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Regenfänger

von

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Hinterhalt


 

Der ungetrübte Sonnenschein, der eine alltägliche Hitzewelle über das Land jagte, zog sich unbemerkt über den Köpfen von Vivi und Black Bell zurück und machte grauen Wolken Platz, durch die vereinzelt Lichtstrahlen brachen. Die beiden kamen nur schleppend voran und in Vivi keimten mit jedem Meter, den sie hinter sich brachten, mehr Zweifel auf, ob dieser Mann sie wirklich zu Ace brachte. Oder ob das überhaupt seine Absicht war.

"Bist du sicher, dass du weißt, wo wir hin müssen?", fragte sie argwöhnisch.

"Ja, es ist nicht mehr weit. Ich kann zwar nicht mit Sicherheit sagen, ob sich Portgas D. Ace immer noch dort aufhält, aber dort hat man ihn zuletzt mit einem Mann zusammen gesehen", erwiderte Black Bell.

"Aber die Richtung stimmt noch?"

"Ja. Überlasst das einfach mir. Ihr müsst Euch wegen dem Weg keine Sorgen machen, wir finden schon sicher ans Ziel." Er lächelte sie aufmunternd an.

Damit gab Vivi sich einigermaßen zufrieden. Zwar konnte sie es nicht unbedingt leiden, wenn sie von jemand durch ihr eigenes Land, in dem sie sonst alles kannte, geführt werden musste, andrerseits war ihr das lieber, als stundenlang vergeblich nach Ace zu suchen. Sie beschloss also, den Rat von dem Fremden anzunehmen und driftete mit ihren Gedanken wieder ab, zurück zu ihren Sorgen um Ace. Peruhs Worte wollten ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen, jetzt, wo sie ihre Bedeutung erfasst hatte.

Durch die vielen Fragen, die ihr auf der Suche nach einer Antwort durch den Kopf gingen, bemerkte Vivi das schlechte Wetter, das sich zusammenbraute, erst dann, als ihr etwas Nasses auf die Nase tropfte. Beinahe fassungslos hob sie das Gesicht gen Himmel. Was sie dort sah, war alles andere als beruhigend.

"Der Himmel.. er hat sich gelbrot verfärbt!"

"Was?!"

Auch Black Bell starrte jetzt nach oben.

"Wie ist das passiert? Und was bedeutet das?", fragte er Vivi entgeistert.

"Das muss der Sahelwind sein! Man nennt ihn auch 'Blutregen', wenn es zeitgleich regnet. Anfangs ist es nur ein starker Staubsturm, aber der kann sich zu einem heftigen Sandsturm entwickeln. Sieht ganz danach aus, als kämen ein paar Probleme auf uns zu."

"Vielleicht sollten wir anfangen, zu rennen", meinte Black Bell.

Er wirkte ziemlich unsicher, als fürchtete er, in einen Wirbelsturm zu geraten. Auf Vivis Nicken hin taten sie das auch. Doch als sie kaum fünf Minuten gerannt waren, entfaltete der 'Blutregen' sein Ausmaß.

Die schmutzigen Regentropfen peitschten ihnen unerbitterlich ins Gesicht. Unglücklicherweise hatte der Wind gedreht, sodass er jetzt aus dem Süden kam, die Richtung in die sie liefen. Auch die Windstärke nahm zu. Vivis Füße schmerzten von ihren Sandaletten, da sie mit dem Absatz immer wieder im weichen Boden einsank. Wieder und wieder spuckte sie den Sand aus, den die Regentropfen in ihren Mund spülten, wenn sie atmete. Aber um Ace' Willen musste sie da durch, auch wenn sie einen Sandsturm in Kauf nehmen musste.

"Das wird immer schlimmer!", rief sie. Ihre Lungen arbeiteten auf Hochtouren, da ihr das Atmen durch den aufwirbelnden Sandstaub und die ständige Rennerei enorm schwer fiel. Ihrem Begleiter schien es nicht anders zu ergehen.

"Da vorne ist es! Da bei dem 'Felsengebirge'!", schrie dieser.

"Da vorne ist Ace?!"

Für einen Moment vergaß die Blauhaarige, dass sie geradewegs in einen Sturm hineinliefen. Black Bells Nicken bestätigte ihre Vermutung zusätzlich. Ohne darüber nachzudenken beschleunigte Vivi ihren Gang und rannte den Klippen entgegen. Ihr Begleiter lotste sie durch das Labyrinth aus Felsen hindurch auf einen größeren Platz. Zuerst konnte man nur wenig erkennen, da die Sandkörner immer heftiger herumwirbelten. Aber dann konnte sie etwas Orangenes ausmachen. Ace' Hut.

