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Zweite Seele

von

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Furchtbare Qualen

Für die anderen war es klar gewesen und das Abendessen hatte eher ruhig stattgefunden. Zorro war ja wie ein tobendes Nashorn aus der Küche verschwunden, und das, obwohl sie es alle nur gut gemeint hatten.

In der Nacht war dann das böse Erwachen gekommen, die bittere Erkenntnis, dass in dem Buch Fakten gestanden hatten, Fakten und keine Märchen!

Mit bebendem Körper und von kaltem Schweiß überdeckt, hockte er an der Erde und wusste nicht wohin.

Wo, verdammt noch mal, kam dieses beschissene Licht nicht hin? Wo konnte er hin, um davor zu entkommen? Und wo verdammt noch mal hatte er seine Ruhe?

Als ihn wieder ein stechender Schmerz durchfuhr, war das wie ein Schlag auf den Hinterkopf.

Zorro wurde plötzlich klar, dass er nur unter Deck konnte und zwar ganz runter, in den Lagerraum.

Der Teil des Schiffes lag unter Wasser, besaß keine Fenster, da würde es ihm sicher besser gehen. Das hoffte er zumindest, aber erst mal musste er hier wegkommen, vom Boden hochkommen.

Mit zitternden Armen und Beinen drückte er sich vom hölzernen Fußboden ab.

Ein Mal… ein zweites Mal… drei Mal…

Seine von Hitze und Schmerzen beherrschten Glieder wollten ihm einfach nicht gehorchen. Er kam verdammt noch mal nicht von der Stelle.

Wieder versuchte es der Grünhaarige, sich hoch zu drücken und wieder zog sich alles in ihm zusammen und er klatschte auf die Erde. So konnte das doch nicht weiter gehen!

Was, wenn Chopper nun doch Recht gehabt hatte? Was, wenn er sich doch in so ein Monster verwandeln würde? Wenn er dann nicht wusste, was und wer er war… dann…

Gott, nicht auszudenken, wenn er einen der anderen angreifen würde! Zorro musste hoch, er musste aufstehen und sich nach ganz unten schleppen. Zur Sicherheit seiner Freunde und um seine Schmerzen zu lindern.

Irgendwie musste das doch zu machen sein, irgendwie…

Einen Moment aber blieb er keuchend an der Erde liegen, es ging vorerst gar nichts. Dann aber versammelte der Schwertkämpfer seine ganze Kraft, die ihm noch geblieben war und raffte sich auf.

Zuerst wieder auf alle Viere, dann zog er sich am Pfosten des Bettes hoch und schließlich stand er keuchend mitten in seiner Kajüte.

An seinem Körper tropfte der Schweiß hinab und seine Kehle war unendlich trocken. Sein Innerstes brannte wie Feuer, aber das waren alles Probleme, um die er sich jetzt nicht kümmern konnte. Nein, er musste sich jetzt zusammenreißen und das gute Stück bis runter in den Lagerraum laufen.

Gut nur, dass er sich so langsam auf der Sunny zu Recht fand, sonst würde er wohlmöglich noch irgendwo zusammenbrechen, irgendwo, wo er gar nicht hin gewollt hätte.

Schwer wie Steine kamen ihm seine Füße, seine Beine vor, aber er setzte eins vor das andere und schleppte sich erstmal in den Flur. An dessen Wand musste er sich anlehnen, durchatmen. Dann erst ging es weiter und immer wieder war es eine elende Qual, sich zu beherrschen; sich zu beherrschen und nicht auf dem Boden zusammenzusacken.

Letztendlich siegten aber doch die kontrahierenden Muskeln, das Pochen im Kopf und das Herz, das wie ein Presslufthammer gegen die Rippen schlug. Zorro konnte nicht mehr, in etwa auf halber Strecke ging er in die Knie. Wieder begannen seine Ohren zu rauschen, die Nase brannte und seine Augen spielten ihm Streiche. Kurz gesagt, seine Sinne gerieten wieder außer Kontrolle und begannen sich weiter zu entwickeln.

