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Vertigo Vegetasai

von

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Rain

Kapitel 1: Regen
 

Ein leises Stöhnen ihrerseits direkt in sein Ohr bestätigte nicht nur, das Bulma gerade ihr Bewusstsein verloren hatte. Es veranlasste den Krieger auch noch dazu sie deutlich sanfter abzufangen, als sie es seiner Meinung nach eigentlich verdient hatte. Seltsamerweise fühlte es sich auch viel angenehmer an, als ihr schmaler Körper in seine Arme sank, als er es gedacht hatte. Vegeta wurde nervös, so viel körperliche Nähe von einem anderen Wesen war er nicht gewöhnt und es war ihm auch nicht geheuer. Normalerweise hielt er stets einen gewissen Abstand, egal ob Feind oder nicht Feind. Das verschaffte ihm die Möglichkeit immer noch ein bisschen mehr gefürchtet und undurchschaubarer zu sein. Doch mit dieser Nähe zu Bulma und ihrem Körper, kam er absolut nicht zurecht. Augenblicklich stieg ihm wieder dieser Duft in die Nase. Jener Duft, der ihn so wahnsinnig beruhigte. Er gönnte es sich und drehte seinen Kopf etwas, schloss seine Augen, als er mit einem tiefen Atemzug den Duft noch mal tief in seine Nase einzog.
 

Es war das erste Mal, das Vegeta Wärme duldete und sie wie ein Schwamm in sich aufsog.

Bis im klar wurde, was er da eigentlich tat. Sofort versteinerte sich seine Miene wieder und sah in Bulmas dagegen sehr weiche Gesichtskonturen.

„Nerviges Weib …“, murmelte Vegeta verärgert zwischen seinen Zähnen hinaus. Er ärgerte sich über sich selber, das er so was getan hatte. Was hatte ihn da nur geritten? Er war ein Mann mit eine Mission! Und keine Zeit für so einen unwichtigen Kram.
 

Nun schon nicht mehr ganz so umsichtig, drehte er sich und ging in die Knie. Mit böser Miene legte er sie auf den Boden und stützte sich über ihr auf beiden Knie und einer Hand ab, während er ihr mit der andern leicht auf die Wange klapste. „Wach auf Weib!“, knurrte er und wurde über den Zeitraum in dem Bulma immer noch bewusstlos war immer ungeduldiger.
 

Mit einem Murren sowie das Verzerren ihrer feinen Gesichtszüge zu einer schmerzverzerrten Grimasse, kündigte sich an das Bulma wieder erwachte. Flackernd schlugen ihre Augen auf und auch wenn es Vegeta nicht bewusst wurde, für den einen kurzen Moment klebten seine Augen förmlich an dem halb geöffneten Mund, der lautlos Luft einzog und wieder ausstieß. Und tief in seinem Inneren überkam ihn der Impuls, sie einmal mit seinen von Schwielen übersäten Fingern berühren zu wollen. Als ein leises Stöhnen ihre Lippen überkam, schlich sogar für eine sehr, sehr kurze Zeit ein ganz anderer Ausdruck in seine Züge. Einen, den er sicher nicht hätte deuten können, wenn er ihn selbst gesehen hätte.

Bulma kam zu sich uns sah sich um, registrierte das sie sich immer noch im Bereich kurz vor Vegetas – nein, eigentlich war es ja ihrer - Trainingsraum befand. Doch in einer ganz anderen Lage, als sie es zuletzt in Erinnerung hatte. In einer völlig anderen. Dazu kam auch noch das Vegeta sich über sie stützte, das dieser überhaupt so viel Nähe zu ließ – und das völlig freiwillig wie es aussah – machte sie erst einmal sprachlos.
 

