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Venia Legendi Eudaimonía

Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist
von

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Tanzen. Alexander weiß noch von ihrem letzten, schon ein Weilchen zurückliegendem Discobesuch, dass Heinrich gerne und gut tanzt. Eigentlich hält er selbst ja nicht so viel davon – früher hat er sich von seiner nächtlichen Beute gerne auf die Tanzfläche ziehen lassen, ja, aber nur, um sie dann nachher ins Bett zu kriegen…

Heute darf er jedoch feststellen, dass das Tanzen mit seinem Heinrich auch richtig Spaß machen kann, denn mit ihm ist es keine gehetzte Jagd, der Junge gehört ihm ja schon, mit ihm ist es…ein Herumtollen, das ihn sogar vielleicht sein Alter für einige Minuten vergessen lässt.

Mit einem anzüglichen Lächeln schlingt ihm Heinrich die Arme um den Hals und schiebt sich zwischen seine Beine. „Du tanzt so geil, ich frag mich, wieso wir nicht öfters ausgehen.“, raunt, beziehungsweise ruft er ihm über die laute Musik hinweg ins Ohr.

Alexander lacht anzüglich. „Vielleicht, weil ich andere Dinge noch besser kann?“

Der Junge blickt angetan zu ihm auf. „Wusstest du“, fängt er dann an, „dass Fußballern nachgesagt wird, dass sie auch gut tanzen können?“

Alexander drückt ihn mit einer Hand am Steiß an sich. „Aha, du wärst also mit einem mitgegangen, wenn er dich gefragt hätte?“

Heinrich versucht, die Frage zu verstehen und nicht zu sehr auf ihre dicht aneinander gepressten, sich im Rhythmus des Beats bewegende Unterleiber zu achten. „N-natürlich nicht. – Es tanzt bestimmt keiner von denen so gut wie du!“

Grinsend lässt ihn der Ältere wieder los. „Dann bin ich ja beruhigt.“

Als sie später nach einer guten durchgetanzten halben Stunde an der Bar stehen, wippt Heinrichs Fuß immer noch mit der Musik mit.

„Aah, Köln…“, gibt er schwärmerisch von sich, „Hier laufen ja wirklich ein paar sehr interessante schwule Typen rum.“

„Hey.“

„Ich mein doch nur: interessant zum Anschauen.“, beschwichtigt er seinen Freund.

„Achso.“, entgegnet Alexander mit einem Zwinkern und beobachtet den Jungen, wie er wieder einen hastigen Zug aus seinem Strohhalm nimmt.

Er muss lachen. „Kann’s sein, dass das auch der Alkohol ist, der dich so gut drauf sein lässt, mein Schatz?“

Hastig schüttelt Heinrich den Kopf. „Quatsch! Ich war heute live bei nem Fußballländerspiel, darf jetzt mit dem sexiest man alive in der berüchtigsten Schwulenbar ganz Kölns tanzen!...“ Er schlägt kurz seine Augen nieder, bevor er mit einem verführerischen Lächeln wieder zum Älteren aufblickt. „…und später…vielleicht noch mehr Spaß mit ihm haben…natürlich bin ich da gut drauf.“

„Ich dachte“, fängt Alexander an und zieht einen Mundwinkel nach oben, „später wolltest du mir endlich den Fußballkurs für Einsteiger geben.“

„Oh, keine Sorge, dazu werden wir dann auch noch kommen.“, schnurrt der Junge förmlich.

Durch einen Typen, der sich ungefragt bei Alexander einhängt, werden sie bei ihrem Flirt gnadenlos unterbrochen.

„Na, mein Hübscher?“, flötet der Mann mittleren Alters, der seine Augenbrauen, an denen jeweils ein Piercing hängt, rasiert und seine Augen geschminkt hat, „Darf ich den verboten gutaussehenden Typen hier mal entführen?“

„Äh, nein?!“, kommt es sofort von Heinrich, und Alexander versucht sich aus dem Griff des Störenfrieds zu befreien.

„Wir haben ne feste Beziehung, ich stehe nicht zur Verfügung.“

Der Typ grinst ihn nur an. „Ja nee, is schon klar. Also? Was ist?“

Ein wenig geladen plustert sich Heinrich vor ihm auf. „Welches Wort verstehst du nicht? Fest oder Beziehung?!“

Der Fremde ist kurz überrascht, dann breitet sich die Erkenntnis auf seinem Gesicht aus. „Achsoo… Na, dann: Ich hab nix gegen nen Dreier.“

„Aber wir!!!“, kommt es gleichzeitig von Alexander und Heinrich, wohl so gereizt, dass nicht nur der Typ reißausnimmt, sondern auch die Nachbarn an der Bar ein wenig von ihnen abrücken.