"Ace!", rief Vivi entgegen dem Wind.

Sie lief nicht weiter auf ihn zu, sondern wartete auf eine Reaktion seinerseits. Auch Black Bell kam neben ihr zum Stehen. Sein Gesicht zierte ein triumphales Grinsen.

"Ich hab Euch doch gesagt, dass ich Euch an das gewünschte Ziel bringe."

"Ja, vielen Dank."

Vivi blickte wieder in Richtung Ace. Doch er antwortete nicht.

"Hey, Ace! Ace!", schrie sie abermals und jetzt schien er auch zu hören.

Verwirrt fuhr herum und sah die Prinzessin inmitten des Sandsturmes stehen. War sie verrückt geworden? Dieser Sturm war extrem gefährlich! Doch dann erst fiel sein Blick auf den Mann. Ace' Augen weiteten sich. Entgeistert starrte er die beiden an, ehe er losbrüllte.

"Vivi, lauf weg! Dieser Mann neben dir ist gefährlich!"

Irritiert sah die Blauhaarige ihren Freund an. Was redete er da? Dieser Black Bell hatte sie doch erst zu ihm gebracht. In einigem Abstand von Ace konnte sie nun auch Blackbeard ausmachen. Dieser betrachtete das Schauspiel nur amüsiert.

"Du musst dich irren. Er hat mich doch zu dir gebracht!"

"Verdammt, Vivi, das ist eine Falle! Bitte hau endlich ab, na los!"

Noch während sie einen Blick zur Seite warf und erst realisierte, wie dreckig das Grinsen auf Black Bells Gesicht war, setzte sie zu einem Sprint an.

Doch das half nichts. Black Bell setzte zu einem Sprung an - seine Sprungkraft war so enorm, beinahe übermenschlich, wenn nicht sogar wirklich übermenschlich - und landete gekonnt vor ihr. Sie bemerkte die groteske Form seiner Beine. Sie ähnelte einer Ziehharmonika.

Grob packte der Blonde ihren Arm und drehte ihn geschickt herum, sodass Vivi gezwungen war mit dem Rücken an ihn gelehnt zu verweilen und Ace in die Augen zu blicken.

"Es ist mir eine Freude, Prinzessin, Euch endlich mal näher kennenzulernen", sagte er laut, während er sich zu ihrem Ohr hinabbeugte.

Und jetzt fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Natürlich! Jetzt wusste sie, woher sie diesen Mann kannte. Sie hatte ihn schon ewig nicht mehr gesehen, aber sie konnte sein Gesicht jederzeit auf den Fahndungsplakaten ausmachen..

"Bellamy, lass Vivi aus dem Spiel oder du wirst es bereuen!", knurrte Ace.

Bellamy, die Hyäne! Sie hatte seinen Steckbrief nur zu oft zu Gesicht bekommen, wenn sie mittags im Palast zur Tagesordnung übergingen.

Bellamys fester, unnachgiebiger Griff schmerzte und Vivis Handgelenk fühlte sich schon beinahe taub an. Er hatte eine enorme Kraft, das musste man ihm lassen.

Ein lautes Lachen durchbrach die angespannte Stille.

"Was willst du denn tun, Ace? Ich habe sie in meiner Gewalt, ich könnte ihr jederzeit etwas antun, wenn du nicht spurst, kapiert?"

Mit einer brutalen Bewegung, drückte er Vivi auf die Knie.

"Bellamy, übertreib es nicht", mischte sich schließlich Blackbeard ein.

"Immerhin ist sie die Prinzessin."

Ein spöttisches Schmunzeln hatte sich auf sein Gesicht geschlichen.

"Hör zu, Ace. Wenn du tust, was man dir sagt, dann lassen wir die Prinzessin sofort und unbeschadet frei", redete er weiter.

"Und wenn nicht?", zischte Ace wütend und gleichzeitig bemüht, nicht auf Bellamy, diesen Dreckskerl, loszugehen. Er durfte jetzt nicht überstürzt handeln, sonst würde er noch Vivi gefährden.. Achwas, das hatte er ja bereits durch sein kopfloses Vorgehen. Wenn ihr also etwas passierte, dann ging das allein auf sein Schuldenkonto.

"Das darf ich unter keinen Umständen zulassen", sagte er sich lautlos. "Ich muss sie um jeden Preis beschützen."

"Ich sehe, dass du nicht bereit bist, mir Folge zu leisten, Portgas."

Auch Blackbeard wurde langsam ungeduldig.

"Wie kommst du darauf, dass ich mir von irgendjemandem Befehle erteilen lasse? Der einzige, dem es zusteht, mich zu befehligen, ist Whitebeard!"