„Ausgeschlafen?“, fragte Vegeta nach. Ausgeschlafen? Bulma zog wütend ihre Brauen zusammen. Pah! „Machst du Witze? Du hast mich halb erwürgt!“ knurrte sie ihm angriffslustig entgegen. Sie war sauer. „So geht man auf diesem Planeten nicht mit Frauen um!“ fauchte sie in sein unbeeindrucktes Gesicht hinein. „Prinz hin oder her! Hier hast du dich auch an die Regeln zu halten, die hier gelten!“ Vegetas Mimik rührte sich kein bisschen. „Sei still Weib! Ich werde einer der Gründe sein, der gewährleistet das in knapp drei Jahren die Erdenbevölkerung nicht ausgerottet wird und dieser Planet nicht explodiert!“ Bulma stöhnte nun genervt auf und rollte mit den Augen. „Du kotzt mich an Vegeta! Außerdem hat die Erde genug Krieger, die sie beschützen können. Son…“ ihr Satz erstickte und endete letztendlich in einem protestierenden Aufstöhnen, als Vegeta ihr einer seiner Pranken auf den Mund presste. „Ich warne dich Weib …“, knurrte er ihr böse entgegen. „… sprich diesen Namen nicht aus!“ Vegeta wirkte gefährlich. In seiner Wut gar wie der sichere Tod. Doch Bulma kannte dieses Gesicht und es schüchterte sie im Vergleich zu den Situationen damals auf Namek keineswegs mehr ein. „Was sonst?“ presste sie unbeeindruckt und gedämpft zwischen seinen Fingern raus. „Möchtegern Prinz eines untergegangen Planeten! Ich hab keine Angst vor dir!“ zischte sie und sah ihn mindestens genau so wütend an, wie er sie ansah. „RUHE JETZT!“, brüllte er sie an, denn seine Wut aufgrund dieser Widerborstigkeit des Weibes das gerade unter ihm lag.

Genau das kannte er von Frauen in dieser Situation gar nicht. Zornig, begleitet von einem eben so Bösen knurren, packte er ihre Handgelenke und hielt sie über ihrem Kopf fest, mit seiner anderen Hand packte er grob ihren Kiefer. Umschloss ihn mit seinen kräftigen Fingern und zog ihn ohne Mühen etwas nach unten. „Oder du lernst mich wirklich wütend kennen …“, hauchte er ihr ins Ohr, nachdem er sich zu ihr runter gebeugt hatte.
 

Glück für Bulma, das er auch so nicht sehen konnte, dass ein leichter Hauch von Angst ihre Augen durchzog. Doch sie war sich sicher, das er es spürte, es roch …

Vegeta war ein Tier. Dessen war sie sich sicher. Sie hörte seinen schnaubenden Atem gleich einem Stier ganz dicht an ihrem Ohr, spürte, wie dieser sanft über ihren Hals hinunter zu ihrem Nacken schlich und sie dort etwas kitzelte. „Du bringst mir weder den Respekt entgegen, der dem Saiyajin Prinzen gebührt noch bist du gerade in der Situation dir irgendeinen Fehltritt leisten zu können! Überleg dir also genau, was du als nächstes machst!“ knurrte der Prinz ihr gefährlich ins Ohr.

Sie war tatsächlich nicht in der günstigsten Position. Aber sie weigerte sich, sich vor ihn in den Staub zu werfen und ihm die Füße zu küssen. Ein kleiner Anflug von Zorn, der sich sehr schnell steigerte, breitete sich in ihr aus. Sie schnaubte herablassend. „Ich hab keine Angst vor dir! Außerdem wohnst du in MEINEM Haus, bring du mir erst mal den Respekt entgegen, der mir als Gastgeberin zusteht!“ knurrte die Wissenschaftlerin mit einer Mischung aus Wut und Stolz dem Schwarzhaarigen entgegen.
 

Auch der Krieger schnaubte herablassend, für einen kurzen Moment hörte es sich sogar so an, als ob er belustigt auflachen würde. Doch es erstickte im Keim und Bulma bekam zu spüren, das er das gar nicht witzig fand, in dem er noch mal den Druck um ihren zierlichen Kiefer verstärkte.

Scharf sog sie Luft ein, biss sich auf die Lippe um ein Aufschreien zu unterdrücken. Bulma spürte das Zittern in Vegetas Fingern, die sich unbarmherzig um ihren Kiefer pressten. Die Frau kannte Vegeta nicht gerade als besonders offenen Menschen, doch dies verriet ihr, das er sich wohl gerade noch so beherrschen konnte, ihr nicht wehzutun. „Ich warne dich Weib, treibe es nicht zu weit!“ Doch Bulma wäre nicht Bulma gewesen, würde sie sich von so was einschüchtern lassen. Mit wutverzerrter und gleichzeitig auch eingefrorener Mimik, war nun sie es, die ihren Kopf gegen seinen eisernen Griff etwas zur Seite drehte „Geh endlich runter von mir, kleine Ratte …“ flüsterte sie nun drohend und dabei berührten ihre samtweichen Lippen kurz sein Ohr.
 