Auch wenn die Gefahr also fürs erste gebannt ist, schnappt sich Heinrich gleich Alex‘ Hand. „So ein dreister Mensch…“

„Tja, du wolltest in Köln tanzen gehen…“

„So ein…ein…! Eine Unperson!“

Amüsiert über das besitzergreifende Verhalten seines Freundes, drückt ihm Alexander einen Kuss an die Schläfe.

Heinrich brummelt weiter leise Flüche vor sich hin. „Und der nächste, Alex!, der nächste, der meint, er müsste dich anmachen…!“

„Alexander!“

Während Heinrich entrüstet die Wangen aufbläst und sich an dem Tresen festkrallt, zuckt Alexander zusammen. – Alexander? Da kennt jemand seinen Namen? …Kann das Schicksal es wirklich so schlecht mit ihm meinen, dass sich gerade hier in Köln eines seiner Onenightstands herumtreibt?!?

Als er und ein geradeso beherrschter Heinrich sich herumdrehen, steht jedenfalls ein Mann ungefähr in Alexanders Alter vor ihnen, mit dunklen Haaren, die er sich in die Stirn gekämmt hat, sodass sie fast eine Gesichtshälfte verdecken. Er trägt ein enges Top, eine genauso enge Hose. Um seinen schmalen Hals hängt ein Anhänger in Form eines Kreuzes, welches sich auch bei seiner Begleitung wiederfindet, der einen Arm um ihn gelegt hat.

„Alex, hey, wie geht’s dir?!? Du hast dich ja kaum verändert! Was für ne Überraschung, dich hier zu treffen – sag bloß, du wohnst jetzt in Köln?“

Überfordert blickt Alexander sein Gegenüber an, während Heinrich wohl den Ärger über solch eine erneute Dreistigkeit herunterschluckt. „Äh, sorry, woher kennen wir uns nochmal?“

„Ich bin’s! Chris! Christian! Du böser Schlingel hast mich um meine Jungfräulichkeit gebracht.“, lacht der Dunkelhaarige und schlägt ihm spaßend gegen den Arm.

„Namen kann er sich nicht merken.“, mischt sich Heinrich ein, bemüht möglichst neutral zu klingen, „Und das andere Wiedererkennungskriterium…“, zweifelnd sieht er zu seinem Freund auf, „schränkt den Personenkreis nicht sonderlich ein, wie ich befürchte…“

Ihr Gegenüber muss lachen. „Nicht schlimm, ich hab mich auch ziemlich verändert. Aber erinnerst du dich vielleicht noch an den jungen Theologiestudenten, der ins Kloster gehen wollte?“

Alexanders Augen weiten sich betroffen.

Von Heinrich weicht plötzlich jeglicher Ärger, und als er sich wieder gefasst hat, muss er kichern, da er sieht, wie unangenehm die Situation seinem Freund nun ist. „Echt?! Du bist das?“, meint also er an den anderen gewandt, „Alex hat mir davon erzählt, aber so wie er dich beschrieben hat, wär ich niemals drauf gekommen, dass du das bist!“

„Jaaa…“, entgegnet Chris mit einem Grinsen und sieht zu Alexander auf, der immer noch nicht weiß, was er sagen soll, „Nach dieser gewissen Nacht war auch mein ganzes Leben nicht mehr das gleiche.“

„Du hast’s Studium abgebrochen, hab ich gehört, hm?“, kommt es endlich unsicher von Alexander.

„Ja, mein Vater hat‘s nicht mehr so wirklich eingesehen, mir das zu finanzieren, als ich plötzlich Interesse an Männern gezeigt hab. Naja, und ich wollte auch nicht mehr so richtig.“

„Oh, das, ähm…“

„Achwas!“, ruft der Dunkelhaarige mit einem Grinsen, „mach dir keine Vorwürfe, Mensch. Ich bin nicht vom Glauben abgefallen, keine Angst. Nein, ich vertrete die Meinung, dass auch Schwule an Gott glauben können. Martin und ich“, er schmiegt sich näher an seinen Begleiter, der kurz zum Gruß die Hand hebt, „mein langjähriger Freund und ehemaliger Pfarrer“, er gibt ihm einen Kuss, „haben die Leitung der nordrhein-westfälischen Organisation Schwul und Christ übernommen und setzen uns für mehr Toleranz in der katholischen Kirche ein. – Außerdem haben wir damit auch ein Aufklärungsprojekt gegen Aids laufen.“

„Echt?!?“, kommt es von Heinrich begeistert.

