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Venia Legendi Eudaimonía

Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist
von

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„Und ich dachte, Heinrich würd noch als Kind durchgehen.“

Lachend fährt sich Clara durch die roten Locken, ihre modische Badetasche geschultert, die schicke Sonnenbrille auf der Nase.

„Als wenn der Studentenrabatt nicht schon genug wär…“

Alexander hat Mühe, richtig ernsthaft neidisch auszusehen, da er mit zwei Luftmatratzen bepackt ist.

„Als wenn die Eintrittskarten jetzt soo teuer sind…“

Heinrich lässt es sich nicht nehmen, seinem Freund in den Hintern zu zwicken, sodass dieser in seinen Flipflops fast stolpert.

„Hach, ist es hier schön.“

Adele ist die erste, die unter der großen Weide am Baggersee ankommt und mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht sich in ihrem Kleidchen umschaut.

Um sich größeren Aufwand zu ersparen, haben sich die vier Ausflügler am Hotel der beiden Frauen getroffen und die Sightseeingtour nur auf dem Weg zum Freibad durch die Scheiben Alexanders Jeep abgehalten. Jetzt ist es kurz nach halb Drei – und der Platz unter der Weide ist noch leer.

Etwas nervös sieht sich Alexander um. Er hat von femalebody_explorationspecialist keine Rückmeldung mehr erhalten. Müssen sie sich jetzt doch mit Clara herumschlagen?

„Auf, auf!“

Wenn man vom Teufel spricht…

Aufgeregt steht die Rothaarige vor den ausgebreiteten Decken, ihre Tasche noch umgehängt, und sieht die übrigen auffordernd an.

„Ich will euch in Badehose sehen! Zieht euch um!“

Adele wird ein wenig rot.

„M-mich hoffentlich nicht.“

Clara zieht sie mit einem Lachen zu sich und legt ihr einen Arm um die Schulter.

„Nein, dich will ich in deinem schnuckeligen Bikini sehen.“

Mit diesen Worten zieht sie ihre Freundin mit sich und sie verschwinden in einer Umkleide.

Heinrich, der in seinem ärmellosen Shirt und kurzen Hosen auf der Decke sitzt, sieht den beiden skeptisch nach.

„Schau dir das an.“, meint er, „Bei denen sagt niemand was. Und wenn wir zwei zusammen in einer Umkleide verschwinden würden, würd man uns rausschmeißen.“

Alexander seufzt grinsend und streckt sich ein wenig; solche Luftmatratzen sind schwerer, als man denkt…

„Tja, so ungerecht ist das Leben.“, kommentiert er, bevor er sich neben seine Tasche kniet, um seine Badehose herauszufischen.

„Gehen wir auch?“

„Ist doch nur noch eine frei.“

„Okay. Bis gleich.“

Alexander wirft ihm noch ein Grinsen zu, bevor er sich auf den Weg zur freien Umkleide macht.

Heinrich muss nicht lange warten, er kann gerade seine Badehose heraussuchen, da kommen Clara und Adele auch schon wieder umgezogen ins Freie.

Adele setzt sich sofort auf die Decke und fährt sich ein wenig schüchtern über die nackten Arme, während Clara, die Hände in der Hüfte, vor Heinrich stehenbleibt.

„Und?“, fragt sie. „Wie seh ich aus?“

Der Junge wendet seine Augen sofort ab, sieht sich lieber Adeles Bikini an, der nicht so knapp geschnitten ist, rosa-weiß kariert, mit kleiner Schleife.

„Sehr…ausladend.“, bekommt er schließlich heraus und lässt seinen Blick nur noch einmal kurz über den knallgrünen Stoff wandern, der viel zu wenig bedeckt.

Zufrieden lässt sich auch Clara, ein wenig graziler als Adele, auf ihre Decke sinken.

„Da bin ich ja beruhigt.“, meint sie mit einem Zwinkern.

Heinrich macht sich schnell auf den Weg zur Umkleide. Gerade will er in die freie Kabine, da öffnet sich bei Alexander die Tür.

Dem Jungen schießt das Blut in die Wangen. …nicht nur in die Wangen.

