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Love me,… Devil?

von

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Titel: Love me,… Devil?

Teil: 10
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Raoul senkte sein Schwert und zeigte so, dass das heutige Training für ihn beendet war. Eines musste Christian seinem Freund lassen, wenn man ihm eine Chance gab, dann nutzte er diese aus. Ihre Hemden hatten sie schon vor einiger Zeit verloren und an den Blicken der Frauen ließ sich leicht ablesen, das der Schweiß auf ihren Oberkörpern ihrem guten Aussehen keinen Abbruch tat.

„Ich bin fertig.“ Schwer atmend steckte Raoul sein Schwert in die Scheide zurück.

Christian grinste nur während er Rida sein Schwert reichte, er trug selten ein Schwert bei sich. Das war zu unpraktisch, wenn er ständig darauf achten musste, außerdem war es nur ein unnötiges Kleidungsstück mehr. Ein Dolch war genauso effektiv, handlicher und er wusste damit genug Schaden anzurichten, wie so mancher Gegner schon bemerken musste. „Du brauchst wirklich mehr Ausdauer, mein Freund.“

Nicht, dass er Wert auf eine Fortführung legte, ihm ging es ebenso wie Raoul, nur dass er das Training deswegen nicht abbrach. Das würde sein Stolz nicht zulassen, schließlich hatte er einen Ruf zu verteidigen. Er galt als stärkster und bester Schwertkämpfer hier am Hofe. Es war nicht so, dass er sich etwas darauf einbildete, oder gar wusste wie er zu diesem Ruf gekommen war, aber es machte einiges für ihn leichter. So überlegte es sich jeder Gegner zweimal, bevor er ihn herausforderte, nun fast jeder. Wie man sah gab es immer wieder einige, die ihre Fähigkeiten überschätzten.

Raoul lachte nur amüsiert, als er sich sein Hemd wieder anzog. „Du wirst dich wohl nie ändern.“

„Sollte ich? Deswegen liebst du mich doch so.“ Mit seinem unschuldigsten Lächeln wandte sich Christian seinem Freund zu. Leider war das in seinem Fall nicht mehr so effektiv, wie bei manchen Anderen, schon alleine weil Raoul ihn kannte.

Für einen kurzen Moment musterte ihn Raoul ernst. „Möglich.“

Dann legte sich wieder das gewohnte Lächeln auf das Gesicht des Schwarzhaarigen. Er streckte die Hand aus und tätschelte Christian den Kopf. „Klar liebe ich dich, einer muss es ja tun.“

Diese Bemerkung brachte Christian nun zum Lachen und er legte einen Arm um den Hals seines Freundes, um ihn näher an sich zu ziehen. Dabei beugte er sich zu dessen Ohr, so als wolle er ihm ein Geheimnis erzählen. „Soll ich dir etwas verraten? Du befindest dich dabei in bester Gesellschaft.“

Er ließ seine Worte einen Moment lang wirken, bevor er Raoul losließ. Dieser hob den Blick und sah ihn verwirrt an. Jedoch währte das nur einen kurzen Moment, bevor sie beide zu lachen begannen.

Raoul war der Erste, der diesen spontanen Heiterkeitsausbruch wieder beendete. Noch immer grinsend klopfte er Christian auf die Schulter. „So gerne ich hier auch weiter mit dir Geheimnisse austauschen würde, ich werde erwartet. Einem so informierten Mann wie dir werde ich den Grund dafür wohl nicht erklären müssen.“

Christian nickte nur, er konnte es sich vorstellen. „Die Geburtstagsfeier des Königs steht wieder an.“

Das war nur der inoffizielle Auftakt zur Sommersaison, die ihm bis auf die Zeit des Turniers ja zusagte. Im Winter gab es nur halb so viele Feierlichkeiten und die Kälte ließ die Stimmung sinken, da war ihm der Sommer schon lieber. Leicht stieß er seinem Freund in die Rippen und lächelte verschwörerisch. „Vielleicht kommst du ja heute auf deine Kosten.“

