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Vertigo Vegetasai

von

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Traget

Diesmal war es Bulmas Kopf, der so unsäglich brummte. In dem nicht nur einer, sondern gleich eine ganze Armee an kleinen Männchen mit Presslufthämmern das innerste ihres Schädels bearbeiten. „Verfluchte Scheiße …“ war das Erste was ihren sonst so anmutigen Lippen und gepflegten Mundwerk entkam. Mühsam richtete sie sich auf und sie brauchte einen Moment, bis sie ihren Oberkörper im Handstütz stabilisiert hatte.
 

Sie schwankte kurz einmal hin und her, bevor sie sich auf ihren Hintern setzten, konnte. „Oh man …“, murmelte sie und legte sich eine Hand an ihre Stirn. Dabei bemerkte sie, dass diese die Kälte vom äußerst unbequemen Stahlboden etwas aufgenommen hatte und sich nun aber sehr angenehm auf ihre Kopfschmerzen auswirkte. Zumindest für einen kurzen Moment.

Im nächsten Moment hörte sie etwas. Etwas was nicht normal war und in jedem Fall auch nicht irdisch.
 

Irgendwie war dieses nicht irdische Geräusch auch der Auslöser dafür, dass sich ihre Erinnerungen langsam wieder einstellten und ihre Kopfschmerzen wieder stärker wurden.

Am schlafen war sie gewesen. Am Dösen. Zumindest solange bis der elektrische, vollautomatische Rollladen schon geradezu auseinander gepflückt wurde, aus der Verankerung und sie unter ihren unzähligen Kissen und Decken hervor gerissen wurde.
 

So viel Panik, so viel Angst hatte sie noch nie gehabt. Schon gar nicht in dieser Geschwindigkeit. Also tat sie das Einzige, was ihr auf die schnelle eingefallen war, als ‚klein aber fies’ und ‚mindestens so doof wie dick’ sie aus ihren Träumen gerissen hatte. Schreien und um sich schlagen, war das erste was ihr eingefallen war.

Doch es hatte genauso viel gebracht wie bei Vegeta, wenn er sie dazu zwang ‚seinen’ Gravitationsraum zu reparieren.

Apropos. Diese Rüstung die die beiden getragen hatten, hatte sie ganz stark an die Vegetas erinnert. Besonders zu der Zeit, in der er der Erde mehr als unfreundlich gesonnen war.

Aber die Zwei waren anders gewesen. Viel ungeduldiger. Sie schnaubte und bemerkte als sie versuchte ihre Augen zu öffnen, dass sich alles drehte. Bulma schloss ihre Augen also sehr schnell wieder.
 

Viel ungeduldiger …

Vegeta hatte sich verändert. Erst jetzt fiel ihr das auf. Tatsächlich war es so das er in letzter Zeit eine gewisse Ruhe angenommen hatte. Den Prinzen umgab immer noch eine Aura aus Kälte, aber hier und da sah man auch etwas Ruhe, die sich langsam aber sicher dazwischen schob.
 

Und sie war sich auch fast sicher, das sie ihn ein paar Balkone weiter hatte stehen sehen, als sie aus lauter Verzweiflung nach ihm geschrien hatte. Es zumindest versucht hatte.

Den Rest reimte sie sich selbst zusammen.

Sie war irgendwo – nur hier war die alles entscheidende Frage, WO genau sie war.

Dem schloss sich direkt an – WARUM war sie hier?
 

Dieses komische, nicht irdische Geräusch kam ihr erneut zu Ohren. Und diesmal sah sie es als Anlass, trotz ihrer Kopfschmerzen aufzusehen.

Und sie erschrak … im ersten Moment.

Das Gute daran, das seitdem der erste Saiyajin auf der Erde lebte war das eben diese ständig von irgendwelchen nichtirdischen Wesen angegriffen wurde. So war sie also im weitesten Sinne, an den Anblick von Aliens gewöhnt.
 

Trotzdem wusste sie ihm ersten Augenblick nicht, welchem Geschlecht sie das Wesen was vor ihr saß zuordnen konnte. Generell war das schwierig bei außerirdischen Lebensformen.

