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Vertigo Vegetasai

von

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Sunrise

Son Goku erwischte seine Frau dabei, wie sie in der Luft unsichtbare Teller abtrocknete. Darüber hinaus starrte sie wohl schon seit einiger Zeit, aus dem kleinen Fenster über ihrer Spüle. Das einzige, was sie an dieser Stelle zu den anderen Situationen, in denen sie dort Stand unterschied war das ihr keine Zornesfalte – sondern eine Sorgenfalte zwischen ihren Augenbrauen stand.

Seine Mundwinkel zuckten nach oben, denn das war eine der Seiten an seiner Frau, die er schätzte und so abgöttisch liebte.
 

Er übersprang die letzten Stufen der Treppe die in den ersten Stock führte, und machte sich so mit dem leisen aufsetzen seiner Füße bemerkbar. Chichi zuckte kaum merklich zusammen und veränderte ihre Haltung ganz so, als ob sie vertuschen wollte dass sie sich sorgte. Wahrscheinlich bemerkte sie jetzt auch, das sie bereits alle Teller abgetrocknet hatte, legte das Tuch ordentlich zur Seite und begann damit die Teller weg zu räumen. Um an das oberste Fach zu kommen, musste sie sich etwas auf die Zehenspitzen stellen. Haderte hin und wieder mit dem Gleichgewicht, bis sich Son Goku ganz dicht hinter sie stellte, sanft um ihre Hüften griff und sie so nicht nur sicherte, sondern auch in die Luft hob. So war die Frau mit den schwarzen Augen in der Lage, die letzten Teller ganz bequem in den Schrank zu räumen, und die Türen zu schließen.
 

„Danke…“ murmelte sie leise, als ihr Mann sie wieder absetzte. Auf kurzes Schweigen, war Chichi die erste die sich wieder etwas bewegte und sich nach hinten gegen die Brust ihres Mannes lehnte. „Es geht ihr den Umständen entsprechend“ sagte dieser. „Ich habe gerade nach ihr gesehen. Bulma ist wach und sie will gleich runter kommen.“ Das schien Chichi etwas zu beruhigen, denn sie stieß einen kleinen Seufzer aus. „Ich bring sie nach hause. Vielleicht erwische ich Vegeta und kann mit ihm sprechen…“

Wieder hatte die Stille kurz die Oberhand. „Glaubst du Vegeta ist wirklich an ihrer Kopfwunde schuld?“ fragte sie ihn dann aus dem nichts heraus, so das er erst mal nur mit einem resoluten „Nein“ antworten konnte. Dann setzte er ein weiteres, weit aus weicheres „Nein“ nach. „Dazu ist er zu sehr mit seinem Ziel beschäftigt…“
 

Chichi wusste ja nicht was er wusste. Er war sich sicher, das Future Trunks nicht aus reiner Gewalt heraus entstanden war. Das ließ ihn sogar kurz grinsen. Er konnte sich sogar vorstellen das Future Trunks aus den Gefühlen entstanden war, für die sich Vegeta bis jetzt noch nicht interessierte und kategorisch ablehnte.
 

„Son Goku…“ brachte sie nach ein paar stillen Momenten raus. „Ich mache mir sorgen. Es ist nicht, dass ich Bulmas Entscheidungen grundsätzlich anzweifle. Aber ich weiß nicht ob es klug von ihr war, Vegeta Obdach zu gewähren“ sprach die besorgte Frau aus. Son Goku selbst schwieg ein paar Momente, denn er wollte unbedingt die richtigen Worte treffen. „Diese Entscheidung war und ist vielleicht immer noch zweifelhaft“ wieder schwieg er einen Moment. Denn er wusste ja was das Ergebnis dieser Entscheidung war. Und so hatte er vertrauen zu Bulma. Aber auch zu Vegeta. Doch momentan galt es Chichi zu beruhigen. „Aber ich denke das dies schon irgendeinen Grund haben wird. Auch wenn er momentan noch nicht ersichtlich ist! Insofern mach dir keine Sorgen. Bulma ist nicht auf den Mund gefallen und ich habe immer ein Auge auf sie…“ weiter kam er nicht. Er hatte auch nicht mehr zu sagen, doch Bulma kündigte sich durch die knarrende Stufe oben am Treppenabsatz an.
 