Spannung knallte durch den Raum. Es knisterte und jedes weitere Wort Bulmas schürte die Wut Vegetas nur noch mehr. Unvorstellbar das so ein unwürdiges Weib es sich erdreistete, so mit ihm zu sprechen. Ohne auf ihre Protestlaute und das nach Luftschnappen zu hören, das unweigerlich folgte als er ihren Körper, mit dem seinen förmlich platt drückte, kam er doch nicht umhin, um zu bemerken, dass sich der Körper unter seinem wunderbar warm anfühlte. Dass es angenehm war und dieses Ziehen an seinen Muskeln breitete das Gefühl in ihm aus, das er genau das vermisst hatte. Auch wenn er es nicht bemerkt hatte. Noch einmal legte er sein Kinn in ihre Halsbeuge, roch nach diesen besonderen Duft, der ihn so beruhigte und bevor sie es erneut bemerken konnte, drehte er seinen königlichen Kopf wieder zur Seite, um ihr wieder drohend etwas ins Ohr zu flüstern. Just in diesem Moment kam ihm eine Idee, die dieses Weib zwar nicht zähmen, aber sicher etwas irritieren würde. „Ich hatte dich gewarnt, Weib!“ flüsterte er mit einem äußerst belustigten Unterton und der Prinz freute sich diebisch, hielt kurz inne, bevor er ihr über den Nacken leckte. Vegeta spürte sofort das Zittern das durch Bulmas Körper fuhr, interpretierte es völlig falsch und grinste deswegen sein gemeines Grinsen noch breiter.
 

Genau zu diesem Zeitpunkt trat ein passend zum Sonnenschein außerhalb der Capsule Coorporation gut gelaunter Yamchu um die Ecke. Nicht ahnend was er entdecken würde.

Es schockierte ihn nicht nur, es sorgte auch dafür, dass seine gute Laune binnen eines Wimpernschlages weit unter den Gefrierpunkt raste. Im ersten Moment wollte er auch gar nicht glauben, was er da sah. Dieser durchgedrehte Prinz, der da gerade auf seiner Freundin lag, die das auch noch mit sich machen ließ. Und zu allem Überfluss auch noch gerade etwas lauter den Namen des Prinzen rief, was nun Yamchu hingegen, völlig falsch interpretierte. Es war kein schmerzhafter Stich, der durch sein Herz jagte, es war so, als ob es auf einmal zu Stein und gleich darauf in Tausende von Stücken bersten würde.
 

„Vegeta!“, rief Bulma drohend, damit der Saiyajin sein Treiben ein jähes Ende bereiten würde.

Dieser Name hallte unangenehm im Kopf Yamchus hin und her. Unbeirrt, und dieses Bild, brannte sich unauslöschbar in seinen Kopf.

Enttäuschung beschlich ihn rasend schnell, gemischt mit unsagbarer Trauer und seitdem er mit Bulma zusammen war, war er auch keiner mehr, der seine Gefühle für sich behielt. „… schön das so zu erfahren“, begann er den ersten Teil seiner Aussage. „Ich wünsche euch beiden noch sehr viel Spaß!“ sprach er mit viel Missmut in der Stimme, erregte so die Aufmerksamkeit der Beiden. Mit einem vorwurfsvollen Blick zu Bulma, deren Augen vor Schreck gerade erst begriffen, was das ganze eigentlich bedeutete, drehte er sich um und ging zum Ausgang der Capsule Corporation.
 

Vegeta merkte sofort das sich etwas an Bulma änderte. Plötzlich sah sie gar nicht mehr so selbstbewusst und wütend aus. Nein, von einem zum nächsten Moment hatte sie etwas Verzweifeltes, etwas Schwaches und somit – äußerst beschützenswertes …

Nur das „YAMCHU“, das Sie ihrem Freund hinter her schrie und das Windende, sich in die Richtung, in der dieser schwache Erdling gerade verschwunden war, störten dabei. Dieser Name, den sie da so inbrünstig und verzweifelt mit brüchiger Stimme schrie, war einfach nicht richtig …

Wahrscheinlich hätte er sich selbst verprügelt, wenn ihm auch diese Gedanken klar gewesen wären.
 

Sofort richtete Bulma ihre Augen wieder auf seine und Vegeta entdeckte, als sie ihm ein nervöses „Geh endlich von mir runter!“ entgegen knirschte, so viele verschiedene Facetten von Gefühlen, die er zwar kannte, aber die meisten davon noch nie selbst verspürt hatte.

Trauer sah er. Genau so wie Verzweiflung, Wut, Nervosität und die Angst, etwas ihr sehr wichtiges zu verlieren …

Tatsächlich stützte Vegeta seinen durchtrainierten Körper hoch, ließ nur einen Augenblick später ihre Handgelenke und auch ihren Kiefer wieder frei.
 