Bulma besah sich das Wesen aber genauer.

Es wirkte Zierlich. Dünne Glieder und zarte Züge. Was Bulma dazu brachte auszuschließen das ‚Es’ die Männliche Form des Wesen war.

Die Arme sowie die Beine sahen die eines Menschen sehr ähnlich, aber anstatt Gelenke wie Knie oder Handgelenk, sah das ganze eher Gelenklos aus. Es hatte auch keine fünf Finger oder Zehen, stattdessen jeweils drei wurmartige Auswüchse. Eine Brust schien es nicht unbedingt zu haben, nur der knöcherne Brustkorb schien von Grund auf so gewachsen, dass es wie eine Brust aussah. Einzig die Taille und das Becken schienen der einer ausgewachsenen, menschlichen Frau am ähnlichsten zu sehen.
 

Und sie schien friedlicher Natur zu sein. Nein, gar ruhiger, viel eher im tiefsten inneren verängstig zu sein. Verzweifelt und überaus traurig. Bulma übermannte ein Gefühl des Mitleids und sie hatte plötzlich das Gefühl, das sie das Wesen aufmuntern müsste.

Deswegen lächelte Bulma ihr beruhigendes Lächeln und legte sich ihre Hand auf die Brust.
 

„Bulma“, sagte sie und sie hoffte, dass das zierliche Wesen sie verstand.

Es reagierte nicht, was Bulma etwas Nervöse machte. Deswegen wiederholte sie noch mal ihren Namen und behielt ihre Hand auf der Brust abgelegt.
 

Das Wesen sah sie weiterhin schweigend an, bevor es ein paar Geräusche aus Pfeifen und Gurren von sich gab. Natürlich eine Sprache, die sie nicht verstand.
 

Von irgendwoher kam eine Stimme, die klar und deutlich zu verstehen war. Menschliche Sprache! Kami sei dank! „Sie sagt, ihr Name sei Sart“, antwortete die Stimme und veranlasste die Konzern Erbin dazu sich weiter um Zusehen. Einige fremde Wesen saßen in diesem übergroßen Raum. Bis auf Sart umringten alle ein Wesen, das einem Menschen am ähnlichsten sah.

Das Einzige was sie zu Bulma unterschied war, das Bulma Augen, Brauen, Nase, Mund und Ohren hatte. Demzufolge war es Bulma ein Rätsel wie die Fremde sie hören geschweige denn hatte etwas sagen können.
 

„Ihr seid eine kluge Frau. Verlasst euch nicht immer nur auf das, was ihr seht.“ Bulma schwieg zu dem, dachte darüber nach, was sie gesagt hatte. „Verlasst euch auf das, was euer Herz hört, sagt und fühlt.“

Insgemein waren das auch Weisheiten, die man auch auf der Erde kannte, aber im Moment fand sie das für die Situation etwas unpassend. Etwas zu theatralisch.
 

Die menschenähnliche Frau hätte jetzt sicher etwas pikiert die Mimik verzogen – wenn sie eine hätte. So hatte sie zumindest das Gefühl.

„Ihr lernt schnell. Ich spreche zu eurem Herzen.

Eindeutig eine Spur zu theatralisch für Bulma.

„Ich sehe – ihr seid keine Saiyajin. Aber an euch haftet eine ganz deutliche Saiyajin Spur. Wie kommt es dazu? Ihr seid nicht so wie die anderen weiblichen Lebewesen, wenn sie das erste Mal hier hinkommen und diese deutliche Spur an sich haben. Ihr scheint nicht verängstigt zu sein.“
 

Sie machte eine Pause, in der sie Bulma anscheinend einfach nur ansah. „Alle anderen sind verängstigt. Am Ende und völlig zerstört.“ Sie selbst machte nicht den Eindruck, als ob es ihr besser ginge. Doch immerhin strahlte die Frau in der Mitte der anderen außerirdischen Wesen, eine gewisse Würde aus, die man ihr anscheinend nicht hatte nehmen können.

„Sprecht – warum seid ihr so stark, trotz dessen?“

Warum sie so stark war? Das war einfach.