„Alex…!“ Heinrich versucht seine Stimme leise zu halten, als er seinen Freund wütend anblickt, „Hast du keine…Shorts oder…oder irgendwas, was nicht so…eng ist?!“

Alexander lacht leise und hält seinem Freund die Tür auf.

„Ach was, wo soll das eng sein? So sind Badehosen nun mal geschnitten.“

Heinrich antwortet nicht, sondern verschwindet in der Kabine.

An ihrem Platz wird Alexander von einer entzückten Clara empfangen.

„Oh-mein-Gott. Lecker.“, gibt sie von sich und klatscht ihre Hände vor dem Körper zusammen.

„Danke, danke. Wär ich hetero würd ich das Kompliment zurückgeben.“, entgegnet der Professor mit einem halbherzigen Grinsen.

„Kannst du mir mal verraten, wie man so braun wird?“, fragt Clara interessiert und rückt ein wenig näher an ihn heran.

„Nen Sommermonat in Südamerika verbringen. – Nicht zum Shoppen.“

Clara gibt ihm eine Kopfnuss.

Alexander wird von Adele erlöst, die ihre Freundin darum bittet, ihr den Rücken einzucremen.

Nur kommt es soweit gar nicht, denn da erscheint plötzlich Heinrich an ihrem Platz und wirft seine Kleider in die Tasche.

Alexander will irgendwas sagen, doch bis er seine Sprache gefunden hat, wird der Arme schon von Clara angefallen.

Freudig wirft sie sich ihm um den Hals und drückt ihn an sich.

„Gott, bist du dir überhaupt bewusst, wie heiß du aussieht?!“

Mühsam macht sich Heinrich wieder von ihr los und setzt sich schüchtern lächelnd auf die Decke zu seinen Freunden.

Alexander schüttelt den Kopf. „Was hast du mir vorhin versucht zu erklären? Meine Badehose wär zu eng?“

„Nein! Nein, ihr seht perfekt so aus!“, widerspricht Clara sofort.

Heinrich wuschelt sich peinlich berührt durch die Haare.

„Die hab ich schon, seit ich fünfzehn bin…“, meint er leise an Alexander gewandt.

„Das…das ist keine Entschuldigung.“, versucht dieser nicht nachzugeben.

„Heinrich, cremst du mir den Rücken ein?“, kommt es plötzlich von Adele.

Irritiert sehen Clara und Alexander zu, wie Heinrich der Bitte sofort nachkommt und freudig die Sonnencreme auf Adeles Haut verteilt.

„Ähm…“ Mit einem Zwinkern hebt die Rothaarige dem Älteren ihre Tube Sonnencreme entgegen.

Alexander seufzt, bevor er sich an diese schwierige Aufgabe wagt. Noch nicht einmal Heinrichs Rücken darf er eincremen; das übernimmt schon Adele.

Eigentlich hat der Professor ja geplant, den beiden Frauen im großen See dann aus dem Weg zu gehen, aber bis die Sonnencreme getrocknet ist, muss auch er auf der Decke sitzen, beziehungsweise liegen bleiben und sich so Claras Gerede antun.

Schlimm genug, dass es um Schuhe und irgendwelche heißen Schauspieler geht, Heinrich beteiligt sich auch noch an der Diskussion!

Gerade versucht Clara, auch ihn ins Gespräch einzubinden, und Alexander denkt, er wäre verloren, da taucht am Horizont – okay, hinter den Umkleidekabinen – seine Rettung auf.

„Na, endlich!“

Ohne der Rothaarigen zu antworten, springt Alexander auf und läuft seinem Kumpel entgegen.

„Hast du die Mail doch noch gelesen.“

„Oui, und ich bin gekommen, obwohl du mir nicht auf meine vorigen sechsundzwanzig Mails geantwortet hast.“

Alexander klopft ihm grinsend auf die Schulter.

„Es hat sich gelohnt, wirst sehen.“, meint er und dreht sich wieder zu den anderen herum.