Flink wand sie sich unter Vegeta hervor und rappelte sich dafür umso unbeholfener auf ihre Beine. Schwankte kurz, bis sie ihr Gleichgewicht wieder gefunden hatte und rannte dann los, dem Mann nach, mit dem sie schon so viel erlebt hatte, und ließ dafür den Mann zurück, mit dem sie noch so viel mehr, so viel bedeutenderes erleben würde …
 

~*~
 

Bulma fand ihren Freund, ihren Geliebten im Park nahe der Capsule Corporation. Wütend ließ er seine Wut gerade an dem Stamm eines sehr dicken und wohl auch sehr alten Baum aus. Die Stelle, auf der er nun immer wieder mit seiner Faust einschlug – wahrscheinlich auch um das Bild, das er nun stetig vor Augen hatte, los zu werden – war schon sehr eingedellt.

Für einen Moment blieb Bulma ein paar Meter weiter weg stehen, war sich nicht sicher, ob sie näher an ihn herantreten sollte. „Yam…“ weiter kam die dann doch sehr unsichere junge Frau nicht. „Ich habe genug gesehen!“ sprach Yamchu und unterbrach sie so. „Aber …“ wieder ließ der junge Mann sie nicht weiter reden. „Bulma, dir müsste es doch bereits genau so klar sein, wie mir“ fing er an zu sprechen, diesmal begann sie nicht zu sprechen. Sondern zog irritiert die Brauen zusammen. Schwieg ihren Freund an.

Sie öffnete zwar den Mund, doch am Ende war es nur ein sprachloses nach Luft schnappen.
 

Yamchus letzter Schlag verlor an Kraft, und als seine Faust die bröckelnde Rinde traf, war es nicht mehr als ein schwaches Anstupsen. Er ließ die Schultern hängen, lehnte seinen Kopf an die etwas weiter oben gelegene und somit noch intakte Rinde. Seine Hand mit den blutigen Knöchelchen öffnete er und legte sie flach an den Stamm des alten Baumes. Yamchu sog ein paar Mal nach Luft, während er mit jeder weiteren Sekunde, die er einfach brauchte, um sich innerlich selbst aufzubauen, Bulma immer mehr verunsicherte. „Ich bin nicht der Mann, der in Zukunft an deiner Seite sein wird“, sagte er schlicht und verletzte die sonst so starke Frau umso mehr. „Das ist nicht unser Schicksal …“ sprach der Krieger geheimnisvoll und brachte Bulma dazu, einen Schritt zurückzutreten. Fassungslos weiteten sich ihre wunderschönen Smaragdgrünen Augen. Genau so sprachlos begann all das was sie an die Beziehung zu diesem Mann erinnerte, zu reißen und letztendlich in mehr oder weniger großen Brocken abzubrechen.
 

Yamchu glaubte so, das Bulma es nicht verstanden hatte, was er ihr damit eigentlich sagen wollte. Oder das sie es im schlimmsten Falle nicht wahrhaben wollte. Und irgendwie machte ihn das wütend. Er wollte sie nicht noch mehr verletzen, aber so - ließ sie ihm einfach keine Wahl. Es war für beide besser, wenn endlich einer von ihnen den entscheidenden Schlussstrich zog. Und wenn Bulma es nicht tat, weil sie den unsagbar großen Abgrund zwischen ihnen nicht sah, würde er es eben machen. Also beschloss er, das Ganze ein klein wenig deutlicher auszudrücken. „Was ist das noch, was wir haben? Gar nichts! Du bist so damit beschäftigt, diesem Affen hinterher zu räumen, dass du für uns gar keine Zeit mehr hast!“ Ein weiterer Stich, der ihr zwar nicht wehtat, sie aber belastete. Das stimmte nicht, das war einfach nicht wahr! „Falsch Yamchu! Du interessierst dich in letzter Zeit so wenig für mich, das mir schon die schlimmsten Gedanken gekommen sind!“ sprach die kluge Frau ehrlich und mit der Hoffnung, das er ihre Sorgen eben nicht bestätigte.
 