Was sie allerdings am meisten an der Frage der Frau irritierte, war das Wort Saiyajin und die Kernaussage ihrer Fragerei. Das sich ihr zusammen mit den zwei komischen Gestalten die sie wohl hier hin gebracht hatten ein sehr dunkler Verdacht kam, den sie unbedingt bestätigt haben musste.
 

„Ich bin stark!“, sagte Bulma und war fest davon überzeugt, um die Frage der zierlichen Frau ohne Gesicht zu beantworten.

Doch warum sie diese deutliche Spur eines Saiyajins an sich hatte?

Die Wissenschaftlerin überlegte ganz kurz und der Grund war noch einfacher.
 

Die Frau ohne Gesicht schien wieder ihre Gedanken lesen zu können. Mühsam richtete sie sich auf. Starrte und schwieg sie mehr oder weniger an. Bulma war sich sicher das die gesichtslose Frau auch sich dessen Bedeutung bewusst war.
 

Die unübersehbare Spur eines Saiyajins haftete an ihr. Und trotz dessen hob Bulma ungebrochen ihren Kopf weit in die Höhe.

„Wer seid ihr?“, fragte nun Bulma und ihr fiel zum ersten Mal diese ungewöhnlich knappe, aber wunderschöne Bekleidung der Frau auf.

Auf diese Frage schien die Frau sich gut zu überlegen, was sie antworten sollte.

„Ich bin Alim. Ich war die Erste, die hier hingekommen war. Und genau wie alle anderen. Nicht freiwillig.“
 

Nun erhob sich eine andere Stimme aus dem Raum. „Alim ist der Preis, das nach dem Wohlwollen des Königs zu bekommen, immer mehr Macht, das höchste zu erreichende Ziel ist.“

Bulma drehte ihren Kopf und sah eine gestallt die eher an einen Flaschengeist ohne Beine und Arme erinnerte.

Nun unterstrich Sorge sehr deutlich die Stimme des Flaschengeistes. „Sie ist am Ende“ irgendwie endete jeder Satz des Flaschengeistes mit einem kleinen Knack – Geräusch. „Das sieht mittlerweile auch der König. Das bedeutet aber im Umkehrschluss das nun eine andere von uns ausgewählt wird.“ Wieder knackte es.
 

„Die Saiyajins sind ein Kriegsvolk …“ das wusste Bulma. „… sie sind sehr herrschsüchtig, eiskalt …“ auch das konnte Bulma bestätigen. „… und durchweg Böse. Skrupellose Mörder.“ Naja, sie kannte zumindest einen auf den das nicht ganz zutraf. „Aber um den König zu belustigen, lässt er all seine Krieger wahllos miteinander kämpfen. Bis einer von beiden dem Tode nahe ist.“
 

Bulma verstand. Und sie war sich sicher, dass all die weiblichen Gestalten nicht wussten, was sie wusste.

Saiyajins waren tatsächlich skrupellose Mörder. Der Umstand das sie sich gegenseitig ‚nur’ dem Tode nahe prügelten, hieß nur, dass der König die Macht seiner Krieger immer weiter steigern wollte. Nur wie stark war dann der König selbst?

Und gab es dann in diesem Zusammenhang eine Chance für Son Goku oder Vegeta – von denen sie sich sicher war, dass zumindest Ersterer auf dem Weg war, um sie zu retten – die restlichen Krieger oder sogar den König zu schlagen? Trotz aller Siege, die sie bis jetzt gegen alle schrecklichen Monster, die die Erde erobern wollten errungen hatten.
 

Nun machte sich die kluge Frau ernsthaft Sorgen.
 

Der knackende Geist sprach weiter. „Der König ist nicht dumm. Er ist gerissen. Und durch seine Mauer aus Eis, die er um sich hochgezogen hat, auch nicht zu durchschauen.“ Das erinnerte Bulma ganz stark an Vegeta.

„Das ist auch der Grund, warum er weibliche Lebensformen aus der ganzen Galaxie von seinen Kriegern entführen lässt. Eine geschenkte Nacht mit einem weiblichen Wesen aus dem Krieger – Harem des Königs ist eine sehr große Ehre.“
 

Die Wissenschaftlerin war entsetzt.