„Darf ich vorstellen“, fängt er an, „Das sind Clara und Adele. Wir haben die beiden in New York kennengelernt. – Das ist Aimé Bonpland. Er war mit mir vor vier Jahren in Amerika.“

„‘allo, die Damen.“

„Oh, hi.“

„Hallo.“

Als Bonpland schon in Badeshorts sein Handtuch neben der Decke der Frauen ausbreitet, kann sich Alexander mit einem zufriedenen Grinsen neben Heinrich setzen. Schon jetzt kann der Franzose nämlich seine Augen nicht mehr von Claras Brüsten losreißen und die Rothaarige ihren nicht von seiner gebräunten Bauchmuskulatur.

„Die sind wir los.“, flüstert der Ältere seinem Freund zu.

Heinrich sieht ihn ein wenig skeptisch an.

„Arme Clara.“, meint er.

„Armer Bonpland.“, meint Alexander.

Heinrich springt auf und zieht Adele mit sich Richtung See.

„Auf, Leute! Wir sind zum Schwimmen hier!“
 

Alexander muss feststellen, dass Heinrich im Wasser ziemlich albern ist. Wenn er selbst Schwimmen gegangen ist, dann bisher immer nur, um ein paar Bahnen zu schwimmen, einige Runden im See… So etwas hat ihm immer zur Entspannung dienen sollen und als Ersatz fürs Joggen. Aber Heinrich…

Nicht das erste Mal kippt Alexander fast um, als der Kleine ihm unter Wasser die Beine wegreißt.

„H-hey!“

Lachend fischt er nach seinem Freund. Als er ihn zu fassen bekommt, tunkt er ihn zur Bestrafung unter.

Keuchend flüchtet sich Heinrich zu Adele.

„Hilf mir, Alex ist ganz böse zu mir!“

Alexander lacht nur und lässt sich nach vorne ins Wasser sinken, um einige Schwimmzüge zu machen.

„Bonpland? Lust, ne Runde zu drehen?“, fragt er seinen Kumpel, womit er sich erhofft, den zwei Frauen und dem albernen Heinrich für ein paar Minuten zu entkommen.

„Nicht mit dir, mon ami.“, kommt es jedoch vom Franzosen, während er Clara einen eindeutigen Blick zuwirft, den diese mit einem koketten Schmunzeln erwidert.

Alexander versucht es noch einmal: „Wer zuerst auf der anderen Seite ist?“

„Bin dabei!“ Mit einem Platschen stürzt sich Bonpland ins Wasser und Alexander hechtet lachend los, der andere ihm hinterher.

„Dass die so albern sein müssen…“, beschwert sich Clara schmollend.

Heinrich sieht breit grinsend zu ihr auf.

„Keine Sorge, er kommt schon wieder zu dir zurück, so wie der von deinem Vorbau hypnotisiert ist.“

Die Rothaarige gibt sich alle Mühe, das freche Grinsen zu erwidern.

„So? Ist er das? Du etwa auch?“

Adele kichert leise. Heinrich läuft rot an und zieht seine Augenbrauen zusammen.

„N-niemals.“

„Och, Heinrich…“

Die Augen des Jungen weiten sich, als Clara näher rückt und ihre Arme auf seinen Schultern ablegt, sodass bei ihrer und seiner Körpergröße sein Blickfeld nur noch von zwei großen Attraktionen dominiert wird.

„L-lass das, das ist nicht…nicht…“, versucht Heinrich sich loszumachen.

„Wie süß! Du bist sooo zum Knuddeln!“, ruft Clara freudig und presst ihn an sich.

„Clara, h-hör auf!“, ruft Adele besorgt, als Heinrich zu röcheln beginnt, und die Größere lässt ihn widerwillig los.

Der Junge schnauft erleichtert durch, fasst sich ans Herz.

„Danke, das…diese Erinnerung werd ich wieder aufleben lassen, wenn ich mal ganz dringend was zum abtörnen brauch.“

Clara streckt ihm die Zunge raus.

„Keine Angst“, meint Heinrich versöhnend, „Es gibt tausende Männer, bei denen wirkt das gegenteilig.“

„Man brauch sich nur mal den Spanner da hinten anschauen.“, zischt Adele genervt.