Unten wurde sie von einem herzzerreißenden Bild begrüßt. Sie erwischte ihre beiden Besten Freunde in einem Moment der Nähe. Doch es versetzte ihrem verletzten Herz einen weiteren, sehr schmerzhaften Stich. Denn dadurch wurde sie an ihre eigene, zerbrochene Beziehung sowie an den Streit von vor ein paar Stunden erinnert.

Bulma ließ geknickt den Kopf etwas sinken und wollte sich anstandshalber wieder etwas zurück in die obere Etage ziehen, als sich der Krieger zu ihr umdrehte und sie freundlich anlächelte. „Bulma!“ sagte er auch schon. Bulma ärgerte sich in dem Moment über sich selbst. Nicht nur weil sie jetzt das Gefühl bekam, die beiden in einem seltenen Moment, den sie genießen durften gestört zu haben. Auch weil sie anscheinend vergessen hatte, das alle Krieger die sie kannte, spüren konnte wenn sich Kiis näherten oder entfernten.

Mit einem „Schön das du hier bist!“ empfing Son Goku sie herzlichst. „Magst du etwas Essen? Oder möchtest du einen Kaffee haben?“ fragte Chichi, die sich nun ebenfalls umgedreht hatte und sie anlächelte.
 

„Nein danke!“ sprach Bulma und sah ihre beiden Freunde freundlich an. Sie gönnte den beiden ihr Glück von ganzem Herzen. Es war ja nicht so das Chichi sonderlich viel von ihrem Mann hatte. Denn entweder war dieser gerade mal wieder Tot oder prügelte durch geknallte Bösewichte windelweich, die die Erde vernichten wollten.
 

Doch zu diesem Zeitpunkt, tat es ihr absolut weh genau so etwas zu sehen. Also wollte sie einfach nur noch nach hause. Damit sie sich in ihr Labor oder besser noch eins ihrer Gemächer zurück ziehen konnte um das zu machen, was jede Frau tat, wenn sie gerade erst verlassen wurde.

Alle Folgen der lieblings Seifenoper ansehen und dabei Berge von Schokolade essen. „Ich würde am liebsten nach hause“ sie begründete dies nicht. Ihr fiel auch kein Grund ein. Schließlich konnte sie ja nicht sagen ‚Mir kommt es hoch aus Neid, weil ihr euch habt und ich jetzt keinen mehr!’

Aber sie war sich sicher das zumindest Chichi sich denken konnte, das sie aus einem solchen Grund nach hause wollte. Deswegen sah die Schwarzhaarige auch ihren Mann an und drückte leicht seine Hand. „Son Goku, würdest du Bulma nach hause bringen?“ fragte sie besorgt.
 

„Aber sicher!“ sagte dieser mit einem beruhigenden grinsen zu seiner Frau, drückte auch ihre Hand ganz sanft, bevor er sie los ließ. Der Krieger ging zu seiner besten Freundin. „Mit dem Express – Versand?“ fragte er sie und nahm sie auf die Arme. Bulma seufzte „So schnell wie möglich“ bestätigte sie ihm und sah Chichi dankend an. „Verstanden!“ sagte Son Goku darauf bestens gelaunt und ortete Vegetas Aura, den er in der Nähe der Capsule Corporation vermutete. Er fand sie und keine Sekunde später waren die beiden verschwunden.
 

~*~
 

Man unterschätzte Son Goku sehr gerne. Hatte Bulma wieder einmal fest gestellt. Er war zwar in allgemeinen und alltäglichen Dingen die eigentlich ganz normal waren nicht der hellste – aber im Grunde brauchte man auch keine komplizierten Matheformeln zu beherrschen, wenn man die Welt retten wollte.

Und eines musste man ihm lassen. In manchen Emotionalen dingen, hatte er den meisten Männern einiges voraus! Denn Bulma war sich sicher, das er sich mit ihr deswegen weder in die nähe ihrer Eltern teleportiert hatte und schon gar nicht in die Vegetas. Vielleicht ahnten die Untiefen seines Unterbewusstseins das sie momentan beiden Parteien nicht sehen wollte und hatten das an das Gehirn des Kämpfers gemeldet.
 

Sanft setzte er sie vor der Flügeltür ihres Schlafzimmers ab und sah sie an. „Naja… was soll ich sagen?“ meinte er darauf hin und kratzte sich erstmal lachend am Hinterkopf. „Wir sind für dich da, wenn du jemanden brauchst!“ sagte Son Goku und lächelte aufmunternd.