"Dann lass uns das mit einem Kampf beenden. Damit ich dich ein für alle Mal los bin!"

Noch während der letzten Worte, die er boshaft herausschrie, verließ eine dunkle, wabernde Wolke Teachs Körper und steuerte direkt auf Ace zu. Dieser wiederum startete zu einem Gegenangriff. Feuer prallte auf Finsternis, bis sich beides vermischte und auflöste.

Blackbeard warf Bellamy einen bedeutsamen Blick zu, als würde er ihm ein Zeichen geben.

Kaum hatte der den Blick seines Verbündeten aufgefangen, verstärkte er seinen Griff um die Taille der Prinzessin und schleifte sie langsam weg von dem Geschehen.

Ace, der sich immer wieder besorgt zu Vivi umsah, war dadurch im Nachteil, dass er sich nicht auf den Kampf konzentrieren konnte und bekam schon zum zweiten Mal einen Schlag Blackbeards ab. Sein Gesicht, das einerseits leichenblass und andrerseits blutüberströmt war, verzog sich wie im Schmerz, als er zu der Blauhaarigen blickte.

"Deine Unachtsamkeit macht den Kampf richtig langweilig, Ace! Ich schlage vor, dass du dir die Prinzessin mal aus dem Kopf schlägst, sonst ist mir das zu einfach. Bellamy, bring sie weg!"

"Verdammt, nein, Vivi!"

Ace war völlig außer sich. Doch als er Vivi zu Hilfe kommen wollte, türmte sich um ihn herum eine riesige Mauer aus schwarzem, dickflüssigem Nebel.

Energisch versuchte Vivi sich aus dem Klammergriff von dem Blonden zu befreien, doch er war zu stark. Ihre Position war auch nicht gerade günstig, musste sie feststellen. Fieberhaft dachte sie nach, während Ace und Blackbeard sich einen erbitterten Kampf lieferten. Ace war sowieso noch völlig erschöpft und jetzt noch dieser Kampf.. das konnte doch nicht gut gehen!

Irgendwie musste sie sich selbst befreien. Ihren Kujacky Slasher konnte sie nicht erreichen und ihre neuen Waffen waren ebenfalls nicht in Reichweite. Bis auf..

"Das Seidensäckchen, natürlich!", schoss es ihr durch den Kopf.

Schließlich gab Vivi sich willig und kämpfte nicht mehr gegen Bellamy an. Sie warf einen Blick zu Ace. Er war richtig geschwächt durch den Regen - und dann auch noch der Sturm.

"Hoffentlich übersteht er es.. nicht, dass ihm etwas zustößt", dachte sie wehmütig.

Bellamy hatte seinen Griff inzwischen ein wenig gelockert, während er genüsslich zusah, wie die beiden Kontrahenten sich einen harten Kampf lieferten. Das nutzte Vivi, um mit ihren klammen Fingern den Gürtel ihres Kleides abzutasten. Irgendwo hatte sie einen Beutel befestigt, natürlich so, dass man ihn nicht sofort erkannte. Eigentlich war es nicht der Beutel, der interessierte, denn entscheidend war der Inhalt. Doch an den müsste sie erst einmal rankommen.

Gerade als sie aufsah, um sich zu vergewissern, dass Bellamy sie nicht beobachtete, erhaschte sie einen Blick auf Ace' Oberkörper auf dem eine blutverkrustete, frische Wunde klaffte. Erschrocken wich sie ein Stück zurück und fing an nach ihm zu rufen.

"Oh nein, Ace!"

Wütend packte Bellamy sie an den Haaren und schubste ihren Kopf grob nach vorne, was Vivi ein wenig Armfreiheit verschaffte. Mühelos konnte sie die Schnur um ihre Taille lösen und den Beutel hervorzerren. Kaum hatte sie das geschafft, riss der Blonde sie am Handgelenk herum, welches daraufhin höllisch zu pochen begann. Doch das war es wert gewesen. Eifrig raffte sie das Säckchen auf und nahm ein wenig von dem Inhalt in ihre geballte Faust.

"Bleib verdammt noch mal ruhig!", zischte Bellamy und schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht.

Die Prinzessin schluckte schwer. Im Training mit Peruh und Chaka hatte sie sich auf genau solche Situationen eingestellt. Jetzt würde sich zeigen, ob eine gute Kämpferin aus ihr geworden war. Sie machte einige schnelle Schritte auf ihren Gegner zu und öffnete ihre Faust. Das Pulver, welches sie in ihrer Hand verborgen hatte, rieselte auf Bellamy herab und verteilte sich wie eine dicke Staubschicht in seinen Haaren, auf seiner Kleidung und wurde durch die Regentropfen zu einem haftenden Kleber.

