Grau
Ich... Ich verliere sie. Kann sie nicht halten. Sie reißt sich fort von mir, wandelt hinab in eine dieser Tiefen, in einer dieser Abgründe. Gegen meinen Willen entschwindet sie, geht und geht. Ich strecke die Hand nach ihr aus, will sie retten, will sie bei mir haben, doch ich habe keine Chance, keine Möglichkeit. Ich sehe, wie die Farben schwinden, wie sie verenden. Sie schreien nach mir, wollen, dass ich helfe. Doch ich kann nicht. Die Macht, die sich dort zusammenbraut und gegen die Farbe angeht, die habe ich selbst zu verschulden. Und sie hat zu viel Stärke, hat mehr Kraft, als ich. Zu viel. Ich kann sie nicht mehr stoppen. Diese Macht ist schon zu weit vorgedrungen. Sie überrennt das Schlachtfeld, in dem die Farben um ihr Leben kämpfen. Doch letztendlich siegt der Feind: Das Grau.
Niedergeschlagen lasse ich den Pinsel fallen und betrachte die zunichte gemachte Arbeit, an der ich Wochen -nein, Monate-, gesessen hatte. Nun ist sie fort. Das Bild nur noch eine Monotonie aus Grau. Nur weil ich diesen verdammten Farbeimer umwerfen musste!