Clara dreht sich fragend um, und als sie einen jungen Mann erblickt, der sie wie benommen anstarrt, winkt sie ihm grinsend zu und zupft sich das Bikinioberteil zurecht.

„Meinst du, sie lässt sich auf diesen Franzosen ein?“, nuschelt Heinrich in diesem unbeobachteten Moment Adele zu.

„Wie ich sie kenne, leider ja.“, tuschelt diese zurück.

Beide seufzen sie schwer.
 

Als Alexander und Bonpland wieder zurückkommen, sind die zwei Frauen und Heinrich beim Wasserballspielen.

Während der eine hinüber zu seinem Freund schwimmt, macht der Franzose dadurch auf sich aufmerksam, dass er Clara von hinten packt und ihr in die Seite zwickt, was diese aufschreien lässt.

Lachend wendet sie sich zu ihm um.

„Du bist ja einer…“, raunt sie ihm zu, „Gehst gleich richtig ran, hm?“

„Du solltest mich mal en action erleben. Das ‘ier war noch gar nichts.“

„Stimmt. An einen Franzosen hat Frau hohe Erwartungen…“

„Hey, ihr beiden! Konzentriert euch gefälligst aufs Spiel!“, mischt sich Heinrich ein und wirft Bonpland gezielt den Ball an den Kopf.

„E‘, was willst du, Kleiner?!“, ruft der Franzose mit einem Grinsen und schmettert den Ball zurück.

Alexander hechtet ihm entgegen und wehrt ihn mit einem Schlag ab.

Dadurch entsteht ein erbittertes Duell, in dem Adele den Schiedsrichter spielen darf, worin sie richtig aufblüht. Auch als Clara ihr androht, ihr die Freundschaft zu kündigen, bleibt sie dabei, Heinrich und Alexander anzufeuern.

Erschöpft, aber allesamt mit einem amüsierten Grinsen auf dem Gesicht, beenden sie irgendwann die Schlacht, als sie einstimmig feststellen, dass sie jetzt etwas essen könnten.

Clara und Bonpland steigen zuerst aus dem Wasser. Heinrich sieht deutlich, wie sie die Blicke nicht voneinander lassen können. Aber gut, warum nicht? Solange beide ja schließlich stets auf der Suche nach was Kurzem, Heftigen sind, wird es ihnen wohl keinen Abbruch tun, sich auch auf diese Liebelei, die wohl in einem One-Night-Stand enden wird, einzulassen.

„Auf! Oder hast du keinen Hunger?“ Zärtlich stößt ihn Adele mit einem Kichern an, und sie verlassen nach Alexander das Wasser.

Heinrich stellt sehr schnell fest, dass er seinen Blick nicht von Alexanders Hintern lassen kann. Aber erst, als sie alle wieder auf der Decke sitzen, sich abtrocknen, da stellt er fest, dass auch andere ihre Blicke nicht von eben diesem lassen können.

Zuerst glaubt er, sich getäuscht zu haben. Nein, die zwei jungen Frauen da drüben auf den Handtüchern begaffen nicht gerade seinen Freund, und auch die eine da vorne sieht doch eigentlich bestimmt gerade an ihnen vorbei. Sicherlich.

Doch auch als sich Alexander neben ihn genüsslich auf die Decke legt, sieht Heinrich, wie die Frauen diesem laufend verstohlene Blicke zuwerfen.

„Ist was, hm?“, fragt der Ältere besorgt und verschränkt die Arme unter seinem Kopf.

„Nichts.“, grummelt Heinrich nur ein wenig genervt vor sich hin.

Alexander muss leise lachen. Er setzt sich wieder ein wenig auf, wobei sich seine wohldefinierten Bauchmuskeln anspannen. Die Tropfen rinnen ihm über die gebräunte Haut und bringen sie in der Sonne zum Glänzen.

„Sag schon.“, fordert er den Jungen abermals auf, „Muss doch einen Grund dafür geben, dass du schmollst.“

„Na, die…!“ Wütend verschränkt der Kleine die Arme vor dem Körper. „Die begaffen dich doch regelrecht!“, zischt er.