Alle Frauen – und nun auch sie – waren nichts anderes als Sklavinnen, die nichts zu sagen hatten und in den Augen der Saiyajins nichts Wert waren.

Das war sie mit der Gleichstellung von Frau und Mann, die es auf der Erde gab, nicht gewöhnt und es war für sie ein absolut rotes Tuch.
 

„Und wieso lasst ihr euch das Gefallen?“ Wut stieg in Bulma auf. Sie sah nicht ein wieso man vor einem Saiyajin so eine Angst haben sollte. Sie hatte den Schlimmsten von ihnen im eigenen Haus wohnen und der war, wenn er regelmäßig sein Futter bekam und solange der Gravitationsraum lief ganz umgänglich.

Trotzdem schien sie nicht bei jedem der weiblichen Wesen auf gleich gesinnte zu treffen.
 

Das Wesen ohne Gesicht hatte ihren Kopf auf sie gerichtet und schien sie lange anzustarren. „Du bist eine kluge Frau Bulma. Du scheinst mit deinem Selbstverständnis über die Gleichstellung von Mann und Frau die jenige zu sein, die die Privilegierteste von uns allen ist. Aber dein Horizont scheint nicht über den äußersten Rand deines Planeten hinaus zu reichen. Es gelten nicht auf jedem Planeten die gleichen Rechte wie anscheinend auf deinem Planeten. Schon gar nicht hier auf Vegetasai.“
 

Das traf Bulma.

Sie war bis jetzt immer davon überzeugt gewesen, dass sie sehr intelligent war. Aber irgendwie hatte sie sich bis jetzt noch nie darüber Gedanken gemacht, wie es auf anderen Planeten zu ging. Vor allem weil sie im Gegensatz zu anderen Wissenschaftlern ihres Schlages wusste, dass es definitiv noch Leben außerhalb der Erde gab.
 

Und was hatte das zu bedeuten?
 

‚Vegetasai’
 

Dieser Planet wurde doch vor Jahren von Freezer mit einem einzigen heben seines Zeigefingers zerstört!
 

In diesem Moment krachte die schwere, eiserne Tür in der überaus Großen, aber bis auf die Frauen absolut leeren Lagerhalle auf. Erschrocken drehte sich Bulma um, die mit dem Rücken zur Tür saß. Verängstigt scharrten sich die anderen um die Frau ohne Gesicht.
 

Nur Bulma nicht.

Bulma hatte gar keine Chance dazu. Denn, bevor sie erkennen konnte, dass es zwei weitere Krieger waren, die gekommen waren, war sie auch schon gepackt und über einen der riesigen Schulterprotektoren geworfen worden.
 

Schnurstracks ging es aus dem fast leeren, kalten Raum raus in einen der ungewohnt hellen Gänge der ganzen Anlage.
 

„HEY!“, rief sie laut, denn sie sah nicht ein, warum sie in Gegenwart auch nur eines Saiyajins auf einmal still sein sollte. Gerade dann, wenn ihr irgendwas nicht passte. Doch der Krieger der sie Trug, schien ihre Fäuste, die wütend auf den rückwärtigen Anteil seines Panzers einschlug, gar nicht erst du bemerken.

Doch ihre Reise war schneller vorbei, als sie dachte.
 

Rücksichtslos wurde sie auch schon wieder auf den Boden geworfen. So das sie böse mit dem Oberkörper aufkam und erst mal nach Luft schnappen musste, ehe sie sich wieder aufrichten konnte. Sie hustete laut und das Atmen fiel ihr schwer. Erst nach ein paar Momenten beruhigte sich das ganze wieder und ihre Wahrnehmung war wieder dazu imstande, sich wieder auf das Geschehen in ihrer Umgebung zu konzentrieren!
 

Bulma sah auf und sich von einem ganzen Heer an geifernden Saiyajins. Angst schlich ihr von den Zehenspitzen hoch bis zum Haaransatz. Gierig waren die Blicke. Und kalt.

Nebenbei bereute sie in diesem Moment auch, dass sie grundsätzlich nur in übergroßen Shirts oder Hemden und ausgebeulten Boxershorts schlief.