"Du verfluchtes Miststück!", schrie er außer Sich vor Zorn und wollte nach ihr greifen, doch er bekam nur den Saum ihres Kleides zu fassen. Durch Vivis hastige Bewegung in die entgegengesetzte Richtung riss der Stoff ab, sodass ihr Rock so kurz war, dass ihre andere Waffe darunter zum Vorschein kam. Somit hatte er ihr einen zweiten Vorteil verschafft. Das Pulver, es war gemahlener Seestein, das sich durch den Regen überall auf Bellamy verteilt hatte, zeigte bereits Wirkung. Normalerweise bedarf es einem großen Seestein, um einen starken Teufelskraftbesitzer zu schwächen, doch der Seestein in gemahlener Form vermischt mit Meersalz hatte eine umso intensivere Wirkung und beeinträchtigte die körperliche Verfassung erheblich. Auch bei Bellamy konnte man deutliche Anzeichen erkennen. Seine Pupillen waren stark geweitet und sein Kiefer zuckte wild.

"Das wirst du mir büßen!"

Er wollte zu einem Sprung ansetzen, doch seine Kraft reichte nicht aus. So war er gezwungen normal mit ihr zu kämpfen. An seine Schläfe pulsierte eine Zornesader und auch die feinen Äderchen um seine Pupillen herum schimmerten rot. Mit einem wütenden Kampfschrei stürmte er auf sie zu und riss sie zu Boden, doch Vivi hatte bereits den kalten, metallischen Griff ihres Schwertes in der Hand und stieß ihren Peiniger mit den Füßen von sich runter. Blitzschnell rappelte sie sich auf, als Bellamy sich auch schon wieder fing und einen Dolch aus einer Lederscheide zog. Mit nur einer Bewegung stieß er ihn in ihre Brust - oder dachte es zumindest, als klirrend das Heft ihres Schwertes gegen den Dolch prallte und ihn aus Bellamys Hand schlug. Eine Mischung aus namenlosem Entsetzen und Wut machte sich auf Bellamys Gesicht breit, was Vivi sofort ausnutzte und die Klinge geschmeidig durch die Luft wirbelte, direkt auf seine Brust gerichtet. Ein Laut des Schmerzes drang aus seiner Kehle, als das Katana in seine Haut eintauchte und einen langen Schnitt auf seinem Bauch hinterließ. Ein ausgefranster Riss mit blutroten Spitzen zierte sein Shirt. Man merkte, dass er nicht mit einem derartigen Angriff gerechnet hatte. Himmel, sie war eine Prinzessin und konnte kämpfen?!

Doch jetzt, wo er wusste, was auf ihn zukam, wollte er es ihr nicht annähernd so leicht machen. Auch ohne Teufelskräfte war er stark genug, sagte er sich.

Ace und Blackbeard schienen das Ganze zu beobachten. Beide waren erstaunt über das Geschick des Mädchens. Noch während ihre Teufelskräfte den jeweils anderen in Schach hielten, konnten sie das Schauspiel, das sich ihnen bot, verfolgen. Trotz Ace' Bewunderung, hatte sich pure Besorgnis auf sein Gesicht geschlichen. Den Angriff hatte sie zwar wunderbar ausgeführt, aber nur, weil Bellamy auf eine solche Situation nicht im Geringsten gefasst gewesen war. Jetzt würde er doch erst richtig loslegen.

Vivi strich sich währenddessen die nassen Haare aus dem Gesicht. Ihr Handgelenk bereitete ihr ernsthafte Sorgen. Es war angeschwollen und schimmerte bläulich. Das zusätzliche Gewicht ihres Katanas hatte das Ganze noch intensiviert. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Bellamy zurücktaumelte vor Schmerz. Hatte sich das Training also gelohnt. Als sie sich schon wegdrehen und zu Ace laufen wollte, schoss ihr ein heißer Schmerz in den Rücken. Geräuschvoll hielt sie die Luft an und fiel vornüber. Sie hörte den lauten, verzweifelten Schrei irgendwo hinter ihr. Es war Ace' Stimme. Er war aschfahl im Gesicht, seine Augen weit aufgerissen, seine Muskeln angespannt.

"VERDAMMT! Dafür wirst du bezahlen, du Mistkerl!", brüllte er Bellamy entgegen.