Chris nickt ihm grinsend zu, bevor er sich an Alexander wendet. „Du siehst also“, meint er und tätschelt ihm die Brust, „Du hast damals nichts falsch gemacht, sondern sogar eine gute Tat vollbracht und mir die Augen geöffnet.“

Baff sieht ihn Alexander an. „Na, super!“, lacht er, „Da bin ich erleichtert. Eigentlich hab ich mir darüber ja nie nen Kopf gemacht, aber als Jonas damals persönlich bei mir vor der Tür stand, um mir im Namen Gottes eine zu scheuern, hat mich das doch bisschen verunsichert.“

„Nein, wie gesagt“, entgegnet Martin, „Alles bestens. Ich hab dir sogar zu danken, dass du mir meinen Chris bekehrt hast; er ist ein wunderbarer Mensch, so wie er jetzt ist. – Und viel zu schade fürs Kloster!“

Lächelnd sieht Heinrich zu, wie die beiden anderen sich liebevoll küssen.

„Ich dank dir übrigens“, fängt Chris schließlich wieder an und nimmt seinem Freund das Glas ab, um einen Schluck daraus zu nehmen, „dass du damals ein Kondom benutzt hast.“

Alexander hebt erstaunt die Hände. „Das war Standard bei mir: ohne gibt’s nicht.“

„Lobenswert, aber leider nicht der Normalfall.“, entgegnet Chris, „Vor allem nicht bei solchen Überfällen.“

„Ich hab nichts getan, was du nicht wolltest!“

„Nein, natürlich nicht. Du hast mir ja auch genug Zeit gelassen, das war lieb von dir – auch wenn du nicht gerade sanft warst, als er dann mal steckte…“

Während Alexander sich unangenehm räuspert, blicken sich Martin und Heinrich ein wenig perplex an.

„Äh, wieso eigentlich war bei dir Standard?“, versucht Chris das Thema zu wechseln, als er merkt, in welche Sackgasse er gerade gerannt ist.

Sofort legt Alexander einen Arm um seinen Freund. „Ich bin mit Heinrich seit nem Dreivierteljahr zusammen und wir sind hochzufrieden mit der Monogamie.“

„Beide nen Test gemacht?“, fragt Chris nach, wie eine Mutter, die das Kind fragt, ob es auch ja die Zähne geputzt hat.

„Jap, und beide negativ.“, antwortet Heinrich.

„Bei uns zum Glück auch.“, entgegnet Martin und drückt Chris einen Kuss an die Stirn.

„Sag mal“, fängt Alexander da an, „Kann man sich da bei eurer Aids-Kampagne irgendwie beteiligen?“

„Klar!“, ruft Chris begeistert, „Martin, hol mal ein Formular raus.“

Sein Freund folgt seiner Bitte und überreicht das Blatt den anderen beiden.

„Da trägst du ein, wie viel du im Jahr spenden willst.“, erklärt Chris, „Und es geht alles mit rechten Dingen zu, versprochen!“

„Was für ein Glück, dass du als gläubiger Christ nicht lügen darfst.“, lacht Alexander.

Chris streckt ihm die Zunge raus.

„Unsre Mailadresse steht drauf“, informiert sie Martin derweil, „Also einfach ausfüllen, unterschreiben, einscannen und uns schicken.“

„Wird gemacht.“, verspricht Heinrich, und Alexander steckt sich das gefaltete Formular in die Hosentasche.

„Können wir uns ein bisschen zu euch setzen?“, will Chris schließlich wissen und stellt sein Glas schon bei ihnen auf der Bar ab.

„Klar.“, meint Alexander.

„Aber wollten wir nicht nochmal tanzen gehen, Alex?“, hat Heinrich einzuwenden.

Bevor sein Freund jedoch etwas entgegnen kann, hat Martin die Aufmerksamkeit des Jungen. „Wenn ich da vielleicht für den Moment aushelfen darf?“, meint er grinsend.