„Hm?“ Alexander sieht sich planlos um. „Wer?“

„Die da! Und die da drüben, und die neben Clara und Bonpland, die sich so lasziv auf ihrem Handtuch räkelt, und – bäh! Jetzt zieht die sich auch noch das Oberteil aus!“

Alexander lacht nur.

„Bist du etwa eifersüchtig, hm?“

Heinrich krallt seine Finger in die Decke, sieht nicht auf, als er mit vor Wut glühenden Wangen antwortet.

„Sag denen, die sollen aufhören…! Du gehörst mir!“

„Hmm“, macht Alexander und fährt sich durch die Haare, was eine Frau in der Nähe zum Seufzen bringt, „Dann musst du ihnen das zeigen, dass ich dir gehör.“

Verwirrt blinzelnd sieht Heinrich nun auf.

„Ich…was?!“

„Auja!“, kommt es plötzlich von Adele, die anscheinend als einzige zugehört hat. „Mach das, Heinrich, markier dein Revier! – ähm…du weißt, was ich mein…“

Grinsend wendet sich der Junge wieder seinem Freund zu.

„So. Soll ich das machen, hm?“

Alexander schenkt ihm ein gefälliges Grinsen.

„In Anbetracht der Tatsache, dass die eine da vorne sich soeben mit ner Tube Sonnencreme in der Hand erhebt und mich anvisiert, solltest du dich damit beeilen.“

„Gerne.“, entgegnet Heinrich, bevor er sich auf die Knie erhebt und sein Gesicht von oben auf das von Alexander sinken lässt. Ihre Nasenspitzen berühren sich, als die Hände des Jungen über die Brust in den Nacken des Älteren fahren.

„Meins.“, haucht Heinrich, bevor er ihre Lippen aufeinanderlegt, sich an der unteren des anderen festsaugt. „Nur meins…“

„Nur deins.“, gibt Alexander von sich und fasst seinen Freund sogleich am Hinterkopf, um ihre Münder wieder zusammenzuführen.

Heinrich kann es nicht lassen, schadenfroh in den Kuss hinein zu grinsen, als er aus dem Augenwinkel die entsetzten und enttäuschten Gesichter der umliegenden Frauen sieht. Besitzergreifend legt er seine Hände auf Alexanders beneidenswerte Brust.

„Heyheyhey! Nicht in aller Öffentlichkeit!“

Widerwillig lässt Heinrich vom Älteren ab, als dieser, durch Claras Kichern gestört, notgedrungen den Kuss beendet.

„Wir haben grad beschlossen, dass du und Aimé uns was Anständiges zu essen holt.“, teilt Clara Alexander mit.

„Ah, gut zu wissen.“, entgegnet dieser und fährt Heinrich noch einmal zärtlich durch die Haare, bevor er sich erhebt.

Als Alexander und sein Kumpel sich auf den Weg machen, stellt der Junge zufrieden fest, dass ihm nun keine aufreizenden Blicke mehr folgen, sondern die Frau mit der Sonnencreme sogar ziemlich verdattert und niedergeschlagen aussieht.

„Sieht er nicht heiß aus…“

Adele und Heinrich sehen sich bei diesen Worten Claras skeptisch an.

„Meinst du nicht, er ist ein wenig…frech?“, tut Adele ihre Bedenken kund.

„Das werd ich ihm schon noch austreiben…“, versichert die Rothaarige mit einem dreckigen Grinsen.

„Themawechsel.“, beantragt ihre Freundin.

„Sehr gut.“, meldet sich Heinrich zu Wort und setzt sich zu den Frauen auf ihre Decke, „Ich brauch eure Hilfe.“

„Oh! Wobei denn?“, fragt Clara sofort neugierig nach.

„Alex hat in vierzehn Tagen Geburtstag und ich hab keine Idee, was ich ihm schenken soll.“

Adele schlägt freudig ihre Hände zusammen. „Auja! Wir denken uns ein Geburtstagsgeschenk für ihn aus! Das macht immer so Spaß!“

„Ich wusste, ich kann auf euch zählen.“, lacht Heinrich.