Und es wurde Zeit, dass irgendwer kam und sie hier rausholte!
 

Böses Gelache und Gemurmel, bis schließlich ein Schatten, der sich über sie warf ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Mit dem Licht im Rücken erkannte Bulma erst mal nur ganz grobe Umrisse. Doch mit der Zeit konnte sie die Kanten eines pragmatischen Throns erkennen und auch, dass sich davor ein Mann erhoben hatte. Dieser starrte auf sie nieder und tat sonst gar nichts. So als ob er sich zu Schade war, auf Augenhöhe mit Bulma zu reden.
 

Erst jetzt trat er von dem kleinen Podest etwas herunter und somit ins Licht.

Sie erschrak. Im ersten Moment dachte sie doch tatsächlich, Vegeta würde vor ihr stehen.

Immerhin – annähernd die gleiche Statur, die gleiche Frisur, der gleiche kalte, abweisende Blick. Und dieser Mann strahlte der gleiche, erhabenen, großkotzigen Größenwahn aus, den Vegeta immer von sich gab. Dieses nervende „ICH!!! Bin der Prinz der Saiyajins! Unterwerfe dich mir, Unwürdige!“ gehabe.
 

Ihr stieg sofort die Wut in den Hals. Wie ein Kloß blieb er dort stecken und wirkte sich sofort auf ihre restliche Haltung aus. Ihr Gesicht sog sich rebellisch zusammen, ihre Brust drückte sich trotzig heraus und sie richtete sich auf. Denn sie sah es immer noch nicht ein, warum sie vor irgendeinem Saiyajin – und wenn es Tausende waren – Angst haben sollte!
 

„Sagte ich nicht, dass ich Besseres zu tun habe? Planeten und deren Bewohner unterwerfen sich nicht freiwillig!“ grollte seine Stimme, die ihr zugegebenermaßen viel kälter als die Vegetas vorkam und ihr schon eine Gänsehaut über den Körper jagte.

Doch sie dachte nicht daran, sich einschüchtern zu lassen.
 

Und das schien dem Mann aufzufallen.

Er starrte sie an für einen Moment und ließ sich dann doch tatsächlich dazu herab auf sie zu zu gehen und sie zu umrunden.

Eine Runde.

Eine zweite Runde.
 

„Du bist anders. Du hast keine Angst“ sagte der Mann. „Warum?“ harkte er nach.

Bulma dachte sehr gut über ihre Antwort nach. Was war, wenn sie sagte, dass sie den Umgang mit Saiyajins gewohnt war? Würde sie sich dann selber in Schwierigkeiten bringen?

Und wenn sie nicht antworten würde, was würde er dann tun. Was würden all die anderen Saiyajins machen?
 

Am besten war wohl, wenn sie der Frage auswich. „Wo bin ich hier?“, fragte sie entgegen. Vielleicht verschaffte es ihr etwas Zeit. Doch außer noch mehr schlechte Laune, schien es nichts zu bewirken.

Dieser Mann, der all den anderen vorzustehen schien, ging mit der gleichen aggressiven Gangart auf sie zu, wie Vegeta es immer tat, wenn sie sich stritten. Nur hier konnte sie nicht mit Sicherheit sagen, ob sie es überleben würde, wenn sie große Widerworte geben würde.
 

Der Mann ging also auf sie zu und packte sie am Kragen ihres übergroßen Shirts. Bulma ächzte nach Luft, doch der eisenharte Griff um den Saum des Kragens, ließ einfach nicht nach.

„Darfst du Fragen stellen?“ hakte der Krieger äußerst wütend nach und schleuderte sie von sich, sodass sie nicht nur unsanft aufschlug, sondern auch einige Meter weiter schlitterte. Irgendwann, zu Füßen eines zur Hölle stinkenden Saiyajins, kam sie dann zum stillstand. In dem Moment wusste Bulma also nicht was ihr jetzt gerade drohte die Besinnung zu nehmen – wieder einmal. Der harte Aufschlag oder der Gestank des Weltraum – Kriegers.
 

