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Venia Legendi Eudaimonía

Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist
von

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Am nächsten Morgen kann es Alexander nicht lassen, Heinrich nach den ersten beiden Stunden abzufangen und mit ihm in einen leeren Gang zu verschwinden.

Kichernd lässt sich Heinrich von seinem Professor zu sich ziehen, küssen, am Hals herumknabbern…

„Was machen wir hier?“, bringt der Junge heraus und schmiegt sich ein wenig enger an seinen Freund.

„Eggebrecht kommt hier immer lang, wenn er sich nen Café holt.“, nuschelt Alexander.

Heinrich muss grinsen.

„Oh, ich wusste nicht, dass du ihn soo gerne hast.“

„Da siehst du mal.“

Mit einem Ruck landet Heinrich auf der Heizung, sodass sich Alexander zwischen seine Beine zwängen kann.

„Ich hör seine Schritte.“

„Küss mich.“

Die beiden hören, wie Eggebrecht, kaum ist er um die Ecke, wie angewurzelt stehenbleibt. Sie hören ihn auch ein entrüstetes „Sie…!“ ausstoßen, dann verstummt er wieder.

„Oh, hallo, Herr Eggebrecht.“, grüßt ihn Alexander, wird im nächsten Moment jedoch wieder von Heinrich zu einem erneuten Kuss zu sich gezogen.

Als der Physikprofessor auf der anderen Seite des Ganges verschwunden ist, lassen die beiden voneinander ab.

„Das ist echt witzig.“, gibt Heinrich von sich, „Sollten wir öfters machen.“
 

Als Heinrich am Abend wieder arbeiten ist, sitzt Alexander alleine zuhause. Glücklicherweise fällt ihm ein, dass sein Bruder ihn diesen Morgen darum gebeten hat, seiner Schwägerin Halsschmerztabletten mitzubringen, und er macht sich auf den Weg zur Apotheke an der Ecke. Unglücklicherweise hat dort genau die gleiche Frau Dienst, bei der er die Kondome gekauft hat.

„Na?“, wird er mit einem breiten Grinsen begrüßt, „Packung leer?“

Alexander erwidert das Grinsen übertrieben.

„Wir tun’s jetzt ohne.“

Die Frau ist einen Moment anscheinend von dieser Vorstellung überwältigt, sodass Alexander erst mit der Hand vor ihrem Gesicht herumfuchteln muss, damit sie wieder ansprechbar ist.

„Ich brauch Tabletten gegen Halsschmerzen.“

„Oh.“

„Ja, wenn’s geht heute noch.“

„Sofort.“

Während die Frau sich auf den Weg nach hinten macht, betritt ein Mann, ungefähr in Alexanders Alter, die Apotheke.

„Nabend.“

„Abend.“

Der Mann tritt neben Alexander und haut ein paar Mal auf die Klingel.

„Hey, Rosi!“

Es dauert keine zwei Sekunden, da ist die junge Frau wieder da – leider ohne die Halsschmerztabletten.

„Rudiii, hey! Wie geht’s?“

„Bestens, bestens.“

„Was brauchst du?“

„Ihr habt doch diese Aktion da gehabt, mit den Parfüm-Proben…“

Die junge Frau verdreht die Augen.

„Biste mal wieder zu geizig, hm?“

Alexanders Versuche, auf sich aufmerksam zu machen, scheitern kläglich.

„Neiin…! Is nur…Naja, doch, aber ich brauch das Zeug. Wirklich. Noch heute Abend.“

Rosi legt wieder ihr dreckiges Grinsen auf.

„Soso, wie heißt sie denn?“

„Holly. Sie arbeitet in ner Bar. Die ist so verdammt süß und lecker, ich…! – Ich brauch dieses Parfüm! Das letzte Mal hat sie mir gesagt, ich stink wie n Eber!“

Alexander kann nicht mehr, er muss losprusten.

Der Typ neben ihm bedenkt ihn mit einem bösen Blick und hätte es sich, wäre er um einiges schmächtiger, wohl überlegt, ihm eine reinzuhauen.

„Na, was ist jetzt, Rosi?!“, wendet er sich wieder seiner Freundin zu.