Gerührt musste Bulma wieder mit den Tränen kämpfen. „Ich weiß“ sagte sie mit kratzender Stimme. „Und dafür bin ich euch sehr dankbar…“

Daraufhin lachte Son Goku wieder. „Naja!“ sagte erneut. „Ich bin dann noch mal weg. Melde dich einfach, wir sind dann keinen Moment später da – und bei uns kannst das Wörtlich nehmen!“ lachte er und Umarmte sie nochmal.
 

Bulma schöpfte Kraft daraus. Zumindest so viel, das sie die nächsten Stunden mehr oder weniger überleben würde. Als Son Goku sich wieder aus der Umarmung löste, grinste er sie an, machte seine typische, grüßende Fingerbewegung zum Kopf und war in der nächsten Sekunde schon verschwunden.
 

So machte er auch die Sicht auf die gerade aufgehende Sonne frei.

Bulma trat zu ihrem Geländer und lehnte sich drauf.

Kopf hoch Bulma. Jetzt beginnt was neues! Schoss es ihr durch den Kopf. Doch es wirkte noch so unwirklich, nicht fassbar.
 

~*~
 

Gleich als Son Goku im Gravitationsraum auftauchte, blockte er die Kadonade an Chakrabällen die Vegeta gerade abgefeuert hatte.

„Verpiss dich!“ fauchte ihm Vegeta entgegen. Son Goku ließ das kalt und er richtete sich aus seiner Deckung auf, als die Bälle verschwunden waren. Er selbst blieb und sah seinen Gegenüber ernst an.

„Es passt nicht zu mir erst die Fäuste zu heben und dann die eigentlichen Umstände zu klären“ begann der größere. „Ich will mich auch nicht rausreden. Aber es ging um Bulma, das musst du verstehen. Entschuldige dies bitte.“

Vegeta schnaubte. „Wo ist dein Stolz geblieben Kakarott? Saiyajins entschuldigen sich für nichts und bei niemanden!“
 

Son Goku seufzte innerlich. Er war mit dem Gedanken zu Vegeta gekommen, um mit ihm zu reden. Doch das grundlegende Problem war, das er ihm gar nichts sagen konnte. Die Gefahr, das Trunks so nicht geboren werden könnte, war einfach zu groß. Also musste er es mit der einzigen wenigen Möglichkeit versuchen die er hatte. Wenn er Vegeta auch nicht ins Gewissen reden konnte, so musste er es zumindest mit einem Fingerzeig in die richtige Richtung versuchen. Was Bulma und Vegeta daraus machten, würde sich dann zeigen. Oder im schlimmsten Fall eben nicht.
 

„Ich bin nicht unter den selben Umständen und den gleichen Prinzipen groß geworden wie du“ sagte Son Goku. Vegeta schüttelte nur angewidert mit dem Kopf. „Man sieht es ganz deutlich. Du Rechtfertigst dich! Die Menschen haben ein Weichei aus dir gemacht und dein Weib hat dich total unter Kontrolle!“
 

Der größere der beiden seufzte erneut. Das würde keine einfache Sache werden. Was hatte er auch erwartet? Also schlug er einen anderen Weg ein und nun war er es, der den Prinzen fast schon herablassend ansah. „Du magst ein Prinz sein, und dir gebührt ein gewisser Respekt, da hast du recht. Was du aber vergisst ist, dass dieser Planet nicht Vegetasai ist und du hier nicht als Prinz sondern wie jeder andere Mensch angesehen wirst. Also gebührt dir hier nicht mehr Respekt, als irgendeinem anderen Menschen. Und hier kannst du nicht einfordern, was du anderen nicht entgegen bringen kannst. Dein Problem ist dein Stolz. Der wird die Menschen um dich herum irgendwann umbringen. Auch Bulma.“ Gleich darauf schallt Son Goku sich einen Idoten. Vegeta war nicht mit ihr zusammen, warum sollte ihn ihr Schicksal also interessieren? Momentan noch…
 

Vegeta rollte genervt mit den Augen und drehte seinen Kopf nach hinten, damit er seinen ewigen Konkurrenten halbwegs ansehen konnte. „Was interessiert mich dieses Weib?“ Son Goku überlegte fieberhaft, doch ein wirklich durchschlagendes Argument, das Trunks NICHT verraten würde, fiel ihm auf die schnelle nicht ein. Also tat er das, was seine Frau immer tat, wenn sie nicht weiter mit ihm diskutieren wollte, und stellte ihn einfach vor vollendete Tatsachen. „Du hast nicht das Gefühl um mit Frauen um zugehen!“ sagte Son Goku mit einem letzten, mitleidigen Blick und verschwand dann.
 