Wunderlich war es, dass er nichts sehen konnte, oder kaum, aber das waren die Folgen davon, dass sich Stück für Stück der Aufbau des inneren Auges veränderte.

Seine Ohren waren nun wieder am Empfindlichsten, alles drang so laut an sie heran und bohrte sich wie ein spitzer Pfahl in seine Gehörgänge.

Es war so, als wäre Zorro bei jedem Einzelnen anwesend…

Er hörte das Plätschern der Dusche, die Robin benutzte, das Blättern von Chopper in dem roten Buch, das Saugen von Sanji an seiner Fluppe. Das Klappern von Brooks Knochen drang ebenfalls an seine Ohren und auch Ruffys Schnarchen verfolgte ihn über die Gänge. Franky schraubte an etwas herum und Lysop bibberte vor sich hin, wahrscheinlich aus Angst davor, was aus Zorro werden könnte.

Am liebsten hätte sich Zorro die Hände auf die Ohren gepresst, denn diese vielen Geräusche machten ihn einfach wahnsinnig!

Aber er konnte nicht, er brauchte Arme und Beine, um überhaupt voranzukommen.

Er musste sich an den Wänden der Sunny abdrücken und irgendwo festhalten, um nicht umzufallen.

Noch dazu kam, dass ihn ein Geräusch ganz besonders fertig machte.

Namis Tränen, die von ihren Wangen auf ihre Brust, auf ihre Arme, ihre Hände und auf den Boden tropften.

Verdammt noch mal, warum heulte sie schon wieder? Er hatte sich doch entschuldigt… War es denn so schlimm gewesen, was er getan hatte? Oder war sie noch so erschrocken.

Es blieb Zorro aber nicht viel Zeit, darüber nach zu denken, denn prompt überkam ihn wieder eine Welle von Schmerzen.

„HHHNNNGAAAAAHHHHHHHHHHHHHHH…“

Das war nicht mehr zum Aushalten! Das kochende Blut, die brennenden Augen, die verspannten, verkrampften Muskeln. Das Stechen beim Atmen…

Man hätte doch meinen können, dass es im Flur nachließ, immerhin besaß auch der keine Fenster. Aber im Gegenteil, es wurde schlimmer und schlimmer. Zorro hätte die Nägel ins Holz schlagen können und sie von oben nach unten durchziehen.

KNALL.

Mit einem dumpfen Geräusch legte es ihn auf die Bretter. Er hatte keine Kontrolle mehr über seinen Körper und auch kaum noch über seinen Willen und man bedenke: ES WAR ERST DER ANFANG!

Eine gefühlte Ewigkeit lag er mitten im Flur auf dem Boden, eine gefühlte Ewigkeit konnte er sich nicht rühren und dann ließen die Qualen für einen Moment nach. Den Moment nutze der Grünhaarige, denn er raffte sich auf und lief soweit es ging, bis die Schmerzen ihn wieder einholten.

Wieder riss es ihn auf die Erde, wieder krümmte er sich vor Schmerzen und wieder traten unmengen Schweiß auf seine Haut.

Trocken, vollkommen trocken war inzwischen seine Kehle und es half auch kein schlucken mehr. Es war auch kein Speichel mehr da, den man sammeln konnte, um den Hals zu befeuchten. Immer kratziger und rauer wurde die Kehle, immer trockener und dicker die Zunge.

Inzwischen hatten sich auch ganz sicher sämtliche Härchen seins Körpers aufgerichtet, denn der austretende Schweiß kühlte die Haut extrem.

Runter, er wollte doch nur in den Lagerraum, dahin, wo ihn das Licht und die Macht des Mondes nicht greifen konnten, wo er verschont blieb von diesen heftigen Reaktionen seines Körpers. Das war allerdings leichter gesagt als getan, denn immer wieder ging Zorro zu Boden und jedes Mal brauchte er länger, um wieder auf die Beine zu kommen.