„Bringt sie in die Arena. Schließlich brauchen meine Krieger neuen Ansporn sich gegenseitig an die Todesgrenze zu bringen“ befahl der Mann, der sie durch den Raum geschleudert hatte.

Er selbst drehte sich abrupt rum und verließ durch eine Tür, versteck hinter dem Thron den Saal Richtung Raumkapseln. Seine Macht wurde immer größer. Macht war es, was er begehrte. Und nach dem Verschwinden des Erben seiner Königswürde, seines Thrones – der Macht, die er bis jetzt schon hatte, das Einzige, was ihn interessierte.
 

Bulma unterdessen, halb zwischen Bewusstsein und Bewusstlosigkeit, erkannte schnell den Gedanken, hinter den Worten des Anführers der Saiyajins.

Saiyajins die sich gegenseitig an die Grenze zum Tod brachten, aber wohl nie weiter gingen? Perfider Plan. So stieg doch die Kraft eines solchen um einiges.

All ihre Eingeweide krampften sich zusammen und wollten sich einfach nicht mehr lösen. Bitte, bitte. Irgendeiner musste sie doch retten. Warum kam keiner der Krieger, die momentan auf der Erde lebten und es mit Saiyajins nicht nur aufnehmen, sondern denen auch einige Schwierigkeiten machen konnten?
 

Gleich darauf wurde sie auch schon gepackt und weggeschleppt. Wieder einmal.
 

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Nur wenige Minuten, nachdem die Kapsel vom König den Planeten verlassen hatte, landete eine andere. Ein deutlich älteres Model. Deswegen erweckte sie auch gleich viel Aufmerksamkeit im Tower des Anfluglandebereichs.
 

„Merkwürdig …“, murmelte der Dino ähnliche Angestellte im Tower, der mindestens genau so verwundert auf die gelandete Kapsel starrte, wie der Kollege neben ihm, der nun schon zum dritten Mal die Reihenfolge der geplanten Starts und Landungen auf der Liste seines Klemmbretts kontrollierte.
 

„Steht nicht hier drauf …“, nuschelte er, sah dann zu seinem Kollegen, der auf einmal scharf die Luft einzog und ungläubig auf das starrte, was er da sah. „… unmöglich …“ ächzte dieser. Der Kollege mit dem Klemmbrett sah erst ihn verwundert an und dann zur Landebahn. Keinen Augenblick später fiel ihm das Brett aus der Hand und seine Mimik glich sehr der Mimik seines Kollegen.
 

Allein die Anwesenheit des so lange verschollen geglaubten, nein tot geglaubten direkten Thronerben, gar die Ausstrahlung des Mannes, der sich gerade mehr als nur königlich aus der alten Kapsel erhob, machte so viel Eindruck, das beide sich vor Angst beinahe einnässten.
 

Doch das Beeindruckende war wirklich die Aura, die den Mann umgab. Die Kii Kraft mit den Scoutern nicht zu bestimmten – verdammt, diese Dinger waren auch ständig kaputt!

Grimmig blickte er drein. Gleich seinem Vater, mindestens genau so Böse. Aber der Prinz von Vegetasai, hatte etwas anderes. Etwas was König Vegeta nicht hatte. Und was seinen Sohn dafür umso unberechenbarer machte.

Für einen Saiyajin, war es aber unmöglich dieses zu beschreiben. Da diese bekanntlich nicht viel mehr beschreiben konnten, als Hass und die stets unbefriedigte Gier nach noch mehr Macht. Das Streben danach, nach der Königsfamilie, die sich gerade wohl wieder versammelte, der aller beste Krieger in dem Heer des Königs zu sein.
 

Vegeta selbst hatte die Zwei im Tower hoch über sich sehr wohl bemerkt. Mit einem abwertenden Schnauben würdigte er ihnen nicht mal einen Blick, sondern ging schnurstracks durch die Tür, die er vor sich sah und folgte, strickt der Spur, die all seine kriegerischen Sinne gewittert hatten.

Bulmas Kii.