Langsam konnte Vivi wieder klar sehen. Ihre Augen waren immernoch tränenverschleiert, aber sie konnte die Person hinter sich ausmachen, die auf sie zurannte. Die warme, klebrige Substanz, die ihr den Rücken hinunterrann und der metallische, schwere Geruch nach Blut vernebelten ihre Sinne. Das brennend der Dolchklinge, die Bellamy nach ihr geworfen hatte und die sich unterhalb ihrer Schulterblätter in ihre Haut gebohrt hatte, wollte nicht nachlassen. Mühevoll stemmte sie sich am Boden ab und versuchte aufzustehen. Wacklig kam sie schließlich auf die Beine, sie sah aus als würden ihre Knie jeden Moment nachgeben. Aber was sollte sie schon tun? Einen Versuch war es wert. Wenn sie jetzt an ihrem eisernen Willen festhielt, würde sie es schaffen.

Blackbeard, der das Leiden der Prinzessin sehr zu genießen schien, stand trotz allem erstarrt da. Er hatte sogar seinen Angriff auf Ace gestoppt. Er hatte beide unterschätzt - Bellamy und die Prinzessin. Doch ihre Sorge um den Kommandant, Ace, war ihr zum Verhängnis geworden und sie sollte nun die Konsequenzen tragen.

"Geschieht ihr recht! Das passiert nunmal, wenn man immer nur an das Wohl der Anderen denkt!", gackerte er boshaft.

In dem Moment gelang es Ace einen Angriff zu starten.

"Enjōmō!"

Eine Netz aus Feuer versperrte Teach den Weg, sodass Ace zu Vivi rennen konnte. Bellamy war nicht mehr weit entfernt von ihr und wollte zu einem erneuten Angriff ausholen, doch Ace war schneller und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Der Kopf des Blonden schnellte zurück, seine Kiefer krachten aufeinander und er spuckte Blut.

"Und Feuerpistole!"

Schon schoss ein Feuerstrahl auf Bellamy zu. Der Regen konnte den Flammen des Schwarzhaarigen nichts anhaben, sodass Bellamy schreiend zurückzuckte, ehe er es schaffte das Feuer zu löschen.

Derweil tauchte eine weitere Person auf. Sie hatte sich hinter Ace, der zu Vivi gerannt war und sie im rechten Moment aufgefangen hatte, aufgebaut. Der große, drohende Körper bewegte sich immer mehr auf die beiden zu. Ace wollte schon eine Attacke starten, als Vivi blinzelte und auf einmal leise wisperte:

"Peruh! Wo kommst du denn her.."

"Wir haben keine Zeit für Gespräche Prinzessin, wir müssen schnell hier weg!"

Er wechselte einige Blicke mit Ace und bedeutete ihm aufzusteigen.

"Wir müssen sofort zurück zum Palast!"

Kaum war Ace mit einem eleganten Sprung und mit Vivi in seinen Armen auf Peruhs Rücken gelandet, setzte dieser zu einem steilen Höhenflug an.

"Wir werden euch im Auge behalten! Darauf könnt ihr Gift nehmen!", brüllte Blackbeard, der den Dreien nur nachsehen konnte, wütend.

Vivi hatte die Augen wieder geschlossen. Ihr Sichtfeld war neblig gewesen, als hätte sich milchiger Dunst auf der Linse einer Kamera abgelagert.

"Sie sieht schrecklich aus", meinte Peruh an Ace gewandt.

"Sie ist schwerverletzt", entgegnete dieser, während er sanft seinen Mantel auf ihre Wunde am Rücken presste, "sie hat mich gesucht und versucht mir zu helfen."

Ein wehmütiger Ton schwang in seiner Stimme mit. Er betrachtete sie mit seinen dunklen Augen. Er hatte ihr einiges zu verdanken. Und selbst jetzt, wo sie blutüberströmt und ihr Kleid zerrissen war und ihr am Körper klebte, genau wie ihre Haare, sah sie so schön aus.

"Sie ist sehr mutig gewesen", gab Peruh zu. "Der König wird außer sich sein. Aber das werden wir schon gerade biegen", fügte er schnell und mit einem entschlossenen Tonfall hinzu.

"Ja, das ist sie. Vielen Dank."

"Halt dich gut fest, Ace. Wir müssen nämlich schneller fliegen, ansonsten könnte das für Vivi böse enden."

Mit einem Nicken verstärkte Ace den Griff um Vivi und hielt sich an Peruhs Gewand fest.

"Gut, dann kann es ja losgehen."
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: RuffysKreationen
2012-01-23T16:12:01+00:00 23.01.2012 17:12
Yeah, Vivi ist ja mal ne coole Kämpferin geworden! XD
Echt super spannend! Vor allem ist es süß, wie sich Ace und Vivi immer gegenseitig Sorgen machen^^


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