Es war ein Wunder, dass die anderen ihn nicht hören konnten, aber es war besser so. Er hätte es absolut nicht gebrauchen können, auch nur einen von ihnen zu sehen, in seiner Nähe zu haben.

Mit seinem gerade überempfindlichen Gehör konnte er aber auch vernehmen, wie es um ihn ruhiger wurde. Die Aktivitäten wurden eingestellt. Es raschelte nur hier und da und dann … ganz von jetzt auf gleich herrschte eine unheimliche Stille.

Stille war aber für den Grünhaarigen relativ, denn er hörte das Atmen seiner Nakama, das Rauschen des Meeres und sogar die knarrende Sunny, deren Holz leise vor sich hin arbeitete.

Allerdings quälte ihn das alles nicht ganz so sehr, wie die Geräusche, die sie alle zuvor gemacht hatten. Diese jetzt waren leiser und fraßen sich nicht so in sein Gehör.

Als Zorro wieder zu Boden ging und das kurz vor seinem Ziel, da war es fast vorbei, er kam einfach nicht mehr auf die Beine. Wie ein angeschossener Hund kroch er das letzte Stück über den Flur und schleifte sich dann die Stufen hinunter, hinunter in den Lagerraum.

Irgendwo hier konnte er sich eine Ecke suchen und versuchen, runterzukommen.

Und zum Teufel noch mal, Zorro betete, dass das auch klappte, er wollte, dass es aufhörte und er wollte, dass er es nie wieder ertragen musste. So etwas wünschte man seinem ärgsten Feind nicht, möge der noch so fies und gemein sein. Nicht mal Sanji hätte er solche Qualen auf den Hals gehetzt.

Solch furchtbare Qualen…

Nicht auszudenken, hätte es vielleicht doch Nami erwischt… Sie wäre unter diesen Schmerzen wohl eingegangen. Ja… ganz sicher hätte sie es gebrochen und zugrunde gerichtet.

Aber… Warum dachte er wieder an die orangehaarige Hexe? Warum kam sie ihm gerade jetzt wieder in den Sinn?

Vielleicht, weil er sie immer noch wimmern hörte, weil sie nicht richtig schlief, oder zumindest schlecht träumte…

Das alles schien sie nicht loszulassen. Es machte sie offensichtlich fertig.

Aber sie lag oben in ihrem Bett, sie hätte schlafen können!

Das tat sie aber nicht, sie machte sich verdammt noch mal Sorgen und Vorwürfe… und das raubte ihr den Schlaf. Das raubte ihr den letzten Nerv…

Am liebsten hätte sie nach Zorro gesehen, es war ihre Schuld, alles war ihre Schuld!

Aber nach dem, wie er gestern reagiert hatte, wie er sich vorhin in der Küche verhalten hatte, da… da mochte sie einfach nicht zu ihm gehen. So stur wie er war, würde er ganz sicher ihre Hilfe ablehnen.

Vielleicht ging er sie nur wieder an und das wollte sie nicht. Nami würde sich nur noch schlechter fühlen, wenn sich die Ereignisse der letzten Nacht wiederholen würden. Dennoch… sie musste zumindest mit Zorro sprechen, sie musste da einiges richtig stellen.
 

Tropf…tropf…tropf…

Der Schweiß perlte immer noch von seiner Stirn, von seinem Hals und von seinem ganzen Körper. Zorro wusste aber inzwischen, wo er hinwollte. Die Segel, die säuberlich zusammengefalteten Reservesegel würden ein bequemes Plätzchen bieten. Ganz bestimmt fand er dann auch Ruhe.

Gerade ging es auch, gerade ließen die Schmerzen Gnade walten und er hatte sich wieder etwas im Griff. Es war, als war er in das kühle Meer getaucht und hatte das Brennen in seinem Körper damit gelöscht.

