nicht zu bemerken...
 

„Nein!“ Mit einem Aufschrei fuhr sie hoch. Ihr Atem ging schnell, ihr Körper zitterte. Als sie sich umsah, bemerkte die Blauhaarige jedoch, das sie nicht mehr in dem Eiscafé , sondern im Wohnzimmer des Auftragskillers saß.

„Du hattest einen Alptraum.“ Die Stimme kam von direkt neben ihr. „Nur ein Traum.“, wiederholte sie fast automatisch und ihr Atemryhtmus beruhigte sich langsam wieder.

Erst jetzt wurde sie sich der momentanen Situation wirklich bewusst. Sie musste eingeschlafen und dabei gegen den Orangehaarigen gekippt sein. Konan war diese Tatsache ziemlich unangenehm. Wie peinlich! Sie hatte es ernsthaft geschafft an der Schulter des Mannes einzuschlafen, der sie früher oder später töten würde.
 

Die Wärme ihres zierlichen Körpers an seiner Seite waren angenehm gewesen. Es war schon merkwürdig. Ihre anfangs noch ruhigen Atemzüge hatten fast schon eine beruhigende Wirkung gehabt.

Doch viel Zeit sich darüber Gedanken zu machen, blieb nicht. Gerade, als Pain sich mit der Gesamtsituation abgefunden hatte, bekam die Blauhaarige einen Alptraum und schreckte hoch.

Als er sah, wie sie sich im ersten Moment verstört und hektisch umblickte, bis sie erkannte wo sie war, machte sich ein ganz neues Gefühl in ihm breit. War es das, was andere als Mitleid bezeichneten?

Aber nein, so etwas wie Mitleid besaß er gar nicht. In seinem Job wäre so etwas auch sehr hinderlich gewesen.

„Die Sache von heute Mittag nimmt dich ziemlich mit, oder?“ In der Stimme des Auftragskillers war kein Mitgefühl zu erkennen. Viel mehr schwang leichte Neugier darin mit. Wer aber nicht ganz genau hinhörte, würde nur die stumpfe Frage zur Kenntnis nehmen.

Einen Moment herrschte Schweigen. „Was erwartest du? Ich töte nun mal nicht jeden Tag einen Menschen.“, antwortete sie dann endlich.

„Andere zu töten bereitet dir also mehr Kopfzerbrechen wie dir selbst ein Ende bereiten zu wollen.“ Das war mehr eine Feststellung.

Konan blickte ihn einen Moment lang an, schien über etwas nachzudenken und lehnte sich letzt endlich wieder an seine Schulter. Ihr Gesprächspartner nahm dies überrascht zur Kenntnis.

„Wenn du den Unfallwagen gefahren hättest und somit all deine Freunde, alles was dir lieb ist und dir etwas bedeutet, ins Verderben gerissen und den Unfall dann ganz allein überlebt hättest, würdest du ähnlich denken.“

Endlich ging Pain ein Licht auf. Das war es also. Das war der Grund, warum die junge Frau versucht hatte sich umzubringen und nun darauf wartete, das er dies endlich für sie tat. Gab sie sich die Schuld an dem Unfall?

„Ach, denkst du das würde ich?“ Sie antwortete ihm nicht, schien darauf zu warten, das er dies selbst übernahm.

Im Hintergrund flackerte das Licht des Fernsehers. Angela Merkel hielt eine Rede. Doch dies blendeten die beiden ganz einfach aus.

„Ein Leben kann auch ohne Freunde lebenswert sein. Es gibt auch andere Dinge.“

„Und die wären?“ Was konnte schon Freunde ersetzen, die für einen so etwas wie eine Familie waren?

Pain überlegte eine ganze Weile, wie er die Gegenfrage nun am besten beantworten sollte.

Schließlich meinte er, die beste Lösung gefunden zu haben. „Nun, ich werde dich nicht dumm sterben lassen. Ich werde dir morgen zeigen, was ich meine.“

Im Geiste fragte er sich, ob das wirklich die beste Idee war. Was hatte das Weib bloß an sich, das er so geduldig mit ihr war? Das war doch nicht mehr normal.

War es etwa doch so etwas wie Mitleid? Der Killer nahm sich vor seinen Auftrag zu beenden, sobald er ihr eine Antwort auf ihre Frage gegeben habe. Nur noch diese eine Sache, dann musste er das Spiel beenden, bevor er wirklich noch die Kontrolle darüber verlor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  TKTsunami
2011-08-20T22:20:27+00:00 21.08.2011 00:20
üaar tage kein inet und schon verpasst man alles
ich schreibe trotzdem ui jedem nen kommi xD

die zwei sind so süß und verwirrt und auf ihre eigene art und weise lebensunfähig XD

TK was here
Von:  Levisto
2011-08-17T18:13:57+00:00 17.08.2011 20:13
Cool es geht schon weiter :D
Und wieder ein tolles Kap, so langsam gewöhnen die Zwei sich ja aneinander^^ Obwohl es traurig ist, wenn Pain in kurzer Zeit alles beenden will...falls er das dann noch kann. Ich glaub wenn eine zierliche Konan vor ihm stände, mit leichten Tränen in den Augen, er würde nicht schießen *träum*
Ok egal, du schreibst ja die Geschichte, ich bin nur die Leserin die hibbelig auf ihrem Stuhl herum rutscht und hofft, ja bittet das es weiter geht xD

Ganz liebe Grüße
Levisto
Von:  YuriNeko
2011-08-17T14:33:25+00:00 17.08.2011 16:33
*Q* *sprachlos* *-*
ok *räusper* hab mich wieder eingekriegt xD
diese kapi ist sooo toll geworden :D Konan öffnet sich langsam etwas gegenüber Pain und er bleibt sogar schön geduldig :3 was ein braver Pain, hat sie noch nicht einmal verletzt, weil sie zuerst doch nichts sagen wollte :3 *stolz auf ihn bin* xD und ich bin gespannt, was er ihr denn so schönes zeigen will *~* *eine vermutung hat, es aber lieber verschweigt* xD ein großes dankeschön, dass du dir immer so viel mühe gibst x3 ARIGATOU! *verbeug*

LG :3
Von:  Snesybenz
2011-08-17T07:56:40+00:00 17.08.2011 09:56
Oh nein beende es nicht brennt auf eine einsamem
Insel durch und sag ihr die Tage/Woche enden nie XD
Wieder ein tolles KP und ich fand es irgendwie süß das sie sich an seiner Schulter ausgeruht hat XD

Aber mich Interessiert was er ihr zeigen will O:
!!!!Achtung Spannung!!!!


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