„Gerne.“, antwortet Heinrich nach kurzer Erstauntheit und folgt dem Älteren fröhlich auf die Tanzfläche.

Chris prostet Alexander zu, als er sich neben ihn an die Bar stellt. Er sagt nichts, was den anderen ein wenig verwirrt, sondern nippt nur an seinem Drink.

Nach ein paar Momenten Schweigen kommt sich Alexander ein wenig komisch vor, sodass er das Wort ergreift.

„Hast du was von Jonas gehört?“, fragt er das erstbeste, was ihm einfällt.

Chris nickt. „Ja, wir haben uns letztens getroffen, weil er unsere Organisation unterstützt. Ah! Er hat erzählt, dass er Michael demnächst trauen darf!“

Alexander sieht ihn erstaunt an.

„Michael? Sagt dir noch was, oder?“

„Jaja, natürlich.“, lacht Alexander, „Micha ist mit Heinrichs Mutter zusammen, die beiden wollen…äh, diesen Frühling, hieß es, heiraten, wir sind eingeladen.“

„Oh!“

„Ja, dann werd ich Jonas also mal wiedersehen.“

Chris erwidert sein Grinsen. „Jap, sieht so aus.“

Als Alexander darauf nichts mehr erwidert, beginnt sein Gegenüber leise zu lachen.

„Was ist?“

„Soso, Heinrichs Mutter heiratet einen ehemaligen Studienkollegen von dir. Dachte mir schon, dass er ziemlich jung ist, dein Freund.“ Chris zwinkert ihm zu.

„Naja…“

„Du stehst auf Frischfleisch, hm?“

Alexander verdreht die Augen. „Falls du darauf hinaus willst: Ich hätte ihn auch genommen, wär er keine Jungfrau mehr gewesen. – Dich übrigens auch.“

Der andere blickt ihn erstaunt an. „Echt? Ich dachte, ich war nur spannend für dich, weil ich Sex so abgelehnt hab.“

„Auch, aber das wusst ich ja noch nicht, als ich dich angesprochen hab.“

Chris antwortet hierauf nichts mehr, sondern grinst Alexander nur gefällig an. Diesem wird die Situation durch das erneut einsetzende Schweigen wieder ein wenig unangenehm.

„Und?“, kommt es da endlich vom ehemaligen Theologiestudenten, „Wohnst du jetzt in Köln, oder nicht?“

„Ah, nein, in Berlin.“

„So.“

„Bin ich letztes Jahr mit Heinrich hingezogen.“

„Ah.“

Alexander begutachtet sein Gegenüber misstrauisch. Es dauert etwas, bis Chris das scheinbar bemerkt und seinen Blick hebt, um ihm in die Augen zu schauen.

„Was ist?“, will Alexander wissen.

Der andere lacht leise und wendet sich fast beschämt ab. Er nimmt einen Schluck von seinem Drink, bevor er ihn wieder anblickt. „Ich werd nostalgisch, Alex. Anscheinend ist da noch…irgendwas zwischen uns, jedenfalls fühlt’s sich für mich so an.“

Alexander versucht nicht allzu grob zu klingen, als er lächelnd antwortet. „Für mich nicht, ehrlich gesagt.“

Chris winkt ab. „Ist auch nicht schlimm, sein erstes Mal vergisst man wohl nicht so leicht.“

Zögerlich wendet sich auch Alexander wieder seinem Drink zu. „Mhm“, meint er, „Das stimmt wohl.“, bevor er einen kräftigen Schluck nimmt.

Im nächsten Moment schlingen sich von hinten zwei schlanke Arme um seinen Bauch.

Schmunzelnd dreht er sich herum. „Na? Kann Martin tanzen?“

Heinrich blickt grinsend zu ihm auf. „Jap, aber natürlich nicht so gut, wie du.“

Und als Chris seinen Freund mit einem liebevollen Kuss wiederbegrüßt, beugt sich Alexander zu seinem Schatz hinunter und schenkt ihm einen ebenso liebevollen Kuss.
 

Gegen drei Uhr landet Alexander auf dem Hotelbett, Heinrich nimmt breitbeinig auf seinem Schoß Platz.

„Bekomm ich jetzt die Fußballeinweisung, ja?“, nuschelt der Ältere gegen die in der S-Bahn und im Fahrstuhl rosig geküssten Lippen.

