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Zeitlos -♠-

100 Storys -1-
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Vergib mir

Halten.

Ich will dich halten.

Will dich in meiner Nähe wissen,

dich an meiner Seite spüren.

Will jede Sekunde bei dir sein,

jeden Gedanken zu dir wenden.
 

Halten.

Ich muss dich halten.

Muss dich stützen,

dich vor dem Fall bewahren.

Muss dich tragen,

bis du wieder selbst gehen kannst.
 

Halten.

Ich habe Angst, dich zu halten.

Angst, dass ich es nicht schaffe,

dass ich dich fallen lasse.

Angst, dass ich nicht stark genug bin,

dich zu halten.
 

Halten.

Ich will, ich muss, ich habe Angst.

Schon eine Ewigkeit,

hängt dein Schicksal am reißenden Faden.

Noch halte ich deine Hand,

bewahre dich vor dem Sturz in die Tiefe,

doch du versuchst nicht einmal,

dich wieder hochzuziehen.

Ich sehe in deine tiefbraunen, leeren Augen

und erkenne,

dass du dich schon längst aufgegeben hast.

Sag mir,

wie soll ich dich retten,

wenn du gar nicht gerettet werden willst?

Du rutschst ab.

Ich spüre es.
 

Halten.

Ich will, ich muss, ich habe Angst.

Du entgleitest meiner Hand.

Halten.

Ich will, ich muss, ich habe Angst.

Doch ich kann dich nicht mehr halten…

Vergib mir.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-02-17T08:10:52+00:00 17.02.2012 09:10
sehr bewegend, wirklich.
ich hatte für einen moment lang konkret eine szene im kopf, zwei junge menschen, am abgrund, der eine versucht den anderen zu hakten und hochziehen, doch der lässt los, wissend, dass er nicht mehr gerettet werden kann... oder nicht will, vielleicht aus angst, den andere nmitzureissen, oder einfach nur, weil er den tod akzeptiert hat.

aber es löst auch etwas anderes in mir aus.
ich denke dabei an menschen in meiner verwandschaft, die einen langen leidensweg hatten, bis sie endlich sterben durften, auch meine beiden kranken katzen, denen ich nicht helfen kann, ausser daneben zu sitzen, sie so lange halten, bis sie bereit sind selbst loszulassen. und die elende frage am schluss: hätte ich vielleicht doch mehr tun können, härter kämpfen, fster halten, stärker ziehen?
es tut weh jemanden in dieaugen zu sehen und ihn gehen zu lassen... fallen zu lassen. doch manchmal ist gerade das, der einzige dienst, den m an geliebten wesen tun kann.
dazusein bis zum schluss und dann loslassen, wenn der richtige zeitpunkt gekommen ist.
und dann damit leben, akzeptieren, dass es so das richtige war, es nichts mehr gab, was man hätte tun können...



Von:  _-THE_JOKER-_
2012-02-04T16:51:22+00:00 04.02.2012 17:51
Sehr bewegend,
es ist eine richtige Geschichte und zwar eine sehr traurige.
Ich fand es richtig hart und es macht mich traurig.
Das schlimme ist die Wahrheit daran, man kann niemanden retten, der nicht gerettet werden will, so ist das leider, egal was man tut, man wird es nicht schaffen.

Sehr gute gemach
lg joker
~present for you~


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