Unter Deck zu gehen, sich unter die Wassergrenze zu begeben, war offensichtlich das einzig richtige gewesen. Zorro schaffte es sogar, sich etwas aufzurichten, ein paar Schritte zu gehen.

Ja, gleich hatte er es geschafft, gleich konnte er sich hinlegen und versuchen, die restliche Nacht schlafend zu verbringen. Fast schon lächelte er und sah sich schon in den Leinentüchern liegen…

Das wäre aber viel zu schön und leicht gewesen!

Genau im Moment der Erleichterung packten ihn die Schmerzen erneut, wie eine finstere Gestalt aus dem Hinterhalt und dieses Mal war es noch viel schlimmer wie die vorherigen Male.

Die Temperatur in seinem Körper schoss ins Unermessliche, vor seinen Augen sah Zorro nur ein flimmerndes weißes Licht, sein Kopf pochte, seine Ohren rauschten und der grässliche Piepton mischte sich wieder unter. Sein Herzschlag wurde hektischer und vor seinen Augen hüpften wieder die schwarzen und roten Punkte. Im nächsten Augenblick verkrampften sich sämtliche Muskeln und dann spürte Zorro ein unglaublich unangenehmes Gefühl. Er verlor sämtliche Kontrolle über seinen Körper. Seine Augen rollten sich nach innen und dann wurde alles schwarz.

RUMS…

Er klappte weg und blieb dieses Mal auch reglos auf dem Boden liegen.

Die Ohnmacht hatten ihn übermannt und nun lag er da… im Lagerraum… allein…

Hätte er gehört, hätte er sich helfen lassen, dann hätte Chopper vielleicht etwas tun können.

Ja, vielleicht wäre der kleine Doktor ja gleich drauf gekommen, ihn hier runter zu bringen und wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wenn Zorro gar nicht erst unter das Licht des Mondes gekommen wäre.

Vielleicht hätte er sich so einiges erspart, aber nun verbrachte er die Nacht auf dem kalten Fußboden, zwischen Kästen und Fässern, vielleicht sogar zwischen ein paar Ratten.

Nur ein bisschen Vernunft und er hätte da vielleicht nicht drunter leiden müssen, oder wenigstens nicht so stark.
 

Am nächsten Morgen ließ das triste Wetter nach.

Die See war unglaublich ruhig und die Sonne schien vom Himmel, als wäre nichts gewesen. Man könnte fast meinen, sie lachte die Crew aus ihrem frechen, dreisten Gesicht an.

Ja… die helle, goldene Scheibe machte einen auf „Friede, Freude, Eierkuchen“.

Ihre hellen Strahlen ließen die Navigatorin als eine der Ersten wach werden.

Vor ihr hatte sich nur Sanji aus der warmen Decke geschält, aber er war ja auch der Koch und hatte dafür zu sorgen, dass das Frühstück fertig war, sobald alle wach waren.

Damit hatte der Blonde auch kein Problem, wie immer stand er schon in der Kombüse und komponierte eines seiner vorzüglichen Gerichte. Die ausgewogene Ernährung war ihm auch wichtig und vor allem Abwechslung musste auf die Teller. Aber er wäre ja nicht Koch, wenn er nicht wüsste, wie der das anzustellen hätte. Mit hoch gekrempelten Ärmeln stellte der Smutje mal wieder ein Gericht zusammen, von dem die meisten nur träumen konnten.

Nach und nach fand sich auch die Crew ein. Nami hatte als erstes die Küche betreten, sich auf ihren Platz gesetzt und schweigsam vor sich hingestarrt.

Sie war müde, unendlich müde, aber an ihrem Inneren hatte so einiges genagt…

Nach ihr kam Robin, dann Franky, Lysop, Brook und Ruffy. Fast als letzter kam Chopper, er rutschte gähnend auf seinen Hocker und beäugte die üppigen Platten vor sich. Eigentlich hatte er noch gar keinen Hunger, aber es roch einfach so gut.