Den Prinzen ließ er mit der Frage zurück, was das ganze sollte.
 

~*~
 

Es mussten Tage vergangen sein. Wochen, als sich Bulma dazu entschloss unter ihrer Decke wieder hervor zu kommen und ihren Seifen Oper Marathon zu beenden.

Tapsig und mit einem leisen Murren schlug sie sich die Decke vom Kopf und setzte sich schwungvoll auf. Was sie gleich als keine gute Idee empfand. Denn ihr Kreislauf hatte nach langer Zeit in der Waagerechten ein kleines Problem damit, sich mit der mehr oder weniger ‚neuen’ Ausgangsposition zu recht zu finden. Also ließ sie sich die Zeit und stand erst auf als sie sich sicher war das ihr Kreislauf auch mitspielen würde. Ins Bad würde sie erst gehen, wenn sie kurz auf dem Balkon war. Sie brauchte etwas frische Luft. So ging sie um ihr ausladenes Bett herum und betätigte einen der zwei Schalter an der Wand. Gleich darauf glitten die elektrischen Rolladen nach oben. Das Sonnenlicht das nun reinflutete blendete Bulma im ersten Augenblick und entlockten ihr einen für eine Dame sehr unschönen Fluch, empfing sie aber auch mit aller Wärme das es ihr bieten konnte. Bulma seufzte stotternd und genoss das Licht, genoss die Geborgenheit, die der Himmelskörper ausstrahlte und sehnte sich nach nichts anderem.
 

Wut, Zorn stieg in ihr hoch. Damit war ihr klar das sie, die erste Phase der Verarbeitung – Trauer – überwunden hatte und nun übergangslos in die Zweite hinein gekommen war.

Wütend drehte sie den Griff ihrer der Flügeltüren zu ihrem Balkon und schlug sich diese erst einmal mit voller Wucht an die Stirn, so das sie erneut sehr unschön fluchte und sich gleichzeitig mit der Hand die Schmerzende Stirn rieb, damit es nicht mehr so weh tat. Sie riss die Tür auf und stapfte noch wütender auf ihren Balkon. Am Geländer stützte sie sich ab und starrte zornig auf das Anwesen der Capsule Corporation.
 

Doch es war ihr unmöglich sich zu beruhigen. So wirr wie ihre Gedanken waren, so schnell wie sie durch ihren Kopf rauschten. Sie brauchte eine Ablenkung. Da nutzte selbst die angenehm kühle frische des späten Sommers und des beginnenden Herbst nichts um sie abzukühlen. Sie brauchte was anderes.

Also drehte sie sich um und tapste nackten Fußes wieder in ihr Schlafzimmer strickt auf ihr Badezimmer zu.
 

Wenn Schluss war, konnte sie selber nur damit abschließen, wenn sie einen eigenen resoluten Strich unter das ganze zog. Und das bedeutete unweigerlich auch, das alles vernichtet werden musste, was Yamchu mochte – was sie an die Zeit mit ihm erinnerte.

Wenn er knappe und sexy Cocktailkleider an ihr mochte – flogen diese aus ihrem begehbaren Kleiderschrank und wurden schnellst möglichst zwar nicht von einer hochgeschlossenen und biederen Gaderobe ersetzt, dafür aber mit weit aus schlichteren und glamouröseren Kleidern.

Mochte er ihre glatten Haare, so dachte die frisch geduschte Laborantin, als sie aus der Dusche stieg, würde sie gleich zu ihrer Friseurin gehen.
 

Wenn sie was ändern wollte musste es endgültig sein und es musste jetzt sein!
 

~*~
 

Ein paar wenige Stunden Später und deutlich ruhiger, aber immer noch aufgewühlt, betrat sie den Park nahe der Capsule Corporation. Etwas ungewohnt war es schon noch, als ihre langen Haare, mit den kleinen Löckchen durch die Luft flogen und dabei mit den Konturen ihres Gesichts spielten. Doch es hatte ihr geholfen. Jetzt fühlte sie sich freier und ungebunden. Es bildete sich sogar ein schwaches Grinsen auf ihren Lippen und die schöne Frau ob den Kopf.
 

Gleich darauf drohte sie wieder in die erste Phase zurück zufallen. Denn was sie sah, brach ihr erneut das Herz. Besonders weil sie gedacht hatte das sie im ‚drüber weg sein’ eigentlich schon viel weiter war.