Doch Yamchu schnaubte innerlich. Wie kam diese Frau auf diese Gedanken? Sah er wirklich so schäbig aus? Ein weiterer innerlicher Schnauber, als ihm klar wurde, was Bulmas Worte eigentlich zwischen den Zeilen bedeutete. Sie hielt ihn also für einen Betrüger? Einer, der seine Finger nicht bei sich behalten konnte, wenn sie nicht dabei war? Nach all den Jahren brachte sie ihm plötzlich so wenig Vertrauen entgegen. Das Verletzte nun ihn. Und er wollte sich nur diesen einen Grund denken. Yamchus Wut steigerte sich, so sehr, das er seine nächsten Worte mehr aus seinem Zorn heraus sprach, als das er damit irgendeine vermeintliche Wahrheit bestätigte.
 

„Vielleicht ist da ja auch etwas dran ...“, murmelte er leise zu der rissigen Rinde des alten Baumes. Bulma jedoch verstand jedes Wort. Alles um sie herum blendete sich auf einmal aus. Der Regen, der ihre Kleider schon völlig durchnässt hatte. Das ferne Gewitter, das sich langsam anbahnte. Der dunkle, nur spärlich und kalt beleuchtete Park. Geschockt sah sie ihren Freund an und bekam das Gefühl, das sich ein sehr dickes Seil um ihren Hals legte. „Was?“, hauchte sie atemlos und schwankte mehr auf ihn zu, als das sie ging. „Betrügst du mich Yamchu?“ hakte sie mit einem deutlich gequälten Unterton in der Stimme nach, als sie nach seinem Handgelenk griff.

„Lass mich!“ fauchte der junge Mann und machte eine unwirsche Bewegung mit seiner Hand, an der sich Bulma mit klammen Griff festhielt. Genauso unwirsch flog Bulma zu Boden und schlug mit dem Kopf auf den Boden des Parks auf. Bulma stöhnte vor Schmerzen, während sie auf dem Boden - der mittlerweile eine einzige Pfütze war - lag. Und auch erst der zweite, weinerliche Stöhnen veranlasste Yamchu dazu seinen Kopf zu drehen und gleich darauf geschockt auf die Rote spur zu starren, die anscheinend unter Bulmas Kopf herkam und sich schnell in alle Richtungen verteilte.
 

„Bulma!“, rief der junge Krieger geschockt und stürzte zu ihr auf den Boden, heilfroh das sie anscheinend noch bei Bewusstsein war, sich aber vor Schmerzen krümmte. „Das wollte ich nicht! Es …“ weiter kam er diesmal nicht. Denn eine Faust aus Stahl bohrte sich nun in sein Gesicht, änderte so schlagartig die Richtung in die Yamchu eigentlich wollte. Wenige Sekunden später krachte er mit dem Rücken gegen den Baum, den er vor noch nicht langer Zeit mit seinen eigenen Fäusten bearbeitet hatte. Der Baum dellte sich ein, brach unter der Kraft, die sich durch den Stamm bohrte. Bevor die mächtige Krone Bulma unter sich begraben konnte, wurde diese von einem Energieball, den Vegeta schnaubend vor Zorn auf das Haupt des Baumes schoss, in seine Bestandteile zerlegt.
 

Yamchu gab keinen Ton mehr von sich. Er lag dort im Gras, begraben unter Tausenden von mehr oder weniger großen Splittern.

Ein letztes, wütendes schnauben, wie das von einem aufgebrachten Stier, kam aus Vegetas Nasenlöchern. Bevor er sich zu Bulma drehte, ihre kümmerliche Gestalt und das Blut im Regenwasser sah.

Genervt verdrehte er die Augen, beeilte sich zu der Frau zu kommen, die ihn sonst nie interessierte. „Verflucht seiest du, blödes Weib!“ knirschte er zwischen fest zusammengebissenen Zähnen hindurch und hob den zierlichen Körper auf seine Arme. Vegeta betrachtete die Frau, die gerade auf seinen Armen lag.

Und seltsamerweise genoss er gerade das Gefühl, ihr geholfen zu haben.

„Verdammt …“, murmelte er und fällte seine Entscheidung ob seines nächsten Zieles. Er stieß sich ab und sauste in die Luft. Als Bulma anfing zu wimmern sah er erst verwundert zu ihr runter und reagierte mehr aus Instinkt, als er seine Geschwindigkeit stark drosselte. Er musste gleich unbedingt die Fassung bewahren, wenn er bei Kakarott war. Schließlich wollte nicht, dass dieser mit seinem Erbsenhirn oder seine nervige Frau auf falsche Gedanken kamen! Am besten er legte Bulma etwas abseits ab und verschwand direkt wieder. So würden unangenehme Fragen gar nicht erst aufkommen!
 