Diese seufzt und deutet zu einem kleinen Tischchen neben dem Eingang.

„Da liegt’s.“

„Danke!“

Mit einem Räuspern tritt Alexander wieder näher und stützt sich auf der Theke ab.

„Ich wollte auch noch was…“, fängt er an.

„Oh, äh, ja! Kommt sofort!“
 

Am Abend wird Heinrich zuhause wieder zwar mit einem Abendessen, aber auch mit einem ausgehungerten Alexander begrüßt. Einmal mehr muss der Ältere jedoch mit seinen Bedürfnissen alleine klarkommen, denn Heinrich schläft erschöpft ein, kaum liegt er im Bett. Vielleicht sollte er ihn das nächste Mal schon im Bad überfallen, um noch eine Chance zu haben…?
 

Den nächsten Morgen muss Heinrich seinem Freund versprechen, am Abend wenigstens ein bisschen länger wach zu bleiben.

„Jaa, ich geh heute ja nicht arbeiten.“

Alexander atmet erleichtert aus.

„Morgen muss ich dann aber wieder. Und am Freitag.“

„Muss das wirklich sein?“

„Es läuft grad so gut!“

„Als wir da waren, waren grad mal zwei Tische von sechs besetzt!“

Heinrich grinst ihn an.

„Jetzt hat Ulli auf acht Tische erweitert. Und sie sind jeden Abend alle vollbesetzt.“

„Ist am Freitag noch einer für mich frei?“

„Ähm, nein. Ich befürchte nicht.“

Alexander sieht seinen Freund prüfend an, als sie gerade an einer Ampel stehenbleiben müssen.

„Donnerstag?“

„Nein…?“

„Samstag?“

„Ich hab doch gesagt, wir können mal wieder zusammen hingehen, wenn ich nicht arbeiten muss.“

Alexander seufzt.

„Gut, okay.“

„H-hey, ich…ich lass mir heute was Besonderes für Eggebrecht einfallen, okay?“, schlägt Heinrich als Wiedergutmachung vor.

Alexander wirft ihm einen skeptischen Blick zu.

„Na, da bin ich mal gespannt.“
 

Der Vormittag an der Uni verläuft ziemlich unspektakulär – wenn man mal davon absieht, dass die zwei Idioten sich wieder mal mit Heinrich anlegen wollten und von Tim niedergestreckt wurden. Irgendwann müssen sie es ja lernen.

Jetzt sitzt Heinrich mit Tim im Café und löffelt seinen Eisbecher.

„Und was ist mit der Soße?“

„Hm?“

„Na, die Vanillesoße.“, wiederholt der Rothaarige irritiert, „Du hast sie dir doch extra bestellt und jetzt isst du sie nicht zum Eis.“

„Die brauch ich noch für was anderes.“

„Wie?“

„Ich muss dann auch. Alexander wartet auf mich in seinem Büro.“

„Oh.“ Auf Tims Gesicht legt sich ein wissendes Grinsen. „Jetzt versteh ich…“

Mit einem ebenso breiten Grinsen nimmt Heinrich seinen Ordner unter den Arm und macht sich davon.

„Wir sehen uns in Mathe.“
 

„Und? Kommt er?“

Alexander lugt kurz um die Ecke, muss aber Entwarnung geben.

„Nein, noch nicht.“

Amüsiert dreht sich der Ältere zu seinem Freund um, der ein paar Meter entfernt im Gang steht, einen Eisbecher in der Hand.

„Was hast du denn mit der Vanillesoße vor?“

„Wird nicht verraten.“, kommt es hinterhältig von Heinrich.

Alexander sieht wieder um die Ecke, da erblickt er Eggebrecht, der soeben den Gang betritt.

„Da ist er!“, zischt er und läuft schnell zu seinem Freund hinüber.

Der geht – überraschenderweise – vor ihm auf die Knie und presst sein Gesicht in seinen Schritt.

Wie aus Reflex packt Alexander Heinrichs Kopf und ihm entweicht ein leises Lachen.

„Heinrich, ist das nicht ein bisschen…?“

Alexander verstummt, als der Junge zu ihm aufsieht und den Teller beiseite stellt. Die Vanillesoße läuft ihm aus den Mundwinkeln und tropft ihm das Kinn hinab.