Raouls eben noch fröhlicher Gesichtsausdruck wurde ernst und er rang sich zu einem schwachen Lächeln durch. „Nein bestimmt nicht. Morgen ist sein Todestag.“

„Oh, ist es schon wieder soweit?“ Wen Raoul meinte, wusste inzwischen schon fast jeder, Casey ließ es ja kaum jemanden vergessen. Keiner wusste in welcher Beziehung ihr Prinz zu Valerian gestanden hatte, doch bei der Stimmung, die der Prinz jedes Jahr an diesem Tag hatte, war es sicher nicht nur Freundschaft gewesen. Aber vielleicht war es ja nur seine Art mit diesem Verlust fertig zu werden, wer wusste das schon?

Ehrlich gesagt hatte er wenig mit dem früheren Verlobten des Prinzen zu tun gehabt. Klar, hatte er ihn gekannt und mit ihm trainiert, sowie geredet, doch das war auch schon alles gewesen. Ihre Vorstellungen von Moral und Vergnügungen waren einfach zu verschieden gewesen, um richtige Freunde zu werden, aber er hatte ihn wie die meisten Männer hier respektiert. Aber so war das eben, die Guten starben immer jung, vor allem wenn sie zu weit oben waren.

„Ja.“ Zu mehr ließ sich Raoul nicht hinreißen, als er über die Umzäunung des Platzes kletterte.

Christian folgte ihm und griff nach seinem Hemd, das ihm Rida hinhielt. Ohne weiter darauf zu achten zog er es an und ließ seinen Blick über die Umstehenden schweifen. Innerhalb der Stunden waren es immer weniger geworden und es waren fast nur weibliche Verehrerinnen übrig geblieben. Die Neugier der Männer war rascher gestillt worden und jetzt wollte es keiner riskieren, mehr von seiner wertvollen Trainingszeit zu vergeuden als notwendig. Christian verstand zwar den Grund für ihre Teilnahme nicht, aber er respektierte ihre Einstellung. Es gab gute Kämpfer hier und dieses Können zu zeigen, war ihr gutes Recht.

„Du hast mich heute viel Zeit gekostet.“ Das stimmte, es gab nicht mehr viele, die ihrem Training nachgingen. Manche weil sie gesellschaftliche Verpflichtungen hatten, andere weil sie erschöpft waren und die meisten weil es die Sonne bereits im Untergehen war.

„Und du hast mich als Mittel zum Zweck benutzt, wir sind quitt.“

Wenigstens konnte Raoul nun wieder lächeln wie Christian zufrieden bemerkte. Dass er ihm auf die Schliche gekommen war, überraschte ihn nicht wirklich. Er wäre enttäuscht gewesen, wenn nicht.

Als sie wieder im Schloss waren, hob Christian grüßend eine Hand. Hier trennten sich ihre Wege, ihre Zimmer lagen in entgegen gesetzten Richtungen. „Ich wünsche dir viel Spaß bei deiner heutigen Feier.“

Christian war nicht eingeladen, da er weder die Gunst des Königs besaß, oder ein Verwandter war, doch er würde anderweitig sein Vergnügen finden, da war er sich sicher. Vor allem nach diesem Nachmittag, der seiner Popularität sicher einen kleinen Aufschwung gegeben hatte. „Gute Jagd…“

„… und lass dich nie erwischen.“ Mit einem breiten Grinsen erwiderte Raoul diesen Gruß.