Schön war diese Frau.

Herrlich lange Beine, die sie elegant übereinander geschlagen hatte. Stolz und eine unglaubliche Sanftheit drückte ihre gerade Sitzhaltung aus. Und das Oliv- Grüne Baumwollkleid mit dem auffallend großen Wasserfallrollkragen, rundete das ganze in einem harmonischen Effekt zu ihren roten Haaren ab.
 

Bulma kam sich schäbig vor. Wenn sie an die Fetzen dachte, die sie getragen hatte, als sie neben Yamchu auf einer dieser Bänke in diesem Park gesessen hatte...

Momentan lag eine der zierlichen Hände der Frau auf dem Rücken des verarzteten und einbandagierten Yamchu, und schien ihn mit besorgter Miene bei zu stehen.
 

Man konnte jedenfalls nicht sagen, das er keinen Geschmack hatte. Das war die Frau, mit der er sie betrogen hatte? Es hätte viel weniger weh getan dazu zu sehen wenn die Frau ganz und gar nicht so elegant ausgesehen hätte, wie sie gerade aussah.

Es brach ihr erneut das Herz und sie konnte nichts dagegen tun, das sich Trauer und unbändiger Zorn gleichzeitig in ihr aufbauten.

Bluma schrie, stapfte dabei wütend mit einem Fuß auf, nur um ihrer Trauer Luft zu machen. Bemerkte das es nichts anderes brachte, das Yamchu und die Frau auf die aufmerksam wurden und ihr Fuß zu Schmerzen begann.
 

Sofort weiteten sich Yamchus Augen. Als er verstand in welchem Zusammenhang Bulma ihn und die Frau, die er gar nicht kannte sah, war er entsetzt. Ein verzweifeltes „Bulma!“ kratzte aus seiner Kehle und er sprang gleich auf. Die Fremde Frau vergessen, die sich aus purem Mitleid über seine armselige Erscheinung zu ihm gesetzt hatte.
 

„WIE KONNTEST DU NUR?“ keifte sie ihm entgegen. „WIE KANNST DU NUR?“ kreischte sie und fing vor Zorn an zu heulen. Wich ein paar schritte nach hinten aus, als ihr Ex – Freund immer näher kam. „Bulma…“ sagte er verzweifelt und machte für sie alles noch schlimmer. „WIE KANNST DU NUR?“ schrie sie und blieb kraftlos stehen. Mit weichen Knien stand sie da und war nicht mehr dazu in der Lage, vor Yamchu und so vor der ganzen Situation zu fliehen. „Hör mir zu Bulma. Ich kenne diese…“ doch sie ließ ihn gar nicht ausreden. Wollte seine erstunkenen und erlogenen Geschichten nicht mehr hören. „DU BETRÜGST MICH AN EINEM ORT DER MIR DIREKT VOR DER HAUSTÜR LIEGT? DU BIST EIN SCHWEIN!“ brüllte sie mit aller Inbrunst.
 

Es nutzte nichts. Es war egal was er versuchen würde, Bulma würde ihm nichts glauben! Und das sie ihm keine Chance gab, die Sache zu klären tat ihm weh. Machte ihn unheimlich wütend. So sehr, das er grob nach ihren Oberarmen griff und Bulma schüttelte. „Jetzt hör mir zu Bulma!“ knurrte er und zog wütend seine Brauen zusammen. Schnelles Geklackere sagte ihm, das die Rothaarige Frau das weite suchte. Sollte sie doch! Er kannte sie nicht und außerdem hatte sie gerade dafür gesorgt, das endgültig alles zerbrochen war, was vielleicht noch hätte geretten werden können.
 

-
 

Im gleichen Park, fast außer Sichtweite, richtete sich Son Goku sich so plötzlich Kerzengerade aus seinem Nickerchen unter dem Schattigen Baum auf der Picknick Decke seiner Frau auf, das diese sich erschrak und fast an ihrem heißen Kaffee verschluckte. Gerade wollte sie ihn dafür anbrüllen, als sie seine besorgte Miene und schnurstracks Geradeaus gerichteten Augen sah. „Was... ?“ fragte sie und folgte seinem Blick. Sie musste sich anstrengen, um etwas erkennen zu können, doch diese Haarfarbe war unverwechselbar. „Er wird doch wohl nicht…!“ hauchte Chichi überaus besorgt und beobachtete wie Yamchu Bulma sehr grob Schüttelte. „Son Goku! Tu was! Helf ihr!“ sagte die Schwarzhaarige besorgt und rüttelte sanft an seinem Arm.
 