Es ging ihr gut, doch vor nicht wenigen Minuten, hatte es etwas abgenommen. Bei ihm passierte das nur, wenn er sich einige Zeit mit Kakarott duelliert hatte. Er schlussfolgerte daraus, das Bulma also zumindest einmal geschlagen worden war.

Und diese Erkenntnis war nichts, was den Krieger unbedingt beruhigte.

Sein Blutdruck fing an zu kochen und zog seine Wut, seinen Zorn gleich mit ganz nach oben. Jetzt war es Vegeta auch egal, wenn man seinen Kii spürte. Also – und nur um zu zeigen, mit wem sie sich anlegen würden, wenn ein Paar bedauernswerte Idioten auf die Idee kamen sich auf seiner Mission in den Weg zu stellen – ließ er seinem Kii freien lauf und steigerte seine Kraft um ein beträchtliches. Gerade so, dass es diese Hirnamputierten beeindrucken, seine Super Saiyajin’sche Stufe aber nicht verraten würde. Schließlich war ein Ass im Ärmel immer gut.
 

Den ersten Übermütigen traf Vegeta direkt hinter der ersten Abbiegung nach links. Er duckte sich gleich, als er den ersten Schritt um die Kurve machte, zog seinem Gegenüber die Beine weg, so dass dieser hart mit dem Gesicht aufschlug und schickte diesen mit einem gezielten Handkantenschlag in den Nacken für sehr lange zeit ins Land der Träume. Der Super Sayijan erhob sich wieder und schaffte es sogar ein paar Hundert Meter weiter gerade aus, beschleunigte sogar seinen Gang etwas.

Traf dann auf den Nächsten, knockte auf diesen mit einem präzisen Schlag ins Gesicht aus. Duckte sich gleich darauf wieder weit auf den Boden, um einen Kii Ball auszuweichen und drückte sich gleich wieder nach oben und mit Kraft nach vorne, sodass es diesmal sein Kopf war, der sich durch die feste Rüstung in den Bauch des Gegners rammte und diesen geradezu betäubte.
 

Fliegen. Lästige Fliegen.

War sein Volk wirklich so schwach, das sich nur solche, die er ohne große Mühe ausschalten konnte, sich ihm in den Weg stellten?

Vegeta war mehr als nur enttäuscht.

Wäre er König …
 

Der Prinz betrat die Arena, das Kolosseum, das sich erhaben über seinem Kopf ausbreitete. Doch er ließ sich nicht beeindrucken, kümmerte sich auch nicht um das Gemurmel, das anhob, als er den sandigen und vor allem blutigen Untergrund betrat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Ju1989
2013-02-22T10:04:38+00:00 22.02.2013 11:04
weiter weiter weiter :D
Von:  jane-pride
2013-02-12T21:20:00+00:00 12.02.2013 22:20
Hi!
Bis jetzt habe ich deine Fanfic mit Begeisterung gelesen. Ich bin schon gespannt darauf wie es weiter gehen wird. Du schreibst wirklich gut, sodass einem beim Lesen nicht langweilig wird. Die Idee aufzuschreiben, wie Bulma und Vegeta sich eventuell näher gekommen sein könnten, finde ich klasse. Im Original wird sowas leider nicht ausführlich gezeigt.
Also, mach weiter so! Ich bin sehr gespannt.

Gruß, jane-pride
Von:  Princesskittylin
2013-02-10T23:03:34+00:00 11.02.2013 00:03
Endlich eine Fortsetzung!
Mit dieser Wendung hätte ich nicht gerechnet!
Ich finde es sehr gut, wie du die außerirdischen Mitgefangenen beschreibst, ist ja nicht
gerade einfach.
Bulma tut mir echt Leid, die Arme hat vor Saiyajins aber auch nie ihre Ruhe xD
Zum Glück ist Vegeta auf dem besten Weg, sie zu retten!
Freue mich auf die Fortsetzung!
Liebe Grüße
Von:  Vegetasan
2013-02-09T22:17:26+00:00 09.02.2013 23:17
Oh man, das ist so unfair an so einer Stelle einfach auf zu hören.
Ich hoffe du schreibst schnell weiter, ich kann es kaum erwarten.
Das Kapi ist echt gut.

LG Vegetasan


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