Zufrieden lächelnd wandte sich Christian um. Vielleicht war Raoul nicht mehr aktiv an ihrem Spiel beteiligt, doch diesen Gruß würden sie wohl nie ablegen. Dabei konnte sich Christian nicht einmal mehr an dessen Entstehung erinnern, oder besser nur mehr schemenhaft. Allerdings war das auch nicht so wichtig, viel eher sollte er sich auf den Abend vorbereiten und sich überlegen in wessen Gesellschaft er diesen verbringen wollte. Morgen würde er sich dann wieder seinem eigentlichen Ziel widmen, dann würde sich auch zeigen, ob sich der heutige Aufwand gelohnt hatte.
 

Christian saß bereits bei seinem Frühstück, als Rida zu ihm kam und einen Brief hinhielt. An dem geöffneten Siegel sah er, dass sein Freund bereits über den Inhalt informiert war. Rida war auch der Einzige, dem er erlaubte seine private Korrespondenz zu lesen, nur so konnte er eine Vorauswahl treffen, damit Christian nur mit dem wirklich Wichtigen konfrontiert wurde. Für Liebesbriefe hatte er am Morgen wirklich keinen Nerv, vor allem weil immer das Gleiche darin stand, was auch für die Briefe seines Verwalters galt.

Er gönnte dem Brief nur einen kurzen Blick und sah dann zu dem Älteren hoch. „Hoffentlich ist es etwas, das mich aufmuntert.“

Die Nacht war wirklich enttäuschend gewesen, vor allem weil er sie alleine verbracht hatte. Angebote hatte es genug gegeben, doch keines davon hatte ihn wirklich gereizt. Man sagte ihm zwar nach, er sei kein Kostverächter, doch alles nahm er auch nicht.

Rida lächelte und drehte den Brief um, sodass Christian das Siegel besser erkennen konnte. „Ich denke, das wird deine Laune erheblich bessern.“

Da es bereits gebrochen war, erkannte man nicht mehr allzu viel, doch was er sah reichte Christian. Er kannte dieses Siegel, schließlich benutzte er es selbst bei jedem Brief, den er schrieb. „Ich hoffe, es gibt einen Grund.“

Es war nicht so, dass er seinen Bruder nicht mochte, doch er langweilte ihn viel zu oft mit irgendwelchen unwichtigen Details.

Trotz seiner Worte nahm er den Brief entgegen und entfaltete ihn. Da von Rida keine Erwiderung kam, überflog er selbst kurz den Inhalt. Bei jedem weiterem Wort wurde seine Mine freudiger. Das waren wirklich gute Nachrichten.

Nun schon wieder lächelnd sah er zu Rida hoch. „Sie kommen. Annabelle und Juliet besuchen das Turnier.“

Das war auf jeden Fall besser, als wenn sein Bruder selbst kam. Auf einen möglichen Streit mit ihm hatte er keine Lust. Und darauf würde es wohl unweigerlich hinauslaufen, da es da einige Unstimmigkeiten über seinen Lebensstil gab. Sein Vater hatte es respektiert, sein Bruder duldete es, aber das war auch schon alles.

„Auf wen von den Beiden freust du dich da wohl am Meisten?“ Rida schenkte ihm ein verschwörerisches Lächeln.

„Annabelle, natürlich.“ Da musste er nicht einmal überlegen, sie gehörten beide zur Familie, doch Annabelle war sein Liebling. Aus der Nachricht erfuhr er noch, dass sie sich in einigen Tagen auf den Weg machen würden. So hatte das Turnier wohl doch noch seinen Nutzen.

Christian beendete sein Frühstück und stand auf. „Ich werde etwas beim Training zusehen.“

„Schwert?“ Rida sah ihn dabei fragend an.

Er warf einen nachdenklichen Blick zu der Waffe, die neben seinem Bett stand, bevor er den Kopf schüttelte. „Nein, ich denke dafür ist es noch zu früh.“

Schließlich hatte sein Opfer noch nicht zugesagt. Etwas das er nun ändern wollte und zwar umgehend. Dass er ihn beim Training finden würde, bezweifelte Christian keine Minute. Jeder Ritter, der eine Teilnahme beim Turnier anstrebte, trainierte derzeit in jeder freien Minute. Zumindest jeder, der das für sich und nicht nur auf Druck seiner Familie machte. Ein Versuch, den sein Vater nur einmal bei ihm gemacht hatte, bevor er es unterlassen hatte. Gleich in der ersten Runde durch Aufgabe auszuscheiden, war nicht gerade ruhmreich, doch sein Vater hatte seine Nachricht damals verstanden.