Doch Son Goku grinste bereits und verfolge selbst durch das dichte Blattwerk hindurch etwas, was sie noch nicht sehen konnte. „Ich glaube das ist nicht nötig Chichi“ er gluckste kurz. „Ja ich glaube sogar, das deine Predigt doch mehr bewirkt hat, als wir uns das hätten jemals erhoffen können!“
 

Verwirrt, sah sie ihn an und folgte dann seinem Wink, den Blick wieder auf die melodramatische Situation weit vor ihnen zu lenken.

„Vegeta?“ fragte die Schwarzhaarige mehr als nur verwirrt, als sie eben diesen in der Ferne auf dem Boden aufschlagen sah. „Ich verstehe nicht. Der ist doch nur mit sich selbst beschäftigt!“ sprach die Frau und beobachtete, wie der andere Saiyajin, sich langsam aber dafür um so bedrohlicher neben Yamchu aufbaute.
 

„Oh ich bin mir sicher das er nicht gekommen wäre, wenn er wüsste das ich hier wäre. Schließlich hat er einen Ruf zu verlieren!“ sagte Son Goku. „Nur habe ich gerade mein Kii unterdrückt. Also geht er sicher davon aus, das ich nicht in der Nähe bin.“ Son Goku lachte kurz auf. „Ich will auch Yamchus Fähigkeit Kii aufzuspüren nicht abwerten, aber ich denke das sie nicht so ausgepfeilt ist, wie Vegetas oder meine. Außerdem hat er ja auch gerade anderes im Kopf!“ sprach er.
 

Chichi schien zu überlegen. „Son Goku ich mache mir trotz allem Sorgen um Bulma“ sprach sie. Daraufhin dachte Son Goku wohl über seine nächsten Worte nach. „Das brauchst du nicht. Bulma kann auf sich selbst aufpassen“ meinte er. „Aber was ist wenn Yamchu oder sogar Vegeta ihr was antun?“ „Chichi…“ wieder machte der Krieger eine Pause. „…vertrau mir. Es wird alles in Ordnung kommen!“ sagte Son Goku mit aller Zuversicht die er hatte.
 

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Etwa zur selben Zeit Schlug Vegeta tatsächlich auf dem Steinboden auf und dellte diesen mit der Wucht etwas ein. Kurz huschte ein goldener Schimmer über seine Haare und es hatte den Anschein, als ob seine Schwarzen Augen für den Bruchteil einer Sekunde Blaugrün wurden. Wütend war er. Zornig atmete er aus und es glich dem Atem eines Stieres, der zu lange hingehalten wurde. Immer größer wurde Vegeta, als er sich vor Yamchu aufbaute. Hörte man nicht sogar ein bitter böses Knurren, ein Grollen?
 

Es dauerte einen Augenblick in dem Vegeta Yamchu anstarrte, ihn fast nieder starrte. Einen weiteren Augenblick und der schlecht gelaunte Krieger packte erst sehr grob den Arm von Yamchu, so das dieser seinen Klammergriff um Bulmas Oberarme etwas lockerte. Seine zweite Hand legte Vegeta auf die Schulter Bulmas. Er zog leicht daran und befreite sie so aus den Händen Yamchus.

Gleichzeitig ließ Yamchu Bulmas anderen Arm frei und Bulma taumelte etwas nach hinten, sank sofort auf die Knie, sie sie sich dabei aufschlug und schien gar nichts mehr zu verstehen.

Doch jetzt konzentrierte sich Vegeta auf Yamchu, bedachte ihn mit dem Hass erfülltesten Blick den er hatte und packte seine Unterarme. In diesem Moment quetschte der Prinz die Unterarme des Schönlings.
 

Es knackte sehr schnell und Yamchus Unterarmknochen waren gebrochen. Dieser schrie vor Schmerz, sackte zusammen und wurde nur noch von Vegeta oben gehalten, bis dieser ihn fallen ließ. Der Blick des Kriegers sagte alles. Hass sprach in vollen Bänden daraus hervor und überbrachte die deutliche Botschaft ‚Verpiss dich!’.
 