~*~
 

Son Goku sah von seiner Arbeit auf, als er eine – nein gleich zwei ihm sehr wohl bekannte Auren bemerkte. Erfreut rief er nach seiner Frau, schließlich bekamen sie Besuch und Chichi wäre bestimmt erbost, wenn sie diesen nicht zusammen mit ihm begrüßen würde! „Chichi!“, rief seine kräftige Stimme. „Chichi! Komm raus! Wir bekommen Besuch!“ rief er ein zweites mal nach seiner Frau. Genau diese ließ sich auch nicht lange bitten. Doch anstatt hocherfreut zu sein, kam sie bereits mit einer Zornesfalte auf der Stirn aus dem Haus gestürmt und fing prompt an ihren Mann auszuschimpfen. „Trödel nicht, Son Goku!“, meckerte sie, „Ich habe dir doch gesagt, dass du das ganze Holz unbedingt bis zum Abend fertig gehackt haben musst! Es soll heute Nacht regnen!“ schimpfte die schwarzhaarige Frau. „Aber Chichi!“, begann der Erden – Krieger. „Ich bin doch sowieso schon fertig! Und außerdem bekommen wir besuch! Bulma und …“ Sofort schaltete die verhältnismäßig kleine Frau um. „Bulma ist auf dem Weg?“ hakte sie nach, und eigentlich wollte ihr Mann das mit einem „Außerdem auch noch Vegeta“ bestätigen. Doch er kam nicht mal dazu, das erste Wort ganz auszusprechen. „Du meine Güte! Und ich hab gar nichts da!“ entsetzt schlug sich Chichi ihre Hände an die Wangen. „Da muss ich improvisieren!“, murmelte sie mehr zu sich selbst als das sie mit ihrem Mann sprach. „Chichi!“, sagte Son Goku nun etwas ungeduldiger. „Son Goku! Ich bin am Planen! Stör mich nicht dabei!“

Doch der Krieger hielt die Information, das Bulma nicht alleine kam und vor allen dingen mit wem sie kam für äußerst wichtig. „Vegeta begleitet Bulma!“, sagte er.
 

Das ließ die cholerisch veranlagte Frau für einen Moment verstummen. „Vegeta?“ hakte sie ungläubig nach und zog skeptisch ihre Brauen nach oben. Son Goku nickte begeistert und ein fröhliches Grinsen schob sich auf seine Lippen. „Sie scheinen sich anscheinend bestens zu verstehen!“ sprach er. Chichi sah den Krieger an und zweifelte ein weiteres Mal an seinem Verstand. Als Antwort schnaubte sie davon nicht überzeugt und überkreuzte die Arme vor ihrer Brust. „Gehen wir ihnen entgegen!“, schlug der Große vor und griff sanft nach dem Handgelenk seiner Frau. „Son Goku!“ stieß diese überrumpelt aus, stolperte eher hinter ihm her bevor sie ihre Füße sortiert hatte.
 

~*~
 

Bis jetzt verlief jeder einzelne Punkt nach Plan. Wenn dieser auch nur aus ‚ Das – Weib – zu - Kakarott – bringen’ und ‚dann - abhauen - um - den - Ruf – zu - wahren!’ bestand.

Sanft landete er auf der hochgewachsenen Wiese. Wie er feststellte, hatte es hier nicht geregnet. Er schnaubte abfällig. Wie denn auch? Kakarott schien doch immer die Sonne aus dem Hintern! Regen hatte hier gar keine Chance!

Bedacht war Vegeta etwas abseits von Son Gokus Haus gelandet. Schließlich wollte er nicht gesehen werden, auch Bulma sollte nicht wissen, wie dieses Seifen Opern Drama - das er hinter ein paar Büschen des Parks nahe der Capsule Corporation versteckt beobachtet hatte – zwischendurch eigentlich gelaufen war. Wer diesen Schönling – den er weigerte sich, ihn als Krieger anzusehen – ausgeknockt hatte. Ganz davon zu schweigen, wer sie hier hingebracht hatte!
 