Es dauerte nicht lange, bis er die Trainingsplätze erreicht hatte. Einige der Anwesenden grüßte er im Vorbeigehen, mit einigen redete er etwas. Freundschaften sollte man pflegen, vor allem weil manche davon mit Schweiß und Blut erkämpft worden waren. Außerdem konnten sie ihm einmal nützlich sein, doch das war nur ein entfernter Hintergedanke.

Endlich entdeckte er den Gesuchten, eigentlich hätte er es sich denken können. Shay trainierte gesondert von den Anderen, so als hätte er Angst sie könnten ihm die eine oder andere Technik abschauen. Was durchaus eine berechtigte Sorge war, wenn sie nicht schon alles könnten, was der Jüngere beherrschte.

Christian beobachtete den Jüngeren einige Minuten, was seine Meinung nur bestätigte. Der Junge benötigte dringend einen Lehrer, der mit ihm wenigstens noch einmal die Grundlagen durchging. Egal wer ihn bis jetzt ausgebildet hatte, es war eine kurze und schnelle Trainingszeit gewesen.

Shay ließ das Schwert sinken und atmete einmal tief durch. „Habt Ihr mir etwas zu sagen?“

Nun wenigstens hatte er ihn bemerkt, was eine Überraschung war, da Shay mit dem Rücken zu ihm stand. „Das wird ein kurzes Turnier für Euch. Wollt Ihr nicht lieber noch ein Jahr warten?“

Denn solange würde eine Ausbildung dauern, damit Shay Chancen hatte beim Turnier soweit zu kommen, um bemerkt zu werden. Die paar Wochen würden bei weitem nicht reichen.

Innerlich rief sich Christian zur Besinnung. Er wollte ja keinen guten Ritter aus ihm machen, das war nur ein Vorwand um Zeit mit ihm zu verbringen. Allerdings hatte er plötzlich etwas Mitleid mit dem Jungen, auch wenn er sich selbst nicht erklären konnte, woher das kam.

Ruckartig fuhr Shay herum. „Seid Ihr nur hier, um mich zu verhöhnen? Ich weiß, dass ich unser Duell verloren habe und seit gestern kenne ich auch den Grund. Doch ich mache das für meine Familie.“

Ob ihn seine Familie darum gebeten hatte? Christian zweifelte daran, denn wenn das wirklich seine Aufgabe war, hätte man ihn dafür besser ausgebildet.

Langsam und bedächtig schüttelte er den Kopf. „Nein, ich bin hier um euch meine Hilfe anzubieten.“

Die Stille die auf dieses Angebot folgte, konnte Christian nicht richtig deuten. Diese konnte alles bedeuten, Zustimmung, oder Ablehnung. Er hoffte auf ersteres, doch er wartete geduldig die Antwort des Jüngeren ab.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  chaos-kao
2011-04-17T21:29:16+00:00 17.04.2011 23:29
Ich bin wirklich gespannt wie Shay antworten wird ...

Tolles Kapitel, aber viel zu kurz ;)

Lg
KaNi
Von:  TinaChan
2011-04-16T22:30:06+00:00 17.04.2011 00:30
Schönes Kapitel :) Endlich ist es da!
& jetzt lässt du uns einfach zappeln mit der Antwort, wie gemein :/
Ich hoffe das nächste Kapitel kommt bald x3

Ansonsten kann ich nur sagen, dass dieses Kapi mal wieder gut gelungen ist :) Ich mag die Story :D

Grüßchen,Tina


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