Zum Schluss stellte Sanji noch die große Schale mit dem Rührei auf den Tisch und sah in die Runde.

„Wenn alle da sind, dann wünsche ich einen guten Appetit.“

Doch… es waren nicht alle da, einer fehlte… Zorro war nicht da.

Der Grünhaarige fehlte und wenn er manchmal auch als Letzter kam, so war es unüblichm dass er um die Zeit noch gar nicht anwesend war.

Wütend schnaubte Sanji und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Verdammt, wo bleibt der Spinatschädel schon wieder? Ist doch immer das Gleiche mit dem…“

Als Sanji schimpfte, da horchte Chopper auf. Sofort begann sein kleines Herz wie verrückt zu pochen. Ihm war sicher etwas passiert!

Oh je… ganz bestimmt hatte sich bewahrheitet, was er ihm erzählt hatte.

Der kleine Elch sprang sofort auf und lief Richtung Tür.

„Ich werd nach ihm sehen!“, rief er und war dann auch schon verschwunden.

Er war der Arzt und deshalb wollte er auch als erster bei ihm sein. Wenn etwas war, dann konnte er ihm doch am besten helfen.

Nami, die sich gerade ihr Besteck genommen hatte, schien sich daran festhalten zu wollen, so sehr umklammerte sie es. Allerdings ließ sie es auch gleich wieder fallen und stand ebenfalls auf.

„En…entschuldigt mich.“

Und weg war auch die Navigatorin. Sie hatte es einfach nicht mehr ausgehalten, sie musste genau wie Chopper nach dem Grünhaarigen sehen. Nichts in der Welt hätte die Orangehaarige auch nur noch eine Sekunde auf ihrem Stuhl festhalten können.

Selbstverständlich waren die anderen mehr also perplex über das Verhalten, aber es wurde mit Stillschweigen kommentiert.

Als Nami dann bei Chopper und somit auch an Zorros Zimmer ankam, hielt sie den Atem an. Genau wie es Chopper tat, denn Zorro war nicht da.

Ängstlich wandte sich der kleine Kerl an Nami, die hinter ihm stand. Er hatte sie wohl kommen gehört und nun sah er Hilfe suchend in ihre braunen Augen.

„Er…er ist…“

Nami hockte sich vor Chopper hin und legte ihre Hände auf seine zierlichen Schultern.

„Schon gut, Chopper, das hier ist ein Schiff, es gibt nicht sehr viele Orte, an denen er sein kann. Wir finden ihn schon, wir müssen nur alles systematisch absuchen.“

Nickend blinzelte der Arzt die Navigatorin an und löste sich dann von ihr.

„Okay… ich fang oben im Krähennest an und arbeite mich nach unten vor.“

Nami stand wieder auf und versuchte ihn anzulächeln, aber es gelang ihr nicht im Geringsten. Eher wirkte es wie eine Zuckung in ihrem Gesicht.

„Gut, dann fange ich ganz unten an und wir treffen uns wieder hier. So lange wird das schon nicht dauern.“ Und Himmel noch mal, lass es ihm gut gehen! Aber das dachte sich Nami nur. Sie wollte absolut nicht, dass Chopper etwas davon mitbekam, das sie sich genauso viele Gedanken um Zorro machte wie er. Der kleine Elch war schon aufgelöst genug…

Die beiden trennten sich also und so schnell wie Chopper hoch zum Ausguck eilte, so schnell hastete Nami nach ganz unten, sie begann, im Soldierdeck zu suchen, aber da war kein Zorro.