„Erst muss ich noch ein ernstes Wörtchen mit dir reden, mein Freund.“, entgegnet Heinrich ungewöhnlich streng.

„Oh.“

„Chris meinte, du seist nicht mehr sanft gewesen, „als er dann mal steckte“, wieso war das bei unserem ersten Mal anders? Hab ich ein niedrigeres Schmerzempfinden als er, oder warst du bei ihm leidenschaftlicher?“

Überfordert mit dieser Frage starrt Alexander den Jüngeren erst einmal einige Sekunden schweigend an.

„Das…“, fängt er schließlich ein wenig unschlüssig an, „Das hat doch damit nichts zu tun.“

„Ach ja, womit dann?“ Der Junge blickt so verletzt drein, dass sich in Alexanders Brust alles zusammenzieht.

„Damit, dass du mir sehr viel mehr bedeutest, Heinrich.“, versucht der Ältere sich zu erklären, „Ich…du weißt gar nicht, was für eine Angst ich hatte, dir wehzutun, wie verdammt heftig ich mich zusammenreißen musste…“

Als sein Freund versucht, seinem Blick auszuweichen, fasst er ihn sanft an den Wangen. „Heinrich, so viel wie du, so viel hat mir noch nie ein anderer Mensch bedeutet, so viele Gedanken, wie über dich, hab ich mir noch über keinen gemacht. Ist es da nicht verständlich, dass ich auch beim Sex mit dir nicht mein Gehirn völlig abschalte und wie ein triebgesteuertes Monster über dich herfall?“

Zögerlich stupst Heinrich seine Nase an Alexanders. „Schon…“, gibt er von sich, und als sich seine Mundwinkel leicht heben, breitet sich auch auf Alexanders Gesicht wieder ein Lächeln aus.

„Ich liebe dich, mein Schatz.“, flüstert er, und als er feststellen darf, dass Heinrichs Augen daraufhin genauso schön glänzen, wie bei der Nationalhymne, nur eben auf andere Weise schön, da ist er ganz glücklich.

„Ich dich auch, mein Großer.“, entgegnet der Junge und führt ihre Lippen zu einem zärtlichen Kuss zusammen.

Als dieser sich intensiviert hat und Alexander seinen Freund umschlungen und enger auf sich gezogen, unterbricht Heinrich den Kuss plötzlich und blickt den Älteren schelmisch grinsend an. „Kommen wir also zur Fußballlektion“, haucht er, „bevor deine Hose zu eng wird.“

Alexander lacht atemlos auf.

„Es werden fünfundvierzig Minuten in der ersten Halbzeit gespielt, dann gibt‘s eine Viertelstunde Pause, dann folgt die zweite Halbzeit mit ebenfalls fünfundvierzig Minuten. Ist dann nach neunzig Minuten Spielzeit noch Gleichstand, geht’s in die Verlängerung.“

„Verlängerung, oho…“, kommt es mit vielsagendem Blick von Alexander, „Gefällt mir.“

„Dacht ich mir.“, entgegnet Heinrich, „Steht’s dann immer noch unentschieden, kommt’s zum Elfmeterschießen.“

„Mmmh~“

Grinsend lässt der Junge seine Hände unter Alexanders Shirt wandern und bringt ihre Lippen gefährlich nahe.

„Anpfiff.“, haucht er und presst ihre Münder aufeinander, um ihre Zungen in den ersten Zweikampf zu schicken.

Aus diesem geht keiner ersichtlich als Sieger hervor, auch wenn es nur noch ein letztes Ziehen braucht, um Alexander von seinem Oberteil zu befreien.

Genießerisch keucht der Ältere auf, als Heinrich ihm über die nackte Brust fährt. „Raffinierter Schachzug…“

„Wir spielen hier kein Schach, Alex.“, erinnert ihn der Junge grinsend und zwickt ihm zur Erinnerung in die linke Brustwarze, was ihn aufstöhnen lässt.

„Rasenschach…dachte ich…“

„Immer noch so frech.“, stellt Heinrich fest und mit einem Grinsen knöpft er Alexanders Jeans auf.