Doch das Glück schien nicht unbedingt auf seiner Seite zu sein. Bulma murrte als Vorzeichen dafür, dass sie sich anscheinend so weit erholt hatte, dass sie die Augen öffnen konnte. Jetzt musste er sich beeilen! Hastig legte er die junge Frau so schnell er konnte aber auch so sanft es ihm möglich war auf den Boden. Nur um sich keinen Augenblick später wieder aufzurichten, um sich davon zu machen. Die Frau mit den türkisen Haaren stöhnte leise. Verdammt! Er war davon ausgegangen, dass sie erst dann wieder so richtig zu Bewusstsein kommen würde, wenn er längst wieder in seinem Trainingsraum war! Sie stöhnte erneut und sorgte so dafür, dass Vegeta kurz gar nicht mehr daran dachte, so schnell wie möglich zu verschwinden …

Das war der erste Moment in seinem Leben, in dem der stolze Prinz der Sayiajins zu lange gezögert hatte. Bulma schlug ihre Augen auf und strahlte durch ihr flaches Atmen und die Art und weise wie schlaff sie dort auf dem Boden zu seinen Füßen lag etwas aus, das Vegeta nicht beschreiben konnte. Was ihn aber voll und ganz erneut in einen ganz bestimmten Bann zog.
 

Die Augen der Frau weiteten sich deutlich, als sie erkannte, wer dort über ihr stand. Das es nicht Yamchu war, irritierte sie, schließlich hatte sie sich zuletzt mit diesem … gestritten.

In diesem Moment, stiegen ihr alle schrecklichen Bilder dieser Konfrontation mit aller Kraft in den Kopf und schnürten ihr die Luft ab. Und obwohl sie nichts mit ihm zu tun hatten, als dicke Tränen in Bulmas große Augen stiegen und letztendlich wie ein Sturzbach über ihre Wangen schossen, veränderten sich auch die Züge des Prinzen.

Dieses verdammte Weib sollte aufhören zu heulen! Er wusste nicht warum, aber es machte ihn komplett Wahnsinnig. Vegeta ertrug es nicht, wenn er Bulma weinen sah. „Hör auf zu heulen!“, knurrte er ihr entgegen, doch erzielte damit nicht den Effekt, den er der Frau am Boden eigentlich befohlen hatte.
 

Unter diesen Umständen – diesem Bruch mit dem ersten Mann in ihrem Leben und nun noch das gefährliche Knurren Vegetas, der über ihr stand und irgendwie tausendmal bedrohlicher aussah, als es ihr jemals aufgefallen wäre, konnte sie nicht anders als verängstigt aufzuschluchzen und etwas von ihm weg zu kriechen. „Lass mich …“, hauchte sie verzweifelt und hoffte inständig, dass er ihr nicht folgte. „Lass mich!“, sagte sie nun etwas lauter, doch auch so, das man ihre Verzweiflung und einen Hauch von Hilflosigkeit raushören konnte.
 

„Pah!“, schnaubte Vegeta und sah abfällig auf die Frau hinab, die ihn sonst immer anbrüllte und neben Kakarott, die einzige war, die wirklich keine Angst vor ihm hatte. Das sie nun so gebrochen vor ihm auf dem Boden lag und eben voller Angst – wie es ihm vorkam – versuchte vor ihm zu fliehen. Das war der Punkt an der Sache, den er nicht verstand. Es passte einfach nicht in das Bild das er von Bulma hatte. Doch Bulma auf dem Boden zu sehen, so schwach, kreidebleich und fertig, wie sie aussah, war der erste Schritt zu etwas, von dem Vegeta keine Ahnung hatte und es gerade in diesem Moment noch nicht einmal bemerkte.

Außer an dem neuen in ihm aufsteigenden Gefühl, das er auch nicht kannte und das er nicht kontrollieren konnte. „Sei froh das du diesen schwachen Erdling los bist!“, kommentierte er das Ganze und auch wenn keiner der beiden das momentan als die aufmunternden Worte Verstand, die sie wohl eigentlich sein wollten, hatten sie ihre Wirkung.
 

Der Sturzbach der über Bulmas Wangen geschossen war, schoss in einer neuen Flut darüber hinweg, während sich in sie verzweifelte Mimik Bulmas ein deutlicher Hauch von Wut mischte. Beides zusammen wühlte sie so sehr auf, das es ihr zum ersten mal im Leben unmöglich war, schlagfertig gegen ihren Gegenüber zu argumentieren. Also blieb es bei einer verschluckten Beschimpfung die in einem mindest genau so klingenden Stöhner endete. Bis Bulma dann doch die Worte fand all die Emotionen die sich in den letzten Stunden aufgestaut hatten mit einem mal zu entladen. „Du hast doch gar keine Ahnung von Gefühlen! Also spar dir deine Kommentare, Affenprinz!“ heulte sie ihm entgegen und fühlte sich gleich ausgepumpt und irgendwie … schutzlos. Alleine.