„Was hat er denn für Hobbys“, will Clara wissen, „dein Alexander, außer Sex?“

Der Junge verdreht die Augen, bevor er antwortet.

„Er reist gerne. Und die Antike scheint ihn zu interessieren. Die Philosophie…ähm…Autos…vielleicht…?“

„Aha“, meint Clara, „Ich sehe, du kennst deinen Alex ja ziemlich gut…“

„N-natürlich kenn ich ihn gut!“, ruft Heinrich entrüstet und wird ein wenig rot. „Ich…ich weiß genug über ihn, das reicht mir.“

„Sicherlich.“, setzt die Rothaarige wieder an, dieses Mal mit einem dreckigen Grinsen, „Solche Sachen über ihn zu wissen, würd mir auch vollkommen langen…“

„Och, du…!“

„Hey, ihr zwei – ich hab’s!“

Verwirrt sehen die beiden Streithähne Adele an.

„Was hast du?“

„Das perfekte Geburtstagsgeschenk für Alexander!“

„Was denn?!?“, ruft Heinrich begeistert.

„Du schenkst ihm einfach das, wofür er sich – wie wir alle wissen – auf jeden Fall interessiert.“

„Und…das wäre?“, hakt Heinrich irritiert nach.

„Na, du!“

Ein wenig unsicher blickt der Junge seine Freundin an. Clara hingegen scheint ebenso begeistert von der Idee zu sein.

„Ja, genau!“, stimmt sie zu, „Du schenkst ihm einfach dich – das ist genial!“

„Wie…aber…gehör ich ihm nicht schon?“

Die Rothaarige wuschelt ihm entzückt durch die Haare.

„Ach, Heinrich, du. Du schenkst dich ihm natürlich in ganz neuer Aufmachung. In extra-Geburtstags-Aufmachung mit Schleifchen! Und dann darf er dich die ganze Nacht lang auspacken…“

Der Junge will irgendetwas empört erwidern, doch da sind Alexander und Bonpland schon wieder zurück, die Hände voller Pappteller Pommes Frites und Currywurst.

„Na?“ Alexander gibt ihm einen kleinen Kuss. „Hast du’s mit den beiden überlebt?“

„Grade so.“, antwortet Heinrich grinsend und hakt sich bei ihm ein, als der Ältere neben ihm Platz nimmt.

Genüsslich lässt sich Heinrich ein wenig von seinem Freund füttern, während sich in seinem Kopf schon ein Plan für den 14. September formt.
 

Als das Freibad schließt, machen sich die Freunde noch auf den Weg in eine von Bonpland empfohlene Bar. Clara ist so fasziniert von seinem Motorrad, dass sie unbedingt bei ihm mitfahren will. Kurzerhand erhält sie seinen Helm und darf aufsteigen.

Sie schlingt ihre Arme um seinen muskulösen Oberkörper und achtet darauf, sich auch ja eng genug von hinten mit ihren Brüsten an ihn zu drücken.

„Bis gleich!“, ruft der Franzose den anderen noch zu, bevor die beiden davondüsen.

„Tja“, seufzt Alexander und blickt ihnen nach, „Sieht so aus, als wenn du heute Nacht das Hotelzimmer für dich hast, Adele.“

„Bin ich gewohnt.“, winkt diese nur ab.

Heinrich legt ihr einen Arm um die Schultern.

„Komm, steig ein.“
 

Der Abend verläuft noch fröhlich und heiter, Clara und Bonpland kommen sich immer näher…Adele und Heinrich auch – also, auf emotionaler Basis. Sie ist wohl mit Tamaya zusammen die einzige Frau, mit der er sich versteht. (Seine Schwester zählt nicht.) Alexander schaut dem Ganzen zu und wird von Adele dazu genötigt, ein paar Fotos von ihrer lustigen Runde zu machen. Die dann natürlich früher oder später auf Facebook auftauchen werden…Ein Glück ist er als Fotograf dann nicht so oft drauf.
 