„Falls das eine Bestrafung für meine Frechheit sein soll, mein Kleiner“, fängt dieser amüsiert an, „ist sie nicht so wirklich wirkungsvoll.“

„Oh, doch.“, entgegnet der Junge schmunzelnd und freut sich über das Gesicht seines Freundes, als er ihn mit dessen Hilfe aus der Hose befreit, „Es geht mir nicht drum, dich zu bestrafen, es geht mir drum, Spaß zu haben und das Spiel zu gewinnen.“ Mit einem Zwinkern schlingt er seine Arme um Alexanders Hals, bevor er beginnt, sich in seiner knallengen Hotpants lasziv in dessen Schoß zu bewegen.

„Gute Idee.“, nuschelt Alexander und packt seinen Freund am Hinterkopf, um ihn leidenschaftlich zu küssen.

In den nächsten Minuten verliert Heinrich sein Top, seine Hose, und Alexander seine Beherrschung.

Immer noch die hohen Stiefel an, verschränkt der Junge seine Beine hinter dem Rücken des Älteren und lässt sich tiefer in dessen Schoß ziehen.

„Hah…Heinrich…“, gibt Alexander von sich, „Wie geht der schlaue Spruch? Das Runde muss ins Eckige?“

So entrüstet, wie er in dieser Situation schauen kann, blickt Heinrich seinen Freund an. „Ich bin doch n-nicht eckig!“

„Nein, bist du nicht.“, entgegnet Alexander schmunzelnd, „Aber süß.“

„Bin ich ni – ah!“

Zufrieden schaut er dem Jungen ins von Lust erfüllte Gesicht und bewegt seine Hüfte gleich weiter, während er den schmalen Körper umschlingt und in der Halsbeuge des Schwarzhaarigen eifrig Küsse verteilt.

„Schau, wie süß du bist.“, murmelt er gegen die zarte Haut.

Heinrich stöhnt zur Antwort nur auf.

„Siehst du.“

„Mehr…“

Fasziniert sieht Alexander seinem Freund zu, wie er ihm gierig entgegenkommt.

„Mehr, Alex…hah…“

Eine Hand an Heinrichs Hüfte, führt er die andere an dessen Wange und verschließt ihre Münder zu einem innigen Kuss, in den sie beide unaufhörlich hineinkeuchen, in den sie hineinstöhnen. Alexander saugt sich an Heinrichs Unterlippe fest, lässt es zu, dass der Junge ihm in seiner Ekstase die Haare zerwühlt.

„Nnnn…A-Alex…gleich…gleich…“

„Gleich…wird abgepfiffen?“, bringt der Ältere heraus.

„J-ja…jah…“

„Dann muss ich ja schauen…dass ich noch einen reinmach.“

„D-du…!“

Heinrichs Worte werden von einer Welle Lust hinfort geschwemmt, als er spürt, wie sein Freund seine Drohung wahrmacht. Stöhnend und sich in Alexanders Armen windend kommt auch er.

„Hah…du bist unmöglich.“, bringt er schließlich außer Atem heraus.

Alexander drückt ihm mit einem erschöpften, aber liebevollen Lächeln einen Kuss auf die Lippen, die Stirn und zieht ihn in eine Umarmung.

Eine Weile hört man nur ihren noch aufgehetzten Atem im Hotelzimmer, aber es dauert nicht lange, da wandern Heinrichs Hände schon wieder erkundend über den Körper seines Freundes.

„Na? Wird hier schon die zweite Halbzeit eingeleitet?“, fragt dieser zufrieden schmunzelnd.

Der Junge löst sich aus der Umarmung und blickt hinterhältig grinsend auf ihn herab. „Hmm, hab ich das vorhin vergessen zu erwähnen? Die zweite Halbzeit beginnt immer mit einem Seitenwechsel…“

Alexanders Augen weiten sich. „Oh.“

Heinrichs Grinsen wird breiter, als sich der Ältere nur durch einen Finger an seiner Brust hinab auf die Matratze drücken lässt. Gefällig nimmt er auf dem nackten Schoß Platz und bringt seinen Freund mit einigen rhythmischen Hüftbewegungen zum Keuchen.

„Hah…ich dachte, du willst tauschen.“, merkt Alexander an, doch schon im nächsten Moment hat er Heinrichs Zeigefinger auf den Lippen liegen und der Junge blickt mahnend auf ihn herab.

„Du kassierst gleich ne Verwarnung, wenn du keine Geduld hast, Schatzi.“, raunt er ihm zu, und seine Stimme löst bei Alexander eine Gänsehaut aus.

„Ich bin brav, ich versprech– “, bringt der Ältere heraus, dann verschwindet Heinrichs Finger zwischen seinen Lippen.