Dann drehte Vegeta sich um. Besah sich Bulma oder das was von ihr gerade noch übrig war. Eingesunken zu einem kleinen Packet Mensch auf dem Boden zitterte ihr ganzer Köper und wurde häufig von dem ein oder anderen Schluchzer durchgeschüttelt. Wieder schnaubte Vegeta, ging zu ihr hin und nahm sie ein weiteres mal hoch auf ihre Arme. Er schnaubte abfällig, denn irgendwie hatte er das Gefühl, das dies bei weitem nicht das letzte mal gewesen sein würde. Er ging ganz leicht in die Knie und stieß sich vom Boden ab und flog schnurstracks Richtung Capsule Corporation.
 

~*~
 

Vegeta landete sanft auf dem Balkon vor seinem Zimmer. Mit einem kurzen Blick auf Bulma, vergewisserte er sich, das sie den Flug überstanden hatte. Aber sie sah nur Traurig und mit einer deutlichen Spur Selbstmitleid auf ihre aufgeschürften Knie. Er schüttelte darüber kaum merkbar mit dem Kopf, während er die Tür öffnete. Mit der Frau auf seinen Armen betrat er den dunklen Raum und setzte sie sanft auf dem Fußende seines Bettes ab. Ging sofort weiter in sein Bad und kramte im Schänkchen direkt über den Waschbecken nach dem Verbandskoffer. Diesen nahm er heraus und öffnete ihn. Mit einem missfallenden Blick bemerkte er, das dieser schon wieder fast leer war und das er ihn unbedingt noch einmal auffüllen lassen musste. Doch für Bulmas Knie, würde es noch reichen.
 

Warum er das eigentlich tat wusste er selbst nicht. Er tat es einfach. Ach was… wenn er sie nicht da raus geholt hätte, hätte sie sich sicher wieder in ihrem Zimmer verbarrikadiert. Ihr Vater war ihm im Punkto Gravitationsraum reparieren einfach zu langsam. Außerdem redete er dabei zu viel wirres Zeug. Was interessierte ihn ob das dämliche Katzenvieh, das auf seiner Schulter angewachsen schien, schnupfen hatte oder die Pest? Bulma beschimpfte ihn immer erst eine ganze Weile, bis sie merkte das es ihn nicht kümmerte und das er sie ignorierte. Dann schaltete sie auch auf Stur und ignorierte ihn zurück. Aber sie arbeitete schnell. Außerdem war sie danach meist auch genau so schnell wieder weg.
 

Mit dem Verbandskasten in den Händen, ging er wieder zurück in sein Zimmer. Bulma saß immer noch so zusammen gekauert da, wie er sie zurück gelassen hatte. Sie schien so tief in Gedanken, das sie gar nichts mehr mit zu bekommen schien. Vegeta bedachte das mit einem missgelaunten Ausdruck in den Augen, bevor er sich vor sie hin kniete.
 

Mit geübten Blick, besah er sich die aufgeschürfte Haut die etwas Blutete. Kleine Steinchen und auch etwas Dreck befanden sich in der Wunde. Außerdem bemerkte er, als er eine seiner Hände oberhalb der kleinen Wunde auf ihren Oberschenkel legte, das sie ihre Knie wohl krampfhaft zusammen drückte.

Alles zu viel. Es war einfach alles zu viel.

Wenn sie an die Schöne Frau dachte, die neben Yamchu gesessen hatte, kam sie sich schäbig vor. Um nicht zu sagen Schlampig. Einfach nicht schön.

Und Vegeta sollte vor allem was er von ihr hielt nicht genau das von dir denken. Also hoffte sie, das sie den Rock, den sie vor ein paar Stunden im Geschäft noch unglaublich schön gefunden hatte, nicht doch zu kurz war.
 

Sie wich Vegetas Blick und seiner nach oben schnellenden Augenbraue aus, als er seine Augen nach oben wandte. Er wusste also bescheid.

Natürlich wusste er das! Sie führte sich ja auch gerade auf wie ein Teenie!

Vegeta konnte darüber nur wieder einmal mit dem Kopfschütteln. Er war ja nun wirklich nicht Freundlich, aber Notgeil war etwas, was er nicht war!

Er richtete seine Augen wieder auf ihre Knie und desinfizierte sie, ignorierte das scharfe einatmen Bulmas. Und erst als er das letzte Pflaster auf das zweite Knie geklebt hatte, bemerkte er wie es auf ihre Oberschenkel tropfte. Der Schwarzhaarige sah hoch und sah eine Flut an Tränen, die erst in Bulmas großen Augen hin und her tanzten, bevor sie über ihre Wangen liefen und auf ihre Beine tropften.
 