Ihr nächstes Ziel war allerdings gleich der Lagerraum. Für gewöhnlich suchte man immer alles ab und erst im letzten Raum oder Versteck fand man dann die Person, die man suchte, aber Nami hatte Glück, sie musste nicht diese ewigen Minuten durchstehen. Naja, die Minuten die bisher verstrichen waren, waren lang genug gewesen. Sie öffnete die Tür und somit kam Licht in den Raum. Viel sah man nicht, aber da hier alles übersichtlich stand, fiel ihr Blick sofort auf Zorro, der noch immer am Boden lag. „Oh mein Gott!“, schoss es Nami über die Lippen und sie stürzte sofort zu ihrem Freund hinüber. Neben ihm ging sie auf die Knie und begann an ihm zu rütteln.

„Zorro…ZORRO, WACH AUF!“, schrie sie. Aber er hörte nicht…

Nami setzte sich auf den kalten Boden und zog seinen Oberkörper auf ihren Schoß. Zorro war schlaff und schwer, es kostete sie wirklich einiges an Kraft. Er war ganz kalt und atmete kaum.

Mit zittrigen Händen strich sie durch seine Haare und beugte sich über ihn.

„Bitte…oh bitte, wach auf…“, flehte sie mit leiser Stimme.

Er sah so fertig aus, so blass und geschwächt. Außerdem war sein Körper immer noch feucht von dem kalten Schweiß. Es war wohl sein Glück gewesen, das er weggetreten war, denn so hatte er sich nicht erst noch weiter quälen müssen.

Anders wie sonst drang Namis Stimme kaum zu ihm durch. Sie war so leise und weit weg, aber sie war sanft und es tat irgendwie gut, sie zu hören. Ebenfalls angenehm waren ihre zarten Finger, die sich wieder und wieder durch seine grünen Haare wühlten. Dieses Kraulen war einfach nur angenehm und es nahm die ganze Anspannung aus seinem verkrampften, schmerzenden Körper.

Langsam begann Zorro auch wieder stabiler zu atmen, in regelmäßigeren Abständen und seine Brust hob und senkte sich stets unter seinem Luftholen.

Trotzdem mochte er seine Augen noch nicht öffnen, denn sie brannten noch immer und er war sich nicht sicher, ob er überhaupt etwas sehen könnte.

Er spürte nur, dass er nicht mehr komplett auf dem kalten Holz lag und dafür… dafür war er irgendwie dankbar. Die Wärme, die von Nami ausging, übertrug sich regelrecht auf ihn und dadurch ging es ihm schon um einiges besser. Eine kleine Weile noch, nur noch ein bisschen so liegen und er könnte wieder aufstehen, ganz bestimmt.

„Würde es dir etwas ausmachen, noch ein bisschen damit weiter zu machen“, fragte er Nami dann auf das Kraulen bezogen.

„Natürlich nicht…“, war ihre Antwort darauf, die sie mit leiser Stimme gab.

Sie hätte auch nie „nein“ sagen können, denn sie war froh, dass er soweit okay war…



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2011-10-08T09:52:22+00:00 08.10.2011 11:52
Armer Zorro, immer muss er leiden ..
Von:  Bina18
2011-05-21T22:48:09+00:00 22.05.2011 00:48
sehr gutes Kapi,
mach schnell weiter. Freu mich
=) LG
Von: abgemeldet
2011-05-21T12:41:19+00:00 21.05.2011 14:41
Boah, ich habe richtig mitgelitten, armer Zorro!
Ich finds einfach nur genial, wie du es schaffst die ganzen Emotionen zu umschreiben und immer eine gewisse Spannung erzeugst.
Mach weiter so!
Freu mich auch mehr!
Fand das Ende auch süß! ♥

Von:  missfortheworld
2011-05-21T06:17:10+00:00 21.05.2011 08:17
ja wirklich ein klasse kapitel :) die szene am ende ist sooo süüüüß!
will zorro auch kraulen :D
man konnte sich richtig in die Qualen von ihm hineinversetzen...toll!

Von:  fahnm
2011-05-20T23:45:53+00:00 21.05.2011 01:45
Klasse Kapi^^


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