„Du perverser…“, nuschelt Alexander mit einem breiten Grinsen, als sie beide Eggebrechts Schritte schon kurz vor der Ecke hören.

„Jetzt brauch ich noch nen täuschendechten Orgasmus von dir.“, flüstert Heinrich.

Pünktlich, als Eggebrecht um die Ecke biegt, beginnt Alexander zu stöhnen.

„Hah…Heinrich, oh mein, hngh~ “

Völlig entgeistert starrt Professor Eggebrecht auf den Rücken seines Kollegen, der den Kopf in den Nacken gelegt hat und die Beine geöffnet – zwischen denen !! – zwischen denen sein Student kniet, die Hände auf Alexanders Hintern.

„Ha-Heinrich, ha – d-du – Gott, so – ah…hah…aaah!“

Eggebrecht bekommt einen Schweißausbruch, er will schleunigst das Weite suchen, seine Füße gehorchen nicht.

Gerade hat er sie einen Schritt nach hinten bewegen können, da zuckt er zusammen, als ihn plötzlich eine Stimme ruft.

„Ah, Herr Eggebrecht!“

Vollkommen geschockt muss der Professor mit ansehen, wie sich Heinrich Kleist vom Boden erhebt und auf ihn zukommt. Sich dabei mehrmals über die Lippen leckt und so die – wüsste es Eggebrecht nur – harmlose Vanillesoße um seinen Mund verteilt.

„Herr Eggebrecht, gut dass ich Sie treffe. Ich wollte fragen, wo Sie gerade in Physik sind, damit ich einschätzen kann, was wir bei Frau Eichendorff noch alles nachzuholen haben.“

Von Eggebrecht in solch einer Situation eine Antwort erwarten?: Der verhasste Kollege Frauenschwarm-Humboldt, der sich genüsslich an die Wand gelehnt den Gürtel wieder schließt, währen sein Physikstudent über Unverständliches spricht, mit dem Mund, der eben noch – an dem noch…!

– Fehlanzeige.

Eggebrecht öffnet zwar seinen Mund, aber nur, um sich, höflicherweise nicht auf, sondern neben Heinrich zu übergeben.
 

Am Abend schläft Heinrich, wie versprochen, nicht so früh ein, und kann den Service an seinem Professor noch einmal, nicht nur täuschend echt, sondern wirklich echt, wiederholen.

„Ganz ehrlich?“, keucht Heinrich und leckt sich über die Lippen, „Vanillesoße schmeckt besser, aber du bist nah dran…“
 

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Während Alex und Heinrich noch so ihren Spaß mit Eggebrecht haben - und euch vielleicht was aufgefallen ist...?, verabschied ich mich in die Sommerpause...
 

Nein^^ Morgen gibt's noch ein ST, dann bin ich erstmal weg, komm aber Mitte nächster Woche wieder, heißt: Dann gibt's wieder neue Kapitel :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2011-07-15T23:01:35+00:00 16.07.2011 01:01
Also, ich habe irgendwie das Gefühl die Sache mit dem Cafe könnte noch zum Problem werden...ansonsten ist mir nichts aufgefallen...^^
Ich werd dich auch vermissen...freu mich aber noch auf das nächste Kapi von ST <3

Ein wirklich lustiges Kapitel, wobei es mich schon irritiert, dass immer nur Eggebrecht die beiden sieht...ist das Uni-Gelände so groß?
^^
Von:  Ran34
2011-07-15T19:04:23+00:00 15.07.2011 21:04
Mal ne Frage:
Wieso, in drei Teufelsnamen, will Heinrich nicht, dass Alex vorbeikommt, wenn er arbeitet?! Da laufen bei mir gaaaanz komische Filmchen ab...^^"

Die Idee von Heinrich war echt genial! Aber irgendwie tut mir Eggebrecht ein bisschen leid...

lg~
PS: Ich werde dich vermissen!!! >.< Besonders nach den tollen Geburtstagsgeschenken!^////^ (Schau doch nochmal rein, ich hab auch meinen Senf dazugegeben)


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