Mit einem Schmunzeln beginnt er, den Finger mit seiner Zunge zu liebkosen. Ein zweiter Finger folgt jedoch und schließlich ein dritter, und er muss das Schmunzeln aufgeben. Als er Heinrichs Stimme dicht an seinem Ohr spürt, die ihm ein „Jaah, so ist’s brav“ gegen die Ohrmuschel haucht, stöhnt er um die Finger herum auf.

Durch halb geschlossene Augen sieht Alexander, wie Heinrichs verwöhnte Finger sich um dessen aufragende Mitte schließen und der Junge sich mit seinem Speichel benetzt.

Sehnsüchtig streckt der Ältere seine Hände nach der nun glänzenden Haut aus, aber da schlägt sie ihm Heinrich schon weg und beugt sich rasch über ihn, eine Hand in seine Haare gekrallt. „Das war aber nicht brav, mein Lieber, gelbe Karte.“

Außer Atem starrt Alexander seinen Freund an. „D-das heißt?“, keucht er. Im nächsten Moment stöhnt er vor Lust, als ihn an der linken Wange eine schallende Ohrfeige trifft.

Als er wieder zu sich kommt, hat Heinrich seine Oberschenkel gespreizt und es sich zwischen diesen bequem gemacht. Spitzbübisch grinsend blickt er auf Alexander herab, der ihm vollkommen ausgeliefert scheint, bei dem sogar nur der Anblick dieses Grinsens und das Gefühl der Unterlegenheit eine deutliche Reaktion hervorruft.

„H-Heinrich…bitte…!“

Angetan schaut der Junge zu, wie sein Freund die Beine noch ein wenig mehr für ihn öffnet und sich ihm so in all seiner Pracht präsentiert.

„Der Gegner winselt um Gnade, ja?“

„Jah…“

„Du gibt’s also auf?“

„J-jah, Heinrich, bitte!“

Mit einem frechen Grinsen packt ihn der Junge an den Oberschenkeln. „Da muss ich dich enttäuschen, mein Schatz, Aufgeben gibt’s nicht, ein Fußballspiel dauert neunzig Minuten.“ Und mit seinem nächsten Angriff entlockt er Alexander ein lautes, ungehaltenes Stöhnen.

„Aaahnng~!!“

„V-Volltreffer“, bringt Heinrich heraus und ist wieder einmal von den Gefühlen, die ihn überkommen, überwältigt.

„Hah-Heinrich!“, fordert ihn der Ältere auf weiterzumachen, aber auch ohne diese Aufforderung hätte das gefolgt, was nun folgen muss: Heinrich fällt gnadenlos und vollkommen berauscht über seinen Freund her. Dabei macht er ein Gesicht, als wäre er derjenige, der beglückt würde, und Alexander treiben dieser Anblick und das Brennen in seinem Unterleib in den Wahnsinn.

Heftig stöhnend wirft er seinen Kopf in den Nacken, hebt seine Hüfte an, bettelt um mehr. Seine Hände krallen sich im Kissen fest, auf dem er halb liegt, seine Worte hört er schon selbst nicht mehr, während nur noch das Blut in seinen Ohren rauscht und er nur noch Heinrichs begeisterte Laute vernimmt, Heinrich…

Als es wieder klar um ihn herum wird, liegt eben jener Heinrich längs auf ihm und blickt ihn liebevoll an.

„Ich war also gut?“

„Du warst…“ Alexander sucht nach Worten und stellt fest, dass seine Stimme noch ziemlich rau klingt.

Heinrichs Lächeln wird zu einem Grinsen. „Ich musste feststellen: Wenn ich derjenige bin, der dich flachlegt, dann wist du ja doch zum triebgesteuerten Monster.“

Der Ältere hebt seine Mundwinkel. „Ist mir so rum viel lieber.“

„Hmm, gefällt mir auch ganz gut.“, gibt der Junge schelmisch grinsend zu, bevor er seinem Freund einen zärtlichen Kuss gibt.

Ein Weilchen kuscheln sich die beiden aneinander, bis sich ihre Berührungen und Liebkosungen wieder intensivieren.