„Danke Vegeta…“ flüsterte die tieftraurige Frau.

Der Krieger erhob sich und quittierte das mit einem Schnaufen, sowie mit einem Augenverdrehen. „Er hat dich nie betrogen. Ich habe nie die Chakra spuren anderer Weiber an seinem Chakra bemerkt“ sagte er während er sich aus der Hocke erhob und seinen leeren Verbandskasten zurück ins Bad brachte. „Immer nur deins!“ sagte er. Hatte er diesen Schwächling gerade in Schutz genommen?

Verdammt - und wie er das hatte!

Vegeta knurrte leise darüber.
 

Gleich darauf sagte ihm irgendeine Stimme, von der er gar nicht wusste woher sie kam, das er es getan hatte, um das ganze aufzuklären.

Um das ganze aufzuklären?

Wie weit war es mit ihm schon gekommen? Ähnlich musste es wohl Kakarott damals ergangen sein, als er hier auf diesem Planeten gelandet war. ‚Einschleichende Verweichung’ oder so was!

Er musste unbedingt etwas tun um das aufzuhalten!
 

Vegeta betrat wieder seinen nur mit einem Bett und einer kleinen Herrenkommode eingerichteten Raum. Bulma saß nun noch eingesunkener als vorhin auf seinem Bett. Ein Bild des Elends. Und irgendwie überkam ihn nicht nur ein beklemmendes Gefühl, sondern auch eine Art von Schuldgefühl.

Im nächsten Moment ärgerte er sich gleich über sich selbst. Wieso hatte er jetzt Schuldgefühle? Er hatte nichts mit Bulma zu tun – außer das sie seinen Gravitationsraum reparierte.

Wieso bekam er also jetzt ein schlechtes Gewissen?

Pah! Alleine die Tatsache das ER – Prinz der Saiyajins – ein schlechtes Gewissen hatte, zeigte nur, wie weich er doch geworden war und das es aller höchste Zeit war, das er über einen guten Kampf zur alten Kälte zurück fand!
 

Doch wie sie da saß und heulte konnte er nicht ertragen. Und irgendwas zwang ihn irgendwas zu sagen, das ihre Stimme vielleicht aufhellen würde.
 

„Es ist nicht dein Schicksal mit dem zusammen zu sein. Finde dich damit ab…“

Kam es dann von dem Krieger und er erwartete, das sie gleich noch mehr losheulte. Doch außer einer neuerlichen Flut aus Tränen, kam kein Mucks von Bulma. „Ich will aber nicht alleine sein…“ sagte sie mit Monotoner leiser Stimme.
 

Vegeta ließ wieder eine seiner Brauen in die Höhe schnellen. „Bist du wirklich alleine?“ fragte er sie und blieb direkt vor ihr stehen.
 

Da sie wohl nicht verstand sah sie zu ihm hoch und mit einem verwirrten Gesichtsausdruck an. Genau das hatte er erwartet. Menschen waren so von ihrem Gefühlen beherrscht, das sie nicht wussten welches sie gerade steuerte und ihnen logisches denken komplett unmöglich machte!

„Du kennst so viele Erdlinge und scharst sie um dich, wie diese dämlichen Schuhe die du so abgöttisch

liebst…“ der Prinz wandte sich von ihr ab und ging auf die Zimmertür zu. „Und du hast Angst vorm allein sein? Pah!“ Damit ging er durch die sich selbst öffnende Tür direkt nach rechts um die Ecke. „Der Gravitationsraum ist immer noch kaputt…“ war das einzige was Bulma noch von ihm hörte.
 

Allein gelassen und auch etwas Hilflos starrte sie ihm eine Weile hinterher, auch als er schon längst nicht mehr da war.
 

Aber das ist nicht das selbe… dachte die kluge Frau.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  CookiDough
2014-02-04T17:45:43+00:00 04.02.2014 18:45
das kapitel ist soooo schön, besonders das ende!! oh man, mir kommen die tränen!
du schreibst echt toll!!!
Von: abgemeldet
2012-02-09T00:13:17+00:00 09.02.2012 01:13

Es gefällt mir,dass du das Gefühlsleben (speziell Vegetas) so gut beschreibst. Es ist toll, dass alles nicht so schnell geht, sondern sich langsam entwickelt.
Gefällt mir gut.
Nur weiter so ^^


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