„Affenprinz?“ wiederholte Vegeta und die Ader nahe seiner Schläfe, begann gefährlich hervor zu treten. Bulma bemerkte dies nicht. Es wäre ihr auch egal gewesen.
 

Doch sie hatte auch nicht damit gerechnet das Vegeta in der nächsten Sekunde schon die zwei großen Schritte auf sie zu gemacht und sie sehr grob an den Handgelenken packte und nach oben zog. Ihr Gesicht, sehr nahe an das seine. „Affenprinz?“, knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen zusammen.

Nun bemerkte auch Bulma die aufsteigende Wut Vegetas.

„Sagtest du Affenprinz?“, hauchte er ihr bitterböse entgegen.

Bulma schluckte. Zitterte.
 

„Bulma! Vegeta!“ rief eine wohlbekannte Stimme entgegen. „Wie nett das ihr uns …“ die Stimme erstarb, als der dazu gehörige Körper hinter den Bäumen hervor trat und die Situation erkannte. „Bulma!“, rief Chichi erschrocken, als auch diese hinter ihrem Mann, hinter den Bäumen hervor trat. Mit einem schnellen flehenden Blick hoch zu ihrem Mann und einer sanften Berührung mit ihrer Hand an seiner Schulter, war Son Goku schon im nächsten Moment bei seinem guten Freund. Drängte diesen etwas von Bulma weg, während er sich schützend vor seiner besten Freundin aufbaute.
 

Ein weiteres erschrockenes Lufteinziehen seiner Frau sowie deren geschockte Aussage „Bulma! Du blutest ja am Kopf!“ veranlasste den größeren der beiden Saiyajins sich kurz nach hinten zu drehen, damit er sich selbst von der Kopfwunde Bulmas überzeugen konnte.
 

„Vegeta…“, knurrte er sauer, und noch während er seinen Kopf wieder zu dem Prinzen drehte, stellten sich seine Haare auf und färbten sich golden, kurz bevor ein Peitschenschlag ähnliches Geräusch zu hören war, das nur bestätigte, das Son Goku nun durch seine Wut sich zumindest in die erste Stufe seiner Saiyajin'schen Fähigkeiten gesteigert hatte.

Doch gerade sein gegenüber ließ sich davon keinesfalls beeindrucken und steigerte sich ebenfalls auf die erste Stufe. „Du schlägst Frauen? Ich dachte du hättest Niveau Vegeta!“ fauchte Son Goku und ließ den vermeintlich Kopfwunden Schuldigen nicht aus den Augen. „Ich hab gar nichts gemacht!“ fauchte der Prinz zurück, der niemals irgendeine Anschuldigung auf sich sitzen lassen würde. „Du bist ein schwacher Idiot!“ zischte Son Goku, gar nicht seiner Art nach. Doch es ging um seine beste Freundin.
 

Vegeta schnaubte abfällig. „Ich sag doch, dass ich nicht an der Wunde schuld bin!“ verteidigte sich der Krieger. „Man schlägt keine Frauen! Hat man dir das nicht beigebracht?“ mischte sich nun Chichi ein. Die zynische Bemerkung – ,Ach ich vergaß, ich bin mir sicher, auf deinem Planeten werden Frauen ja nicht in ihrem Wert anerkannt und dienen euch nur als Betthupfer und als Gebärmaschinen!’ verkniff sie sich. „Auf diesem Planeten spielen andere Regeln. Und hier werden keine Frauen geschlagen! Das ist mit das niederträchtigste, was man machen kann!“ schimpfte die Frau mit den schwarzen Haaren.
 

Der Prinz war aber nicht der Typ um sich von ständig zur Hysterie neigenden Frauen Moralpredigten anhörte. Also machte er kurzen Prozess und nur Bruchteile, bevor er sich vom Boden abstieß und davon flog erschallte noch einmal das laute peitschenschlag Geräusch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  stefanVB
2012-02-19T05:19:38+00:00 19.02.2012 06:19
¥•¥•¥•¥•¥•¥Note: Sehr Gut (1000 x +) ¥•¥•¥•¥•¥•¥•¥•¥

Es ist so was von spannend, dass man Kar nicht auf hören kann zu lesen und ich kann dir nur sagen.
Ich bin ein Fan von dir.
Von:  Princesskittylin
2011-10-24T03:21:13+00:00 24.10.2011 05:21
ohje dramatische wendung!aber vegeta haut doch jetzt nicht ab,oder? hoffe auf schnelle fortsetzung! LG


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