Es ist nicht weit nach Mitternacht, als Clara und Bonpland sich erheben. Ohne große Erklärungen zu schwingen verabschieden sie sich von ihren Freunden, es wäre sowieso zwecklos, man weiß Bescheid, was die beiden vorhaben.

Heinrich kommt die gleiche Idee, aber Adele zuliebe bleiben sie noch ein Stündchen sitzen, bevor auch sie sich auf den Heimweg machen.

Vor dem Hotel steigt Heinrich mit aus dem Auto, da er hinten bei seiner Freundin saß.

„Gute Nacht.“, wünscht er ihr und umarmt sie.

„Gute Nacht, Heinrich. Und macht euch keine Sorgen, ich hab ja was zu tun.“, meint sie, wobei sie den Fotoapparat hochhebt. „Bis morgen sind die besten Fotos alle hochgeladen.“

„Spitze.“, lacht der Junge und winkt ihr noch zu, bevor er wieder zu Alexander in den Wagen steigt.

„Weißt du was?“, sagt er.

„Was?“, entgegnet sein Freund.

„Der Mann muss erst noch erfunden werden, den sie verdient hat.“

Alexander lächelt ihn an, bevor er den Wagen in Bewegung setzt, während Heinrich sich noch einmal umdreht, um zu sehen, wie Adele durch die Eingangstür des Hotels verschwindet.
 

Wer hätte zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass bald irgendwo anders ein lockiger Rotschopf, der nicht schlafen kann, sich unmotiviert durchs Internet klicken wird, bis er bei Heinrichs Facebook-Seite und dem darauf verlinkten Bild hängen bleibt, auf dem sein Kumpel mit einer jungen Frau zu sehen ist, an die er auf den ersten Blick sofort sein Herz verliert.
 

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Hm. Irgendwie hab ich hier wohl versucht, die mangelnde Qualität durch Quantität wieder auszugleichen…Man merkt deutlich, dass ich ne Pause brauch^^'

Und die werd ich auch bis zu Alex' Geburtstag einlegen – aber keine Angst, wird nur paar Tage oder so sein, voraussichtlich. Ihr könntet mir aber helfen, indem ihr mir Ideen gebt, was die beiden noch vor Heinrichs Geburtstag (bis zu dem es immerhin noch ein Monat ist) so alles erleben könnten… :)

Ich hoffe, dann kann ich euch auch für die Wartezeit mit einer Überraschung entlohnen, an der ich schon arbeite ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  BloodyMary1342
2011-07-30T09:01:04+00:00 30.07.2011 11:01
tolles Kapi <3
Ich freu mich schon total auf Alex Geburtstag xD^^
und ich freu mich auch für Adele (dass sie bald auch jemanden findet ^^) *-*
[Also kommt hier meine offizielle entschuldigung an Tim weil ich so böse war ihm zu drohen, als ich dachte er würde etwas von Heinrich wollen >.<]
hmmm... Clara und Aimé... ich hoffe die beiden sind vernünftig und verhüten!

Freu mich schon total aufs nächste Kapitel <3

LG x3
Von:  Ran34
2011-07-30T05:00:28+00:00 30.07.2011 07:00
Ich glaub auch, dass Tim gut mit Adele zusammenpassen würde!^^
Das Kapitl war echt toll und da stellt sich mir gleich die Frage, ob wir auch zu lesen bekommen, wie Alex Geburtstagsgeschenk zustande kommt?

Ich schicke dir noch eine ENS mit den Fehlern die ich gefunden habe, sind diesmal für deine Verhältnisse ein bisschen viele^^"

lg~
PS:Das erste Kapi von What if habe ich vorgestern hochgeladen, aber du scheinst es noch nicht gesehen zu haben :P
Von: abgemeldet
2011-07-29T20:26:19+00:00 29.07.2011 22:26
Ich mag das Kapitel^^
Nur eine Frage...jetzt ernsthaft? Tim? Das klingt interessant^^'
Naja und Clara und Aime...hoffen wir mal, dass sie vorsichtig sind immerhin scheint unser lieber Franzose durchaus zeugungsfähig zu sein ^^
Aber jetzt ist klar, wem diese schräge mail-add gehört^^


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