„Gleichstand“, haucht Heinrich dem Älteren gegen die Wange, „Das heißt, es geht in die Verlängerung, mein Großer…“

Atemlos lachend umschlingt ihn Alexander mit seinen Armen. „Du bist unersättlich…“

„Hmmm, kann schon sein…“

„Da muss man was gegen tun.“

„Auja, find ich auch…“, flüstert Heinrich, und nur allzu gerne lässt er sich von Alexander mit dem Bauch nach unten auf die Matratze drücken.

Als sein Freund sich in all seiner Nacktheit von hinten an ihn schmiegt, schließt er genießerisch die Augen.
 

Wenig später liegen sie erschöpft nebeneinander auf dem Bett, Heinrich sind die Augen schon zugefallen, Alexander fährt ihm zärtlich durch die Haare.

„Elfmeterschießen?“, nuschelt der Junge.

„Fällt heute wegen Müdigkeit der Spieler aus.“, entgegnet sein Freund.

Heinrich ist einverstanden und lässt sich vom Älteren zudecken und fest in dessen Arme ziehen.

„Dann hätte ich aber gewonnen.“, gibt Alexander zu bedenken.

Der Junge murmelt ein erschöpftes „Von mir aus“ und zaubert seinem Freund damit ein liebevolles Grinsen auf die Lippen.
 

Am Morgen wachen sie natürlich erst so spät auf, dass sie das Frühstück längst verpasst haben.

„Wir finden schon am Bahnhof was.“, meint Alexander und sie hüpfen zusammen unter die Dusche.

Gerade noch rechtzeitig räumen sie ihr Zimmer und übergeben der Rezeptionistin den Zimmerschlüssel. Diese winkt ihnen nach der Bezahlung freudig grinsend hinterher und wünscht dem gutaussehenden Herrn mit seinem Heinrich noch einen schönen Tag.

Irritiert ziehen sie ihre Koffer zur nächsten S-Bahn-Station. „Woher weiß die deinen Namen?“, fragt sich Alexander.

Heinrich seufzt. „Vielleicht, weil du ihn gestern Nacht durchs ganze Hotel gebrüllt hast?“

„Oh.“

Am Bahnhof ergattern sie in der Tat noch ein Frühstück, Alexander bekommt sogar seinen morgendlichen Kaffee und Heinrich seinen Kakao.

Noch kurz vor Abfahrt kauft sich Heinrich eine Tüte Gummibärchen.

„Was wird das?“, hakt Alexander skeptisch nach.

Der Junge sieht grinsend zu ihm auf. „Abseitsregeln. Die Fahrt ist lang…“
 

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Jaa, der zweite Teil zum Köln-Wochenende, endlich^^' - ich hoffe, ihr habt nicht schon wieder vergessen, was im ersten Teil vorkam X'D
 

An dieser Stelle ein großes Danke an alle, die nach so langer Zeit noch Gefallen an der FF finden X33!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2012-10-22T17:12:41+00:00 22.10.2012 19:12
Oje...schon wieder die Schmatzerei mit angeleckten Gummibärchen...ich krieg ne Gänsehaut...das vergess ich sicher nicht so schnell :P
Ich fand das Kapitel sehr interessant^^
Und ich hab gegrinst wie blöde als sie Chris uned martin trafen...
Nicht zuletzt weil vor kurzem zwei bekannte von mir mit diesen Namen von Köln nach Berlin gezogen sind (und sie sin Verlobt O_ó)
^^
Von:  -Penthesilea-
2012-10-14T10:21:02+00:00 14.10.2012 12:21
Ich hatte mich ja schon länger gefragt, ob der süße Theologiestudent nochmal vorkommt und man erfährt, was aus ihm geworden ist, deshalb hab ich mich sehr über das Kapitel gefreut :3~... War eine gute Entscheidung, dass er nicht ins Kloster gegangen ist XD.
Der Rest hat mir aber auch sehr gefallen - natürlich nur, weil ich dadurch mal die Möglichkeit hatte was übers Fußball dazu zu lernen ;).
Ich freu mich schon drauf, wenn die beiden wieder zuhause sind und bin gespannt, wie's weiter geht!

PS: 7... ;3

Von:  Ran34
2012-10-14T07:49:33+00:00 14.10.2012 09:49
*.*
Gefallen ist untertrieben! >.<
Also da ich ja weiß, dass du gerne Fußball magst und so versaut bist, wie ich, fällt es mir umso leichter, mir vorzustellen, wie du auf so etwas gekommen bist und ich finde es echt... geil? genial?
*lach* Such dir etwas aus!^^

lg~


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